[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachsteckhülse, welche aus einem Leiteranschlussbereich
zur Verbindung der Flachsteckhülse mit einem elektrischen Leiter und einem kastenförmigen
Kontaktbereich zur Aufnahme und Kontaktierung eines komplementären Kontaktmessers
besteht. Der Kontaktbereich weist eine als Bodenplatte ausgeführte erste Kontaktzone
und zwei an den Längskanten der Bodenplatte angeordnete Seitenwandungen auf. An den
Seitenwandungen befindet sich jeweils eine plattenförmige zweite Kontaktzone, die
gegenüber der Bodenplatte liegt, wodurch ein kastenförmiger Einschubkanal gebildet
wird. An wenigstens einer der plattenförmigen zweiten Kontaktzonen befindet sich mindestens
eine Kontaktfederzunge, die aus der plattenförmigen zweiten Kontaktzone herausgeschnitten
und im Einschubbereich der Flachsteckhülse einstückig mit der plattenförmigen zweiten
Kontaktzone verbunden ist, wobei die Kontaktfederzunge in Richtung der Bodenplatte
weist.
[0002] In vielen Bereichen der Industrie ist es erforderlich, elektrische Kontakte zur Übertragung
von Strom herzustellen. Dabei werden für unterschiedliche Anwendungen jeweils andere
Anforderungen an einen elektrischen Kontakt gestellt. Insbesondere in der Automobilindustrie
sind beispielsweise Kontakte notwendig, welche auch bei Vibrationen eine sichere Stromübertragung
gewährleisten. Zu diesem Zweck werden in der Automobilindustrie typischerweise Flachsteckhülsen
eingesetzt, welche mit federnden Elementen ausgestattet sind, so dass auf Kontaktstellen
wirkende Vibrationen abgefangen werden können.
[0003] Gattungsgemäße Flachsteckhülsen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
EP 1 345 286 A1 beschreibt beispielsweise eine Flachsteckhülse mit einer Bodenplatte und zwei an
den Längskanten der Bodenplatte angeordneten Seitenwandungen. An den Seitenwandungen
befindet sich jeweils eine zweite Kontaktzone, die gegenüber der Bodenplatte liegt.
Die Vibrationen werden durch die gerundeten Seitenwandungen abgefangen. Diese Ausführung
der Seitenwandungen kann jedoch bei starken Vibrationen zu einer Unterbrechung der
Kontaktierung führen, da die Kontaktfläche relativ klein ist.
[0004] Die
DE 198 28 985 A1 zeigt eine Flachsteckhülse mit zwei U-förmig ausgeschnittenen Federzungen an einer
Seite, wobei diese Federzungen in den Steckraum ragen und an einem in den Steckraum
eingesteckten Messerkontakt anliegen. Nachteilig wirkt sich bei dieser Ausführung
die fehlende Begrenzung des Federweges der Federzungen aus, so dass bei einem schrägen
Einstecken des Kontaktmessers die Federzungen aufbiegen können, was zu einem Verlust
der Elastizität der Federzunge führt.
[0005] Die
EP 0 820 120 B1 beschreibt eine Flachsteckhülse, in deren Kontaktzonen Prägungen vorgesehen sind,
welche in den Steckraum der Flachsteckhülse ragen. Diese Prägungen liegen auf dem
Kontaktmesser auf, wenn dieses in die Flachsteckhülse eingesteckt wird und sorgen
für eine elektrische Kontaktierung zwischen Flachsteckhülse und Kontaktmesser. Die
Prägungen sind derartig ausgestaltet, dass sie als Feder wirken und dadurch Vibrationen
aufgefangen werden können. Ein Kontaktmesser drückt die Prägungen beim Einschieben
in den Steckraum der Flachsteckhülse zur Seite. Besteht die Flachsteckhülse aus Stahl
oder einem ähnlichen Material mit geringer Elastizität, ist die notwendige Kraft zum
Einschieben des Kontaktmessers jedoch sehr hoch, da die als Feder ausgeführten Prägungen
sehr unelastisch sind.
