[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der einzustellenden
Ausrichtung eines Rohres einer ballistischen Waffe sowie einen Feuerleitrechner zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ballistische Waffen, bei denen ein Geschoss ohne eigenen Antrieb eine im Wesentlichen
parabelförmige Flugbahn beschreibt, sind beispielsweise bei Panzern oder sonstigen
Anwendungen anzutreffen. Die verschossene Munition besteht zumindest aus einem Geschoss
und einem Treibsatz. Die Flugbahn des Geschosses und damit dessen Auftreffpunkt sind
abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, wie beispielsweise der Anfangsgeschwindigkeit
des Geschosses, den Windverhältnissen, dem Luftdruck, der Form des Geschosses und
der Ausrichtung des Rohres der Waffe. Es ist die Aufgabe des Feuerleitrechners der
Waffe, Vorhalt und/oder Aufsatz der Waffe so einzustellen, dass das Geschoss bei den
vorherrschenden Bedingungen das gewünschte Ziel trifft. Dabei bedeutet Vorhalt die
Azimut-Ausrichtung und Aufsatz die Elevation des Rohres, beispielsweise bezogen auf
die direkte Sichtlinie zwischen der Waffe und dem Ziel oder der Projektion dieser
Sichtlinie auf die horizontale Ebene.
[0003] Bislang ist es üblich, für jede Kombination aus Waffe und Munition sogenannte Schusstafeln
bereitzustellen. Diese Schusstafeln enthalten den Vorhalt und/oder den Aufsatz für
die verschiedensten festgelegten Szenarien. Ein Szenario wird gebildet durch die vorherrschenden
Bedingungen, wie sie vorstehend beschrieben wurden. Naturgemäß können die Schusstafeln
nicht alle in der Realität auftretenden Szenarien enthalten. In der Praxis geschieht
im Feuerleitrechner die Berechnung von Vorhalt und/oder Aufsatz daher zum Beispiel
durch mehrdimensionale Interpolation der Tabellenwerte oder Approximation der Tabellen
durch Polynome, deren Koeffizienten im Vorhinein berechnet wurden.
[0004] Dieses Vorgehen weist den Nachteil auf, dass der teilweise hochgradig nichtlineare
Einfluss der einzelnen Parameter auf die Flugbahn des Geschosses, die auch als Trajektorie
bezeichnet wird, nicht berücksichtigt wird. Dies führt zu einer verminderten Trefferwahrscheinlichkeit.
Darüber hinaus müssen bei einer Veränderung der Waffe, beispielsweise der Verwendung
eines Rohrs mit anderer Länge, die Schusstafeln ausgetauscht werden.
[0005] Das Dokument
WO 99/30102 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung des Auftreffpunkts eines
ballistischen Flugkörpers. Dabei wird die Trajektorie des Flugkörpers kontinuierlich
berechnet und der Flugkörper gestartet, wenn der berechnete Auftreffpunkt mit dem
ausgewählten Zielpunkt zur Deckung kommt.
[0006] Das Dokument
DE 10 2005 038 979 A1 betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Ersttrefferwahrscheinlichkeit einer ballistischen
Waffe, wobei bei der Bestimmung von Vorhalt und/oder Aufsatz die Eigenbewegung der
Waffe und/oder Umweltbedingungen wie Lufttemperatur oder Luftdruck und Munitionsparameter
wie Pulvertemperatur oder Änderung der Anfangsgeschwindigkeit berücksichtig werden.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie einen Feuerleitrechner
bereitzustellen, bei denen die vorgenannten Nachteile nicht auftreten.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und einen Feuerleitrechner
gemäß Patentanspruch 6. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind
in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung der einzustellenden Ausrichtung
eines Rohres einer ballistischen Waffe wird im Feuerleitrechner der Waffe mindestens
eine Trajektorie des Geschosses aus vorgegebenen Parametem wie der Anfangsgeschwindigkeit
des Geschosses und den variablen Parametern Vorhalt und/oder Aufsatz des Rohres anhand
eines mathematischen Modells berechnet und der einzustellende Vorhalt und/oder Aufsatz
aus mindestens einer geeigneten Trajektorie bestimmt. Im Gegensatz zu den bisherigen
Lösungen werden die einzustellenden Werte für Vorhalt und/oder Aufsatz nicht im Vorhinein
bestimmt und In einer Schusstafel hinterlegt, sondern dadurch ermittelt, dass sie
als variable Parameter eines mathematischen Modells der Trajektorie des Geschosses
dienen, die bei Bedarf im Feuerleitrechner der Waffe berechnet wird. Vorhalt und/oder
Aufsatz werden dann aus mindestens einer geeigneten Trajektorie bestimmt. Die Trajektorien
werden beispielsweise anhand mindestens einer Differentialgleichung berechnet.
