[0001] Die Erfindung betrifft in einer ersten Ausgestaltung ein Verfahren zur Entfeuchtung
von aus einem feuchtedurchlässigem Stoff, insbesondere Baustoff, bestehenden Gegenstand
oder Bauwerk bzw. eines Teiles hiervon, in einem Raum oder als Teil eines Raumes,
wobei mittels eines Ventilators eine Umlauft erzeugt wird.
[0002] Derartige Verfahren sind in Benutzung. Bei Erstellung eines Neubaus ist es regelmäßig
erforderlich, will man nicht einfach abwarten, bis die Feuchtigkeit aus den Wänden,
dem Boden und der Decke in ausreichendem Maße entwichen ist, durch Hochfahren der
Heizung und Belüftung eine ausreichende Entfeuchtung zu erreichen. Andererseits ist
es aber auch bekannt, dass bei einem bestehenden Gebäude Wände feucht werden. Hier
geht man ganz unterschiedlich vor, man versucht teilweise durch bauliche Maßnahmen
oder durch Einwirkung von elektromagnetischen Feldern auf die feuchte Mauer eine Besserung
zu erreichen.
[0003] Es wird nach Möglichkeiten gesucht, das bekannte Verfahren in seiner Wirkung zu verbessern.
Entsprechend stellt sich der Erfindung die Aufgabe, ein verbessertes Verfahren zur
Entfeuchtung, wie vorstehend vorausgesetzt, anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, dass zudem, zu der Erzeugung von Umluft mittels eines
Ventilators, eine zeitlich und/ oder in Abhängigkeit einer Wasserdampfteildruckdifferenz
zwischen innen und außen und/oder einer relativen Raumluftfeuchte eine gesteuerte
Fortluft erzeugt wird. Wesentlich ist danach, dass nicht nur eine gewisse Aufheizung
und Bewegung der Luft im Rauminneren vorgenommen wird, sondern dass, in der Regel
in Zusammenwirkung mit einem weiteren Ventilator, wobei aber auch der genannte erste
Ventilator grundsätzlich durch geeignete Luftwege auch die Fortluft erzeugen kann,
eine Zwangs-Fortluft erzeugt wird. Hierbei wird also für einen gesteuerten Abtransport
der Raumluft gesorgt. Dies aber nicht unkonditioniert und ständig, sondern in Abhängigkeit
bestimmter Parameter wie insbesondere der genannten Wasserdampfteildruckdifferenz
zwischen innen und außen bzw. in Abhängigkeit der jeweiligen relativen Raumluftfeuchte.
Hinsichtlich letzterer insbesondere als Grenzwert, der nicht unterschritten werden
soll. Dies ist zwar eigentlich nicht erforderlich im Hinblick auf eine Effizienz des
Entfeuchtungsverfahrens. Denn eine geringe relative Raumluftfeuchte unterstützt grundsätzlich
die Entfeuchtung. Ein solcher Grenzwert ist aber sinnvoll im Hinblick auf Behaglichkeitsansprüche
der Nutzer des Raumes und/oder mit Rücksicht auf empfindliche darin oder in der Wand
gegebene Gegenstände oder Materialien (Kunstgegenstände, Holz). Hier kommt auch zum
Ausdruck, dass das erfindungsgemäße Verfahren, das im allgemeinen als Langzeitverfahren
anzusehen ist, gerade auch bei benutzten, beispielsweise bewohnten, Räumen zum Einsatz
kommen kann. Vorteilhaft sind hinsichtlich der genannten Parameter geeignete Sensoren
vorgesehen, die mittels einer beispielsweise elektronischen Steuerung so ausgewertet
werden, dass der genannte Ventilator für die Umlauft bzw. der Fortluftventilator hiernach
gesteuert werden können.
