[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Behältnis mit einer einen Aufnahmeraum begrenzenden
Wand für eine insbesondere pastöse Masse, an dessen ersten Ende ein Verschlußelement
und an dessen zweiten Ende eine Öffnung zur Aufnahme eines Ausschubelementes, insbesondere
eines Kolbens angeordnet ist
[0002] Behältnisse der gattungsgemäßen Art dienen zur Aufnahme von pastösen Massen wie Schmiermittel,
Dichtungsmittel, Fugenmassen, Klebstoffen und dergleichen. Pastöse Massen werden zum
Beispiel vielfach im Baugewerbe sowie auch im Kraftfahrzeugbereich eingesetzt. Um
die pastösen Massen gut verarbeiten zu können, sind diese in gattungsgemäßen Behältnissen,
beispielsweise in Kartuschen, abgefüllt und versiegelt. Aufgrund der Abdichtung gegenüber
der Umgebung können hohe Haltbarkeiten erreicht werden, so daß die pastösen Massen
auch bei längerer Lagerung in der Kartusche für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch
geeignet gehalten werden.
[0003] Das gattungsgemäße Behältnis weist eine im wesentlichen kreiszylindrische Wand auf,
die an einem Ende mit einem Verschlußelement, nämlich dem Deckel, verschlossen ist.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist in der Regel ein Kolben zum Austreiben der pastösen
Masse während der bestimmungsgemäßen Verwendung vorgesehen. Solche Kartuschen werden
in eigenst dafür vorgesehene Vorrichtungen eingesetzt und können manuell oder mittels
eines Antriebs über den Kolben unter Druck gesetzt werden, so daß die pastöse Masse
durch eine am Verschlußelement vorgesehene Austreiböffnung ausgetrieben werden kann.
Aus Gründen der verbesserten Haltbarkeit ist die Austreiböffnung in der Regel versiegelt.
[0004] Gattungsgemäße Behältnisse werden üblicherweise auf Kunststoffbasis hergestellt,
insbesondere aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder auch aus Polyamid (PA).
Bevorzugt wird dabei der Werkstoff PE beziehungsweise PP, weil diese Werkstoffe kostengünstig
und leicht herzustellen sind. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß diese Werkstoffe
Verträglichkeitsprobleme bezüglich der pastösen Massen aufweisen können, beispielsweise
bei lösungsmittelenthaltenden Klebstoffen. Aus diesem.Grund weicht der Stand der Technik
in solchen Fällen auf Behältnisse aus PA aus, mit denen die Verträglichkeitsprobleme
weitgehend beseitigt werden können. Nachteilig bei der Verwendung von PA ist jedoch,
daß dieser Werkstoff sich nicht zur unmittelbaren Verwendung nach der Herstellung
eignet.
[0005] Damit der Werkstoff PA seine Eignung für die verwendeten pastösen Massen, insbesondere
lösungsmittelhaltige Klebstoffe, erreichen kann, muß dieser Werkstoff nach der Herstellung
des Behältnisses einem Konditionierungsschritt unterzogen werden. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß das aus PA bestehende Behältnis in ein Wasserbad für einen
bestimmten Zeitraum eingetaucht wird oder einer Bedampfung für einen bestimmten Zeitraum
ausgesetzt wird. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Behältnis lediglich zu lagern,
wobei aus der umgebenden Atmosphäre Feuchtigkeit in den Werkstoff aufgenommen wird.
Im Stand der Technik sind deshalb derartige Behältnisse vor ihrer Verwendung in der
Regel drei Wochen zu lagern, wobei in dieser Zeit Feuchtigkeit in den PA-Werkstoff
eingelagert wird. Dies führt zu einem erhöhten Aufwand an Lagerhalterung und Kosten
und reduziert die unternehmerische Flexibilität am Markt.
[0006] Es ist nunmehr die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Behältnis anzugeben, mit dem die vorbeschriebenen
Nachteile reduziert werden können.
[0007] Die Erfindung schlägt als
Lösung vor, daß die Wand aus PET gebildet ist. Die Abkürzung PET steht hier für den Werkstoff
Polyethylen-Terephthalat.
[0008] Obwohl der Werkstoff PET in der Chemie bekannt ist, schlägt die Erfindung erstmals
vor, diesen Werkstoff auf dem technischen Gebiet der Erfindung einzusetzen. Es kann
erreicht werden, daß durch die Verwendung des Werkstoffs PET die Verträglichkeitsprobleme
bezüglich der pastösen Massen bzw. deren Lösungsmittel deutlich reduziert werden können.
Darüber hinaus benötigen durch PET gebildete Behältnisse keinen Reifenprozeß, um für
die bestimmungsgemäße Verwendung geeignet zu sein. Zugleich kann ein kostengünstiges
Behältnis gebildet werden, weil ein Konditionierungsschritt, wie er bei der Verwendung
von PA erforderlich ist, entfallen kann.