[0010] Der Vorteil der Berechnung der Trajektorien im Feuerleitrechner ist eine Modularisierung,
bei der für jeden Munitionstyp nur ein mathematisches Modell hinterlegt werden muss,
das die Flugbahn des Geschosses unabhängig von der Waffe beschreibt. Dieses Modell
berücksichtigt die Art der Waffe beispielsweise durch die systemabhängige Anfangsgeschwindigkeit
des Geschosses.
[0011] In einer Ausgestaltungsform der Erfindung wird im Feuerleitrechner eine Schar von
Trajektorien berechnet. Vorhalt und/oder Aufsatz werden dann durch Interpolation oder
Extrapolation derjenigen Werte für Vorhalt und/oder Aufsatz bestimmt, deren zugehörigen
Trajektorien dem zu treffenden Ziel am nächsten kommen. Dies bedeutet, dass für verschiedene
Sätze der variablen Parameter Vorhalt und/oder Aufsatz Trajektorien berechnet werden.
Für jede Trajektorie wird der minimale Abstand berechnet, den sie von dem zu treffenden
Ziel aufweist. Aus den berechneten Trajektorien wird eine Anzahl Trajektorien ausgewählt,
deren minimaler Abstand zu dem zu treffenden Ziel am geringsten ist. Die einzustellenden
Werte für Vorhalt und/oder Aufsatz werden durch Interpolation der Werte für Vorhalt
und/oder Aufsatz bestimmt, die zu den ausgewählten Trajektorien gehören. Diese Bestimmung
erfolgt durch Interpolation oder Extrapolation. Die Anzahl der zur Interpolation oder
Extrapolation ausgewählten Trajektorien ist beliebig.
[0012] Bevorzugt werden die zur Interpolation oder Extrapolation verwendeten Werte für Vorhalt
und/oder Aufsatz in Abhängigkeit des Abstandes der zugehörigen Trajektorie vom zu
treffenden Ziel gewichtet. So werden beispielsweise Vorhalt und/oder Aufsatz einer
zur Interpolation oder Extrapolation ausgewählten Trajektorie umso stärker gewichtet,
je geringer der minimale Abstand der Trajektorie zum zu treffenden Ziel ist. Eine
Möglichkeit ist zum Beispiel eine Gewichtung von Vorhalt und/oder Aufsatz umgekehrt
proportional zum Abstand der Trajektorie vom zu treffenden Ziel.
[0013] Die Aufstellung des mathematischen Modells, das zur Berechnung der Trajektorien dient,
ist im Stand der Technik bekannt und wird daher an dieser Stelle nicht näher ausgeführt.
Die Ausgestaltung und Komplexität dieses Modells ist dem ausführenden Fachmann überlassen,
beispielsweise in Abhängigkeit vom eingesetzten Feuerleitrechner. Das Modell kann
insbesondere einen oder mehrere der Parameter Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses,
Luftdruck, Windverhältnisse, Erdanziehung, Luftwiderstandsbeiwert (C
w-Wert) des Geschosses oder sonstige Einflüsse berücksichtigen. Erdanziehung, Luftdruck,
Windgeschwindigkeit und Windrichtung werden optional über die Flugbahn des Geschosses
variierend berücksichtigt, beispielsweise abhängig von der Höhe.
[0014] Weiterhin optional berücksichtigt das mathematische Modell, ob ein flacher oder ein
Steilschuss durchgeführt werden soll. Ein flacher Schuss ist beispielsweise bei Panzergeschützen
üblich, ein Steilschuss beispielsweise bei Mörsern. Die Art des Schusses ist beispielsweise
in Abhängigkeit der Art der Waffe im Modell fest hinterlegt oder als Parameter durch
den Bediener wählbar.
