[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
eine Messeinrichtung zur Erfassung der Bewegungen einer Bewegungseinrichtung innerhalb
des Kraftstoffinjektors.
Stand der Technik
[0002] Kraftstoffinjektoren der hier interessierenden Art finden insbesondere Anwendung
bei Brennkraftmaschinen, welche derartige Injektoren dafür nutzen, das dosierte Einspritzen
des zu verbrennenden Kraftstoffs zu ermöglichen. Kraftstoffinjektoren der hier interessierenden
Art können unterteilt werden in magnetisch betriebene Injektoren sowie piezoelektrisch
betriebene Injektoren. Unabhängig von der Art der Ausführung des Kraftstoffinjektors
umfasst dieser eine Düsennadel, welche innerhalb eines Düsenkörpers aufgenommen ist.
Durch eine Hubbewegung der Düsennadel innerhalb des Düsenkörpers werden Kraftstoffeinspritzöffnungen
freigegeben, um unter Druck stehenden Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
einzuspritzen.
[0003] Aus der Offenlegungsschrift
DE 199 37 559 A1 ist ein Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine offenbart, welcher als magnetisch
betriebener Injektor ausgeführt ist. Der Injektor umfasst ein zweistufiges Magnetventil,
wobei das Magnetventil einen Ventilkolben in einer vertikalen Bewegungsachse bewegt.
Der Ventilkolben steht in Wirkverbindung mit einer Düsennadel, welche endseitig gegen
einen Düsennadelsitz anstößt und wenigstens eine Kraftstoffeinspritzöffnung durch
eine Hubbewegung zur Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum freigeben und auch
wieder verschließen kann. Problematisch sind bei derart ausgeführten Kraftstoffinjektoren
Schwingbewegungen in den Endlagen der Düsennadel, wobei diese bei Anstoß in den Düsennadelsitz
bzw. bei Erreichen des Hubanschlags entstehen können, sodass eine genaue Dosierung
der einzuspritzenden Kraftstoffmenge behindert wird.
[0004] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 015 744 A1 ist ein Kraftstoffinjektor nach Art eines piezoelektrisch betriebenen Injektors offenbart.
Die Düsennadel ist in der Ausführungsform des piezoelektrisch betriebenen Kraftstoffinjektors
fluidisch beaufschlagt, und wird über einen Düsennadelsteuerraum, eine Düsenfeder
sowie einen die Düsennadel umgebenden Druckraum in der Hubbewegung gesteuert. Insbesondere
bei Common-Rail-Systemen (CRS) wird die Einspritzmenge lediglich durch Einstellen
eines Raildrucks und einer aus Sollmenge und Raildruck bestimmten Ansteuerdauer gesteuert
und eingestellt. Neben dem Raildruck und der Ansteuerdauer gibt es weitere Parameter,
welche die Einspritzmenge des Kraftstoffs in den Brennraum beeinflussen, wie zum Beispiel
der Öffnungsdruck der Düse, der Anker- oder Aktorhub, auftretende Druckwellen und
fluidische Schwingungen, die von vorhergehenden Einspritzungen hervorgerufen werden.
[0005] Derartige Einflüsse werden derzeit entweder gar nicht oder durch gesteuerte Kompensation
der Ansteuerdauer in Abhängigkeit vom IMA-Code (Information über Mengenabweichungen)
eines Injektors von deren Sollwert im Neuzustand bestimmt. Die dabei angenommenen
Störeingriffe stimmen häufig nicht mit den tatsächlichen Störeingriffen überein und
es kommt zur Fehlkompensation und damit zu Abweichungen der tatsächlich eingespritzten
Menge von der Sollmenge des Kraftstoffs, welche vom Steuergerät des Motors vorgegeben
wird. Im Zuge der sich immer weiter verschärfenden Abgasgesetzgebungen kommt aber
gerade der Genauigkeit der Einspritzmenge eine immer größere Bedeutung zu.
