[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenverschluss mit einem aus einer rückgeschlossenen
Stellung in eine vorgeschlossene Stellung vorschließbaren Riegel, und mit einer quer
dazu von einer Freigabestellung in eine Verriegelungsstellung verlagerbaren Treibstange,
wobei der Vorschluss des Riegels in der Freigabestellung der Treibstange zufolge eines
Profileingriffs eines in der Weite verminderten Blockierabschnitts eines Riegeldurchtrittsfensters
der Treibstange in eine Breitseitenaussparung des Riegels blockiert ist, und der vorgeschlossene
Riegel mit einem Arretierungsnocken eine Zurückverlagerung der Treibstange aus ihrer
Verriegelungsstellung blockiert.
[0002] Ein Treibstangenverschluss der vorbezeichneten Art ist aus der
DE 29501645 U1 vorbekannt. Dort besitzt die Treibstange ein Riegeldurchtrittsfenster. Dieses Riegeldurchtrittsfenster
besitzt einen Blockierabschnitt, der von zwei V-förmig aufeinander zulaufenden Abschnitten
der Fensterwandung gebildet wird. In der Freigabestellung der Treibstange liegen diese
Abschnitte der Fensterwandung in Breitseitenaussparungen des Riegels ein, so dass
der Riegel formschlüssig gegen eine Querverlagerung zur Treibstange gefesselt ist.
Dieser Formschluss zwischen Treibstange und Riegel wird durch eine Abwärtsverlagerung
der Treibstange aufgehoben. Hiernach kann mittels Schließbetätigung eines Profilzylinders
der Riegel in eine vorgeschlossene Stellung gebracht werden. In der vorgeschlossenen
Stellung des Riegels ist ein Arretierungsnocken am Riegel in eine rückwärtige Aussparung
eines Treibstangenanschlussschiebers getreten und sperrt so dessen Rückverlagerung.
Bei einem Versuch der Rückverlagerung tritt ein Rückdrücksperrnocken des Treibstangenanschlussschiebers
gegen den Arretiernocken. Die Treibstange ist dort in der beidseitig vorgeschlossenen
Schlossstellung bewegungsgesperrt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangeschloss mit der zuvor beschriebenen
Funktionsfähigkeit herstellungstechnisch einfach auszubilden.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt.
[0005] Der Anspruch 1 sieht zunächst und im wesentlichen vor, dass der Blockierabschnitt
des Riegeldurchtrittsfensters von einer Stufe ausgebildet wird. Vor dieser Stufe liegt
der Arretierungsnocken des vollständig vorgeschlossenen Riegels. Der Blockierabschnitt
wird wie auch beim Stand der Technik von zwei Abschnitten einer Fensterwandung gebildet.
Diese werden bevorzugt von zwei sich gegenüberliegenden Vorsprüngen ausgebildet. Letztere
können eine Rechteckkontur aufweisen, so dass zwei Stirnseiten der Vorsprünge parallel
zueinander verlaufen. Zwei weitere Randkanten der Rechteckkontur können miteinander
fluchten und quer zur Erstreckungsrichtung der Treibstange verlaufen. Auf diese Art
wird in einfacher Weise die Stufe ausgebildet, vor welcher der Arretierungsnocken
des vollständig vorgeschlossenen Riegels liegt. In dieser Stellung ist ebenfalls eine
beidseitig vorgeschlossene Schlossstellung bewegungsgesperrt. Erst wenn der Riegel
aus seiner vorgeschlossenen Stellung zurückgeschlossen wird, kann die Treibstange
in die Freigabestellung verlagert werden. Dies ist bereits nach einer geringfügigen
Verlagerung des Riegels aus seiner vorgeschlossenen Stellung möglich, da der Arretierungsnocken
erst in der Endphase der Vorschlussbewegung vor den Blockierabschnitt des Riegelfensters
tritt. Die Treibstange kann aber erst bei vollständig zurückgeschlossenem Riegel in
die Freigabestellung verlagert werden. Dann können nämlich die beiden Vorsprünge in
entsprechende, nahe dem freien Ende des Riegelkopfes angeordnete Breitseitenaussparungen
des Riegelkopfes eintreten. Das Riegeldurchtrittsfenster besitzt einen weiteren Abschnitt,
welcher jenseits der beiden sich gegenüberliegenden Vorsprünge liegt. Die Vorsprünge
bilden somit eine Taillierung eines Fensters. Dieser weitere Fensterabschnitt bildet
