[0001] Die Erfindung betrifft einen Tragkörper für ein Geländer mit einer scheibenförmigen
Füllung, insbesondere aus Glas, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Tragkörper sind vorgesehen, um einen unteren Randabschnitt der scheibenförmigen
Füllung in einem einseitig offenen Hohlraum eines Tragkörpers einzuspannen, der seitlich
von zwei im lichten Abstand zueinander parallelen, hochkant feststehenden Stegen begrenzt
ist. Mittels des Tragkörpers wird die Füllung des eingespannten Geländers in dem Bodenbereich
eines Bauwerks befestigt, wozu zunächst der Tragkörper an dem Bauwerk zu montieren
ist. An dem oberen Bereich der Füllung wird ein Handlauf angebracht.
[0003] Ein derartiger bekannter Tragkörper ist als Bodenschiene mit hochkant stehenden Stegen
ausgebildet, die über ein unten zwischen ihnen angeordnetes Distanzstück fest miteinander
verbunden sind (
EP 1 277 894 A1). Zur Anbringung an einem Bauwerksteil kann der Tragkörper mit einer Fußplatte versehen
sein, die seitlich rechtwinklig mit einem der beiden hochkant stehenden Stege verschweißt
ist. Aus Stegen des Tragkörpers können oben auf einander zugewandten Seiten flache
Nuten ausgeformt sein, die Abschnitte von flachen Verkleidungselementen aufnehmen.
In einem solchen Tragkörper kann die scheibenförmige Füllung mittels eines Paars keilförmiger
Körper mit aneinander liegenden, einstellbaren Schrägen eingespannt werden, die zwischen
der Innenseite wenigstens eines der beiden hochkant stehenden Stege und der scheibenförmigen
Füllung angeordnet sind. In dem durch die Stege und das Distanzstück auf drei Seiten
umgrenzten Hohlraum kann ein Auflagestreifen auf das Distanzstück eingelegt sein,
auf dem sich die scheibenförmige Füllung abstützt. Anschließend kann der untere Randbereich
der scheibenförmigen Füllung in dem Tragkörper vergossen werden. Somit kann die scheibenförmige
Füllung zwar ohne störende Exponierung der Anbringung im Bodenbereich exakt ausgerichtet
und gehalten werden, jedoch ist die Schweißkonstruktion der insbesondere durch Lochschweißung
verschweißten hochkant stehenden Stege, die aus Stahl bestehen, in der Herstellung
aufwendig. Weiterhin kann das hohe Gewicht der Stahlkonstruktion stören. Der gesamte
Tragkörper ist jeweils an den beabsichtigten Einsatzzweck an dem Bauwerk anzupassen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Tragkörper für
ein Geländer mit scheibenförmiger Füllung der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
welches die Nachteile der bekannten Schweißkonstruktion aus Stahlteilen vermeidet,
also leicht ausgebildet werden kann und weniger zeitaufwendig, einfacher hergestellt
und an den jeweiligen Einsatzzweck freizügiger angepasst werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung des Tragkörpers mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0006] Somit wird der Tragkörper als ein Strangpressprofil mit den beiden parallelen feststehenden
Stegen und dem diese auf Abstand haltenden Distanzabschnitt einstückig, insbesondere
aus Aluminium, gezogen. Er kann aus größeren Strangpressprofillängen einfach entsprechend
der jeweils gewünschten Einbaulänge abgetrennt werden. Das Strangpressprofil ist,
insbesondere wenn es aus Aluminium besteht, leicht, so dass es bei der Montage einfach
gehandhabt werden kann und das Bauwerk nicht nennenswert belastet. Das durch das Strangpressprofil
geprägte Erscheinungsbild des Tragkörpers ist auch ästhetisch ansprechend.
[0007] Ein aus dem Strangpressprofil seitlich eines der beiden hochkant feststehenden Stege
einstückig ausgeformter annähernd C-förmiger, nach außen offener Abschnitt kann zur
Montage des Tragkörpers an einem Bauwerksteil eine hochkant stehende Lasche aufnehmen,
die in eine offene Stirnseite des Strangpressprofils eingeschoben werden kann und
die mit dem Bauwerksteil durch eine seitliche Öffnung in dem C-förmigen Profilabschnitt
hindurch verbunden werden kann. Für verschiedene Einbauanforderungen kann es ausreichen,
die in den C-förmigen Profilabschnitt einführbare Lasche anzupassen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist an dem Strangpressprofil unten, d.h. unter dem einseitig
offenen Hohlraum bzw. dem Distanzabschnitt ein seitlich geschlossener, insbesondere
kastenförmiger hohler Profilabschnitt ausgeformt. Dieser seitlich geschlossene, insbesondere
kastenförmige hohle Profilabschnitt bildet eine leichte wirkungsvolle Versteifung
des Strangpressprofils ohne großen zusätzlichen Herstellungsaufwand.
