[0001] Die Erfindung betrifft ein Übertragungsverfahren und eine Sendevorrichtung in einem
digitalen Rundfunk-Übertragungssystem.
[0002] Die digitale Sprach- und Videoübertragung zu einem Mobilfunkgerät kann über ein zelluläres
Mobilfunknetz oder über ein Rundfunk-Übertragungssystem erfolgen. Während die digitale
Übertragung von Video-Sequenzen in einem zellulären Mobilfunknetz aufgrund der begrenzten
Kapazität und Bandbreite des Mobilfunknetzes auf eine bestimmte Anzahl von Mobilfunkgeräten
begrenzt ist, kann mittels digitaler Rundfunkübertragung eine Video-Sequenz an eine
unbegrenzte Anzahl von Mobilfunkgeräten übertragen werden.
[0003] Ein bekanntes digitales Rundfunk-Übertragungssystem basiert auf dem Digital-Video-Broadcast-Handheld-Standard
(DVB-H), auf den in den folgenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Übertragungsverfahren
und zur erfindungsgemäßen Sendevorrichtung Bezug genommen wird und welches z. B. in
ETSI EN 301 192 und ETSI 103 197 V1.4.1 beschrieben ist.
[0004] Bei der digitalen Übertragung von Sprache und insbesondere von Videosequenzen zu
einem Mobilfunkgerät ist einerseits ein hohes Datenübertragungsvolumen in Echtzeit
und damit eine hohe Datenübertragungsrate zu bewältigen und andererseits aufgrund
der begrenzten Energieressourcen eines Mobilfunkgeräts die Übertragungsdauer möglichst
klein zuhalten. Die Echtzeit-Übertragung jedes einzelnen Programms bzw. Services erfolgt
beim DVB-H-Standard aus diesem Grund über ein zugehöriges, zeitlich begrenzten Signal
- ein so genanntes Burst-Signal - in einem den Echtzeitanforderungen entsprechenden
Zyklus.
[0005] Die Echtzeitfähigkeit in der digitalen Übertragung des Programms bzw. Services ist
durch die Zuweisung eines Zeitschlitzes für das zum jeweiligen Programm gehörige Burst-Signal
und durch die Festlegung der Zeitdauer des Zeitschlitzes (Burst-Dauer), der Datenübertragungsrate
im Zeitschlitz und der Zykluszeit (Δ-T-Zeit) zwischen zwei aufeinander folgenden Zeitschlitzen
eines Programms bzw. Services gewährleistet.
[0006] Ein minimaler Energieverbrauch wird beim Mobilfunkgerät dadurch verwirklicht, dass
das Mobilfunkgerät bei der Wahl eines Programms bzw. Services nur während der Burst-Dauer
des zugehörigen Burst-Signals eingeschaltet und in den Zwischenzeiten zwischen dem
zyklisch wiederkehrenden zu jeweils einem Programm bzw. Service gehörigen Burst-Signalen
ausgeschaltet ist.
[0007] Für die Auslegung des zum jeweiligen Programm bzw. Service gehörigen Burst-Signals
ist zusätzlich eine minimale Burst-Dauer vorzusehen, die bei Auftreten einer zeitlich
begrenzten Störung - beispielsweise das Durchfahren eines Areals ohne Rundfunkempfang
- eine Rekonstruktion des gestörten Rundfunkempfangs möglich macht.
[0008] Ist der Bedarf an Übertragungskapazität und Datenübertragungsrate für jedes über
das digitale Übertragungssystem zu übertragende Programm über der Zeit jeweils konstant,
so kann die vom digitalen Übertragungssystem angebotene Datenübertragungsrate weitestgehend
effizient ohne Verschwendung von Übertragungskapazität auf die einzelnen zu übertragenden
Programme aufgeteilt werden.
[0009] Im einfachsten Fall, bei dem der individuelle Bedarf an Übertragungskapazität jedes
einzelnen Programms in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander steht, kann gemäß
Fig. 1 ein gemeinsamer Übertragungsdatenstrom dadurch gebildet werden, dass in einem
zyklisch wiederkehrenden Rahmen des gemeinsamen Übertragungsdatenstroms mit einer
bestimmten Zyklusdauer und mit einer vorhandenen Datenübertragungsrate die Freiräume
und Anforderungen (Bedarf) an Übertragungskapazität der einzelnen Programme entweder
in Zeitschlitzen konstanter Dauer bei vorhandener Datenübertragungsrate oder in innerhalb
der einzelnen Zeitschlitze vertikal angeordneten Unter-Zeitschlitzen mit einer dem
ganzzahligen Teilungsfaktor entsprechenden Zeitdauer oder in innerhalb der einzelnen
Zeitschlitze horizontal angeordneten Unter-Frequenzschlitzen mit einer dem ganzzahligen
Teilungsfaktor entsprechenden Datenübertragungsrate angeordnet sind.
[0010] Bei einem nicht ganzzahligen Verhältnis zwischen den individuellen Bedarfen an Übertragungskapazität
der einzelnen Programme können die zu den einzelnen Programmen gehörigen Datenpakete
bei vollständiger Ausnutzung der vorhandenen Datenübertragungsrate des gemeinsamen
Übertragungsdatenstroms gemäß Fig. 2A in vertikalen Zeitschlitze mit einer an den
individuellen Bedarf an Übertragungskapazität angepassten Zeitdauer oder gemäß Fig.
2B in horizontalen Frequenzschlitzen mit einer an den individuellen Bedarf an Übertragungskapazität
angepassten Datenübertragungsrate angeordnet sein.
[0011] Ist der Bedarf an Übertragungskapazität der einzelnen in einem digitalen Rundfunk-Übertragungssystem
zu übertragenden Programme jedoch über der Zeit veränderlich - beispielsweise bei
einer Video-Sequenz mit Sequenzabschnitten mit veränderten Videoinhalten und gleichzeitig
mit wietestgehend gleich bleibenden Videoinhalten - , so ist eine Zuweisung des zu
den einzelnen Programmen jeweils gehörigen Datenübertragungsvolumens auf Zeitschlitze
bzw. Unter-Zeitschlitze mit jeweils vorab festgelegter Zeitdauer und Datenübertragungsrate
nicht mehr möglich.
[0012] In einem solchen Fall werden die zu den einzelnen Programmen gehörigen Zeitschlitze
bzw. Unter-Zeitschlitze hinsichtlich ihrer Datenübertragungsrate und Zeitdauer auf
den in bestimmten Zeitabschnitten vorherrschenden maximalen Bedarf an Übertragungskapazität
dimensioniert. In Zeitabschnitten, in denen der Bedarf der einzelnen Programme an
Übertragungskapazität unterhalb des Maximalbedarfs liegt, werden die nicht von den
Programmen benötigten Übertragungskapazitäten gemäß Fig. 3A in Zeitrichtung bzw. gemäß
Fig. 3B in Frequenzrichtung mit sogenannten "Dummy-Datenpaketen", beispielsweise Datenpakete
mit Nullen, belegt.
