[0001] Die Erfindung betrifft einen Funkrundsteuerempfänger, der einen Funkempfänger mit
einem zugehörigen Auswerteteil und wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Relais insbesondere
zum Schalten der Tarife eines Tarifzählers aufweist, wobei wenigstens der Auswerteteil
und die Relais, bevorzugt aber auch die Antenne mit dem Verstärker in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht sind, das beim Gebrauch des Funkrundsteuerempfängers durch einen
Deckel verschlossen ist. Das Gehäuse und der Deckel bestehen in aller Regel aus Kunststoff.
[0002] Ein derartiger Funkrundsteuerempfänger kann dazu verwendet werden, auf ein Funksignal
hin zu bestimmten Zeiten einen Tarifzähler zwischen Hochtarif und Niedertarif umzuschalten.
Dabei soll sichergestellt sein, daß ein Verbraucher seinen Tarif nicht manipulieren
kann, um auf diese unerlaubte Weise die anfallenden Gebühren zu reduzieren. Zu diesem
Zweck ist es üblich, den Deckel des Funkrundsteuerempfängers in seinem Gebrauchszustand
zu plombieren, damit ein Verbraucher keinen Zugriff zum Inneren des Gerätes hat, um
beispielsweise die Relais von Hand zu schalten oder die Einstellung der Antenne so
zu ändern, daß - bei herrschendem Niedrigtarif - kein Funksignal zum Umschalten auf
Hochtarif empfangen werden kann.
[0003] Es gibt aber weitere Möglichkeiten, unerlaubte Schaltvorgänge bei den Relais hervorzurufen,
die durch einen gesicherten Verschluß des Gehäuses des Funkrundsteuerempfängers nicht
zu verhindern sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Funkrundsteuerempfänger
der betrachteten Art so weiter zu entwickeln, daß eine unerlaubte Manipulation der
Schaltrelais weitestgehend ausgeschlossen ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 8
gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0007] Nach einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß nahe bei
den Relais eine magnetische Abschirmeinrichtung angeordnet ist, die ein Schalten der
Relais durch Einwirkung eines außerhalb des Gehäuses und des Deckels angeordneten
Magneten verhindert.
[0008] Wenn in dem Gehäuse des Funkrundsteuerempfängers, wie dies in aller Regel der Fall
ist, mehrere Relais in einer Reihe angeordnet sind, ist mit Vorteil vorgesehen, daß
an beiden Außenseiten der Reihe der Relais je eine Abschirmeinrichtung angeordnet
ist, und zwar bevorzugt im Abstand von wenigen Millimetern von der Außenseite der
Relais. Dabei ist mit Vorteil vorgesehen, daß auch zwischen den Relais Abschirmeinrichtungen
angeordnet sind.
[0009] Die magnetische Abschirmeinrichtung ist bevorzugt durch wenigstens ein Abschirmblech
gebildet. Dieses Abschirmblech besteht vorzugsweise aus einem eisenhaltigen Material.
[0010] Weiter ist mit Vorteil vorgesehen, daß die Relais auf einer plattenförmigen Platinenabdeckung
befestigt sind, die bevorzugt aus Kunststoff besteht, und daß die Abschirmbleche auf
die Platinenabdeckung aufgesteckt sind. Hierzu haben die Abschirmbleche vorteilhafterweise
jeweils an einem Rand einen Vorsprung, während die Platinenabdeckung Löcher zum Einstecken
der aus ferromagnetischem Material bestehenden Abschirmbleche aufweist. Die zungenförmigen
Verlängerungen der bevorzugt im wesentlichen rechteckigen Abschirmbleche werden dabei
einfach in einem leichten Klemmsitz oder Rastsitz in entsprechende Langlöcher der
Platinenabdeckung eingesteckt, so daß die erfindungsgemäße magnetische Abschirmeinrichtung
die Herstellungskosten und Montagekosten des Funkrundsteuerempfängers nicht nennenswert
erhöht.
