[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem ausgehend von einer Schließstellung
im Verlauf einer Öffnungsbewegung zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbaren und eine
Mehrzahl von sich mit ihren Längsachsen quer, insbes. etwa senkrecht, zur Richtung
der Öffnungsbewegung, üblicherweise horizontal erstreckenden Lamellen aufweisenden
Torblatt, wobei die Lamellen mit einer sich zumindest über einen überwiegenden Teil
der Lamellenlänge erstreckenden Eingriffsanordnung bzgl. sich parallel zu deren Längsachsen
erstreckenden Schwenkachsen verschwenkbar miteinander verbunden sind und mindestens
eine zwischen zwei benachbarten Lamellen angeordnete Lamelle eine an ihrem bei der
Öffnungsbewegung vorlaufenden Rand angeordnete erste Eingriffseinrichtung zur Herstellung
der gelenkigen Verbindung mit einer benachbarten Lamelle und an ihrem bei der Öffnungsbewegung
nachlaufenden Rand eine zweite Eingriffseinrichtung zur Herstellung einer gelenkigen
Verbindung mit einer anderen benachbarten Lamelle aufweist.
[0002] Rolltore werden zum Verschließen von Garagen und Halleneinfahrten eingesetzt. Dabei
ist das Torblatt in der Schließstellung üblicherweise etwa in einer Vertikalebene
angeordnet, wobei der untere Rand des Torblatts am Boden der zu verschließenden Öffnung
anliegt und ausgehend von der Schließstellung bei einer Öffnungsbewegung entgegen
der Schwererichtung nach oben gezogen wird, wobei das Torblatt zu einem mehrlagigen
Wickel aufgewickelt wird. Dabei kann der mehrlagige Wickel auf einer Wickelwelle angeordnet
werden, die üblicherweise hinter dem den oberen Rand der zu verschließenden Öffnung
bildenden Sturz angeordnet ist.
[0003] Bei einem beispielsweise in der
EP 0 531 327 B1 beschriebenen Rolltor ist das Rolltorblatt in der Öffnungsstellung mit seinen seitlichen
Rändern in spiralförmigen Führungsschienen aufgenommen und wird von diesen abgestützt.
Zur Herstellung der gelenkigen Verbindung zwischen den einzelnen Lamellen eines Rolltorblatts
sind die Lamellen an ihren jeweils benachbarten Lamellen zugewandten Rändern mit Eingriffseinrichtungen
in Form von sog. Einschiebeprofilen ausgestattet. Dabei handelt es sich um bei Betrachtung
in einer senkrecht zu den Längsachsen der Lamellen verlaufenden Schnittebene hakenförmige
Profile, die zur Herstellung der gelenkigen Verbindung ineinandergreifen. Die Hakenprofile
werden bei der Herstellung der Lamellen im Verlauf von Strangpreßverfahren und/oder
Walzverfahren einstückig mit den Lamellen ausgebildet. Dann können benachbarte Lamellen
zur Herstellung des Torblatts ineinandergeschoben und in die zur Führung der Torblattbewegung
dienenden Führungsschienen eingefädelt werden.
[0004] Diese Art der Montage ist mit einem beachtlichen Aufwand verbunden, weil eine Montagelänge
benötigt wird, die etwa der doppelten Länge der Lamellen entspricht. Darüber hinaus
kann es bei der Bewegung von Rolltorblättern der gerade beschriebenen Art zu einer
beachtlichen Geräuschentwicklung und einer Übertragung von Schwingungen auf das die
zu verschließende Öffnung aufweisende Gebäude kommen.
[0005] Zur Lösung dieser Probleme wird in der
EP 0 531 327 B1 eine Weiterbildung der bekannten Torblätter vorgeschlagen, bei der die Lamellen unter
Vermeidung von Profilgelenken mit Hilfe von an den seitlichen Rändern der Lamellen
angebrachten Scharnierbändern gelenkig miteinander verbunden werden. Zur Sicherstellung
ausreichender Dichtungseigenschaften und einer ausreichenden Querstabilität des Torblatts
in der Schließstellung ist bei diesen Rolltoren ferner eine benachbarte Lamellen miteinander
verbindende Dichtungsleiste zwischen den einzelnen an den seitlichen Rändern der Lamellen
angebrachten Scharnierbändern vorgesehen. Auch die Montage dieser Rolltore bringt
beachtliche Probleme mit sich, weil die einzelnen Lamellen zunächst mit Hilfe der
Dichtungsleisten miteinander verbunden und dann auf die Scharnierbänder aufgesetzt
werden müssen.
