[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrschutzplatte aus einem feuerbeständigen Material
gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Wandauskleidung für einen Müllverbrennungsofen.
[0002] Rohrschutzplatten zum Schutz von mindestens zwei entlang einer Ofenwand vertikal
verlaufenden und miteinander über einen Steg verbundenen Kühlrohren sind bekannt.
Sie sind mit mindestens einer vertikal verlaufenden, durchgehenden Nut versehen und
werden mit dieser eingehängt, derart, dass zwischen der Rohrschutzplatte einerseits
und den Kühlrohren sowie den Stegen anderseits ein mit Mörtel füllbarer Raum gebildet
ist. In der Regel ist eine Platte zum Schutz von zwei bzw. drei Kühlröhren vorgesehen
und weist dementsprechend zwei vertikale Nuten auf, mit denen sie auf zwei je einem
Steg zugeordnete Nutensteine aufgesetzt wird. Auch die Nuten mit den darin befindlichen
Nutensteinen werden mit dem Beton gefüllt. Eine Wandauskleidung besteht dann aus mehreren
aufeinandergesetzten und/oder nebeneinander angeordneten Rohrschutzplatten.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Rohrschutzplatte der eingangs
genannten Art sowie die mehrere Rohrschutzplatten umfassende Wandauskleidung weiter
zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Rohrschutzplatte mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie durch eine Wandauskleidung nach Anspruch 8 gelöst.
[0005] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Rohrschutzplatte bilden
den Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die erfindungsgemässen Rohrschutzplatten werden mit ihren Konusnuten von oben auf
die entsprechenden, zuvor in ihrer Distanz den Stegen gegenüber eingestellten Nutensteine
aufgesetzt, bis ihre Seitenwände am Umfang der jeweiligen Mutter mit Aussenkonus zur
Auflage kommen (d.h. nicht wie bisher, bis sie auf den darunterliegenden Rohrschutzplatten
stehen). Danach wird der Raum zwischen den Rohrschutzplatten und den Kühlrohren sowie
den Stegen mit Beton gefüllt, wobei der Beton auch in die Konusnuten mit den darin
befindlichen Muttern mit Aussenkonus eingebracht (eingegossen) wird. Durch den sich
erfindungsgemäss von oben nach unten vergrössenden Abstand der Nuten-Seitenwände wird
erreicht, dass die auf dem erhärteten Betonmaterial "sitzenden" Rohrschutzplatten
bei temperaturbedingten Dilatationen diesem gegenüber nach unten oder nach oben bewegt
werden können, wobei vorteilhafterweise auch die Dilatationen benachbarter Rohrschutzplatten
der Wandauskleidung über zwischen ihren Plattenrändern eingelegten Filze aufgenommen
werden können.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in Draufsicht eine Anzahl von entlang einer Ofenwand vertikal verlaufenden und miteinander
über je einen Steg verbundenen Kühlrohren sowie einen Teil einer Wandauskleidung,
umfassend eine erfindungsgemässe Rohrschutzplatte;
- Fig. 2
- die Rohrschutzplatte nach Fig. 1 in Rückansicht, in Pfeilrichtung A nach Fig. 1;
- Fig. 3
- die Rohrschutzplatte in Seitenansicht, in Pfeilrichtung B nach Fig. 2; und
- Fig.4
- Mittel zum Positionieren der Rohrschutzplatte gegenüber den Kühlrohren.
[0008] Fig.1 zeigt in Draufsicht eine Anzahl von nebeneinander angeordneten, entlang einer
Ofenwand eines Mühlverbrennungsofens vertikal verlaufenden Kesselrohren 1, die miteinander
über je einen Steg 2 verbunden sind. Die ebenfalls vertikal verlaufenden Stege 2 liegen
in einer den Kühlrohrachsen a gemeinsamen Ebene. Zum Schutz der Kesselrohre 1 vor
der Abnutzung bzw. vor der Hitze, Staub, chemischen Substanzen und anderen Schadstoffen
oder schädlichen Einwirkungen ist eine innere Wandauskleidung vorgesehen, die eine
Anzahl von nebeneinander und/oder übereinander angeordneten Rohrschutzplatten 3 umfasst.