[0015] In einer anderen Ausgestaltungsform der Erfindung werden unter Variation der Parameter
Vorhalt und/oder Aufsatz iterativ Trajektorien berechnet, bis eine der Trajektorien
das Ziel mit einer vorgegebenen maximalen Abweichung trifft. Als einzustellender Vorhalt
und/oder Aufsatz wird der zu dieser Trajektorie gehörende Vorhalt und/oder Aufsatz
gewählt. Die Strategie bei der Variation der Parameter Vorhalt und/oder Aufsatz ist
dabei dem implementierenden Fachmann überlassen.
[0016] Weiterhin möglich ist die Kombination von Interpolation oder Extrapolation mit dem
iterativen Ansatz. So wird beispielsweise der Startpunkt für die Iteration durch die
vorstehend beschriebene Interpolation oder Extrapolation bestimmt.
[0017] Sowohl bei der iterativen Berechnung als auch bei der Interpolation oder Extrapolation
der Werte für Vorhalt und/oder Aufsatz werden in vorteilhafter Weise Anfangswerte
für Vorhalt und/oder Aufsatz verwendet, die auf einem Vorwissen über den Ort des Ziels
und die grundlegenden Eigenschaften der Munition beruhen. Bei der iterativen Berechnung
werden diese Anfangswerte bei der Berechnung der ersten Trajektorie verwendet, bei
der Interpolation oder Extrapolation für die Berechnung der Trajektorie, um die sich
die anderen Trajektorien scharen. Bevorzugt werden die Anfangswerte anhand einer Funktion
geschätzt, beispielsweise auf Basis der Sichtlinie und/oder der Entfernung der Waffe
vom Ziel sowie den Eigenschaften der Munition. Alternativ werden die Anfangswerte
von Bediener der Waffe vorgegeben oder zufällig gewählt. Optional wird durch die Wahl
der Anfangswerte vorgegeben, ob ein flacher oder ein Steilschuss durchgeführt werden
soll.
[0018] In einer Ausgestaltungsform der Erfindung sind Informationen, wie die Art und/oder
der Luftwiderstandsbeiwert der Munition, in der Munition hinterlegt. Diese Informationen
werden von der Waffe zur Berechnung der Trajektorien ausgelesen. Dies hat den Vorteil,
dass die in der Munition gespeicherten Informationen automatisch als Parameter für
die Berechnung der Trajektorie verwendet werden und eine manuelle Eingabe nicht notwendig
ist.
[0019] Erfindungsgemäß weist ein Feuerleitrechner für eine ballistische Waffe zur Durchführung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens eine Recheneinheit zur Berechnung von Trajektorien
eines Geschosses aus vorgegebenen Parametern, wie der Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses
und den variablen Parametern Vorhalt und/oder Aufsatz des Rohres, anhand eines mathematischen
Modells und zur Bestimmung des einzustellenden Vorhaltes und/oder Aufsatzes aus mindestens
einer geeigneten Trajektorie auf. Bevorzugt richtet der Feuerleitrechner das Rohr
entsprechend der ermittelten Werte für Vorhalt und/oder Aufsatz aus.
[0020] In einer Ausgestaltungsform der Erfindung weist der Feuerleitrechner eine Leseeinrichtung
zum Auslesen von in der Munition gespeicherten Informationen auf. Der Vorteil einer
derartigen Ausgestaltung des Feuerleitrechners wurde bereits vorstehend anhand des
Verfahrens erläutert. Bei der Leseeinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen
RFID-Leser.
[0021] Die vorliegende Erfindung soll anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Dabei zeigt:
- Figur 1
- Trajektorien bei Bestimmung von Vorhalt und/oder Aufsatz durch Interpolation und
- Figur 2
- Trajektorien bei Bestimmung von Vorhalt und/oder Aufsatz durch Iteration.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Projektion von Trajektorien in die horizontale Ebene.