[0009] Besonders formstabil ist der Tragkörper bei Anordnung des seitlich geschlossenen,
insbesondere kastenförmigen hohlen Profilabschnitts neben einem unteren Teil des C-förmigen
Profilabschnitts, wobei ästhetisch besonders ansprechend eine Unterseite des kastenförmigen
hohlen Profilabschnitts stufenlos in eine Unterseite des C-förmigen Profilabschnitts
übergehen kann.
[0010] Das gezogene Strangpressprofil kann nach Anspruch 3 aus den hochkant stehenden Stegen
des Tragkörpers oben innen ausgeformte flache Nuten aufweisen, die Abschnitte von
flachen Verkleidungselementen aufnehmen können, welche die an den eingebauten Tragkörper
angrenzende Umgebung abdecken.
[0011] Der Tragkörper wird besonders vorteilhaft nach Anspruch 4 mit einer in dessen C-förmigen
Profilabschnitt eingeschobenen hochkant stehenden Lasche ergänzt, die zur Befestigung
an dem Bauwerksteil eine von ihr seitlich abstehende Fußplatte aufweist, die durch
eine seitliche Öffnung des C-förmigen Profilabschnitts hindurchreicht. Es ist somit
möglich, die Lasche mit der Fußplatte auf einer offenen Stirnseite des Strangpressprofils
in den C-förmigen Profilabschnitt einzuschieben, um anschließend die von dem Tragkörper
abstehende Fußplatte an dem Bauwerksteil anzubringen. Es kann statt dessen montagegünstig
sein, zunächst die Fußplatte mit der geeignet dimensionierten Lasche an dem Bauwerksteil
zu montieren, um anschließend den C-förmigen Profilabschnitt des Strangpressprofils
des Tragkörpers auf die hochkant fest stehende Lasche aufzuschieben und nach Fixierung
der hochkant stehenden Lasche in dem C-förmigen Profilabschnitt die Füllung des Geländers
einzuspannen.
[0012] Die horizontale Fußplatte kann mit der hochkant stehenden Lasche vor ihrer Verbindung
mit dem C-förmigen Profilabschnitt unproblematisch verschweißt werden.
[0013] Nach Einschieben der Lasche mit der Fußplatte in das C-förmige Profilteil oder umgekehrt
Aufschieben des C-förmigen Profilteils auf die Lasche mit der montierten Fußplatte
kann die hochkant stehende Lasche in dem C-förmigen Profilabschnitt insbesondere durch
Verschraubung mit dem C-förmigen Profilabschnitt gesichert werden.
[0014] Vorteilhaft sind die hochkant stehende Lasche und gegebenenfalls die Fußplatte aus
Stahl gefertigt und somit geeignet, große Kräfte und Momente an ihrer Verbindungsstelle
mit der Fußplatte praktisch verformungsfrei aufzunehmen und in den C-förmigen Profilabschnitt
des Tragkörpers abzuleiten.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit
vier Figuren erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Tragkörper mit eingeschobener hochkant stehender Lasche, von der eine Fußplatte
absteht, in einem weitgehend montierten Zustand in schaubildlicher Darstellung,
- Figur 2
- den Tragkörper mit hochkant stehender Lasche und Fußplatte in weitgehend eingebautem
Zustand nach Figur 1 in einem Querschnitt,
- Figur 3
- eine Seitenansicht auf den Tragkörper mit Lasche und Fußplatte gemäß Figur 2 und
- Figur 4
- einen Querschnitt durch das Strangpressprofil des Tragkörpers in natürlicher Größe.
[0016] In der Zeichnung ist mit 1 ein Tragkörper eines nicht dargestellten Geländers und
einer scheibenförmigen Füllung bezeichnet, die oben einen Handlauf tragen kann. Der
Tragkörper ist dazu vorgesehen und so dimensioniert, dass er einen unteren Randabschnitt
der scheibenförmigen Füllung aufnehmen kann.