[0009] Das Behältnis wird vorzugsweise im Spritzguß hergestellt. Natürlich können auch andere
Verfahren zur Herstellung, wie beispielsweise Spritzblasen, Streckblasen oder dergleichen,
zum Einsatz kommen. Die Eignung des erfindungsgemäßen Behältnisses wird erreicht,
ohne daß eine Beschichtung wie beim Stand der Technik erforderlich ist. Darüber hinaus
ist das Behältnis gemäß der Erfindung direkt bedruckbar, das heißt separate Etikettenaufkleber
und dergleichen können eingespart werden. Ein weiterer Vorteil zeigt sich darüber
hinaus dadurch, daß die verbesserten Materialeigenschaften des PET gegenüber den anderen
Werkstoffen des Stands der Technik eine dünnere Wandstärke erlaubt, wodurch nicht
nur Gewicht, sondern darüber hinaus auch Entsorgungskosten eingespart werden können.
So beträgt beispielsweise die Wandstärke bei einem Behältnis aus PA etwa 1,3 mm, wohingegen
die Wandstärke des vergleichbaren erfindungsgemäßen Behältnisses bei ca. 1,0 mm liegt.
Bereits hierdurch ist ersichtlich, daß deutlich weniger Materialvolumen erforderlich
ist, als beim Stand der Technik. Dies zeigt sich auch beim Gewicht, wobei Einsparungen
zwischen ca. 5 bis 10% ohne Probleme erreicht werden können. Obwohl Wandstärken und
Gewicht des erfindungsgemäßen Behältnisses gegenüber gleichartigen Behältnissen des
Stands der Technik reduziert sind, ist das erfindungsgemäße Behältnis in gleichwertiger
Weise belastbar, wie die Behältnisse des Stands der Technik.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß der Kolben und/oder
das Verschlußelement aus PET gebildet ist. Hierdurch kann erreicht werden, daß einerseits
das Verschlußelement einstückig mit der Wand ausgebildet sein kann und andererseits
die Verwendung nur eines Werkstoffes zum Umschließen des Aufnahmeraums für einheitliche
physikalisch-chemische Bedingungen sorgt. Die Zuverlässigkeit kann verbessert werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Verschlußelement eine Austreiböffnung
für die pastöse Masse auf. Die Austreiböffnung kann in geeigneter Weise am Verschlußelement
vorgesehen sein. Zum Zwecke einer verbesserten Lagerhaltung kann vorgesehen sein,
daß die Austreiböffnung eine Versiegelung aufweist, die vor einer Verwendung der pastösen
Masse zu entfernen ist.
[0012] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, daß das Verschlußelement im Bereich der Austreiböffnung
einen Anschlußstutzen für eine Führung der pastösen Masse aufweist. Der Anschlußstutzen
kann beispielsweise ein Gewinde aufweisen, welches mit einem Gegengewinde einer Düse,
eines Anschlußschlauchs oder dergleichen verbindbar ist. Gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung ist die Austreiböffnung wieder verschließbar. Natürlich kann auch vorgesehen
sein, daß ein Verschlußstopfen mit dem Anschlußstutzen verbunden wird, wenn die bestimmungsgemäße
Verwendung unterbrochen wird, so daß die pastöse Masse vor Qualitätseinbußen geschützt
ist. Anstelle eines Gewindes können natürlich auch andere Verbindungsarten in Betracht
kommen, beispielsweise ein Bajonettverschluß, eine Feder-Nut-Verbindung oder dergleichen.
[0013] Es wird ferner vorgeschlagen, daß die Wand formstabil ausgebildet ist. Hierdurch
kann erreicht werden, daß das Behältnis auch unter äußeren, mechanischen Einwirkungen
seine Form beibehält und der Kolben durch die Zylinderform ohne Behinderung hindurchgetrieben
werden kann. Die Erfindung schlägt vor, daß die Dicke der Wand etwa 1 mm beträgt.
Für die Verwendung als Kartusche hat sich diese Wandstärke als besonders bevorzugt
herausgestellt.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß der Kolben als Hohlkolben
ausgebildet ist. Auf diese Weise kann weiter Material eingespart werden. Der Hohlkolben
kann Stabilisierungsstreben aufweisen, so daß eine zugeführte Kraft gleichmäßig auf
die pastöse Masse im Aufnahmeraum übertragen werden kann. Zugleich kann ein Kontaktbereich
des Kolben mit der Wand so ausgebildet werden, daß ein Verkanten des Kolbens weitgehend
vermieden werden kann. Die Zuverlässigkeit während der bestimmungsgemäßen Verwendung
des Behältnisses kann weiter verbessert werden.
[0015] In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß der Kolben einen Kolbenring aufweist.
Mit dem Kolbenring kann eine zusätzlich verbesserte Dichtwirkung erreicht werden,
wodurch die Haltbarkeit der pastösen Masse und deren Verwendbarkeit verbessert werden
kann. Der Kolbenring ist vorzugsweise ebenfalls aus PET gebildet und kann in eine
umfängliche Ausnehmung des Kolbens eingesetzt bzw. verrastet werden. Die verbesserte
Abdichtung des Kolbens gegenüber der Wand erlaubt es darüber hinaus, eine zulässige
Druckbeanspruchung zu erhöhen, ohne daß die pastöse Masse zwischen Kolben und Wand
aufgrund des erhöhten Drucks austreten würde.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale sind der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
zu entnehmen. Die Zeichnung ist eine Schemazeichnung und dient lediglich der Erläuterung
des folgenden Ausführungsbeispiels. Es zeigt die einzige Figur:
[0017] Eine Schnittansicht einer Kartusche gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0018] Die vorliegende Erfindung zeigt eine Kartusche 10 mit einem Aufnahmeraum 12 für einen
lösungsmittelhaltigen Klebstoff in Form einer pastösen Masse, der durch eine im wesentlichen
zylindrische Wand 14 umschlossen ist. An einem oberen Ende der Kartusche 10 ist die
Wand 14 mit einem Verschlußelement 16, ebenfalls aus PET, stoffschlüssig verbunden.
Das Verschlußelement 16 weist eine Austreiböffnung 18 für den Klebstoff auf. Im Bereich
der Austreiböffnung 18 ist ein Anschlußstutzen 20 für eine nicht näher dargestellte
Führung des ausgetriebenen Klebstoffs angeordnet. Zu Verbindungszwecken des Anschlußstutzens
20 mit der Führung, die beispielsweise durch eine Düse oder dergleichen gebildet sein
kann, weist der Anschlußstutzen 20 ein Gewinde 22 auf. Die Austreiböffnung 18 ist
durch ein Siegel 24 verschlossen.
[0019] Wird die Verwendung der Kartusche 10 unterbrochen, beispielsweise weil eine Arbeitsablaufunterbrechung
vorliegt oder dergleichen, kann der Anschlußstutzen 20 mit einem nicht näher dargestellten
Schraubverschluß verbunden werden, so daß die Austreiböffnung 18 gegenüber der äußeren
Atmosphäre abgedichtet ist. Auf diese Weise bleibt der in der Kartusche 10 enthaltende
Klebstoff vor Einwirkung der Umgebungsatmosphäre geschützt.
[0020] In der vorliegenden Ausgestaltung ist die Wand 14 der Kartusche 10 formstabil ausgebildet,
was dadurch erreicht wird, daß die Wandstärke der Wand 14 etwa 1 mm beträgt.
[0021] Nicht dargestellt ist in der Figur der Kolben, mit dem der Klebstoff aus der Austreiböffnung
18 ausgetrieben wird. In der vorliegenden Ausgestaltung ist jedoch die Verwendung
eines Kolbens aus PE vorgesehen, da sein Einfluß auf die Qualität des Klebstoffs aufgrund
der geringen Kontaktoberfläche vernachlässigbar ist.
[0022] Die Abmessungen der Kartusche 10 betragen in der axialen Wanderstreckung ca. 215
mm und im Außendurchmesser ca. 48,2 mm. Das Gewicht der Kartusche 10 beträgt ca. 44
bis 47 g, insbesondere etwa 46 g. Der Anschlußstutzen 20 ist in handelsüblicher Weise
ausgebildet, so daß Standardanschlußdüsen über das Gewinde 22 mit dem Anschlußstutzen
20 verbunden werden können. Damit der Kolben einfach in den Aufnahmeraum eingeführt
werden kann, weist die Wand 14 an ihrem der Austreiböffnung 18 gegenüberliegenden
Ende eine Fase 26 auf.
[0023] Das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel dient lediglich der Erläuterung
der
[0024] Erfindung und ist für diese nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 10
- Kartusche
- 12
- Aufnahmeraum
- 14
- Wand
- 16
- Verschlußelement
- 18
- Austreiböffnung
- 20
- Anschlußstutzen
- 22
- Gewinde
- 24
- Siegel
- 26
- Fase
1. Behältnis (10) mit einer einen Aufnahmeraum (12) begrenzenden Wand (14) für eine insbesondere
pastöse Masse, an dessen ersten Ende ein Verschlußelement und an dessen zweiten Ende
eine Öffnung zur Aufnahme eines Ausschubelementes, insbesondere eines Kolbens angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (14) aus PET gebildet ist.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben und/oder das Verschlußelement (16) aus PET gebildet ist.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (16) eine Austreiböffnung (18) für die pastöse Masse aufweist.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (16) im Bereich der Austreiböffnung (18) einen Anschlußstutzen
(20) für eine Führung der pastösen Masse aufweist.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austreiböffnung (18) wiederverschließbar ist.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (14) formstabil ausgebildet ist.
7. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dicke der Wand (14) etwa 1 mm beträgt.
8. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben als Hohlkolben ausgebildet ist.
9. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben einen Kolbenring aufweist.