Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bemustern der Oberfläche von Werkstücken,
die bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen
bestehen, mit einer Druckeinheit.
Stand der Technik
[0002] Werkstücke der eingangs genannten Art finden beispielsweise im Gebiet des Möbel-
und Innenausbaus verbreitete Anwendung. Um diesen mit geringem Aufwand ein gewünschtes
Aussehen zu verleihen, werden die Oberflächen der Werkstücke zunehmend mittels einer
Druckeinheit bedruckt. So offenbarten beispielsweise die
DE 20 2004 000 662 U1 und
WO 02/0049 A1 Vorrichtungen zum Bemustern der Oberfläche von Werkstücken, bei denen Ink-Jet-Drucksysteme
dazu eingesetzt werden, den Oberflächen der Werkstücke gewünschte Muster zu verleihen.
[0003] Diese Technologie bietet sich in der Praxis für im rechteckige, plattenförmige Werkstücke
an. Allerdings hat sich gezeigt, dass sich mit dieser Technologie unregelmäßige Werkstücke
wie Freiformplatten, lang gestreckte Profile mit Freiformquerschnitt, dreidimensional
gekrümmte Werkstücke etc. nur schwierig bedrucken lassen, da sich ein verzerrtes Druckbild
ergibt bzw. der Druckkopf kontinuierlich an die Oberflächenkontur angepasst werden
müsste.
[0004] Ferner hat die Anmelderin eine am Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung noch nicht
veröffentlichte Europäische Patentanmeldung mit der Nr.
05009326.9 eingereicht. Diese betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zu Bemustern der Schmalseiten
von plattenförmigen Werkstücken, offenbart jedoch unter anderem keine Bahnbereitstellungseinheit.
[0005] Weiterhin ist beispielsweise aus der
DE 101 42 432 C1 eine Vorrichtung bekannt, mit der sich Werkstücke mit einer bedruckten Folie kaschieren
lassen. Allerdings besitzt diese Vorrichtung hinsichtlich der erzielbaren Bemusterung
eine geringe Variabilität, da nur aus einem bestimmten Vorrat bemusterter Folien geschöpft
werden kann. Darüber hinaus ist ein Wechsel der zu kaschierenden Folie aufwändig und
führt zu Maschinenstillstandszeiten.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Bemustern der
Oberfläche von Werkstücken bereitzustellen, die auch bei unregelmäßig ausgebildeten
Werkstücken eine einfache und variable Bemusterung ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie ein
Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach Anspruch 17 gelöst. Besonders vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Auswahl der Bemusterung der Oberfläche
der Werkstücke so spät wie möglich vornehmen zu können. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ferner eine Bahnzufuhreinheit
zum Zuführen eines bahnförmigen Materials entlang der Druckeinheit derart, dass das
bahnförmige Material durch die Druckeinheit bedruckt werden kann, eine Bahnbereitstellungseinheit
zum kontinuierlichen Bereitstellen des bahnförmigen Materials an die Bahnzufuhreinheit
und eine Aufbringeinheit zum Aufbringen des bedruckten, bahnförmigen Materials auf
die Oberfläche des jeweiligen Werkstücks aufweist.
[0009] Durch das Bedrucken eines bahnförmigen Materials anstelle der Werkstückoberfläche
wird ermöglicht, dass auch Werkstücke mit komplizierter Geometrie zufrieden stellend
bedruckt werden können, obgleich die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt
ist. Darüber hinaus ermöglicht das Vorsehen einer Druckeinheit zum Bedrucken des bahnförmigen
Materials, dass erst unmittelbar vor dem Aufbringen des bahnförmigen Materials die
Musterauswahl erfolgen muss, so dass sich eine extrem hohe Variabilität der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergibt, so dass sich selbst an einem einzelnen Werkstück eine kontinuierliche
Oberfläche mit wechselnder Bemusterung herstellen lässt.
[0010] Obgleich Anspruch 1 der vorliegenden Anmeldung auf eine Vorrichtung mit einer Bahnbereitstellungseinheit
gerichtet ist, ist zu beachten, dass die vorliegende Erfindung prinzipiell auch ohne
Bahnbereitstellungseinheit die oben diskutierten Vorteile erzielt und diese daher
für die Erfindung nicht wesentlich ist.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckeinheit
derart angeordnet ist, dass die vom Werkstück abgewandte Seite des bahnförmigen Materials
bedruckt wird. Hierdurch lassen sich Werkstücke herstellen, bei denen die Natur des
bahnförmigen Beschichtungsmaterials durch die Bedruckung überdeckt wird und die Bedruckung
direkt dem Betrachter zugewandt ist.
