[0001] Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Verpackungs- bzw. Transporttasche für
den bequemen, schonenden und sauberen Transport von Pflanzen, insbesondere von Pflanzen
unterschiedlicher Größe und Weihnachtsbäumen.
[0002] Der Transport von Pflanzen insbesondere von Nadelbäumen wie bspw. Weihnachtsbäumen
gestaltet sich aufgrund der Größe und Unhandlichkeit der oft ausladenden Pflanzen
meist als äußerst schwierig und ist auch bei kleineren Pflanzen stets mit der Gefahr
der Beschädigung der Pflanze oder einer erheblichen Verschmutzung der Kleidung, des
Transportfahrzeuges sowie der Transportwege bspw. innerhalb von Gebäuden verbunden.
So verlieren Weihnachtsbäume bei jedem Transport besonders jedoch bei ihrer Entsorgung
eine Vielzahl von Nadeln. Bei Pflanzen im allgemeinen lösen sich vor allem Blätter
oder Erde in trockener oder feuchter Form aus einem Wurzelballen bzw. einem Blumentopf.
Da der Transport von Pflanzen fast immer mit der Benutzung eines Kraftfahrzeuges verbunden
ist, wird dadurch der oft hochwertige Innenraum des Kraftfahrzeuges stark und teilweise
andauernd verunreinigt, da speziell Harz und Nadeln, die sich bei einem Transport
zwangsläufig von einem Nadelbaum lösen, nur schwer aus Polstern und Geweben entfernbar
sind. Auch reagieren viele Pflanzen sehr empfindlich auf größere Temperaturschwankungen
ihrer Umgebung, die während eines Transportes oft nicht vermeidbar sind. Aufgrund
dessen können Schäden an den Pflanzen nicht nur auf mechanische Einwirkung zurückzuführen
sein sondern ggf. auch auf Abweichungen der Temperatur. Des weiteren sind die Pflanzen
auch während des Transportes insbesondere bei einem längere Zeit andauernden Transport
auf Feuchtigkeit angewiesen, um nicht auszutrocknen.
[0003] Verschiedene Vorschläge wurden zur Berücksichtigung dieser Aspekte angeboten, die
meist die Verwendung von Einwegumhüllungen wie bspw. Transportnetzen zur Verpackung
und Komprimierung ausladender Pflanzen oder Transporthüllen für Weihnachtsbäume bereitstellen,
um die Handhabung der Pflanzen zu erleichtern oder eine Verschmutzung der Umgebung
zu verringern.
[0004] Die
europäische Patentanmeldung 1 563 771 A1 zeigt eine Transporthülle, die insbesondere den Verschmutzungsaspekt behandelt und
im wesentlichen einen Schlauch bereitstellt, der über den Weihnachtsbaum gezogen und
an seinen oberen und unteren Enden mit Seilen verschlossen wird.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Beschreibung ist es, die voranstehend beschriebenen
Aspekte für den Transport einer Pflanze zu berücksichtigen und eine Verpackungs- und
Transporttasche bereitzustellen, die einen für den Nutzer einfachen, bequemen und
handlichen Transport von diversen Pflanzen erlaubt und der gleichzeitig schonend für
die Pflanzen und ohne Verschmutzungen der Umgebung durchgeführt werden kann.
[0006] Die Verpackungs- und Transporttasche für Pflanzen weist eine Gebrauchskonfiguration
und eine verstaute Konfiguration auf und besteht aus einem Taschenmantel, einem ersten
und einem diesem entgegengesetzten zweiten Boden. Der Taschenmantel verbindet den
ersten und den zweiten Boden derart, daß die Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration,
die ein Verpacken einer Pflanze im Inneren der Transporttasche und ein darauffolgendes
Transportieren der Pflanze mit der Transporttasche vorsieht, ein in einer Längsrichtung
zur Aufnahme der Pflanze ausgedehntes Volumen umschließt, das von dem ersten und dem
zweiten Boden in Längsrichtung begrenzt wird. Der Taschenmantel weist außerdem eine
im wesentlichen in der Längsrichtung verlaufende öffen- und verschließbare Verschlussanordnung
auf. Mindestens an dem ersten Boden ist ferner innerhalb des Volumens ein Ballenbeutel
mit einer verschließbaren oder verengbaren Öffnung angeordnet, der es erlaubt, in
der Gebrauchskonfiguration einen ggf. vorhandenen Wurzelballen der in der Tasche anzuordnenden
Pflanze zu umschließen. Der über dem Wurzelballen angeordnete Teil der Pflanze erstreckt
sich dabei durch die Öffnung des Ballenbeutels.
