Stand der Technik
[0001] Lärmschutzwandelemente, wie sie neben Straßen oder Bahnstrecken zu sehen sind, bestehen
aus Tragbeton mit lärmdämmender Vorsatzschale oder aus einem Metallkasten (meistens
Aluminium) mit lärmdämmender Füllung, in dessen Außenhaut Löcher für den Schalleintritt
vorhanden sind. Die Außenhaut solcher metallischer Lärmschutzwandelemente ist aus
zwei Halbschalen zusammengesetzt.
Lärmschutzwandelemente mit metallischer Außenhaut, besonders solche aus Leichtmetall
wie Aluminium, sind deutlich leichter und damit auch besser zu installieren (auch
manuell handhabbar) als ihre Gegenstücke aus Beton. Sie sind jedoch deutlich teurer
und waren bislang auch nicht so beständig gegen Witterung sowie gegen Vögel und Insekten,
die dem im Inneren befindlichen Lärmschutzmaterial zusetzen.
Aufgabe der Erfindung
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion für ein Lärmschutzwandelement mit
metallischer Außenhaut, bevorzugt aus einem Leichtmetall wie Aluminium, anzugeben,
das beständig und kostengünstig ist.
Darstellung der Erfindung
[0003] Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung sieht hierzu vor, die gesamte Außenhaut nicht aus zwei Halbschalen zusammenzusetzen,
sondern ein günstig zu fertigendes, nach vier Seiten geschlossenes, einstückiges Strangpreßprofil
(1) zu verwenden.
[0004] Dieses Strangpreßprofil (1) weist an der dem Lärm zugewandten Seite (3) Ausnehmungen/Löcher
auf, die mehr als 25% dieser Fläche ausmachen. Die Ausnehmungen/Löcher können viele
mögliche Formen aufweisen, z.B. rund, schlitz- oder bienenwabenförmig (sechseckig).
[0005] Im Inneren des Kastens (1, 3, 4) befindet sich, parallel und mit etwas Abstand zur
lärmzugewandten Außenwand (3), schallabsorbierendes Material (2). Der Abstand zur
Metallaußenhaut (3, 4) ermöglicht die Ausbildung eines Resonatorraumes zwischen schallabsorbierendem
Material (2) und Außenhaut (3, 4) und verhindert gleichzeitig, daß Vögel mit ihren
Schnäbeln schallabsorbierendes Material durch die Ausnehmungen/Löcher herauspicken
können.
[0006] Das schallabsorbierende Material (2) ist bevorzugt formbeständig, so das es auch
bei Nässe nicht in sich zusammensackt (Lärmschutzplatten).
[0007] Beim schallabsorbierenden Material (2) kann es sich zum Beispiel um Mineralwolle
handeln, die durch entsprechende Ausrüstung (textile Einlagen oder Verharzung/Mineralisierung
auch bei Nässe formstabil gehalten wird (Mineralwollplatten).
[0008] Das Lärmschutzmaterial (2) wird seitlich in das Strangpreßprofil (1) eingeschoben,
bevorzugt gehaltert und geführt durch Haltebacken (7), die ebenfalls schon Teil des
einstückigen Strangpreßprofils (1) sind.
[0009] Nach dem Einführen des Lärmschutzmaterials (2) können die seitlichen Öffnungen vorne
und hinten mit Kappen oder Stopfen verschlossen werden.
[0010] Eine Lärmschutzwand wird aus den erfindungsgemäßen Lärmschutzwandelementen auf übliche
Weise zusammengebaut. Hierzu werden die erfindungsgemäßen Lärmschutzwandelemente bis
zur gewünschten Höhe der Lärmschutzwand übereinander gestapelt.
[0011] Zum besseren Verbund der Lärmschutzwandelemente untereinander weisen diese bevorzugt
an ihrer Ober- und Unterseite ein Nut-/Federprofil (5, 6) auf. Dadurch werden die
einzelnen Elemente zwischen den Lärmschutzwandpfosten zu einer Gesamtwand verbunden
und führen keine eigenständigen Bewegungen gegeneinander aus.
[0012] Um das Ablaufen von Regenwasser zu ermöglichen, weisen die Lärmschutzwandelemente
vorzugsweise an ihren tiefsten Punkten, an denen sich ansonsten Wasser stauen könnte,
Öffnungen auf.