die Durchtrittsöffnung für eine Falle, die durch Betätigung eines Drückers zurückziehbar
ist. Mit diesem Drücker kann auch die Treibstange zwischen Freigabestellung und Verriegelungsstellung
hin- und hergeschwenkt werden. Dies erfolgt einerseits durch eine Drehung der Antriebsnuss
durch einen Schließzylinder im Uhrzeigersinn und andererseits durch eine Drehung der
Antriebsnuss im Gegenuhrzeigersinn. Die Antriebsnuss besitzt einen Arm, mit dem sie
an der Treibstange bzw. an einen Treibstangenanschlussschieber angreift. Die Antriebsnuss
besitzt einen zweiten Arm, der von einem Federpaket in einer neutralen Mittelstellung
gehalten wird. Der Riegelschwanz besitzt eine größere Breite als der Riegelkopf. Insofern
bildet der Riegel eine Stufe aus. Der Blockiernocken ist Teil dieser Stufe. Er besitzt
eine Breitseitenerhöhung und liegt somit in Verlagerungsrichtung der Treibstange in
ihre Freigabestellung vor dem Riegelkopf. Dies hat zur Folge, dass sich die Treibstange
bei vollständig vorgeschlossenem Riegel so gut wie nicht bewegen lässt. Wird der Riegel
geringfügig aus der vollständig vorgeschlossenen Stellung zurückgezogen, so tritt
der Arretierungsnocken aus der Bewegungsbahn des Blockierabschnittes des Riegeldurchtrittsfensters,
so dass die Treibstange geringfügig in Richtung ihrer Freigabestellung verlagerbar
ist. Ihre Freigabestellung kann die Treibstange aber erst erreichen, wenn der Riegel
vollständig zurückgezogen ist, da anderenfalls der Blockierabschnitt vor den Riegelkopf
treten würde. Eine Weiterverlagerung der Treibstange wäre dann blockiert. Erst bei
vollständig zurückgeschlossenem Riegel fluchten dessen Breitseitenaussparungen mit
den beiden sich gegenüberliegenden, den Blockierabschnitt ausbildenden Vorsprüngen.
Diese können dann in die Breitseitenaussparungen eintreten. Einhergehend mit diesem
Formschlusseingriff wird dann aber auch die Vorschließbarkeit des Riegels blockiert.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Treibstangenschloss in der Breitseitenansicht mit bereichsweise entfernter Schlossdecke
mit zurückgeschlossenem Riegel und in Verriegelungsstellung stehender Treibstange;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das Schloss in einem Betriebszustand gemäß Fig. 1 bei entfernter
Stulpe;
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit vorgeschlossenem Riegel;
- Fig. 4
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zurückgeschlossenem Riegel und in Freigabestellung
stehender Treibstange;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf das Schloss in einem Betriebszustand gemäß Fig. 4 bei entfernter
Stulpe;
- Fig. 6
- die Nuss des Schlosses nebst Falle und einem die Nuss in einer neutralen Mittelstellung
haltenden Federpaket in einer gegenüber der Figur 1 umgewendeten Stellung;
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäß Figur 6 mit in Fallenrückzugsrichtung verlagerter Antriebsnuss;
- Fig. 8
- eine Folgedarstellung zu Fig. 7 mit vom Federpaket in die neutrale Mittelstellung
zurückverlagerter Nuss;
- Fig. 9
- eine Folgedarstellung zu Fig. 8 mit in Gegenrichtung verdrehter Nuss;
- Fig. 10
- das Federpaket in vergrößerter Darstellung in Ansicht und
- Fig. 11
- das Federpaket gemäß Fig. 10 in einer Draufsicht.
[0007] Das Schloss besitzt einen Schlossboden und eine Schlossdecke. Beide sind voneinander
beabstandet und bestehen aus Stanzbiegeteilen. Zwischen Schlossboden und Schlossdecke
befindet sich das Schlosseingerichte. Zu diesem Schlosseingerichte gehört eine Falle
4. Diese besitzt einen Fallenschwanz mit einem endseitigen Vorsprung, an dem ein Betätigungsarm
1 angreift. Die Falle durchragt einen Abschnitt 23'eines Fensters 23 einer Treibstange
9, die rückwärtig einer Stulpe 27 geführt ist. Die Stulpe 27 besitzt ein dem Grundriss
des Fallenkopfes 4' angepasstes Fenster, in welchem der Fallenkopf 4' geführt ist.