[0011] Wenn ein Permanentmagnet an der Außenseite des Gehäuses hin und her geführt wird,
um einen unerlaubten Schaltvorgang der Relais auszulösen, wird dieser durch die erfindungsgemäße
magnetische Abschirmeinrichtung verhindert. Dabei muß die Abschirmeinrichtung nicht
unbedingt aus einzelnen Eisenblechen bestehen, die neben den Seitenwänden der einzelnen
Relais angeordnet werden, sondern es kann beispielsweise auch ein U-förmiges Abschirmblech
alle Relais gemeinsam überdecken. Das Material des Abschirmblechs oder der Abschirmbleche,
seine Abmessungen, Dicke, Ort der Anbringung etc. sind auf eine maximale Stärke eines
von außen einwirkenden Permanentmagneten abzustimmen.
[0012] Bei diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein unerlaubter Schaltvorgang der
Relais weder durch einen über die Oberseite des Gehäuses, d.h. den Deckel, geführten
und dort angeordneten Permanentmagneten ausgelöst werden, noch dadurch, daß der Permanentmagnet
an den Seitenwänden des Gehäuses neben den Relais angeordnet und/oder bewegt wird.
[0013] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung kann ein unerlaubtes Schalten der Relais
durch Einwirken eines über der Stirnfläche des Gehäuses bzw. des Deckels angeordneten
Magneten dadurch verhindert werden, daß an der Außenseite dieser Stirnfläche des Gehäuses
bzw. des Deckels wenigstens ein Abstandhalter angeordnet ist, der verhindert, daß
der Magnet in einer solchen Nähe zu den Relais plaziert werden kann, daß ein Magnetfeld
den unerlaubten Schaltvorgang auslösen kann. Dieser Abstandhalter ist in einer bevorzugten
Ausgestaltung wenigstens ein an dem Deckel angeformter Steg bzw. wenigstens eine Rippe,
deren Lage und Höhe auf die zu berücksichtigende Magnetstärke abstimmbar ist.
[0014] Die wenigstens eine Rippe hält einen zu Manipulationszwecken über den Deckel geführten
Magneten in einem solchen Abstand, daß er keinen Schaltvorgang auslösen kann. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, daß die Rippe nicht nur außen an der Stirnwand des Gehäuses
bzw. des Deckels angebracht oder angeformt sein kann, sondern sie kann sich auch (ebenfalls
im Bereich der Relais) quer über die Seitenwände erstrecken, so daß auch von den Seiten
her kein unerlaubter Schaltvorgang ausgelöst werden kann.
[0015] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß beide Gesichtspunkte miteinander kombiniert
sind, d.h. daß der erfindungsgemäße Funkrundsteuerempfänger sowohl mit der magnetischen
Abschirmeinrichtung als auch mit dem außen am Gehäuse bzw. Gehäusedeckel angebrachten
Abstandhalter versehen sein kann. Durch den oder die Abstandrippen erhöhen sich die
Herstellungskosten des Gerätes ebenfalls nicht nennenswert.
[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht der inneren Bauelemente einer Ausführungsform des Funkrundsteuerempfängers;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines in dem Gerät gemäß Figur 1 verwendeten Abschirmblechs;
- Figur 3
- das Gerät gemäß Figur 1 mit einem Gehäuseteil;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Funkrund-steuerempfängers mit
geschlossenem Deckel, der mit einer Abstandrippe versehen ist.
[0017] Figur 1 zeigt das Innere eines Funkrundsteuerempfängers, von dem im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung nur der Bereich der Relais 1 von Interesse ist. Wie
die Figur zeigt, sind bei dieser Ausführungsform drei Relais 1 in einer Reihe nebeneinander
liegend angeordnet und dabei auf einer Platinenabdeckung 2 befestigt.
[0018] Dicht neben den Außenseiten der beiden äußeren Platinen 1 ist jeweils ein magnetisches
Abschirmblech 4 angeordnet, das mit seinem in der Darstellung unteren Verlängerungsabschnitt
5 in ein zugehöriges Langloch der Platinenabdeckung 2 eingesteckt ist. Die Abmessungen
sind so getroffen, daß die Abschirmbleche 4 stabil im Klemmsitz oder Rastsitz in den
Langlöchern gehalten sind.
[0019] Wie Figur 1 weiter zeigt, ist zwischen zwei benachbarten Relais ein weiteres Abschirmblech
4 auf die beschriebene Weise befestigt. Auf der anderen Seite des mittigen Relais
1 kann ebenfalls ein Abschirmblech vorgesehen sein.