[0013] Die Figuren zeigen eine mögliche Ausführung der Erfindung. Das beschriebene Lärmschutzwandelement
weist in diesem Fall an seiner lärmzugewandten Seite (3) Ausnehmungen/Löcher auf und
ist an der lärmabgewandten Seite (4) geschlossen. Eine Mineralwollplatte (2) erstreckt
sich im Inneren des Strangpreßprofils (1) von einer unteren Nut (5) bis zu einer oberen
Feder (6). Im gezeigten Beispiel weist die Mineralwollplatte (2) auch zur geschlossenen
Seite (4) des Lärmschutzwandelementes hin einen Abstand auf. Dieser kann aber auch
entfallen.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Lärmschutzwandelement
mit Nut (5) und Feder (6) zum Übereinanderstapeln. Die Lärmschutzplatte (2) ist durch
Haltebacken (7) mit Abstand von den Außenwandungen (3, 4) gehaltert. Die Haltebacken
(7) sind Teil des Strangpreßprofils (1).
[0015] Ein solches Lärmschutzwandelement weist typischerweise eine Länge auf, die dem Abstand
der Pfosten der Lärmschutzwand entspricht (mehrere Meter), eine Höhe von ungefähr
25 cm und eine Dicke von ungefähr 12 cm. Abweichungen um den Faktor 2 sind üblich.
[0016] Wenn die Versteifungen (9) des Strangpreßprofiles (1) auf der Seite der gelochten
Metallfläche (3) entfallen oder schräg nach vorne hin abfallen, verbessert sich das
Absorbtionsvermögen des Lärmschutzwandelements etwas, weil sich dadurch die Schalleintrittsfläche
des Lärmschutzwandelements vergrößert.
[0017] Fig. 2 zeigt im Querschnitt ein Lärmschutzelement größerer Höhe, das zur Erhöhung
der Steifigkeit einen Zwischenboden (8) aufweist. Durch Einfügen weiterer Zwischenböden
(8) kann die Höhe der Lärmschutzwandelemente weiter gesteigert werden.
[0018] Bezugszeichenliste
- 1
- Leichtmetall-Strangpreßprofil
- 2
- Lärmschutz-/Mineralwollplatte
- 3
- gelochte Metallfläche
- 4
- ungelochte Metallfläche
- 5
- Nut
- 6
- Feder
- 7
- Haltebacken für Lärmschutzplatte
- 8
- Zwischenboden
- 9
- Versteifung
1. Lärmschutzwandelement mit metallischer Außenhülle (1), in deren Innerem sich schallabsorbierendes
Material (2) befindet und in der sich mindestens auf der lärmzugewandten Seite (3)
Ausnehmungen/Löcher befinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Außenhülle (1) einstückig aus einem, bezogen auf den Querschnitt,
an vier Seiten geschlossenen Strangpreßprofil (1) aus einem Leichtmetall besteht.
2. Lärmschutzwandelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Außenhülle (1) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.
3. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das im Inneren der metallischen Außenhülle (1) befindende schallabsorbierende Material
eine auch bei Nässe formstabile Lärmschutzplatte (2) ist.
4. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lärmschutzplatte (2) zur gelochten Wand (3) der metallischen Außenhülle (1) einen
Abstand von mindestens 2 cm aufweist.
5. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lärmschutzwandelement zum Zwecke des Zusammenfügens zu einer Lärmschutzwand entweder
am oberen Ende eine Feder (6) und am unteren Ende eine Nut (5),
oder am oberen Ende eine Nut (5) und am unteren Ende eine Feder (6) aufweist, oder
daß es zwei unterschiedliche Lärmschutzwandelemente gibt, von denen das eine am oberen
und unteren Ende eine Feder (6) und das andere am oberen und unteren Ende eine Nut
(5) aufweist.
6. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die darin befindliche Lärmschutzplatte (2) aus durch eingearbeitete Textilien oder
Verharzung/Mineralisierung verfestigter Mineralwolle besteht.
7. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lärmschutzwandelement an seiner unteren Seite Öffnungen als Abfluß von Regenwasser
aufweist.
8. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebacken (7) zur Halterung der Lärmschutzplatte (2) Teil des Strangpreßprofils
(1) sind.
9. Lärmschutzwandelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strangpreßprofil (1) zur Versteifung in seinem Inneren Zwischenböden (8) aufweist,
die sich von der Front (3) des Elements zur Rückseite (4) erstrecken.