[0017] Hierzu weist der einstückig als Strangpressprofil aus Aluminium gezogene Tragkörper
zwei im festen lichten Abstand zueinander parallele, hochkant stehende Stege 2, 3
sowie einen unteren Distanzabschnitt 4 zwischen den Stegen auf, die unter Einschluss
des Distanzabschnitts 4 U-förmig angeordnet sind. Der nicht dargestellte untere Randabschnitt
einer scheibenförmigen Füllung wird zwischen den Stegen 2, 3 gehalten, wozu vorzugsweise
ein nicht dargestelltes Paar keilförmiger Körper mit aneinander liegenden einstellbaren
Schrägen dient, die auf einer Seite des unteren Randabschnitts der Füllung zwischen
diese und einem der beiden Stege eingesetzt sind. Dabei kann der untere Randabschnitt
der Füllung auf dem Distanzabschnitt 4 aufliegen und von diesem getragen werden.
[0018] Unterhalb der Stege 2, 3 und des Distanzabschnitts 4 bzw. des einseitig offenen Hohlraums
des Tragkörpers weist das Strangpressprofil einen kastenförmigen hohlen Profilabschnitt
5 auf, dessen Seitenwände bevorzugt in die Stege 2, 3 übergehen. Der kastenförmige
hohle Profilabschnitt 5 ist geeignet, vor allem die Kräfte und Momente des Geländers,
also der Füllung und des unter Umständen belasteten Handlaufs, ohne störende Verwindung
des Tragkörpers aufzunehmen, um diese in ein benachbartes Bauwerksteil abzuleiten,
welches in Figur 2 bei der Position 6 ausschnittsweise angedeutet ist. Das Bauwerksteil
besteht hier im wesentlichen aus Beton und umfasst eine bauseitige vertikale Stahlplatte
7.
[0019] Zur mittelbaren Verbindung mit dem Bauwerksteil ist weiterhin aus dem Strangpressprofil
des Tragkörpers einstückig ein annähernd C-förmiger Profilabschnitt 8 ausgeformt,
der eine obere Nut 9 und eine untere Nut 10 bildet und seitlich an einer Öffnung 11
offen ist. Der C-förmige Profilabschnitt 8 geht unten in einen Boden des kastenförmigen
hohlen Profilabschnitts 5 über und befindet sich somit unten neben dem kastenförmigen
hohlen Profilabschnitt, über den er nach oben hinausragt. Damit ist das Strangpressprofil
geeignet, Kräfte und Momente, die durch eine in dem C-förmigen Profilabschnitt 8 eingeschobene
hochkant stehende Lasche 12 eingeleitet werden, in den kastenförmigen hohlen Profilabschnitt
5 abzuleiten, ohne den Steg 3 erheblich zu belasten und zu verbiegen.
[0020] Zur Montage des Tragkörpers 1 an dem Bauwerksteil 6 dient die in den C-förmigen Profilabschnitt
8 eingeschobene hochkant stehende Lasche 12, siehe insbesondere Figur 2, an die seitlich
im Bereich der Öffnung 11 des C-förmigen Profilabschnitts 8 eine horizontale Fußplatte
13 angeschweißt ist.
[0021] Die hochkant stehende Lasche 12 in dem C-förmigen Profilabschnitt 8 ermöglicht vor
deren Fixierung eine relative Verstellbarkeit zwischen ihr bzw. der Fußplatte und
dem C-förmigen Profilabschnitt 8 und im fixierten Zustand eine definierte Kraft- und
Momentübertragung zwischen dem Bauwerksteil und dem Tragkörper.
[0022] Die Fußplatte 13 kann, wie in Figur 2 dargestellt auf das Bauwerksteil 6 aufgeschraubt
werden, so dass der Tragkörper 1 im Abstand zu der bauseitigen vertikalen Stahlplatte
7 erhalten wird. Um den Tragkörper gegenüber der Fußplatte 13 bzw. der Lasche 12 zu
fixieren, kann die Lasche mittels vier Schrauben mit dem C-förmigen Profilabschnitt
8 verschraubt werden. Drei der Schrauben 14, 15, 16 sind in den Figuren 2 und 3 erkennbar.