[0006] Ausgehend vom Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Flachsteckhülse
aus einem Material mit sehr geringer Elastizität derartig zu verbessern, dass bei
einem schrägen Einstecken eines komplementären Kontaktmessers in den Kontaktraum ragende
Federzungen nicht soweit verbogen werden können, dass die erforderliche Elastizität
der Federzungen nicht mehr gegeben ist. Dabei sollen die zum Einstecken des Kontaktmessers
in die Flachsteckhülse notwendigen Kräfte möglichst gering sein.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Flachsteckhülse mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Flachsteckhülse
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-8.
[0008] Die erfindungsgemäße Flachsteckhülse besteht aus einem Leiteranschlussbereich zur
Verbindung der Flachsteckhülse mit einem elektrischen Leiter und einem kastenförmigen
Kontaktbereich zur Aufnahme und Kontaktierung eines komplementären Kontaktmessers.
Der Kontaktbereich weist eine als Bodenplatte ausgeführte erste Kontaktzone und zwei
an den Längskanten der Bodenplatte angeordnete Seitenwandungen auf, wobei sich an
den Seitenwandungen jeweils eine plattenförmige zweite Kontaktzone befindet, die gegenüber
der Bodenplatte liegt, wodurch ein kastenförmiger Einschubkanal gebildet wird. In
wenigstens einer der plattenförmigen zweiten Kontaktzonen befindet sich mindestens
eine Kontaktfederzunge, die aus der plattenförmigen zweiten Kontaktzone herausgeschnitten
und im Einschubbereich der Flachsteckhülse einstückig mit der plattenförmigen zweiten
Kontaktzone verbunden ist. Die Kontaktfederzunge weist in Richtung der Bodenplatte,
wobei sich auf der zum Leiteranschlussbereich hinweisenden Seite der plattenförmigen
zweiten Kontaktzone ein Anschlag befindet, der den Ausschlag der Kontaktfederzunge
in einer Richtung, die von der Bodenplatte wegweist, begrenzt.
[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Anschlag durch eine
Überlappung der Kontaktfederzunge mit der plattenförmigen zweiten Kontaktzone gebildet.
[0010] Bevorzugt befindet sich in jeder plattenförmigen, zweiten Kontaktzone wenigstens
eine Kontaktfederzunge.
[0011] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die zueinander weisenden
Kanten der beiden plattenförmigen, zweiten Kontaktzonen durch einen Schlitz voneinander
beabstandet. Zusätzlich kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung eine
frei geschnittene Seite der Kontaktfederzunge eine Seitenbegrenzung des Schlitzes
bilden.
[0012] Es hat sich ferner als Vorteil erwiesen, dass die Kontaktfederzunge ausschließlich
im Einschubbereich der Flachsteckhülse einstückig mit der plattenförmigen zweiten
Kontaktzone verbunden ist.
[0013] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Anschlag als Prägung
auf der plattenförmigen, zweiten Kontaktzone ausgebildet. Vorzugsweise ist dabei auf
der Kontaktfederzunge der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse eine Prägung vorgesehen.
[0014] Die erfindungsgemäße Flachsteckhülse kann beispielsweise so hergestellt werden, dass
ein Leiteranschlussbereich zur Verbindung der Flachsteckhülse mit einem elektrischen
Leiter und ein kastenförmiger Kontaktbereich zur Aufnahme und Kontaktierung eines
komplementären Kontaktmessers einstückig aus einem Blechstreifen geformt werden. Der
kastenförmige Kontaktbereich wird durch eine als Bodenplatte ausgeführte erste Kontaktzone
gebildet, an deren Längskanten durch Biegevorgänge zwei Seitenwandungen und zwei daran
anschließende plattenförmige zweite Kontaktzonen gebildet werden. Wenigstens eine
Kontaktfederzunge wird aus einer der plattenförmigen zweiten Kontaktzone herausgeschnitten.
