[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch
ortsgestellten Fahrweg-Elementes in schienengebundenen Verkehrssystemen mittels mindestens
einer mobilen Sendeeinrichtung und eines Stellrechners zur Steuerung des mindestens
einen Fahrweg-Elementes sowie eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Der Einsatz elektrisch ortsbedienter Weichen (= EOW) ist in Schienenverkehrsanlagen,
welche ausschließlich für Rangierfahrten im Güterverkehr genutzt werden, weit verbreitet.
Mit dieser Technologie ist bei Anlagen, die keinen übermäßig hohen Anforderungen hinsichtlich
der Leistungsfähigkeit unterliegen, ein Verzicht auf Stellwerksanlagen möglich. Üblicherweise
ist vorgesehen, dass die Bediener der auf den Gleisen rangierenden Fahrzeuge das im
Zuge ihrer Rangierfahrt jeweils voraus liegende Fahrwegelement (meistens eine Weiche)
in eigener Regie und in eigener Sicherheitsverantwortung (richtige Weichenstellung,
Profilfreiheit des zu befahrenden Weges etc...) bedienen. Aufwändigere Anlagen (z.B.
in kleinen Rangierbahnhöfen) ermöglichen sogar ein eigenständiges Einstellen längerer
Rangierstrassen, in deren Zuge mehrere Weichen bzw. Fahrwegelemente, durch eine einzige
Bedienhandlung des fahrenden Personals gesteuert werden.
Die in der Praxis vorhandenen Anlagen verfügen üblicherweise über Schlagtaster, welche
vom Personal bedient werden, sobald das betreffende Fahrwegelement gestellt werden
soll. Ebenso ist es bekannt, überall dort, wo der eindeutige Bezug zwischen dem Bedienelement
und dem hierdurch angesteuerten Fahrwegelement nicht durch visuellen Augenschein zweifelsfrei
ersichtlich ist (z.B. beim Einstellen von mehrere Fahrwegelemente umfassenden Fahrstrassen),
Bedien-Tableaus oder Stelltafeln zur Anwendung zu bringen. Die Schlagtaster, Bedien-Tableaus
und Stelltafeln sind mit dem anzusteuernden Fahrwegelement fest verdrahtet. Die Lösung
ist zwar weit verbreitet, aber dennoch mit Nachteilen behaftet. Zum einen ist nach
wie vor Tiefbau zur Verlegung der Kabelverbindung zwischen Bedien- und Fahrweg-Element
erforderlich. Zum anderen sollen die Bedienelement so angeordnet werden, dass das
Personal diese vom Fahrzeug aus bedienen können soll (also nicht: anhalten, absteigen,
bedienen, wieder aufsteigen...). Dies ist aus zeitökonomischen Gründen angeraten,
da in einem örtlichen Bedienungsgebiet ggf. eine Vielzahl derartiger ortsgestellter
Fahrwegelemente vorhanden sein kann und damit für das Rangierpersonal ein zu großer
Zeitverlust einherginge. Da aber das Personal in Bezug auf die Fahrzeuge verschiedenste
Positionen einnehmen kann (auf dem Führerstand stehend, auf Trittbrettern stehend,
auf Randwegen neben dem Fahrzeug gehend etc....) wurden teilweise aufwändige Vorrichtungen
installiert, die eine Bedienung aus den unterschiedlichen Positionen ermöglichen.
[0003] Zur Vermeidung dieser Probleme sind aus dem Stand der Technik Lösungen bekannt, die
auf die Verwendung mobiler Sendegeräte orientieren, welche vom Personal mitgeführt
und unabhängig von der auf dem Fahrzeug eingenommenen Position bedient werden können.
Auf diese Weise sollen also ortsfeste Anlagen eingespart werden. So offenbart die
DE 201 21 524 U1 eine mobile Sendeeinrichtung, welche zur Abgabe eines Stellbefehls kodierte Infrarotsignale
an einen für die Steuerung des bzw. der Fahrweg-Elemente zuständigen Rechner aussendet.
Als nachteilig wird jedoch gewertet, dass seitens des fahrenden Personals das Mitführen
eines proprietären und anderweitig nicht nutzbaren Gerätes (hier: Infrarot-Sender)
erforderlich ist. Des weiteren hat es sich im praktischen Umgang mit dem Infrarot-Sender
als nachteilig erwiesen, dass diese vom Bedienpersonal gezielt auf einen Empfänger
gerichtet werden müssen (was nicht immer einfach zu bewerkstelligen ist) und zudem
- wie alle optischen Einrichtungen - verschmutzungsempfindlich sind.
Die
DE 195 08 731 A1 schlägt die Verwendung einer mobilen Bedieneinheit - bevorzugt eines Mobilfunktelefons
- vor, mittels der eine Verbindung zu einer das Fahrweg-element steuernden Sicherungseinrichtung
zunächst aufgebaut und dann über diese aufgebaute Verbindung ein Befehlstext an die
Sicherungseinrichtung geschickt wird. Dieser Befehl wird von der Sicherungseinrichtung
gespiegelt und - nach nochmaliger Bestätigung seitens der mobilen Bedieneinheit -
auf Ausführbarkeit geprüft und bei positivem Ergebnis ausgeführt. Über die bestehende
Verbindung wird eine Quittung an das mobile Bedienteil zurückgeschickt und abschließend
die bestehende Verbindung wieder abgebaut. Diese Lösung weist den Nachteil auf, dass
die mobilen Bedieneinheiten für die Erzeugung eines Befehlstextes geeignet sein müssen.