[0006] Angesichts der vorstehend erläuterten Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein einfach montierbares Rolltor bereitzustellen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Rolltore
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens eine an einem
Rand der Lamellen angeordnete Eingriffseinrichtung ein separates, form-, kraft- und/oder
stoffschlüssig an der Lamelle festlegbares, also nicht einstückig mit der Lamelle
ausgeführtes Eingriffselement aufweist.
[0008] Mit einer solchen Anordnung kann zunächst das Eingriffselement mit der Eingriffseinrichtung
einer benachbarten Lamelle in Eingriff gebracht und anschließend an der Lamelle befestigt
werden, wobei diese Befestigung beispielsweise dadurch bewirkt werden kann, daß das
Befestigungselement in einer quer zur Längsrichtung der Lamelle und vorzugsweise auch
quer zur Richtung der Öffnungsbewegung, also senkrecht zum Torblatt in der Schließstellung
verlaufenden Richtung, auf die Lamelle aufgeklipst wird. Dadurch kann Montageraum
eingespart und die Montage deutlich vereinfacht werden.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Eingriffselement
aus einem in Bezug auf die üblicherweise bei Konstruktionen dieser Art auftretende
Geräuschentwicklung optimierten Material hergestellt, während die Lamelle selbst aus
einem in Bezug auf die gewünschte Gesamtstabilität optimierten Material, wie etwa
aus Aluminium oder Stahl, hergestellt sein kann. Zur Herstellung einer formschlüssigen
Verbindung zwischen dem Eingriffselement und der Lamelle kann das Eingriffselement
mindestens eine in eine sich in Längsrichtung der Lamelle erstreckende nutförmige
Aufnahme der Lamelle einführbare Befestigungsleiste aufweisen. Dabei verläuft die
Einführrichtung zweckmäßigerweise senkrecht zur Längsrichtung der Lamelle und besonders
bevorzugt auch senkrecht zur Richtung der Öffnungsbewegung der Lamelle in montiertem
Zustand.
[0010] Eine besonders zuverlässige Festlegung der Eingriffselemente an der Lamelle kann
erreicht werden, wenn mindestens eine Befestigungsleiste in einer senkrecht zur Längsachse
geführten Schnittebene ein Hakenprofil aufweist und/oder mindestens eine Aufnahme
eine zur formschlüssigen Festlegung des Hakenprofils ausgelegte Profilierung aufweist.
Dazu kann die nutförmige Aufnahme beispielsweise im Bereich der Nutöffnung mindestens
eine, vorzugsweise zwei die Nutöffnung in einer quer zur Längsachse der Lamelle verlaufenden
Richtung verjüngende Sicherungsleisten aufweisen.
[0011] Zur Herstellung der gewünschten gelenkigen Verbindung kann mindestens ein Eingriffselement
eines erfindungsgemäßen Rolltors, ebenso wie die Eingriffseinrichtungen herkömmlicher
Rolltore, ein sich in Richtung auf eine benachbarte Lamelle erstreckendes und in einer
senkrecht zur Längsachse der Lamelle verlaufenden Schnittebene in ein an der benachbarten
Lamelle angeordnetes Hakensegment eingreifendes Hakensegment aufweisen. Bei der Montage
können die Hakensegmente zunächst in Eingriff gebracht werden und danach das Eingriffselement
beispielsweise formschlüssig an einer der Lamellen befestigt werden.
[0012] Ein besonders dichter Öffnungsabschluß kann erreicht werden, wenn mindestens ein
sich in Längsrichtung der Lamelle erstreckendes Dichtungselement vorgesehen ist. Ein
solches Dichtungselement kann beispielsweise in einer auf der der Torblattaußenseite
zugewandten Seite eines Hakensegments angeordneten Nut in einer Lamelle angeordnet
sein und zumindest in der Schließstellung des Torblatts mit einem vorzugsweise als
Hohlprofil ausgeführten Dichtungsbereich in Anlage an eine benachbarte Lamelle gelangen.