[0023] Zur partiellen Abdeckung der seitlichen Öffnung 11 des C-förmigen Profilabschnitts
kann ein Estrichblech 17 dienen, siehe Figur 1. Weitere, in der Zeichnung nicht dargestellte
flache Verkleidungselemente bzw. -bleche können optional in die flachen Nuten 18,
19 eingehängt werden, die oben innen aus den Stegen 2, 3 ausgeformt sind. Die zusätzlichen
Verkleidungselemente sind hauptsächlich aus ästhetischen Gründen vorgesehen.
[0024] Nach Montage des Tragkörpers 1 an dem Bauwerksteil, die mit der in den C-förmigen
Profilabschnitt einschiebbaren Lasche 12 freizügig erfolgen kann, lässt sich in den
oben offenen Hohlraum 20 des Tragkörpers, der von den beiden Stegen 2, 3 und dem Distanzabschnitt
4 begrenzt ist und der einen nicht dargestellten elastischen Auflagestreifen aufnehmen
kann, die scheibenförmige Füllung einsetzen und mit den nicht dargestellten keilförmigen
Körpern festlegen bzw. einspannen. Anschließend kann der untere Randbereich der Füllung
mit Vergussmasse vergossen werden. Der Handlauf kann auf die eingespannte Füllung
montiert werden, damit das damit fertiggestellte Geländer seine vorgesehene Gebrauchsfunktion
erfüllt.
Bezugszahlenliste
[0025]
- 1
- Tragkörper
- 2
- Steg
- 3
- Steg
- 4
- Distanzabschnitt
- 5
- kastenförmiger hohler Profilabschnitt
- 6
- Bauwerksteil
- 7
- bauseitige vertikale Stahlplatte
- 8
- C-förmiger Profilabschnitt
- 9
- Nut
- 10
- Nut
- 11
- Öffnung
- 12
- Lasche
- 13
- Fußplatte
- 14
- Schraube
- 15
- Schraube
- 16
- Schraube
- 17
- Estrichblech
- 18
- flache Nut
- 19
- flache Nut
- 20
- Hohlraum
1. Tragkörper für ein Geländer mit einer scheibenförmigen Füllung, insbesondere aus Glas,
deren unterer Randabschnitt in einem einseitig offenen Hohlraum (20) in dem Tragkörper
(1) einspannbar ist, wobei der Hohlraum (20) seitlich von zwei im lichten Abstand
zueinander parallelen hochkant feststehenden Stegen (2, 3) und unten von einem Distanzelement
begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragkörper (1) ein Strangpressprofil ist, aus dem die beiden parallelen feststehenden
Stege (2, 3) und zwischen diesen ein Distanzabschnitt (4) als Distanzelement einstückig
ausgeformt sind, und
dass aus dem Strangpressprofil seitlich eines der hochkant feststehenden Stege (2, 3)
ein annähernd C-förmiger, nach außen offener Profilabschnitt (8) ausgeformt ist, der
geeignet ist, wenigstens eine hochkant stehende Lasche (12) aufzunehmen, die mit einem
Bauwerksteil (6) verbindbar ist.
2. Tragkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Strangpressprofil unter dem einseitig offenen Hohlraum (20) ein seitlich geschlossener,
insbesondere kastenförmiger hohler Profilabschnitt (5) ausgeformt ist.
3. Tragkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus den hochkant stehenden Stegen (2, 3) des Tragkörpers (1) oben innen flache Nuten
(18, 19) ausgeformt sind, die geeignet sind, Abschnitte von flachen Verkleidungselementen
aufzunehmen.
4. Tragkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3 in Verbindung mit wenigstens
einer seitlich abstehenden horizontalen Fußplatte (13),
dadurch gekennzeichnet,
dass die in den C-förmigen Profilabschnitt (8) des Tragkörpers (1) eingeschobene hochkant
stehende Lasche (12) die von ihr seitlich abstehende Fußplatte (13) aufweist, die
durch eine seitliche Öffnung (11) des C-förmigen Profilabschnitts (8) hindurchreicht.
5. Tragkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontale Fußplatte (13) mit der hochkant stehenden Lasche (12) verschweißt
ist.
6. Tragkörper nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hochkant stehende Lasche (12) in dem C-förmigen Profilabschnitt (8) mit dem Tragkörper
(1) verschraubt ist.
7. Tragkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strangpressprofil aus Aluminium besteht.
8. Tragkörper mit hochkant stehender Lasche nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hochkant feststehende Lasche (12) aus Stahl besteht.