[0009] Jede Rohrschutzplatte 3 ist zum Schutz von mindestens zwei, gegebenenfalls von drei
Kesselrohren 1 vorgesehen. Die Rohrschutzplatte 3 wird derart gegenüber den Kesselrohren
1 und den Stegen 2 positioniert, dass dazwischen ein mit Beton füllbarer Raum 4 gebildet
wird. Die Mittel zum Positionieren der jeweiligen Rohrschutzplatte 3 sind im Detail
in Fig. 4 dargestellt. Die Rohrschutzplatte 3 ist mit mindestens einer vertikal verlaufenden,
durchgehenden Nut als Konusnut 10 versehen (beim dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Rohrschutzplatte 3 zwei Nuten 10 auf, vgl. Fig. 1), mit der sie auf einer
am entsprechenden Steg 2 gehaltenen Mutter 11 mit Aussenkonus aufsetzbar ist. Diese
Mutter 11 mit Aussenkonus ist auf einem vom Steg 2 wegragenden Distanzbolzen 12 angeordnet.
Sie ist demgemäss kegelstumpfförmig ausgebildet und auf einem Gewindeteil 12a des
Gewindebolzens 12 um 90° zum Steg 2 verstellbar, wobei sie einen sich in Richtung
zum Steg 2 hin verjüngenden Umfang 11a aufweist.
[0010] Die jeweilige Konusnut 10 weist zwei gegenüberliegende Seitenwände 13 auf, die von
einer Nutenbasis 14 in Richtung zum Nuteneingang 15 hin mit einem dem Kegelstumpfwinkel
der Mutter 11 entsprechenden Winkel zusammenlaufen, derart, dass sie einen in der
Konusnut 10 befindlichen Mutter 11 mit Aussenkonus hintergreifen.
[0011] Erfindungsgemäss ist die Konusnut 10 so ausgebildet, dass sich zudem der Abstand
der Seitenwände 13 von oben nach unten vergrössert. Beträgt die maximale Nutenbreite
oben beispielsweise 25 mm (vgl. b
1 nach Fig. 2), so steigt sie über die Länge von ca. 250 mm auf die Breite b
2 von 30 mm an (d.h. ungefähr 1 mm pro Seite mehr auf der Länge von 100 mm).
[0012] Die Rohrschutzplatte 3 weist zu beiden seiten der jeweiligen Konusnut 10 vertikal
verlaufende konkave Wölbungen 20 für die zu schützenden Kühlrohre 1, mit welchen die
auf die Muttern 11 mit Aussenkonus aufgesetzte Rohrschutzplatte 3 jeweils einen mit
Beton füllbaren Teilringraum 4a um das jeweilige Kühlrohr 1 begrenzt. Der Abstand
der Wölbungen 20 von den Kühlrohren 1 ist über die auf den Gewindebolzen 12 verstellbaren
Muttern 11 mit Aussenkonus einstellbar.
[0013] Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, sind sowohl am oberen als auch am unteren
Plattenrand der jeweiligen Rohrschutzplatte 3 Auflageflächen 14, 15, 16 bzw. 14',
15', 16' vorhanden, die zur Aufnahme einer benachbarten oberen Rohrschutzplatte 3
bzw. zum Aufsetzen auf eine benachbarte untere Rohrschutzplatte 3 vorgesehen sind.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel bildet eine obere, an die mit den Wölbungen
20 versehene Frontseite anschliessende schräge Auflagefläche 14 zusammen mit einer
weiteren Auflagefläche 15 eine Art Vertiefung am oberen Plattenrand, während eine
gegenüberliegende untere, schräge Auflagefläche 14' zusammen mit einer weiteren Auflagefläche
15' einem gegengleichen Vorsprung am unteren Plattenrand zugeordnet ist. Es ist vorgesehen,
zwischen die Auflageflächen 14, 16 bzw. 14', 16' benachbarter Rohrschutzplatten 3
feuerfeste Filzeinlagen einzubringen.
[0014] Auch die seitlichen Plattenränder der jeweiligen Rohrschutzplatte 3 sind mit gegengleichen
Vorsprüngen bzw. Vertiefungen versehen, mit denen sie seitlich aneinandergefügt werden
können. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese als vertikal verlaufende
konkave bzw. konvexe Wölbungen 17 bzw. 18 ausgebildet. Es ist ebenfalls vorgesehen,
zwischen die Seitenflächen mit den Wölbungen 17 bzw. 18 benachbarter Platten solche
feuerfeste Filzeinlagen zu legen.
[0015] Die erfindungsgemässen Rohrschutzplatten 3 werden mit ihren Konusnuten 10 von oben
auf die entsprechenden, zuvor in ihrer Distanz den Stegen gegenüber eingestellten
Muttern 11 mit Aussenkonus aufgesetzt, bis ihre Seitenwände 13 am Umfang 11a des jeweiligen
Muttern 11 zur Auflage kommen (d.h. nicht wie bisher, bis sie auf den darunterliegenden
Rohrschutzplatten stehen). Danach wird der Raum 4 zwischen den Rohrschutzplatten 3
und den Kesselrohren 1 sowie den Stegen 2 mit Beton gefüllt, wobei der Beton auch
in die Konusnuten 10 mit den darin befindlichen Muttern mit Aussenkonus eingebracht
(eingegossen) wird.
[0016] Durch den sich erfindungsgemäss von oben nach unten vergrössenden Abstand der Nuten-Seitenwände
13 wird erreicht, dass die auf dem erhärteten Betonmaterial "sitzenden" Rohrschutzplatten
3 bei temperaturbedingten Dilatationen (z.B. bei der Müllverbrennung) diesem gegenüber
nach oben bewegt werden können, wobei auch die Dilatationen benachbarter Rohrschutzplatten
über die zwischen ihren Plattenrändern eingelegten feuerfesten Filze aufgenommen werden
können.
1. Rohrschutzplatte aus einem feuerbeständigen Material, die einen Teil einer Wandauskleidung
für einen Müllverbrennungsofen bildet und jeweils zum Schutz von mindestens zwei entlang
einer Ofenwand vertikal verlaufenden und miteinander über einen Steg (2) verbundenen
Kühlrohren (1) vorgesehen ist, wobei die Rohrschutzplatte (3) mit mindestens einer
vertikal verlaufenden, durchgehenden Nut (10) versehen ist, derart, dass zwischen
der Rohrschutzplatte (3) einerseits und den Kühlrohren (1) sowie den Stegen (2) anderseits
ein mit Beton füllbarer Raum (4) gebildet ist, wobei auch die Nut (10) mit dem Beton
füllbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nuten jeweils als Konusnut (10) ausgebildet sind und zu diesem Zwecke diese Konusnut
(10) Seitenwände (13) aufweist, deren Abstand sich von oben nach unten vergrössert.
2. Rohrschutzplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (13) der Konusnut (10) von einer Nutenbasis (14) in Richtung zum
Nuteneingang (15) hin zusammenlaufen, derart, dass sie eine in der Konusnut (10) befindliche,
kegelstumpfförmig ausgebildete Mutter (11) mit Aussenkonus, die sich im Durchmesser
in Richtung zum Steg (2) hin verjüngt, hintergreifen.
3. Rohrschutzplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der jeweiligen Konusnut (10) vertikal verlaufende konkave Wölbungen
(20) für die zu schützenden Kesselrohre (1) bzw. zur Begrenzung eines die Kesselrohre
(1) umgebenden und mit Beton füllbaren Teilringraumes (4a) angefertigt sind.
4. Rohrschutzplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Grösse des mit dem Beton füllbaren Raumes (4) bzw. der Abstand der Wölbungen
(20) von den Kesselrohren (1) einstellbar ist, wozu die Mutter (11) mit Aussenkonus
auf einem vom Steg (2) wegragenden Distanzbolzen (12) verstellbar angeordnet ist.
5. Rohrschutzplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei vertikal verlaufende, durchgehende Konusnuten (10) vorhanden sind, zum Aufsetzen
der zum Schutze von drei Kesselrohren (1) vorgesehenen Platte auf zwei je einem Steg
(2) zugeordnete Muttern (11) mit Aussenkonus.
6. Rohrschutzplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen und/oder unteren Plattenrand Auflageflächen (14, 15, 16 ; 14', 15', 16')
vorhanden sind, die zum Aufsetzen auf eine benachbarte untere Rohrschutzplatte der
Wandauskleidung und/oder zur Aufnahme einer benachbarten oberen Rohrschutzplatte vorgesehen
sind, wobei zwischen die einander in der Form entsprechenden, gegengleichen Auflageflächen
(14, 15, 16 ; 14', 15', 16') benachbarter Rohrschutzplatten (3) Filzmaterial einlegbar
ist.
7. Rohrschutzplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass seitliche Plattenränder jeweils mit einer konkaven oder einer konvexen Wölbung (17,
18) ausgestattet sind, die zum seitlichen Aneinanderfügen benachbarter Rohrschutzplatten
der Wandauskleidung vorgesehen sind, wobei zwischen die einander in der Form entsprechenden,
gegengleichen Wölbungen (17, 18) benachbarter Rohrschutzplatten (3) Filzmaterial einlegbar
ist.
8. Wandauskleidung für einen Müllverbrennungsofen umfassend eine Anzahl von Rohrschutzplatten
(3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Wandauskleidung, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschutzplatte (3) mit ihrer mindestens einen Konusnut (10) auf einer am entsprechenden
Steg (2) gehaltenen Mutter (11) mit einem Aussenkonus aufsetzbar ist, wobei diese
Mutter (11) mit dem Aussenkonus an den Seitenwänden (13) der Konusnut (10) anliegt.