Der Einsatz von Dichtungselementen zwischen benachbarten Lamellen ist besonders dann
sinnvoll, wenn die Eingriffseinrichtung zwei oder mehr in Längsrichtung der Lamelle
mit Abstand nebeneinander angeordnete Eingriffselemente aufweist, um dann auch im
Bereich des Zwischenraums zwischen den einzelnen Eingriffselementen einen dichten
Torabschluß bereitzustellen.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein
Dichtungselement an einer der Torblattaußenseite zugewandten Begrenzungsfläche eines
Hakensegments angeordnet, beispielsweise in Form einer zusätzlich an das Hakensegment
angespritzten weichen Dichtungslippe realisiert, und ist im Verlauf einer Schwenkbewegung
bzgl. der Schwenkachse in einen zwischen benachbarten Lamellen gebildeten Spalt einführbar,
wobei es dabei in Anlage an eine Begrenzungsfläche der benachbarten Lamelle gelangt.
[0014] Ebenso wie bei herkömmlichen Rolltoren kann auch bei einem erfindungsgemäßen Rolltor
ein zum Bewegen des Torblatts zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung
betreibbarer Antriebsmotor vorgesehen sein. Dabei ist beispielsweise auch daran gedacht,
mit dem Antriebsmotor eine Wickelwelle anzutreiben und das Torblatt im Verlauf der
Öffnungsbewegung auf die Wickelwelle aufzuwickeln. Im Hinblick auf die dabei auftretenden
kinematischen Probleme hat es sich allerdings als günstig erwiesen, wenn das Torblatt
im Verlauf der Öffnungsbewegung in beispielsweise hinter dem Sturz der Öffnung angeordnete
und spiralförmig verlaufende Führungsschienen zur Aufnahme der seitlichen Ränder der
Lamellen und/oder an den seitlichen Rändern der Lamellen angeordneten Führungsrollen
in der Öffnungsstellung eingeschoben wird, um so den beim Aufwickeln auf eine Wikkelwelle
auftretenden und für die Geräusch- und Schwingungsentwicklung verantwortlichen Polygoneffekt
zu vermeiden. Bei dieser Ausführungsform erfindungsgemäßer Tore hat es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen, wenn der Antriebsmotor über ein vorzugsweise endlos umlaufendes
Zugorgan an das Torblatt gekoppelt ist, wobei das Zugorgan an das bei einer Öffnungsbewegung
nachlaufende, im allgemeinen untere Viertel des Torblatts, insbes. an die in der Schließstellung
unterste und im allgemeinen ggf. über eine Bodendichtung am Boden der zu verschließenden
Öffnung anliegende Lamelle des Torblatts, gekoppelt ist.
[0015] Mit der soeben beschriebenen Anordnung erfindungsgemäßer Rolltore kann nicht nur
die Montage erleichtert, sondern auch die Geräusch- und Schwingungsentwicklung so
weit reduziert werden, daß Torblattbewegungen mit beachtlichen Geschwindigkeiten möglich
sind. Im Verlauf dieser Torblattbewegungen kann es allerdings auch dann noch zu einer
Anlage der einzelnen Hakensegmente der Eingriffseinrichtungen aneinander kommen, wenn
das Torblatt mit einer an die unterste Torblattlamelle angekoppelten Antriebseinrichtung
in die spiralförmigen Führungsschienen eingeschoben wird. Das führt weiterhin zu einer
beachtlichen Geräusch- und Schwingungsentwicklung, durch die die Öffnungsgeschwindigkeit
begrenzt wird.
[0016] Eine weitere Erhöhung der Öffnungsgeschwindigkeit von Rolltorblättern mit über entsprechende
Eingriffseinrichtungen miteinander verbundenen Lamellen ist möglich, wenn an mindestens
einer Lamelle mindestens ein einen vorgegebenen Abstand zwischen benachbarten Lamellen
bzw. daran angebrachten Eingriffseinrichtungen in Richtung der Öffnungsbewegung sicherstellendes
Abstandhalterelement angeordnet ist, um so eine schleifende Anlage benachbarter Eingriffseinrichtungen
im Verlauf der Öffnungs- oder Schließbewegung zu vermeiden. Dabei kann das Abstandhalterelement
aus einem hochwertigen und hochbelastbaren Kunststoff hergestellt sein, der im Hinblick
auf die zu vermeidende Geräusch- und Schwingungsentwicklung optimiert ist.
