[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung eines Anstellsegmentes
in einer Stranggießanlage, wobei das Anstellsegment einen Unterrahmen und einen Oberrahmen
aufweist, die durch Verstellelemente in ihrer Position und Schräglage relativ zueinander
justiert werden, wobei ein Strang zwischen einem Eingang und einem Ausgang in einer
Gießrichtung von dem Unterrahmen und dem Oberrahmen geführt wird, wobei jedes Verstellelement
durch je einen Positionsregler geregelt wird.
[0002] Stranggießanlagen dienen zum kontinuierlichen Vergießen von quadratischen (Knüppeln)
oder rechteckförmigen (Brammen) Querschnitten in Kokillen. Der Strang wird bei Brammenanlagen
nach dem Austritt aus einer gekühlten Kokille vorzugsweise zur Stützung einer Strangschale
und zur Erzielung einer Dickenreduktion in Anstellsegmenten geführt. Ein Anstellsegment
besteht vorzugsweise aus einem beweglichen Ober- und einem festen Unterrahmen, die
beide mit mehreren Rollen versehen sind. Der Oberrahmen eines Anstellsegmentes kann
beispielsweise gegenüber dem Unterrahmen über je zwei hydraulisch betätigbare Verstellelemente
in der Nähe des Eingangs und des Ausgangs innerhalb gewisser Grenzen vertikal positioniert
werden.
[0003] Ziel einer vorzugsweise automatisierten Verstellung oder Justierung des Anstellsegmentes
ist es, eine Eingangs-Maulweite zwischen den ersten Ober- und Unterrollen am Eingang
und den letzten Ober- und Unterrollen am Ausgang auf vorgegebene Werte einzustellen.
Wegen beispielsweise einer thermischen Schrumpfung des Stranges muss die Eingangs-Maulweite
am Eingang des Anstellsegmentes größer sein als eine Ausgangs-Maulweite am Ausgang
des Anstellsegmentes. Dem Anstellsegment kommt hier die Aufgabe zu, einen Strang oder
allgemein einem Fördergut eine gewisse Form zu geben oder für ein bestimmtes Dickenmaß
eines Stranges am Ausgang des Anstellsegmentes zu sorgen. Ein Fehler des Dickenmaßes
des Stranges muss vorzugsweise unter 0,1 mm liegen. Des Weiteren hat das Anstellsegment
die Aufgabe, beispielsweise eine teilweise erstarrte Strangschale eines flüssigen
Metalls zu stützen.
[0004] Bisherige Verfahren ließen ein derart geringes Toleranzmaß meist nicht zu oder waren
gänzlich auf fest eingestellte Maulweiten abgestimmt. Insbesondere bei fest eingestellten
Maulweiten, beispielsweise durch Distanzstücke zwischen dem Oberrahmen und dem Unterrahmen,
ist keinerlei Flexibilität im Anlagenbetrieb einer Stranggießanlage gegeben. Darüber
hinaus kann mit fest eingestellten Maulweiten in keinster Weise auf dynamische Veränderungen
im oder am Strang reagiert werden. Ändert sich beispielsweise aufgrund von thermischen
Veränderungen in der Strangschale ein Rohmaß des Stranges, so muss die Ausgangs-Maulweite
unmittelbar angepasst werden.
[0005] Die
DE 101 60 636 A1 offenbart ein Verfahren zur Einstellung eines Gießspalts an einer Strangführung einer
Stranggießanlage. Es ist eine Mehrzahl von hintereinander in Stranglaufrichtung angeordneten
Strangführungselementen vorhanden, wobei für jedes Strangführungselement individuell
ein Gießspalt eingestellt werden kann. Der Gießspalt wird zunächst bei Gießbeginn
als sich über die gesamte Länge der Strangführung parallel erstreckender oder stückweise
keilförmiger Gießspalt eingestellt. Dazu werden bei Stützsegmenten für den Strang,
die von unteren und oberen Rollenträgern gebildet sind, die Abstände der Rollen der
oberen und unteren Rollenträger über Hydraulik-Verstellzylinder entsprechend eingestellt.
Diese können über separate Positionsregelkreise gesteuert werden, um den Gießspalt
im Anlagenbetrieb nachjustieren zu können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erhöhung der Genauigkeit
bei der Regelung eines Anstellsegmentes zur Verfügung zu stellen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand nach Anspruch 1 gelöst. Von
Vorteil ist hierbei, dass der Längs-Regler permanent die Position und Schräglage des
Oberrahmens bezüglich der Eingangs-Maulweite und der Ausgangs-Maulweite korrigiert,
wenn ein maximal zulässiger Wert überschritten wird. Die Korrektur wird mittels Positionskorrekturwerten
durchgeführt.
[0008] Gemäß der Erfindung sind zumindest am Eingang je zwei der Positionsregler einem Quer-Regler
zur Regelung einer Schräglage quer zur Gießrichtung und/oder zur Regelung eines Positionsunterschiedes
zwischen einem ersten der Verstellelemente und einem zweiten der Verstellelemente
hergerichtet. Dadurch kann eine Schräglage, beispielsweise des Oberrahmens, quer zur
Gießrichtung kontrolliert und begrenzt werden.
[0009] Durch den Längs-Regler wird ein erster Positionskorrekturwert für die Positionsregler
am Eingang und ein zweiter Positionskorrekturwert für die Positionsregler am Ausgang
ermittelt. Die Schräglage zwischen dem Eingang und dem Ausgang kann nicht von den
Quer-Reglern alleine eliminiert werden. Durch ein Weiterleiten von Positionskorrekturwerten
für die Positionsregler am Eingang und für die Positionsregler am Ausgang wird eine
Schräglage in Längsrichtung, also in Gießrichtung, fortlaufend durch die Positionskorrekturwerte
in der geforderten Position gehalten.
[0010] Gemäß der Erfindung wird ein Schräglagen-Istwert durch eine Differenzbildung von
Positionswerten von Verstellelementen am Eingang und am Ausgang ermittelt. Da die
einzelnen Positionsregler vorzugsweise bereits einzelne Positionsgeber aufweisen,
ist diese Vorgangsweise vorteilhaft.
[0011] Für die Differenzbildung wird ein Mittelwert der Positionswerte am Eingang und Ausgang
bereitgestellt. Da der Eingang und der Ausgang jeweils eine Schräglage in Querrichtung
aufweisen können, wird für die Ermittlung des Schräglagen-Istwertes eine Mittelwertbildung
der einzelnen Positionswerte der Verstellelemente am Eingang und der Verstellelemente
am Ausgang bereitgestellt.
