[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einer Markierung,
ein Bauteil und eine Gruppe von Bauteilen.
[0002] Bauteile, sowie auch gegossene Bauteile, werden vom Hersteller oft mit einer Identifikationsnummer
versehen, um das Bauteil unverwechselbar zu kennzeichnen und damit zu registrieren.
[0003] Die
DE 102 07 279 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines gegossenen Bauteils, das eine sich fortschreibende
Identifikationsnummer aufweist. Dabei wird die jeweils unterschiedliche Identifikationsnummer
beim Gießen in das Bauteil eingebracht.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein vereinfachtes Verfahren zum Herstellen eines
gegossenen Bauteils mit einer Identifikationsnummer aufzuzeigen.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, durch ein Bauteil gemäß
Anspruch 15 und durch eine Gruppe von Bauteilen gemäß Anspruch 23.
[0006] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die in vorteilhafter
Art und Weise miteinander kombiniert werden können, um weitere Vorteile zu erzielen.
[0007] Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die unterschiedlichen Identifikationsnummern
erst nachträglich eingebracht, nachdem das Gussverfahren des Bauteils erfolgreich
abgeschlossen wurde. Der Schritt des Einbringens oder die Vorbereitungen des Einbringens
der Identifikationsnummer sind damit unabhängig von Ausschussraten des Gussverfahrens.
[0008] Das Verfahren hat daher gegenüber der
DE 102 07 279 A1 folgende Vorteile. Wenn eine Identifikationsnummer festgelegt wird, so muss diese
beim Stand der Technik schon in der Gussform enthalten sein. Dieses entsprechende
Gussmuster muss jedes Mal individuell in die Keramikform eingebracht werden. Auch
Gussformen unterliegen einer gewissen Ausschussrate, so dass eine mit einer Identifikationsnummer
versehene Gussform gegebenenfalls nicht verwendet wird oder erneut hergestellt werden
muss. Somit können keine einheitlichen Gussformen für dasselbe Bauteil verwendet werden.
[0009] Ebenso kommt es vor, dass ein gegossenes Bauteil nach dem Gießen nicht verwendet
werden kann, da es Risse, Lunker oder Formabweichungen aufweist, so dass das Bauteil
verworfen wird. In dem Fall wurde aber schon eine Identifikationsnummer vergeben,
die dann nochmals in einer Keramikform verwendet werden kann oder nicht mehr verwendet
wird. Insbesondere bei einer durchgehenden Nummerierung, wie z.B. bei 20 Turbinenschaufeln
für die Reihe 1 einer Turbine, also Stufe 1, Leit 1, Leit 2, ... Leit 20 muss entweder
beim Stand der Technik das fehlerhafte Bauteil, z.B. Leit 15 noch mal hergestellt
werden oder die Nummerierung Leit 15 wird nicht verwendet, sondern Leit 21 wird hinzugefügt.
Dies führt jedoch immer zur Unübersichtlichkeit in der Nummerierung.
[0010] Das nachträgliche Einbringen der Identifikationsnummer weist fast keine oder keine
Ausschussrate auf; hingegen weist die Herstellung von keramischen Gussformen eine
deutlich verschiedene Ausschussrate auf.
[0011] Es zeigen
- Figur 1
- der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 2, 3, 4, 5
- Bauteile, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- Figur 6
- eine Gasturbine,
- Figur 7
- perspektivisch eine Turbinenschaufel,
- Figur 8
- perspektivisch eine Brennkammer,
- Figur 9
- eine Liste von Superlegierungen.
[0012] Figur 1 zeigt den ersten Schritt des Verfahrens zur Herstellung eines gegossenen
Bauteils 7, 120, 130, 155 (Fig. 6, 7, 8) mit einer Markierung 11.
