(19)
(11) EP 1 925 276 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.2008  Patentblatt  2008/22

(21) Anmeldenummer: 06124705.2

(22) Anmeldetag:  24.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61H 23/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(71) Anmelder: STP Swiss Therapeutic Products AG
9242 Oberuzwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Wick, Viktor
    9246, Niederbüren (CH)

(74) Vertreter: Welch, Andreas et al
Hepp Wenger Ryffel AG Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Gerät zur biomechanischen Stimulation


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur biomechanischen Stimulation, umfassend eine Grundeinheit, einen auf der Grundeinheit fest angeordneten und sich in die Höhe erstreckenden Sockel, eine Verbindungseinheit, die derart in mindestens einer Führungsschiene am Sockel angeordnet ist, dass sie entlang des Sockels relativ zur Grundeinheit stufenlos höhenverstellbar ist, sowie eine zylindrische Stimulationseinheit, welche einen Antriebsmotor enthält und mit der Verbindungseinheit derart verbunden ist, dass sie während des Betriebs eine kreisförmige oder elliptische Bewegung um eine Achse, welche von der Zylinderachse verschieden ist, ausübt und hierbei eine Parallelverschiebung erfährt. Das Gerät kann insbesondere zur therapeutischen Behandlung zur Anwendung bei Menschen mit einer dauerhaften körperlichen, die Mobilität einschränkenden Behinderung, wie beispielsweise an einen Rollstuhl gefesselte Patienten, eingesetzt werden.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Gerät zur selektiven biomechanischen Stimulation bestimmter Körperteile.

[0002] Die Biomechanische Stimulation (BMS) wurde Ende der 70er Jahre entwickelt und in erster Linie im Bereich des Leistungssports eingesetzt. Die BMS beruht auf einer ausschliesslich mechanischen Einwirkung auf den menschlichen Körper mit Schwingungen in jeweils einer bestimmten Frequenz und einer bestimmten Amplitude, die entsprechend der gewünschten Anwendung ausgewählt werden. Die Schwingungen, die den natürlichen des Körpers ähneln und diese imitieren, wirken auf angespannte oder gedehnte Muskeln längs zur Muskelfaser ein. Durch gezielte Beeinflussung der körpereigenen Schwingungsparameter werden somit durch die BMS positive Effekte beispielsweise auf das Kreislauf- und Lymphsystem erzeugt.

[0003] So kommt es aufgrund einer durch BMS hervorgerufenen Steigerung der Muskelbewegungen zu einer deutlich erhöhten Durchblutung des Muskels beziehungsweise des entsprechenden Körperteils. Dies kann zur Behandlung von Krankheiten wie peripheren Durchblutungsstörungen ausgenützt werden.

[0004] Andererseits kann mit Hilfe der BMS aber auch gezielt Muskelaufbau betrieben werden, was im sportlichen Bereich, aber auch im Gesundheitsbereich - beispielsweise beim Muskelaufbau im Rahmen von Rehabilitationsmassnahmen - Anwendung findet.

[0005] Zudem kann die BMS im kosmetischen Bereich beispielsweise gegen Faltenbildung oder Cellulite eingesetzt werden.

[0006] Im Stand der Technik sind bereits Geräte zur Durchführung der BMS beschrieben, beispielsweise in der DE-A-199 44 456, der DE-U-201 16 277 oder der DE-U-202 19 435. Hierbei wird die BMS mit Hilfe von zufällig erzeugten Vibrationen in mehr oder weniger linearer (vertikaler) Richtung durchgeführt. Es kommt zu einem Hub, der sich nachteilig auf den Benutzer auswirkt. Zudem sind die Geräte derart konzipiert, dass nur eine limitierte Anzahl an Körperpartien, beispielsweise nur der Bein- oder Armbereich - der BMS unterzogen werden kann.