[0006] Bei CRS- Systemen mit vollballistischem Düsennadelhub öffnet die Düsennadel während
der Ansteuerdauer im Wesentlichen mit konstanter vom Raildruck abhängiger Geschwindigkeit
und schließt nach Ende der Ansteuerung im Wesentlichen auch mit einer konstanten vom
Raildruck abhängigen Schließgeschwindigkeit. Folglich ist die Schließverzugsdauer,
also das Zeitintervall zwischen dem Ansteuerende und dem Spritzende, ein Maß für die
Spritzdauer und damit für die tatsächlich eingespritzte Menge des Kraftstoffs in den
Brennraum. Bei nicht ballistisch betriebenen Düsennadeln ist die Verzugszeit zwischen
dem Ansteuerbeginn und dem Anschlag der Düsennadel an ihrem Hubanschlag ein Maß für
den Spritzbeginn, so dass über die Zeitintervalle, die zwischen dem Ansteuerbeginn
und dem Anschlag der Düsennadel am Hubanschlag bzw. zwischen dem Ansteuerende und
dem Spritzbeginn liegen, die tatsächlich eingespritzte Menge bestimmt werden kann.
[0007] Zur Messung des Hubes der Bewegungseinrichtungen innerhalb des Kraftstoffinjektors
sind Messeinrichtungen bekannt, welche jedoch hauptsächlich zu Entwicklungszwecken
verwendet werden. Dabei dienen die Messeinrichtungen zur Auslegung und konstruktiven
Gestaltung der Bewegungseinrichtungen innerhalb eines Kraftstoffinjektors, und sind
für einen dauerhaften Betrieb innerhalb des Kraftstoffinjektors nicht geeignet. Inbesondere
eignen sich bekannte Messeinrichtungen in Kraftstoffinjektoren nicht zur Ansteuerung
eines Motorsteuergeräts, um eine tatsächlich eingespritzte bzw. einzuspritzende Kraftstoffmenge
in einen Brennraum über einen Regelkreis zu steuern. Zwar bieten bekannte Messeinrichtungen
die Möglichkeit, die Hubbewegung hinsichtlich der Richtung und der Geschwindigkeit
der Bewegungseinrichtungen zu sensieren, eine genaue Detektion des Anschlags der Düsennadel
in den Düsensitz sowie das Erreichen des Öffnungsmaximums im Hub der Düsennadel können
mit den bekannten Messeinrichtungen nicht detektiert werden.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftstoffinjektor für
eine Brennkraftmaschine zu schaffen, welcher über eine integrierte Messeinrichtung
eine Information über den Schließzeitpunkt bzw. den Öffnungszeitpunkt der Düsennadel
bereitstellt. Insbesondere ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Kraftstoffinjektor
mit einer Messeinrichtung zu schaffen, welche eine genaue Information über das Anschlagsverhalten
der Düsennadel im Düsennadelsitz sowie das Verhalten der Düsennadel im Anschlag des
Öffnungshubes bereitstellt.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Messeinrichtung als ein
Wirbelstromsensor mit einem die Bewegungseinrichtung wenigstens teilweise umschließenden
Messkörper ausgebildet ist, wobei die Bewegungseinrichtung wenigstens im Bereich der
Umschließung durch den Messkörper eine Magnetisierung aufweist.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Bewegungseinrichtung in dem Bereich, der
durch den Messkörper umschlossen wird, ein Magnetfeld eingeprägt. Die Aufmagnetisierung
kann entweder durch einen Remanenzmagnetismus erfolgen oder durch ein Bestromen einer
innerhalb der Bewegungseinrichtung angeordneten Erregerspule, was als eine Fremderregung
bezeichnet werden kann. Zusätzlich kann das Magnetfeld seitens der unbewegten Komponente
des Kraftstoffinjektors in einem Magnetkern geführt sein.