Auch wenn die
DE 195 08 731 A1 für die Befehlseingabe die Tastatur eines Mobiltelefons sowie das Ausgeben eines
akustisches Quittierungssignals vorschlägt, so bedarf es zur Realisierung eines solchen
Systems dennoch der Implementierung einer speziellen Anwendungssoftware zur Generierung
bzw. Analyse der zu übertragenden Datenpakete.
Ähnliche Probleme werfen Vorschläge auf, die eine Ansteuerung der Fahrwegelemente
mittels Bündelfunk vorschlagen. Auch hierfür wären proprietäre Endgeräte erforderlich,
welche von potentiellen Nutzern der Infrastruktur-Anlagen beschafft und vorgehalten
werden müssten, wodurch sich die Nutzung dieser Infrastruktur-Anlagen verteuern und
zunehmend unattraktiv gestalten würde.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fernbedienung mindestens eines elektrisch
ortsgestellten Fahrweg-Elementes in schienengebundenen Verkehrssystemen mittels mindestens
einer mobilen Sendeeinrichtung und eines Stellrechners zur Steuerung des mindestens
einen Fahrweg-Elementes bereitzustellen, welche gegenüber dem bekannten Stand der
Technik geringere Anforderungen an die Technologie der mobilen Sendeeinrichtung stellt.
[0005] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 gemäß
der verfahrensorientierten Ausprägung der Erfindung dadurch gelöst, dass von der mindestens
einen mobilen Sendeeinrichtung ein funktional adressierter Ruf über ein für Sprachdienste
geeignetes Telekommunikationsnetz an einen Anpassrechner gesendet wird, im Anpassrechner
die funktionale Ruf-Adressierung aus der Verbindungsaufbaunachricht ohne Rufannahme
ausgelesen und aus dieser Adressierung ein Stellbefehl generiert wird sowie dieser
Stellbefehl vom Anpassrechner an den mindestens einen, für die vom Stellbefehl erfassten
Fahrweg-Elemente zuständigen Stellrechner zur Ausführung übertragen wird. Auf diese
Weise ist es möglich, dass ein Stellbefehl mittels eines einfachen Telefonanrufes
übertragbar ist, ohne dass proprietäre Datentelegramme übertragen werden müssen. Dies
stellt eine Abkehr von den bisherigen Vorschlägen dar, welche entweder spezielle Übertragungsmedien
(Infrarot etc....) oder eine Befehls-übermittlung mittels zu übertragender Datenpakete
vorsehen. Durch die Integration einer gattungsgemäßen Fernbedienung in die flächendeckend
vorhandenen Telefonnetze kann auf jegliche proprietäre technische Anpassungsmaßnahmen
auf Seiten des Anlagennutzers bzw. des vom Anlagennutzer mitzuführenden Bediengeräte
verzichtet werden. Ein handelsübliches, für Telephonie geeignetes mobiles Endgerät
ist ausreichend. Die Erfindung kann zudem auch ohne weitere Anpassungsmaßnahmen in
alle gängigen Telekommunikationsnetzwerke eingebunden werden (GSM, GSM-R, ISDN, BASA-Netz
der Bahnen etc.). Üblicherweise ist eine Verbindung vom sendenden Bediengerät über
Mobilfunk zu einem Anpassungsrechner mit Festnetz- (üblicherweise ISDN-) -Anschluß
vorgesehen. Der Anpassrechner arbeitet dabei fernmeldetechnisch als Hauptstelle. Er
empfängt den an ihn gerichteten Anruf und berechnet aus dessen Verbindungsaufbaunachricht
den vom Sender gewünschten Stellbefehl, der über eine Standard-Schnittstelle an den
Stellrechner weitergegeben wird. Üblicherweise sind Anpassrechner und Stellrechner
in konventioneller Weise leitungsgebunden verknüpft.
[0006] In Ergänzung hierzu sieht das erfinderische Konzept vor, dass im Stellrechner empfangene
Stellbefehle auf Durchführbarkeit überprüft werden. Als durchführbar erkannte Stellbefehle
werden sodann vom Stellrechner ausgeführt und ein die Ausführung quittierendes Datenelement
wird vom Stellrechner an den Anpassrechner zurück übertragen. In hierzu analoger Weise
werden als nicht-durchführbar erkannte Stellbefehle vom Stellrechner zurückgewiesen
und ein die Undurchführbarkeit anzeigendes Datenelement wird vom Stellrechner an den
Anpassrechner zurück übertragen.
[0007] Gemäß einer sinnvollen Ausgestaltung wird im Anpassrechner nach Eingang des quittierenden
bzw. zurückweisenden Datenelementes die Annahme des von der mobilen Sendeeinrichtung
eingehenden Rufes ausgelöst und eine Sprach- und / oder Textmeldung über die erfolgreiche
Ausführung oder Undurchführbarkeit des Stellbefehls an die mobile Sendeeinrichtung
ausgegeben.