[0007] Im verpackten Zustand wird somit der ggf. vorhandene Wurzelballen bzw. ein kompletter
den Wurzelballen umgebender Blumentopf von dem Ballenbeutel umhüllt, der wiederum
zusammen mit dem über dem Wurzelballen bzw. dem Blumentopf angeordneten Teil der Pflanze
von dem durch den ersten und zweiten Boden in Längsrichtung begrenzten Taschenmantel
umgeben bzw. umhüllt ist. Damit ergibt sich eine kompakte und darüber hinaus saubere
Verpackung für die jeweilige Pflanze. Besitzt eine zu verpackende Pflanze keinen Wurzelballen
oder ggf. eine zu schützende Pflanzenspitze oder einen Pflanzenansatz, die bzw. der
durch den Ballenbeutel zu Verpackungs- und Transportzwecken umhüllt werden könnte,
so kann der Ballenbeutel am ersten Boden vorzugsweise flach anliegend so gefaltet
bzw. verstaut werden, dass er kein Hindernis zum Verstauen einer Pflanze innerhalb
der Tasche darstellt.
[0008] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist die Grundfläche des zweiten Bodens
flächenmäßig größer ausgeführt als die des ersten Bodens, so daß die Transporttasche
in der Gebrauchskonfiguration in Richtung des ersten Bodens eine sich verjüngende
Form aufweist.
[0009] Mittels der sich verjüngenden Form der Transporttasche kann der natürliche Wuchs
von Pflanzen berücksichtigt werden. Pflanzen mit einem Wurzelballen weisen eine sich
mit zunehmender Höhe verbreiternde Kontur auf, so daß die Kontur der Pflanze im wesentlichen
einer V-Form entspricht. Dagegen liegt insbesondere bei Nadelbäumen bzw. bei Weihnachtsbäumen
der flächenmäßig größte Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung im unteren Bereich
des Nadelbaumes und verringert sich mit zunehmender Höhe des Nadelbaumes. Die Kontur
des Nadelbaumes entspricht damit im wesentlichen einer A-Form. Sowohl die A- als auch
die V-Form stellen eine sich verjüngende Form ihrer Kontur dar, wobei sich lediglich
die Richtung der Verjüngung entlang der Längsrichtung umkehrt. Dieser Aspekt wird
in der voranstehend beschriebenen sich entlang der Längsrichtung verjüngenden Transporttasche
berücksichtigt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Transporttasche möglichst eng
an der Pflanze anliegt. Somit kann die Transporttasche ausladende Äste der Pflanze
in Richtung der Längsachse bzw. gegebenenfalls eines Stammes der Pflanze anlegen.
Dies ermöglicht einerseits einen reduzierten Raumbedarf der Pflanze, wodurch diese
leichter handhabbar wird und andererseits eine Stabilisierung der Pflanze in der Transporttasche,
da sie sich gegebenenfalls mit den Ästen an der Taschenhülle auf der Innenseite abstützen
kann.
[0010] Die unterschiedliche Richtung der Verjüngung der Pflanzen mit Wurzelballen und der
beschriebenen Nadelbäume kann durch eine entgegengesetzte Ausrichtung der Pflanzen
mit Wurzelballen und der Nadelbäume im Innern der Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration
berücksichtigt werden, so daß die Verjüngung der Transporttasche und die Kontur der
Pflanze bzw. des Nadelbaumes gleichgerichtet sind. Hierzu kann eine Pflanze mit einer
V-Form in der Transporttasche so angeordnet werden, dass der Wurzelballen im Bereich
des flächenmäßig kleineren Bodens und die Spitze der Pflanze im Bereich des flächenmäßig
größeren Bodens angeordnet ist. Dagegen wird ein Nadelbaum mit einer A-Form umgekehrt
in der Transporttasche angeordnet, so daß sich der Fuß des Nadelbaumes im Bereich
des flächenmäßig größeren Bodens befindet und die Spitze des Nadelbaumes im Bereich
des flächenmäßig kleineren Bodens angeordnet ist.