Am Fallenkopf 4' greift rückwärtig der Arm einer Schenkelfeder 3 an. Der andere Arm
der Schenkelfeder 3, die eine Fallenfeder ausbildet, stützt sich an einem gehäusefesten
Zapfen ab. An diesem Zapfen 28 stützt sich auch der Betätigungsarm 1 ab.
[0008] Der Betätigungsarm 1 ist auf einer Nuss 2 gelagert. Diese Nuss 2 besitzt eine Vierkantöffnung
zum Durchstecken eines Drückerdornes. Von der Nuss 2 ragen in diametraler Gegenüberlage
Mitnahmenocken 18 ab. Diese Mitnahmenocken 18 liegen jeweils in Mitnahmeaussparungen
19, die dem Betätigungsarm 1 zugeordnet sind. Die Weite der Mitnahmeaussparungen 19
ist größer als die Weite des Mitnahmenockens 18. Hierdurch lässt sich die Nuss 2 um
einen bestimmten Winkelbetrag drehen, ohne dass der Betätigungsarm drehmitgeschleppt
wird. Treten die Mitnahmenocken 18 aber gegen die Wandung der Mitnahmeaussparung 19
und wird die Nuss 2 weiter bspw. im Uhrzeigersinn gedreht, so verschwenkt die Drehbewegung
der Nuss 2 den Betätigungsarm 1, der an dem rückwärtigen Vorsprung des Fallenschwanzes
angreift. Einhergehend mit dieser Schwenkbewegung des Betätigungsarmes 1 wird die
Falle 4 zurückgezogen.
[0009] Der Nuss 2 ist ein Steuerarm 5 angeformt. Dieser Steuerarm 5 besitzt die Form eines
Zahnes eines Zahnrades. Die voneinander weg weisenden Flanken des Steuerarmes 5 sind
evolventenartig gekrümmt und liegen an Angriffsflanken 10,11. Die beiden Angriffsflanken
10,11 sind um die Weite des Steuerarmes 5 voneinander beabstandet und weisen aufeinander
zu.
[0010] Die Angriffsflanken 10, 11 werden von Vorsprüngen 12,13 ausgebildet. Jeder Vorsprung
12, 13 gehört zu einem Schieber 7, 8 eines Federpaketes. Die Schieber können aus Kunststoff
oder Metall bestehen. Sie sind bevorzugt gegossene Formteile.
[0011] Wie den Figuren 10 und 11 zu entnehmen ist, bilden die Schieber 7, 8 jeweils eine
topfartige Vertiefung 16 aus. Die beiden topfartigen Vertiefungen 16 der beiden Schieber
7, 8 weisen aufeinander zu und lagern jeweils ein Ende einer Druckfeder 6, mit der
die beiden Schieber 7, 8 voneinander weg beaufschlagt werden. Wie der Figur 6 zu entnehmen
ist, werden die beiden Schieber 7, 8 von einem U-förmigen Haltebügel 17 zusammengedrückt.
Die voneinander weg weisenden Stirnseiten der Schieber 7, 8 liegen dabei in Anlage
an den aufeinander zuweisenden Schenkeln des Haltebügels 17. Der U-Schenkel des Haltebügels
17 bildet eine Anlagefläche für die Seitenwandungen der Schieber 7, 8. Der Haltebügel
17 ist mit nicht dargestellten Formschlussmitteln mit dem Schlossgehäuse verbunden.
Hierzu ragen von den Schmalseiten des U-Schenkels des Haltebügels 17 oder von den
beiden U-Stegen des Haltebügels 17 Vorsprünge ab, die in entsprechende Ausnehmungen
des Schlossbodens und/oder der Schlossdecke eintauchen, so dass hierdurch der Haltebügel
17 ortsfest im Schloss fixiert ist. Der U-Steg des Haltebügels 17 erstreckt sich dabei
parallel zur Verlagerungsrichtung der Falle 4.
[0012] In der in der Figur 6 dargestellten Montagestellung der beiden Schieber 7, 8 ist
die Druckfeder 6 gespannt. Jeder Schieber 7, 8 bildet einen Steg 14 aus, der die Verlängerung
einer Seitenwandung der topfartigen Vertiefung 16 ist. Jeder der beiden Stege 14,
15 besitzt einen quer zur Verlagerungsrichtung des Schiebers bzw. zur Erstreckungsrichtung
der Druckfeder 6 abragenden Vorsprung 12, 13. Die Vorsprünge 12, 13 bilden die beiden
Angriffsflanken 10,11.