[0017] Auch das Abstandhalterelement erfindungsgemäßer Rolltore kann als separates, form-,
kraft- und/oder stoffschlüssig an der Lamelle festlegbares Element ausgeführt sein,
wobei das Abstandhalterelement ebenso wie das Eingriffselement mindestens eine in
eine sich in Längsrichtung der Lamelle erstreckende nutförmige Aufnahme einführbare
Befestigungsleiste aufweisen kann und zweckmäßigerweise, ebenso wie das Eingriffselement,
in einer senkrecht zur Längsrichtung der Lamelle und senkrecht zu Richtung der Öffnungsbewegung
verlaufenden Richtung auf die Lamelle aufklipsbar ist. Dazu kann die Befestigungsleiste
des Abstandhalterelements, ebenso wie die Befestigungsleiste des Eingriffselements,
in einer senkrecht zur Längsachse der Lamelle verlaufenden Schnittebene ein Hakenprofil
aufweisen und/oder mindestens eine zur formschlüssigen Festlegung des Hakenprofils
dienende Profilierung umfassen.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an mindestens einem
Rand mindestens einer Lamelle sowohl mindestens ein Eingriffselement als auch mindestens
ein Abstandhalterelement angeordnet. Dann können die zur Befestigung der Abstandhalterelemente
in den Lamellen vorgesehenen Nuten auch zur Befestigung des Abstandhalterelements
benutzt werden.
[0019] Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn mindestens ein Abstandhalterelement
in Längsrichtung der Lamellen neben einem Eingriffselement, insbes. an einem seitlichen
Lamellenrand, festgelegt ist. Bei Festlegung des Abstandhalterelements an einem seitlichen
Lamellenrand kann das Abstandhalterelement auch als Auflageelement an den spiralförmigen
Führungsschienen eingesetzt werden, so daß die Lamellen nur über das Abstandhalterelement
an diesen spiralförmigen Führungsschienen anliegen. Bei Toren mit einer besonders
großen Breite von beispielsweise 5 m oder mehr hat es sich als besonders zweckmäßig
erwiesen, wenn die Abstandhalterelemente nicht nur an den seitlichen Rändern der Lamellen,
sondern auch im zentralen Bereich der Lamellen angeordnet sind. Dazu können die Abstandhalterelemente
in Längsrichtung der Lamellen auch zwischen einzelnen Eingriffselementen angeordnet
sein. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung weist eine aus Eingriffselementen gebildete
Eingriffseinrichtung also zwei oder mehr in Längsrichtung der Lamelle mit einem mindestens
der Breite eines Abstandhalterelements entsprechenden Abstand nebeneinander angeordnete
Eingriffselemente auf.
[0020] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Rolltors,
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung der Antriebseinrichtung für das in Fig. 1 dargestellte Rolltor,
- Fig. 3
- eine weitere Detaildarstellung der Antriebseinrichtung für das in Fig. 1 dargestellte
Rolltor,
- Fig. 4
- ein zur Aufnahme des in Fig. 1 dargestellten Rolltorblatts in der Öffnungsstellung
dienendes Führungsschienenelement,
- Fig. 5
- eine Darstellung der gelenkigen Verbindung zwischen einzelnen Lamellen des in Fig.
1 dargestellten Rolltorblatts und
- Fig. 6
- eine Darstellung einer gelenkigen Verbindung zwischen einzelnen Lamellen eines Rolltors
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0021] Das in Fig. 1 dargestellte Rolltor umfaßt ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Torblatt,
das aus einer Mehrzahl von bzgl. horizontal verlaufenden Schwenkachsen verschwenkbar
miteinander verbundene Lamellen 20 gebildet ist, eine Antriebseinrichtung 40 und eine
an einer Trägerplatte 30 angeordnete Führungsschienenanordnung 32 zur Aufnahme der
seitlichen Ränder des Rolltors bzw. entsprechender Führungsrollen in der Öffnungsstellung,
in der das Torblatt 10, wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, zu einem mehrlagigen Wickel
aufgewickelt ist. In der Öffnungsstellung sind die seitlichen Ränder der Lamellen
20 bzw. entsprechende Führungsrollen des Torblatts 10 in der die Trägerplatte 30 aufweisenden
spiralförmigen Führungsschienenanordnung 32 (vgl. Fig. 4) aufgenommen.