Es ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Sprach- und / oder Textmeldung
unter Verwendung von im Datenelement transportierter Informationselemente generiert
wird. Wortschatz und Struktur der Datenelement sind dabei so gestaltet, dass der Anpassrechner
(bis auf den Anlagennamen an sich) keinerlei ortsspezifische Informationen enthalten
muss und damit zu einem freizügig einsetzbaren Modul wird.
Bis zu diesem Verfahrensschritt sind sämtliche Vorgänge abgelaufen, ohne dass der
von der mobilen Sendeeinrichtung eingehende Ruf angenommen worden wäre. Erst beim
Eintreffen der Rückmeldung aus dem Stellrechner wird zum Zwecke der Übermittlung des
vom anzusteuernden Fahrwegelement nunmehr eingenommenen Zustandes ("Stellbefehl ausgeführt"
bzw. "Stellbefehl nicht ausgeführt") der noch anstehende Ruf angenommen und eine entsprechende
sprachliche oder textuelle Rückmeldung an den den Stellbefehl anfordernden Bediener
zurückgegeben.
Es handelt sich beim Stellen elektrisch ortsgestellter Fahrwegelemente um keine sicherheitsrelevante
Anwendung, da jedes zu befahrende Fahrwegelement unter dauernder Beobachtung und Kontrolle
des die Rangierfahrt führenden Personals steht. Deshalb sind auch keine weitergehenden
Maßnahmen für den Fall erforderlich, dass ein anstehender Ruf einer mobilen Sendeeinrichtung
zwischenzeitlich - d.h. vor Rufannahme durch den Anpassrechner - abgebrochen wird.
Üblicherweise ist es zweckmäßig und ausreichend, wenn ein Stellbefehl dennoch ausgeführt
wird, auch wenn die Rückmeldung an die mobile Sendeeinrichtung nicht mehr zustande
kommen sollte. Es steht dem Fachmann jedoch ohne erfinderisches Zutun frei, zusätzliche
Verfahrensschritte zur Fehlerbehandlung eines solchen Falles vorzusehen. Beispielsweise
wäre denkbar, die Freigabe zur Ausführung des Stellbefehls im Stellrechner abhängig
von einer erfolgreichen Rückmeldung an die mobile Sendeeinrichtung zu machen.
[0008] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die funktionale Adresse des von der mobilen Sendeeinrichtung
ausgehenden Rufes aus Angaben zur eindeutigen Identifikation des mindestens einen
zu stellenden Fahrweg-Elementes sowie Angaben zur eindeutigen Identifikation des durchzuführenden
Stellbefehls kodiert wird. Auf diese Weise lassen sich mittels einer eingängigen Syntax
eindeutig auswertbare Rufnummern generieren. Somit ist es sinnvoll, die Rufnummern
nach einem Schema von eindeutiger Anlagennummer und einer Durchwahl zur Bezeichnung
des gewünschten Stellbefehls aufzubauen ("Funktionsdurchwahl"). Eine solche funktional
adressierte Rufnummer könnte beispielsweise wie folgt aufgebaut sein:
A-B-C
- A: Ortsnetzeinwahl gemäß den international bzw. national gültigen Vorgaben (z.B. "+4989"
für zu steuernde Anlagen im Bereich des Ortsnetzes "München")
- B: Anschlussnummer des für einen räumlich definierten Steuerungsbereiches zuständigen
Anpassrechners (z.B. "13082586" für die Fahrwegelemente des Gleisanschlusses der "Firma
Müller" in München)
- C: Funktionsdurchwahl, z.B.:
"00xy". Stellen der Weiche mit Weichennummer "xy"
"abxy": Stellen eines Fahrweges von der Weiche "ab" bis zur Weiche "xy"
Bei der Funktionsdurchwahl können zur Realisierung von zusätzlichen Funktionen noch
weitere Sondernummern vorgesehen werden, wie z.B.:
■ Ansage aller bislang von der mobilen Sendeeinrichtung eingestellten Fahrwege
■ Selektives Auflösen eingestellter Fahrwege
■ Abfragen von Störungs- oder sonstigen Anlagenzuständen des Fahrwegelementes bzw.
des zugehörigen Stellrechners
■ Abspeichern einer im Störungsfall selbständig anzuwählenden Rufnummer des Instandhaltungspersonals,
etc....
[0009] Die Erfindung sieht ferner vor, dass im Anpassrechner aus der Rufaufbauinformation
des von der mobilen Sendeeinrichtung eingehenden Rufes die Identität der rufenden
Sendeeinrichtung ausgelesen und mit einem abgespeicherten Verzeichnis von Identitäten
der zur Durchführung von Stellbefehlen autorisierten Sendeeinrichtungen verglichen
wird. Auf diese Weise kann eine Nutzerverwaltung implementiert werden, die auf besonders
einfache Weise ein Auslösen von Stellbefehlen durch Unbefugte verhindert. Stellwünsche
von nicht-autorisierten Anrufern werden - gegebenenfalls mit Begründung - abgewiesen
und führen nicht zur Generierung eines Stellbefehls. Bedienungen in einer falschen
Anlage durch autorisierte Bediener werden hierdurch reduziert.