[0013] Die Markierung 11 weist ein feststehendes, also ein für viele Bauteile 7, 120, 130,
155 immer wieder verwendetes Logo 10 mit einer noch festzulegenden Identifikationskennzeichnung
13 auf. Das Logo 10 wird für eine Gruppe von Bauteilen 7, 120, 130, 155 nur einmal
verwendet, wobei jedoch jeweils unterschiedliche Identifikationskennzeichnungen 13
verwendet werden.
[0014] Für die Herstellung des Bauteils 120, 130, 155 wird geschmolzenes Metall 4 in eine
Gussform 1 eingebracht, die ein entsprechendes Negativ eines feststehenden Logos 10
aufweist. Für das Gießverfahren kann jedes beliebige Verfahren nach dem Stand der
Technik verwendet werden.
Das Logo kann von der Oberfläche des Bauteils 7, 120, 130, 155 erhaben oder vertieft
sein.
[0015] Neben CC-Legierungen können auch kolumnar erstarrte oder einkristalline Bauteile
7, 120, 130 mit dem Gussverfahren hergestellt werden.
Nach dem Gießen und Abkühlen wird die Gussform 1 entfernt und das Bauteil 7, 120,
130, 155 weist ein gewünschtes feststehendes Logo 10 auf. Das Logo 10 ist beispielsweise
der Firmenname des Gießers oder der Auftraggeber des Gießers, wie z.B. SIEMENS oder
der Name des Kunden des Turbinenherstellers.
[0016] In einem weiteren Verfahrensschritt, der sich nach dem Gießen anschließt, wird die
Identifikationskennzeichnung 13 eingebracht.
[0017] Diese Identifikationskennzeichnung 13 wird für jedes Bauteil 7, 120, 130, 155 festgelegt.
Dadurch wird die Markierung 11, die vorzugsweise nur aus dem Logo 10 und der Identifikationskennzeichnung
13 besteht, unverwechselbar.
[0018] Wenn die Identifikationskennzeichnung 13 erhaben sein soll, wird vorzugsweise beim
Guss an der entsprechenden Stelle lokal mehr Material vorgesehen (Fig. 4), das dann
partiell abgetragen wird.
Ebenso kann Material aufgetragen werden, z.B. durch Schweißen, Löten, Beschichten
mit Maskierung (Fig. 5), das dann ggf. bearbeitet wird, um die Identifikationsnummer
13 herauszuarbeiten oder das Schweiß- bzw. Lotgut wird direkt so aufgetragen, dass
es eine Zeichenfolge, eine Nummer oder einen Strichcode darstellt.
[0019] Die Identifikationskennzeichnung 13 ist vorzugsweise ein Strichcode, eine Nummer
aber eine alphanumerische Abfolge und kann erhoben (Fig. 2) oder vertieft (Fig. 3)
sein.
[0020] Erhoben bedeutet, dass sich die Identifikationskennzeichnung 13 von der umgebenden
Oberfläche 19 um die Identifikationsnummer 13 des Bauteils 7, 120, 130, 155 abhebt.
Entsprechendes gilt für eine vertiefte Identifikationskennzeichnung 13.
[0021] Die Identifikationsnummer 13 kann mittels verschiedener Bearbeitungsverfahren, wie
z.B. Laser, EDM, Stanzung, Gravierung oder dgl. eingebracht werden.
Vorzugsweise werden das Logo 10 und die Identifikationskennzeichnung 13 bei einer
Turbinenschaufel 120, 130 im Wurzelbereich 400 angebracht. Die Identifikationsnummer
13 kann auch vorzugsweise ein RFID sein.
[0022] In Figur 4 auf der linken Seite ist eine Erhebung 16 (z.B. beim Gießen mit abgegossen
oder aufgeschweißt oder gelötet) vorhanden, aus der dann die Identifikationskennzeichnung
13, hier ein Strichcode, herausgearbeitet wird (Figur 4 rechts).
[0023] Figur 5 zeigt das Beschichten eines Bauteils 7 mit Beschichtungsmaterial 25, welches
aus einer Beschichtungsdüse 22 tritt. Oberhalb eines Bauteils 7, 120, 130, 155 ist
eine Maske 28 mit einem bestimmten Muster vorhanden, dass der Identifikationskennzeichnung
13 entspricht.