Anschließend wird die Kontaktfederzunge aus der Ebene der plattenförmigen zweiten
Kontaktzone herausgebogen, um anschließend eine Überlappung zwischen dem freien Ende
der Kontaktfederzunge und der plattenförmigen zweiten Kontaktzone herzustellen.
[0015] Vorteilhafterweise wird die Überlappung durch Einbringung wenigstens einer Prägung
in die plattenförmige zweite Kontaktzone hergestellt.
[0016] In einem anderen Ausführungsbeispiel eines möglichen Herstellungsverfahrens wird
die Überlappung durch Einbringung wenigstens einer Prägung in die Kontaktfederzunge
hergestellt.
[0017] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch das Begrenzen des Ausschlages der
mindestens einen Kontaktfederzunge ein dauerhaftes Verformen der Kontaktfederzunge
verhindert wird. Wird ein Kontaktmesser schräg in die erfindungsgemäße Flachsteckhülse
eingeschoben, hebelt es die Kontaktfederzunge auf, so dass die Kontaktfederzunge an
den Anschlag gedrückt wird. Der Anschlag verhindert jedoch ein weiteres Aufbiegen
der Kontaktfederzunge, wodurch eine dauerhafte Verformung verhindert werden kann.
[0018] Weiterhin ist von Vorteil, dass ein Material mit hohem Elastizitätsmodul, wie zum
Beispiel Stahl, zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse verwendet werden
kann, ohne dass die Federeigenschaft der Kontaktfederzunge stark beeinträchtigt wird.
[0019] Ein weiterer Vorteil besteht in der für diesen Anwendungszweck zweckmäßigen Verteilung
der Einschubkräfte für das Kontaktmesser. Durch die Anordnung der Kontaktfederzungen
wirken die Kräfte, welche die Kontaktfederzungen auf das Kontaktmesser ausüben, erst
am Ende des Einsteckvorgangs.
[0020] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0021] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Flachsteckhülse mit eingeschobenem Kontaktmesser;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Flachsteckhülse;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der in Figur 2 gezeigten Flachsteckhülse;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der in Figur 4 gezeigten Flachsteckhülse; und
- Fig. 6
- eine Vorderansicht der in Figur 4 gezeigten Flachsteckhülse.
[0022] Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse,
in welche ein Kontaktmesser 3 eingeschoben ist. Die Flachsteckhülse besteht aus einem
Kontaktbereich 1 und einem Leiteranschlussbereich 2, wobei die beiden Bereiche miteinander
verbunden sind. Vorzugsweise handelt es sich um eine einstückige Verbindung, so dass
der Kontaktbereich und der Leiteranschlussbereich beispielsweise aus einem Blechteil
geformt wurden. Die beiden Bereiche können jedoch auch unabhängig voneinander geformt
und anschließend miteinander verbunden werden.
[0023] Der Leiteranschlussbereich 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Crimpanschluss,
bestehend aus einem Leitungscrimp und einem Isoliercrimp, ausgeführt. Der Leiteranschlussbereich
kann beispielsweise auch als Schneidklemme oder Lötkontakt ausgeführt sein. Die primäre
Funktion des Leiteranschlussbereichs besteht in der Kontaktierung eines meist isolierten
Leiters.