[0010] Die vorrichtungsorientierte Ausprägung des erfinderischen Konzeptes sieht eine Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 8 vor, bei der ein Anpassrechner zwischen
rufender mobiler Sendeeinrichtung und Stellrechner geschaltet ist, welcher über eine
Instanz zur Vermittlung von über ein für Sprachdienste geeignetes Telekommunikationsnetz
ankommenden Rufen, einen Befehlsgenerator zur Umwandlung der in der Verbindungsaufbaunachricht
der eingehenden Rufe enthaltenen funktionalen Adressierung in für den Stellrechner
verarbeitbare Stellbefehle sowie über Mittel zur Übertragung der Stellbefehle an den
Stellrechner verfügt.
[0011] Zusätzlich sieht die Erfindung vor, dass der Anpassrechner über eine Vorrichtung
zur Generierung von Sprach- und / oder Textmeldungen aus zwischen Stell- und Anpassrechner
übertragenen Datenelementen sowie über eine Vorrichtung zur Ausgabe dieser Sprach-
und / oder Textmeldungen verfügt.
[0012] Gemäß einer sinnvollen Ausprägung der Erfindung verfügt der Anpassrechner über eine
Vorrichtung zum Auslesen der Identität der rufenden mobilen Sendeeinrichtung aus der
Verbindungsaufbaunachricht des von der mobilen Sendeeinrichtung eingehenden Rufes
und zum Abgleichen dieser Identität mit einem abgespeicherten Verzeichnis von Identitäten
der zur Durchführung von Stellbefehlen autorisierten Sendeeinrichtungen.
[0013] Der Erfindungsgedanke wird in nachfolgenden Figuren visualisiert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematische Übersichtsdarstellung einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren arbeitenden
Anlage zur Ansteuerung elektrisch ortsgestellter Weichen
- Figur 2
- Darstellung der Komponenten und Signalwege innerhalb eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitenden Anpassrechners
[0014] Die Figur 1 zeigt ein GSM-R-Endgerät (1), welches unter der Nutzung des vorhandenen
Mobilfunknetzes (2) sowie des leitungsgebundenen Telefonnetzes (3) einen Anruf (9)
an einen Anpassrechner (4) tätigen kann. Der Anpassrechner ist seinerseits für einen
Datenaustausch (5, 6) mit einem für die Steuerung einer ortsbedienten Weiche zuständigen
Rechner (7) ausgelegt. Dieser Datenaustausch kann in Abhängigkeit von den örtlichen
Gegebenheiten leitungsgebunden oder funkbasiert sein. Der Anpassrechner stellt innerhalb
des Festnetzes (3) eine Hauptstelle dar. Die Funktionsdurchwahlen stellen virtuelle
Nebenstellen dar. Aus dem Signalisierungsprotokoll des vom Endgerät (1) eingehenden
Rufes wird die im Zuge des Anrufes (9) gerufene Rufnummer ausgelesen und deren Funktionsdurchwahl
analysiert. Mittels eines Befehlsgenerators (11) wird ein für den Steuerungs- bzw.
Stellrechner (7) maschinenlesbarer Befehlscode erzeugt.
Der Führer einer in den Rangierbereich des Gleisanschlusses der "Firma Müller" in
"München" einfahrenden Rangierfahrt ruft bei Annäherung an die erste Weiche dieses
Gleisanschlusses eine Telefonnummer an. Diese Telefonnummer setzt sich aus dieser
Weiche eindeutig zugeordneten Anlagennummer und einer Funktionsdurchwahl zur Bestimmung
der vom Rangierer gewünschten Aktion zusammen. Für die Stellung einzelner Weichen
wird - neben der für die Weiche vorgesehenen Anlagennummer - als Funktionsdurchwahl
z.B. die Zahlenfolge 00 eingegeben. Für die Stellung von Fahrwegen werden hingegen
-, nach der Anlagennummer - die eindeutigen Nummern des Startgleises und des Zielgleises
eingegeben. Ein solches Nummern-Format verhindert beispielsweise, dass der Bediener
unbeabsichtigt nur eine einzelne Weiche stellt, obwohl er eigentlich einen mehrere
Elemente umfassenden Fahrweg stellen wollte.
Beispielsweise adressiert die Telefonnummer "08912340104" an eine im Ortsnetz München
(089) befindliche Anlage (Anlagennummer 1234) das Einstellen eines Fahrweges von Gleis
01 nach 04. Die Anlagennummer kann zur Vereinfachung auf eine Schnellspeichertaste
gespeichert werden, sofern das Endgerät dies beherrscht.
Das Klingeln des Telefons (Freizeichen) zeigt dem Bediener das Eingehen des Stellbefehls
bei der gerufenen Anlage an. Die erfindungsgemäß ausgeführte Anlage gibt den Stellbefehl
an den Stellrechner (bzw. EOW-Rechner) weiter und erhält von diesem die Meldung über
den Status der Ausführung des Stellbefehls (z.B. abgeschlossen, nicht möglich etc...).