[0012] Bewegt sich nun die Bewegungseinrichtung in axialer Richtung, d.h. in Richtung der
Bewegungsachse, so wird ein Signal durch die Messeinrichtung bereitgestellt, welches
proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit der Bewegungseinrichtung ist. Bei Permanenterregung
in Folge von Remanenzmagnetismus wird durch die axiale Bewegung der Bewegungseinrichtung
eine Spannung in der im Messkörper enthaltenen Sensorspule induziert. Bei Fremderregung
durch eine im Messkörper enthaltene Erregerspule werden durch die axiale Bewegung
der Bewegungseinrichtung in dieser Wirbelströme erzeugt. Folglich wird auch in diesem
Fall eine der Bewegungsgeschwindigkeit näherungsweise proportionale Spannung in der
im Messkörper enthaltenen Sensorspule induziert. Ist die Abklinkzeitkonstante der
Wirbelströme größer als die Einspritzdauer, so kann das Abklingen der Wirbelströme
vernachlässigt werden. Im Falle der Fremderregung können die Funktionen von Erreger-und
Sensorspule in vorteilhafter Weise in einer Spule zusammengefasst werden.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass der Messkörper ein Magnetjoch umfasst und der Kraftstoffinjektor als magnetisch
betriebener Injektor ausgebildet ist und die Bewegungseinrichtung durch einen Ventilkolben
gebildet ist. Nach der konstruktiven Gestaltung eines magnetisch betriebenen Kraftstoffinjektors
bewegt sich der Ventilkolben proportional zur Bewegung der Düsennadel. Daher kann
das Magnetjoch den Ventilkolben umschließen, und die Aufmagnetisierung wird im Ventilkolben
selbst vorgenommen. Der Ventilkolben ist in einem Injektorkörper geführt, so dass
die Messeinrichtung innerhalb des Injektorköroers fest angeordnet werden kann. Alternativ
kann der Kraftstoffinjektor als piezoelektrisch betriebener Injektor mit einer fluidisch
angesteuerten Düsennadel ausgebildet sein, und die Bewegungseinrichtung wird durch
die Düsennadel selbst gebildet. Auch hier kann eine Aufmagnetisierung des Materials
der Düsennadel auf zumindest einem Abschnitt der Längserstreckung erfolgen, so dass
der Messkörper der Messeinrichtung in Form des Magnetjochs den aufmagnetisierten Bereich
der Düsennadel umschließt. Dabei wird die Messeinrichtung in den Düsenkörper ortsfest
eingebaut. Vorzugsweise wird die Messeinrichtung auf der Niederdruckseite des Düsenkörpers
angeordnet, um die Messeinrichtung nicht der Hochdruckbeaufschlagung durch den Kraftstoff
auszusetzen, wobei jedoch eine Anordnung auf der Hochdruckseite ebenfalls möglich
ist.
[0014] Gemäß der Funktionsweise der Messeinrichtung umfasst diese neben dem Magnetjoch einen
Spulenkörper. Der Spulenkörper kann entweder als Erregerspule, als Sensorspule oder
als kombinierte Erreger- und Sensorspule ausgebildet sein. Seitens der Erregerspule
wird durch eine Bestromung ein Magnetfeld innerhalb der Bewegungseinrichtung erzeugt.
Das Magnetjoch ist ringförmig ausgebildet und weist einen U-förmigen Querschnitt auf,
wobei die Öffnung der U-Form in Richtung der Bewegungseinrichtung zeigt. Bei Verwendung
einer getrennten Sensorspule kann die induzierte Spannung aus dieser direkt abgenommen
werden. Sind Erreger- und Sensorspule identisch und wird diese mit einem Gleichstrom
versorgt, so bewirkt die induzierte Spannung eine Abweichung der Spulenspannung von
ihrem Wert im Ruhezustand. Wird an die Spule dagegen eine konstante Gleichspannung
angelegt, so bewirkt die Längsbewegung der Bewegungseinrichtung entlang der Bewegungsachse
eine Abweichung des Spulenstroms von ihrem Wert im Ruhezustand. Das Anschlagen der
Düsennadel bzw. des Ventilkolbens an ihrem Hubanschlag im Öffnungspunkt sowie das
Schließen der Düsennadel gehen mit äußerst schnellen Änderungen der Kolbengeschwindigkeit
einher, so dass das Messsignal zu diesen Zeitpunkten jeweils quasi eine Unstetigkeit
aufweist. Der Zeitpunkt, zu dem diese Unstetigkeit auftritt, wird als Hubanschlags-
bzw. Schließzeitpunkt detektiert und kann dann einem übergeordneten Regler, der beispielsweise
als Motorsteuergerät oder einem Teil davon ausgeführt ist, für diesen Zeitpunkt bzw.