[0024] Der Kontaktbereich 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel kastenförmig ausgeführt, so
dass ein Einschubkanal gebildet wird. In diesen Einschubkanal wird ein Kontaktmesser
3 eingeführt.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Flachsteckhülse ohne eingeschobenes Kontaktmesser 3. Der kastenförmige
Kontaktbereich 1 umfasst eine erste Kontaktzone 10, welche auch als Bodenplatte bezeichnet
werden kann. Auf dieser Bodenplatte 10 liegt das zu kontaktierende Kontaktmesser 3
auf, nachdem es eingeschoben wurde. Die Kontaktzone 10 kann Mittel zur besseren Führung
eines eingeschobenen Kontaktmessers 3 aufweisen. Diese Mittel können zum Beispiel
in Fig. 2 nicht explizit dargestellte Prägungen sein, welche aus der Fläche der Bodenplatte
10 herausragen und eine Verringerung der Reibungskräfte bewirken, welche durch das
Entlanggleiten des Kontaktmessers 3 auf der Bodenplatte 10 auftreten. Dadurch können
die notwendigen Kräfte zum Einstecken des Kontaktmessers in die Flachsteckhülse reduziert
werden.
[0026] In der Bodenplatte 10 können auch Mittel zur Verrastung des Kontaktmessers 3 mit
der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse vorgesehen sein. Im Ausführungsbeispiel der
Fig. 3 ist als Rastmittel beispielsweise eine aus der Bodenplatte herausgeschnittene
Rastzunge 18 mit einer Prägung vorgesehen, welche in ein korrespondierendes Loch des
Kontaktmessers 3 einrastet, wenn das Kontaktmesser 3 ganz in die Flachsteckhülse eingeschoben
ist.
[0027] An den Längskanten 20 der Bodenplatte 10 sind zwei Seitenwandungen 11 und 11' angebracht,
welche vorzugsweise in einem Winkel von etwa 90° von der Bodenplatte 10 abstehen und
die Bodenplatte 10 seitlich begrenzen. Die durch die Seitenwandungen 11 und 11' definierte
Breite der Bodenplatte 10 sollte in etwa der Breite des Kontaktmessers 3 entsprechen,
damit das Kontaktmesser 3 beim Einführen in die Flachsteckhülse seitlich geführt wird.
[0028] An jeder Seitenwandung ist jeweils eine zweite Kontaktzone 12 und 12' angebracht,
welche in etwa parallel zur als Bodenplatte ausgeführten ersten Kontaktzone 10 liegt.
Die Seitenwandungen 11 und 11' bilden in diesem Ausführungsbeispiel mit der zweiten
Kontaktzone jeweils einen Winkel von etwa 90°. Im Bereich der Verbindung zwischen
den Seitenwandungen und den zweiten Kontaktzonen können Prägungen 22 vorhanden sein,
welche die Stabilität der Flachsteckhülse erhöhen. Die Prägungen 22 sind im Biegeradius
zwischen der jeweiligen Seitenwandung 11 und 11' und der daran anschließenden zweiten
Kontaktzone 12 und 12' vorhanden und verlaufen quer zur Einsteckrichtung des Kontaktmessers
3 in die erfindungsgemäße Flachsteckhülse.
[0029] Die Winkel zwischen den einzelnen Wandflächen des Kontaktbereiches können auch verschieden
von 90° ausgeführt sein, um beispielsweise Kontakte mit unterschiedlicher Geometrie
aufzunehmen. In einem weiteren möglichen Ausführungsbeispiel wird der kastenförmige
Einschubkanal nicht durch zwei Materialstreifen für zwei Seitenwandungen und daran
anschließende zweite Kontaktzonen gebildet, sondern es handelt sich lediglich um einen
Materialstreifen, der sich seitlich an die Bodenplatte anschließt. Dieser Materialstreifen
ist so um mehrere Kanten gebogen, dass ebenfalls ein kastenförmige Einschubkanal gebildet
wird.
[0030] Mit den zweiten Kontaktzonen 12 und 12' und den Seitenwandungen 11 und 11' bildet
die als Bodenplatte ausgeführte erste Kontaktzone 10 in dem in Fig. 2 offenbarten
Ausführungsbeispiel einen kastenförmigen Kontaktbereich 1.