Dies kann auch beim Beschichten des Bauteils 7 erfolgen, d.h., die Identifikationsnummer
besteht aus dem gleichen Material wie eine Beschichtung (MCrAl und/oder keramische
Beschichtung) des Bauteils, deren Legierungen in Figur 8 aufgelistet sind.
[0024] Die Figur 6 zeigt beispielhaft eine Gasturbine 100 in einem Längsteilschnitt.
Die Gasturbine 100 weist im Inneren einen um eine Rotationsachse 102 drehgelagerten
Rotor 103 mit einer Welle 101 auf, der auch als Turbinenläufer bezeichnet wird.
Entlang des Rotors 103 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse 104, ein Verdichter 105,
eine beispielsweise torusartige Brennkammer 110, insbesondere Ringbrennkammer, mit
mehreren koaxial angeordneten Brennern 107, eine Turbine 108 und das Abgasgehäuse
109.
Die Ringbrennkammer 110 kommuniziert mit einem beispielsweise ringförmigen Heißgaskanal
111. Dort bilden beispielsweise vier hintereinander geschaltete Turbinenstufen 112
die Turbine 108.
Jede Turbinenstufe 112 ist beispielsweise aus zwei Schaufelringen gebildet. In Strömungsrichtung
eines Arbeitsmediums 113 gesehen folgt im Heißgaskanal 111 einer Leitschaufelreihe
115 eine aus Laufschaufeln 120 gebildete Reihe 125.
[0025] Die Leitschaufeln 130 sind dabei an einem Innengehäuse 138 eines Stators 143 befestigt,
wohingegen die Laufschaufeln 120 einer Reihe 125 beispielsweise mittels einer Turbinenscheibe
133 am Rotor 103 angebracht sind.
[0026] An dem Rotor 103 angekoppelt ist ein Generator oder eine Arbeitsmaschine (nicht dargestellt).
[0027] Während des Betriebes der Gasturbine 100 wird vom Verdichter 105 durch das Ansauggehäuse
104 Luft 135 angesaugt und verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters
105 bereitgestellte verdichtete Luft wird zu den Brennern 107 geführt und dort mit
einem Brennmittel vermischt. Das Gemisch wird dann unter Bildung des Arbeitsmediums
113 in der Brennkammer 110 verbrannt. Von dort aus strömt das Arbeitsmedium 113 entlang
des Heißgaskanals 111 vorbei an den Leitschaufeln 130 und den Laufschaufeln 120. An
den Laufschaufeln 120 entspannt sich das Arbeitsmedium 113 impulsübertragend, so dass
die Laufschaufeln 120 den Rotor 103 antreiben und dieser die an ihn angekoppelte Arbeitsmaschine.
[0028] Die dem heißen Arbeitsmedium 113 ausgesetzten Bauteile unterliegen während des Betriebes
der Gasturbine 100 thermischen Belastungen. Die Leitschaufeln 130 und Laufschaufeln
120 der in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums 113 gesehen ersten Turbinenstufe 112
werden neben den die Ringbrennkammer 110 auskleidenden Hitzeschildelementen am meisten
thermisch belastet.
Um den dort herrschenden Temperaturen standzuhalten, können diese mittels eines Kühlmittels
gekühlt werden.
Ebenso können Substrate der Bauteile eine gerichtete Struktur aufweisen, d.h. sie
sind einkristallin (SX-Struktur) oder weisen nur längsgerichtete Körner auf (DS-Struktur).
Als Material für die Bauteile, insbesondere für die Turbinenschaufel 120, 130 und
Bauteile der Brennkammer 110 werden beispielsweise eisen-, nickel- oder kobaltbasierte
Superlegierungen verwendet.