[0012] Zweckmäßig ist, dass jedem Positionsregler ein Kraftbegrenzungsregler zugeordnet
ist. Kraftbegrenzungsregler werden mit Vorteil zur Vermeidung von Schäden oder Störungen
im Anlagenbetrieb eingesetzt.
[0013] Eine weitere Steigerung der Regelgenauigkeit wird dadurch erreicht, dass als Quer-Regler
und/oder der Längs-Regler ein nicht-linearer Regler gewählt wird. Mit Vorteil können
so für den Quer-Regler und/oder den Längs-Regler nicht gewünschte Istwerte ignoriert
werden. Beispielsweise werden negative Istwerte, für die eine Regelung nicht sinnvoll
ist, begrenzt, somit wird die Stabilität des Regelkreises erhöht.
[0014] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der Quer-Regler und/oder der
Längs-Regler ein nicht-linearer Regler, der eine Schräglage durch Erhöhen der jeweils
niedrigeren Seite abbaut.
[0015] Zweckmäßigerweise ignorieren der Quer-Regler und/oder der Längs-Regler negative Regelabweichungen.
[0016] Eine besondere Ausgestaltungsform der Erfindung ist, dass bei Ausfall eines Positionsgebers
eines Verstellelements der zugehörige Positionsregler durch einen Fehlerregler, welcher
als Sollwert einen Kraft-Istwert des nächstgelegenen Verstellelementes erhält, abgelöst
wird. Mit großem Vorteil wird bei Ausfall eines Positionsgebers der Positionsregler
beispielsweise von einem proportionalen Fehlerregler für die Kraft abgelöst.
[0017] In zweckmäßiger Weise wird bei Ausfall eines Positionsgebers eines Verstellelements
der Positionskorrekturwert des Quer-Reglers und/oder der des Längs-Reglers für die
Dauer des Ausfalls auf seinem letzten Wert gehalten. Bei Verschwinden der Geber-Störung
kann somit mit Vorteil wieder direkt auf dem alten Korrekturzustand aufgesetzt werden.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass bei Ausfall oder bei Nichterreichen eines Positionssollwertes
eines Positionsreglers über den jeweiligen Kraftbegrenzungsregler ein Positionskorrekturwert
für die Positionierung des jeweiligen Verstellelementes ermittelt wird.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erzeugt der Kraftbegrenzungsregler
bei Überschreiten einer Kraftgrenze einen Positionskorrektursollwert. Ist eine Kraftgrenze
erreicht oder bereits überschritten, so kann vorteilhafterweise der Positionskorrektursollwert
zu dem momentanen Positionswert hinzuaddiert werden, welches ein sofortiges Nachlassen
der erreichten Kraft zur Folge hat.
[0020] Vorzugsweise umfasst ein Kraftbegrenzungsregler mindestens drei Teilkraftregler.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird für jedes Verstellelement mindestens
einer der folgenden vorgebbaren Kraftgrenzen und/oder Kraftsollwerte verwendet: Eine
maximale Kraft in Öffnungsrichtung, eine maximale Kraft in Schließrichtung, eine minimale
Kraft in Schließrichtung. Durch die Verwendung von beispielsweise drei Teilkraftreglern
mit drei unterschiedlichen Kraftgrenzen kann so vorteilhafterweise auf die in einem
Anstellsegment auftretenden Kräfte reagiert werden.
[0022] Vorteilhaft ist, dass der Positionskorrekturwert für die Positionsregelung über eine
Kaskadenregelung ermittelt wird, wobei ein Fehlerregelkreis einen Kraftbegrenzungs-Regelkreis
einschließt und der Kraftbegrenzungs-Regelkreis einen Schräglagen-Regelkreis einschließt
und der Schräglagen-Regelkreis einen Positionsregelkreis einschließt. Eine Parametrierung
der Regelkreise kann so systematisch von innen nach außen, beginnend mit den Positionsreglern
über die Schräglagenbegrenzungsregler, die Kraftbegrenzungsregler bis zu den Fehlerreglern
vorgenommen werden.
[0023] Weist eine Regeleinrichtung für ein Anstellsegment einen Längs-Regler zur Regelung
einer Schräglage in Gießrichtung auf, so kann in vorteilhafter Weise eine prozessbedingte
Längsschräge des Anstellsegmentes unterhalb einer vorgebbaren Grenze gehalten werden.
[0024] Gemäß der Erfindung ist der Längs-Regler zur Erzeugung von zwei Positionskorrekturwerten,
und zwar einem ersten Positionskorrekturwert für mindestens einen Positionsregler
am Eingang und einem zweiten Positionskorrekturwert für mindestens einen Positionsregler
am Ausgang hergerichtet. Durch eine Aufschaltung von Positionskorrekturwerten auf
die Positionsregler für den Eingang des Anstellsegmentes und auf die Positionsregler
für den Ausgang des Anstellsegmentes kann die Schräglage des Anstellsegmentes in Gießrichtung
begrenzt werden.
[0025] Mit Vorteil weist jedes Verstellelement einen Positionsgeber auf. Durch die Aufnahme
von Positions-Istwerten eines jeden Verstellelementes kann die Schräglage des Anstellsegmentes
rasch und exakt ausgeregelt werden.
[0026] Zur Regelung der Position und Schräglage quer zur Gießrichtung ist, ein Quer-Regler
für den Eingang und ein weiterer Quer-Regler für den Ausgang vorhanden. Durch Quer-Regler
am Eingang und am Ausgang des Anstellsegmentes kann eine Kipplage begrenzt werden.
Auch können dynamische Schräglagen während einer laufenden, kräftefreien Positionierung
auftreten oder es können statische Positionsdifferenzen auftreten, wenn z.B. der Strangquerschnitt
trapezförmig ist, oder ein optional eingesetzter Kraftbegrenzungsregler nur auf einer
Seite des Stellelementes eingreift. In allen vorgenannten Fällen kann ein Quer-Regler
erfolgreich die Kipplage oder Schräglage quer zur Gießrichtung des Anstellsegmentes
bzw. des Oberrahmens begrenzen.
[0027] Zur Bildung eines Schräglagen-Istwertes für den Längs-Regler sind Mittel zur Differenzbildung
und/oder Mittelwertbildung der Positionswerte der Verstellelemente am Eingang und
der Verstellelemente am Ausgang vorhanden. Durch die Möglichkeit, mit Mittelwerten
von zwei oder mehr verschiedenen Positionswerten zu arbeiten, erhöht sich die Genauigkeit
der Regelung.