[0012] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist darüber hinaus vorgesehen, dass die
Druckeinheit derart angeordnet ist, dass die dem Werkstück zugewandte Seite des bahnförmigen
Materials bedruckt wird. Bei dieser Ausgestaltung sind ebenfalls wiederum mehrere
Varianten denkbar. Einerseits kann das bahnförmige Material beispielsweise transparent
oder zumindest semitransparent sein, sodass die Bedruckung des bahnförmigen Materials
auch nach dem Aufbringen auf das Werkstück für einen Betrachter sichtbar ist. Alternativ
ist es ebenso denkbar, dass das bahnförmige Material lediglich als Übertragungsmedium
genutzt wird und die auf das bahnförmige Material aufgebrachte Bedruckung durch das
Aufbringen des bedruckten, bahnförmigen Materials auf das jeweilige Werkstück auf
dessen Oberfläche übertragen wird. Bei dieser Variante muss das bahnförmige Material
somit nicht auf der Oberfläche des Werkstücks verbleiben, sondern dient lediglich
als Übertragungsmedium. Hierdurch kann beispielsweise erreicht werden, dass die Oberflächenbeschaffenheit,
Haptik, etc. des Werkstücks durch das bahnförmige Material nicht beeinträchtigt wird.
[0013] Die Druckeinheit kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedlichste
Art und Weise ausgestaltet sein. Im Hinblick auf einen zügigen und qualitativ hochwertigen
Druckvorgang hat es sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, dass gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung die Druckeinheit eine Ink-Jet-Druckeinheit oder eine Rotationsdruckeinheit
ist. Bei der Ink-Jet-Druckeinheit kann es sich beispielsweise um eine Drop-on-Demand-Druckeinheit
handeln, bei der einzelne Tintentropfen beispielsweise unter Einsatz eines Piezoelements
oder eines thermischen Elements in Reaktion auf entsprechende Steuersignale ausgestoßen
werden.
[0014] Die Bahnbereitstellungseinheit kann in Abhängigkeit von der Ausgestaltung des bahnförmigen
Materials unterschiedlichste Formen annehmen. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
dass die Bahnbereitstellungseinheit eine Aufnahme für einen Vorrat an bahnförmigem
Material aufweist, die bevorzugt einen Vorrat an bahnförmigem Material enthält.
[0015] Besonders neuartige und ansprechende Effekte lassen sich erzielen, wenn das bahnförmige
Material gemäß einer Weiterbildung der Erfindung strukturiert und/oder transparent
ist. Hierdurch lassen sich Optik und Haptik der Werkstückoberfläche noch vielfältiger
und ansprechender Gestalten.
[0016] Anstelle der Verwendung einer bereits vorab strukturierten Folie ist es gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ebenso möglich, dass die Vorrichtung ferner
eine Strukturbildungseinheit zum Bilden einer Struktur an dem bahnförmigen Material
aufweist, die bevorzugt stromaufwärts der Druckeinheit angeordnet ist. Durch das Vorsehen
einer Strukturbildungseinheit lässt sich die Variantenvielfalt der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weiter erhöhen, da beispielsweise sogar an einem einzelnen Werkstück strukturierte
und unstrukturierte Oberflächenbereiche miteinander kombiniert werden können. Dabei
ermöglicht ein Vorsehen der Strukturbildungseinheit stromaufwärts der Druckeinheit,
dass das durch die Druckeinheit aufgebrachte Druckbild durch die Strukturbildungseinheit
nicht beschädigt wird.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus vorgesehen,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung ferner eine Strukturerfassungseinheit zum Erfassen
einer Struktur an dem bahnförmigen Material aufweist, die bevorzugt stromaufwärts
der Druckeinheit angeordnet ist. Hierdurch lässt sich das durch die Druckeinheit aufzubringende
Druckbild optimal auf die an dem bahnförmigen Material vorhanden Struktur abstimmen,
wodurch das Erscheinungsbild und auch die Qualität und Dauerhaftigkeit weiter gesteigert
werden können.