[0011] Die Querschnitte des ersten und zweiten Bodens können in beliebigen Formen ausgestaltet
sein, wie beispielsweise einer kreisrunden, ovalen oder vieleckigen Form. Die Begrifflichkeit
eines Bodens soll jedoch keinesfalls ausschließlich einen ebenen Boden implizieren.
Vielmehr können die beiden Böden flexibel ausgestaltet sein und ebenfalls in allen
drei Raumrichtungen eine beliebige Form aufweisen. Zum Beispiel können sie ein Segment
einer Kugeloberfläche, einer Ellipsoidoberfläche oder ähnliche Formen darstellen.
[0012] Entsprechend einer bevorzugten Ausbildungsform weisen der erste und der zweite Boden
dieselbe Form auf, wobei der zweite Boden wie voranstehend beschrieben vorzugsweise
flächenmäßig größer gefertigt sein kann.
[0013] Der Ballenbeutel ist ein im wesentlicher sackförmiger Beutel, der im Innern der Transporttasche
an dem ersten Boden angeordnet ist. Beispielsweise kann der Ballenbeutel durch Vernähen
oder Verkleben an dem ersten Boden fixiert werden. Das Funktionsmerkmal der verschließbaren
oder verengbaren Öffnung kann zum Beispiel mittels eines an dem Rand der Öffnung umlaufenden
Kordelzug oder einem umlaufenden Gummiband erzielt werden. Jedoch sind auch andere
Schließanordnungen denkbar.
[0014] Im Falle einer Transporttasche mit einer sich verjüngenden Form und des Transportes
eines Nadelbaumes, der wie voranstehend beschrieben in umgekehrter Ausrichtung in
der Transporttasche angeordnet sein kann, liegt der an dem ersten Boden angeordnete
Ballenbeutel an der Spitze des Nadelbaumes. Ein Umschließen eines Wurzelballens ist
in diesem Falle nicht vorgesehen, da die Nadelbäume meist als Weihnachtsbäume ohne
Wurzelballen transportiert werden.
[0015] Die Verschlussanordnung der Transporttasche kann mittels einem Reißverschluß, einem
Klettverschluß, mindestens einem Druckknopf oder ähnlichen Verschlussanordnungen öffenbar
und verschließbar sein.
[0016] Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann außerdem der zweite
Boden als öffenbarer Boden ausgebildet sein.
[0017] Hierzu kann ebenfalls eine wie voranstehend beschriebene Verschlußanordnung vorgesehen
werden.
[0018] Beispielsweise kann sich die auf der Taschenhülle angeordnete Verschlußanordnung
übergreifend auf den zweiten Boden erstrecken, so daß die Transporttasche keine zusätzliche
Verschlußanordnung aufweisen muß, sondern mit dieser sowohl der Taschenmantel als
auch der zweite Boden geöffnet werden kann. Dadurch lässt sich das Volumen, in welchem
eine zu verpackende Pflanze zu verstauen ist, möglichst weit öffenen, so dass eine
Verletzung der Pflanze weitestgehend vermieden werden kann.
[0019] Denkbar ist ebenfalls ein öffenbarer erster Boden mittels einer wie voranstehend
beschriebenen Verschlussanordnung, wobei sich auch in diesem Fall beispielsweise die
Verschlussanordnung des Taschenmantels übergreifend auf den ersten Boden erstrecken
kann.
[0020] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltungsform können der erste und/oder der zweite
Boden in geeigneter Weise verstärkt ausgebildet sein. Zum Beispiel ist eine Verstärkung
mittels einer zusätzlichen Kunststoffschicht an oder integriert in den ersten und/oder
den zweiten Boden denkbar. Auf diese Weise kann beispielsweise ein stabilerer Stand
der Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration mit eingepackter Pflanze erzielt
werden.