[0028] Mit besonderem Vorteil weist ein Positionsregler einen Fehlerregler, welcher bei
Ausfall eines Positionsgebers als Sollwert einen Kraftistwert des nächstgelegenen
Verstellelementes erhält, auf.
[0029] Vorzugsweise ist für jeden Positionsregler ein Kraftbegrenzungsregler vorhanden.
[0030] Ein bevorzugtes, jedoch keinesfalls einschränkendes Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist die Zeichnung
nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Merkmale sind nur schematisiert dargestellt.
[0031] Im Einzelnen zeigt:
- FIG 1
- schematisch einen Ausschnitt einer Stranggießanlage mit Anstellsegmenten,
- FIG 2
- schematisch ein Anstellsegment mit Rollen in einer Seitenansicht,
- FIG 3
- schematisch das Anstellsegment in einer Draufsicht,
- FIG 4
- schematisch das Anstellsegment in einer Seitenansicht mit Anstellvorrichtungen,
- FIG 5
- ein Blockschaltbild einer Regelvorrichtung,
- FIG 6
- einen Positionsregler im Detail,
- FIG 7
- einen Kraftbegrenzungsregler im Detail,
- FIG 8
- einen Quer-Regler im Detail und
- FIG 9
- einen Längs-Regler im Detail.
[0032] Figur 1 zeigt ausschnittsweise eine Prinzipdarstellung einer Stranggießanlage 2.
Die Stranggießanlage 2 ist mit Anstellsegmenten 1 zur Führung eines Stranges 3 hergerichtet.
Die Anstellsegmente 1 dienen der Führung des Stranges 3 aus einer vertikalen in eine
horizontale Lage. Flüssiges Metall 6, welches in einer Verteilerrinne 7 bevorratet
ist, fließt oder wird über ein Tauchrohr in die Kokille 7a gegossen. Unmittelbar nach
dem Austritt aus der Kokille 7a wird der bereits teilweise erstarrte Strang 3 durch
die Anstellsegmente 1 geführt. Nach Austritt des Stranges 3 aus einem letzten Anstellsegment
wird der Strang 3 auf einem Rollentisch 4 für einen nächsten Bearbeitungsschritt in
der Stranggießanlage 2 geführt.
[0033] Figur 2 zeigt ein Anstellsegment 1 in einer Seitenansicht. Das Anstellsegment 1 weist
einen Unterrahmen 9 und einen Oberrahmen 10 auf. Über einen Eingang EN wird der Strang
3 mittels Rollen 8 bis zu einem Ausgang EX durch das Anstellsegment 1 geführt. Mittels
des beweglichen Oberrahmens 10 und des festen Unterrahmens 9 kann das Anstellsegment
1 für beliebige Dicken eines Stranges 3 eingestellt werden. Exemplarisch ist hier
ein so genannter gerader Segment-Typ 1 dargestellt, es gelten analoge Verhältnisse
für einen gleichförmig gekrümmten Segment-Typ oder für einen ungleichförmig gekrümmten
Segment-Typ. Ein gleichförmig gekrümmter Segment-Typ führt den Strang 3 in einem Kreisbogen.
Ein ungleichförmig gekrümmter Segment-Typ, welcher den Strang 3 mit einer abnehmenden
Krümmung führt, wird als Richtsegment mit abnehmender Krümmung bezeichnet.
[0034] Figur 3 zeigt das Anstellsegment 1 in einer Draufsicht. In der Nähe des Eingangs
EN weist das Anstellsegment 1 eine erste Anstellvorrichtung 12 und eine zweite Anstellvorrichtung
13 auf. In der Nähe des Ausgangs EX weist das Anstellsegment 1 eine dritte Anstellvorrichtung
14 und eine vierte Anstellvorrichtung 15 auf. Mittels der vier Anstellvorrichtungen
12, 13, 14, 15 kann der Oberrahmen 10 des Anstellsegmentes 1 gegenüber dem Unterrahmen
9 über jeweils zwei hydraulische Anstellvorrichtungen 12 und 13 bzw. 14 und 15 in
der Nähe des Eingangs EN und in der Nähe des Ausgangs EX innerhalb gewisser Grenzen
positioniert oder justiert werden.
[0035] Figur 4 zeigt eine solche Positionierung des Oberrahmens 10 zum Unterrahmen 9. Die
Anstellvorrichtungen 12 und 13 sind gegenüber den Anstellvorrichtungen 14 und 15 mit
einer größeren Anstellweite derart positioniert, dass es zu einer Schräglage des Oberrahmens
10 gegenüber dem Unterrahmen 9 kommt. Der Oberrahmen 10 wird hierbei über jeweils
einen Gleitschutz 50 seitlich geführt. Durch die gewollte Schräglage des Oberrahmens
10 wird eine Dickenreduktion des Stranges 3 erzielt.
[0036] Figur 5 zeigt eine Vorrichtung zur Regelung des Anstellsegmentes 1 ausschnittsweise
in einem Blockschaltbild. Die Regelvorrichtung ist mit je einem Positionsregler S1,S2,S3
und S4 für die vier Anstellsegmente 12,13,14, 15 hergerichtet. Am Ausgang der Positionsregler
S1 bis S4 wird die jeweilige Stellgröße y1 bis y4, welche als Servoventilstromwert
oder als Positionswert ausgegeben wird, bereitgestellt. Jedem Positionsregler S1 bis
S4 ist je ein Kraftbegrenzungsregler F1 bis F4 zugeordnet. Des Weiteren ist den Positionsreglern
S1 und S2 ein Quer-Regler Q
12 zum Begrenzen einer Schräglage quer zu einer Transport- oder Gießrichtung zugeordnet.
Analog zu den Positionsreglern S1 und S2 ist den Positionsreglern S3 und S4 ein weiterer
Quer-Regler Q
34 zum Begrenzen oder Korrigieren einer Schräglage quer zur Gießrichtung am Ausgang,
zugeordnet. Als Istwert-Eingangsgrößen werden die Positionsregler S1 bis S4 mit den
jeweiligen Positionsistwerten x
S1, x
S2, x
S3 und x
S4 versorgt, welche über Positionsgeber (nicht dargestellt) der einzelnen Anstellvorrichtungen
12 bis 15 ermittelt werden. Dabei ist das Vorzeichen der Position x
s für die Öffnen-Richtung als positiv vereinbart. Als zweite Eingangsgröße erhalten
die Positionsregler S1 bis S4 jeweils Positionssollwerte W
S1, W
S2, W
S3, W
S4 und Positionskorrekturwerte, die mittels der überlagerten Teilregler ermittelt werden.