Daraufhin nimmt die erfindungsgemäß ausgeführte Anlage das "Telefongespräch" an, und
gibt dem Bediener eine sprachliche Rückmeldung, in der genannt wird, in welcher Anlage
welcher Fahrweg eingestellt wurde bzw. nicht möglich ist. Die sprachliche Rückmeldung
wird vom Meldungsgenerator entsprechend der Rückmeldung der EOW-Anlage aus einem vorkonfigurierbaren
Wortschatz (15) zusammengestellt. Dieser Wortschatz enthält dabei neben den Meldungstexten
(15.2) immer alle Elementnummern (Weichen/Gleise etc...) (15.1). Es ist sinnvoll,
hierfür grundsätzlich die Zahlen von 1 bis (beispielsweise) 999 vorzusehen, so dass
keine anlagenabhängigen Anpassungen des Wortschatzes erforderlich werden. Erst jetzt
besteht eine direkte telefonische Verbindung zwischen dem Bediener und dem Anpassrechner.
Anmeldung in der Anlage:
[0015] Zur Vermeidung von Fehlbedienungen an sich autorisierter Bediener (z.B. durch Verwählen
und unbeabsichtigtes Anwählen einer falschen Anlagennummer) ist ein Anmeldevorgang
in der Anlage, innerhalb der der Bediener Stellbefehle adressieren möchte, vorgesehen.
Dazu muss zunächst ein Anruf mit einer speziellen Funktionskennziffer bei dieser Anlage
getätigt werden (z.B. mit der Funktionsdurchwahl "90"). Der Bediener erhält die Rückmeldung
"in Anlage München-Nord angemeldet" und ist somit in dieser Anlage angemeldet. Bei
jedem nun folgenden Stellbefehl wird von einem erfindungsgemäß arbeitenden System
geprüft, ob der jeweilige Bediener angemeldet ist. Möchte dieser eine andere Anlage
stellen als die, in der er angemeldet ist, so erhält er eine Fehler-Rückmeldung ("nicht
angemeldet"). In diesem Fall kann er sich dann in der richtigen Anlage an.
Nach einer gewissen Zeit ohne Bedienungshandlung - anlagenspezifisch parametrierbar
- oder nach einer speziellen Abmelde-Bedien-Handlung wird der Bediener abgemeldet.
Dieses Verfahren weist in Bezug auf die Anlagenwahl eine Analogie zur Wiederholung
bei Einseitigen Sprechverbindungen auf.
Der Vorteil liegt darin, dass nicht durch versehentliches Einstellen von Fahrwegen
der Betrieb behindert wird. Da dies aber keine Auswirkung auf die Sicherheit hätte,
muss auch die Anmeldefunktion nicht sicher sein.
Abfragen und Löschen von eingestellten Fahrwegen:
[0016] Um die aus falsch gestellten oder nicht gefahrenen Fahrwegen resultierenden, betrieblichen
Schwierigkeiten so gering wie möglich zu halten, sollte die Abfrage möglich sein,
ob ein bzw. welcher Fahrweg eingestellt ist. Durch Wahl einer entsprechenden Funktionsdurchwahl
(z.B. "91"), werden dem Bediener alle bezüglich der gewählten Anlagennummer eingestellten
Fahrwege angesagt.
Außerdem ist es in analoger Weise möglich, Fahrwege der betreffenden Anlage selektiv
zu löschen. Der zu löschende Fahrweg muss identifiziert werden. Dies könnte beispielsweise
mit der Befehlssyntax "999 - Start - Ziel" geschehen. Alternativ kann man diesbezüglich
aber auch vorsehen, dass in der Funktionsdurchwahl die Elementnummern um einen fixen
Betrag - z.B. "+50" - erhöht werden. Eine Funktionsdurchwahl "5162" würde beispielsweise
das Löschen des Fahrweges von Gleis 01 nach 12 beschreiben. Nach dem Löschen erhält
der Bediener die Rückmeldung über die erfolgte Löschung. Die Abstimmung mit anderen
Rangierern in der Anlage, die den Fahrweg benötigen könnten, liegt hierbei in der
Verantwortung des Bedieners.
Vermittlungsstelle (12):
[0017] Die Vermittlungsstelle funktioniert wie eine Telefonanlage, die die eingehenden Telefonanrufe
allerdings nicht an einzelne Endgeräte weiterleitet, sondern dem Befehlsgenerator
meldet, welcher Anschluss bzw. welche Durchwahl angerufen wurde. Außerdem leitet Sie
den eingehenden Anruf an das sog. "virtuelle Telefon weiter".
"virtuelles Telefon" (16):
[0018] Das Virtuelle Telefon steht für die nahezu unbegrenzte Vielzahl von Telefonen, die
von der Vermittlungsstelle angesprochen werden könnten. Das virtuelle Telefon leitet
die Rufnummer des Anrufers an die Nutzerverwaltung, und nimmt das Gespräch entgegen,
um die Sprachmeldungen des Meldungsgenerators an den Bediener zu senden.
Nutzerverwaltung (14):
[0019] Die Nutzerverwaltung erhält vom virtuellen Telefon die Rufnummer des Anrufers.