[0013] Wie der Figur 11 zu entnehmen ist, bildet jeder der beiden Schieber 7, 8 Führungsfortsätze
30. Diese ragen im montierten Zustand in Führungsschlitze entweder des Schlossbodens
oder der Schlossdecke ein, so dass die beiden Schieber 7, 8 linear geführt sind. Die
beiden Stege 14,15 verlaufen teilweise nebeneinander. Die von den Stegen abragenden
Vorsprünge 12,13 ragen bereichsweise über den Steg 14, 15 des jeweils anderen Schiebers
7, 8, so dass die beiden Flanken 10,11 in Bewegungsrichtung der Schieber 7, 8 sich
gegenüberliegen.
[0014] Die Nuss 2 greift mit einem weiteren Mitnahmearm der ebenfalls mit Bewegungsspiel
in Mitnahmeaussparungen einliegt, an einem Treibstangenbetätigungsarm 20 an. Dieser
Treibstangenbetätigungsarm 20 greift an einem Treibstangenschieber 29 an, welcher
formschlüssig mit der Treibstange 9 gekuppelt ist. Durch Drehbewegung der Nuss 2 kann
somit nicht nur die Falle 4 zurückgezogen, sondern auch die Treibstange 9 zwischen
der Freigabestellung und der Verriegelungsstellung hin- und hergeschwenkt werden.
[0015] Die Treibstange 9 wird von einem Kupplungsfortsatz des Treibstangenschiebers 29,
der in ein Kupplungsfenster der Treibstange 9 eingreift, verschoben. Die Treibstange
9 besitzt ein längliches Fenster 23, durch welches der im wesentlichen einen rechteckigen
Grundriss aufweisende Riegel 21 tritt. Die beiden sich gegenüberliegenden Breitseiten
des Riegelkopfes 21' bilden Aussparungen 24. Diese Breitseitenaussparungen 24 sind
Nuten, die von der Stirnfläche des Riegelkopfes 21' geringfügig entfernt liegen. Der
Riegelkopf 21' bildet eine Stufe 26 aus. Diese Stufe, die im Übergangsbereich zum
Riegelschwanz liegt, besitzt an ihrer unteren Seite einen Breitseitenvorsprung, der
einen Arretierungsnocken 25 ausbildet. Der Riegel kann von einem Schließzylinder,
über die Antriebsnuss 31 betätigt werden. Hierzu sind nicht dargestellte Hebel vorgesehen.
[0016] In der Figur 2 ist die Treibstange 9 in der Verriegelungsstellung dargestellt. Das
Fenster 23 der Treibstange 9 besitzt eine Taillierung, die von zwei sich gegenüberliegenden
Blockiervorsprüngen 22 gebildet sind. Diese rechteckförmigen Blockiervorsprünge bilden
mit einer Rechteckschmalseite jeweils eine Stufe 22 ', welche quer zur Erstreckungsrichtung
der Treibstange 9 verläuft. Die beiden miteinander fluchtenden Stufen 22' verlaufen
somit quer zur Verlagerungsrichtung der Treibstange. Die beiden Blockiervorsprünge
22 besitzen Stirnflanken 22", die einen Abstand voneinander aufweisen, der geringer
ist als die Breite des Riegelkopfes 21'. Der Abstand der beiden Stirnflanken 22" ist
aber größer als der Abstand der beiden Böden der Breitseitenaussparungen 24, so dass
die Blockiervorsprünge 22 durch Aufwärtsbewegung der Treibstange 9 aus der in Figur
2 dargestellten Verriegelungsstellung in die Breitseitenaussparungen 24 eintauchen
können, wie es in der Figur 5 dargestellt ist, in welcher die Treibstange in eine
Freigabestellung verlagert ist.
[0017] Jenseits der von den Blockiervorsprüngen 22 gebildeten Taillierung setzt sich das
Fenster 23 in einem Fallendurchtrittsfenster 23' fort, in welchem der Kopf 4' der
Falle 4 einliegt.
[0018] Während die Treibstange 9 durch Betätigen der Nuss 2 verlagert werden kann, wird
der Riegel 21 von der Antriebsnuss 31 bspw. durch einen Schließzylinder betätigt.