[0021] In der verstauten Konfiguration ist vorgesehen, die Transporttasche mit geöffneter
Verschlussanordnung mit dem Ballenbeutel zu umschließen, so dass die in der Gebrauchskonfiguration
auf der Seite des Wurzelballens liegende Seite des Ballenbeutels in der verstauten
Konfiguration nach außen weist. Das heißt die in der Gebrauchskonfiguration jeweils
innenliegenden Seiten der Tasche werden beim Übergang zur verstauten Konfiguration
von innen nach außen gestülpt. Mittels der verschließbaren oder verengbaren Öffnung
des Ballenbeutels kann die Tasche im Inneren des in ihr integrierten Ballenbeutels
aufbewahrt werden.
[0022] Die verstaute Konfiguration ermöglicht eine kompakte und platzsparende Aufbewahrung
der Transporttasche. Um die Transporttasche von der Gebrauchskonfiguration in die
verstaute Konfiguration zu überführen, kann die Verschlußanordnung der Transporttasche
geöffnet werden und der Taschenmantel sowie der obere Boden in Richtung des unteren
Bodens abgelegt werden. Durch ein Umstülpen des Ballenbeutels bildet dieser einen
Hohlraum, der in der verstauten Konfiguration eine innenliegende Oberfläche und eine
außenliegende Oberfläche aufweist. Die innenliegende Oberfläche der verstauten Konfiguration
wird dabei von der in der Gebrauchskonfiguration außenliegenden Oberfläche des Ballenbeutels
gebildet. Entsprechend wird die in der Gebrauchskonfiguration innenliegende Oberfläche
des Ballenbeutels zu der außenliegenden Oberfläche in der verstauten Konfiguration.
Der Hohlraum des Ballenbeutels ermöglicht den verbleibenden Teil der zusammengefalteten
Transporttasche im wesentlichen bestehend aus den beiden Böden und dem Taschenmantel
aufzunehmen.
[0023] Die Transporttasche und insbesondere der Ballenbeutel können aus einem Material gefertigt
sein, das aus einer Gruppe bestehend aus Textilgewebe, Polyestergewebe, Polyamidgewebe,
PVC und geeigneten wasserdichten und atmungsaktiven Materialien ausgewählt werden
kann.
[0024] Entsprechend einer Ausführungsform wird als Polyamidgewebe beispielsweise Nylon
® verwendet.
[0025] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform kann als Material für die Transporttasche
ein reißfestes wasserdichtes Material verwendet und somit in der Gebrauchskonfiguration
ein Austritt von Flüssigkeit aus der Transporttasche verhindert werden. Eine Verschmutzung
der Umgebung ist auf diese Weise während des Transports ausgeschlossen. Des weiteren
kann insbesondere durch eine Fertigung des Ballenbeutels aus wasserdichtem Material
der Verlust von Flüssigkeit aus dem Wurzelballen und ein damit verbundenes Austrocknen
der Pflanze verhindert werden.
[0026] Somit ist es möglich zum Beispiel auch empfindliche Pflanzen über längere Zeit, wie
beispielsweise einen Tag, in der geschlossenen Transporttasche zu belassen.
[0027] Mittels eines atmungsaktiven Materials kann zusätzlich eine geeignete Belüftung der
Transporttasche vorgesehen werden.
[0028] Auf diese Weise kann die maximale Verweildauer der Pflanze in der Transporttasche
gegebenenfalls verlängert werden.
[0029] Alternativ hierzu kann die Transporttasche entsprechend einer weiteren Ausführungsform
eine Anzahl von Lüftungsschlitzen oder Lüftungsnetzen aufweisen.
[0030] In diesem Fall kann zumindest der Ballenbeutel aus wasserdichtem Material gefertigt
sein, um einen Austritt von Flüssigkeit aus der Transporttasche zu verhindern.
[0031] Zusätzlich bietet die Transporttasche aufgrund ihrer Konzeption die Möglichkeit des
Schutzes vor größeren Temperaturschwankungen, da die Transporttasche die Pflanze vollständig
umschließt. Temperaturschwankungen sowohl nach oben als auch nach unten sind während
eines Transports unvermeidlich, können jedoch durch eine rundum geschlossene Verpackung
gemindert werden.
[0032] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform kann die Transporttasche aus einem thermisch
isolierenden Material gefertigt sein. Ebenso sind thermisch isolierende Beschichtungen
auf die voranstehend genannten Materialien denkbar. Auf diese Weise kann die in der
Transporttasche transportierte Pflanze gegen gegebenenfalls auftretende Temperaturschwankungen
beim Transport geschützt werden.