[0013] Aus der am Prioritätstag der vorliegenden Anmeldung noch nicht veröffentlichten
US 2007/0002870 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei der anstelle der "Dummy-Datenpakete"
Nutz-Datenpakete von zusätzlichen Anbietern in den von den Programmen nicht benötigten
Übertragungskapazitäten übertragen werden. Da die von den Programmen nicht benötigten
Übertragungskapazitäten über der Zeit schwanken, ist ein Einfügen von Echtzeit-Nutz-Datenpaketen
mit einem bestimmten Bedarf an Übertragungskapazität in jedem Burst-Zyklus in den
zwischen den einzelnen Burst-Zyklen schwankenden freien Übertragungskapazitäten des
Datenstroms nicht immer gesichert. Aus diesem Grund stehen im Verfahren und in der
Vorrichtung der
US 2007/0002870 A1 die freigewordenen Übertragungskapazitäten lediglich für die Übertragung von Nutz-Datenpaketen
ohne Echtzeitanforderungen, beispielsweise für den Download von Daten bzw. Files aus
kommerziellen Datenbanken, zur Verfügung.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Sendevorrichtung zur
Übertragung von mehreren einzelnen zu jeweils einem Programm gehörigen Datenströmen
in einem gemeinsamen Datenstrom über ein digitales Rundfunk-Übertragungssystem derart
weiterzuentwickeln, dass in den von den Programmen nicht benötigten Übertragungskapazitäten
des gemeinsamen Übertragungsdatenstroms Nutz-Datenpakete von zusätzlichen Anbietern
mit Echtzeitanforderung übertragen werden können.
[0015] Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 und
bezüglich der Sendevorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst. Die Unteransprüche
enthalten vorteilhafte Weiterbildungen.
[0016] Erfindungsgemäß wird zur Echtzeit-Übertragung von Datenpaketen von zusätzlichen Programm-
bzw. Service-Anbietern eine über der Zeit konstante Datenübertragungsrate zur Verfügung
gestellt, die sich aus der Differenz zwischen der im digitalen Rundfunk-Übertragungssystem
vorhandenen Datenübertragungsrate und einer gemeinsamen, über der Zeit konstanten
und kleinst möglichen Datenübertragungsrate für die Echtzeit-Übertragung von Datenpaketen,
die zu den vom digitalen Rundfunk-Übertragungssystem bereits bisher bedienten Programm-
bzw. Service-Anbieter gehören, ergibt.
[0017] Hierzu werden vorab mittels einer statistischen Analyse die Bedarfe (Anforderungen)
an Übertragungskapazität der zu den jeweiligen Programmen gehörigen einzelnen Datenströme
über einen längeren Zeithorizont ermittelt und auf der Basis dieser statistischen
Analyse die Zeitdauer von jeweils zyklisch aufeinander folgenden Zeitintervallen ermittelt,
in denen der aufsummierte Bedarf an Übertragungskapazität jedes einzelnen Datenstroms
jeweils näherungsweise konstant ist.
[0018] In zyklischer Folge werden in jedem der zyklisch aufeinander folgenden Zeitintervalle
mit der mittels statistischer Analyse vorab bestimmten Zeitdauer die Bedarfe an Übertragungskapazität
der zu den jeweiligen Programmen gehörigen einzelnen Datenströme erfasst und die einzelnen
Bedarfe an Übertragungskapazität aller einzelnen Datenströme im jeweiligen Zeitintervall
summiert. Aus den im jeweiligen Zeitintervall summierten Bedarfen der einzelnen Datenströme
an Übertragungskapazität wird mittels Division durch die konstante Zeitdauer der einzelnen
Zeitintervalle die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate der in einem
gemeinsamen Datenstrom integrierten und zu den jeweiligen Programmen jeweils gehörigen
einzelnen Datenströme ermittelt. Auf diese Weise weisen die zu den einzelnen Programmen
jeweils gehörigen Burst-Signale eine gemeinsame Datenübertragungsrate auf und grenzen
innerhalb jedes Zeitintervalls ohne Vorhaltung von mit Echtzeit-Nutzdatenpaketen nicht
belegten Zwischenräumen jeweils direkt aneinander.
[0019] Da der Bedarf an Übertragungskapazität der zu den jeweiligen Programmen jeweils gehörigen
einzelnen Datenströme und auch die Echtzeitanforderungen der einzelnen Programme unter
Umständen in unterschiedlichen Größenordnungen liegen können, ist es sinnvoll, die
zu den jeweiligen Programmen gehörigen einzelnen Datenströme in einzelne Gruppen von
Datenströmen zu sortieren, die jeweils einzelne Datenströme mit einem Bedarf an Übertragungskapazität
und einer Echtzeitanforderung an die Übertragung in der gleichen Größenordnung aufweisen.
Jede dieser Gruppen von Datenströmen wird in einem gemeinsamen Datenstrom in einem
Übertragungskanal des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems übertragen, wobei die
Datenübertragungsrate des jeweiligen Übertragungskanals an den durchschnittlichen
Bedarf an Übertragungskapazität der jeweils gruppierten Datenströme und die Zyklusdauer
von aufeinander folgenden Zeitintervallen des im jeweiligen Übertragungskanal übertragenen
gemeinsamen Datenstroms an die Echtzeitanforderung der jeweils gruppierten Datenströme
angepasst ist.
[0020] Die Datenpakete des zum jeweiligen Programm gehörigen einzelnen Datenstroms werden
bei ermittelter gemeinsamer Datenübertragungsrate innerhalb eines Zeitintervalls jeweils
in einem Zeitschlitz mit einer dem Bedarf an Übertragungskapazität im aktuellen Zeitintervall
entsprechenden Zeitdauer abgelegt. Alternativ können die Datenpakete des jeweiligen
einzelnen Datenstroms auch auf vertikal angeordneten Unter-Zeitschlitze oder horizontal
angeordnete Unter-Frequenzschlitze verteilt werden.
[0021] Da die einzelnen Nutz-Datenpakete der zum jeweiligen Programm gehörigen einzelnen
Datenstroms zusätzlich mit Kodierungs-Datenpaketen verbunden sind, deren Anzahl über
die Coderate in einem bestimmten Verhältnis zur Anzahl der Nutz-Datenpakete steht,
werden diese in einer ersten Ausführungsvariante des gemeinsamen Datenstroms in jeweils
horizontal angeordneten Unter-Frequenzschlitzen über den die zugehörigen Nutz-Datenpaketen
enthaltenden Zeitschlitzen angeordnet und erhöhen somit entsprechend der gewählten
Coderate die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate des gemeinsamen Datenstroms.
[0022] In einer zweiten Ausführungsvariante des gemeinsamen Datenstroms werden die Kodierungs-Datenpakete
in vertikal angeordneten Unter-Zeitschlitzen des gemeinsamen Datenstroms angeordnet,
wobei sich die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate des gemeinsamen Datenstroms
aus der Summe der Bedarfe an Nutzdaten- und Kodierungsdaten-Übertragungskapazität
ergibt.
[0023] In einer dritten Ausführungsvariante des gemeinsamen Datenstroms werden die Kodierungs-Datenpakete
schließlich auch in vertikal angeordneten Unter-Zeitschlitzen des gemeinsamen Datenstroms
angeordnet, wobei bei Vorliegen eines hohen Bedarfs an Nutzdaten-Übertragungskapazität
eines zum jeweiligen Programm gehörigen einzelnen Datenstroms die zugehörige Coderate
entsprechend reduziert wird, um die aus der Summe der Bedarfe an Nutzdaten- und Kodierungsdaten-Übertragungskapazität
sich ergebende gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate des gemeinsamen Datenstroms
nicht unnötig zu erhöhen.
[0024] Neben den genannten unterschiedlichen Echtzeitanforderungen der zu den einzelnen
Programmen jeweils gehörigen Datenströme und der daraus folgenden Zuweisung einer
unterschiedlichen Priorität durch Übertragung von Datenströmen mit ähnlichem Echtzeitanforderungen
in einem gemeinsamen Übertragungskanal mit einer der Echtzeitanforderung entsprechenden
Zykluszeit, können die einzelnen Datenpakete in einem einzelnen Datenstrom unterschiedliche
Echtzeitanforderungen zueinander aufweisen. Diese unterschiedliche Echtzeitanforderungen
von Datenpaketen innerhalb eines einzelnen Datenstroms wird mit einer unterschiedlichen
Prioritätszuweisung der einzelnen Datenpakete im zum jeweiligen Datenstrom gehörigen
Burst-Signal in jedem aufeinander folgenden Zeitintervall berücksichtigt.