für die Spritzdauer oder die Einspritzmenge des Kraftstoffs in den Brennraum zugeführt
werden.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Magnetjoch
radial geschlitzt ausgeführt oder weist ein Material mit einem hohen spezifischen
Widerstand auf, beispielsweise ein Pulververbundmaterial und/oder ein Ferritmaterial.
[0016] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erfassung des Endes des Einspritzens
eines Kraftstoffs in einen Brennraum und/oder zur Erfassung des Anschlags eines Öffnungshubes
eines Ventilkolbens und/oder einer Düsennadel mit einer Messeinrichtung, wobei die
Messeinrichtung mit einem konstanten Gleichstrom oder einer konstanten Gleichspannung
betrieben wird, wobei die Abweichung von der konstanten Gleichspannung oder vom konstanten
Gleichstrom als Messsignal dient. Insbesondere ergibt sich aus der Änderung der periodischen
Ventilkolben- und/oder Düsennadelbewegung eine Änderung des mittels der Messeinrichtung
ausgegebenen Messsignals in Form der Unstetigkeit. Mittels dieser Unstetigkeit werden
gemäß des vorliegenden Verfahrens die Hubanschlags- oder Schließzeitpunkte periodisch
aufeinander folgender Öffnungs- und Schließzyklen ermittelt.
[0017] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehen gemeinsam mit der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt.
Ausführungsbeispiel:
[0018] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Querschnitt eines brennraumseitigen Abschnitts eines Kraftstoffinjektors, welcher
als magnetisch betriebener Kraftstoffinjektor ausgeführt ist, und eine Messeinrichtung
einen innerhalb des Kraftstoffinjektors geführten Ventilkolben umschließt;
- Figur 2
- einen Kraftstoffinjektor gemäß Figur 1, wobei die Messeinrichtung im Düsenkörper integriert
ist und die Düsennadel umschließt;
- Figur 3
- zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Anordnung der Messeinrichtung innerhalb des
Kraftstoffinjektors gemäß der Figuren 1 und 2;
- Figur 4
- den Kurvenverlauf der Verwendung einer induzierten Spannung als Messsignal;
- Figur 5
- den Kurvenverlauf des Betriebes der Erreger- und Sensorspulen, welche mit einem Gleichstrom
betrieben werden; und
- Figur 6
- den Kurvenverlauf des Betriebes der Erreger- und Sensorspule, welche mit einer Gleichspannung
betrieben werden.
[0019] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Kraftstoffinjektor ist nach Art eines magnetisch
betriebenen Injektors ausgebildet und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Das Gehäuse
des Kraftstoffinjektors 1 ist durch einen Injektorkörper 9 sowie einen Düsenkörper
10 gebildet.
[0020] Innerhalb des Injektorkörpers 9 sowie des Düsenkörpers 10 ist entlang einer Bewegungsachse
2 eine Bewegungseinrichtung längsbeweglich geführt, welche zumindest aus einem Ventilkolben
7 sowie einer Düsennadel 8 gebildet ist. Durch eine Hubbewegung der Düsennadel 8 werden
in dem Düsenkörper 10 eingebrachte Kraftstoffeinspritzöffnungen 3 freigegeben, damit
der Kraftstoff in den Brennraum 4 eingespritzt werden kann. Die Hubbewegung wird durch
ein - in der Darstellung nicht gezeigtes - Magnetventil in der Bewegungseinrichtung
gesteuert.