[0037] Die Quer-Regler Q
12 und Q
34 sind zur Bereitstellung von Positionskorrekturwerten W
S112, W
S212, W
S334 und W
S434 hergerichtet. Auch die Kraftbegrenzungsregler F1 bis F4 sind zur Erzeugung von Positionskorrektursollwerten
W
SF1 bis W
SF4 hergerichtet. Zur Begrenzung der Schräglage zwischen dem Eingang EN und dem Ausgang
EX weist die Regelvorrichtung einen Längs-Regler L auf. Der Längs-Regler stellt zwei
Positionskorrekturwerte, einen Positionskorrekturwert W
SEN zur Positionskorrektur am Eingang EN und einen weiteren Positionskorrekturwert W
SEX zur Positionskorrektur am Ausgang EX, zur Verfügung. Die Positionsregler S1 bis S4
weisen eine lineare proportionale Charakteristik (P-Regler) auf. Bei Ausfall eines
Positionsgebers eines Anstellsegmentes 12 bis 15 wird der jeweilige Positionsregler
S1 bis S4 (26 in Figur 6) "ruckfrei" von einem proportionalen Fehlerregler 24 (siehe
Figur 6) abgelöst. Jedem Positionsregler 26 (S1 bis S4) W
F ist also je ein Fehlerregler 24 zugeordnet. Als Sollwert erhalten diese Fehlerregler
24 einen Kraftistwert x
F1 bis x
F4 der jeweiligen Nachbar-Anstellvorrichtung. Der Fehlerregler 24 ist ein Kraftregler
und kein Begrenzungsregler, der Fehlerregler 24 hat mit den Kraftbegrenzungsreglern
F1 bis F4 keine Gemeinsamkeiten und wird nur bei Ausfall eines jeweiligen Positionsgebers
aktiv. Bei Übernahme eines Fehlerreglers 24 werden die momentanen Positionskorrekturwerte
W
S112, W
S212, W
S334, W
S434 der Quer-Regler Q
12 und Q
34 und des Längs-Reglers L auf ihren letzten gültigen Werten gehalten, damit bei verschwindender
Geberstörung wieder auf dem alten Korrekturzustand aufgesetzt werden kann.
[0038] Jeder Kraftbegrenzungsregler F1 bis F4 besteht aus drei Teilkraftreglern 30, 31,
32 (siehe Figur 7). Ein erster Teilkraftregler 30 dient der Kraftbegrenzung einer
maximalen Kraft in Öffnungsrichtung 34, ein zweiter Teilkraftregler 31 dient der Kraftbegrenzung
einer maximalen Kraft 35 in Schließrichtung und ein dritter Teilkraftregler 32 dient
der Kraftbegrenzung einer minimalen Kraft 36 in Schließrichtung. Der dritte Teilkraftregler
32 gewährleistet eine Mindestandrückkraft, wenn der zugehörige Positionssollwert,
beispielsweise W
S1, nicht zum Kontakt mit dem Strang 3 führt. Dabei ist das Vorzeichen des Kraft-Istwerts
X
F für die Schließrichtung als positiv vereinbart. Alle Kraftbegrenzungsregler F1 bis
F4 erzeugen Positionskorrektursollwerte W
Sf1 bis W
Sf4, die zu den Positionssollwerten W
S1 bis W
S4 addiert werden. Es folgt eine Beschreibung der nicht-linearen Wirkungsweise der Teilkraftregler
30,31,32 anhand der Fallunterscheidungen Öffnen des Anstellsegments, Schließen des
Anstellsegments mit Strang 3 oder Distanzstücken und Schließen des Anstellsegmentes
mit Kontaktieren des Stranges 3.
Öffnen des Anstellsegmentes:
[0039] Der Kraftbegrenzungs-Sollwert ist die maximale Kraft in Öffnungsrichtung 34 und größer
Null. Während eines normalen Betriebes, d.h. der Kraft-Istwert x
F ist kleiner Null aber größer der negativen Maximalkraft in Öffnungsrichtung 34, ist
eine Regelabweichung von der maximalen Kraft in Öffnungsrichtung 34 und dem Kraft-Istwert
x
F positiv und der Ausgang des Teilkraftreglers 30 daher auf Null begrenzt. Verklemmt
sich der Oberrahmen 10 beim Öffnen und wird der Kraft-Istwert x
F kleiner als die negative maximale Kraft in Öffnungsrichtung 34, dann ergibt sich
eine negative Regelabweichung. Der Ausgang des Teilkraftreglers 30 liefert daher einen
negativen Positionskorrektursollwert für die Position. Dies reduziert den Gesamt-Positionskorrektursollwert
W
SF, so dass der Oberrahmen 10 angehalten oder sogar soweit wieder abgesenkt wird, bis
die Regelabweichung zu null wird. Da der Teilkraftregler 30 eine proportional-integrale
Charakteristik (PI-Verhalten) aufweist, hält der Reglerausgang den Korrektursollwert
auch bei verschwindender Regelabweichung.
Schließen des Anstellsegmentes:
[0040] Der Kraftbegrenzungs-Sollwert ist die maximale Kraft 35 in Schließrichtung und größer
Null. Während des normalen Betriebes, d.h. die maximale Kraft 35 in Schließrichtung
ist größer dem Kraft-Istwert x
F und größer Null ist die Regelabweichung negativ und der Ausgang des zweiten Teilkraftreglers
31 daher auf Null begrenzt. Übersteigt der Kraft-Istwert x
F die maximale Kraft 35 in Schließrichtung aufgrund eines zu niedrigen Positionssollwertes,
wird die Regelabweichung positiv. Der Ausgang des Teilkraftreglers 31 liefert daher
einen positiven Gesamt-Positionskorrektursollwert W
SF für den zugehörigen Positionsregler. Dies erhöht den Gesamt-Positionskorrektursollwert,
so dass der Oberrahmen 10 etwas angehoben wird. Wegen der PI-Charakteristik des Reglers
bleibt der Korrektursollwert auch bei verschwindender Regelabweichung erhalten.
Schließen des Anstellsegmentes mit kontaktieren des Strangs:
[0041] Der Minimalkraft-Sollwert ist die minimale Kraft in Schließrichtung und größer Null.