[0007] Verbesserte Geräte zur biomechanischen Stimulation sind in der EP-1 537 844 A1, EP-1 555 006 A1 sowie der EP-1 637 117 A1 beschrieben. Diese Geräte sind bereits in der Lage, die für eine biomechanische Stimulation optimale, im Wesentlichen hubfreie kreisförmige oder elliptische Bewegung durchzuführen. Insbesondere in der EP-1 537 117 A1 ist eine zylindrische Stimulationseinheit zur Durchführung der biomechanischen Stimulation vorgeschlagen. Allerdings ist das Gerät der EP-1 537 117 vorzugsweise als kompaktes und mobiles Gerät für den Sport- und Fitnessbereich ausgelegt. Für die Behandlung von Patienten mit einer dauerhaften körperlichen, die Mobilität einschränkenden Behinderung, beispielsweise einer Lähmung der Beine, welche die Patienten an einen Rollstuhl fesselt, aber auch für querschnittsgelähmte, bettlägerige Patienten, ist es nur bedingt geeignet.

[0008] Es bestand daher ein Bedarf für ein Gerät zur biomechanischen Stimulation, welches auch zur Anwendung bei Menschen mit einer dauerhaften körperlichen, die Mobilität teilweise oder völlig einschränkenden Behinderung, wie beispielsweise an einen Rollstuhl gefesselte Patienten, geeignet ist.

[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Gerät gemäss Anspruch 1 gelöst.

[0010] Es wurde vom vorliegenden Anmelder gefunden, dass sich die BMS auf vorteilhafte Weise durchführen lässt, wenn die Stimulation durch eine gleichförmige kreisförmige oder elliptische Bewegung erzeugt wird. Im Gegensatz zu den Geräten aus dem Stand der Technik wird beim erfindungsgemässen Gerät dadurch nicht nur eine vertikale Kraft ausgeübt, sondern auch eine im Wesentlichen parallel wirkende Zugkraft. Dies führt zu einer erheblich verbesserten biomechanischen Stimulation des auf dem Gerät befindlichen Körperteils, bei welcher die behandelten Zellen nicht nur zusammengepresst, sondern auch gedehnt, massiert und ausgestrichen werden. Das erfindungsgemässe Gerät überträgt mechanische Schwingungen auf Nerven-, Binde- und Muskelgewebe mit Frequenzen, welche dem natürlichen Muskeltonus entsprechen. Dieses Prinzip ermöglicht es Anwendern, unter anderen mit minimalem Aufwand auf wirkungsvolle Art Kraft, Beweglichkeit und Koordination zu trainieren.

[0011] In der EP-1 537 844 A1, EP-1 555 006 A1 sowie der EP-1 637 117 A1 sind bereits Geräte beschrieben, welche auf dem vorstehenden Stimulationsprinzip basieren. Hierbei werden Frequenzen von vorzugsweise 5-50 Hz mittels einer absolut erzwungenen Bewegung des Geräts auf die entsprechende Körperpartie übertragen. Diese Geräte sind jedoch aufgrund ihres Aufbaus nur bedingt für die Anwendung bei schwer körperbehinderten Patienten geeignet.

[0012] Demgegenüber wird gemäss der vorliegenden Erfindung ein Gerät zur biomechanischen Stimulation bereitgestellt, umfassend eine Grundeinheit, einen auf der Grundeinheit fest angeordneten und sich in die Höhe erstreckenden Sockel, eine Verbindungseinheit, die entweder fest oder am Sockel oder derart in mindestens einer Führungsschiene am Sockel angeordnet ist, dass sie entlang des Sockels relativ zur Grundeinheit stufenlos höhenverstellbar ist, sowie eine zylindrische Stimulationseinheit, welche einen Antriebsmotor enthält und mit der Verbindungseinheit derart verbunden ist, dass sie während des Betriebs eine kreisförmige oder elliptische Bewegung um eine Achse, welche von der Zylinderachse verschieden ist, ausübt und hierbei eine Parallelverschiebung erfährt.