[0031] Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht den Einschubbereich 4, in den das Kontaktmesser
3 in den kastenförmigen Kontaktbereich 1 der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse eingeführt
wird. Der Einschubbereich 4 wird im Folgenden auch als der vordere Bereich des Kontaktbereichs
bezeichnet. Das Kontaktmesser 3 wird beim Einschieben in den kastenförmigen Kontaktbereich
1 bis zu einem Anschlag eingeschoben. Der Anschlag befindet sich in der Übergangszone
zwischen Kontaktbereich 1 und Leiteranschlussbereich 2. Dieser Anschlag wird im Folgenden
auch als hinterer Bereich des Kontaktbereichs bezeichnet.
[0032] In wenigstens einer zweiten Kontaktzone 12 oder 12' ist mindestens eine Kontaktfederzunge
13 ausgebildet. Die Kontaktfederzunge 13 ist beidseitig parallel zur Einschubrichtung
des Kontaktmessers 3 in den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse freigeschnitten.
Am hinteren Ende der Flachsteckhülse ist die Kontaktfederzunge 13 quer zur Einschubrichtung
des Kontaktmessers 3 in den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse freigeschnitten.
Durch den gesamten U-förmigen Freischnitt der Kontaktfederzunge 13 befindet sich die
Anbindung 14 der Kontaktfederzunge 13 ausschließlich im vorderen Bereich, dem Einschubbereich
4 des Kontaktbereichs der Flachsteckhülse. Die Kontaktfederzunge 13 ragt nach innen
in den kastenförmigen Kontaktbereich 1 hinein. Sie weist somit in den Raum hinein,
der durch das Kontaktmesser 3 ausgefüllt wird, wenn dieses in den Kontaktbereich 1
der Flachsteckhülse eingeschoben wird.
[0033] Wird das Kontaktmesser 3 in den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse eingeschoben,
wird die Kontaktfederzunge 13 aus den Kontaktbereich herausgebogen und liegt nach
vollständiger Einführung des Kontaktmessers 3 in den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse
auf einer Oberfläche des Kontaktmessers 3 auf. Die Kontaktfederzunge 13 bewirkt bei
vollständig eingeschobenem Kontaktmesser 3 in den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse
eine Erhöhung der Kontaktkraft zwischen der ersten Kontaktzone 10 und dem Kontaktmesser
3 sowie eine hohe Kontaktkraft zwischen den zweiten Kontaktzonen 12 und 12' und dem
Kontaktmesser 3. Durch die hohen Kontaktkräfte ist eine sichere Stromübertragung auch
bei Vibrationen der Flachsteckhülse oder des Kontaktmessers 3 gewährleistet.
[0034] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel, in welchem auf wenigsten einer
der zweiten Kontaktzonen 12 und 12' eine Prägung 15 eingebracht ist, welche dazu führt,
dass Material der jeweiligen Kontaktzone über das frei bewegliche Ende der Kontaktfederzunge
13 ragt und einen Anschlag 17 bildet, der den Federweg der Kontaktfederzunge 13 in
eine Richtung begrenzt. Die Kontaktfederzunge 13 kann während des Einschubes des Kontaktmessers
3 nur bis zu einer maximalen, durch den Anschlag 17 bestimmten, Position ausgelenkt
werden. Durch den Anschlag 17 wird verhindert, dass durch schräges Einführen des Kontaktmessers
3 die Kontaktfederzunge 13 so stark gebogen wird, dass eine Überdehnung der Kontaktfederzunge
13 stattfindet, was zu einer geringeren Kontaktkraft und somit zu Ausfällen des gesamten
Kontaktes bei Vibrationen führen kann.
[0035] Zwischen dem Anschlag 17 und dem frei beweglichen Ende der Kontaktfederzunge 13 ist
im nicht kontaktierten Zustand ein Abstand vorhanden. Wird das Kontaktmesser 3 in
den Kontaktbereich 1 der Flachsteckhülse eingeschoben, reduziert sich der Abstand
zwischen Anschlag 17 und dem frei beweglichen Ende der Kontaktfederzunge 13. Ist das
Kontaktmesser 3 vollständig eingeschoben, liegt das frei bewegliche Ende der Kontaktfederzunge
13 am Anschlag 17 an.