[0033] Entsprechend einer weiteren Ausbildungsform kann die Transporttasche zum einmaligen
Gebrauch vorgesehen werden. In diesem Fall kann sie bspw. aus Polypropylenflies oder
aus einem kompostierbarem Material gefertigt sein.
[0034] Transporttaschen für den einmaligen Gebrauch sind sinnvoll, wenn nicht regelmäßig
Pflanzentransporte vorgesehen sind, sondern lediglich einmalige oder kurze Transporte,
wie beispielsweise von einer Gärtnerei in eine Wohnung durchzuführen sind. In diesem
Fall können günstige und einfache Materialien wie beispielsweise das voranstehend
genannte Polypropylenflies oder ähnliche Materialien zum Einsatz kommen. Aber auch
kompostierbare Materialien für eine umweltfreundliche Entsorgung wie zum Beispiel
stabilisiertes Papier sind möglich.
[0035] Für eine einfache Handhabung der Transporttasche kann diese eine Anzahl von Tragevorrichtungen
aufweisen. Die Tragevorrichtungen sind an geeigneten Stellen auf einer in der Gebrauchskonfiguration
nach außen weisenden Seite der Tragetasche angeordnet und umfassen vorzugsweise Tragegriffe
oder Trageriemen. Die Trageriemen können umlaufend an der Transporttasche angeordnet
sein.
[0036] Für die Anordnung der Tragegriffe oder Trageriemen ist eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten
denkbar. Dabei kann die Anordnung beispielsweise von der Größe der Transporttasche
und vom Gewicht der zu transportierenden Pflanzen abhängen, da die Transporttasche
gegebenenfalls nicht nur von einer Person sondern einer Mehrzahl von Personen getragen
werden kann.
[0037] Entsprechend einer Ausführungsform umfasst die Transporttasche einen umlaufenden
Trageriemen, der jeweils eine Schlaufe auf einer Seite der Verschlußanordnung sowie
auf der dieser gegenüberliegenden Seite der Verschlußanordnung bildet.
[0038] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform kann die Tragevorrichtung auch eine geeignete
Anordnung von Rädern aufweisen, um die Transporttasche leicht fahrbar auszubilden.
Hierbei können beispielsweise Räder an dem ersten Boden und ein Griff an dem zweiten
Boden angeordnet sein, so dass die Transporttasche vergleichbar einem Rollwagen bzw.
einem sogenannten "Trolley" auch im Falle einer großen Transporttasche von einer Person
bewegt werden kann.
[0039] Die Verwendung der Transporttasche sieht in der Gebrauchskonfiguration ein Einsetzen
einer Pflanze mit einem Wurzelballen bei geöffneter Verschlußanordnung in den Ballenbeutel
vor. Der Ballenbeutel wird über den Wurzelballen gezogen und die verschließbare Öffnung
verengt, so daß der Wurzelballen vollständig von dem Ballenbeutel umschlossen wird
und der oberhalb des Wurzelballens angeordnete Teil der Pflanze durch die Öffnung
des Ballenbeutels tritt. Die Pflanze wird auf diese Weise zusammen mit dem Ballenbeutel
nach Schließen der Verschlußanordnung von der Transporttasche umschlossen.
[0040] Die voranstehend beschriebene Transporttasche eignet sich neben der Verwendung für
Pflanzen ebenso für die Verpackung und den Transport von künstlichen Pflanzen oder
auch von künstlichen Weihnachtsbäumen. Diese können mittels der beschriebenen Transporttasche
platzsparend und geschützt bspw. mit einer vollständigen Beschmückung verpackt und
gelagert werden.
[0041] Der in der Beschreibung verwendete Begriff der Pflanzen umfasst alle Arten von Pflanzen
insbesondere auch Nadelbäume, für deren Verpackung bzw. Transport die Transporttasche
geeignet ausgeführt ist. Die gesonderte Verwendung des Begriffs der Nadelbäume oder
Weihnachtsbäume erfolgt lediglich, wenn sich hieraus eine besondere Ausgestaltung
oder Verwendung der beschriebenen Transporttasche ergibt, wie beispielsweise die gedrehte
Anordnung der Nadelbäume in der Transporttasche.