[0013] Die Zylinderachse ist die Achse, welche durch den Mittelpunkt der Basis- und der Deckfläche der zylindrischen Grundeinheit der Stimulationseinheit verläuft.

[0014] Im Vergleich zu dem kompakten Gerät der EP-1 637 117 A1 ist das erfindungsgemässe Gerät vor allem derart ausgelegt, dass es rollstuhlgängig ist., d.h. ein im Rollstuhl sitzender Patient kann sich der zylindrischen Stimulationseinheit problemlos annähern und somit das Gerät zur biomechanischen Stimulation diverser Körperteile nutzen. Hierzu ist vorzugsweise die zylindrische Stimulationseinheit derart an einem festen Sockel angebracht, dass sie entlang dem Sockel stufenlos höhenverstellbar ist. Dies erfolgt gemäss der vorliegenden Erfindung über eine Verbindungseinheit, welche die zylindrische Stimulationseinheit mit dem Sockel verbindet, und welche in mindestens einer Führungsschiene am Sockel angeordnet ist.

[0015] Die Grundeinheit ist aus einem herkömmlich für derartige Bauteile verwendeten Material gefertigt, beispielsweise aus Metall oder einem geeigneten Kunststoff.

[0016] Die Grundeinheit weist in der Regel mindestens eine Platte mit ausreichenden Dimensionen auf, um ein stabiles Aufstellen der erfindungsgemässen Geräts auf eine Unterlage wie einen Boden zu gewährleisten. Vorzugsweise weist die Grundeinheit eine derart gewinkelte Form auf, dass das Gerät besonders gut rollstuhlgängig ist. Gemäss dieser Ausführungsform umfasst die Grundeinheit zwei rechteckige Platten, welche derart zueinander angeordnet sind, dass sie einen Winkel von grösser 90° einschliessen. Auf diese Weise wird ein Raum zwischen den Platten gebildet, in welchem sich ein körperbehinderter Patient gut bewegen kann, auch wenn er in einem Rollstuhl sitzt.

[0017] An der Grundeinheit ist ein Sockel befestigt. Die Verbindung zwischen Grundeinheit und Sockel ist fest, um eine gute Stabilität des erfindungsgemässen Geräts auch während des Betriebs zu gewährleisten. In der Regel ist der Sockel derart auf der Grundeinheit befestigt, dass er sich vertikal in die Höhe erstreckt, d.h. mit dem Boden, auf welchem das Gerät aufgestellt ist, einen Winkel von 90° einschliesst. Eine gewisse Abweichung hiervon ist möglich, sofern dadurch nicht die Verwendung des Geräts beziehungsweise dessen Stabilität nach dem Aufstellen ungebührlich beeinträchtigt werden.

[0018] Die Sockeleinheit erstreckt sich zumindest derart in die Höhe, dass sie von einem im Rollstuhl sitzenden Patienten problemlos verwendet werden kann. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform besitzt aber der Sockel eine derartige Höhe, dass das Gerät auch von einer stehenden Person gut verwendet werden kann. Somit besitzt der Sockel des erfindungsgemässen Geräts vorzugsweise eine Höhe im Bereich von 1 m bis 3.50 m.

[0019] Im Sockel ist gemäss einer bevorzugten Ausführungsform mindestens eine Einheit zur Aufnahme einer Verbindungseinheit vorgesehen. Es handelt sich hierbei üblicherweise um mindestens eine Führungsschiene, in welcher die Verbindungseinheit solide fixiert ist und gleichzeitig stufenlos entlang des Sockels höhenverstellbar ist. Vorzugsweise sind zwei Führungsschienen im Sockel angeordnet, um eine noch stabilere Anordnung der Verbindungseinheit zu gewährleisten.