[0020] Die Abschirmbleche 4 verhindern zuverlässig, daß ein entlang den Seitenwänden 6 des
Gehäuses 7 entlang geführter bzw. dort positionierter Permanentmagnet einen unerlaubten
Schaltvorgang der Relais hervorruft, indem die Magneten der Relais gegen die Einwirkung
eines solchen äußeren Magnetfeldes abgeschirmt werden. Dies trifft auch dafür zu,
daß der Permanentmagnet über der Stirnseite bzw. dem Deckel des Gehäuses angeordnet
und bewegt wird.
[0021] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform des Funkrundsteuerempfängers mit geschlossenem
Gehäuse. Bei dieser Ausführungsform ist der Deckel 8 mit einer nach außen vorstehenden,
angeformten Rippe 9 versehen, die einen über den Relais gehaltenen Permanentmagneten
in einem solchen Abstand zu den Relais hält, daß das einwirkende Magnetfeld zu schwach
ist, um einen unerlaubten Schaltvorgang bei den Relais auszulösen. Dabei können natürlich
auch zwei oder notfalls mehr Rippen oder andere Vorsprünge vorgesehen sein, um einen
äußeren Magneten in dem erforderlichen Abstand zu halten. Auch an den Seitenwänden
könnten Abstandsrippen oder dergleichen vorgesehen sein.
1. Funkrundsteuerempfänger, der einen Funkempfänger mit einem zugehörigen Auswerteteil,
sowie wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Relais (1) zum Schalten von Komponenten,
wie z.B. zum Umschalten der Tarife eines Tarifzählers aufweist, wobei der Funkrundsteuerempfänger
ferner ein Gehäuse hat, das beim Gebrauch des Funkrundsteuerempfängers durch einen
Deckel verschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß nahe bei dem wenigstens einem Relais (1) eine magnetische Abschirmeinrichtung (4)
angeordnet ist, die ein Schalten des wenigstens einen Relais durch Einwirkung eines
außerhalb des Gehäuses (7) und des Deckels (8) angeordneten Magneten verhindert.
2. Funkrundsteuerempfänger nach Anspruch 1, wobei mehrere Relais in einer Reihe angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Außenseiten der Relais-Reihe je eine Abschirmeinrichtung (4) angeordnet
ist.
3. Funkrundsteuerempfänger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch zwischen Relais (1) der Relais-Reihe Abschirmeinrichtungen (4) angeordnet sind.
4. Funkrundsteuerempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetische Abschirmeinrichtung durch wenigstens ein Abschirmblech gebildet ist.
5. Funkrundsteuerempfänger nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschirmblech aus einem eisenhaltigen Material besteht.
6. Funkrundsteuerempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Relais (1) auf einer plattförmigen Platinenabdeckung (2) befestigt sind und daß
die Abschirmbleche (4) auf die Platinenabdeckung (2) aufgesteckt sind.
7. Funkrundsteuerempfänger nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschirmbleche (4) jeweils an einem Rand einen Vorsprung (5) aufweisen, und daß
die Platinenabdeckung (2) Löcher zum Einstecken der Vorsprünge (5) aufweist.
8. Funkrundsteuerempfänger, der einen Funkempfänger mit einem zugehörigen Auswerteteil,
sowie wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Relais (1) insbesondere zum Umschalten
der Tarife eines Tarifzählers aufweist, wobei der Funkrundsteuerempfänger ferner ein
Gehäuse hat, das beim Gebrauch des Funkrundsteuerempfängers durch einen Deckel verschlossen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Außenseite der Stirnseite des Gehäuses und/oder des Deckels im Bereich des
wenigstens einen Relais wenigstens ein Abstandhalter angeordnet ist, der ein Schalten
des wenigstens einen Relais durch Einwirkung eines außerhalb des Gehäuses (7) und
des Deckels (8) angeordneten Magneten verhindert.
9. Funkrundsteuerempfänger nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der wenigstens eine Abstandhalter wenigstens ein an dem Deckel oder der Stirnwand
des Gehäuses angeformter Steg (9) ist.