[0022] Die insgesamt mit 40 bezeichnete Antriebseinrichtung des in Fig. 1 dargestellten
Rolltors umfaßt einen Elektromotor 42, der über eine Getriebeanordnung 44 an ein Kettenrad
46 gekoppelt ist, welches mit Hilfe des Elektromotors 42 um eine parallel zur Längsachse
der Lamellen 20 verlaufende Drehachse drehbar ist. Das Kettenrad 46 wird von einer
Kette 50 umlaufen, welche im Bereich des Bodens der mit dem Torblatt 10 zu verschließenden
Öffnung ein weiteres Kettenrad 48 umläuft. Dieses weitere Kettenrad 48 wird mit einer
nicht im einzelnen dargestellten Spanneinrichtung so vorgespannt, daß die die Kettenräder
46 und 48 umlaufende Kette 50 immer in einem gespannten Zustand verbleibt. Die Kette
50 ist über ein in Fig. 3 dargestelltes Kettenschloß 12 an die im Schließzustand unterste
Lamelle 20 des Torblatts 10 gekoppelt. Ausgehend von der Schließstellung, in der die
unterste Lamelle 20 des Torblatts 10 über eine Bodendichtung 22 am Boden der mit dem
Torblatt 10 zu verschließenden Öffnung anliegt, wird das Torblatt 10 im Verlauf einer
umlaufenden Bewegung der Kette 50 in der durch den Pfeil P (vgl. Fig. 3) bezeichneten
Richtung in die Schließstellung bewegt, in der es innerhalb der an der Trägerplatte
30 angebrachten Führungsschiene 32 (vgl. Fig. 4) zu einem mehrlagigen Wickel aufgewickelt
ist.
[0023] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform einer gelenkigen Verbindung zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Lamellen 20a und 20b eines Torblatts eines erfindungsgemäßen
Rolltors ist die in Fig. 5 dargestellte obere Lamelle 20b einstückig mit einer Eingriffseinrichtung
100 ausgeführt, die im wesentlichen aus eine sich über etwa die gesamte Länge der
Lamelle 20b erstreckende Eingriffsleiste 120 mit einem in der senkrecht zur Längsachse
der Lamelle 20b verlaufenden Schnittebene hakenförmigen Profil, also als Hakensegment,
gebildet ist. Die Eingriffseinrichtung 200 an der in Fig. 5 unteren Lamelle 20a umfaßt
ein insgesamt mit 210 bezeichnetes Eingriffselement, welches als separates Bauteil
ausgeführt ist und formschlüssig an der Lamelle 20a befestigt werden kann.
[0024] Das Eingriffselement 210 ist insgesamt einstückig ausgeführt und umfaßt ein Winkelprofil
240 mit zwei sich in Längsrichtung der Lamelle 20a erstreckenden und einen Winkel
von vorzugsweise etwa 90 ° miteinander einschließenden Schenkeln 242 und 244, wobei
der Schenkel 242 den oberen Bereich einer in der Schließstellung des Torblatts dem
damit zu verschließenden Raum zugewandten inneren Begrenzungsfläche der Lamelle 20a
abdeckt, während der Schenkel 244 einen in der Schließstellung hinteren Bereich des
oberen Randes der Lamelle 20a abdeckt. An die obere Begrenzungsfläche des Schenkels
244 ist ein sich in Längsrichtung der Lamelle 20a erstreckendes und in das Hakensegment
120 eingreifendes Hakensegment 220 angeformt. An dem Schenkel 242 sind zwei etwa parallel
zum Schenkel 244 verlaufende Befestigungsleisten 252 und 254 angeformt, die in Aufnahmenuten
22 bzw. 24 im oberen Bereich der inneren Begrenzungsfläche der Lamelle 20a aufgenommen
sind.