Er kann durch Drehen der Antriebsnuss 31 soweit ausgefahren werden, bis die Stufe
26 an die Treibstange 9 bzw. die Stulpe 27 anschlägt.
[0019] In der Figur 3, in welcher der Riegel 21 vollständig vorgeschlossen ist, liegt die
Stufe 26 und damit auch der Arretierungsnocken 25 vor der Stulpe 27 innerhalb des
Fensters 23 der Treibstange 9. In der Figur 2 ist zu sehen, dass sich der Arretierungsnocken
25 in der Bewegungsbahn eines der beiden Blockiervorsprünge 22 befindet. Die Treibstange
9 kann somit in der in Figur 3 dargestellten Riegelstellung nicht in die Offenstellung
verlagert werden. Wird der Riegel 21 geringfügig zurückgezogen, so tritt der Arretierungsnocken
25 aus der Bewegungsbahn des Blockierungsvorsprunges 22 heraus und ermöglicht eine
Verlagerung der Treibstange 9. Die Treibstange 9 kann aber nicht vollständig in die
Freigabestellung verlagert werden, da die Stufe 22' zwar nicht mehr gegen den Arretierungsnocken
25, wohl aber gegen die untere Seitenfläche des Riegelkopfes 21' anstößt. Die Treibstange
kann erst dann in die Freigabestellung verlagert werden, wenn der Riegel in die in
den Figuren 1 und 2 dargestellte Stellung vollständig zurückgeschlossen wird, so dass
die Blockiervorsprünge 22 in die Breitseitenaussparungen 24 des Riegelkopfes 4' eintreten
können.
[0020] Die Funktionsweise des Schlosses ist die folgende:
[0021] Wird ausgehend aus der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Betriebsstellung die
Nuss 2 im Uhrzeigersinn gedreht, so wird der Treibstangenbetätigungsarm 20 im Uhrzeigersinn
mitgeschleppt. Dies hat zur Folge, dass der Treibstangenschieber 29 aufwärts bewegt
wird. Er schleppt die Treibstange 9 in die Freigabestellung mit.
[0022] Einhergehend mit der Drehung der Nuss 2 im Uhrzeigersinn treten die Mitnahmenocken
18 gegen die Ränder der Mitnahmeaussparung 19 und schleppen den Betätigungsarm 1 mit,
so dass der Fallenkopf 4' zurückgezogen wird. Bei der Drehung der Nuss 2 stützt sich
der Steuerarm 5 an der Angriffsflanke 11 des Vorsprunges 13 des Schiebers 7 ab. Der
Schieber 7 wird unter gleichzeitiger Spannung der Druckfeder 6 nach rechts verlagert.
Dies erzeugt eine Rückstellkraft auf die Nuss 2. Während der Linearverlagerung des
Vorsprunges 13 gleitet die gekrümmte Flanke des Steuerarmes 5 an der ebenen Angriffsflanke
10 ab. Die Endstellung mit zurückgezogener Falle 4 zeigt die Figur 7.
[0023] Wird ausgehend von dieser Betriebsstellung die Nuss 2 nicht mehr drehmomentbeaufschlagt,
so kann sich die Druckfeder 6 entspannen. Der verlagerte Schieber beaufschlagt den
Steuerarm 5 und schwenkt die Nuss 2 bis in die in Figur 8 dargestellte Stellung. Zufolge
des Drehfreiganges des Treibstangebetätigungsarmes 20 gegenüber der Nuss 2 bleibt
dieser in der aufwärts verlagerten Position, wie es die Figur 8 darstellt. Die Nuss
2 wird aber von den beiden Schiebern 7, 8 in der neutralen Mittelstellung gehalten,
in welcher am Steuerarm 5 beide Angriffsflanken 10, 11 anliegen.
[0024] In dieser, auch in den Figuren 4 und 5 dargestellten Betriebsstellung kann der Riegel
21 nicht verlagert werden.
[0025] Wird ausgehend von dieser Betriebsstellung die Nuss 2 in Gegenrichtung gedreht, so
wird die Angriffsflanke 11 des Vorsprungs 13 des anderen Schiebers 7 beaufschlagt.
Zufolge des Freiganges des Mitnahmenockens 18 in der Mitnahmeaussparung 19 wird der
Betätigungsarm 1 nicht mitgeschleppt. Es wird aber der Treibstangenbetätigungsarm
20 mitgenommen, welcher den Treibstangenschieber 29 aus der in Figur 8 dargestellten
Freigabestellung in die in Figur 9 dargestellte Verriegelungsstellung mitschleppt.