[0042] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Transporttasche für Pflanzen ergeben sich
aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen. Es versteht sich, dass die
voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0043] Die Beschreibung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen schematisch
dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich
beschrieben. Hierbei beschreiben gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Zeichnungen
stets gleiche Komponenten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0044]
- Figur 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer vorgeschlagenen
Verpackungs-und Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration.
- Figur 2
- zeigt eine Seitenansicht der Ausführungsform der Verpackungs- und Transporttasche
in der Gebrauchskonfiguration von Figur 1 bei einer optimalen Ausrichtung für die
Aufnahme von Weihnachtsbäumen.
- Figur 3
- zeigt eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer vorgeschlagenen Verpackungs-
und Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration bei einer optimalen Ausrichtung
für die Aufnahme von Pflanzen mit Wurzelballen.
- Figur 4
- zeigt eine Seitenansicht einer noch anderen Ausführungsform einer vorgeschlagenen
Verpackungs- und Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration mit einem integrierten
Ballenbeutel.
- Figur 5
- zeigt eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der vorgeschlagenen Verpackungs-
und Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration mit geschlossener Verschlußanordnung
und umlaufendem Trageriemen bei optimaler Ausrichtung für die Aufnahme von Weihnachtsbäumen.
- Figur 6
- zeigt eine Seitenansicht noch einer anderen Ausführungsform der vorgeschlagenen Verpackungs-
und Transporttasche in der Gebrauchskonfiguration mit geöffneter Verschlußanordnung,
Ballenbeutel und umlaufendem Trageriemen bei optimaler Ausrichtung für die Aufnahme
von Pflanzen mit Wurzelballen.
- Figur 7
- zeigt eine seitliche Ansicht eines Teilbereichs des Ballenbeutels in der Gebrauchskonfiguration
einer Ausführungsform der vorgeschlagenen Verpakkungs- und Transporttasche, wobei
die Öffnung des Ballenbeutels über dem Wurzelballen der Pflanze verengt ist.
- Figur 8
- zeigt eine Ausführungsform der Verpackungs- und Transporttasche in der verstauten
Konfiguration bzw. den umhüllenden Ballenbeutel mit integrierter zusammengefalteter
Transporttasche.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0045] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Verpackungs- und Transporttasche
10, die einen Taschenmantel 11, einen ersten Boden 12 und einen zweiten Boden 13 sowie
eine im wesentlichen konische bzw. sich in Längsrichtung verjüngende Form aufweist,
die einer meist natürlichen Form von Pflanzen entspricht. Diese Form der Transporttasche
bzw. des Taschenmantels 11 ermöglicht eine schonende Aufnahme von Ästen und gegebenenfalls
ein schonendes Anklappen der Äste in Richtung eines Stammes bei ausladenden Ästen
der Pflanzen. Die umschließende Aufnahme einer Pflanze im Innern der Transporttasche
10 in der Gebrauchskonfiguration verhindert weitgehend Verschmutzungen der unmittelbaren
Umgebung beim Transport. Des weiteren zeigt Figur 1 eine Anordnung von Tragegriffen
15 entlang der Längsachse der Tasche, die es je nach Gewicht und Länge der Pflanze
einer oder mehreren Personen ermöglicht die Tasche bequem zu transportieren. Des weiteren
zeigt Figur 1 einen Reißverschluß 14, der entlang der Längsachse der Transporttasche
auf der Außenseite des Taschenmantels 11 verläuft und ein Öffnen und Schließen der
Transporttasche 10 ermöglicht.
[0046] Figur 2 zeigt die Verpackungs- und Transporttasche 10 in einer Seitenansicht mit
den in Figur 1 genannten Merkmalen. Die Ausrichtung der Transporttasche ist für den
Transport eines Nadelbaumes 20, bspw. eines Weihnachtsbaumes 20, dargestellt. Hierbei
ist die sich verjüngende Form der Transporttasche so ausgerichtet, dass sich der flächenmäßig
größere zweite Boden 13 am Fußende des Baumes und der flächenmäßig kleinere erste
Boden 12 an der Spitze des Baumes befindet, so dass sich die Transporttasche 10 mit
zunehmender Höhe des Baumes verjüngt. Dies entspricht im wesentlichen der im wesentlichen
A-förmigen Kontur von Bäumen, speziell von Weihnachtsbäumen.