[0020] Die stufenlose Verstellung der Verbindungseinheit erfolgt erfindungsgemäss bevorzugt auf elektrischem Weg mit Hilfe eines Motors, kann aber auf bekannte Weise auch mechanisch (hydraulisch) realisiert werden. Bei der elektrischen Verstellung mittels eines Motors ist dieser Motor vorzugsweise im Sockel angeordnet und kann mit einer Steuereinheit bedient werden, die sich im Sockel befindet. Wahlweise oder zusätzlich kann beim erfindungsgemässen Gerät auch eine separate Steuereinheit bereitgestellt sein, welche vorzugsweise in Form von Fusspedalen ausgestaltet ist. In diesem Fall kann die stufenlose Höhenverstellung auf einfache Weise durch Betätigung des entsprechenden Fusspedals erfolgen. Derartige Steuereinheiten sind dem Fachmann selbstverständlich bekannt. Selbstverständlich sind auch Ausführungsformen von der vorliegenden Erfindung umfasst, bei denen das Gerät mit Hilfe eines externen oder integrierten Computers bedient werden kann.

[0021] Gemäss einer alternativen Ausführungsform kann die Verbindungseinheit aber auch fest am Sockel in einer bestimmten, frei wählbaren Höhe angebracht sein, wenn das Gerät nur für bestimmte Anwendungen und Patienten gedacht ist. Eine feste Anordnung führt zu einer Kostenersparnis.

[0022] Die Verbindungseinheit des erfindungsgemässen Geräts dient zur Verbindung des Sockels mit der zylindrischen Stimulationseinheit. Hierzu ist die Verbindungseinheit in einer vorstehend beschriebenen Einheit zur Aufnahme der Verbindungseinheit im Sockel derart fixiert, dass sie entlang des Sockels stufenlos höhenverstellbar ist. Diese Verbindung kann vom Fachmann auf herkömmliche Weise bewerkstelligt werden. An ihrem anderen Ende ist die Verbindungseinheit derart mit der zylindrischen Stimulationseinheit verbunden, dass letztere während des Betriebs die gewünschte kreisförmige oder elliptische Bewegung durchführen kann. Dies kann ebenfalls auf gängige, dem Fachmann bekannte Art und Weise erreicht werden.

[0023] Erfindungsgemäss bevorzugt sind Verbindungseinheit und Stimulationseinheit über den in der Stimulationseinheit angeordneten Motor miteinander verbunden. Bei dieser Ausführungsform weist die Stimulationseinheit eine Öffnung auf, durch welche der in der Stimulationseinheit befindliche Motor mit der Verbindungseinheit verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform stellt die Verbindungseinheit somit den Motorfuss dar.

[0024] Die Stimulationseinheit umfasst einen zylindrischen Grundkörper, in dessen Innern sich der Antriebsmotor befindet. Der zylindrische Grundkörper ist aus einem herkömmlich für derartige Bauteile verwendeten Metall gefertigt. Er ist auf seiner Aussenseite vollständig - mit Ausnahme einer eventuell vorgesehenen und vorstehend beschriebenen Öffnung zur Verbindung mit der Verbindungseinheit - an die von einer Schicht aus einem weichen Material wie Schaumstoff oder Gummi, Textil oder Kunststoff umhüllt.

[0025] Die Basisfläche beziehungsweise die Deckfläche des zylindrischen Grundkörpers ist vorzugsweise abnehmbar ausgestaltet. Basis- und/oder Deckfläche weisen zudem vorzugsweise Entlüftungsschlitze auf.

[0026] Der Antriebsmotor ist vorzugsweise ein herkömmlicher Elektromotor mit Excenterwelle.

[0027] Vorzugsweise sind sowohl Basis- als auch Deckfläche über jeweils ein Kugellager mit der Excenterwelle des Antriebsmotors derart verbunden, dass der zylindrische Grundkörper während des Betriebs eine kreisförmige oder elliptische Bewegung um eine Achse, welche von der Zylinderachse verschieden ist, ausübt und hierbei eine Parallelverschiebung erfährt. Diese Bewegung wurde bereits in EP-1 537 844 A1, EP-1 555 006 A1 sowie der EP-1 637 117 A1 beschrieben, auf deren diesbezüglichen Inhalt ausdrücklich Bezug genommen wird. Die Bewegung ist wesentlich dadurch charakterisiert, dass die Stimulationseinheit während des Betriebs praktisch keinen Hub erfährt, d.h. der Hub beträgt in der Regel maximal 1-6 mm, vorzugsweise 1-4 mm und besonders bevorzugt etwa 2 mm.

[0028] Während des Betriebs erfährt die Stimulationseinheit somit eine gleichförmige kreisförmige oder elliptische Bewegung. Somit ist beim erfindungsgemässen Gerät die Bewegung insgesamt erzwungen und absolut gleichförmig. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise die biomechanische Muskelstimulation deutlich effektiver durchgeführt werden kann als wenn die BMS durch zufällige und deshalb ungleichförmige Bewegungen erfolgt. Im Gegensatz zu den Geräten aus dem Stand der Technik wird beim erfindungsgemässen Gerät dadurch nicht nur eine vertikale Kraft ausgeübt, sondern auch eine im Wesentlichen parallel wirkende Zugkraft. Dies führt zu einer erheblich verbesserten biomechanischen Stimulation des auf der Plattform befindlichen Körperteils.

[0029] Erfindungsgemäss ist eine kreisförmige Bewegung bevorzugt. Gemäss der vorliegenden Erfindung wird unter einer kreisförmigen Bewegung eine Bewegung verstanden, die nicht mehr als 5 % von einer idealen kreisförmigen Bewegung abweicht.

[0030] Erfindungsgemäss bevorzugt erfolgt die Bewegung der Plattform mit einer Frequenz von 5 bis 50 Hz, vorzugsweise von 5 bis 35 Hz.

[0031] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Antriebsmotor zumindest mit der Basis- oder der Deckfläche weiterhin über mehrere, vorzugsweise vier bis sechs Gummielemente verbunden. Durch diese von der herkömmlichen Vorgehensweise abweichende Motorbefestigung können die Gerätedimensionen und die Herstellungskosten verringert werden.

[0032] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform weist die Stimulationseinheit eine Öffnung auf, durch welche der Motor - nach Abnahme des einen Teils der Sockeleinheit - für Montage- beziehungsweise Wartungsarbeiten zugänglich ist.

[0033] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Stimulationseinheit an beiden Enden jeweils einen Haltegriff auf, damit sich der Patient während der Verwendung des Geräts sicher festhalten kann. Die Haltegriffe können aber auch dazu verwendet werden, um sich mit den Armen während der Verwendung des Geräts in dieselben einzuhängen und damit das Gerät besonders spezifisch nutzen zu können. Zu diesem Zweck sind die Haltegriffe wie in den Figuren gezeigt vorzugsweise schlaufenförmig ausgebildet. Das erfindungsgemässe Gerät ist aber nicht auf diese Art von Haltegriffen limitiert.

[0034] Das erfindungsgemässe Gerät kann im Fitness-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich eingesetzt werden. Es können positive Effekte wie die Verbesserung von Beweglichkeit und Koordination, Steigerung der Muskelkraft, Unterstützung in der Rehabilitation, Verbesserung des Stoffwechsels, Aktivierung der Blutzirkulation, Verminderung von Cellulite und Erhöhung der Knochendichte erzielt werden. Im Fitnessbereich stehen der Muskelaufbau sowie die Erhöhung der Ausdauerleistung des Benutzers im Vordergrund. Im Kosmetikbereich kann das Gerät beispielsweise gegen Cellulite oder Faltenbildung eingesetzt werden. Im Gesundheitsbereich kann das erfindungsgemässe Gerät für beispielsweise folgende Indikationen herangezogen werden: Bindegewebsschwäche, Degenerative rheumatische Erkrankungen, Migräne, Muskelverspannung oder -schwäche, Schmerzen im Muskel- und Bewegungsapparat, Aufbau der Muskulatur bei Muskelatrophie, Degenerative Prozesse an Bandscheiben (Arthrosen), Frakturen, Gelenkerkrankungen (z.B. Tennis-Golfellbogen), Gelenkinstabilität, Myelose, Schulter-, Rücken-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenksbeschwerden, Durchblutungsstörungen, Stauungssyndrom (Ulcus cruris), Ödemresorption, Neuropathien, Stoffwechselkräftigung, Harninkontinenz, Multiple Sklerose, Muskeldystrophie, Parkinson-Syndrom, Schlaganfall, Arthrogenes(venöses) Stauungssyndrom (Ulcus cruris), Durchblutungsstörungen, Ehlers-Danlos Syndrom, Sklerodermie, Parodontose, Kiefergelenksbeschwerden, Durchblutungsverbesserung des Sehnervs, Stärkung der Augenringmuskulatur, Facialisparese, Stirn- u. Kieferhöhlensymptomatik, Chronische Rhinitis, Tinnitus aurium und Osteoporose.

[0035] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend nicht einschränkend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des Geräts der vorliegenden Erfindung

Fig. 2 eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäss Fig. 1

Fig. 3 die Stimulationseinheit der Ausführungsform gemäss Fig. 1



[0036] Gemäss einer in Fig. 1 und 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Gerät eine Grundeinheit, bestehend aus zwei Längsplatten 1a und 1b mit einer Dimension von jeweils etwa 130 cm x 20 cm x 3cm. Die beiden Platten schliessen einen Winkel von etwa 90° ein. An einem Ende sind die beiden Längsplatten 1a und 1b über Streben 2 mit dem Sockel 3 verbunden. Die Streben 2 sind an den beiden Längsplatten 1a und 1 b festgeschweisst.

[0037] Der Sockel 3 besitzt in diesem Beispiel eine Höhe von etwa 2.30 m weist einen Abschnitt mit zwei Führungsleisten 4a, 4b auf. In diesen Führungsleisten ist eine Verbindungseinheit 5 (in Fig. 1 nicht sichtbar) derart fixiert, dass sie stufenlos entlang des Sockels höhenverstellbar ist.

[0038] Am anderen Ende der Verbindungseinheit 5 ist die biomechanische Stimulationseinheit 6 angeordnet. Diese Stimulationseinheit hat eine Länge von etwa 95-100 cm und weist an beiden Enden jeweils einen Haltegriff 7a, 7b auf.

[0039] Das Gerät weist zudem eine Steuereinheit 8 in Form von Fusspedalen zur Bedienung des Geräts auf.

[0040] Fig. 2 zeigt das Gerät gemäss Fig. 1 in Seitenansicht. Hier ist die Verbindungseinheit 5 zu erkennen. Zudem ist eine weitere Steuereinheit 9 erkennbar, welche im Sockel 3 angeordnet ist.

[0041] In Fig. 3 ist die Stimulationseinheit 6 der Ausführungsform gemäss Fig. 1 im Detail gezeigt. Der Antriebsmotor 10 weist an beiden Enden eine Excenterwelle 11 auf. Diese ist über Kugellager 12a und 12b mit dem Boden 13 beziehungsweise der Deckfläche 14 des zylindrischen Grundkörpers 15 verbunden. Weiterhin ist der Motor 10 über sechs Gummielemente 16 mit dem Boden 13 mittels Schrauben verbunden. Der zylindrische Grundkörper 15 ist von einer Schicht 17 aus Schaumstoff vollständig bis auf eine Aussparung (hier nicht gezeigt) umschlossen. Die Aussparung ist sowohl im zylindrischen Grundkörper 15 als auch in der Schaumstoffschicht 17 vorhanden. Durch diese Aussparung ist der Motor 10 mit der Verbindungseinheit 5 verbunden und von aussen für Montage- oder Wartungsarbeiten zugänglich. Der zylindrische Grundkörper 15 und die Schicht 17 sind miteinander verschraubt. Auf dem Boden 13 und der Deckfläche 14 ist jeweils eine Abschlussplatte 19a, 19b mit Entlüftungsschlitzen angeordnet. An diesen Abschlussplatten 19a, 19b sind die Haltegriffe 7a, 7b befestigt.