W bezeichnet die ballistische Waffe, deren Rohr derart auszurichten ist, dass ein
abgefeuertes Geschoss das Ziel T trifft. V
w bezeichnet die herrschende Windrichtung, LOS die Sichtlinie zwischen der Waffe W
und dem Ziel T. In den vorliegenden Ausführungsbeispielen wird ohne Beschränkung der
Allgemeinheit angenommen, dass sich die Waffe W und das Ziel T auf gleicher Höhe befinden.
Dementsprechend handelt es sich hier bei der Sichtlinie LOS um eine horizontale Linie.
[0023] Die Punkte auf den Trajektorien T1 bis T8 kennzeichnen denjenigen Punkt auf der jeweiligen
Trajektorie, der den geringsten Abstand zum Ziel T aufweist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
wurde auf eine Fortführung der Trajektorien über diesen Punkt hinaus verzichtet. In
den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist mit Abstand die Länge der direkten räumlichen
Verbindungslinie zwischen zwei Punkten gemeint.
[0024] Ein beispielsweise kugelförmiger Bereich um das Ziel T herum, in den Projektionen
in den Figuren 1 und 2 als Kreis dargestellt, wird dem Ziel zugeordnet. Verläuft eine
Trajektorie durch diesen Bereich, so gilt das Ziel als getroffen.
[0025] In dem anhand von Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel berechnet der Feuerleitrechner
der Waffe W die Trajektorien T1 bis T4 des Geschosses aus vorgegebenen Parametern
und den variablen Parametern Vorhalt und Aufsatz des Rohres anhand eines mathematischen
Modells. Vorgegebene Parameter sind beispielsweise die Entfernung und/oder der Höhenunterschied
zwischen der Waffe W und dem Ziel T, die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses, Windrichtung
und Windgeschwindigkeit, die Erdanziehung, der Luftwiderstandsbeiwert des Geschosses
oder der Luftdruck. Es ist dem implementierenden Fachmann überlassen, welche der vorstehend
genannten oder weiteren Parameter das Modell berücksichtigt. Für die variablen Parameter
werden anhand einer Funktion Anfangswerte aus der Sichtlinie LOS geschätzt.
[0026] Aus der Schar der Trajektorien T1 bis T4 werden die Trajektorien T2 und T3 ausgewählt,
da sie dem zu treffenden Ziel T am nächsten kommen. Die einzustellenden Werte für
Vorhalt und Aufsatz werden durch Interpolation aus den Werten für Vorhalt und Aufsatz
bestimmt, die zu den Trajektorien T2 und T3 geführt haben.
[0027] Bei der Berechnung der Trajektorie T2 wurden der Vorhalt zu V2 und der Aufsatz zu
A2 gewählt. Analog wurden bei der Berechnung der Trajektorie T3 der Vorhalt V3 und
der Aufsatz A3 verwendet. Der minimale Abstand der Trajektorie T2 vom Ziel T ist im
vorliegenden Beispiel doppelt so groß wie der minimale Abstand der Trajektorie T3
vom Ziel T. Bei der Interpolation werden daher die Werte V2 und A2 mit 1/3 und die
Werte V3 und A3 mit 2/3 gewichtet. Der einzustellende Vorhalt ergibt sich damit zu
1/3 * V2 + 2/3 * V3, der einzustellende Aufsatz zu 1/3 * A2 + 2/3 * A3. Eine beliebige
andere Gewichtung ist möglich.
[0028] Anhand von Figur 2 wird im Folgenden die iterative Bestimmung der einzustellenden
Werte für Vorhalt und Aufsatz erläutert. Zuerst berechnet der Feuerleitrechner der
Waffe W die Trajektorie T5 aus vorgegebenen Parametern, wie sie vorstehend bei der
Berechnung durch Interpolation bereits erläutert wurden, und dem Wert V5 für den Vorhalt
und dem Wert A5 für den Aufsatz anhand des für die iterative Berechnung bereits beschriebenen
mathematischen Modells. Die Anfangswerte V5 und A5 werden beispielsweise zufällig
gewählt, von dem Bediener der Waffe W vorgegeben, mittels einer Funktion aus der Sichtlinie
LOS geschätzt oder wie vorstehend beschrieben durch Interpolation oder Extrapolation
ermittelt.