Wird die Nuss 2 entlastet, so sorgt die Kraft der Druckfeder 6 für eine Rückstellung
der Nuss 2 in die neutrale Mittelstellung. Wegen des Drehfreiganges bleibt der Treibstangenbetätigungsarm
20 aber in seiner abwärts verlagerten Stellung.
[0026] Im Zuge der Abwärtsverlagerung der Treibstange sind die Betätigungsvorsprünge 22
aus den Breitseitenaussparungen 24 ausgetreten. Die Blockiervorsprünge 22 sind auch
soweit abwärts verlagert worden, dass sie aus der Bewegungsbahn des Arretierungsnockens
25 ausgetreten sind. Der Riegel 21 kann jetzt vorgeschlossen werden, bis die Stufe
26 an die Stulpe 27 tritt. Jetzt liegt der Arretierungsnocken 25 in der Bewegungsbahn
des Blockiervorsprunges 22, so dass die Treibstange 9 bewegungsgesperrt ist.
[0027] Wurde ausgehend von der in Figur 8 bzw. in den Figuren 4 und 5 dargestellten Betriebsstellung
die Treibstange nicht vollständig bis in der Verriegelungsstellung verlagert, so liegt
der Blockiervorsprung 22 in der Bewegungsbahn des Arretierungsnockens 25. Dies hat
zur Folge, dass der Riegelkopf 21' zwar verlagert werden kann. Der Riegel 21 lässt
sich aber nicht vollständig vorschließen. Dies ist bei der Drehverlagerung der Antriebsnuss
31 bspw. durch einen Schließzylinder fühlbar. Der Benutzer kann also durch Riegelbetätigung
bzw. Betätigung der Vorrichtung für einen Schließzylinder 31 feststellen, ob die Treibstange
9 vollständig in die Verriegelungsstellung ausgefahren ist, da erst dann der Riegel
21 vollständig vorgeschlossen werden kann.
[0028] Da die Treibstangenverlagerung bei vollständig vorgeschlossenem Riegel 21 gesperrt
ist, kann letztere erst dann in eine Freigabestellung verlagert werden, wenn der Riegel
21 zurückgeschlossen worden ist.
[0029] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Treibstangenschloss mit einem aus einer rückgeschlossenen Stellung in eine vorgeschlossene
Stellung vorschließbaren Riegel (21), und mit einer quer dazu von einer Freigabestellung
in eine Verriegelungsstellung verlagerbaren Treibstange (9), wobei der Vorschluss
des Riegels (21) in der Freigabestellung der Treibstange (9) zufolge eines Profileingriffs
eines in der Weite verminderten Blockierabschnitts (22) eines Riegeldurchtrittsfensters
(23) der Treibstange (9) in eine Breitseitenaussparung (24) des Riegels (4) blockiert
ist, und der vorgeschlossene Riegel (21) mit einem Arretierungsnocken (25) eine Zurückverlagerung
der Treibstange (9) aus ihrer Verriegelungsstellung blockiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierabschnitt (22)des Riegeldurchtrittsfensters (23) eine Stufe (22') ausbildet,
vor welcher der Arretierungsnocken (25) des vollständig aufgeschlossenen Riegels (21)
liegt.
2. Treibstangenschloss nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierabschnitt (22) von zwei sich gegenüberliegenden Vorsprüngen der Fensterwandung
gebildet ist.
3. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden den Blockierabschnitt (22) ausbildenden Vorsprünge eine Rechteckumfangskontur
ausbilden.
4. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die den Blockierabschnitt (22) ausbildenden Vorsprünge eine Taillierung des Riegeldurchtrittsfensters
(23) bilden.
5. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen jenseits der Taillierung angeordneten Fensterabschnitt (23') zum Durchtritt
einer Falle (4).
6. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierungsnocken (25) eine sich aus der Riegelbreitseite erhebende Erhöhung
ausbildet.
7. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierungsnocken (25) von einer Abstufung (26) des Riegelkopfes (21') ausgebildet
ist und in Verlagerungsrichtung der Treibstange (9) in ihre Freigabestellung vor dem
Riegelkopf (21') liegt.
8. Treibstangenschloss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Arretierungsnocken (25) erst in der Endphase des Riegelvorschlusses vor den Blockierabschnitt
(22) des Riegeldurchtrittsfensters (23) tritt.