Solche Superlegierungen sind beispielsweise aus der
EP 1 204 776 B1,
EP 1 306 454,
EP 1 319 729 A1,
WO 99/67435 oder
WO 00/44949 bekannt; diese Schriften sind bzgl. der chemischen Zusammensetzung der Legierungen
Teil der Offenbarung.
[0029] Die Leitschaufel 130 weist einen dem Innengehäuse 138 der Turbine 108 zugewandten
Leitschaufelfuß (hier nicht dargestellt) und einen dem Leitschaufelfuß gegenüberliegenden
Leitschaufelkopf auf. Der Leitschaufelkopf ist dem Rotor 103 zugewandt und an einem
Befestigungsring 140 des Stators 143 festgelegt.
[0030] Die Figur 7 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Laufschaufel 120 oder Leitschaufel
130 einer Strömungsmaschine, die sich entlang einer Längsachse 121 erstreckt.
[0031] Die Strömungsmaschine kann eine Gasturbine eines Flugzeugs oder eines Kraftwerks
zur Elektrizitätserzeugung, eine Dampfturbine oder ein Kompressor sein.
[0032] Die Schaufel 120, 130 weist entlang der Längsachse 121 aufeinander folgend einen
Befestigungsbereich 400, eine daran angrenzende Schaufelplattform 403 sowie ein Schaufelblatt
406 und eine Schaufelspitze 415 auf.
Als Leitschaufel 130 kann die Schaufel 130 an ihrer Schaufelspitze 415 eine weitere
Plattform aufweisen (nicht dargestellt).
[0033] Im Befestigungsbereich 400 ist ein Schaufelfuß 183 gebildet, der zur Befestigung
der Laufschaufeln 120, 130 an einer Welle oder einer Scheibe dient (nicht dargestellt).
Der Schaufelfuß 183 ist beispielsweise als Hammerkopf ausgestaltet. Andere Ausgestaltungen
als Tannenbaum- oder Schwalbenschwanzfuß sind möglich.
Die Schaufel 120, 130 weist für ein Medium, das an dem Schaufelblatt 406 vorbeiströmt,
eine Anströmkante 409 und eine Abströmkante 412 auf.
[0034] Bei herkömmlichen Schaufeln 120, 130 werden in allen Bereichen 400, 403, 406 der
Schaufel 120, 130 beispielsweise massive metallische Werkstoffe, insbesondere Superlegierungen
verwendet.
[0035] Solche Superlegierungen sind beispielsweise aus der
EP 1 204 776 B1,
EP 1 306 454,
EP 1 319 729 A1,
WO 99/67435 oder
WO 00/44949 bekannt; diese Schriften sind bzgl. der chemischen Zusammensetzung der Legierung
Teil der Offenbarung.
Die Schaufel 120, 130 kann hierbei durch ein Gussverfahren, auch mittels gerichteter
Erstarrung, durch ein Schmiedeverfahren, durch ein Fräsverfahren oder Kombinationen
daraus gefertigt sein.
[0036] Werkstücke mit einkristalliner Struktur oder Strukturen werden als Bauteile für Maschinen
eingesetzt, die im Betrieb hohen mechanischen, thermischen und/oder chemischen Belastungen
ausgesetzt sind.
Die Fertigung von derartigen einkristallinen Werkstücken erfolgt z.B. durch gerichtetes
Erstarren aus der Schmelze. Es handelt sich dabei um Gießverfahren, bei denen die
flüssige metallische Legierung zur einkristallinen Struktur, d.h. zum einkristallinen
Werkstück, oder gerichtet erstarrt.
Dabei werden dendritische Kristalle entlang dem Wärmefluss ausgerichtet und bilden
entweder eine stängelkristalline Kornstruktur (kolumnar, d.h. Körner, die über die
ganze Länge des Werkstückes verlaufen und hier, dem allgemeinen Sprachgebrauch nach,
als gerichtet erstarrt bezeichnet werden) oder eine einkristalline Struktur, d.h.
das ganze Werkstück besteht aus einem einzigen Kristall. In diesen Verfahren muss
man den Übergang zur globulitischen (polykristallinen) Erstarrung meiden, da sich
durch ungerichtetes Wachstum notwendigerweise transversale und longitudinale Korngrenzen
ausbilden, welche die guten Eigenschaften des gerichtet erstarrten oder einkristallinen
Bauteiles zunichte machen.