[0021] In der Figur 1 ist eine Messeinrichtung 5 gezeigt, welche auf der Höhe des Ventilkolbens
7 angeordnet ist. Die Messeinrichtung 5 umfasst ein Magnetjoch 6, in welchem ein Spulenkörper
11 aufgenommen ist. Der Spulenkörper 11 ist über eine Anschlussleitung 12 extern kontaktierbar.
Gemäß der Darstellung ist erkennbar, dass die Messeinrichtung 5 ortsfest innerhalb
des Injektorkörpers 9 eingebracht ist, und sich mit der Hubbewegung der Bewegungseinrichtung
entlang der Bewegungsachse 2 nicht mitbewegt. Die Bewegungseinrichtung ist gemäß der
Darstellung in Figur 1 und die für die Messeinrichtung 5 relevante Komponente durch
den Ventilkolben 7 gebildet. Die Messeinrichtung 5 umschließt den Ventilkolben 7 mit
dem U-förmig ausgebildeten Magnetjoch 6. In den Ventilkolben 7 ist in einem Magnetisierungsbereich
13 eine Magnetisierung aufgeprägt worden, welche eine Nord- Süd- Orientierung entlang
der Bewegungsachse 2 aufweist. Bewegt sich nunmehr der Ventilkolben 7 mit der Öffnungs-und
Schließbewegung der Düsennadel 8 entlang der Bewegungsachse 2, so ändert sich das
Magnetfeld im Magnetjoch 6, so dass im Spulenkörper 11 eine Spannung induziert wird,
welche über die Anschlussleitungen 12 abgegriffen werden kann. Ebenso ist es möglich,
dass der Spulenkörper 11 sowohl eine Erreger- als auch eine Sensorspule umfasst, wobei
durch eine Bestromung der Erregerspule das Magnetfeld innerhalb des Ventilkolbens
7 erzeugbar ist. Mittels der Sensorspule wird eine Spannung induziert, welche als
Messgröße dient. Öffnet nun der Kraftstoffinjektor 1 die Kraftstoffeinspritzöffnungen
3 durch eine vertikale Hubbewegung der Düsennadel 8, welche mit der Hubbewegung des
Ventilkolbens 7 in Wechselwirkung steht, so ändert sich der Magnetfluss im Magnetjoch
6.
[0022] In der Figur 2 ist die Messeinrichtung 5 auf der Höhe der Düsennadel 8 angeordnet.
Daher ist der Magnetisierungsbereich 13 in die Düsennadel 8 eingebracht, um auf gleiche
Weise wie auch im Ventilkolben 7 eine Änderung des Magnetfeldes bei einer Vertikalbewegung
der Düsennadel 8 entlang der Bewegungsachse 2 zu erzeugen. Der Aufbau der Messeinrichtung
5 gemäß der Darstellung in Figur 2 bei einer Anordnung um die Düsennadel 8 gleicht
dem Aufbau in Figur 1, so dass die Messeinrichtung 5 ebenso aus einem Magnetjoch 6
gebildet ist, welcher einen Spulenkörper 11 aufnimmt. Der Spulenkörper 11 wird über
die Anschlussleitung 12 extern kontaktiert. Gemäß der Darstellung ist die Messeinrichtung
5 ortsfest mit dem Düsenkörper 10 in Verbindung gebracht, so dass sich die Messeinrichtung
5 nicht mit der Hubbewegung der Düsennadel 8 mitbewegt.
[0023] Zur Erhöhung der Abklinkzeitkonstante der Wirbelströme innerhalb des Ventilkolbens
bzw. innerhalb der Düsennadel sind im Bereich der Messeinrichtung 5 in vier in der
Oberfläche umlaufenden Nuten eingebrachte Ringelemente 14 vorgesehen. Diese bestehen
aus einem Material mit einem sehr geringen spezifischen Widerstand, wie beispielsweise
Aluminium. Die Ringelemente 14 sind in Nuten eingebracht, so dass der Ventilkolben
7 im Bereich der Ringelemente 14 keine Durchmessersprünge aufweist. Gemäß der Darstellung
der Messeinrichtung 5 umfasst diese einen Magnetjoch 6, welcher aufgrund der U-förmigen
Ausbildung zwei Teilabschnitte umfasst, welche direkt an den Ventilkolben 7 angrenzen.