[0036] Fig. 4 und Fig. 5 offenbaren ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse,
dessen Anschlag 17 über eine Prägung 16 in der Kontaktfederzunge 13 realisiert wird.
Durch die Prägung 16 wird die Länge der Kontaktfederzunge 13 vergrößert. Somit überlappt
sich die zweite Kontaktzone 12 bzw. 12' mit der Kontaktfederzunge 13.
[0037] In den in allen Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen ist in den beiden zweiten
Kontaktzonen 12 und 12' jeweils eine Kontaktfederzunge 13 vorhanden. Zwischen den
Kontaktfederzungen 13 ist ein Schlitz 19 ausgebildet, wie es beispielsweise in Fig.
6 gezeigt ist. Der Schlitz 19 trennt die oberen zweiten Kontaktzonen 12 und 12' voneinander,
so dass die Kanten der jeweiligen zweiten Kontaktzone freigeschnitten sind. Der Schlitz
sorgt dafür, dass die oberen zweiten Kontaktzonen 12 und 12' durch diese flexible
Ausführung eine zusätzliche Federkraft auf das Kontaktmesser 3 ausüben können. In
den in allen Figuren offenbarten Ausführungsbeispielen sind die freien Kanten der
zweiten Kontaktzonen mit den Längskanten der Kontaktfederzungen 13 identisch. In einem
anderen, nicht zeichnerisch offenbarten Ausführungsbeispiel könnte sich ein Steg zwischen
der freien Kante der oberen zweiten Kontaktzonen und einer Längsseite der Kontaktfederzunge
13 befinden.
[0038] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse werden aus einem flachen Blechstreifen
zuerst die Konturen der Flachsteckhülse herausgearbeitet. Dies erfolgt beispielsweise
durch einen Stanzvorgang. Zur Herstellung der Kontaktfederzunge 13 wird zuerst aus
dem Bereich der zweiten Kontaktzonen 12 und 12' durch einen U-förmigen Schnitt eine
Zunge gestanzt. Die Zunge liegt nach dem ersten Stanzprozess in gleicher Ebene mit
den zweiten Kontaktzonen. Anschließend wird in einem weiteren Verarbeitungsprozess
die Zunge aus der Ebene der zweiten Kontaktzone 12 gebogen. Das frei bewegliche Ende
der Zunge liegt nach dem Biegeprozess versetzt zur Ebene der zweiten Kontaktzonen.
Die Zunge wird so aus dieser Ebene herausgebogen, dass sie nach Formung des kastenförmigen
Einschubkanals nach innen in den kastenförmigen Kontaktbereich weist.
[0039] Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel lässt sich durch eine an den Biegeprozess
anschließende Prägung 15 auf der zweiten Kontaktzone realisieren, so dass sich das
durch die Prägung 15 verdrängte Material über das freie Ende der nach unten aus der
Ebene der zweite Kontaktzone 12 hängenden Kontaktzunge 13 schiebt. Die Kontaktzunge
13 kann nach diesem Prägeprozess nicht mehr über den Anschlag hinaus in die Ebene
der zweiten Kontaktzonen gedrückt werden.
[0040] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Flachsteckhülse, welche die Anordnung des Anschlags 17 verdeutlicht. In diesem Ausführungsbeispiel
wird nach dem Biegeprozess, welcher die Kontaktfeder 13 aus der Ebene der zweiten
Kontaktzone drückt, eine Prägung 16 auf die Kontaktfederzunge 13 aufgebracht. Diese
Prägung 16 bewirkt eine Verdrängung des Materials der Kontaktfederzunge 13, so dass
sich die Länge der Kontaktfederzunge 13 vergrößert. Die Kontaktfederzunge 13 schiebt
sich durch die Prägung 16 unter die zweite Kontaktzone 12 und bildet den Anschlag
17.