Ist allgemein von gerichtet erstarrten Gefügen die Rede, so sind damit sowohl Einkristalle
gemeint, die keine Korngrenzen oder höchstens Kleinwinkelkorngrenzen aufweisen, als
auch Stängelkristallstrukturen, die wohl in longitudinaler Richtung verlaufende Korngrenzen,
aber keine transversalen Korngrenzen aufweisen. Bei diesen zweitgenannten kristallinen
Strukturen spricht man auch von gerichtet erstarrten Gefügen (directionally solidified
structures).
[0037] Solche Verfahren sind aus der
US-PS 6,024,792 und der
EP 0 892 090 A1 bekannt; diese Schriften sind bzgl. des Erstarrungsverfahrens Teil der Offenbarung.
[0038] Ebenso können die Schaufeln 120, 130 Beschichtungen gegen Korrosion oder Oxidation
aufweisen, z. B. (MCrAlX; M ist zumindest ein Element der Gruppe Eisen (Fe), Kobalt
(Co), Nickel (Ni), X ist ein Aktivelement und steht für Yttrium (Y) und/oder Silizium
und/oder zumindest ein Element der Seltenen Erden, bzw. Hafnium (Hf)). Solche Legierungen
sind bekannt aus der
EP 0 486 489 B1,
EP 0 786 017 B1,
EP 0 412 397 B1 oder
EP 1 306 454 A1, die bzgl. der chemischen Zusammensetzung der Legierung Teil dieser Offenbarung sein
sollen.
Die Dichte liegt vorzugsweise bei 95% der theoretischen Dichte.
Auf der MCrAlX-Schicht (als Zwischenschicht oder als äußerste Schicht) bildet sich
eine schützende Aluminiumoxidschicht (TGO = thermal grown oxide layer).
[0039] Auf der MCrAlX kann noch eine Wärmedämmschicht vorhanden sein, die vorzugsweise die
äußerste Schicht ist, und besteht beispielsweise aus ZrO
2, Y
2O
3-ZrO
2, d.h. sie ist nicht, teilweise oder vollständig stabilisiert durch Yttriumoxid und/oder
Kalziumoxid und/oder Magnesiumoxid.
Die Wärmedämmschicht bedeckt die gesamte MCrAlX-Schicht. Durch geeignete Beschichtungsverfahren
wie z.B. Elektronenstrahlverdampfen (EB-PVD) werden stängelförmige Körner in der Wärmedämmschicht
erzeugt.
Andere Beschichtungsverfahren sind denkbar, z.B. atmosphärisches Plasmaspritzen (APS),
LPPS, VPS oder CVD. Die Wärmedämmschicht kann poröse, mikro- oder makrorissbehaftete
Körner zur besseren Thermoschockbeständigkeit aufweisen. Die Wärmedämmschicht ist
also vorzugsweise poröser als die MCrAlX-Schicht.
[0040] Die Schaufel 120, 130 kann hohl oder massiv ausgeführt sein.
[0041] Wenn die Schaufel 120, 130 gekühlt werden soll, ist sie hohl und weist ggf. noch
Filmkühllöcher 418 (gestrichelt angedeutet) auf.
[0042] Die Figur 8 zeigt eine Brennkammer 110 der Gasturbine 100. Die Brennkammer 110 ist
beispielsweise als so genannte Ringbrennkammer ausgestaltet, bei der eine Vielzahl
von in Umfangsrichtung um eine Rotationsachse 102 herum angeordneten Brennern 107
in einen gemeinsamen Brennkammerraum 154 münden, die Flammen 156 erzeugen. Dazu ist
die Brennkammer 110 in ihrer Gesamtheit als ringförmige Struktur ausgestaltet, die
um die Rotationsachse 102 herum positioniert ist.