[0005] In einer Weiterbildung der Erfindung ist verfahrensmäßig auch vorgesehen, dass die
Fortluft in Abhängigkeit einer Temperaturdifferenz zwischen innen und außen erzeugt
wird. Die Fortluft wird insofern nur dann erzeugt (d. h. konkret, dass der Fortluftventilator
nur dann in Betrieb ist bzw. ein Lüftungskanal, über den der Fortluftventilator die
Luft aus dem Raum absaugt, nur dann geöffnet ist) wenn die Temperaturdifferenz zwischen
innen und außen einen bestimmten Sollwert übersteigt. Eine bevorzugte Formel hierfür
ist, dass die Außenlufttemperatur größer sein soll als die Innentemperatur abzüglich
einer bestimmten betragsmäßigen Temperatur (K). Dieser Betrag liegt bevorzugt im Bereich
von 10 bis 20 K, weiter bevorzugt bei 15 K. Wenn die Raumlufttemperatur beispielsweise
20° C ist, die Außenlufttemperatur aber 2°C, wird bei Wahl der betragsmäßigen Temperaturdifferenz
mit 15 K also keine Fortluft erzeugt werden.
[0006] In weiterer Fortbildung ist auch vorgesehen, dass die Fortluft in Abhängigkeit eines
Außenstaudrucks im Fortluftbereich erzeugt wird. Wenn also etwa Wind auf dem Fortluftkanal
steht, wird keine Fortluft erzeugt wie etwa auch in den Fällen, dass die bereits angesprochene
Wasserdampfteildruckdifferenz nicht den gewünschten Schwellwert erreicht hat und/oder
die relative Raumluftfeuchte in dem zu entfeuchtenden Raum bzw. in dem Raum, in dem
sich der zu entfeuchtende Gegenstand befindet, nicht eine vorbestimmte Höhe erreicht
hat.
[0007] Überraschend hat sich auch gezeigt, dass ein solches Verfahren auch für die Entfeuchtung
sonstiger Gegenstände vorteilhaft eingesetzt werden kann insbesondere in einer darüber
hinausgehenden Ausgestaltung, wie sie hier gelehrt wird oder mit einer diesbezüglichen
Vorrichtung, wie sie weiter unten beschrieben ist. Dies betrifft im Bezug auf Gegenstände
beispielweise Lebensmittel oder auch Ernteprodukte wie Getreide oder Mais, Lagergüter
oder sonstige Gegenstände oder Teile von Bauwerken aus porösen, sorptionsfähigen Stoffen.
Wesentlich ist, dass mit der hier beschriebenen Vorgehensweise bzw. einer hier beschriebenen
Vorrichtung diese Entfeuchtung mit vergleichsweise sehr geringem Energieaufwand durchgeführt
werden kann. Und dies sogar in sehr weiten Bereichen losgelöst von der Raumgröße.
Ein Kirchenraum kann also nach diesem Verfahren beispielsweise mit einem gleich geringen
Energieaufwand entfeuchtet werden wie ein Wohnzimmer einer üblichen Wohnung. Die erforderliche
Leistung liegt unterhalb von 500 W, bevorzugt bei 200 bis 400 W.
[0008] Die Umluft im Raum wird weiter bevorzugt durch Absaugen nach vertikal oben erzeugt.
Wenn, wie auch bevorzugt, die Ansaugung der Luft nach vertikal oben etwa in Raummitte
erfolgt, ist damit, im Hinblick auf die sich ergebende Luftwalze, die natürliche Bewegung,
das Absinken der Luft an (äußeren) relativ kalten Wänden nur unterstützt. Unterstützend
oder alternativ kann auch für eine entsprechende konvektive Luftströmung Sorge getragen
werden. Dies beispielsweise durch Anordnung eines Heizköpers, der zu einer konvektiv
angetriebenen Luftwalze in dem Raum führt oder durch die weiter unten nochmals erwähnte
Bestrahlung mittels einer Wärmequelle, woraufhin sich im Oberflächenbereich des zu
trocknenden Gegenstands ergebende warme Luft ebenfalls bekanntlich nach oben steigt
und so "frische" kühlere bzw. weniger Wasser enthaltende Luft nachsaugt. Insofern
kann es sich im Einzelfall auch empfehlen, die Antreibung der Luftwalze hieran angepasst
vorzunehmen, das heißt mittels des Ventilators wandnah anzusaugen oder bei raummittigem
Ventilator die Luft aktiv gegen den Boden zu blasen, damit sie wiederum die sich randnah
nach vertikal oben ergebende konvektive Strömung sinnvoll unterstützt.