[0047] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Verpackungs- und Transporttasche 10 bei einer
optimalen Ausrichtung für die Aufnahme von Pflanzen 30 mit einem Wurzelballen bzw.
Blumentopf 31, die meist eine V-förmige Kontur aufweisen. Hierzu wird die Pflanze
30 in der Transporttasche 10 derart ausgerichtet, dass sich die Spitze der Pflanze
an dem flächenmäßig größeren zweiten Boden 13 und der Wurzelballen bzw. Blumentopf
31 der Pflanze 30 an dem flächenmäßig kleineren ersten Boden 12 befindet, so dass
sich die Transporttasche 10 bezüglich der Pflanze 30 von oben nach unten verjüngt
und der Wurzelballen 31 von einem sich an dem flächenmäßig kleineren ersten Boden
12 befindlichen Aufnahmebeutel bzw. Ballenbeutel umfassen lässt.
[0048] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht der Verpackungs- und Transporttasche 10 mit einem
Ballenbeutel 40. Der Ballenbeutel 40 kann am oberen Ende 41 des Beutels, wie durch
Pfeile kenntlich gemacht, verengt bzw. verschlossen werden, so dass in der Gebrauchskonfiguration
ein Wurzelballen 31 in dem Ballenbeutel 40 aufgenommen werden kann und der Ballenbeutel
40 den Wurzelballen 31 vollständig umschließt. Ein Verteilen von Erde aus dem Wurzelballen
31 im Inneren der Transporttasche 10 außerhalb des Ballenbeutels 40 wird somit vermieden.
[0049] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht der Verpackungs- und Transporttasche 10 in der Gebrauchskonfiguration
mit geschlossenem Reißverschluß 14. Die Ausrichtung entspricht der in Figur 2 beschriebenen
optimalen Ausrichtung für die Aufnahme von Nadelbäumen 20, wie bspw. Weihnachtsbäumen
20. Des weiteren ist ein umlaufender Trageriemen 50 dargestellt, der auf beiden Seiten
des Reißverschlusses jeweils eine Schlaufe zum Tragen der Transporttasche 10 bildet
und die Transporttasche 10 auf der dem Betrachter abgewandten Rückseite der Transporttasche
umschließt. Somit wird eine gute Stabilität erreicht und ein sicheres Tragen der Tasche
gewährleistet.
[0050] Figur 6 zeigt eine Seitenansicht der Verpackungs- und Transporttasche 10 in der Gebrauchskonfiguration
mit geöffnetem Reißverschluss 14 bei optimaler Ausrichtung für die Aufnahme von Pflanzen
30 mit Wurzelballen 31. Der Ballenbeutel 40 ist an dem ersten Boden 12 angeordnet
und umschließt den Wurzelballen 31 der in der Transporttasche 10 angeordneten Pflanze
30. Des weiteren ist der umlaufende Trageriemen 50 entsprechend Figur 5 dargestellt.
[0051] Figur 7 zeigt eine seitliche Ansicht eines Teilbereichs des Ballenbeutels 40 bzw.
eine Seitenansicht der verschließbaren oder verengbaren Öffnung des Ballenbeutels
40 in der Gebrauchskonfiguration. Ein Wurzelballen 31 einer Pflanze wird von dem Ballenbeutel
40 vollständig umschlossen und die Öffnung des Ballenbeutels mittels eines Gummizuges
41 verengt.
[0052] Figur 8 zeigt die Transporttasche bzw. den umhüllenden Ballenbeutel 40 in der verstauten
Konfiguration. Der Ballenbeutel 40 umschließt die in der verstauten Konfiguration
zusammengefaltete Transporttasche 10 vollständig. Die Öffnung des Ballenbeutels ist
mittels des Gummizuges 41 verschlossen. Auf diese Weise kann die Transporttasche kompakt
und sauber gelagert werden.
1. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen mit einer Gebrauchskonfiguration
und einer verstauten Konfiguration, bestehend aus einem Taschenmantel (11), einem
ersten (12) und einem diesem entgegengesetzten zweiten Boden (13), wobei der Taschenmantel
(11) den ersten (12) und den zweiten Boden (13) derart verbindet, daß die Transporttasche
(10) in der Gebrauchskonfiguration, die ein Verpacken einer Pflanze im Inneren der
Transporttasche (10) und ein darauffolgendes Transportieren der Pflanze mit der Transporttasche
(10) vorsieht, ein in einer Längsrichtung zur Aufnahme der Pflanze ausgedehntes Volumen
umschließt, das von dem ersten (12) und dem zweiten Boden (13) in Längsrichtung begrenzt
wird, wobei der Taschenmantel (11) eine im wesentlichen in der Längsrichtung verlaufende
öffen- und verschließbare Verschlussanordnung (14) aufweist und mindestens an dem
ersten Boden (12) ein Ballenbeutel (40) mit einer verschließbaren oder verengbaren
Öffnung angeordnet ist, der es erlaubt, in der Gebrauchskonfiguration einen Wurzelballen
der in der Tasche (10) anzuordnenden Pflanze zu umschließen, so daß sich der über
dem Wurzelballen angeordnete Teil der Pflanze durch die Öffnung des Ballenbeutels
(40) erstreckt.
2. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach Anspruch 1, wobei die Grundfläche
des zweiten Bodens (13) flächenmäßig größer ausgeführt ist als die des ersten Bodens
(12), so daß die Transporttasche (10) in der Gebrauchskonfiguration in Richtung des
ersten Bodens (12) eine sich verjüngende Form aufweist.
3. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
Verschlußanordnung (14) mittels einem Reißverschluß, einem Klettverschluß, mindestens
einem Druckknopf oder ähnlichen Verschlussanordnungen öffenbar und verschließbar ist.
4. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
3, wobei der zweite Boden (13) ein öffenbarer Boden ist.
5. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
4, wobei die Transporttasche (10) in der verstauten Konfiguration mit geöffneter Verschlussanordnung
(14) von dem Ballenbeutel (40) umschlossen wird, so daß die in der Gebrauchskonfiguration
auf der Seite eines zu umschließenden Wurzelballens liegende Seite des Ballenbeutels
(40) nach außen weist.
6. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
5, wobei die Transporttasche (10) insbesondere der Ballenbeutel (40) aus einem Material
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Textilgewebe, Polyestergewebe, Polyamidgewebe,
PVC und geeigneten wasserdichten und atmungsaktiven Materialien gefertigt ist.
7. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
5, wobei die Transporttasche (10) zum einmaligen Gebrauch aus Polypropylenflies oder
aus einem kompostierbarem Material gefertigt ist.
8. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
7 mit einer Anzahl von Tragevorrichtungen (15), wobei die Tragevorrichtungen (15)
an geeigneten Stellen auf einer in der Gebrauchskonfiguration nach außen weisenden
Seite der Tragetasche (10) angeordnet sind, und insbesondere Tragegriffe oder Trageriemen
umfassen, wobei die Trageriemen umlaufend an der Transporttasche (10) angeordnet sind.
9. Verpackungs- und Transporttasche (10) für Pflanzen nach einem der Ansprüche 1 bis
8, wobei die Transporttasche (10) eine Anzahl von Lüftungsschlitzen oder Lüftungsnetzen
aufweist.
10. Verwendung einer Verpackungs- und Transporttasche (10) nach einem der Ansprüche 1
bis 9 zum Verpacken und Transportieren von Pflanzen, die in der Gebrauchskonfiguration
ein Einsetzen einer Pflanze mit einem Wurzelballen bei geöffneter Verschlußanordnung
(14) in den Ballenbeutel (40) vorsieht, wobei der Ballenbeutel (40) über den Wurzelballen
gezogen und die verschließbare Öffnung verengt wird, so daß der Wurzelballen vollständig
von dem Ballenbeutel (40) umschlossen wird und der oberhalb des Wurzelballens angeordnete
Teil der Pflanze durch die Öffnung des Ballenbeutels (40) tritt und die Pflanze zusammen
mit dem Ballenbeutel (40) nach Schließen der Verschlußanordnung (14) von der Transporttasche
(10) umschlossen wird.