Während des normalen Betriebes, d.h. die minimale Kraft 36 ist größer Null und kleiner
dem Kraftistwert x
F, muss der heiße Strang 3 über die Positionssollwerte effektiv geführt werden. Die
Regelabweichung ist dann positiv und der Ausgang des dritten Teilkraftreglers 32 ist
auf null begrenzt. Fällt der Kraftistwert x
F unter die Grenze der minimalen Kraft 36 in Schließrichtung, entsteht ein negativer
Gesamt-Positionskorrektursollwert W
SF für den zugehörigen Positionsregler. Dies vermindert den Gesamtpositionskorrektursollwert,
so dass der Oberrahmen 10 abgesenkt wird. Wegen der PI-Charakteristik des Reglers
bleibt der Positionskorrektursollwert auch bei Verschwinden der Regelabweichung erhalten.
[0042] Für alle Teilkraftregler 30, 31, 32 gilt:
[0043] Löst sich die Kraft aufgrund geänderter Anlagenzustände von der jeweiligen Kraftgrenze
wird auch der Korrektureingriff eines jeden Teilkraftreglers 30, 31, 32 wieder selbsttätig
zurückgefahren.
[0044] Für die Quer-Regler Q
12 und Q
34 (siehe Figur 6), gilt folgende Fallunterscheidung:
- 1. Dynamische Schräglagen des Oberrahmens 10 können während einer laufenden, kräftefreien
Positionierung auftreten, wenn ein Durchflussverhalten von Proportionalventilen, welche
zu den hydraulischen Anstellvorrichtungen gehören, ungleich ist oder der Reibungszustand
in den Hydraulikzylindern sehr unterschiedlich ist.
- 2. Statische Positionsdifferenzen können auftreten, wenn der Strangquerschnitt trapezförmig
ist, oder einer der Teilkraftregler auf einer Seite eingreift.
[0045] Dem ersten Fall würde am Besten eine Funktion gerecht werden, die die Position der
höheren Seite absenkt und gleichzeitig die Position der niedrigen Seite anhebt oder
die nur die Position auf der höheren Seite absenkt oder die nur die Position auf der
niedrigen Seite anhebt und das zudem sehr dynamisch.
[0046] Der zweite Fall fordert eine Funktion, die die Position, bei der die Kraftbegrenzungsregler
aktiv sind, konstant hält und nur die jeweils andere Seite in der Höhe anpasst. Eine
Regelungsfunktion die beide Fälle abdeckt ist mit dem zweiten Fall gegeben. Bei Überschreiten
der zulässigen Schräglage wird deshalb immer die niedrige Position der höheren Position
nachgeführt.
[0047] Es ist die Aufgabe des Quer-Reglers Q
12 eine Kipplage des Oberrahmens 10 an den Hydraulikzylindern der Anstellvorrichtungen
12 und 13 zu überwachen. Der Quer-Regler Q
12 wird nur aktiv, wenn eine maximal zulässige Positionsdifferenz ΔS
12 oder Schräglage überschritten wird. Sind die beiden Anstellvorrichtungen 12 und 13
in der Lage, sich in die geforderte Richtung zu bewegen, wird die Schräglage von beiden
Anstellvorrichtungen 12 und 13 ausgeglichen. Wenn eine der beiden Anstellungen ein
weiteres Positionieren verhindert, weil die maximale Kraft 35 in Schließrichtung erreicht
ist, wird nur die andere Anstellvorrichtung die Schräglage ausgleichen. Ein analoges
Verhalten gilt für den Quer-Regler Q
34.
[0048] Die Quer-Regler Q
12 und Q
34 müssen vom proportional-integralen Typ (PI-Regler) sein, damit die Regler die Positionskorrektur
solange halten, wie es die Schräglage an ihrer Begrenzung erfordert, d.h. solange
die Regelabweichung gleich null ist. Löst sich die Schräglage quer zur Gießrichtung,
z.B. aufgrund geänderter Anlagenzustände von der jeweiligen Grenze, wird auch der
Korrektureingriff wieder selbsttätig zurückgefahren. Eine Schräglage des Oberrahmens
10 zwischen dem Eingang EN und dem Ausgang EX kann nicht von den Quer-Reglern Q
12 und Q
34 eliminiert werden. Im Gegensatz zu der Schräglage quer zur Gießrichtung ist die Schräglage
in Gießrichtung erwünscht. Dadurch kann eine Schrumpfungs- und/oder eine Softkonizität
eingestellt werden. Die Schräglage in Gießrichtung wird durch eine entsprechende Vorgabe
der Positionssollwerte erzwungen. Der Schräglagen-Istwert ΔS
ENEX wird durch eine Differenzbildung der gemittelten Positions-Istwerte auf der Eingangsseite
und auf der Ausgangsseite des Anstellsegmentes 1 gebildet (siehe Figur 9). Wenn die
Anstellvorrichtungen 12, 13 am Eingang EN und die Anstellvorrichtungen 14, 15 am Ausgang
EX in die geforderte Richtung fahren können, wird die Schräglage von allen Anstellvorrichtungen
ausgeglichen. Wenn ein Anstellvorrichtungs-Paar, beispielsweise 12 und 13, eine weitere
Bewegung verhindert, weil die maximale Kraft 35 in Schließrichtung erreicht ist, wird
nur das andere Anstellvorrichtungs-Paar 14 und 15 durch Anheben der Position des Oberrahmens
10 die Schräglage vermindern. Bei Überschreitung einer maximal zulässigen Schräglage
wird deshalb immer die niedrigere Position der höheren Position nachgeführt.
[0049] Die Quer-Regler Q
12 und Q
34 sowie der Längs-Regler L zeichnen sich dadurch aus, dass sie der Positionsregelung
überlagert sind und einen Positions-Korrekturwert erzeugen. Der Integralanteil liefert
dabei den stationären Korrektursollwert. Dieser wird selbst auch wieder begrenzt,
um ein zu starkes "Aufladen" des I-Anteils zu unterbinden.