[0043] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Brennkammer 110
für eine vergleichsweise hohe Temperatur des Arbeitsmediums M von etwa 1000°C bis
1600°C ausgelegt. Um auch bei diesen, für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen, ist die Brennkammerwand 153
auf ihrer dem Arbeitsmedium M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
155 gebildeten Innenauskleidung versehen.
[0044] Aufgrund der hohen Temperaturen im Inneren der Brennkammer 110 kann zudem für die
Hitzeschildelemente 155 bzw. für deren Halteelemente ein Kühlsystem vorgesehen sein.
Die Hitzeschildelemente 155 sind dann beispielsweise hohl und weisen ggf. noch in
den Brennkammerraum 154 mündende Kühllöcher (nicht dargestellt) auf.
[0045] Jedes Hitzeschildelement 155 aus einer Legierung ist arbeitsmediumsseitig mit einer
besonders hitzebeständigen Schutzschicht (MCrAlX-Schicht und/oder keramische Beschichtung)
ausgestattet oder ist aus hochtemperaturbeständigem Material (massive keramische Steine)
gefertigt.
Diese Schutzschichten können ähnlich der Turbinenschaufeln sein, also bedeutet beispielsweise
MCrAlX: M ist zumindest ein Element der Gruppe Eisen (Fe), Kobalt (Co), Nickel (Ni),
X ist ein Aktivelement und steht für Yttrium (Y) und/oder Silizium und/oder zumindest
ein Element der Seltenen Erden, bzw. Hafnium (Hf). Solche Legierungen sind bekannt
aus der
EP 0 486 489 B1,
EP 0 786 017 B1,
EP 0 412 397 B1 oder
EP 1 306 454 A1, die bzgl. der chemischen Zusammensetzung der Legierung Teil dieser Offenbarung sein
sollen.
[0046] Auf der MCrAlX kann noch eine beispielsweise keramische Wärmedämmschicht vorhanden
sein und besteht beispielsweise aus ZrO
2, Y
2O
3-ZrO
2, d.h. sie ist nicht, teilweise oder vollständig stabilisiert durch Yttriumoxid und/oder
Kalziumoxid und/oder Magnesiumoxid.
Durch geeignete Beschichtungsverfahren wie z.B. Elektronenstrahlverdampfen (EB-PVD)
werden stängelförmige Körner in der Wärmedämmschicht erzeugt.
[0047] Andere Beschichtungsverfahren sind denkbar, z.B. atmosphärisches Plasmaspritzen (APS),
LPPS, VPS oder CVD. Die Wärmedämmschicht kann poröse, mikro- oder makrorissbehaftete
Körner zur besseren Thermoschockbeständigkeit aufweisen.
[0048] Wiederaufarbeitung (Refurbishment) bedeutet, dass Turbinenschaufeln 120, 130, Hitzeschildelemente
155 nach ihrem Einsatz gegebenenfalls von Schutzschichten befreit werden müssen (z.B.
durch Sandstrahlen). Danach erfolgt eine Entfernung der Korrosions- und/oder Oxidationsschichten
bzw. -produkte. Gegebenenfalls werden auch noch Risse in der Turbinenschaufel 120,
130 oder dem Hitzeschildelement 155 repariert. Danach erfolgt eine Wiederbeschichtung
der Turbinenschaufeln 120, 130, Hitzeschildelemente 155 und ein erneuter Einsatz der
Turbinenschaufeln 120, 130 oder der Hitzeschildelemente 155.