[0018] Gemäß einer weiteren Zielrichtung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
ferner eine Steuereinrichtung aufweist, die mit der Druckeinheit in Verbindung steht
und in der Bilddaten für das auf das bahnförmige Material aufzubringende Muster gespeichert
sind. Die Steuereinrichtung ermöglicht, auch während des Betriebes der Vorrichtung
zwischen verschiedenen Mustern und/oder Strukturierungen umzuschalten und die Variabilität
der Vorrichtung weiter zu erhöhen. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass in der Steuereinrichtung
auch Daten über Art und Positionierung einer Strukturierung des bahnförmigen Materials
verfügbar sind, sodass hier eine optimale Abstimmung zwischen Bilddaten und Strukturdaten
und somit ein optimales Erscheinungsbild erreicht werden kann.
[0019] Dabei können die Daten über Art und Positionierung der Strukturierung des bahnförmigen
Materials beispielsweise dadurch verfügbar sein, dass die Steuereinrichtung mit der
Strukturbildungseinheit und/oder der Strukturerfassungseinheit in Verbindung steht.
Hierdurch kann wiederum zu einem spätestmöglichen Zeitpunkt eine Abstimmung zwischen
Bilddaten und Strukturdaten vorgenommen werden, mit entsprechender Erhöhung der Variabilität
und Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0020] Obgleich das bahnförmige Material nicht notwendigerweise fest an den Werkstücken
angebracht werden muss, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass
die Vorrichtung ferner eine Haftmittelauftrageinheit zum Auftragen eines Haftmittels
auf das bahnförmige Material und/oder die Werkstücke aufweist. Hierdurch entfallen
jegliche Vorarbeiten für eine feste Verbindung zwischen bahnförmigem Material und
Werkstücken, sodass sich ein zügiger und störungsfreier Betrieb ermöglicht.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei unterschiedlichsten
Maschinenkonzepten zum Einsatz kommen. Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung ist beispielsweise vorgesehen, dass die Vorrichtung als Durchlaufmaschine
ausgebildet ist, bei der sich die Werkstücke kontinuierlich oder zumindest quasi-kontinuierlich
(d.h. das plattenförmige Werkstück kann während des Durchlaufs auch vorübergehend
angehalten werden) durch die Vorrichtung hindurch bewegen. Ebenso ist es denkbar,
dass die Vorrichtung als Bearbeitungszentrum ausgebildet ist, bei welchem die Werkstücke
auf einem Aufspanntisch fest aufgespannt sind, wobei in diesem Falle der Aufspanntisch
selbst wiederum stationär oder auch in Grenzen verfahrbar angeordnet sein kann.
[0022] Insbesondere für den Bereich der Bearbeitungszentren ist es gemäß einer Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Vorrichtung zumindest teilweise als
in eine Spindeleinheit einwechselbare Einheit ausgebildet ist, die bevorzugt einen
mit einer Spindeleinheit betrieblich verbindbaren Anschlussaufschnitt aufweist. Hierdurch
wird die Variabilität des Bearbeitungszentrums extrem erhöht, da somit ein Bearbeitungszentrum
ermöglicht wird, das zunächst verschiedene, beispielsweise spanende, Bearbeitungsschritte
an einem Werkstück ausführt, bevor anschließend die oben genannte Einheit in die Spindeleinheit
eingewechselt und eine Bemusterung der Oberfläche des Werkstücks ausgeführt wird.
Dabei kann die in eine Spindeleinheit einwechselbare Einheit eine oder mehrere Komponenten
aufweisen, die ausgewählt sind aus Druckeinheit, Bahnzufuhreinheit, Aufbringeinheit,
Bahnbereitstellungseinheit, Strukturbildungseinheit, Strukturerfassungseinheit und
Haftmittelauftragseinheit.
[0023] Gemäß einer weiteren Zielrichtung stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Bemustern der Oberfläche von Werkstücken unter Einsatz eines erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß Anspruch 17 bereit. Dieses Verfahren ermöglicht einen wirtschaftlichen
und zügigen Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0024] Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht einer Bemusterungsvorrichtung 1 als bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0026] Fig. 1 zeigt schematisch eine Bemusterungsvorrichtung 1 als bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 1 dient zum Bemustern der Oberfläche von
Werkstücken, die beispielsweise zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen
oder dergleichen bestehen, obgleich die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt
ist. Bei den Werkstücken kann es sich beispielsweise um plattenförmige Werkstücke,
wie sie im Bereich der Möbelindustrie häufig zum Einsatz kommen, aber auch um leisten-
oder strangförmig Profile handeln. Ferner können die Werkstücke im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine stark veränderliche Geometrie besitzen, wie Freiformplatten, langgestreckte
Profile mit Freiformquerschnitt, dreidimensional gekrümmte Werkstücke, etc. In Fig.