[0050] Figur 6 zeigt einen der Positionsregler S1 bis S4 im Detail. Der Positionsregler
weist neben dem eigentlichen Positionsregler 26 einen Fehlerregler 24 auf. Der Fehlerregler
24 bildet mit dem Positionsregler 26 ein redundantes System. Im Normalfall wirkt ausschließlich
der Positionsregler 26. Zur Fehlerbetrachtung weist der Positionsregler ein Fehlersignal
22 auf. Das Fehler-Signal 22 wird über einen Inverter 25 zum Positionsregler 26 an
einen Freigabeeingang 23 geführt. Im ungestörten Fall ist das Fehler-Signal 22 gleich
Null und wird mittels des Inverters zu eins gesetzt und somit wird der Freigabeeingang
23 "enabled". Im Fehlerfalle wird das Fehlersignal 22 zu eins und somit der Freigabeeingang
23 des Positionsreglers 26 mittels des Inverters 25 gesperrt und seine Funktion inaktiv
geschaltet. Fehlerregler 24 und Positionsregler 26 arbeiten also je nach Betriebszustand
im Wechselbetrieb. Wie bereits schon weiter oben erwähnt, wird bei Ausfall eines Positionsgebers
der Positionsregler 26 "ruckfrei" von dem Fehlerregler 24 abgelöst. Der Fehlerregler
24 erhält als Sollwert den Kraft-Istwert der jeweiligen Nachbar-Anstellvorrichtung.
Weiterhin weist ein Positionsregler S1 bis S4 einen Offset-Integrator 20 zum Ausgleich
eines Servoventil-Leckstroms und zur Überwindung von Haftkräften im Hydraulikzylinder
der Anstellvorrichtungen auf.
[0051] Figur 8 zeigt im Detail einen der Quer-Regler Q
12 oder Q
34. Ein solcher Quer-Regler weist zwei PI-Regler mit Begrenzung 40, 41 auf. Über eine
erste Differenzbildungsstelle werden die Positions-Istwerte x
S1 und x
S2 an je zwei weitere Differenzbildungsstellen, auf die der Maximalwert ΔS
12 aufgeschaltet ist, geführt.
[0052] Figur 9 zeigt den Längs-Regler L im Detail. Der Längs-Regler L ist mit zwei PI-Reglern
42 und 43 analog zu den Quer-Reglern aufgebaut. Der Längs-Regler L ist zur Auswertung
aller vier Positions-Istwerte x
S1 bis x
S4 hergerichtet. Aus den Positions-Istwerten x
S1 und x
S2 wird mittels einer ersten Multiplikationsstelle 44 der Mittelwert gebildet. Auch
die Positions-Istwerte x
S3 und x
S4 werden über eine zweite Multiplikationsstelle 45 gemittelt.
[0053] Eine konsequent additive Verschaltung der Positionsregler S1 bis S4, der Kraftbegrenzungsregler
F1 bis F4, der Quer-Regler Q
12, Q
34 und des Längs-Reglers L über Positionskorrekturwerte lässt eine vereinfachte Inbetriebnahme
einer Regelvorrichtung für eine Stranggießanlage 2 zu. Die Parametrierung der Regelkreise
kann systematisch von innen nach außen, beginnend mit den Positionsreglern S1 bis
S4 über die Schräglagen-Begrenzungsregler, hier die Quer-Regler Q
12, Q
34 und der Längs-Regler L, die Kraftbegrenzungsregler F1 bis F4 bis zu den Fehler-Reglern
24 vorgenommen werden. Darüber hinaus hat jeder Teilregler eine klar abgrenzbare Aufgabe
ohne eine gegenseitige Verkopplung. Auch wenn beispielsweise Kraft- und Schrägenlagenbegrenzungs-Regler
gleichzeitig aktiv werden, ist dies leicht an den Reglerausgängen zu erkennen, denn
jeder Regler kann nur in eine Richtung korrigieren.
1. Verfahren zur Regelung eines Anstellsegmentes (1) in einer Stranggießanlage (2), wobei
das Anstellsegment (1) einen Unterrahmen (9) und einen Oberrahmen (10) aufweist, die
durch Verstellelemente (12,13,14,15) in ihrer Position und Schräglage relativ zueinander
justiert werden, wobei ein Strang (3) zwischen einem Eingang (EN) und einem Ausgang
(EX) in einer Gießrichtung von dem Unterrahmen (9) und dem Oberrahmen (10) geführt
wird, wobei jedes Verstellelement (12,13,14,15) durch je einen Positionsregler (S1,S2,S3,S4)
geregelt wird, wobei zumindest am Eingang (EN) je zwei der Positionsregler (S1,S2,S3,S4)
einem Quer-Regler (Q,Q
12,Q
34) zugeordnet werden und eine Regelung der Schräglage quer zur Gießrichtung und eine
Regelung eines Positionsunterschiedes zwischen einem ersten der Verstellelemente (12)
und einem zweiten der Verstellelemente (13) mittels des Quer-Reglers (Q,Q
12,Q
34) erfolgt, wobei die relative Schräglage in Gießrichtung wie folgt geregelt wird:
- in einem Längsregler (L) wird ein Schräglagen-Istwert (Xsen-Xsex) durch eine Differenzbildung von Positionswerten (XS1, XS2, XS3, XS4) der Verstellelemente (12,13,14,15) am Eingang (EN) und am Ausgang (EX) berechnet,
wobei für die Differenzbildung ein Mittelwert (Xsen, Xsex) der Positionswerte (XS1, XS2, XS3, XS4) am Eingang (EN) und Ausgang (EX) bereitgestellt wird,
- aus dem Schräglagen-Istwert (Xsen-Xsex) wird in dem Längs-Regler (L) ein erster Positionskorrekturwert (Wsen) für die Positionsregler (S1, S2) auf der Eingangsseite und ein zweiter Positionskorrekturwert
(Wex) für die Positionsregler (S3, S4) auf der Ausgangsseite berechnet und die Positionskorrekturwerte
(Wsen, Wex) für die Positionsregler (S1, S2) auf der Eingangsseite und für die Positionsregler
(S3, S4) auf der Ausgangsseite weitergeleitet,
- zur Veränderung der Schräglage in Gießrichtung werden der erste Positionskorrekturwert
(Wsen) auf die Positionsregler (S1, S2) für die Eingangsseite und der zweite Positionskorrekturwert
(Wex) auf die Positionsregler (S3, S4) für die Ausgangsseite aufgeschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zu jeweils einem Positionsregler (S1,S2,S3,S4) ein
diesem zugeordneter Kraftbegrenzungsregler (F1,F2,F3,F4) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei am Ausgang (EX) zwei der Positionsregler
(S3, S4) einem weiteren Quer-Regler (Q34) zugeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei bei Überschreiten einer maximal zulässigen Schräglage die niedrigere Position
der höheren Position nachgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei als Quer-Regler (Q) und/oder Längs-Regler (L) ein nichtlinearer Regler gewählt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei als Quer-Regler (Q) und/oder Längs-Regler (L) ein nichtlinearer Regler gewählt
wird, der eine Schräglage durch Erhöhen der jeweils niedrigeren Seite abbaut.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
wobei der Quer-Regler (Q) und/oder der Längs-Regler (L) negative Regelabweichungen
ignorieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei bei Ausfall eines Positionsgebers eines Verstellelements (12,13,14,15) der zugehörige
Positionsregler (S1,S2,S3,S4) durch einen Fehlerregler (24), welcher als Sollwert
einen Kraftistwert (XF1,XF2,XF3,XF4) des nächstgelegenen Verstellelementes (12,13,14,15) erhält, abgelöst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei bei Ausfall eines Positionsgebers eines Verstellelements (12,13,14,15) der Positionskorrekturwert
(WS112, WS212,Wsen,Wsex) des Quer-Reglers (Q) und/oder der des Längs-Reglers (L) für die Dauer des Ausfalls
auf seinem letzten Wert gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
wobei bei Ausfall oder bei Nichterreichen eines Positionssollwertes eines Positionsreglers
(S1,S2,S3,S4) über den jeweiligen Kraftbegrenzungsregler (F1,F2,F3,F4) ein Positionskorrekturwert
für die Positionierung des jeweiligen Verstellelementes (12,13,14,15) ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
wobei der Kraftbegrenzungsregler (F1,F2,F3,F4) bei Überschreiten einer Kraftgrenze
einen Positionskorrektursollwert (WSf1,WSf2,WSf3,WSf4) erzeugt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
wobei einer der Kraftbegrenzungsregler (F1,F2,F3,F4) derart gewählt wird, dass er
mindestens drei Teilkraftregler (30,31,32) umfasst.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
wobei für jedes Verstellelement (12,13,14,15) mindestens eine(r) der folgenden vorgebbaren
Kraftgrenzen und/oder Kraftsollwerte verwendet wird:
- eine maximale Kraft in Öffnungsrichtung (34),
- eine maximale Kraft (35) in Schließrichtung,
- eine minimale Kraft (36) in Schließrichtung.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei der Positionskorrekturwert für die Positionsregelung über eine Kaskadenregelung
ermittelt wird, wobei ein FehlerRegelkreis einen Kraftbegrenzungs-Regelkreis einschließt
und der Kraftbegrenzungs-Regelkreis einen Schräglagen-Regelkreis und der Schräglagen-Regelkreis
einen Positions-Regelkreis einschließt.
1. Method for regulating an adjusting segment (1) in a continuous casting installation
(2), with the adjusting segment (1) having a lower frame (9) and an upper frame (10),
which are adjusted by means of adjusting elements (12, 13, 14, 15) in their position
and inclination relative to one another, wherein a strand (3) is guided between an
entry (EN) and an exit (EX) in a casting direction by the lower frame (9) and the
upper frame (10), wherein each adjusting element (12, 13, 14, 15) is regulated by
a position regulator (S1, S2, S3, S4), wherein at least at the entry (EN) of each
two position regulators (S1, S2, S3, S4) a transverse regulator (Q, Q
12, Q
34) is assigned and a regulation of the inclination transverse to the casting direction
and a regulation of a position difference between a first of the adjusting elements
(12) and a second of the adjusting elements (13) is undertaken by means of the transverse
regulator (Q, Q
12, Q
34), wherein the relative inclination in the casting direction is regulated as follows:
- in a longitudinal regulator (L) an actual inclination value (Xsen-Xsex) is computed by differentiating position values (XS1, XS2, XS3, XS4) of the adjusting elements (12, 13, 14, 15) at the entry (EN) and at the exit (EX),
with an average value (Xsen, Xsex) of the position values (XS1, XS2, XS3, XS4) at the entry (EN) and/or at the exit (EX) being provided for the differentiation,
- a first position correction value (Wsen) is computed in the longitudinal regulator (L) from the actual inclination value
(Xsen-Xsex) for the position regulator (S1, S2) on the entry side and a second position correction
value (Wex) is computed for the position regulator (S3, S4) on the exit side and the position
correction values (Wsen, Wex) are passed on for the position regulator (S1, S2) on the entry side and for the
position regulator (S3, S4) on the exit side,
- to modify the inclination in the casting direction the first position correction
value (Wsen) is connected to the position regulator (S1, S2) for the entry side and the second
position correction value (Wex) is connected to the position regulator (S3, S4) for the exit side.
2. Method according to claim 1 wherein, for each position regulator (S1, S2, S3, S4),
a force limiting regulator (F1, F2, F3, F4) assigned thereto is used.
3. Method according to claim 1 or claim 2, wherein at the exit (EX) two of the position
regulators (S3, S4) are assigned toa further transverse regulator (Q34).
4. Method according to one of claims 1 to 3,
wherein if a maximum allowable inclination is exceeded, the lower position is adjusted
to the higher position.
5. Method according to one of claims 1 to 4,
wherein a non-linear regulator is chosen as the transverse regulator (Q) and/or longitudinal
regulator (L).
6. Method according to claim 5,
wherein a non-linear regulator is chosen as the transverse regulator (Q) and/or longitudinal
regulator (L) which reduces an inclination by raising the lower side in each case.
7. Method according to claim 5 or 6,
wherein the transverse regulator (Q) and/or the longitudinal regulator (L) ignore
negative regulation deviations.
8. Method according to one of claims 1 to 7,
wherein, on failure of a position generator of an adjusting element (12, 13, 14, 15),
an error regulator (24), which receives as its setpoint value an actual force value
(XF1, XF2, XF3, XF4) of the next adjusting element (12, 13, 14, 15), takes over from the associated position
regulator (S1, S2, S3, S4).
9. Method according to one of claims 1 to 8,
wherein, on failure of a position generator of an adjusting element (12, 13, 14, 15)
the position correction value (Ws112, Ws212, Wsen, Wsex) of the transverse regulator (Q) and/or of the longitudinal regulator (L) is held
at its last value for the duration of the failure.
10. Method according to one of claims 2 to 9,
wherein, on failure of or in the event of a position setpoint value of a position
regulator (S1, S2, S3, S4) not being reached, a position correction value for the
positioning of the respective adjusting element (12, 13, 14, 15) is determined via
the respective force limiting regulator (F1, F2, F3, F4).
11. Method according to one of claims 2 to 10,
wherein the force limiting regulator (F1, F2, F3, F4) generates a position correction
setpoint value (Wsf1, Wsf2, Wsf3, Wsf4) if the force limit is exceeded.
12. Method according to one of claims 2 to 11,
wherein one of the force limiting regulators (F1, F2, F3, F4) is selected so that
it comprises at least three part force regulators (30, 31, 32).