[0041] Die Prägungen 15 und 16 in den in Fig. 3 und Fig. 5 offenbarten Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Flachsteckhülse werden zweckmäßigerweise so durchgeführt, dass
das durch den Prägeprozess verdrängte Material durch Gegenlager und Seitenbegrenzungen
geführt wird.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Kontaktbereich der Flachsteckhülse, Einschubkanal
- 2
- Leiteranschlussbereich
- 3
- Kontaktmesser
- 4
- Einschubbereich
- 10
- Erste Kontaktzone, Bodenplatte
- 11,11'
- Seitenwandung
- 12,12'
- Zweite Kontaktzone
- 13
- Kontaktfederzunge
- 14
- Anbindung der Kontaktfederzunge
- 15
- Prägung auf zweiter Kontaktzone
- 16
- Prägung auf Kontaktfederzunge
- 17
- Anschlag
- 18
- Rastzunge
- 19
- Schlitz
- 20
- Längskante der Bodenplatte
- 21
- Freie Kante der zweiten Kontaktzone
- 22
- Prägung (en)
1. Flachsteckhülse, bestehend aus einem Leiteranschlussbereich (2) zur Verbindung der
Flachsteckhülse mit einem elektrischen Leiter und einem kastenförmigen Kontaktbereich
(1) zur Aufnahme und Kontaktierung eines komplementären Kontaktmessers (3), wobei
der Kontaktbereich (1) eine als Bodenplatte ausgeführte erste Kontaktzone (10) und
zwei an den Längskanten (20) der Bodenplatte (10) angeordnete Seitenwandungen (11;11')
aufweist und sich an den Seitenwandungen (11;11') jeweils eine plattenförmige zweite
Kontaktzone (12;12') befindet, die gegenüber der Bodenplatte (10) liegt, wodurch ein
kastenförmiger Einschubkanal gebildet wird, und sich wenigstens in einer der plattenförmigen
zweiten Kontaktzonen (12;12') mindestens eine Kontaktfederzunge (13) befindet, die
aus der plattenförmigen zweiten Kontaktzone (12;12') herausgeschnitten und im Einschubbereich
(4) der Flachsteckhülse einstückig mit der plattenförmigen zweiten Kontaktzone (12;12')
verbunden ist, wobei die Kontaktfederzunge (13) in Richtung der Bodenplatte (10) weist,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich auf der zum Leiteranschlussbereich (2) hinweisenden Seite der plattenförmigen
zweiten Kontaktzone (12;12) ein Anschlag (17) befindet, der den Ausschlag der Kontaktfederzunge
(13) in einer Richtung, die von der Bodenplatte wegweist, begrenzt.
2. Flachsteckhülse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlag (17) durch eine Überlappung der Kontaktfederzunge (13) mit der plattenförmigen
zweiten Kontaktzone (12;12') gebildet ist.
3. Flachsteckhülse nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich in jeder plattenförmigen zweiten Kontaktzone (12;12') wenigstens eine Kontaktfederzunge
(13) befindet.
4. Flachsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zueinander weisenden Kanten (21) der beiden plattenförmigen zweiten Kontaktzonen
(12;12') durch einen Schlitz (19) voneinander beabstandet sind.
5. Flachsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktfederzunge (13) ausschließlich im Einschubbereich (4) der Flachsteckhülse
einstückig mit der plattenförmigen zweiten Kontaktzone (12) verbunden ist.
6. Flachsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine frei geschnittene Seite der Kontaktfederzunge (13) eine Seitenbegrenzung des
Schlitzes (19) bildet.
7. Flachsteckhülse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlag (19) als Prägung auf der plattenförmigen zweiten Kontaktzone (12;12')
ausgebildet ist.
8. Flachsteckhülse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Kontaktfederzunge (13) eine Prägung (16) vorhanden ist.