[0029] Die Trajektorie T5 trifft das Ziel T nicht mit einer vorgegebenen maximalen Abweichung,
die durch den Kreis um das Ziel T dargestellt ist. Daher wird in einem nächsten Iterationsschritt
eine Trajektorie T6 aus dem Vorhalt V6 und dem Aufsatz A6 berechnet. Die Strategie
bei der Variation der Parameter Aufsatz und Vorhalt ist dabei dem implementierenden
Fachmann überlassen. Auch die Trajektorie T6 trifft das Ziel T nicht mit der geforderten
Genauigkeit. In einem dritten Iterationsschritt wird daher die Trajektorie T7 aus
dem Vorhalt V7 und dem Aufsatz A7 berechnet. Auch diese verfehlt das Ziel T knapp.
In einem vierten Iterationsschritt wird die Trajektorie T8 aus dem Vorhalt V8 und
dem Aufsatz A8 berechnet. Die Trajektorie T8 trifft das Ziel T mit der vorgegebenen
maximalen Abweichung. Für die Ausrichtung des Rohrs der Waffe W werden somit der Vorhalt
V8 und der Aufsatz A8 verwendet.
[0030] Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind in vielerlei
Hinsicht möglich. Insbesondere kann die Anzahl der bei den Ausprägungen des Verfahrens
verwendeten Trajektorien von denen in den Ausführungsbeispielen abweichen. Die Gewichtung
der Werte für Vorhalt und Aufsatz bei der Interpolation kann von der dargestellten
Gewichtung abweichen. Auch wenn in den Ausführungsbeispielen Vorhalt und Aufsatz gleichzeitig
bestimmt wurden, umfasst die vorliegende Erfindung auch die getrennte Bestimmung der
Parameter oder die Bestimmung nur eines der Parameter.
1. Verfahren zur Bestimmung der einzustellenden Ausrichtung, also Vorhalt und/oder Aufsatz,
eines Rohres einer ballistischen Waffe (W), wobei im Feuerleitrechner der Waffe (W)
eine Schar von Trajektorien (T1 - T8) des Geschosses aus vorgegebenen Parametern,
wie der Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses, und dem variablen Parameter Ausrichtung
des Rohres anhand eines mathematischen Modells berechnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die einzustellende Ausrichtung durch Interpolation oder Extrapolation derjenigen
Werte für die Ausrichtungen bestimmt wird, deren zugehörige Trajektorien (T2, T3)
dem zu treffenden Ziel (T) am nächsten kommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Interpolation oder Extrapolation verwendeten Werte für die Ausrichtung In
Abhängigkeit des Abstandes der zugehörigen Trajektorie (T2, T3) vom zu treffenden
Ziel gewichtet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter Variation des Parameters Ausrichtung iterativ Trajektorien (T5 - T8) berechnet
werden, bis eine der Trajektorien (T8) das Ziel (T) mit einer vorgegebenen maximalen
Abweichung trifft, und dass die zu dieser Trajektorie (T8) gehörende Ausrichtung gewählt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trajektorien (T1 - T8) anhand mindestens einer Differentialgleichung berechnet
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen wie die Art und/oder der Luftwiderstandsbeiwert der Munition in der
Munition hinterlegt sind und von der Waffe (W) zur Berechnung der Trajektorien (T1
- T8) ausgelesen werden.
6. Feuerleitrechner für eine ballistische Waffe zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, aufweisend eine Recheneinheit zur Berechnung einer Schar
von Trajektorien (T1 - T8) eines Geschosses aus vorgegebenen Parametern, wie der Anfangsgeschwindigkeit
des Geschosses, und dem variablen Parameter Ausrichtung des Rohres anhand eines mathematischen
Modells, dadurch gekenrtzeichnet, dass die Recheneinheit dazu ausgebildet ist, die
einzustellende Ausrichtung durch Interpolation oder Extrapolation derjenigen Werte
für die Ausrichtungen zu bestimmen, deren zugehörige Trajektorien (T2, T3) dem zu
treffenden Ziel (T) am nächsten kommen.