Ansprüche

1. Gerät zur biomechanischen Stimulation, umfassend eine Grundeinheit, einen auf der Grundeinheit fest angeordneten und sich in die Höhe erstreckenden Sockel, eine Verbindungseinheit, die die entweder fest oder am Sockel oder derart in mindestens einer Führungsschiene am Sockel angeordnet ist, dass sie entlang des Sockels relativ zur Grundeinheit stufenlos höhenverstellbar ist, sowie eine zylindrische Stimulationseinheit, welche einen Antriebsmotor enthält und mit der Verbindungseinheit derart verbunden ist, dass sie während des Betriebs eine kreisförmige oder elliptische Bewegung um eine Achse, welche von der Zylinderachse verschieden ist, ausübt und hierbei eine Parallelverschiebung erfährt.
 
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel vertikal auf der Grundeinheit angeordnet ist.
 
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel eine Höhe im Bereich von 1 m bis 3..50 m aufweist.
 
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Sockel zwei Führungsschienen zur stufenlosen Höhenverstellung der Verbindungseinheit vorgesehen sind.
 
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Ende der zylindrischen Stimulationseinheit ein Haltebügel angebracht ist.
 
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät mit einer Bedienungseinheit gesteuert wird, welche im Sockel und/oder in Form einer separaten, mit den Füssen bedienbaren Einheit angeordnet ist.
 
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundeinheit eine derart gewinkelte Form aufweist, dass das Gerät rollstuhlgängig oder für bettlägerige Patienten verwendbar ist.
 
8. Verwendung des Geräts nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur biomechanischen Stimulation von Muskeln.
 
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die biomechanische Stimulation zur Verbesserung von Beweglichkeit und Koordination, Steigerung der Muskelkraft, Unterstützung in der Rehabilitation, Verbesserung des Stoffwechsels, Aktivierung der Blutzirkulation, Verminderung von Cellulite, Erhöhung der Knochendichte, zum Muskelaufbau, zur Erhöhung der Ausdauerleistung, gegen Cellulite oder Faltenbildung, gegen Bindegewebsschwäche, Degenerative rheumatische Erkrankungen, Migräne, Muskelverspannung oder - schwäche, Schmerzen im Muskel- und Bewegungsapparat, Aufbau der Muskulatur bei Muskelatrophie, Degenerative Prozesse an Bandscheiben (Arthrosen), Frakturen, Gelenkerkrankungen (z.B. Tennis-Golfellbogen), Gelenkinstabilität, Myelose, Schulter-, Rücken-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenksbeschwerden, Durchblutungsstörungen, Stauungssyndrom (Ulcus cruris), Ödemresorption, Neuropathien, Stoffwechselkräftigung, Harninkontinenz, Multiple Sklerose, Muskeldystrophie, Parkinson-Syndrom, Schlaganfall, Arthrogenes(venöses) Stauungssyndrom (Ulcus cruris), Durchblutungsstörungen, Ehlers-Danlos Syndrom, Sklerodermie, Parodontose, Kiefergelenksbeschwerden, Durchblutungsverbesserung des Sehnervs, Stärkung der Augenringmuskulatur, Facialisparese, Stirn- und Kieferhöhlensymptomatik, Chronische Rhinitis, Tinnitus aurium oder Osteoporose eingesetzt wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente