[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ballonventil gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie einen Ballonautomaten und einen Ballonfüllautomaten gemäss den
Ansprüchen 13 bzw. 14.
[0002] Ballonventile sind allgemein bekannte Vorrichtungen, die es ermöglichen, Ballons
mittels unter Druck stehenden Gasen bzw. Flüssigkeiten zu befüllen und anschliessend
die Ballons selbsttätig gegen einen Druckverlust zu verschliessen. Ballonventile können
beispielsweise in Ballons zu Dekorationszwecken oder als Spielzeug für Kinder oder
in meteorologischen Wetterballons Anwendung finden. Dabei sind das Einführen der Ballonventile
in den Hals des Ballons und das Befüllen, Befestigen und Arrangieren der Ballons häufig
aufwendige und damit kostenintensive Arbeitsschritte.
[0003] Ein Ballonventil ist beispielsweise in der Druckschrift
US 3,616,569 offenbart. Diese Ballonventil weist einen becherartigen, durch einen Boden einseitig
geschlossenen Ventilkörper auf, dessen Ventilkörpermantel zusammen mit einer inneren
Bodenfläche einen eingangsseitig offenen Ventilkörperhohlraum ausformt. Ist das Ballonventil
in einen Ballonhals eingesetzt und befindet sich das Ballonventil in einem eingangsseitig
drucklosen Zustand, so bildet eine äussere Mantelfläche des Ventilkörpermantels zusammen
mit dem Ballonhals eine Dichtfläche, die ein Entweichen von Gas aus dem Inneren des
Ballons über die äussere Mantelfläche verhindert. "Drucklos" bezeichnet dabei einen
Zustand, bei dem eingangsseitig keine Druckdifferenz gegenüber dem Ümgebungsdruck
des Ballons besteht. Der Ventilkörpermantel ist mit vom Ventilkörperhohlraum zur äusseren
Mantelfläche durchgehenden Ventilkörperdurchlässen ausgestattet. Die Ventilkörperdurchlässe
sind dabei im eingangsseitig drucklosen Zustand durch den dichtend anliegenden Ballonhals
verschlossen, so dass auch auf diesem Weg kein Gas aus dem Balloninneren in die Umgebung
austreten kann.
[0004] Wird nun eingangsseitig die Öffnung des Ventilkörperhohlraums mit einem unter Druck
stehenden Gasreservoir verbunden, so wirkt dieser Druck über die mantelflächenseitigen
Öffnungen der Ventilkörperdurchlässe auf den Ballonhals. Erreicht der Druck einen
Wert, der den elastischen Ballonhals von der Dichtfläche abheben lässt, tritt das
unter Druck stehende Gas durch die Ventilkörperdurchlässe und einen zwischen der äusseren
Mantelfläche des Ventilkörpermantels und der inneren Fläche des Ballonhalses gebildeten
Hohlraum über eine Dichtkante des Bodens hinweg in das Innere des Ballons ein und
füllt diesen. Durch den Gasfluss entlang des membranartigen Ballonhalses werden an
diesem Schwingungen angeregt. Diese Schwingungen können sich über den Ballonhals hinaus
auf den gesamten Ballon ausbreiten.
[0005] Die Schwingungen der Ballonmembran werden an die umgebende Luft übertragen und bewirken
die Ausbildung von Schallwellen mit häufig sehr hohe Schallintensitäten auch im vom
Menschen höhrbaren Frequenzband. Typischerweise erreicht der Schallpegel beim Befüllen
von Ballonen mittels bekannten Ballonventilen Schallpegel von über 100 dB, was vom
Menschen als sehr laut und unangenehm empfunden wird.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Ballonventil bereit
zu stellen, das beim Befüllen eines Ballons eine möglichst geringe Lärmbelästigung
erzeugt, einfach und preiswert herzustellen ist und auf eine automatisierte Art und
Weise in einen Ballonhals einführbar ist sowie eine automatisierte Befüllung des Ballons
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Ballonventil gemäss Anspruch 1, einen Ballonautomaten
gemäss Anspruch 13 und einen Ballonfüllautomaten gemäss Anspruch 14 gelöst. Besonders
bevorzugte Ausführungsformen sind mit den in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Merkmalen ausgestattet.
[0008] Das erfindungsgemäss Ballonventil ist ebenfalls mit einem im Wesentlichen becherartigen
Ventilkörper ausgestattet, der durch einen Boden einseitig geschlossen ist. Auf diese
Weise formt das Innere des Ventilkörpers mit seinem Ventilkörpermantel und einer inneren
Bodenfläche einen eingangsseitig offenen Ventilkörperhohlraum aus. Der Ventilkörpermantel
weist eine äussere Mantelfläche auf, die im Zusammenwirken mit einem Ballonhals im
eingangsseitig drucklosen Zustand eine Dichtfläche des dann selbstschliessenden Balloventils
bildet. Ein Ventilkörperdurchlass erstreckt sich vom Ventilkörperhohlraum bis zur
äusseren Mantelfläche des Ventilkörpermantels.
[0009] Erfindungsgemäss erhebt sich vom Ventilkörper, vorzugsweise von einer äusseren Bodenfläche
des Ventilkörpers, ein Stützkörper mit einer äusseren Abstützfläche, die dazu bestimmt
ist, am Ballonhals anzuliegen. Dadurch können sich beim Befüllprozess des Ballons
entstehende Schwingungen des Ballonhalses nicht über die Abstützfläche hinaus auf
den gesamten Ballon hinaus ausbreiten und allenfalls entstehende Schwingungen des
Ballonhalses werden gedämpft. In Folge dessen ist die Lärmbelastung beim Befüllen
des Ballons stark reduziert.
[0010] Die Abstützfläche ist vorzugsweise dazu bestimmt, wenigstens nahezu dichtend am Ballonhals
anzuliegen. Im Idealfall liegt der Ballonhals vollständig dichtend an der Abstützfläche
an.
[0011] Damit das in den Ballon einzufüllende Füllmedium, insbesondere Gas, über die äussere
Mantelfläche des Ventilkörpers hinaus ungehindert in das Innere des Ballons vordringen
kann, ist der Stützkörper mit wenigstens einem Stützdurchlass versehen. Dieser ist
einerends ventilkörperseitig unterhalb der Abstützfläche und anderenends ausgangsseitig,
d.h. zum Inneren des Ballons hin, permanent geöffnet.
[0012] Das erfindungsgemässe Ballonventil ermöglicht neben einem lärmgeminderten Befüllen
und selbsttätigen Verschliessen eines Ballons durch seinen einfachen konstruktiven
Aufbau eine besonders preiswerte und kostengünstige Herstellung. Beispielsweise kann
das erfindungsgemässe Ballonventil in einem einzigen Spritzgussschritt aus einem Kunststoff
hergestellt werden. Zudem ist es auf Grund der freien Gestaltungsmöglichkeit seiner
äusseren Konturen für ein automatisiertes Einführen in einen Ballonhals sowie ein
automatisiertes Befüllen eines Ballons sehr gut geeignet.
[0013] Zwei besonders bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Ballonventils
werden nachfolgend an Hand einer Zeichnung detailliert beschrieben. Rein schematisch
zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Ballonventils;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 gezeigten Ballonventils;
- Fig. 3
- eine perspektivische Schnittdarstellung des in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Ballonventils
im in einen Ballonhals eingesetzten Zustand;
- Fig. 4
- eine stark abstrahierte Schnittdarstellung des in den vorhergehenden Figuren gezeigten,
in den Ballonhals eingesetzten Ballonventils in einem drucklosen Zustand;
- Fig. 5
- in einer Schnittdarstellung die in Fig. 4 gezeigte Anordnung bei einem eingangsseitig
anliegenden Druck zum Befüllen des Ballons;
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Ballonventils, die eingangsseitig
an einem Ventilkörper mit einem Fussgestell über eine Sollbruchstelle verbunden ist;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform des Ballonventils, bei
welcher ein oberhalb des Fussgestells ein am Ventilkörper ausgebildeter Ringträger
mit einem Band zur Befestigung versehen ist;
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 6 und Fig. 7 gezeigten Ausführungsform
des erfindungsgemässen Ballonventils, bei welcher das Fussgestell entfernt und das
Band teilweise abgewickelt ist, wie dies typischerweise nach dem Befüllen eines Ballons
erfolgt;
- Fig. 9
- in einer perspektivischen Darstellung die in Fig. 1 bis Fig. 3 gezeigte Ausführungsform
des erfindungsgemässen Ballonventils, bei der mittels Schnappfüssen eingangsseitig
am Ventilkörper eine Befestigungsvorrichtung in Form eines Ringträgers aufgenommen
ist;
- Fig. 10
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 9 gezeigten Ringträgers;
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung einer weitere Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung
zur Befestigung von zwei erfindungsgemässen Ballonventilen;
- Fig. 12
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung
für vier erfindungsgemässe Ballonventile;
- Fig. 13
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 12 gezeigten Befestigungsvorrichtung,
in welche vier erfindungsgemässe Ballonventile eingesetzt sind;
- Fig. 14
- in einer grobschematischen Schnittdarstellung einen Ausschnitt eines Ballonautomats
zur automatisierten Einführung eines erfindungsgemässen Ballonventils in einen Ballonhals;
und
- Fig. 15
- eine grobschematische Schnittdarstellung eines Ausschnitts eines Ballonfüllautomaten
zum Befüllen eines Ballons mit einem erfindungsgemässen Ballonventil.
[0014] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Ballonventils
10 ist in Fig. 1 gezeigt. Dieses Ballonventil 10 weist einen becherartigen Ventilkörper
12 mit einem Ventilkörpermantel 14 auf. Im Ventilkörpermantel 14 sind sechs Ventilkörperdurchlässe
16, von denen in der Ansicht in Fig. 1 lediglich drei Öffnungen mit einem kreisförmigen
Querschnitt sichtbar sind, ausgeformt. Die Ventilkörperdurchlässe 16 erstrecken sich
in radialer Richtung von einer äusseren Mantelfläche 18 jeweils bis in einen offenen,
beispielsweise in Fig. 3 sichtbaren Ventilkörperhohlraum 20. Der Ventilkörperhohlraum
20 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeformt und zu einer Eingangsseite 22 hin geöffnet.
Der Eingangsseite 22 gegenüberliegend ist der Ventilkörperhohlraum 20 durch eine innere
Bodenfläche 24 eines Bodens 26 einseitig begrenzt. Der Boden 26 verschliesst somit
einseitig den Ventilkörper 12.
[0015] Die äussere Mantelfläche 18 des Ventilkörpermantels 14 ist im Wesentlichen ringartig
und leicht konisch in Richtung der Eingangsseite 22 zulaufend ausgeformt. Sie bildet
im Zusammenwirken mit einem Ballonhals 28 eines Ballons 30 bei einem eingangsseitig
gegenüber dem Umgebungsdruck des Ballons 30 drucklosen Zustand eine Dichtfläche 32.
Mit anderen Worten, der Ballonhals 28 liegt dichtend an der äusseren Mantelfläche
18 an und verhindert im eingangsseitig drucklosen Zustand ein Ausströmen eines Gases
aus dem Ballon 30 durch den Ballonhals 28. Die äussere Mantelfläche 18 bildet einen
Ventilsitz und der Ballonhals 28 ein mit diesem zusammenwirkendes Ventilglied.
[0016] Am Ventilkörper 12, eingangsseitig unterhalb der Ventilkörperdurchlässe 16 ist, wie
in Fig. 3 gezeigt, eine umlaufende Nut 34 zur Aufnahme eines Kragens 36 des Ballonhalses
28, ausgeformt. Zudem sind eingangsseitig am Ventilkörper 12 zwei Schnappfüsse 38
mit Rastvorsprüngen 40 angeordnet. Die Schnappfüsse 38 bilden ein Aufnahmemittel zur
Aufnahme eines beispielsweise in Fig. 9 und 10 gezeigten Ringträgers 42 einer Befestigungsvorrichtung
44, die weiter unten detailliert beschrieben wird.
[0017] Von einer äusseren Bodenfläche 46 des Bodens 26 erhebt sich ein Stützkörper 48. Der
Stützkörper 48 ist trichterförmig ausgebildet und erweitert sich in Richtung zu einer
Auslassseite 50. Auslassseitig im freien Endbereich des Stützkörpers 48 ist eine umlaufende,
radial aussenliegende Abstützfläche 52 ausgeformt, an welche, wie beispielsweise in
Fig. 3 gezeigt, der Ballonhals 28 in eine wenigstens nahezu dichtende Anlage gelangt.
[0018] Die äussere Mantelfläche 18 und die äussere Bodenfläche 46 grenzen bei einer umlaufenden
Kante 53 aneinander, welche eine mit deren Ballonhals 28 zusammenwirkende Dichtkante
bildet. In axialer Richtung ist somit die Abstützfläche 52 von dieser Kante 46, d.h.
von der äusseren Mantelfläche 18 und dem Boden 28 beziehungsweise dessen äusseren
Bodenfläche 48, beabstandet.
[0019] Im Inneren des Stützkörpers 48 ist ein Trichterhohlraum 54 ausgeformt, der ausgangsseitig
offen und eingangsseitig durch die äussere Bodenfläche 46 begrenzt ist. Der äussere
Querschnitt des trichterförmigen Stützkörpers 48 ist in der Nähe des Bodens 26 kleiner
als der Querschnitt des Bodens 26 und der auslassseitige äussere Querschnitt des Stützkörpers
48, Dadurch wird eine radial um den Stützkörper 48 umlaufende Durchlassnut 55 gebildet,
die zusammen mit dem Ballonhals 28 einen Hohlraum 56 begrenzt. Der Hohlraum 56 ist
über sechs Stützdurchlässe 58 durch den Stützkörper 48 hindurch mit dem Trichterhohlraum
54 verbunden. Im in den Ballonhals 28 eingesetzten Zustand des Ballonventils 10 bewirkt
dies, dass der Hohlraum 56 über die Stützdurchlässe 58 und den Trichterhohlraum 54
mit dem Balloninneren durchlassverbunden ist.
[0020] Der Ventilkörper 12, wie auch der Stützkörper 48, weist eine im Wesentlichen zylindersymmetrische
Aussenkontur auf. Beide Körper 12, 48 sind so übereinander angeordnet, dass ihre Längsachsen
koaxial zueinander verlaufen.
[0021] In der Schnittdarstellung von Fig. 4 ist der innere Aufbau des Ballonventils 10 mit
dem becherförmigen Ventilkörper 12 und dem im Wesentlichen trichterförmigen beziehungsweise
T-förmigen Stützkörper 48 dargestellt. Eingangsseitig befindet sich das Ballonventil
10 in einem drucklosen Zustand. Daher liegt der Ballonhals 28 dichtend an der äusseren
Mantelfläche 18 an und die Ventilkörperdurchlässe 16 sind ballonhalsseitig verschlossen.
Darüber hinaus liegt der Ballonhals 28 ebenfalls dichtend an der Abstützfläche 52
des Stützkörpers 48 an. Der ringförmige Hohlraum 56 ist, über die Stützdurchlässe
58, mit dem Balloninneren durchlassverbunden.
[0022] Wird nun, wie in Fig. 5 veranschaulicht, eingangsseitig am Ballonventil 10 ein Gasdruck
angelegt, so bewirkt dieser an den mantelflächenseitigen Öffnungen der Ventilkörperdurchlässe
16 eine Kraft auf den Ballonhals 28. In Folge dessen hebt der elastische Ballonhals
28 von der äusseren Mantelfläche 18 ab, wodurch unter Druck stehendes Gas in den Hohlraum
56 entweichen und über die Stützdurchlässe 58 und den Trichterhohlraum 54 in das Balloninnere
gelangen kann. Der dabei auftretende Gasfluss ist stark abstrahiert durch einen Pfeil
G in Fig. 5 angedeutet.
[0023] Ebenfalls stark vereinfacht ist in Fig. 5 gezeigt, dass der Ballonhals 28 aufgrund
seiner Elastizität und des Umgebungsdrucks an der Abstützfläche 52 anliegt und dadurch
eine Ausbreitung von Schwingungen des membranartigen Ballonhalses 28 auf den gesamten
Ballon 30 unterdrückt. Wie bereits einleitend erwähnt, wird dadurch der Lärmpegel,
der beim Befüllen des Ballons 30 entsteht, verringert.
[0024] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Ballonventils 10
gezeigt, bei welcher der Ventilkörper 12 - dieser und der Stützkörper 48 sind ansonsten
gleich ausgebildet wie in den Fig. 1 - 5 gezeigt und oben erläutert - eingangsseitig
über eine Sollbruchstelle 60 mit einem Fussgestell 62 verbunden ist. Zwischen dem
Fussgestell 62 und der Nut 34 sind am Ventilkörper 12 vier radial nach aussen hervorstehende
Aufwickelbegrenzungen 64, von denen in Fig. 6 und Fig. 8 jeweils nur zwei sichtbar
sind, angeformt. Die Aufwickelbegrenzungen 64 sowie ein sich bis zum Fussgestell 62
erstreckender Ringträger 42 bilden ein Aufnahmemittel 68 für eine Befestigungsvorrichtung
44, die, wie in Fig. 7 und Fig. 8 gezeigt, beispielsweise ein auf den Ringträger 42
auf- und abwickelbares Band 72 oder eine Schnur umfasst.
[0025] Beim Herstellungsprozess des Ballonventils 10 wird das Band 72 auf den Ringträger
42, vorzugsweise durch Verkleben, befestigt, dann vollständig aufgewickelt und am
Ende des Aufwickelprozesses nochmals mit der vorangehenden Bandwicklung verklebt.
Nach dem Einführen des Ballonventils 10 in den Ballonhals 28 und dem anschliessenden
Befüllen des Ballons 30 wird das Fussgestell 62 an der Sollbruchstelle 60 vom Ventilkörper
12 durch Abbrechen getrennt. Das Band 72 kann dann vom Ringträger 42 entgegen den
Aufwickelbegrenzungen 64 abgezogen und abgewickelt werden. Wie in Fig. 8 gezeigt,
bildet das verklebte Ende des Bandes 72 im abgewickelten Zustand eine Schlaufe 74.
[0026] In den Figuren 9 und 10 ist eine weitere Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung
44 für das in den Figuren 1 - 3 gezeigte Ballonventil dargestellt. Dabei ist der in
Fig. 10 gezeigte Ringträger 42 auf das durch die Schnappfüsse 38 gebildete Aufnahmemittel
68 aufschnappbar. Der separat herstellbare Ringträger 42 ist jeweils in seinen axialen
freien Endbereichen mit vier, sich paarweise gegenüberliegenden Aufwickelbegrenzungen
64 ausgestattet. Auf den Ringträger 42 ist ebenfalls ein nicht gezeigtes Band 72 oder
eine Schnur auf- bzw. abwickelbar.
[0027] In den Figuren 11 - 13 sind weitere Ausführungsformen von Befestigungsvorrichtungen
44 dargestellt, die es insbesondere zu Dekorationszwecken ermöglichen, zwei gegenüberliegende,
wie bei der Ausführungsform in Fig. 11, oder vier um eine Rechtecksform angeordnete
Ballonventile 10, wie bei der Ausführungsform in Fig. 12 und Fig. 13, über eine Schnappverbindung
aneinander zu befestigen. Die Befestigungsvorrichtung 44 weist miteinander über Stege
70 verbundene Befestigungsringe 70' auf. An jedem Ring ist ein Ballonventil mit seinen
Schnappfüssen 38 befestigbar. Natürlich sind auch andere Formen von Befestigungsvorrichtungen
44, insbesondere zu Dekorationszwecken, denkbar, bei denen auch eine grössere Anzahl
von Ballons 30 über die Befestigung ihrer Ballonventile 10 an der Befestigungsvorrichtung
44 in einer vorbestimmten Lage gegeneinander gehalten sind. Vorzugsweise werden dabei
die bereits gefüllten Ballons auf die Befestigungsvorrichtung 44 aufgeschnappt.
[0028] Erfindungsgemässe Ballonventile 10 werden vorzugsweise einstückig aus einem Kunststoff
in einem Spritzgiessverfahren in vorzugsweise jeweils einem einzigen Spritzvorgang
hergestellt. Bei Verwendung eines Kunststoffes weist das Ballonventil 10 eine vergleichsweise
geringe Masse auf, was einen Aufstieg des Ballons 10 durch seine verbesserten Auftriebseigenschaften
beschleunigt. Darüber hinaus ist durch eine Herstellung in einem Spritzgiessverfahren
eine hohe Herstellungsrate bei relativ geringen Produktionskosten sichergestellt.
Natürlich ist es auch möglich, andere Materialien, beispielsweise ein Leichtmetall,
für die Herstellung des Ballonventils zu verwenden.
[0029] In Fig. 14 ist rein schematisch ein Ausschnitt eines Ballonautomaten 76 gezeigt.
Erfindungsgemässe Ballonventile 10 sind dabei in einem magazinartigen Bevorratungsschacht
78 richtungsdefiniert gelagert. Jeweils ein Ballonventil 10 wird aus dem Bevorratungsschacht
78 in einen Injektionstrichter 80 in einem Endbereich mit einem grösseren Querschnitt
geladen. Am gegenüberliegenden Endbereich des Injektionstrichters 80 mit einem kleineren
Querschnitt ist der Ballonhals 28 eines Ballons 30 aufgezogen. Das einzuführende Ballonventil
10 ist im Injektionstrichter 80 jeweils derart orientiert, dass es mit seinem Stützkörper
48 voran in den Ballonhals 28 unter Aufspreitzung des Injektionstrichters 80 in den
Ballonhals 28 eingeführt werden kann. Das Ballonventil 10 wird beim Einführen durch
einen Kolben 82 vorangetrieben, der am eingangsseitigen Ende des Ballonventils 10
angreift. Sobald die Abstützfläche 52 beim Einführen des Ballonventils 10 mit dem
Ballonhals 28 in Anlage kommt, wird der Ballon 30 vom Injektionstrichter 80 mit heruntergeschoben.
Dieser Vorgang wird gleichzeitig durch einen Stossprozess mittels bewegbaren, seitlich
am Injektionstrichter 80 angeordneten Aussstossflügeln 84 unterstützt. Das Einführen
von Ballonventilen 10 in einen Ballonhals 28 kann voll automatisiert und mit einer
hohen Repetitionsrate ausgeführt werden.
[0030] In Fig. 15 ist ein Ausschnitt eines Ballonfüllautomaten 86 beim Befüllen eines aufgesetzten
Ballons 30 mit einem Ballonventil 10 gezeigt. Das Ballonventil 10 ist dabei mit seiner
Eingangsseite 22 zentrisch auf einen Befüllkopf 88 positioniert. Der Ventilkörperhohlraum
20 des Ballonventils 10 wird mittels eines Ohrrings 90, der an einem austrittseitigen
Endbereich eines Füllventils 92 angeordnet ist, gegen die Umgebung abgedichtet. Wird
nun das Ballonventil 10 in Richtung des Befüllkopfes 88 gedrückt, so wird ein nicht
gezeigter Druckbehälter mit einem unter Druck stehenden Gas, zum Beispiel Helium,
geöffnet und über einen Füllventildurchlass 94 eingangsseitig mit dem Ballonventil
10 durchlassverbunden. Infolgedessen kann unter Druck stehendes Gas entlang den in
Fig. 15 eingezeichneten Pfeilen G durch das Ballonventil 10 in den Ballon 30 einströmen.
Wenn das Gas im Ballon einen gewünschten Druck erreicht hat, kann der Ballon 30 mit
dem Ballonventil 10 vom Ballonfüllkopf 88 entnommen werden, wobei der Gasdruck im
Inneren des Ballons 30 aufgrund der selbstschliessenden Eigenschaft des Ballonventils
10 im Zusammenwirken mit dem Ballonhals 28 erhalten bleibt. Wie das Einführen der
Ballonventile 10 in den Ballonhals 28 kann auch das Befüllen des Ballons 30 automatisiert
erfolgen. Vorzugsweise ist der Ballonfüllautomat 86 in den Ballonautomaten 78 integriert.
[0031] Neben der vorgehend detailliert beschriebenen Formen erfindungsgemässer Ballonventile
10 mit einem trichterförmigen Stützkörper 48 sind natürlich auch weitere Ausbildungen
von Stützkörpern 48, beispielsweise mit einem T-förmigen oder schirmartigen Längsschnitt
möglich. Entscheidend ist jeweils, dass die Abstützfläche 52 wenigstens nahezu dichtend
an der inneren Wand des Ballonhalses 28 anliegt und dadurch während des Befüllvorgangs
auftretende Schwingungen des Ballonhalses 28 dämpft, so dass eine Ausbreitung dieser
Schwingungen über den Ballonhals 28 auf die verbleibenden Bereiche des Ballons 30
unterdrückt wird.
1. Ballonventil mit einem im Wesentlichen becherartigen, durch einen Boden (26) einseitig
geschlossenen Ventilkörper (12), dessen Ventilkörpermantel (14) zusammen mit einer
inneren Bodenfläche (24) eingangsseitig einen offenen Ventilkörperhohlraum (20) ausformt,
wobei der Ventilkörpermantel (14) eine äussere Mantelfläche und wenigstens einen vom
Ventilkörperhohlraum (20) zur äusseren Mantelfläche (18) durchgehenden Ventilkörperdurchlass
(16) aufweist und die äussere Mantelfläche (18) dazu bestimmt ist, im Zusammenwirken
mit einem Ballonhals (28) in einem eingangsseitig gegenüber dem Umgebungsdruck drucklosen
Zustand eine Dichtfläche (32) zu bilden, dadurch gekennzeichnet, dass sich vom Ventilkörper (12) ein Stützkörper (48) mit einer radial äusseren Abstützfläche
(52) erhebt, die dazu bestimmt ist, am Ballonhals (28) von innen anzuliegen, wobei
die äussere Mantelfläche (18) und die Abstützfläche (52) voneinander beabstandet sind
und der Stützkörper (48) mit wenigstens einem Stützdurchlass (58) für ein Füllmedium
versehen ist
2. Ballonventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper sich von einer dem Ventilkörperhohlraum (20) gegenüberliegenden,
äusseren Bodenfläche (46) ein Stützkörper (48) erhebt und die Abstützfläche (52) dazu
bestimmt ist, am Ballonhals (28) wenigstens nahezu dichtend anzuliegen, wobei die
äussere Bodenfläche (46) und die Abstützfläche (52) voneinander beabstandet sind.
3. Ballonventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (52) in sich geschlossen umlaufend ausgebildet ist, um umlaufend
im Inneren des Ballonhalses (28) wenigstens nahezu dichtend anzuliegen.
4. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützdurchlass (58) zwischen der Abstützfläche (52) und der äusseren Mantelfläche
(18) ein aussen um den Stützkörper (48) umlaufend Durchlassnut (55) bildet, die im
Zusammenwirken mit dem Ballonhals (28) einen radial umlaufenden Hohlraum (56), der
mit dem Balloninneren durchflussverbunden ist, bildet.
5. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtquerschnitt des Ventilkörperdurchlasses (16) bzw. der Ventilkörperdurchlässe
(16) kleiner als der Gesamtquerschnitt des Stützdurchlasses (58) bzw. der Stützdurchlässe
(58) ist.
6. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (48) trichterförmig unter Bildung eines ausgangsseitig offenen Trichterhohlraums
(54) ausgeformt ist, bodenseitig der Aussenumfang des trichterförmigen Stützkörpers
(48) einen kleineren Querschnitt aufweist als die äussere Mantelfläche (18) des Ventilkörpers
(12), die Längsachse des Stützkörpers (48) koaxial zur Längsachse des Ventilkörpers
(12) verläuft und dass beim Zusammenwirken mit dem Ballon (30) der Stützdurchlass
(58) über den Trichterhohlraum (54) mit dem Balloninneren durchlassverbunden ist.
7. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (12) und der Stützkörper (48) eine im Wesentlichen zylindersymmetrische
Aussenkontur besitzen.
8. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (12) eingangsseitig vor dem Ventilkörperdurchlass (16) eine umlaufende
Nut (34) zur Aufnahme eines Kragens (36) des Ballonhalses (28) aufweist.
9. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (12) mit einem Aufnahmemittel (68) für eine Befestigungsvorrichtung
(44), welche vorzugsweise ein Band (72) oder eine Schnur aufweist, ausgestattet ist.
10. Ballonventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (68) als ein Schnappfuss (38) zur Aufnahme eines Ringträgers (42)
der Befestigungsvorrichtung (44), vorzugsweise mit einem daran befestigten Band (72)
oder einer Schnur, ausgebildet ist.
11. Ballonventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (68) am Ventilkörper (12) als ein Ringträger (42) ausgebildet
ist.
12. Ballonventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ballonventil (10) einstückig aus Kunststoff in einem Spritzgiessverfahren hergestellt
ist.
13. Ballonautomat zur Ausgabe eines Ballons (30) mit einem Ballonventil (10) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12.
14. Ballonfüllautomat zum Befüllen eines Ballons (30), der mit einem Ballonventil (10)
nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgestattet ist.