[0025] Die Befestigungsleisten 252 und 254 weisen ein Hakenprofil auf, das formschlüssig
in ein komplementär ausgeführtes Hakenprofil der Aufnahmenuten 22 bzw. 24 eingreift.
Dabei ist die Breite der Befestigungsleisten 252 bzw. 254 geringer als die Weite der
Aufnahmenuten 22 und 24 und der Abstand zwischen den Befestigungsleisten 252 und 254
so auf den Abstand zwischen den Aufnahmenuten 22 und 24 abgestimmt, daß die Befestigungsleisten
252 und 254 beim Einführen in die Aufnahmenuten 22 und 24 zunächst auseinandergedrückt
werden und dann die Hakenprofile der Aufnahmenuten 22 und 24 hintergreifen. Die auf
der der inneren Begrenzungsfläche der Lamelle 20a abgewandten Seite des Hakensegments
220 angeordnete Befestigungsleiste 256 ist ebenfalls in Form eines Hakenprofils gebildet
und in einer Aufnahmenut 26 mit einer komplementär dazu ausgeführten Hakenprofilierung
aufgenommen. Auch die Breite des Hakenprofils 256 ist geringer als die Weite der Aufnahmenut
26.
[0026] Bei der Montage des in Fig. 5 dargestellten Eingriffselements 210 an der Lamelle
20a wird das Eingriffselement 210 in einer parallel zur Flächennormalen auf die innere
Begrenzungsfläche der Lamelle 20a geführten Richtung auf die Lamelle 20a aufgeschoben,
wobei die Befestigungsleisten 252, 254 und 256 in die Aufnahmenuten 22, 24 und 26
eingreifen, den Profilen innerhalb der Aufnahmenuten 22, 24 und 26 zunächst ausweichen
und diese dann zur Herstellung einer formschlüssigen Verbindung hintergreifen.
[0027] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung können die Lamellen
20a bzw. 20b beispielsweise aus stranggepreßtem Aluminium gebildet sein, während das
Eingriffselement 210 aus einem Kunststoff gebildet sein kann.
[0028] Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich zu der
Eingriffseinrichtung 200 am in Fig. 6 rechts dargestellten Rand der Lamelle 20a ein
Abstandhalterelement 300 angebracht. Das Abstandhalterelement 300 ist in Richtung
der Längsachse der Lamelle 20a neben der Eingriffseinrichtung 200 im Bereich des seitlichen
Randes der Lamelle 20a angebracht. Das Abstandhalterelement 300 ist ebenso wie die
Eingriffseinrichtung 200 im wesentlichen in Form eines Winkelprofils mit einem ersten
sich etwa parallel zum Schenkel 242 erstreckenden Schenkel 342 und einem zweiten sich
etwa parallel zum Schenkel 344 der Eingriffseinrichtung 200 erstreckenden Schenkel
344 ausgeführt. In dem den mit dem Torblatt zu verschließenden Raum zugewandten inneren
Bereich weist der Schenkel 344 einen erhöhten Absatz 346 auf, dessen der benachbarten
Lamelle 20b zugewandte obere Begrenzungsfläche eine Einbuchtung 348 umfaßt, deren
Form an den Scheitel des Hakensegments 120 an der Eingriffseinrichtung 200 der Lamelle
20b angepaßt ist, so daß es zu einer gleitenden Anlage des Scheitels des Hakensegments
120 an der Begrenzungsfläche der Einbuchtung 348 kommt, wenn das Torblatt von der
Schließstellung in die Öffnungsstellung bewegt wird.
[0029] Das Abstandhalterelement 300 ist insgesamt aus einem hochbelastbaren Spezialkunststoff
ausgeführt, der im Hinblick auf die zu vermeidende Geräusch- und Schwingungsentwicklung
optimiert ist. Das Abstandhalterelement 300 ist ebenso wie das Eingriffselement 210
formschlüssig an der Lamelle 20a befestigt. Dazu sind an dem Schenkel 342 zwei sich
etwa parallel zum Schenkel 344 erstreckende Halteleisten 352 bzw. 354 vorgesehen,
die ebenfalls als Hakenprofil ausgeführt sind und in entsprechenden Aufnahmenuten
der Lamelle 20a eingeführt sein können. Zusätzlich weist der Schenkel 344 an seinem
dem Schenkel 342 abgewandten Rand eine in einer Aufnahme 26 aufgenommene Nase auf.