[0009] Unabhängig von der angesprochenen Möglichkeit, eine konvektive Luftströmung zu erzeugen,
hat sich herausgestellt, dass während der Durchführung des Verfahrens zur Entfeuchtung
es vorteilhaft ist, den Gegenstand bzw. das Bauwerk zu erwärmen. Hierbei kann sich
die Erwärmung insbesondere auch auf eine Oberflächenerwärmung beziehen. Eine solche
Oberflächenerwärmung kann man geeignet mittels einer Wärmestrahlungsquelle erreichen.
In einfachster Weise etwa mittels einer Glühbirne. Gegebenenfalls auch allein hierdurch,
wie bereits angesprochen, kann die gewünschte Luftströmung auf Konvektionsbasis herbeigeführt
werden.
[0010] Es ist auch bevorzugt, dass die Ansaugung der Luft im Raum (Umlauft) gegen eine von
dem Gegenstand oder Bauwerk gesonderte Prallplatte durchgeführt wird. Da es auch vorteilhaft
ist, die Ansaugung, bei vertikal stehenden Wänden etwa, zur Decke hin durchzuführen,
empfiehlt es sich, dort, an der Decke, den Ventilator anzuordnen und diesen rückseitig
mit der Prallplatte zu versehen. So können Schmutzablagerungen an der Decke vermieden
werden. Weiter bevorzugt, wie auch bereits angesprochen, ist der Ventilator in der
Raummitte angeordnet.
[0011] Insgesamt ist es in diesem Zusammenhang bevorzugt - nur - Luftgeschwindigkeiten im
Bereich von 1,5 m/s oder weniger, weiter bevorzugt im Bereich von weniger als 1 m/s
an den zu entfeuchtenden Bauteilen hervorzurufen. Dies gemessen in gewissem Abstand,
beispielsweise horizontalem Abstand bei einer vertikalen Wand. Der Mess-Abstand liegt
geeignet beispielsweise zwischen 5 und 25 cm, vorteilhaft bei 15 bis 20 cm. In Abhängigkeit
der Größe des Raumes entsteht dann, wenn die Luft zunächst parallel zur Decke strömt,
eine Umluftwalze, welche an den weiteren raumumschließenden Flächen noch langsamer,
in dem genannten Beispielsfall von weniger als 1 m/s mit etwa 0,5 m/s oder weniger
entlangströmt. Insgesamt spricht man von einer laminaren Umluft. Hierdurch wird ein
gewünschter "Klebeeffekt" der strömenden Luft, das heißt ein "Ankleben" an der zu
entfeuchtenden Wand beispielsweise, erreicht. Dies ist insbesondere auch vorteilhaft,
um in Eckbereichen die gewünschte Luftbewegung zu erzeugen.
[0012] Eine zu starke Luftbewegung führt zu einer zu starken Entfeuchtung und damit oberflächlichen
Austrocknung des zu entfeuchtenden Gegenstandes. Der Feuchtetransport in dem Gegenstand
(Kapillaren) wird unterbrochen, so dass sogar eine gegenteilige Wirkung erreicht ist.
[0013] Die genannte Prallplatte hat in diesem Zusammenhang einen Durchmesser, der bevorzugt
mehr als 40, weiter bevorzugt mehr als 60 cm, bei grundsätzlich runder Gestaltung,
beträgt. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass die Prallplatte jedenfalls den
Durchmesser des Ventilators bzw. der hiermit hervorgerufenen Luftströmung angepasst
ist. Abweichend von einer kreisförmigen Gestaltung kann die Prallplatte auch einen
rechteckigen, quadratischen oder sonstigen Grundriss aufweisen. Sie sollte gut reinigungsfähig
sein und in der Regel einen gewissen Abstand zur Decke, die hierdurch geschützt werden
soll aufweisen. Der senkrechte Abstand zur Decke kann 3 bis 6 cm betragen.
[0014] Hinsichtlich der Wasserdampfteildruckdifferenz zwischen innen und außen ist bevorzugt,
dass die Fortluft erst dann bzw. nur dann erzeugt wird, wenn diese Dampfwasserteildruckdifferenz
den Wert von 200 N/m
2, übersteigt. Hierbei ist der höhere Druck dann der Wasserdampfdruck im Inneren des
Raumes.