Zwischen den beiden Teilabschnitten ist der Spulenkörper 11 aufgenommen. Die Ringelemente
14 sind im Ruhezustand des Ventilkolbens 7 auf der Höhe des jeweiligen Teilabschnitts
des Magnetjoches 6, welcher an den Ventilkolben 7 angrenzen, angeordnet. Somit sind
insgesamt vier Ringelemente 14 innerhalb des Ventilkolbens 7 angeordnet, welche an
den jeweiligen Randbereichen bzw. den Körperkanten des U-förmigen Magnetjoches 6 angrenzen.
[0024] Die Figuren 4-6 zeigen den Zusammenhang zwischen dem Hub des Ventilkolbens (h
VK) und den ausgegebenen Signalen durch die Messeinrichtung. Die Abszisse ist mit T
gekennzeichnet und bildet den Zeitverlauf. Auf der Ordinate ist in den oberen Graphen
der Hub des Ventilkolbens dargestellt und mit h
VK gekennzeichnet. In den Figuren 4 und 5 bildet der untere Graph die induzierte Spannung,
welche in der Sensorspule induziert und durch die Messeinrichtung ausgegeben wird.
In Figur 6 stellt der untere Graph den Stromverlauf dar, welcher den Spulenkörper
durchfließt.
[0025] Der Verlauf der induzierten Spannung gemäß der Darstellung in Figur 4 beginnt zunächst
mit dem Öffnungsbeginn I, wobei die Öffnungsperiode durch das Öffnungsende II gekennzeichnet
ist. Aufgrund des ballistischen Verhaltens der Bewegung des Ventilkolbens bzw. der
Düsennadel fallen das Öffnungsende II und der Schließbeginn III zeitlich fast zusammen.
Der Schließvorgang erstreckt sich vom Schließbeginn III bis zum Schließende IV. Der
untere Graph zeigt die induzierte Spannung, welche durch die Messeinrichtung ausgegeben
wird. Bei Erreichen des Schließendes wird ein steiler Gradient mit anschließender
Schwingbewegung erzeugt, welche durch eine Dämpfung auf Null abklingt. Diese Schwingung
in der induzierten Spannung wird durch das dynamische Verhalten der Düsennadel erzeugt,
welche im Düsensitz anschlägt. Der steile Gradient im Messsignal kann durch eine Auswerteeinrichtung
des Messsignals detektiert werden, so dass eine genaue Bestimmung des Schließendes
4 durch das induzierte Spannungssignal möglich ist. Dabei kann ggf. auch die gedämpfte
Schwingung zusätzlich mit ausgewertet werden.
[0026] In Figur 5 ist der Betrieb der Erreger- und Sensorspule mit einem eingeprägten Gleichstrom
dargestellt. Der Verlauf zeigt die induzierte Spannung als Abweichung vom Wert gemäß
U= I
o · R. Die jeweilige Schwingbewegung tritt sowohl bei Erreichen des Öffnungsendes,
also zum Zeitpunkt des Hubanschlages der Düsennadel im Öffnungszustand, sowie bei
Schließende, d.h. das Anschlagen der Düsennadel im Düsensitz auf. Die Abweichung der
jeweiligen Spulenspannung von deren Wert im Ruhezustand dient als Messsignal. Der
Ruhezustand ist dabei durch eine strickpunktierte Mittellinie dargestellt.