Dadurch wird verhindert, daß das Abstandhalterelement 300 bzgl. einer parallel zur
Längsachse der Lamelle 20a verlaufenden Richtung bzgl. der Lamelle 20a verkippt werden
kann.
[0030] Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist an dem der Lamelle
20a zugewandten Rand der Lamelle 20b ein insgesamt mit 400 bezeichnetes Dichtungselement
vorgesehen. Dieses Dichtungselement 400 ist in einer Aufnahmenut 420 am unteren Rand
der Lamelle 20b aufgenommen und weist einen mit einem Widerhakenprofil ausgestatteten
Befestigungsbereich 430 auf, der in der Aufnahmenut 420 angeordnet ist, sowie einen
als Hohlprofil ausgeführten Dichtungsbereich 440, der in der Schließstellung des Torblatts
an einer Auflagefläche 450 der Lamelle 20a zur Anlage kommt. Bei der in Fig. 6 dargestellten
Ausführungsform der Erfindung sind der Dichtungsbereich 440 und der Befestigungsbereich
430 einstückig ausgeführt.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist auch daran gedacht, eine Dichtlippe im Bereich des
Hakensegments 220 vorzusehen. Es können zwei oder mehr Befestigungselemente mit Abstand
nebeneinander an einem Rand einer Lamelle angebracht werden. Auch ist daran gedacht,
die Eingriffselemente mit mehr oder weniger als drei Befestigungsleisten an den Lamellen
anzubringen, wobei auch an eine kraft- und/oder formschlüssige Befestigung gedacht
ist. Auch ist an andere Antriebslösungen gedacht, bei denen das Torblatt auf einer
Wickelwelle aufgerollt wird, wobei die Wickelwelle unter Vermeidung einer umlaufenden
Kette direkt von dem Antriebssystem angetrieben werden kann.
1. Rolltor mit einem ausgehend von einer Schließstellung im Verlauf einer Öffnungsbewegung
zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbaren und eine Mehrzahl von sich mit ihren Längsachsen
quer, insbes. etwa senkrecht, zur Richtung der Öffnungsbewegung, üblicherweise horizontal
erstreckenden Lamellen aufweisenden Torblatt, wobei die Lamellen mit einer sich zumindest
über einen überwiegenden Teil der Lamellenlänge erstreckenden Eingriffsanordnung bzgl.
sich parallel zu deren Längsachsen erstreckenden Schwenkachsen verschwenkbar miteinander
verbunden sind und mindestens eine zwischen zwei benachbarten Lamellen angeordnete
Lamelle eine an ihrem bei der Öffnungsbewegung vorlaufenden Rand angeordnete erste
Eingriffseinrichtung zur Herstellung der gelenkigen Verbindung mit einer benachbarten
Lamelle und an ihrem bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden Rand eine zweite Eingriffseinrichtung
zur Herstellung einer gelenkigen Verbindung mit einer anderen benachbarten Lamelle
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Eingriffseinrichtung ein separates, form-, kraft- und/oder stoffschlüssig
an der Lamelle festlegbares Eingriffselement aufweist.
2. Rolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Eingriffselement zur formschlüssigen Festlegung an der Lamelle mindestens
eine in eine entsprechende sich in Längsrichtung der Lamelle erstreckende nutförmige
Aufnahme einführbare Befestigungsleiste aufweist.
3. Rolltor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Befestigungsleiste in einer senkrecht zur Längsachse geführten Schnittebene
ein Hakenprofil aufweist und/oder mindestens eine Aufnahme ein zur formschlüssigen
Festlegung des Hakenprofils dienende Profilierung aufweist.
4. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Eingriffselement zur Herstellung der gelenkigen Verbindung mit einer
an einer benachbarten Lamelle angeordneten Eingriffseinrichtung ein in einer senkrecht
zur Längsachse der Lamellen verlaufenden Schnittebene in ein an einer benachbarten
Lamelle angeordnetes Hakensegment eingreifendes Hakensegment aufweist.
5. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein sich in Längsrichtung der Lamellen erstreckendes Dichtungselement.
6. Rolltor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement in einer auf der der Torblattaußenseite zugewandten Seite eines
Hakensegments angeordneten Nut einer Lamelle angeordnet ist und zumindest in der Schließstellung
des Torblatts mit einem vorzugsweise als Hohlprofil ausgeführten Dichtungsbereich
in Anlage an eine benachbarte Lamelle gelangt.
7. Rolltor nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dichtungselement an einer der Torblattaußenseite zugewandten Begrenzungsfläche
eines Hakensegments angeordnet, insbes. einstückig damit ausgeführt ist, und im Verlauf
einer Schwenkbewegung bzgl. der Schwenkachse in einen zwischen benachbarten Lamellen
gebildeten Spalt einführbar ist und dabei in Anlage an die benachbarte Lamelle gelangt.
8. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zum Bewegen des Torblatts zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung
betreibbaren Antriebsmotor.
9. Rolltor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor über ein vorzugsweise endlos umlaufendes Zugorgan an das Torblatt
gekoppelt ist.
10. Rolltor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugorgan an das bei einer Öffnungsbewegung nachlaufende Viertel des Torblatts,
insbes. an die in der Schließstellung unterste Lamelle des Torblatts, gekoppelt ist.
11. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch spiralförmig verlaufende Führungsschienen zur Aufnahme der seitlichen Ränder der
Lamellen in der Öffnungsstellung.
12. Rolltor, insbes. nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem ausgehend von
einer Schließstellung im Verlauf einer Öffnungsbewegung zu einem mehrlagigen Wikkel
aufwickelbaren und eine Mehrzahl von sich mit ihren Längsachsen quer, insbes. etwa
senkrecht, zur Richtung der Öffnungsbewegung erstreckenden Lamellen aufweisenden Torblatt,
wobei die Lamellen mit einer sich zumindest über einen überwiegenden Teil der Lamellenlänge
erstreckenden Eingriffsanordnung bzgl. sich parallel zu deren Längsachsen erstreckenden
Schwenkachsen verschwenkbar miteinander verbunden sind und mindestens eine zwischen
zwei benachbarten Lamellen angeordnete Lamelle, eine an ihrem bei der Öffnungsbewegung
vorlaufenden Rand angeordnete erste Eingriffseinrichtung zur Herstellung der gelenkigen
Verbindung mit einer benachbarten Lamelle und an ihrem bei der Öffnungsbewegung nachlaufenden
Rand eine zweite Eingriffseinrichtung zur Herstellung der gelenkigen Verbindung mit
einer anderen benachbarten Lamelle aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer Lamelle mindestens eine einen vorgegebenen Abstand zwischen benachbarten
Lamellen in Richtung der Öffnungsbewegung sicherstellendes Abstandhalterelement angeordnet
ist.
13. Rolltor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandhalterelement als separates, form-, kraft- und/oder stoffschlüssig an
der Lamelle festlegbares Element ausgeführt ist.
14. Rolltor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandhalterelement mindestens eine in eine sich in Längsrichtung der Lamellen
erstreckende nutförmige Aufnahme einführbare Befestigungsleiste aufweist.
15. Rolltor nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Befestigungsleiste in einer senkrecht zur Längsachse der Lamellen
verlaufenden Schnittebene ein Hakenprofil aufweist und/oder mindestens eine Aufnahme
eine zur formschlüssigen Festlegung des Hakenprofils dienende Profilierung aufweist.
16. Rolltor nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Rand mindestens einer Lamelle mindestens ein Eingriffselement
und mindestens ein Abstandhalterelement angeordnet ist.
17. Rolltor nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Abstandhalterelement in Längsrichtung der Lamelle neben einem Eingriffselement,
insbes. an einem seitlichen Lamellenrand, und/oder zwischen zwei Eingriffselementen
angeordnet ist.
18. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Eingriffselement und/oder ein Abstandhalterelement zumindest teilweise
aus Kunststoff hergestellt ist.
19. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Lamelle zumindest teilweise aus einem Metall, insbes. Aluminium und/oder
Stahl, hergestellt ist.
20. Torblatt für ein Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche.