[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenentwässerungsvorrichtung, insbesondere für eine
Dampfturbine, mit einer druckfesten Gehäusewand zur Abgrenzung von Druckkammern zur
Aufnahme von entlang eines in einem Betrieb herrschenden Druckgefälles angeordneten
Schaufelreihen gegen einen Umgebungsraum.
[0002] Bei einem Betrieb einer Dampfturbine kondensiert ein Teil des Arbeitsdampfs, der
sich als Feuchtigkeit niederschlägt. Da eine Kondensation bevorzugt bei einer starken
Entspannung des Arbeitsdampfs und in einem niedrigen Lastbereich auftritt, ist besonders
der Niederdruckteil einer Dampfturbine anfällig gegen Kondensation des Dampfs. Das
Kondenswasser ist in mehrerer Hinsicht nachteilig, da es eine Rostbildung und Anfressungen
unterstützt und außerdem die Leistung der Dampfturbine negativ beeinflusst. Daher
sollte das Kondenswasser aus der Turbine abgeführt werden, bevor es Beschädigungen
verursacht und die Leistung der Turbine in bedeutendem Maße herabsetzt.
[0003] Zur Ableitung des Kondenswassers ist aus der Offenlegungsschrift
DE 2164511 bekannt, Kondenswasser, das sich am Boden von Druckkammern innerhalb eines inneren
Gehäuses der Turbine gesammelt hat, mit Hilfe von Entwässerungsleitungen abzuführen.
Um mehrere, getrennt voneinander angeordnete Druckkammern entwässern zu können, sind
mehrere Entwässerungsleitungen vorgesehen, die jeweils eine Druckkammer entwässern.
Durch Ventile in den Entwässerungsleitungen wird verhindert, dass ein erheblicher
Teil des Arbeitsdampfs in unerwünschter Weise durch die Entwässerungsleitungen entweicht.
[0004] Um einen solchen unerwünschten Dampfaustritt weiter zu reduzieren, ist aus der
US 4,767,263 bekannt, die Entwässerungsleitungen in mehrere Druckbehälter zu führen, die einen
unterschiedlichen Druck aufweisen.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Turbinenentwässerungsvorrichtung anzugeben,
mit der ein Dampfverlust gering gehalten und die kompakt ausgeführt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Turbinenentwässerungsvorrichtung der Eingangs genannten
Art gelöst, die erfindungsgemäß ein Entwässerungsmittel zum Leiten von Kondenswasser
innerhalb der Gehäusewand parallel zum Druckgefälle aufweist. Es können Leitungen
außerhalb der Gehäusewand eingespart und die Turbinenentwässerungsvorrichtung kann
kompakt gehalten werden. Durch das Führen des Kondenswassers innerhalb der Gehäusewand
kann auch mitgeführter Dampf innerhalb der Gehäusewand gehalten werden, so dass ein
unerwünschtes Herausleiten von Dampf zumindest gering gehalten werden kann.
[0007] Die Gehäusewand kann eine Wand eines Innengehäuses der Turbine sein. Der Umgebungsraum
kann eine Umgebung der Turbine sein. Ebenfalls denkbar ist ein Raum zwischen einem
Innengehäuse und einem Außengehäuse der Turbine. Die Abgrenzung umfasst eine Druckabgrenzung,
so dass während eines Betriebs der Turbine innerhalb der Gehäusewand ein höherer Druck
herrscht als außerhalb der Gehäusewand. Die Druckkammern umfassen außer zumindest
einer Schaufelreihe zweckmäßigerweise zumindest einen Leitschaufelträger, der insbesondere
eine Anzahl von Leitschaufelreihen gegen die Gehäusewand abstützt.
[0008] Das Druckgefälle wird im Betrieb durch die Strömung des Arbeitsdampfs und die sich
dem Dampfstrom entgegenstellenden Schaufelreihen erzeugt, so dass der Arbeitsdampf
von einem Gebiet höheren Drucks in ein Gebiet niedereren Drucks strömt. Das Entwässerungsmittel
leitet das Kondenswasser entlang des Druckgefälles, also von einem Gebiet höheren
Drucks in ein Gebiet niedereren Drucks innerhalb der Gehäusewand.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Druckkammern durch einen
innerhalb der Gehäusewand liegenden Abschnitt des Entwässerungsmittels miteinander
verbunden. Kondenswasser kann von einer Druckkammer zu einer anderen Druckkammer -
zweckmäßigerweise zu einer benachbarten Druckkammer - geleitet werden, ohne das Kondenswasser,
und damit auch Arbeitsdampf, aus dem Turbinengehäuse herausführen zu müssen.
[0010] Zweckmäßigerweise verbindet das Entwässerungsmittel alle Druckkammern der Turbine
miteinander. Hierdurch kann Kondenswasser aus allen Druckkammern innerhalb der Gehäusewand
zu einem Strom verbunden werden, so dass separate Leitungen eingespart werden können.
Kondenswasser kann durch alle Druckkammern geleitet werden, mithin von der Druckkammer
höchsten Drucks bis zur Druckkammer niedersten Drucks der Turbine.
[0011] Eine besonders einfache und kostengünstige Leitung des Kondenswassers entlang des
Druckgefälles kann erreicht werden, wenn die Druckkammern durch eine druckfeste Trenneinheit
voneinander getrennt sind und das Entwässerungsmittel einen Kanal durch die Trenneinheit
aufweist. Das Kondenswasser kann ohne Hilfsmittel von der Druckkammer höheren Drucks
zur Druckkammer niedereren Drucks fließen, wobei es durch das Druckgefälle durch die
Trenneinheit gedrückt wird.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Turbinenentwässerungsvorrichtung
einen Steg zur Aufnahme eines Leitschaufelträgers aufweist, wobei das Entwässerungsmittel
einen Entwässerungskanal in dem Steg umfasst. Der Entwässerungskanal kann einfach
hergestellt werden, insbesondere ohne dass er in den Leitschaufelträger eingebracht
werden muss. Die Aufnahme des Leitschaufelträgers kann erfolgen, indem der Leitschaufelträger
den Steg umfasst oder in ihn eingreift.
[0013] Der Steg ist zweckmäßigerweise unmittelbar mit der Gehäusewand verbunden, beispielsweise
angeschweißt. Hierdurch kann der Entwässerungskanal an der tiefsten Stelle der betreffenden
Druckkammer eingebracht werden, so dass die Druckkammer vollständig entwässert werden
kann.
[0014] Um eine Entwässerung gezielt steuern zu können und um einem unerwünschten Austritt
von Dampf durch das Entwässerungsmittel entgegenwirken zu können, weist das das Entwässerungsmittel
in einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ein innerhalb der Gehäusewand
angeordnetes Ventil auf. Das Ventil kann hierbei innerhalb des von der Gehäusewand
eingenommenen Raums oder innerhalb des von der Gehäusewand umschlossenen Raums angeordnet
sein. Zweckmäßigerweise ist das Ventil innerhalb einer zwei Druckkammern trennenden
Trenneinheit angeordnet, so dass der Übergang von Kondenswasser von einer Druckkammer
zu anderen gesteuert werden kann.
[0015] Eine einfache Herstellung der Turbinenentwässerungsvorrichtung kann erreicht werden,
wenn das Ventil in einem innerhalb der Gehäusewand verlaufenden Entwässerungskanal
angeordnet ist und von außerhalb der Gehäusewand in den Entwässerungskanal einsetzbar
ist. Außerdem kann eine Wartung oder ein Austausch des Ventils einfach und kostengünstig
durchgeführt werden, wofür das Ventil zweckmäßigerweise auch von außerhalb der Gehäusewand
aus seiner Arbeitsposition herausnehmbar ist. Eine einfache Steuerung des Ventils
ist erreichbar, wenn das Ventil von außerhalb der Gehäusewand steuerbar ist.
[0016] Um einem Wasserverlust des Wasser-Dampf-Kreislaufs entgegenzuwirken wird das Kondenswasser
vorteilhafterweise in den Kreislauf zurückgeführt. Ein günstiger Ort zum Einspeisen
des Kondenswassers in den Wasser-Dampf-Kreislauf ist ein Kondensator der Turbinenanlage.
Auf eine außerhalb der Gehäusewand liegende Verrohrung kann zumindest weitgehend verzichtet
werden, wenn sich das Entwässerungsmittel innerhalb der Gehäusewand bis zu dem Kondensator
erstreckt.
[0017] Um eine Entwässerung der Druckräume an verschiedene Betriebsmodi der Turbine anpassen
zu können, ist es von Vorteil, wenn die Entwässerung gesteuert werden kann. Dies kann
erreicht werden durch eine Steuereinheit zur Steuerung einer Entwässerung der Druckräume,
beispielsweise eine Recheneinheit zur Steuerung eines Ventils. Zur Steuerung kann
ein Wasserstand oder eine Wassermenge in einer Druckkammer mit einem Wassersensor
gemessen werden und es kann abhängig vom Wasserstand oder von der Wassermenge entwässert
werden. Ebenfalls denkbar ist eine Entwässerung nach vorgegebenen Zeitintervallen.
So kann die Menge von erzeugtem Kondenswasser in Abhängigkeit von Betriebsmodi der
Turbine, Dampftemperaturen oder -drücken ermittelt und in der Steuereinheit hinterlegt
werden, so dass diese eine Entwässerung nach den hinterlegten Daten steuert und z.B.
eine Dauer einer Entwässerungsperiode und einer Periode, in der nicht entwässert wird,
entsprechend einstellt.
[0018] Bei einer Entwässerung einer Druckkammer in eine andere Druckkammer, also einem Leiten
von Kondenswasser aus einer Druckkammer in die andere Druckkammer, wird die Druckkammer,
in die hinein entwässert wird, zusätzlich zum in dieser Druckkammer entstandenen Kondenswasser
mit dem Kondenswasser der entwässerten Druckkammer beaufschlagt. Um einen zu hohen
Füllstand der Druckkammer, in die hinein entwässert wird, zu vermeiden, wird die Druckkammer
vorteilhafterweise zuerst entwässert, bevor in sie hinein entwässert wird. Hierfür
ist die Steuereinheit in einer weiteren Ausführungsvariante dazu vorgesehen, zunächst
eine Druckkammer niederen Drucks zu entwässern, dann eine Druckkammer höheren Drucks
in die Druckkammer niederen Drucks zu entwässern und dann die Druckkammer niederen
Drucks weiter zu entwässern. Die weitere Entwässerung kann als kontinuierliche weitere
oder erneute weitere Entwässerung durchgeführt werden. Für eine Entwässerung ist es
ausreichend, Kondenswasser aus einer Druckkammer abzuführen, wobei die Druckkammer
nicht vollständig entleert werden muss.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, bei einer Entwässerung
einer Druckkammer höheren Drucks in eine Druckkammer niederen Drucks diese zwangsläufig
zu entwässern, zweckmäßigerweise vor der Entwässerung in sie hinein.
[0020] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in den
Zeichnungen dargestellt ist.
[0021] Es zeigen:
FIG 1 eine Schnittdarstellung einer Dampfturbine mit einer Turbinenentwässerungsvorrichtung
und
FIG 2 einen Kanal durch einen Gehäusesteg am Fuß eines Leitschaufelträgers mit einem
von außen eingesetzten Ventil.
[0022] FIG 1 zeigt eine Dampfturbine 2 in einer Schnittdarstellung, die ein Gehäuse 4 mit
einer druckfesten Gehäusewand 6 aufweist zur druckfesten Abschirmung von Druckkammern
8, 10, 12 gegen einen Umgebungsraum 14 außerhalb der Gehäusewand 6. Innerhalb des
Gehäuses 4 ist ein Läufer mit einer Welle 16 drehbar gelagert, die eine Anzahl von
Laufschaufelreihen 18 trägt. Die Laufschaufelreihen 18 sind zusammen mit Leitschaufelreihen
20 Bestandteil dreier Schaufelstufen 22, 24, 26, in denen die Laufschaufelreihen 18
zwischen die Leitschaufelreihen 20 greifen. Jede der Schaufelstufen 22, 24, 26 weist
einen Leitschaufelträger 28, 30, 32 auf, der die Leitschaufelreihen 20 trägt und fest
mit der Gehäusewand 6 verbunden ist.
[0023] Während eines Betriebs der Dampfturbine 2 strömt Dampf aus einem Düsenkasten durch
Düsen in die erste Druckkammer 8 und beaufschlagt diese mit einem hohen Dampfdruck.
Durch diesen Dampfdruck getrieben strömt der Dampf durch Schaufelreihen 34 der als
Hochdruckstufe ausgeführten ersten Schaufelstufe 22 und treibt die Laufschaufeln dieser
Schaufelstufe 22 - und damit die Welle 16 - zu einer Rotation an. Nach Durchströmen
der Schaufelstufe 22 gelangt der Dampf in die zweite Druckkammer 10, die zwischen
der ersten und zweiten Schaufelstufe 22, 24 angeordnet ist. Der Druck, mit dem der
Dampf diese Druckkammer 10 beaufschlagt, ist geringer als der Druck in der ersten
Druckkammer 8, da der Dampf in der ersten Schaufelstufe 22 bereits teilweise entspannt
wurde.
[0024] Anschließend durchströmt der Dampf Schaufelreihen 36 der als Mitteldruckstufe ausgeführten
zweiten Schaufelstufe 24, wird dort weiter entspannt und füllt die dritte Druckkammer
12, jedoch mit noch geringerem Druck als die zweite Druckkammer 10. Nach einem abschließenden
Durchströmen von Schaufelreihen 38 der als Niederdruckstufe ausgeführten dritten Schaufelstufe
26 gelangt der Dampf im Wesentlichen entspannt über einen Dampfauslass 40 in einen
nur schematisch dargestellten Kondensator 42, in dem er kondensiert wird, bevor er
für einen erneuten Durchlauf durch die Dampfturbine 2 wieder erhitzt wird. Durch die
verschiedenen Drücke in den Druckkammern 8, 10, 12 ist innerhalb des Gehäuses 6 ein
Druckgefälle 44 ausgebildet, das schematisch anhand eines Pfeils angedeutet ist.
[0025] Je weiter der Dampf entspannt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass
ein kleiner Teil des Dampfs an der Gehäusewand 6 auskondensiert und sich in einer
oder mehreren Druckkammern 8, 10, 12 am tiefsten Teil der Gehäusewand 6 sammelt. Daher
ist insbesondere die Druckkammer 12 von Kondenswasser gefährdet, das sich dort - bevorzugt
bei einer geringen Leistung der Turbine 2, insbesondere unter 20% der Nennleistung
- vermehrt niederschlägt. Dieses Kondenswasser kann eine Abkühlung unterer Teile der
Gehäusewand 6 bewirken, wodurch sich dort unerwünschte thermische Spannungen bilden
können.
[0026] Um derartige Kondenswasseransammlungen zu vermeiden, ist ein Entwässerungsmittel
46 vorgesehen, das sechs Entwässerungskanäle 48, 50, 52, 54, 56, 58 durch Stege der
Gehäusewand 6 aufweist, durch die das Kondenswasser abfließen kann. Der Entwässerungskanal
48 verbindet die Druckkammern 8 und 10 miteinander und der Entwässerungskanal die
Druckkammern 10 und 12. Der Entwässerungskanal 52 führt ohne Druckgefälle durch einen
Gehäusesteg. Die Entwässerungskanäle 54, 56, 58 verbinden die Druckkammer 12 mit dem
Dampfauslass 40.
[0027] Die Entwässerungskanäle 48, 50, 54, 56 verbinden jeweils Räume miteinander, in denen
während des Betriebs der Dampfturbine 2 unterschiedliche Drücke herrschen. Um einen
unerwünschten Übertritt von Dampf durch diese Entwässerungskanäle 48, 50, 54, 56 zumindest
weitgehend zu vermeiden, ist in jeden dieser Entwässerungskanäle 48, 50, 54, 56 jeweils
ein Ventil 60 (siehe FIG 2) eingebracht, mit dem der jeweilige Entwässerungskanal
48, 50, 54, 56 verschlossen oder geöffnet werden kann.
[0028] In FIG 2 ist ein Ausschnitt aus der Gehäusewand 6 im Bereich des Entwässerungskanals
50 dargestellt. Die Gehäusewand 6 umfasst dort einen umlaufenden Steg 62, in den eine
Nut 64 eingebracht ist. In diese Nut 64 ist ein als Halteblech ausgeführter weiterer
Steg 66 eingeschweißt, der in den Leitschaufelträger 30 eingreift und diesen in seiner
axialen Position hält. Der Entwässerungskanal 50 ist durch den Steg 62 und den Steg
66 geführt, und zwar so, dass er radial außerhalb des Leitschaufelträgers 30 verläuft,
so dass dieser trotz des Kanals 50 unverändert verbleiben kann. Außerdem ist der Entwässerungskanal
50 an der tiefsten Stelle der Druckkammer 10 angeordnet, so dass diese durch den Entwässerungskanal
50 restlos entleert werden kann.
[0029] Das lediglich schematisch dargestellte Ventil 60 ist von radial außerhalb durch eine
Öffnung 68 in den Entwässerungskanal 50 eingeschoben und beispielsweise in der Gehäusewand
6 verschraubt. Mittels einer Steuerleitung 70 ist es mit einer Steuereinheit 72 verbunden,
die ein Öffnen und Schließen des Ventils 60 nach einem Programm oder auf eine manuelle
Eingabe eines Bedieners hin steuert.
[0030] Zum Entwässern einer oder mehrerer Druckkammern 8, 10, 12 werden von der Steuereinheit
72 zunächst die Ventile in den Entwässerungskanälen 54, 56 geöffnet, so dass die unterste
Druckkammer 12 entwässert wird. Soll die Druckkammer 10 entwässert werden, wird anschließend
das Ventil 60 im Entwässerungskanal 50 geöffnet, so dass die Druckkammer 10 in die
Druckkammer 12 entwässert wird. Die Ventile in den Entwässerungskanälen 54, 56 bleiben
so lange geöffnet, bis die Druckkammern 10, 12 vollständig oder weitgehend entwässert
sind. Soll die Druckkammer 8 entwässert werden, wird nach Entwässerung der Druckkammer
10 das Ventil im Entwässerungskanal 48 geöffnet und die Druckkammer 8 in die Druckkammer
10 entwässert, die zeitgleich oder anschließend in die Druckkammer 12 entwässert wird.
[0031] Bei einer Entwässerung einer Druckkammer 8, 10, wird stets die im Druck darunter
liegende Druckkammer 10, 12 mit entwässert, so dass sich nicht Kondenswasser aus zwei
Druckkammern 8, 10, 12 in einer Druckkammer 10, 12 sammeln kann. Zum Zweck der Steuerung
der Ventile 60 sind diese alle über Steuerleitungen 70 mit der Steuereinheit 72 verbunden.
[0032] Es ist auch möglich, stets nur eine Verbindung zwischen den Druckkammern 8, 10, 12
zu öffnen, so dass keine durchgehende Verbindung zwischen der Druckkammer 8 und der
Druckkammer 12 oder der Druckkammer 10 und dem Dampfauslass 40 entsteht. Die Druckkammer
12 wird in den Dampfauslass 40 entwässert, so dass das Kondenswasser von dort in den
Kondensator 42 abfließen kann. Auf diese Weise reicht das Entwässerungsmittel 46 von
der Druckkammer 8 bis zum Kondensator 40.
[0033] Die Entwässerung der Druckkammern 8, 10, 12 kann mit Hilfe von nicht dargestellten
Sensoren gesteuert werden. Es ist auch möglich, die Entwässerung ohne eine Erkennung
des Wasserstands mit Hilfe von pauschal periodischen oder berechneten Entwässerungszeitpunkten
durchzuführen. Beispielsweise können der Steuereinheit 72 Daten über die Dampftemperatur
und/oder den Dampfdruck zugeführt werden, die daraus eine voraussichtliche Kondensatbildung
für die einzelnen Druckkammern 8, 10, 12 berechnet und eine Entwässerung entsprechend
einer vorgegebenen Kondenswasser-Schwelle triggert.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 2
- Dampfturbine
- 4
- Gehäuse
- 6
- Gehäusewand
- 8
- Druckkammer
- 10
- Druckkammer
- 12
- Druckkammer
- 14
- Umgebungsraum
- 16
- Welle
- 18
- Laufschaufelreihe
- 20
- Leitschaufelreihe
- 22
- Schaufelstufe
- 24
- Schaufelstufe
- 26
- Schaufelstufe
- 28
- Leitschaufelträger
- 30
- Leitschaufelträger
- 32
- Leitschaufelträger
- 34
- Schaufelreihe
- 36
- Schaufelreihe
- 38
- Schaufelreihe
- 40
- Dampfauslass
- 42
- Kondensator
- 44
- Druckgefälle
- 46
- Entwässerungsmittel
- 48
- Entwässerungskanal
- 50
- Entwässerungskanal
- 52
- Entwässerungskanal
- 54
- Entwässerungskanal
- 56
- Entwässerungskanal
- 58
- Entwässerungskanal
- 60
- Ventil
- 62
- Steg
- 64
- Nut
- 66
- Steg
- 68
- Öffnung
- 70
- Steuerleitung
- 72
- Steuereinheit
1. Turbinenentwässerungsvorrichtung, insbesondere für eine Dampfturbine (2), mit einer
druckfesten Gehäusewand (6) zur Abgrenzung von Druckkammern (8, 10, 12) zur Aufnahme
von entlang eines in einem Betrieb herrschenden Druckgefälles (44) angeordneten Schaufelreihen
(34, 36, 38) gegen einen Umgebungsraum (14),
gekennzeichnet durch
ein Entwässerungsmittel (46) zum Leiten von Kondenswasser innerhalb der Gehäusewand
(6) parallel zum Druckgefälle (46).
2. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckkammern (8, 10, 12) durch einen innerhalb der Gehäusewand (6) liegenden Abschnitt
des Entwässerungsmittels (46) miteinander verbunden sind.
3. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckkammern (8, 10, 12) durch eine druckfeste Trenneinheit voneinander getrennt
sind und das Entwässerungsmittel (46) einen Entwässerungskanal (48, 50, 52, 54, 56,
58) durch die Trenneinheit aufweist.
4. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Steg (62, 66) zur Aufnahme eines Leitschaufelträgers (28, 30, 32), wobei das
Entwässerungsmittel (46) einen Entwässerungskanal (48, 50, 54, 56) in dem Steg (62,
66) umfasst.
5. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Entwässerungsmittel (46) ein innerhalb der Gehäusewand (6) angeordnetes Ventil
(60) aufweist.
6. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ventil (60) in einem innerhalb der Gehäusewand (6) verlaufenden Entwässerungskanal
(48, 50, 54, 56) angeordnet ist und von außerhalb der Gehäusewand (6) in den Entwässerungskanal
(48, 50, 54, 56) einsetzbar ist.
7. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ventil (60) von außerhalb der Gehäusewand (6) steuerbar ist.
8. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich das Entwässerungsmittel (46) innerhalb der Gehäusewand (6) bis zu einem Kondensator
(42) erstreckt.
9. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Steuereinheit (72) zur Steuerung einer Entwässerung der Druckräume (8, 10, 12).
10. Turbinenentwässerungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (72) dazu vorgesehen ist, zunächst eine Druckkammer (10, 12) niederen
Drucks zu entwässern, dann eine Druckkammer (8, 10) höheren Drucks in die Druckkammer
(10, 12) niederen Drucks zu entwässern und dann die Druckkammer (10, 12) niederen
Drucks weiter zu entwässern.