1 ist der Fall eines plattenförmigen Werkstücks 2 gezeigt, das im Bereich einer Schmalfläche
2' bemustert werden soll. Es ist jedoch ebenso denkbar, die Werkstücke großflächig
zu bemustern, und zwar an gekrümmten, gleichmäßigen oder sonstigen Oberflächen.
[0027] Die Bemusterungsvorrichtung 1 umfasst zunächst eine Druckeinheit 4, die in der vorliegenden
Ausführungsform als Ink-Jet-Druckeinheit ausgebildet ist. Die Druckeinheit 4 besitzt
somit eine Mehrzahl von Düsenaustrittsöffnungen, aus denen unter Einsatz geeigneter
Elemente wie Piezo- oder Thermoelemente Tintentropfen in Reaktion auf Steuersignale
ausgestoßen werden können, die von einer hier nicht näher gezeigten Steuereinrichtung
eingegeben werden.
[0028] Ferner umfasst die Bemusterungsvorrichtung 1 eine Bahnzufuhreinheit 6 zum Zuführen
eines bahnförmigen Materials 8 entlang der Druckeinheit 4. Dabei ist die Bahnzufuhreinheit
6 derart ausgestaltet, dass sie das bahnförmige Material in einem bestimmten Abstand
an der Druckeinheit 4 entlang fördert, der für den Druckbetrieb der Druckeinheit 4
geeignet ist. Die Bahnzufuhreinheit 6 kann beispielsweise eine Mehrzahl von Förder-
und Führungswalzen aufweisen, von denen in Fig. 1 nur eine gezeigt ist.
[0029] Darüber hinaus umfasst die Bemusterungsvorrichtung 1 eine Bahnbereitstellungseinheit
10 zum kontinuierlichen Bereitstellen des bahnförmigen Materials 8 an die Bahnzufuhreinheit
6. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Bahnbereitstellungseinheit 10 durch
eine Aufnahme 10' gebildet, auf der ein Rollenvorrat mit bahnförmigem Material 8 drehbar
gelagert ist.
[0030] Insgesamt ist zu beachten, dass das bahnförmige Material im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auf unterschiedlichste Art und Weise ausgestaltet sein kann, z. B. als schmaler
Streifen, wie er häufig im Bereich von Kanten eingesetzt wird, oder auch als breite
Bahn zur großflächigen Bemusterung. Ferner kann das bahnförmige Material als Endlosmaterial
oder durch mehrere Bahnabschnitte, die z. B. blattartig sein können, zum Einsatz kommen.
Auch kann das bahnförmige Material eine oder mehrere Schichten aufweisen. Dabei kann
das bahnförmige Material bzw. dessen Schichten aus unterschiedlichsten Werkstoffen
bestehen, beispielsweise aus Papier, Kunststoff, Kunststofffolie, Aluminium, Aluminiumfolie,
Holz bzw. Holzfurnier, etc. obgleich die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt
ist.
[0031] Ferner umfasst die Bemusterungsvorrichtung 1 eine Aufbringeinheit 12 zum Aufbringen
des bedruckten, bahnförmigen Materials 8 auf die Oberfläche 2' des jeweiligen Werkstücks.
In der vorliegenden Ausführungsform ist die Aufbringeinheit 12 durch eine Mehrzahl
von Andruckrollen gebildet, die ebenfalls frei drehbar oder teilweise angetrieben
sein können.
[0032] Obgleich in Fig. 1 nicht ausdrücklich gezeigt, besitzt die erfindungsgemäße Bemusterungsvorrichtung
ferner eine Fördereinrichtung, die eingerichtet ist, die jeweiligen Werkstücke an
der Aufbringeinheit entlang zu fördern. Bei der Fördereinrichtung kann es sich in
der vorliegenden Ausführungsform somit beispielsweise um einen Riemen-, Ketten- oder
sonstigen Förderer handeln, sodass es sich bei der Vorrichtung insgesamt um eine Durchlaufvorrichtung
handeln kann.
[0033] Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es jedoch ebenso
möglich, dass das Werkstück 2 nicht notwendigerweise bewegt werden muss, sondern die
Bemusterungsvorrichtung 1 teilweise oder als Ganzes verfahren wird, beispielsweise
bei Einsatz der Bemusterungsvorrichtung in einem Bearbeitungszentrum. Obgleich in
der Fig. ebenfalls nicht gezeigt, ist es in diesem Falle besonders bevorzugt, dass
die Bemusterungsvorrichtung zumindest teilweise als in eine Spindeleinheit einwechselbare
Einheit ausgebildet ist, die einen mit einer Spindeleinheit betrieblich verbindbaren
Anschlussabschnitt aufweist. Über diesen Anschlussabschnitt, der auch als universelle
Schnittstelle bezeichnet werden kann, können beispielsweise Drehantrieb- und Steuersignale,
aber gegebenenfalls auch Druckflüssigkeit oder dergleichen von der Spindeleinheit
an die Bemusterungsvorrichtung übertragen werden.
[0034] In Fig. 1 ist die Druckeinheit derart angeordnet, dass die vom Werkstück 2 abgewandte
Seite 8' des bahnförmigen Materials bedruckt wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist es jedoch ebenso möglich, dass die Druckeinheit auf der gegenüberliegenden Seite,
d.h. auf der dem Werkstück 2 zugewandten Seite 8'' des bahnförmigen Materials angeordnet
ist, um diese Seite 8'' zu bedrucken.
[0035] Wie in Fig. 1 ebenso zu erkennen ist, umfasst die Bemusterungsvorrichtung 1 in der
vorliegenden Ausführungsform ferner eine Strukturbildungseinheit 14 zum Bilden einer
Struktur an dem bahnförmigen Material 8, die stromaufwärts der Druckeinheit 4 angeordnet
ist. Bei der Strukturbildungseinheit 14 kann es sich beispielsweise um eine strukturierte
Walze, strukturierte Platte oder dergleichen handeln. Ferner ist zwischen der Strukturbildungseinheit
14 und der Druckeinheit 4 eine Strukturerfassungseinheit 16 zum Erfassen einer Struktur
an dem bahnförmigen Material 8 angeordnet. Bei der Strukturerfassungseinheit kann
es sich beispielsweise um eine optische oder auf Ultraschall basierende Einheit handeln.
[0036] Die Druckeinheit 4, die Strukturbildungseinheit 14 und die Strukturerfassungseinheit
16 stehen in der vorliegenden Ausführungsform mit einer nicht näher gezeigten Steuereinrichtung
in Verbindung, beispielsweise in Form eines Steuerrechners. Auf dem Steuerrechner
sind Bilddaten für das auf das bahnförmige Material 8 aufzubringende Muster gespeichert,
die automatisch oder durch Benutzereingabe ausgewählt und an die Druckeinheit 4 weitergegeben
werden können. Dabei kann die Auswahl der Bilddaten auch unter Berücksichtigung von
Daten erfolgen, welche die Steuereinrichtung von der Strukturbildungseinheit 14 oder
der Strukturerfassungseinheit 16 erhält, um die Bilddaten optimal auf die Strukturdaten
abzustimmen.
[0037] Schließlich umfasst die Bemusterungsvorrichtung 1 eine Haftmittelauftrageinheit 18
in Form einer Haftmittelauftragwalze. Obgleich die Haftmittelauftragwalze 18 in Fig.
1 derart angeordnet ist, um ein Haftmittel auf die Oberfläche 2' des Werkstücks 2
aufzubringen, kann diese ebenso derart angeordnet sein, um das Haftmittel direkt auf
das bahnförmige Material 8 oder auf beide Oberflächen aufzubringen.
[0038] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Bemusterungsvorrichtung 1 vollzieht sich beispielsweise
wie folgt. Während des Förderns eines plattenförmigen Werkstücks 2 entlang der Fördereinrichtung
wird das bahnförmige Material 8 von der Bahnbereitstellungseinheit 10 abgerollt und
durch die Bahnzufuhreinheit 6 an der Druckeinheit 4 entlang geführt. Dabei wird das
bahnförmige Material 8 auf der Grundlage der in der Steuereinrichtung hinterlegten
Bilddaten, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Strukturdaten des bahnförmigen
Materials 8, bedruckt. Anschließend erreicht das bahnförmige Material die Aufbringeinheit
12, wo es an die zu bemusternde Oberfläche 2' des jeweiligen Werkstücks 2 aufgebracht
und angedrückt wird. Sofern ein Haftmittel aufgetragen wurde, verbleibt das bahnförmige
Material 8 dauerhaft an dem Werkstück 2. Wie oben stehend erläutert ist es jedoch
ebenso möglich, das bahnförmige Material 8 lediglich als Übertragungsmedium zu nutzen
und nach dem Andrücken an das Werkstück 2 nach Erfolg der Übertragung des Druckbildes
von dem Werkstück 2 abzuziehen. Dabei kann das bahnförmige Material vorteilhaft auch
als Schutzfolie während des Transports verwendet werden.
1. Vorrichtung (1) zum Bemustern der Oberfläche (2') von Werkstücken (2), die bevorzugt
zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen,
mit:
einer Druckeinheit (4),
einer Bahnzufuhreinheit (6) zum Zuführen eines bahnförmigen Materials (8) entlang
der Druckeinheit (4) derart, dass das bahnförmige Material (8) durch die Druckeinheit
(4) bedruckt werden kann,
einer Bahnbereitstellungseinheit (10) zum kontinuierlichen Bereitstellen des bahnförmigen
Materials (8) an die Bahnzufuhreinheit (6),
einer Aufbringeinheit (12) zum Aufbringen des bedruckten, bahnförmigen Materials (8)
auf die Oberfläche (2') des jeweiligen Werkstücks (2), und
einer Fördereinrichtung, die eingerichtet ist, eine Relativbewegung zwischen den jeweiligen
Werkstücken und zumindest der Aufbringeinheit zu erzeugen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (4) derart angeordnet ist, dass die vom Werkstück (2) abgewandte
Seite (8') des bahnförmigen Materials (8) bedruckt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit derart angeordnet ist, dass die dem Werkstück (2) zugewandte Seite
(8'') des bahnförmigen Materials (8) bedruckt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (4) eine Ink-Jet-Druckeinheit oder eine Rotationsdruckeinheit ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Bahnbereitstellungseinheitn (10) eine Aufnahme (10') für einen Vorrat an bahnförmigem
Material (8) aufweist, die bevorzugt einen Vorrat an bahnförmigen Material (8) enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Material (8) eine oder mehrere Schichten aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Material (8) strukturiert und/oder transparent ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Strukturbildungseinheit (14) zum Bilden einer Struktur an dem bahnförmigen
Material (8) aufweist, die bevorzugt stromaufwärts der Druckeinheit (4) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Strukturerfassungseinheit (16) zum Erfassen einer Struktur an dem
bahnförmigen Material (8) aufweist, die bevorzugt stromaufwärts der Druckeinheit (4)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Steuereinrichtung aufweist, die mit der Druckeinheit (4) in Verbindung
steht und in der Bilddaten für das auf das bahnförmige Material (8) aufzubringende
Muster gespeichert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinrichtung auch Daten über Art und Positionierung einer Strukturierung
des bahnförmigen Materials (8) verfügbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung mit der Strukturbildungseinheit (14) und/oder der Strukturerfassungseinheit
(16) in Verbindung steht.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Haftmittelauftrageinheit (18) zum Auftragen eines Haftmittels auf
das bahnförmige Material (8) und/oder die Werkstücke (2) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Durchlaufmaschine oder als Bearbeitungszentrum ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest teilweise als in eine Spindeleinheit einwechselbare Einheit ausgebildet
ist, die bevorzugt einen mit einer Spindeleinheit betrieblich verbindbaren Anschlussabschnitt
aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten der einwechselbaren Einheit ausgewählt sind aus Druckeinheit (4),
Bahnzufuhreinheit. (6), Aufbringeinheit (10), Bahnbereitstellungseinheit (12), Strukturbildungseinheit
(14), Strukturerfassungseinheit (16) und Haftmittelauftrageinheit (18).
17. Verfahren zum Bemustern der Oberfläche (2') von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest
teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen, unter
Einsatz einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten:
Zuführen eines bahnförmigen Materials (8) mittels der Bahnzufuhreinheit (6) entlang
der Druckeinheit (4),
Bedrucken des bahnförmigen Materials (8) mittels der Druckeinheit (4),
Aufbringen des bahnförmigen Materials (4)auf ein Werkstück (2) mittels der Aufbringeinheit
(10) im Zuge einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück (2) und der Aufbringeinheit
(10).