7. Feuerleitrechner nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Leseeinrichtung zum Auslesen von in der Munition gespeicherten Informationen.
1. Method for determining the alignment to be set, that is to say lead and/or elevation,
of a tube of a ballistic weapon (W), a mathematical model being used in the fire control
computer of the weapon (W) to calculate a family of trajectories (T1-T8) of the projectile
from prescribed parameters such as the initial speed of the projectile, and from the
variable parameter for the alignment of the tube, characterized in that the alignment to be set is determined by interpolation or extrapolation of those
values for the alignments whose associated trajectories (T2, T3) come closest to the
target (T) to be struck.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the values used for the interpolation or extrapolation are weighted for the alignment
as a function of the distance of the associated trajectories (T2, T3) from the target
to be struck.
3. Method according to one of Claims 1 and 2, characterized in that trajectories (T5-T8) are calculated iteratively with variation of the parameter until
one of the trajectories (T8) strikes the target (T) with a prescribed maximum deviation,
and in that the alignment belonging to said trajectory (T8) is selected.
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the trajectories (T1-T8) are calculated with the aid of at least one differential
equation.
5. Method according to one of Claims 1 to 4, characterized in that information such as the type and/or the air resistance coefficient of the ammunition
are/is stored in the ammunition and read out by the weapon (W) in order to calculate
the trajectories (T1-T8).
6. Fire control computer for a ballistic weapon for carrying out the method according
to one of Claims 1 to 5, having an arithmetic logic unit for calculating a family
of trajectories (T1-T8) of a projectile from prescribed parameters such as the initial
speed of the projectile, and from the variable parameter for the alignment of the
tube with the aid of a mathematical model, characterized in that the arithmetic logic unit is designed for the purpose of determining the alignment
to be set by interpolation or extrapolation of those values for the alignments whose
associated trajectories (T2, T3) come closest to the target (T) to be struck.
7. Fire control computer according to Claim 6, characterized by a reading device for reading out information stored in the ammunition.
1. Procédé de détermination de l'orientation à régler, c'est-à-dire visée en avant et/ou
hausse, d'un canon d'une arme balistique (W), un réseau de courbes de trajectoires
(T1 - T8) du projectile étant calculé dans le calculateur de tir de l'arme (W) à partir
de paramètres prédéfinis, comme la vitesse initiale du projectile, et du paramètre
variable orientation du canon au moyen d'un modèle mathématique, caractérisé en ce que l'orientation à régler est déterminée par interpolation ou extrapolation des valeurs
des orientations dont les trajectoires associées (T2, T3) se rapprochent le plus de
la cible (T) à atteindre.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les valeurs de l'orientation utilisées pour l'interpolation ou l'extrapolation sont
pondérées en fonction de l'espacement de la trajectoire associée (T2, T3) de la cible
à atteindre.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les trajectoires (T5 - T8) sont calculées de manière itérative en faisant varier
le paramètre orientation jusqu'à ce que l'une des trajectoires (T8) atteigne la cible
(T) avec un écart maximum prédéfini et en ce que l'orientation correspondant à cette trajectoire (T8) est sélectionnée.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les trajectoires (T1 - T8) sont calculées à l'aide d'au moins une équation différentielle.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que des informations comme la nature et/ou le coefficient de traînée de la munition sont
stockées dans la munition et sont lues par l'arme (W) pour le calcul des trajectoires
(T1 - T8).
6. Calculateur de tir pour une arme balistique destiné à mettre en oeuvre le procédé
selon l'une des revendications 1 à 5, présentant une unité de calcul pour le calcul
d'un réseau de courbes de trajectoires (T1 - T8) d'un projectile à partir de paramètres
prédéfinis, comme la vitesse initiale du projectile, et du paramètre variable orientation
du canon au moyen d'un modèle mathématique, caractérisé en ce que l'unité de calcul est configurée pour déterminer l'orientation à régler par interpolation
ou extrapolation des valeurs des orientations dont les trajectoires associées (T2,
T3) se rapprochent le plus de la cible (T) à atteindre.
7. Calculateur de tir selon la revendication 6, caractérisé par un dispositif de lecture pour la lecture des informations mises en mémoire dans la
munition.