[0025] Zu einer Gruppe von Datenpaketen mit einer hohen Echtzeitanforderung gehören Datenpakete,
die für die Verarbeitung aller in einem Burst-Signal enthaltenen Datenpakete eines
einzelnen Datenstroms beim Empfang benötigt werden. Verschlüsselungs-Datenpakete mit
Schlüsseln zum Entschlüsseln aller verschlüsselten Datenpakete in einem Burst-Signal
werden folglich aufgrund ihrer hohen Echtzeitanforderung zu Beginn eines Burst-Signals
übertragen.
[0026] Zu einer weiteren Gruppe von Datenpaketen mit einer hohen Echtzeitanforderung gehören
Datenpakete, die beim Empfang einer komplexeren Daten- oder Signalverarbeitung zugeführt
werden. Beispielsweise sind für die Übertragung eines Bildes in einer Bild-Sequenz,
das gegenüber dem vorherigen Bild in der Bild-Sequenz eine deutliche Veränderung enthält,
viele Veränderungsdaten und damit viele Datenpakete zu übertragen. Die Rekonstruktion
eines derartigen Bildes erfordert beim Empfang der Datenpakete einen deutlich höheren
zeitlichen Aufwand als die Rekonstruktion von Bildern einer Bild-Sequenz, die kaum
oder wenig Veränderung gegenüber den jeweils vorhergehenden Bildern enthalten. Datenpakete,
die zu einem Bild mit vielen Veränderungen zum vorherigen Bild gehören, weisen folglich
eine höhere Echtzeitanforderung auf als Datenpakete, die zu einem Bild mit wenigen
oder gar keinen Veränderungen zum vorherigen Bild gehören. Sie werden deshalb am Beginn
des jeweiligen Burst-Signals angeordnet.
[0027] Beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Übertragungsverfahrens und
der erfindungsgemäßen Sendevorrichtung werden im folgenden im Detail anhand der Zeichnung
erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
mit jeweils ganzzahlig unterschiedlichen Datenübertragungsvolumen bei konstanter Datenübertragungsrate
nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2A, 2B
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm einer ersten und zweiten Ausführungsform der
Verteilung von digital übertragenen Programmen mit jeweils nicht ganzzahlig unterschiedlichen
Datenübertragungsvolumen bei konstanter Datenübertragungsrate nach dem Stand der Technik,
- Fig. 3A, 3B
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm einer ersten und zweiten Ausführungsform der
Verteilung von digital übertragenen Programmen bei veränderlicher Datenübertragungsrate
nach dem Stand der Technik,
- Fig. 4
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
bei veränderlicher Datenübertragungsrate über einen weiten Zeitraum,
- Fig. 5
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
bei konstanter Burst-Dauer und veränderlicher Datenübertragungsrate,
- Fig. 6
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
bei konstanter Datenübertragungsrate über jeweils ein Zeitintervall mit vorab bestimmter
Zeitdauer,
- Fig. 7
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
mit gemeinsamer kleinst möglicher Datenübertragungsrate,
- Fig. 8
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm der Verteilung von digital übertragenen Programmen
in mehreren Übertragungskanälen,
- Fig. 9
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm einer ersten Ausführungsform der erfinderischen
Verteilung von digital übertragenen Programmen mit gemeinsamer kleinst möglicher Datenübertragungsrate,
- Fig. 10A,10B
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm einer zweiten und dritten Ausführungsform
der Verteilung von digital übertragenen Programmen mit gemeinsamer kleinst möglicher
Datenübertragungsrate,
- Fig. 11A, 11B
- ein Datenübertragungsrate-Zeit-Diagramm einer vierten und fünften Ausführungsform
der Verteilung von digital übertragenen Programmen mit gemeinsamer kleinst möglicher
Datenübertragungsrate,
- Fig. 12
- ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer erfinderischen Sendevorrichtung
in einem digitalen Rundfunk-Übertragungssystem,
- Fig. 13
- ein Blockdiagramm eines Transportstrom-Generators und
- Fig. 14
- ein Flussdiagramm eines erfinderischen Übertragungsverfahrens.
[0028] Bevor die einzelnen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Übertragungsverfahrens
und der erfindungsgemäßen Sendevorrichtung anhand der Figuren 8, 9, 10A, 10B, 11A,
11B sowie 12, 13, und 14 im Detail erläutert werden, wird zunächst der Erfindungsgedanke
ausgehend vom bisherigen Stand der Technik gemäß der vor dem Prioritätstag jedoch
noch nicht veröffentlichten
US 2007/0002870 A1 anhand der Figuren 4, 5, 6 und 7 entwickelt.
[0029] Um die vom digitalen Rundfunk-Übertragungssystem für die Übertragung von "Dummy-Datenpaketen"
oder von Datenpaketen ohne Echtzeitanforderungen vorgesehenen Übertragungskapazitäten
für die Übertragung möglichst vieler zusätzlicher Programme mit Echtzeit-Datenpaketen
zu verwenden, ist als Voraussetzung für die Übertragung möglichst vieler zusätzlicher
Programme mit Echtzeit-Datenpaketen das Vorhandensein einer Übertragungskapazität
mit einer möglichst grossen und über der Zeit konstanten Datenübertragungsrate notwendig.
Da die benötigte Übertragungskapazität der über das digitale Rundfunk-Übertragungssystem
bereits übertragenen Programme mit Echtzeit-Datenpaketen nicht zu minimieren ist,
ist als erfinderische Maßnahme zur Zielerreichung eine Minimalität und eine Zeitkonstanz
der aus allen zeitveränderlichen Datenübertragungsraten der bereits über das digitale
Rundfunk-Übertragungssystem übertragenen Programme gebildeten gemeinsamen Datenübertragungsrate
anzustreben.
[0030] Aus statistischen Analysen des Datenübertragungsverhaltens von Programmen in digitalen
Rundfunk-Übertragungssystemen ist es bekannt, die Burst-Dauer eines für alle Programme
vorgesehenen Zeitschlitzes derart auszulegen, dass in Anlehnung an Fig. 4 die aus
den Datenübertragungsraten der einzelnen Programme zusammengesetzte Gesamtdatenübertragungsrate
jeweils näherungsweise konstant ist. Ist auf diese Weise eine konstante Burst-Dauer
für alle aufeinander folgenden Zeitschlitze bestimmbar, so kann analog auch eine konstante
Zykluszeit für alle aufeinander folgenden Zeitintervalle mit einer jeweils näherungsweise
konstanten, aus den einzelnen zu den jeweiligen Programmen gehörigen Datenübertragungsraten
zusammengesetzten Gesamtdatenübertragungsrate in Anlehnung an Fig. 6 ermittelt werden.
[0031] Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, werden die zu den einzelnen Programmen jeweils gehörigen
Datenpakete in den einzelnen aufeinander folgenden Zeitintervallen mit einer gemeinsamen
konstanten Datenübertragungsrate übertragen, die aufgrund fehlender Zeitschlitze ohne
Datenübertragungsvolumen kleinst möglich ausgelegt ist. Aus der Differenz zwischen
der vom digitalen Rundfunk-Übertragungssystem vorgegebenen Datenübertragungsrate und
der auf diese Weise ermittelten gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate
der bereits über das digitale Rundfunk-Übertragungssystemen übertragenen Programme
ergibt sich eine maximal mögliche und über der Zeit konstante Datenübertragungsrate
zur Übertragung von zusätzlichen Programmen mit Echtzeit-Anforderung.
[0032] Werden die in Fig. 4 in einem gemeinsamen Zeitschlitz mit einer konstanten Burst-Dauer
jeweils übertragenen Echtzeit-Datenpakete der einzelnen Programme jeweils in zeitlich
aufeinander folgenden Zeitschlitzen mit derselben konstanten Burst-Dauer innerhalb
eines Zeitintervalls und im zyklischen Wechsel in aufeinander folgenden Zeitintervallen
mit einer gemäß Fig. 6 ermittelten konstanten Zyklusdauer übertragen, so ergibt sich
die in Fig. 5 dargestellte Übertragungssituation des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems.
In der Darstellung der Fig. 5 sind die in jedem Zeitintervall auftretenden Zeitschlitze
ohne Datenübertragungsvolumen und die zu den Zeitschlitzen der einzelnen Programme
jeweils gehörigen Datenübertragungsraten gezeigt, die gegenüber der gemäß Fig. 6 ermittelten
gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate unterschiedliche Werte aufweisen.
[0033] Um ausgehend von der in Fig. 5 dargestellten Übertragungssituation von einzelnen
Zeitschlitzen mit veränderlicher Datenübertragungsrate, in denen jeweils die zu den
einzelnen Programmen gehörigen Datenpakete übertragen werden, auf eine in Fig. 6 dargestellte
äquivalente Übertragungssituation mit einer konstanten gemeinsamen, kleinst möglichen
Datenübertragungsrate zu gelangen, sind diejenigen Zeitschlitze der Fig. 5, deren
Datenübertragungsrate geringer als die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate
ist, auf die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate unter Verkürzung der
Burst-Dauer zu erhöhen und diejenigen Zeitschlitze der Fig. 5, deren Datenübertragungsrate
höher als die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate ist, auf die gemeinsame
kleinst mögliche Datenübertragungsrate unter Verlängerung der Burst-Dauer zu reduzieren.
Das im jeweiligen Zeitschlitz übertragene und zum jeweiligen Programmen gehörige Datenübertragungsvolumen
bleibt während dieser Transformation konstant.
[0034] Auf diese Weise entsteht die in Fig. 7 dargestellte Übertragungssituation mit einzelnen,
zu den jeweiligen Programmen jeweils gehörigen Zeitschlitzen, deren Datenübertragungsrate
der gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate entspricht. Die in jedem Zeitintervall
in der Übertragungssituation der Fig. 5 vorhandenen Zeitschlitze ohne Datenübertragungsvolumen
verschwinden, da die Summe der in den einzelnen Zeitschlitzen eines Zeitintervalls
der Fig. 5 übertragenen Datenübertragungsvolumina dem Datenübertragungsvolumen entspricht,
das in einem Zeitintervall mit der ermittelten Zyklusdauer und der ermittelten gemeinsamen
kleinst möglichen Datenübertragungsrate der Übertragungssituation in Fig. 7 übertragen
wird. Dieses Datenübertragungsvolumen entspricht auch der in einem Zeitintervall mit
derselben ermittelten Zyklusdauer und derselben ermittelten gemeinsamen kleinst möglichen
Datenübertragungsrate der in Fig. 6 dargestellten Übertragungssituation. Somit kann
man sich die in Fig. 7 für jedes Zeitintervall dargestellte Übertragungssituation
mit den zu den Programmen jeweils gehörigen vertikalen Zeitschlitzen durch Kippen
der in Fig. 6 für jedes Zeitintervall dargestellten Übertragungssituation mit den
zu den Programmen jeweils gehörigen horizontalen Frequenzschlitzen um 90° gedanklich
vorstellen.
[0035] In Anlehnung an die statistische Analyse des Übertragungsverhaltens der einzelnen
Programme in einem digitalen Rundfunk-Übertragungssystem in Fig. 4 wird die benötigte
Übertragungskapazität jedes einzelnen Programms über der Zeit unter Berücksichtigung
der Echtzeitanforderungen untersucht und Programme mit einem gleichen oder ähnlichen
Bedarf an Übertragungskapazität und gleichen oder ähnlichen Echtzeitanforderungen
jeweils in einem gemeinsamen Übertragungskanal des digitalen Rundfunk-Übertragungssystem
in einem Zeit- oder Frequenzschlitz mit gleicher oder ähnlicher Datenübertragungsrate
und/oder gleicher oder ähnlicher Burst-Dauer entsprechend Fig. 8 übertragen. Auf diese
Weise lässt sich die Datenübertragungsrate und die Zykluszeit des jeweiligen Übertragungskanals
besser an den spezifische Bedarf an Übertragungskapazität und die spezifische Echtzeitanforderung
der im jeweiligen Übertragungskanal übertragenen Programme anpassen.
[0036] In Fig. 9 ist eine erste Ausführungsform einer im erfindungsgemäßen Übertragungsverfahren
verwendeten Verteilung der zu einzelnen, über ein digitales Rundfunk-Übertragungssystem
zu übertragenden Programme jeweils gehörigen Datenpakete dargestellt. Zu erkennen
ist die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate aller zu Programmen 1 bis
4 jeweils gehörigen Datenpakete, die jeweils in einem zum jeweiligen Programm 1 bis
4 gehörigen Zeitschlitz in den einzelnen zyklisch aufeinander folgenden Zeitintervallen
angeordnet sind. Neben der Echtzeit-Datenübertragung der Programme 1 bis 4 ergeben
sich erfindungsgemäß frei werdende Übertragungskapazitäten zwischen der im digitalen
Rundfunk-Übertragungssystem vorhandenen Datenübertragungsrate und der gemeinsamen
kleinst möglichen Datenübertragungsrate der zu den einzelnen Programmen 1 bis 4 jeweils
gehörigen Datenpakete, die zur Übertragung von weiteren Programmen 7 bis 9 mit Echtzeitanforderung
herangezogen werden können.
[0037] Fig. 10A beinhaltet eine zweite Ausführungsform der im erfindungsgemäßen Übertragungsverfahren
verwendeten Verteilung der zu einzelnen über ein digitales Rundfunk-Übertragungssystem
zu übertragenden Programme jeweils gehörigen Datenpakete. Hierbei weisen die für die
einzelnen Programme 1 bis 4 bestimmten Zeitschlitze jeweils in Anlehnung an die Datenstruktur
eines digitalen Rundfunk-Übertragungssystems nach dem Stand der Technik in Fig. 1
vertikal angeordnete Unter-Zeitschlitze 1' und 1", 2' und 2", 3' und 3"' , 4' und
4" auf. Die jeweiligen Unter-Zeitschlitze können dabei einerseits Datenpakete unterschiedlichen
Datentyps eines Programms - beispielsweise die zu einem Film gehörigen Video-Daten
und Audio-Daten - aufnehmen. Andererseits können in den aufeinander folgenden Unter-Zeitschlitzen
die Datenpakete desselben Programms aus jeweils aufeinander folgenden Zeitintervallen
gepackt sein, soweit es die Echtzeitanforderungen des jeweiligen Programms erlauben.
[0038] In einer in Fig. 10B dargestellten dritten Ausführungsform der im erfindungsgemäßen
Übertragungsverfahren verwendeten Verteilung der zu einzelnen, über ein digitales
Rundfunk-Übertragungssystemen zu übertragenden Programme jeweils gehörigen Datenpakete
sind die zu jeweils einem Programm 1 bis 4 gehörigen Zeitschlitze in horizontal angeordnete
Unter-Frequenzschlitze 1' und 1", 2' und 2" , 3' und 3"' , 4' und 4" , 5' und 5" ,
6' und 6" entsprechend Fig. 10B unterteilt. Auch hier können in den jeweiligen frequenzmäßige
benachbarten Unter-Frequenzschlitzen entweder Datenpakete eines Programms jeweils
unterschiedlichen Datentyps oder bei Beachtung der Echtzeitanforderungen Datenpakete
aus jeweils aufeinander folgenden Zeitintervallen enthalten sein.
[0039] Da in den einzelnen Zeitschlitzen neben Nutz-Datenpaketen auch Kodierungs-Datenpakete
- beispielsweise Kodierungs-Datenpakete zur Reed-Solomom-Codierung der Nutz-Datenpakete
- übertragen werden, ergibt sich in Abhängigkeit des Volumens an Nutz-Datenpaketen
und einer vorher festgelegten Code-Rate ein bestimmtes zusätzliches Volumen an Kodierungs-Datenpaketen
in den einzelnen Zeit- oder Frequenzschlitzen, die entweder die Burst-Dauer oder die
Datenübertragungsrate des jeweiligen Zeit- oder Frequenzschlitzes variabel in Abhängigkeit
des Nutzdatenvolumens des jeweiligen Zeit- oder Frequenzschlitzes zusätzlich erhöhen.
[0040] Um diese unerwünschte variable Erhöhung der Burst-Dauer und der Datenübertragungsrate
des jeweiligen Zeit- oder Frequenzschlitzes, die die Verteilung der einzelnen Zeit-
oder Frequenzschlitze im Zeit-Frequenz-Raum zusätzlich erschweren, zu vermeiden, wird
entweder eine konstante Erhöhung der Datenübertragungsrate oder eine konstante Erhöhung
der Burst-Dauer durch Anpassung der Code-Rate an das im jeweiligen Zeit- oder Frequenzschlitz
zu übertragende Nutzdatenvolumen realisiert.
[0041] Die konstante Erhöhung der Datenübertragungsrate des jeweiligen Zeit- oder Frequenzschlitzes
infolge von zusätzlich zu übertragenden Kodierungs-Datenpaketen ist in der in Fig.
11A dargestellten ersten Ausführungsvariante der Anordnung von Nutzdaten- zu Kodierungsdaten-Paketen
im Zeit-Frequenzraum gezeigt. Die konstante Erhöhung der Burst-Dauer des jeweiligen
Zeit- oder Frequenzschlitzes infolge von zusätzlich zu übertragenden Kodierungs-Datenpaketen
ist in der in Fig. 11B dargestellten zweiten Ausführungsvariante der Anordnung von
Nutzdaten- zu Kodierungsdaten-Paketen im Zeit-Frequenzraum jeweils mittels einer schraffierten
Fläche gekennzeichnet.
[0042] Die auf diese Weise verursachte Erhöhung der gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate
führt zu einer Reduzierung von zusätzlichen in der vorhandenen Datenübertragungsrate
des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems zu übertragenden Echtzeit-Programme.
[0043] Die einzelnen Nutzdatenpakete werden entsprechend ihrer jeweiligen anwendungsspezifischen
Echtzeitanforderungen innerhalb der einzelnen Zeit- oder Frequenzschlitze zu unterschiedlichen
Zeitpunkten platziert. Auf diese Weise werden Datenpakete mit hoher Echtzeit-Relevanz
- Datenpakete mit Echtzeit-Relevanz über die ganze Burst-Dauer des Zeit- oder Frequenzschlitzes
oder Datenpakete mit hohem Bedarf an Echtzeitverarbeitungskapazität- am zeitlichen
Beginn eines Zeit- oder Frequenzschlitzes angeordnet:
Beispielsweise werden Verschlüsselungs-Daten zur Verschlüsselung der einzelnen Nutzdaten-
und Kodierungs-Datenpakete eines Zeit- oder Frequenzschlitzes am zeitlichen Beginn
des Zeit- oder Frequenzschlitzes positioniert. Am Beginn eines Zeit- oder Frequenzschlitzes
werden beispielsweise auch Datenpakete positioniert, die zum Aufbau eines Bildes in
einer Bild-Sequenz benötigt werden, das sich gegenüber dem Vorgängerbild deutlich
in seinen Inhalt geändert hat - P-Frames in einer Group-Of-Pictures - und somit eine
Vielzahl von Veränderungsdaten im Vergleich zu einem Bild mit geringer Änderung gegenüber
dem Vorgängerbild - I-Frames in einer Group-Of-Pictures - aufweist. Auf diese Weise
kann der vergleichsweise hohe Verarbeitungsaufwand zum Aufbau eines derartigen Bildes
rechtzeitig vor der Echtzeit-Darstellung des Bildes in der Bild-Sequenz bewältigt
werden.
[0044] Im folgenden wird anhand von Fig. 12 die erfindungsgemäße Sendevorrichtung für die
Übertragung von mehreren Programmen mit Echtzeitanforderung in einem gemeinsamen Datenstrom
über ein digitales Rundfunk-Übertragungssystem beschrieben.
[0045] Die über das digitale Rundfunk-Übertragungssystem zu übertragenden analogen oder
digitalen Signale 1
1, 1
2,...., 1
i-1, 1
i,1
i+1,...,1
N - beispielsweise FBAS-Signal, S-Video-Signal oder SDI-Signal zur Übertragung von
Videoinformationen, AES-/EBU-Signal oder embedded SDI-Signal zur Übertragung von Audioinformationen
-, die mehreren Programmen zugeordnet sind, werden jeweils in zugeordneten Multi-Protocol-Encapsulation-Forward-Error-Correction(MPE/FEC)-Kodierern
2
1,2
2,...,2
i-1,2
i,2
i+1,..., 2
N in zugehörige Internet-Protocol-Datenströme (IP-Datenströme) 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N kodiert, die aus IP-Datenpaketen mit zu den Signalinformationen des zu übertragenden
Signals korrespondierenden Dateninhalten bestehen.
[0046] Die MPE-FEC-Kodierer 2
1,2
2,..., 2
i-1, 2
i,2
i+1,...,2
N erzeugen neben den eigentlichen IP-Nutzdaten-Datenpakete auch die bei der Kanal-Kodierung
der Nutzdaten-Datenpakete generierten Kodierungs-Datenpakete. Als Kanalkodierungsverfahren
kann beispielsweise der Reed-Solomon-Algorithmus zum Einsatz kommen.
[0047] Um aus den einzelnen IP-Datenströmen 3
1,3
2,..., 3
i-1, 3
i, 3
i+1, ...,3
N erfindungsgemäß einen einzigen gemeinsamen Transport-Datenstrom TS
out zu bündeln, muss ausgehend von der vorhandenen Datenübertragungsrate des digitalen
Rundfunk-Übertragungssystemen und dem aktuell anfallenden Bedarf an Übertragungskapazität
für jedes zu übertragende analoge oder digitale Signal 1
1,1
2,...,1
i-1,1
i,1
i+1,...,1
N von einer übergeordneten Einheit eine Datenübertragungsrate für die einzelnen IP-Datenströme
3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N vorgegeben werden.
[0048] Als übergeordnete Einheit dient dabei ein MPE-FEC-Master-Kodierer 2
i, der in einer Vorphase des laufenden Betriebs des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems
über einen längeren Zeitraum mittels einer statistischen Analyse des Übertragungsvolumens
in den einzelnen IP-Datenströmen 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N und der Echtzeitanforderungen der im Empfänger aus den übertragenen IP-Datenströmen
gewonnenen Video- und/oder Audio-Inhalten die Zykluszeit der aufeinander folgenden
Zeitintervalle und die Datenübertragungsrate in den einzelnen Übertragungskanälen
des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems ermittelt.
[0049] Im laufendem Betrieb des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems erhält der MPE-FEC-Master-Kodierer
2
i von den einzelnen MPE-FEC-Kodierern 2
1,2
2,...,2
i-1, die über das digitale Rundfunk-Übertragungssystem regulär immer übertragen werden,
sowie von zusätzlichen MPE-FEC-Kodierern 2
i+1,...,2
N, die nur bei zusätzlichen freien Übertragungskapazitäten des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems
übertragen werden, über zugehörige Signalleitungen 4
1,4
2, ...,4
i-1,4
i,4
i+1,...4
N kontinuierlich in einem bestimmten Zeitraster - Zykluszeit der einzelnen aufeinander
folgenden Zeitintervalle - den jeweiligen Bedarf an Übertragungskapazität. Der MPE-FEC-Master-Kodierer
2
i ermittelt aus der Bedarfssumme an Übertragungskapazität der einzelnen MPE-FEC-Kodierer
2
1,2
2,...,2
i-1 und der in der Vorphase des laufenden Betriebs ermittelten Zykluszeit und Datenübertragungsrate
der einzelnen Übertragungskanäle die zulässige Datenübertragungsrate der einzelnen
IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i und die sich daraus ergebende gemeinsame kleinste mögliche Datenübertragungsrate
des gesendeten Transportstroms TS
out sowie die Anzahl zusätzlich zu übertragender IP-Datenströme aus bis zu N-i-1 IP-Datenströmen
3
i+1...,3
N und deren zugehörige zulässige Datenübertragungsrate. Die vom MPE-FEC-Master-Kodierer
2
i ermittelten zulässigen Datenübertragungsraten der einzelnen IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3i sowie von bis zu N-i-1 zusätzlichen IP-Datenströmen 3
i+1,..., 3
N werden den einzelnen MPE-FEC-Kodierern 2
1,2
2,...,2
i-1 sowie den bis zu N-i-1 für die digitale Rundfunk-Datenübertragung ausgewählten zusätzlichen
MPE-FEC-Kodierern 2
i+1,...,2
N über die Signalleitungen 5
1,5
2,...,5
i-1,5
i,5
i+1,...,5
N kommuniziert.
[0050] Die vom MPE-FEC-Master-Kodierer 2
i ermittelten Datenübertragungsraten werden von den einzelnen MPE-FEC-Kodierern 2
1,2
2,...,2
i-1,2
i sowie von bis zu N-i-1 zusätzlich für die digitale Rundfunk-Datenübertragung ausgewählten
MPE-FEC-Kodierern 2
i+1,...,2
N bei der Erzeugung der zugehörigen IP-Datenströmen 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N berücksichtigt.
[0051] Die einzelnen IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N werden zu einem Transportstrom-Generator 7 geführt, der die einzelnen IP-Datenpakete
der einzelnen IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N in die Zeit-Frequenz-Datenstruktur des Transportsstrom TS
out an der richtigen Frequenz-Zeit-Position einbindet. Hinzu erhält er vom MPE-FEC-Master-Kodierer
2
i über die Signalleitung 6 Informationen hinsichtlich der in der statistischen Voranalyse
ermittelten Anzahl der Übertragungskanäle zuzüglich deren zugeordnete Datenübertragungsrate
und zugeordnete Zykluszeit sowie der in den einzelnen Übertragungskanäle regulär zu
übertragenden IP-Datenströme 3
1,3
2,... , 3
i-1,3
i sowie der bis zu N-1-i zusätzlich zu übertragenden IP-Datenströme 3
i+1,...,3
N.
[0052] Im Transportstrom-Generator 7, der in Fig. 13 detaillierter dargestellt ist, werden
die ankommenden IP-Datenpakete der regulär zu übertragenden IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i, sowie der bis zu N-i-1 zusätzlich zu übertragenden IP-Datenströme 3
i+1,...,3
N ausgehend von den über die Signalleitung 6 zugeführten Informationen über die einzelnen
Übertragungskanäle, deren Datenübertragungsrate und deren Zykluszeit sowie der Zuordnung
der einzelnen IP-Datenströme zu den einzelnen Übertragungskanälen die Zeit-Frequenzplanung
jedes einzelnen ankommenden IP-Datenpakets durch einen Zeit-Frequenz-Planer 8 einem
Übertragungskanal, einem innerhalb des Übertragungskanals während eines zyklischen
Zeitintervalls positionierten Übertragungsrahmen (frame), einem innerhalb des Übertragungsrahmens
positionierten Zeitschlitz (slot) und einem innerhalb eines Zeitschlitzes positionierten
und vertikal verlaufenden Unter-Zeitschlitz oder horizontal verlaufenden Unter-Frequenzschlitz
(section) zugeordnet.
[0053] Diese Planungsergebnisse des Zeit-Frequenz-Planers 8 werden einem nachgelagerten
"Section"-Generator 9 zur Erzeugung der einzelnen Unter-Zeitschlitze und Unter-Frequenzschlitze
in den einzelnen Übertragungskanälen aus den dafür bestimmten IP-Datenpaketen der
IP-Datenströme 3
1,3
2, ...,3
i-1,3
i,3
i+1,...3
N verwendet .
[0054] Die somit erzeugten Unter-Zeitschlitze und Unter-Frequenzschlitze werden in einem
nachfolgenden Burstsignal-Generator 11 zu einzelnen, den einzelnen Übertragungskanälen
zugeordneten Burstsignalen mit einer der geplanten Zeitschlitzdauer entsprechenden
Burst-Dauer zusammengefügt.
[0055] In einem abschließenden "Frame"-Generator 12 werden die einzelnen Burst-Signale zu
einen den einzelnen Übertragungskanälen zugeordneten Übertragungsrahmen mit einer
der geplanten Zeitintervallsdauer entsprechenden Zykluszeit zusammengefügt.
[0056] Der auf diese Weise erzeugte Transportstrom TS
out wird einen Kanal-Kodierer und Modulator 13 zur Kodierung und Modulation und schließlich
einer Hochfrequenz-Endstufe 14 zur Leistungsverstärkung zugeführt.
[0057] Das erfindungsgemäße Übertragungsverfahren für mehrere einzelne Datenströme mit Echtzeitanforderungen
in einem gemeinsamen Datenstrom wird nun anhand des Flussdiagramm anhand von Fig.
14 im folgenden beschrieben:
In einem ersten Verfahrensschritt S10, der einmalig in einer Vorphase des Übertragungsbetriebs
durchgeführt wird, erfolgt eine statistische Auswertung des Bedarfes an Übertragungskapazität
jedes einzelnen zu übertragenden Datenstromes über einen längeren Zeitraum. Außerdem
werden in dieser Vorphase die Echtzeitanforderungen an die einzelnen zu übertragenden
Datenströme im Hinblick auf eine echtzeitfähige Rekonstruktion einer Bild- und/oder
Sprach-Sequenz beim Empfänger über einen längeren Zeitraum statistisch ausgewertet.
Ergebnis dieser statistischen Auswertungen ist die Festlegung von einzelnen Übertragungskanälen
im digitalen Rundfunkübertragungssystem mit jeweils einer zugeordneten Datenübertragungsrate
und einer zugeordneten Zykluszeit und die Zuordnung der regulär zu übertragenden und
der zusätzlich zu übertragenden Datenströme auf die einzelnen Übertragungskanäle.
[0058] Im nächsten Verfahrenschritt S20, der in der Zykluszeit der zyklisch aufeinander
folgenden Zeitintervalle des jeweiligen Übertragungskanals durchgeführt wird, werden
die Übertragungsbedarfe der einzelnen, im jeweiligen Übertragungskanal übertragenen
IP-Datenströme von den die einzelnen IP-Datenströme erzeugenden MPE-FEC-Kodierer durch
einen MPE-FEC-Master-Kodierer abgefragt.
[0059] Der nächste Verfahrensschritt S30 beinhaltet das Aufsummieren der in den einzelnen
Zeitintervallen abgefragten Bedarfe an Übertragungskapazität derjenigen IP-Datenströme,
die auf jeden Fall regulär über das digitale Rundfunk-Übertragungssystem übertragen
werden (die von den MPE-FEC-Kodierern 2
1,2
2,...,2
i-1,2
i in Fig. 12 erzeugten IP-Datenströme 3
1,3
2,...,3
i-1,3
i) und das Berechnen der gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate des gemeinsamen
Transportstroms TS
out in den einzelnen Übertragungskanälen des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems.
Die gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate im jeweiligen Übertragungskanal
im jeweiligen Zeitintervall ergibt sich aus der Division der im jeweiligen Zeitintervall
aufsummierten Bedarfe an Übertragungskapazität derjenigen Datenströme, die im jeweiligen
Übertragungskanal übertragen werden, durch die in Verfahrensschritt S10 ermittelte
konstante Zykluszeit der einzelnen Zeitintervalle.
[0060] Im abschließenden Verfahrensschritt S40 wird für jeden Übertragungskanal des digitalen
Rundfunk-Übertragungssystems die für die Übertragung von bis zu N-i-1 zusätzlichen
Datenströmen 3
i+1,...,3
N vorhandene Datenübertragungsrate des jeweiligen Übertragungskanals aus der Differenz
der in Verfahrensschritt S10 ermittelten und dem jeweiligen Übertragungskanal zugeordneten
Datenübertragungsrate und der für den jeweiligen Übertragungskanal in Verfahrensschritt
S30 für das jeweilige Zeitintervall berechneten, gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate
bestimmt. Die für jeden Übertragungskanal jeweils ermittelte Datenübertragungsrate
zur Übertragung zusätzlicher Datenströme 3
i+1,...,3
N wird ausgehend von der in Verfahrensschritt S10 ermittelten Zuweisung von bis zu
N-i-1 zusätzlichen Datenströmen 3
i+1,...,3
N - entsprechend ihres jeweiligen Bedarfs an Übertragungsrate und ihrer jeweiligen
Echtzeitanforderung - an die einzelnen Übertragungskanäle an eine für den jeweiligen
Übertragungskanal maximal mögliche Anzahl von bis zu N-i-1 zusätzlichen Datenströmen
3
i+1,...,3
N entsprechend deren durchschnittlichen Bedarf an Übertragungskapazität zugewiesen.
[0061] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die Erfindung
ist auch bei anderen bekannten digitalen Rundfunk-Übertragungsstandards wie Digital-Video-Broadcast-Terrestrial
(DVB-T), Integrated-Services-Digital-Broadcast-Terrestrial (ISDB-T), Advanced-Television-Systems-Commitee
(ATSC), Data-Broadcast-Standard, Digital-Multimedia-Broadcast-Terrestrial (DMB-T),
Terrestrial-Digital-Multimedia-Broadcastring (T-DMB), Forward-Link-Only (FLO), Digital-Audio-Broadcast
(DAB) und Digital-Radio-Mondiale (DRM) und zukünftig noch entstehenden Rundfunk-Übertragungs-Standards
anwendbar. Die Erfindung erstreckt sich auch auf andere zukünftig entstehende digitale
paketorientierte Datenübertragungsverfahren.
[0062] Anstelle eines MPE-FEC-Master-Kodierers 2
i, der aus einem digitalen oder analogen Eingangssignal 2
i selbst mittels MPE-FEC-Kodierung einen IP-Datenstrom 3
i erzeugt, ist alternativ von der Erfindung auch eine zentrale Einheit abgedeckt, die
ohne Erzeugung eines IP-Datenstroms 3
i die Übertragungsbedarfe der einzelnen, im jeweiligen Übertragungskanal übertragenen
IP-Datenströme von den einzelnen MPE-FEC-Kodierern abfragt und daraus jeweils die
gemeinsame kleinst mögliche Datenübertragungsrate in den einzelnen Übertragungskanälen
ermittelt.
1. Übertragungsverfahren für mehrere einzelne Datenströme (3
1,3
2, ..., 3
i-1,3
i,3
i+1,...,3
N) mit Echtzeitanforderung in einem gemeinsamen Datenstrom (TS
out) über ein digitales Rundfunk-Übertragungssystem bei optimaler Ausnutzung der vorhandenen
Datenübertragungsrate mit folgenden Verfahrensschritten:
• Ermitteln des Bedarfs an Übertragungskapazität für jeden einzelnen Datenstrom (31,32,...,3i-1,3i,3i+1,..., 3N) in jedem zyklisch aufeinander folgenden Zeitintervall mit jeweils konstanter vorbestimmter
Zyklusdauer (tZYKLUS),
• Summation der Bedarfe an Übertragungskapazität im jeweiligen Zeitintervall und Ermittlung
einer kleinst möglichen gemeinsamen Datenübertragungsrate für den gemeinsamen Datenstrom
(TSout) im jeweiligen Zeitintervall aus der Division des je Zeitintervall summierten Bedarfs
an Übertragungskapazität durch die Zyklusdauer (tZYKLUS) des Zeitintervalls,
• Zuweisung der Differenz an Datenübertragungsrate zwischen der im jeweiligen Zeitintervall
ermittelten gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate und der vorhandenen
Datenübertragungsrate an eine derartige Anzahl zusätzlicher einzelner Datenströme
(3i+1,...,3N), dass bei minimaler ungenutzter Datenübertragungsrate deren summierte Bedarfe an
Übertragungskapazität im jeweiligen Zeitintervall mit der Differenz an Datenübertragungsrate
übertragbar sind.
2. Übertragungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bedarf der einzelnen Datenströme (31,32,...,3i-1, 3i,3i+1,...,3N) an Übertragungskapazität über eine Vielzahl von Zeitintervallen vorab ermittelt
wird und Datenströme mit einem Bedarf an Übertragungskapazität und mit einer Echtzeitanforderung
in einer ähnlichen Größenordnung jeweils in einem Übertragungskanal des digitalen
Übertragungssystems mit derselben Datenübertragungsrate und in Zeitintervallen mit
jeweils derselben Zyklusdauer (TZYKLUS) übertragen werden.
3. Übertragungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zyklusdauer (tZYKLUS) der Zeitintervalle in den jeweiligen Übertragungskanälen mittels statistischer Analyse
der Bedarfe der einzelnen Datenströme (31,32,..., 3i-1,3i,3i+1, ..., 3N) an Übertragungskapazität über eine Vielzahl von Zeitintervallen vorab bestimmt wird.
4. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Datenströme (31,32,...,3i-1,3i,3i+1,..., 3N) aus in Nutzdaten-Pakete, bevorzugt in Internet-Protokoll-Datenpakete, gewandelten
digitalen und/oder analogen Datenübertragungssignalen, bevorzugt Video- und/oder Audio-Signalen,
bestehen.
5. Übertragungsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zum jeweiligen einzelnen Datenstrom (31,32,...,3i-1, 3i,3i+1,...,3N) gehörigen Nutz-Datenpakete im jeweiligen Zeitintervall in jeweils einem Zeitschlitz
des gemeinsamen Datenstroms (TSout) platziert werden, dessen variable Burst-Dauer (TBURST) der Division der ermittelten gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate
durch den Bedarf des jeweiligen einzelnen Datenstroms (31,32,...,3i-1, 3i,3i+1,...,3N) an Übertragungskapazität im jeweiligen Zeitintervall entspricht.
6. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den einzelnen Nutzdaten-Paketen jedes einzelnen Datenstroms (31,32,..., 3i-1, 3i, 3i+1,..., 3N) im gemeinsamen Datenstrom (TSout) zugewiesenen zusätzlichen Kodierungsdaten-Pakete zur statischen Kanalcodierung durch
Erhöhung der gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate im jeweiligen Zeitintervall
berücksichtigt werden.
7. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den einzelnen Nutzdaten-Paketen jedes einzelnen Datenstroms (31,32,...,3i-1,3i, 3i+1,...,3N) im gemeinsamen Datenstrom (TSout) zugewiesenen zusätzlichen Kodierungsdatenpakete zur statischen Kanalcodierung durch
Verbreiterung jedes zu jeweils einem einzelnen Datenstrom (31,32, ...,3i-1,3i,3i+1,...,3N) gehörigen Zeitschlitzes eines Zeitintervalls um eine konstante Zeitdauer mittels
Anpassung der Coderate der statischen Kanalcodierung an die variable Burst-Dauer (tBURST) des jeweiligen Zeitschlitzes berücksichtigt werden.
8. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Beginn jedes Zeitschlitzes jeweils Datenpakete platziert werden, die für die Verarbeitung
aller im Zeitschlitz übertragenen Datenpakete beim Empfang benötigt werden, bevorzugt
Verschlüsselungsdaten zur Entschlüsselung der verschlüsselten Nutz- und Kodierungsdaten-Pakete.
9. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Beginn jedes Zeitschlitzes jeweils Datenpakete platziert werden, die beim Empfang
einer komplexen Datenverarbeitung zugeführt werden, beispielsweise Datenpakete zur
Rekonstruktion einer im Zeitintervall stattfindenden Sequenz von aufeinander folgenden
Videos mit deutlich veränderten Video-Inhalt.
10. Übertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das digitale Rundfunkübertragungssystem ein digitales Rundfunkübertragungssystem
nach dem Digital-Video-Broadcast-Handheld-Standard (DVB-H) ist.
11. Übertragungsverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zu den Datenpaketen eines einzelnen Datenstroms (31,32,...,3i-1,3i,3i+1,...,3N) gehörige Zeitschlitz im gemeinsamen Datenstrom (TSout) mit der ermittelten gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate ein Burst
im gemeinsamen Datenstrom (TSout) des digitalen Rundfunk-Übertragungssystems nach dem Digital-Video-Broadcast-Handheld-Standard
(DVB-H) ist, wobei dessen variable Burst-Dauer (tBURST) der variablen Dauer (TBURST) des Zeitschlitzes entspricht und die zu einem einzelnen Datenstrom (31,32,...,3i-1,3i, 3i+1,... , 3N) gehörigen Bursts in aufeinander folgenden Zeitintervallen im variablen Zeitabstand
(Δ-T) voneinander entfernt sind.
12. Übertragungsverfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandlung der einzelnen digitalen und/oder analogen Video- und/oder Audio-Signale
in Datenpakete der einzelnen Datenströme (31,32,...,3i-1,3i, 3i+1,..., 3N) nach einem MPEG-4-Quell-Kodierungsstandard erfolgt.
13. Übertragungsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zeitintervall mit jeweils konstanter Zyklusdauer (TZYKLUS) der Zeitdauer einer dem MPEG-4-Quell-Kodierungsstandard entsprechenden, in einem
I-Frame und in mehreren P-Frames abgelegten und als group-of-pictures bezeichneten
Video-Sequenz entspricht, wobei der variable Zeitabstand (Δ-T) zwischen Bursts desselben Datenstroms (31, 32, ... , 3i-1,3i,3i+1,...,3N) in zwei aufeinander folgenden Zeitintervallen in der Größenordnung der Zeitdauer
einer group-of-pictures liegt.
14. Übertragungsverfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zeitintervall mit jeweils konstanter Zyklusdauer (tZYKLUS) der Zeitdauer von mehreren group-of-pictures entspricht, wobei die Bursts desselben
Datenstroms (31,32, ...,3i-1,3i,3i+1,...,3N) in einem Zeitintervall unmittelbar aufeinander folgen und der variable Zeitabstand
(Δ-T) zwischen Bursts desselben Datenstroms (31,32,...,3i-1, 3i, 3i+1,...,3N) in zwei aufeinanderfolgenden Zeitintervallen in der Größenordnung der Zeitdauer
der in einem Zeitintervall zusammengefassten Anzahl von group-of-pictures liegt.
15. Sendevorrichtung für einen aus mehreren einzelnen Datenströmen (31,32,...,3i-1,3i,3i+1,...,3N) mit Echtzeitanforderung gebildeten gemeinsamen Datenstrom (TSout) in einem digitalen Rundfunk-Übertragungssystem bei optimaler Ausnutzung der vorhandenen
Datenübertragungsrate mit mehreren Kodiereinheiten (21,22,...,2i-1,2i,2i+1,...,2N) zur Erzeugung jeweils eines einzelnen Datenstroms (31,32,..., 3i-1, 3i3i+1,...,3N) mit Nutzdaten-Paketen aus jeweils einem zu übertragenden Video- und/oder Audio-Signal
und einem Transportstromgenerator (7) zur Erzeugung eines gemeinsamen Datenstroms
(TSout) aus den einzelnen Datenströmen (31,32,....,3i-1,3i,3i+1,...,3N),
wobei eine als übergeordnete Master-Einheit arbeitende Kodier-Einheit (2i) mit den restlichen jeweils als untergeordnete Slave-Einheiten arbeitenden KodierEinheiten
(21,22,...,2i-1,2i+1....,2N) und dem Transportstromgenerator (7) derart verschaltet ist, dass eine Übermittlung
einer gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate für den gemeinsamen Datenstrom
(TSout) auf der Basis des von jeder Slave-Einheit (21,22,...,2i-1,2i+1, ...,2N) je Zeitintervall gemeldeten Bedarfs an Übertragungskapazität an den Transportstromgenerator
(7) von der Master-Einheit (2i) erfolgt.
16. Sendevorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich eine Übermittlung der Lage jedes Zeitschlitzes im gemeinsamen Datenstrom
(TSout) für die Übertragung der zur jeweiligen Slave-Einheit (21,22,...,2i-1, 2i+1, ...,2N) gehörigen Datenpakete im jeweiligen Zeitintervall an den Transportstromgenerator
(7) von der Master-Einheit (2i) erfolgt.
17. Sendevorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzliche als Slave-Einheiten arbeitende Kodierer (2i+1,...,2N) zur Erzeugung zusätzlicher einzelner Datenströme (3i+1,...,3N) mit Echtzeitanforderung vorgesehen sind, die mit einer der Differenz zwischen der
vorhandenen Datenübertragungsrate des digitalen Übertragungssystems und der ermittelten
gemeinsamen kleinst möglichen Datenübertragungsrate entsprechenden Datenübertragungsrate
übertragen werden.