13. Method according to one of claims 2 to 12,
wherein, for each adjusting element (12, 13, 14, 15), at least one of the following
predeterminable force limits and/or force setpoint values is used:
- a maximum force in the opening direction (34),
- a maximum force (35) in the closing direction,
- a minimum force (36) in the closing direction.
14. Method according to one of claims 1 to 13,
wherein the position correction value for the position regulation is determined using
a cascade regulation, with an error regulation circuit including a force limiting
regulation circuit and the force limiting regulation circuit including an inclination
regulation circuit and the inclination regulation circuit including a position regulation
circuit.
1. Procédé de régulation d'un segment (1) de serrage dans une installation (2) de coulée
continue, dans lequel le segment (1) de serrage comprend un bâti (9) inférieur et
un bâti (10) supérieur, qui sont ajustés l'un par rapport à l'autre en leurs position
et inclinaison par des éléments (12, 13, 14, 15) de réglage, une barre (3) entre une
entrée (EN) et une sortie (EX) étant guidée dans une direction de coulée par le bâti
(9) inférieur et par le bâti (10) supérieur, chaque élément (12, 13, 14, 15) de réglage
étant réglé par respectivement un régleur (S1, S2, S3, S4) de position, dans lequel
au moins à l'entrée (EN) respectivement deux des régleurs (S1, S2, S3, S4) de position
sont associés à un régleur (Q, Q
12, Q
34) transversal et une régulation de l'inclinaison transversalement à la direction de
coulée et une régulation, d'une différence de position entre un premier des éléments
(12) de réglage et un deuxième des éléments (13) de réglage, sont effectuées au moyen
du régleur (Q, Q
12, Q
34) transversal, l'inclinaison relative dans la direction de coulée étant réglée de
la manière suivante :
- dans un régleur (L) longitudinal, une valeur (Xsen-Xsex) réelle d'inclinaison est calculée par la formation d'une différence de valeurs (XS1, XS2, XS3, XS4) de position des éléments (12, 13, 14, 15) de réglage à l'entrée (EN) et à la sortie
(EX), une moyenne (Xsen, Xsex) des valeurs (XS1, XS2, XS3, XS4) de position à l'entrée (EN) et à la sortie (EX) étant mise à disposition pour la
formation d'une différence,
- à partir de la valeur (Xsen-Xsex) réelle d'inclinaison, sont calculées dans le régleur (L) longitudinal une première
valeur (Wsen) de correction de position pour le régleur (S1, S2) de position sur le côté entrée
et une deuxième valeur (Wex) de correction de position pour le régleur (S3, S4) de position sur le côté sortie,
et les valeurs (Wsen, Wex) de correction de position sont transmises pour le régleur (S1, S2) de position sur
le côté entrée et pour le régleur (S3, S4) de position sur le côté sortie,
- pour la modification de l'inclinaison dans la direction de coulée, la première valeur
(Wsen) de correction de position est acheminée au régleur (S1, S2) de position pour le
côté entrée et la deuxième valeur (Wex) de correction de position est acheminée au régleur (S3, S4) de position pour le
côté sortie.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel, pour respectivement un régleur (S1,
S2, S3, S4) de position, on utilise un régleur (F1, F2, F3, F4) de limitation de force
qui lui est associé.
3. Procédé selon la revendication 1 ou la revendication 2,
dans lequel deux des régleurs (S3, S4) de position sont associés à la sortie (EX)
à un autre régleur (Q34) transversal.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
dans lequel, si une inclinaison maximum admissible est dépassée, on suit la position
la plus basse de la position la plus haute.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4,
dans lequel on choisit, comme régleur (Q) transversal et/ou comme régleur (L) longitudinal,
un régleur non linéaire.
6. Procédé selon la revendication 5,
dans lequel on choisit, comme régleur (Q) transversal et/ou comme régleur (L) longitudinal,
un régleur non linéaire, qui diminue une inclinaison par élévation du côté respectivement
le plus bas.
7. Procédé selon la revendication 5 ou 6,
dans lequel le régleur (Q) transversal et/ou le régleur (L) longitudinal ne tiennent
pas compte d'écarts de régulation négatifs.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7,
dans lequel, si un indicateur de position d'un élément (12, 13, 14, 15) de réglage
est défaillant, le régleur (S1, S2, S3, S4) de position associé est relevé par un
régleur (24) d'erreur, qui reçoit comme valeur de consigne une valeur (XF1, XF2, XF3, XF4) réelle de force de l'élément (12, 13, 14, 15) de réglage immédiatement suivant.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8,
dans lequel, si un indicateur de position d'un élément (12, 13, 14, 15) de réglage
est défaillant, on maintient la valeur (WS112, WS212, Wsen, Wsex) de correction de position du régleur (Q) transversal et/ou celle du régleur (L)
longitudinal à sa dernière valeur pendant la durée de la défaillance.
10. Procédé selon l'une des revendications 2 à 9,
dans lequel, s'il y a défaillance ou si un régleur (S1, S2, S3, S4) de position n'atteint
pas une valeur de consigne de position, on détermine par le régleur (F1, F2, F3, F4)
de limitation de force respectif une valeur de correction de position pour la mise
en position de l'élément (12, 13, 14, 15) de réglage respectif.
11. Procédé selon l'une des revendications 2 à 10,
dans lequel le régleur (F1, F2, F3, F4) de limitation de force produit, lorsqu'une
limite de force est dépassée, une valeur (WSf1, WSf2, WSf3, WSf4) de consigne de correction de position.
12. Procédé selon l'une des revendications 2 à 11,
dans lequel on choisit l'un des régleurs (F1, F2, F3, F4) de limitation de force,
de manière à ce qu'il comprenne au moins trois sous-régleurs (30, 31, 32).
13. Procédé selon l'une des revendications 2 à 12,
dans lequel, pour chaque élément (12, 13, 14, 15) de réglage, on utilise au moins
l'une des limites de force pouvant être prescrites et/ou valeurs de consigne de force
suivantes :
- une force maximum dans la direction (34) d'ouverture,
- une force (35) maximum dans la direction de fermeture,
- une force (36) minimum dans la direction de fermeture.
14. Procédé selon l'une des revendications 1 à 13,
dans lequel on détermine la valeur de correction de position pour la régulation de
position par une régulation en cascade, un circuit de régulation d'erreur incluant
un circuit de régulation de limitation de force et le circuit de régulation de limitation
de force incluant un circuit de régulation d'inclinaison et le circuit de régulation
d'inclinaison incluant un circuit de régulation de position.