Im Zuge eines vom Anrufer initiierten Anmeldevorgangs erhält die Nutzerverwaltung
von der Vermittlungsstelle das "Anmelden"-Signal. Sie prüft daraufhin, ob der Benutzer
hierzu berechtigt ist. Wenn dies der Fall ist, wird er angemeldet. Die Nutzerverwaltung
gibt ein Signal an den Meldungsgenerator und trägt die Nummer in einen temporären
Speicher, der nach der eingestellten Zeit wieder gelöscht wird.
Vor jeder Bedienhandlung prüft die Nutzerverwaltung, ob die anrufende Nummer angemeldet
ist. Ist dies der Fall, gibt sie die Sperre frei. Außerdem wird die Anmeldezeit der
Nummer wieder auf null gesetzt.
Sperre (17):
[0020] Die Sperre verhindert, dass unbeabsichtigt Befehle vom Befehlsgenerator an den Stellrechner
gesendet werden. Im Grundzustand ist die Sperre aktiviert, und kann nur durch die
Nutzerverwaltung geöffnet werden (siehe oben). Es kann eine manuelle Taste vorgesehen
werden, mittels der auch diese Entsperrfunktion blockiert werden kann. Diese Taste
bringt die Anlage in einen Konfigurations-Modus, in dem keine Ausgaben an der Stellrechner
stattfinden.
Befehlsgenerator (11):
[0021] Der Befehlsgenerator wandelt die Funktionsdurchwahlen in für den Stellrechner verständliche
Telegramme um und sendet diese durch die Sperre an den Stellrechner.
Meldungsgenerator (13):
[0022] Der Meldungsgenerator erhält von der Nutzerverwaltung oder der EOW die Signale eine
Sprachmeldung zu erstellen. Diese stellt er aus den verschiedenen Teilen des Wortschatzes
zusammen und sendet sie an das Virtuelle Telefon.
Wortschatz (15):
[0023] Beim Wortschatz handelt es sich um eine Datenbank verschiedener, zur Erstellung der
Sprachmeldungen nötiger Sprachdateien. Zusätzlich können beispielsweise aber auch
Klartext-Namen für die Anlagen abgespeichert werden.
[0024] Nach Ablauf einer projektierbaren Zeitspanne ohne Aussenden eines Stellbefehles kann
ein angemeldeter Bediener durch das System abgemeldet werden.
Steuerwerk (18) und Taste (18.1):
[0025] Durch Betätigen einer durch Schlüssel gesicherten Taste am Gehäuse des Anpassungsrechners
wird ein Steuerwerk aktiviert. Dadurch wird zunächst die Sperre aktiviert. Bestimmte
vorkonfigurierbare Funktionsnummern ermöglichen eine direkte Weiterleitung von der
Vermittlungsstelle an das Steuerwerk, damit dort beispielsweise Anlagenname aufgesprochen
oder die Zeit eingestellt werden können.
Signalfluss beim Anmelden:
[0026] Der eingehende Anruf wird vom Modem an die Vermittlungsstelle weitergeleitet. Diese
erkennt die Anmeldungsfunktionswahl und gibt ein Signal an die Nutzerverwaltung. Gleichzeitig
wird der Anruf an das virtuelle Telefon weitergeleitet, welches die Anrufernummer
an die Nutzerverwaltung übergibt. Die Nutzerverwaltung erhält also ein Telefonnummer
und das Signal zum Anmelden. Nach der Prüfung, ob der Anrufer berichtigt ist, wird
er für eine bestimmte Zeitspanne angemeldet.
Daraufhin wird von der Nutzerverwaltung ein Signal an den Meldungsgenerator gegeben,
welcher daraufhin die Meldung "Angemeldet" oder "nicht legitimiert" über das Virtuelle
Telefon an den Bediener überträgt. Diese Übertragung geschieht durch die Annahme des
Gesprächs durch das Virtuelle Telefon (bis zu diesem Zeitpunkt hört der Bediener das
"Klingeln" im Telefon), erst jetzt wurde die Verbindung zwischen dem Bediener und
der Anlage geöffnet. Anschließend legt das virtuelle Telefon automatisch auf, wodurch
die Verbindung getrennt wird.
Signalfluss beim Weichen- oder Fahrwegstellen:
[0027] Eingehende Anrufe werden vom Modem an die Vermittlungsstelle weitergeleitet. Diese
übergibt die Funktionsdurchwahl an den Befehlsgenerator, welcher daraus den, für den
Stellrechner verständlichen Stellbefehl generiert, der über die Sperre an den Stellrechner
gesendet wird.
Gleichzeitig geht der Anruf beim Virtuellen Telefon ein, welches die Anrufernummer
an die Nutzerverwaltung weiter gibt. Ist der Anrufer nicht angemeldet, sperrt die
Nutzerverwaltung die Sperre, wodurch der vom Befehlsgenerator ausgehende Befehl nicht
an den Stellrechner weitergeleitet wird. Es kann projektiert werden, dass die Sperre
auf das Eingehen einer positiven oder negativen Bestätigung von der Nutzerverwaltung
wartet und erst dann weiterleitet.
Entweder vom Stellrechner (im Falle einer Bedienung) oder von der Nutzerverwaltung
(im Falle der Ablehnung der Bedienung) geht eine Meldung beim Meldungsgenerator ein.
Dieser generiert eine entsprechende Sprachmeldung und überträgt sie über das Virtuelle
Telefon an den Bediener.