[0049] In Figur 9 werden Superlegierungen aufgelistet, mittels deren das Gießverfahren durchgeführt
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Gussform
- 4
- Metall
- 7
- Bauteil
- 10
- Logo
- 13
- Identifikationsnummer
- 100
- Gasturbine
- 101
- Welle
- 102
- Rotationsachse
- 103
- Rotor
- 104
- Ansauggehäuse
- 105
- Verdichter
- 107
- Brenner
- 108
- Turbine
- 109
- Abgasgehäuse
- 110
- Brennkammer
- 111
- Heißgaskanal
- 112
- Turbinenstufe
- 113
- Arbeitsmedium
- 115
- Leitschaufelreihe
- 120
- Laufschaufeln
- 125
- Reihe
- 130
- Leitschaufeln
- 133
- Turbinenscheibe
- 135
- Luft
- 138
- Innengehäuse
- 140
- Befestigungsring
- 143
- Stator
- 153
- Brennkammerwand
- 154
- Brennkammerraum
- 155
- Hitzeschildelemente
- 156
- Flammen
- 183
- Schaufelfuß
- 400
- Befestigungsbereich
- 403
- Schaufelplattform
- 406
- Schaufelblatt
- 409
- Anströmkante
- 412
- Abströmkante
- 415
- Schaufelspitze
- 418
- Filmkühllöcher
- M
- Arbeitsmedium
1. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Bauteils (7) mit einer Markierung (11),
die (11) ein feststehendes Logo (10) und
eine Identifikationskennzeichnung (13) aufweist,
bei dem das Bauteil (7) in einem Gießprozess abgegossen wird,
wobei bei dem Gießprozess das feststehende Logo (10) in das Bauteil (7) mitgegossen
wird
und bei dem erst nach dem Gießen die Identifikationskennzeichnung (13) des Bauteils
(7) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem Material für die Identifikationskennzeichnung (13) auf das Bauteil (7) aufgetragen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem Material für die Identifikationskennzeichnung (13) von dem Bauteil (7) abgetragen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ausgehend von einer Oberfläche um die
Identifikationskennzeichnung (13) erhoben hergestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ausgehend von der Oberfläche um die
Identifikationskennzeichnung (13) vertieft hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Logo (10) ausgehend von einer Oberfläche um das Logo (10) vertieft eingegossen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Logo (10) ausgehend von einer Oberfläche um das Logo (10) erhoben eingegossen
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 5,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) durch mechanische Bearbeitung eingebracht
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 5,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) durch eine Laserbearbeitung eingebracht
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 5,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) durch EDM-Bearbeitung eingebracht wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) bei einer Turbinenschaufel (120, 130)
unterhalb der Plattform (403), insbesondere im Wurzelbereich (403),
aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 11,
bei dem eine nickel- oder kobaltbasierte Superlegierung für das Bauteil (7) verwendet
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 11 oder 12,
bei dem eine kolumnar erstarrte Struktur beim Gießen erzeugt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, 11 oder 12,
bei dem eine einkristalline Struktur beim Gießen erzeugt wird.
15. Bauteil hergestellt nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche.
16. Bauteil nach Anspruch 15,
bei dem das Logo (10) ausgehend von der Oberfläche des Bauteils (7) um das Logo (10)
vertieft ist.
17. Bauteil nach Anspruch 15,
bei dem das Logo (10) ausgehend von der Oberfläche des Bauteils (7) um das Logo (10)
erhoben ist.
18. Bauteil nach Anspruch 15,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ausgehend von der Oberfläche des Bauteils
(7) um das Logo (10) vertieft ist.
19. Bauteil nach Anspruch 15,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ausgehend von der Oberfläche des Bauteils
(7) um das Logo (10) erhoben ist.
20. Bauteil nach Anspruch 15,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ein RFID ist.
21. Bauteil nach Anspruch 15, 16 oder 17,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) ein Strichcode ist.
22. Bauteil nach Anspruch 15, 16 oder 17,
bei dem die Identifikationskennzeichnung (13) eine Zeichenkette oder eine Nummer ist.
23. Gruppe von Bauteilen (7, 120, 130, 155),
insbesondere nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
die jeweils unterschiedliche Markierungen (11) aufweisen, wobei die Bauteile (7, 120,
130, 155) dasselbe Logo (10) und jeweils unterschiedliche Identifikationskennzeichnungen
(13) aufweisen.