[0027] Figur 6 zeigt den Verlauf des Spulenstroms bei einer konstanten Gleichspannung, welche
an der Erreger- und Sensorspule anliegt. Die Abweichung des Spulenstroms von dessen
Wert im Ruhezustand dient hierbei als Messsignal. Der Verlauf zeigt daher im Ruhezustand
den konstanten Wert U
o / R. Die Hubanschlagszeitpunkte im Öffnungsende II sowie im Schließzeitpunkt bei
Schließende IV erzeugen im Stromverlauf steile Gradienten, auf die wiederum gedämpfte
Schwingungen folgen. Die Gradienten können - ggf. gemeinsam mit der gedämpften Schwingung-
von einer Auswerteeinrichtung detektiert werden. Damit besteht die Möglichkeit, eine
exakte Bestimmung des Hubanschlags bzw. des Schließendes zu schaffen, so dass die
gewonnen Informationen durch ein Motorsteuergerät ausgewertet werden können.
[0028] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
1. Kraftstoffinjektor (1) für eine Brennkraftmaschine mit einer Bewegungseinrichtung,
welche eine Öffnungs- und Schließbewegung in einer Bewegungsachse (2) zur Öffnung
und Schließung wenigstens einer Kraftstoffeinspritzöffnung (3) zur Einspritzung von
Kraftstoff in einen Brennraum (4) ausführt, wobei der Kraftstoffinjektor (1) eine
Messeinrichtung (5) zum Erfassen des Endes des Einspritzens des Kraftstoffes in den
Brennraum und/oder zum Erfassen des Anschlages des Öffnungshubes aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (5) als ein Wirbelstromsensor mit einem die Bewegungseinrichtung
wenigstens teilweise umschließenden Messkörper ausgebildet ist, wobei die Bewegungseinrichtung
wenigstens im Bereich der Umschließung durch den Messkörper eine Magnetisierung aufweist.
2. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Messkörper ein Magnetjoch (6) umfasst und der Kraftstoffinjektor (1) als magnetisch
betriebener Injektor ausgebildet ist und die Bewegungseinrichtung durch einen Ventilkolben
(7) gebildet ist.
3. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) als piezoelektrisch betriebener Injektor mit einer fluidisch
angesteuerten Düsennadel (8) ausgebildet ist, und die Bewegungseinrichtung die Düsennadel
(8) ist.
4. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor (1) einen Injektorkörper (9) und einen an diesem angeordneten
Düsenkörper (10) umfasst, und die Messeinrichtung (5) im Injektorkörper (9) und/oder
im Düsenkörper (10) aufgenommen ist.
5. Kraftstoffinjektor (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (10) eine Niederdruckseite umfasst, und die Messeinrichtung (5) in
der Niederdruckseite angeordnet ist.
6. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (5) einen im Magnetjoch (6) eingebetteten Spulenkörper (11) umfasst,
wobei der Spulenkörper (11) eine Sensorspule und/oder eine Erregerspule umfasst.
7. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung im Beriech der Messeinrichtung (5) in wenigstens einer in
der Oberfläche umlaufenden Nut eingebrachte Ringelemente (14) umfasst, welche aus
einem Material mit einem geringen spezifischen Widerstand ausgebildet sind.
8. Kraftstoffinjektor (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetjoch (6) radial geschlitzt ausgeführt ist und/oder ein Material mit einem
hohen spezifischen Widerstand, umfassend ein Pulververbundmaterial und/oder ein Ferritmaterial,
aufweist.
9. Verfahren zur Erfassung des Endes des Einspritzens eines Kraftstoffes in einen Brennraum
und/oder zur Erfassung des Anschlags eines Öffnungshubes eines Ventilkolbens (7) und/oder
einer Düsennadel (9) mit einer Messeinrichtung (5) nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (5) mit einem konstanten Gleichstrom oder mit einer konstanten
Gleichspannung betrieben wird, wobei die Abweichung von der Gleichspannung bzw. vom
Gleichstrom als Messsignal dient.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass sich aus einer Änderung der periodischen Ventilkolben - und/oder Düsennadelbewegung
eine Änderung des mittels der Messeinrichtung (5) ausgegebenen Messsignals in Form
einer Unstetigkeit ergibt, und mittels der Unstetigkeit Hubanschlags- oder Schließzeitpunkte
periodisch aufeinander folgender Öffnungs- und Schließzyklen ermittelt werden.