Der Ablauf beim Löschen und Abfragen von Fahrwegen gestaltet sich analog hierzu.
[0028] Für das Konfigurieren eines nach der Erfindung ausgeführten Systems sind verschiedene
Varianten vorgesehen:
Konfigurieren mittels Endgerät:
[0029] Zum Konfigurieren des Anpassrechners mit den ortsspezifischen Daten ist am Gehäuse
des Anpassrechners eine durch Schlüssel gesicherte Taste angebracht. Durch Betätigen
dieser Taste wird die Sperre aktiviert, so dass es nicht zu versehentlichen Bedienungen
kommt.
[0030] Nach Tastenbetätigung eingehende Anrufe werden sodann an das Steuerwerk geleitet,
welche die getätigten neuen Einstellungen an die entsprechenden Speicher weiterleitet.
Je nach gewählter Nummer kann durch den Bediener der Anlagenname aufgesprochen werden
oder eine maximale Zeitspanne für die Aufrechterhaltung des "angemeldet"-Status trotz
fehlender Bedienhandlungen eingestellt werden. Der Anlagenname ergänzt in einem separaten
Speicher (15.1) den Wortschatz und steht somit dem Meldungsgenerator zur Verfügung.
Durch entsprechende Funktionsdurchwahlen kann die "Abmeldezeit" eingestellt werden
(z.B durch die Funktionswahlen "-991" bis "-998" für 10 bis 80 Minuten; entsprechend
der letzten Ziffer).
Konfigurieren mittels USB-Stecker:
[0031] Die einfache Struktur der Konfigurierung erlaubt es, die entsprechenden Daten innerhalb
eines erfindungsgemäß arbeitenden Systems auf einem Speicher zu hinterlegen, auf den
via USB-Stecker (z.B. mittels eines Laptops) zugegriffen werden kann. Alle Inhalte
können in Formaten untergebracht werden, die mit Standardsoftware bearbeitet werden
können:
".txt"-Dateien: Zeiteinstellung, Freischaltung von Anrufernummern
".waf"-Dateien: Anlagennamen, Wortschatz (Für Anwendungen in mehrsprachigen Ländern
(Schweiz, Kanada ...) ist dies besonders interessant, da die Reservehardware nur einmal
vorgehalten werden muß)
Der Vorteil der Konfigurierung über USB liegt im Wesentlichen in der Einstellbarkeit
der zugelassenen Nummern. Bei der Version ohne diese Einstellmöglichkeit (wie z.B.
beim o.g. Konfigurieren mittels Endgerät) müssen die zugelassenen Nummern schon bei
der Produktion einprogrammiert werden. Durch die Einstellbarkeit der erlaubten Nummern
wird der Anpassrechner völlig projektierungsfrei und universell.
Die Datei enthält zwei Absätze. Im ersten werden zugelassene Nummern eingetragen und
im zweiten die gesperrten, wobei selbstverständlich jede nicht freigegebene Nummer
generell gesperrt ist. Zur sinnvollen Nutzung dieser Funktion müssen Wildcards ermöglicht
werden, so dass beispielsweise jede Nummer nach dem Schema "030 297 ????" freigegeben
werden kann. Ein "?" steht hierbei für eine Ziffer/Stelle ein "*" könnte für eine
unbekannte Anzahl von Ziffern/Stellen stehen (z.B. 030 297 *)
Der Absatz zum expliziten Sperren von Nummern dient dazu um wie oben beschrieben Bestimmte
Nummerngruppen freizugeben, diese aber wiederum einzuschränken (z.B. Sind alle Nummern
mit 030 297 ???? freigegeben; dann könnten gleichzeitig alle Nummern mit 030 297 64
?? gesperrt werden).
Des Weiteren kann die Möglichkeit vorgesehen werden, entsprechend der vom Fernmeldesystem
bereitgestellten Ziffernzahl, verschiedene Nummernkodierungen zu wählen.
Beispielsweise:
4stellig,
6stellig mit 3stelligen Elementnummern und Löschen von Fahrwegen durch Addition von
500,
6stellig mit 2stellgen Elementnummern und Löschen von Fahrwegen durch voranstellen
von "99"
oder bis zu 9stelligen Nummernkodierungen.
[0032] Beim Übergang vom GSM-R ins BASA Netz gibt es eine Rufnummernbeschränkung auf 17
Stellen, daher bleiben für die reine Funktionsdurchwahl nur 4 Stellen übrig. Daher
muss die Kodierung "Löschen" mit Hilfe der Erhöhung um 50 gelöst werden. Innerhalb
von GSM-R bestehen dies Probleme nicht, hier kann eine komfortablere und universellere
Kodierung gewählt werden.