[0015] Darüber hinaus, ergänzend oder alternativ, ist es vorteilhaft, den Außenluftaustausch
in Abhängigkeit von einem Wind-Staudruck im Fortluftbereich durchzuführen. Wenn etwa
dieser Staudruck mehr als die Hälfte des durch den Fortluftventilator erzeugbaren
Luftdruckes erreicht, kann die Fortlufterzeugung abgestellt werden. Bevorzugt ist
die Fortluft nur erzeugt, wenn der Staudruck kleiner als 6 Pa, insbesondere kleiner
als 4 Pa ist.
[0016] Hinsichtlich der relativen Luftfeuchtigkeit, die weiterhin alternativ oder ergänzend
hinsichtlich der Ein- und Ausschaltung des Ventilators, welcher die Umluft erzeugt,
herangezogen wird, sollte die aktive Entfeuchtung (nur) bei einer relativen Raumluftfeuchte
von weniger als 60 %, bevorzugt im Bereich von 30 bis 60 %, weiter bevorzugt im Bereich
von 45 bis 60 % durchgeführt werden. Dies ist abhängig, wie auch schon weiter vorne
angesprochen, von spezifischen Anforderungen, die gegebenenfalls aufgrund der Raumkonstruktion
oder darin befindlichen Gegenständen gestellt werden.
[0017] Hinsichtlich der Schaltung des Fortluftventilators ist darüber hinaus eine Abhängigkeit
von der Außentemperatur, außerhalb des Raumes, also in der Regel der freien Umgebungstemperatur,
empfehlenswert. Die zusätzliche Einschaltung des Fortluftventiltors sollte nicht bei
Außentemperaturen von mehr als 15K unter der üblichen Raumlufttemperatur, also etwa
unter einer Temperatur von 20° C vorgenommen werden. Dies ist insbesondere im Hinblick
auf den Energiehaushalt vorteilhaft.
[0018] Hinsichtlich der bereits angesprochenen Abhängigkeit der Einschaltung des Fortluftventilators
von dem Außen-Winddruck ist es empfehlenswert, um ein zu häufiges Schalten bei böigen
Windverhältnissen zu verhindern, eine gewisse Mittelung über die Zeit hinsichtlich
des Winddruckes durchzuführen und nur einen solchen gemittelten Wert als Referenzwert
in der Steuerung zu verwenden. Durch eine relativ große in die Bewertung einbezogene
Zeitspanne, also beispielsweise 1 bis 5 Minuten, soll verhindert werden, dass ein
zu kurzfristiges An- und Abschalten erfolgt. Die Reaktion auf sich ändernden Winddruck
soll also träge sein. Erst wenn über die genannte Zeitspanne hinaus der Winddruck
ständig unter dem (gemittelten) Referenzwert geblieben ist, soll eine (Wieder-) Einschaltung
des Fortluftventilators erfolgen.
[0019] Ergänzend zu dem insoweit beschriebenen Verfahren in einer seiner Ausgestaltungen
ist es auch vorteilhaft, ein elektromagnetischen Feld auf den zu entfeuchtenden Gegenstand
bzw. den Teil des Bauwerkes, das zu entfeuchten ist, einwirken zu lassen. Insbesondere
sollte dies ein wechselndes elektrisches Feld sein, dessen Aufbau und Zusammenfall
sich in gewisser Frequenz wiederholt, kombiniert mit dem Anordnen einer das Feld erzeugenden
Antenne in Abstand zu dem Gegenstand oder Bauwerk.
[0020] Die Frequenz des Wechsel-Spannungsfeldes kann bevorzugt größer als 50 Hz sein, weiter
bevorzugt liegt sie im Bereich von100 Hz bis 200 kHz. Die Spannungsgebung erfolgt
bevorzugt mit einem Stromverlauf, der steile Flanken aufweist, zum Beispiel Rechtecksignale.
[0021] Anzumerken ist noch, dass das hier beschriebene Entfeuchtungsverfahren als Langfristverfahren
zu verstehen ist. Es muss in der Regel über mehrere Tage, wenn nicht Wochen oder Monate
in dieser Form durchgeführt werden. Für bestimmte Anwendungsfälle, etwa Ferienwohnungen,
Gartenhäuser oder Garten-Saunaräume, Garagen etc. empfiehlt sich auch eine permanente
Anwendung.
[0022] Zusammengefasst wird die Bedeutung des Verfahrens insbesondere auch darin gesehen,
dass folgende Bedingungen kombiniert erfüllt sind:
- a) die Wasserdampfteildruckdifferenz innen zu außen ist größer als ein bestimmter
vorgegebener Wert, nämlich insbesondere größer als 200 Pa (N/m2);
- b) die relative Raumluftfeuchte ist größer als 45 bis 60 % (je nach Anforderung);
- c) die Temperaturdifferenz zwischen Außentemperatur und Innentemperatur, letztere
noch vermindert um eine Konstante von beispielsweise 15 K, ist größer als vorbestimmter
Wert, insbesondere größer als 5 K;
- d) der Staudruck auf die Fortluftöffnung ist kleiner als 4 Pa; und
- e) das Verfahren wird bevorzugt nur dann durchgeführt, wenn keine Personen im Raum
sind.
[0023] Hierbei sind betreffend die Umluft-Umwälzung allein die vorgenannten Bedingungen
b), c) und e) von Bedeutung.
[0024] Gegenstand der Erfindung ist in einer zweiten Ausgestaltung eine Vorrichtung zur
Entfeuchtung von aus feuchtigkeitsdurchlässigem Stoff, insbesondere Baustoff, bestehenden
Gegenständen oder Bauwerken oder Teilen hiervon, wobei ein Raumluftventilator vorgesehen
ist.
[0025] Insofern stellt sich der Erfindung die Aufgabe, eine vorteilhafte Vorrichtung zur
Entfeuchtung anzugeben.
[0026] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen beim Gegenstand des Anspruches 7 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, dass in Kombination mit dem Raumluft-Ventilator, der
steuerbar ist, ein einem Fortluftweg zugeordneter Fortluft-ventilator vorgesehen ist.
Erfindungsgemäß ist eine Anordnung von zusammen, koordiniert arbeitenden Ventilatoren,
einem Umluftventilator und einem Fortluftventilator, geschaffen, die planmäßige Luftverhältnisse
in dem Raum mit der zu entfeuchtenden Wand oder dem zu entfeuchtenden Gegenstand entstehen
lässt.
[0027] Weiter bevorzugt sind Sensoren vorgesehen, welche die Raumtemperatur und/oder die
Außenlufttemperatur und/oder den Wasserdampfteildruck innen bzw. außen und/oder die
relative Raumluftfeuchtigkeit ermitteln und die so ermittelten Werte eine Auswerteinheit
zur Verfügung stellen, in Abhängigkeit der dann eine Steuerung der genannten Komponenten
vorgenommen wird. Derartige Sensoren sind für sich genommen bekannt. Im einfachsten
Fall, betreffend die Temperatur, sind es Temperaturfühler. Weiter Wasserdampfmessfühler
und dgl.
[0028] Weiter bevorzugt kann die Anordnung auch eine Wärmestrahlungsquelle aufweisen. Eine
solche Wärmestrahlungsquelle, die zu einer messbaren Temperaturerhöhung in der Außenfläche
des zu entfeuchtenden Gegenstandes oder Bauteilabschnittes führt, wird ein verbesserter
Feuchtigkeitstransport im Inneren des zu entfeuchtenden Gegenstandes aber auch eine
bessere Freigabe der Feuchtigkeit nach außen erreicht. Es ist bevorzugt, dass die
Vorrichtung weiter eine Prallplatte aufweist. Dies insbesondere dann, wenn, wie bevorzugt,
der Raumluft-Ventilator, dem die Prallplatte dann zugeordnet ist, wie im Weiteren
auch bevorzugt, deckenseitig angeordnet ist. Der Ventilator saugt die Luft zu der
Vorrichtung hin. Die Prallplatte ist vorteilhaft, um dahinterliegende Bereiche, etwa
die Decke eines Raumes, vor unmittelbarer und ständiger Beaufschlagung mit in der
Luft mitgeführten Schmutzteilen oder der mitgeführten Feuchtigkeit zu schützen.
[0029] Es ist auch bevorzugt, dass die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass der an sich
ständig laufende Umluft-Ventilator bei Benutzung eines Raumes, in welchem sich die
Vorrichtung befindet, selbsttätig abschaltet. In diesem Zusammenhang ist weiter bevorzugt,
dass die Vorrichtung ggf. insgesamt abschaltet. Also einschließlich eines eventuellen
Fortluft-Ventilators und/ oder Erwärmungselementen wie Glühbirnen. Dies, um für den,
in der Regel bei dem betrachteten Raum relativ geringen, Zeitraum, in welchem sich
darin etwa Personen befinden, eine nicht als behaglich empfundene Luftströmung und
Geräusche zu unterbinden. Erst wenn die Personen den Raum verlassen haben bzw. sich
keine Personen im Raum befinden, läuft der Ventilator in der angegebenen Weise ständig.
[0030] Jedenfalls läuft der Umluft-Ventilator im Übrigen bevorzugt ständig, wobei derartige
Entfeuchtungsvorgänge über einen Zeitraum durchzuführen sind, der jedenfalls nach
Tagen, gegebenenfalls auch nach Wochen oder Monaten zu bemessen ist. Dagegen läuft
der Fortluftventilator nur wenn die angegebenen Bedingungen eingehalten sind.
[0031] Die Abschaltung des Ventilators wenn sich Personen im Raum befinden, kann in üblicher
Weise mittels eines Bewegungsmelders und/oder auch einer Zeitschaltung vorgenommen
sein.
[0032] Bevorzugt ist auch, dass der Umluft-Ventilator ein langsam laufender Ventilator ist.
Bevorzugt hat einen Durchmesser von größer als 20 cm und ist schwingungsisoliert.
[0033] Es ist auch bevorzugt, dass die Vorrichtung eine Temperaturmesseinrichtung enthält
oder hiermit verbunden ist. Mittels der Temperaturmesseinrichtung kann, insbesondere
auch in Kombination mit einer Heizeinrichtung bzw. der genannten Wärmestrahlung, eine
für die Durchführung des Verfahrens optimale Temperatur jeweils eingestellt oder beibehalten
werden. Hierbei hat sich herausgestellt, dass eine günstige Temperatur die übliche
Raumtemperatur ist, bevorzugt also zwischen 20 und 25° C, bzw. darüber hinaus bis
hin zu 40° C, liegt. Nach unten hin sollte die Temperatur nicht über 15° C liegen.
[0034] Nicht zuletzt ist bevorzugt, dass die Vorrichtung eine Feuchtemesseinrichtung enthält
bzw. hiermit (steuerungstechnisch) verbunden ist. Dies nicht nur betreffend die Feuchtigkeit
im Rauminneren, sondern gegebenenfalls auch außen. Es kann eine Messung der absoluten
Feuchte und/ oder der relativen Feuchte erfolgen. Darüber hinaus kann die Vorrichtung
mit einem Winddruckmessgerät (natürlich nur betreffend außen) steuerungstechnisch
verbunden sein. Weiter auch mit einem Messfühler hinsichtlich der relativen Luftfeuchtigkeit
innen und/oder außen.
[0035] Für den Raum ist eine Fortluftöffnung vorgesehen, durch welche die Raumluft (dann
als 'Fortluft' bezeichnet) abgezogen werden kann. Dies kann durch eine gesonderte
Verschlussklappe gesteuert sein kann. Der Fortluftventilator selbst kann eben auch
an die Steuerung angeschlossen sein. Weiter ist bevorzugt, dass die Fortluftöffnung
der typischen Leeseite eines Gebäudes zugeordnet ist. Der Fortluftventilator kann
außen vor der Öffnung der Fortluftöffnung angeordnet sein.
[0036] Die schaltungstechnische Auswertung der angesprochenen Messungen, die in der Vorrichtung
durch eine diesbezügliche Programmierung, etwa vermittels eines Mikrochips oder einer
in einer Platine festgelegten Schaltung, durchgeführt sein kann, wird insbesondere
dahingehend genutzt, dass der Fortluftventilator oder die Lüftungsklappe im Hinblick
auf die Fortluft betätigt werden, wenn die Wasserdampfdruckdifferenz zwischen Raum-
und Außenluft einen bestimmten Schwellwert, beispielsweise mehr als 200 N/m
2, überschritten hat und/oder die Außentemperatur zwischen minus 5 und plus 15° liegt
und/oder ein nicht zu hoher Winddruck auf der Außenluftabführung ansteht. Diese Schaltung
kann es auch ermöglichen, dass der Ventilator bzw. der Lüftungsschlitz auf jeder Objektseite,
nicht nur auf der Leeseite eines Objektes, günstig arbeiten kann. Weiter sind natürlich
dann auch eine oder mehrere Zuluftöffnungen zu dem Raum vorzusehen, damit insoweit
abgeführte Luft wieder nachgeführt werden kann. Geeigneterweise sind diese räumlich
vorteilhaft entfernt von der Abluftöffnung anzuordnen.
[0037] Unabhängig oder ergänzend zu einer entsprechenden Schaltung der Anlage, beispielsweise
der Aktivierung der Fortluft, kann auch eine optische Anzeige vorgesehen sein, zum
Beispiel in Form eines grünen Lichtes, welche Anzeige signalisiert, dass günstige
Bedingungen für eine Belüftung gegeben sind. So dass letztlich die entsprechende Schaltung
von Hand durchgeführt werden kann.
[0038] Auch ist bevorzugt, dass die Vorrichtung eine Antenne aufweist, um den zu entfeuchtenden
Gegenstand oder die zu entfeuchtende Wand etc. mit einem elektromagnetischen Feld
beaufschlagen zu können. Die Beaufschlagung der Antenne mit elektrischen Signalen
im Einzelnen zur Erzeugung des elektromagnetischen Feldes ist bereits weiter oben
beschrieben worden, worauf hier insoweit Bezug genommen ist.
[0039] Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die
jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel wiedergibt, erläutert. Hierbei zeigt die
einzige Darstellung eine schematische Anordnung einer Entfeuchtungsvorrichtung zur
Durchführung einer Entfeuchtung an einer aufstehenden Mauer eines Bauwerkes.
[0040] Dargestellt und beschrieben ist ein schematisch dargestellter Raum 1 mit einer Decke
2, einer aufstehenden Wand 3, einem Boden 4 und einer ein Fenster 5 aufweisenden Außenwand
6.
[0041] Die Wand 3 ist feucht und soll entfeuchtet werden.
[0042] Hierzu ist eine Entfeuchtungsvorrichtung 7 an der Decke 2 des Raumes 1 aufgehängt.
Die Entfeuchtungsvorrichtung 7 weist, hier überdeckt durch einen Kasten 8, eine Antenne
auf, die, gespeist durch eine elektrische Spule und einen damit verbundenen Spannungsgeber,
ggf. in einem bestimmten Rhythmus, ein elektrisches Wechselfeld, angedeutet durch
die Linien 9, erzeugt. Die Vorrichtung ist hierzu an die Stromversorgung des Raumes
angeschlossen oder verfügt über eine eigene Stromversorgung (Batterie, Akkumulator).
Neben, oder wie beim Ausführungsbeispiel bevorzugt, umgebend, zu dem Kasten 8 ist
ein langsam laufender, schwingungsisolierter Ventilator 10 angeordnet, der Luft ansaugt
und damit eine an einer Wand 3 praktisch laminar vorbeistreichende Luftströmung erzeugt.
Auf Grund der geringen Strömungsgeschwindigkeit "klebt" die Strömung gleichsam an
der Wand. In der Außenwand 3 ist eine Außenluftöffnung 12 vorgesehen, die durch eine
Klappe 11 öffen- und schließbar ist. Die Klappe 11 wird mittels einer Steuerleitung
13 und einem nicht dargestellten Stellelement, etwa einem Elektromotor, ebenfalls
durch die Vorrichtung 7 gesteuert. Die Vorrichtung verfügt hierzu über eine entsprechende
Steuerschaltung bzw. eine Steuerung niedergelegt auf einer Platine oder eine Steuerung
durch einen entsprechend programmierten Mikroprozessor. Die Steuerung kann insbesondere
in Abhängigkeit von einer Wasserdampfteildruckdifferenz und/oder einer durch einen
Winddruckmesser (außen) 15 erfassten Winddruck durchgeführt werden. Weiterhin ist
eine Dampfdruckmessvorrichtung 16, die an die Vorrichtung über eine Leitung 17 angekoppelt
ist und/oder sonstige, für die weiter vorne schon erwähnten Messwerte erforderliche
Messfühler, vorgesehen, die dann alle geeignet auf die genannte Schaltung aufgeschaltet
sind.
[0043] Wesentlich ist, dass durch einen Fortluftventilator 23 gesteuert, gegebenenfalls
in Zusammenwirkung mit der hier nur schematisch angedeuteten Lüftungsklappe 11, gezielt
ein Fortluftstrom unter den bereits vorstehend beschriebenen Bedingungen erzeugt wird.
[0044] Hinsichtlich des Ventilators 10 und weiterer Vorrichtungsteile ist von Bedeutung,
dass dieser, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit lediglich (in der Draufsicht von
unten) auf einem Kreisband bewegenden Rotorblättern ausgebildet ist, wobei ein inneres
Nabenteil sich eher auch in dem Kasten 8 befindet. So können noch günstiger die gewünschten
Luftwalzen erzeugt werden.
[0045] Die Entfeuchtungsvorrichtung 7 weist weiter bevorzugt eine Wärmestrahlungseinheit
18 auf, die beim Ausführungsbeispiel aus einer Mehrzahl von Glühbirnen 19 besteht,
die auf einer schwenkbaren Halterungsplatte 20 angeordnet sind. Weiter ist beim Ausführungsbeispiel
die Halterungsplatte 20 über eine nach unten ragende Halterungsstange 21 an der Basis
der Vorrichtung befestigt. Die Strahlungsquellen können so geeignet auf den entfeuchtenden
Wandbereich gerichtet werden.
[0046] Rückseitig des Ventilators 10, beim Ausführungsbeispiel auch übergreifend zu dem
Kasten 8, ist eine Prallplatte 22 angeordnet, welche die Decke 2 vor der durch den
Ventilator 10 erzeugten (feuchtebeladenen und schmutzbeladenen) Luftströmung geeignet
schützt.
[0047] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Verfahren zur Entfeuchtung von aus einem feuchtedurchlässigen Stoff, insbesondere
Baustoff, bestehenden Gegenstand oder Bauwerk bzw. eines Teiles hiervon, in einem
Raum oder als Teil eines Raumes, wobei mittels eines Ventilators Umluft erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zudem eine zeitlich und/oder in Abhängigkeit einer Wasserdampfteildruckdifferenz
zwischen innen und außen und/oder in Abhängigkeit der relativen Raumluftfeuchte gesteuerte
Fortluft erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Fortluft in Abhängigkeit eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen erzeugt
wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dass die Fortluft in Abhängigkeit eines Außenstaudruckes im Fortluftbereich
erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass eine bezüglich der Oberfläche wirksame Erwärmung vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand bzw. das Bauwerk erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft von dem Umluftventilator gegen eine von dem Gegenstand oder Bauwerk gesonderte
Prallplatte geleitet wird.
7. Anordnung zur Entfeuchtung von aus einem feuchtigkeitsdurchlässigem Stoff bestehenden
Gegenstand oder Teil eines Bauwerks (3) mit einem steuerbaren Raumluftventilator,
dadurch gekennzeichnet, dass kombiniert mit dem Raumluftventilator (10) ein einem Fortluftweg zugeordneter Fortluft-Ventilator
(23) vorgesehen ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch Sensoren für die Raumtemperatur und/oder die Außenlufttemperatur und/oder den Wasserdampfteildruck
und/oder die relative Raumluftfeuchte.
9. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung eine Wärmestrahlungsquelle (18) aufweist.
10. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass wesentliche Teile der Anordnung in einer Vorrichtung zusammengefasst .sind.
11. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (7) zur Aufhäng-Installation ausgebildet ist.
12. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (7) eine Prallplatte (22) aufweist.
13. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der ständig laufende Ventilator (10) bei Benutzung eines Raumes in welchem sich die
Vorrichtung (7) befindet selbsttätig abschaltet.