Diese Funktionskodierung stellt nur eine Möglichkeit dar. Es sind andere eventuell
sinnvollere, im Betrieb effizientere Möglichkeiten denkbar.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 1
- GSM-R-Endgerät
- 2
- Mobilfunknetz
- 3
- Festnetz
- 4
- Anpassrechner
- 5
- Stellbefehl bzw. Übertragungsweg für "Stellbefehl"
- 6
- Quittierungs-Datenelement bzw. Übertragungsweg für "Quittierungs-Datenelement"
- 7
- Stellrechner einer Weiche
- 8
- RS 232 - Schnittstelle
- 9
- Anruf
- 10
- sprachliche Rückmeldung
- 11
- Befehlsgenerator
- 12
- Vermittlung
- 13
- Meldungsgenerator
- 14
- Nutzerverwaltung
- 15
- Wortschatz
- 15.1
- Anlagen-Bezeichnungen
- 15.2
- Allgemeiner Wortschatz
- 16
- virtuelles Telefon
- 17
- Sperre
- 18
- Steuerwerk
- 18.1
- Taste
1. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
in schienengebundenen Verkehrssystemen mittels mindestens einer mobilen Sendeeinrichtung
(1) und eines Stellrechners (7) zur Steuerung des mindestens einen Fahrweg-Elementes,
dadurch gekennzeichnet, dass
■ von der mindestens einen mobilen Sendeeinrichtung (1) ein funktional adressierter
Ruf (9) über ein für Sprachdienste geeignetes Telekommunikationsnetz (2, 3) an einen
Anpassrechner (4) gesendet wird,
■ im Anpassrechner (4) die funktionale Ruf-Adressierung aus der Verbindungsaufbaunachricht
ohne Rufannahme ausgelesen und aus dieser Adressierung ein Stellbefehl (5) generiert
wird
■ sowie dieser Stellbefehl vom Anpassrechner an den mindestens einen, für die vom
Stellbefehl erfassten Fahrweg-Elemente zuständigen Stellrechner (7) zur Ausführung
übertragen wird.
2. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Stellrechner (7) empfangene Stellbefehle (5) auf Durchführbarkeit überprüft werden.
3. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als durchführbar erkannte Stellbefehle (5) vom Stellrechner (7) ausgeführt werden
und ein die Ausführung quittierendes Datenelement (6) vom Stellrechner an den Anpassrechner
(4) zurück übertragen wird.
4. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als nicht-durchführbar erkannte Stellbefehle (5) vom Stellrechner (7) zurückgewiesen
werden und ein die Undurchführbarkeit anzeigendes Datenelement vom Stellrechner an
den Anpassrechner (4) zurück übertragen wird.
5. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Anpassrechner nach Eingang des Datenelementes (6) die Annahme des von der mobilen
Sendeeinrichtung eingehenden Rufes ausgelöst und eine Sprach- und / oder Textmeldung
(10) über die erfolgreiche Ausführung oder Undurchführbarkeit des Stellbefehls an
die mobile Sendeeinrichtung (1) ausgegeben wird.
6. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprach- und / oder Textmeldung (10) unter Verwendung von im Datenelement (6)
transportierter Informationselemente generiert wird.
7. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionale Adresse des von der mobilen Sendeeinrichtung ausgehenden Rufes (9)
aus Angaben zur eindeutigen Identifikation des mindestens einen zu stellenden Fahrweg-Elementes
sowie Angaben zur eindeutigen Identifikation des durchzuführenden Stellbefehls (5)
kodiert wird.
8. Verfahren zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch ortsgestellten Fahrweg-Elementes
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Anpassrechner aus der Verbindungsaufbaunachricht des von der mobilen Sendeeinrichtung
(1) eingehenden Rufes (9) die Identität der rufenden Sendeeinrichtung ausgelesen und
mit einem abgespeicherten Verzeichnis von Identitäten der zur Durchführung von Stellbefehlen
autorisierten Sendeeinrichtungen verglichen wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch
ortsgestellten Fahrweg-Elementes in schienengebundenen Verkehrssystemen mittels mindestens
einer mobilen Sendeeinrichtung (1) und eines mit dem mindestens einen Fahrweg-Element
verbundenen Stellrechners (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen rufender mobiler Sendeeinrichtung (1) und Stellrechner (7) ein Anpassrechner
(4) geschaltet ist, der über
■ eine Instanz (12) zur Vermittlung von über ein für Sprachdienste geeignetes Telekommunikationsnetz
ankommenden Rufen,
■ einen Befehlsgenerator (11) zur Umwandlung der in der Verbindungsaufbaunachricht
der eingehenden Rufe enthaltenen funktionalen Adressierung in für den Stellrechner
verarbeitbare Stellbefehle
■ sowie Mittel zur Übertragung der Stellbefehle an den Stellrechner verfügt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch
ortsgestellten Fahrweg-Elementes nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpassrechner über eine Vorrichtung zur Generierung von Sprach- und / oder Textmeldungen
(13) aus zwischen Stell- und Anpassrechner übertragenen Datenelementen sowie über
eine Vorrichtung zur Ausgabe dieser Sprach- und / oder Textmeldungen verfügt.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Fernbedienung mindestens eines elektrisch
ortsgestellten Fahrweg-Elementes nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpassrechner über eine Vorrichtung zum Auslesen der Identität der rufenden mobilen
Sendeeinrichtung aus der Verbindungsaufbaunachricht des von der mobilen Sendeeinrichtung
eingehenden Rufes und zum Abgleichen dieser Identität mit einem abgespeicherten Verzeichnis
von Identitäten der zur Durchführung von Stellbefehlen autorisierten Sendeeinrichtungen
verfügt.