(19)
(11) EP 1 927 701 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.06.2008  Patentblatt  2008/23

(21) Anmeldenummer: 07010796.6

(22) Anmeldetag:  31.05.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E02F 3/40(2006.01)
E02F 3/28(2006.01)
E02F 3/42(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 28.11.2006 DE 202006018085 U

(71) Anmelder: Lang, Thomas
85391 Allershausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lang, Thomas
    85391 Allershausen (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Leopoldstrasse 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) Schaufel für ein Ladefahrzeug


(57) Die Erfindung betrifft eine Schaufel (1) für ein Ladefahrzeug (4), ausgestattet mit einem Arbeitsgerät (2), wobei die Schaufel einen Drehmotor (3) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mit einem Arbeitsgerät ausgestattete Schaufel für ein Ladefahrzeug.

[0002] Herkömmliche Ladefahrzeuge, beispielsweise Radlader, können mit verschiedenen Arten von Schaufeln versehen werden. Beispielsweise können solche Schaufeln für Ladefahrzeuge ein Arbeitsgerät aufweisen, wie beispielsweise einen Niederhalter oder eine Ladezange.

[0003] Beim Arbeiten mit derartigen Schaufeln werden dann die Arbeitsgeräte relativ zur Schaufel bewegt, insbesondere geschwenkt.

[0004] Bei bekannten Ladefahrzeugen werden hierfür ein oder mehrere Hydraulikzylinder verwendet. Diese Hydraulikzylinder sind an der Schaufel bzw. dem Arbeitsgerät befestigt. Ein Nachteil derartiger Hydraulikzylinder besteht darin, dass sie ständig, einsatzbedingt starken Belastungen durch Staub, Schmutz, Feuchtigkeit und nicht selten der Gefahr der Beschädigung ausgesetzt sind. Entsprechend groß ist der Verschleiß der freiliegenden Gleitflächen und der Dichtungen der Hydraulikzylinder sowie der Aufwand für Wartung und Reparatur.

[0005] Angesichts dessen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Arbeitsgerät ausgestattete Schaufel für ein Ladefahrzeug bereitzustellen, die einen geringeren Verschleiß aufweist. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schaufel gemäß Anspruch 1.

[0006] Erfindungsgemäß wird eine Schaufel für ein Ladefahrzeug, ausgestattet mit einem Arbeitsgerät, bereitgestellt, wobei die Schaufel einen Drehmotor aufweist.

[0007] Aufgrund ihres abgeschlossenen Aufbaus sind Drehmotoren und damit auch entsprechend ausgerüstete Schaufeln unempfindlich gegen die bei üblichen Einsatzbedingungen auftretenden Belastungen, wie Staub, Schmutz, Feuchtigkeit sowie gegen Beschädigung. Entsprechend geringer ist der Verschleiß der Drehmotoren und der Aufwand für Reparaturen. Der Platzbedarf ist bei den sehr kompakt bauenden Drehmotoren sehr gering. Weiterhin kann durch den Drehmotor ein gleichbleibendes Drehmoment beim Öffnen und Schließen der Schaufel ermöglicht werden.

[0008] Die Schaufel und das Arbeitsgerät können jeweils mit dem Drehmotor verbunden sein. Insbesondere kann der Drehmotor fest mit der Schaufel und/oder dem Arbeitsgerät verbunden sein. Der Drehmotor kann dabei insbesondere drehfest mit der Schaufel und/oder dem Arbeitsgerät verbunden sein. Auf diese Weise lässt sich auch der Verschleiß von Zu- und Ableitungen zum Drehmotor verringern.

[0009] Bei herkömmlichen Hydraulikzylindern bewegen sich aufgrund der Zylinder die entsprechenden Hydraulikleitungen, sodass es insbesondere zu einem Verschleiß aufgrund Scheuerns kommen kann, was bei den beschriebenen, mit der Schaufel bzw. dem Arbeitsgerät verbundenen Drehmotoren nicht der Fall ist.

[0010] Der Drehmotor kann insbesondere lösbar, beispielsweise mittels Schrauben, oder unlösbar, beispielsweise mittels Schweißen oder Nieten, mit der Schaufel und/oder dem Arbeitsgerät verbunden sein. Das Arbeitsgerät kann insbesondere über den Drehmotor oder mittels des Drehmotors mit der Schaufel verbunden sein.

[0011] Bei den zuvor beschriebenen Schaufeln kann der Drehmotor die Schaufel und das Arbeitsgerät relativ zueinander bewegen. Der Drehmotor kann mit anderen Worten derart angeordnet sein, dass durch ihn die Schaufel und das Arbeitsgerät relativ zueinander bewegbar sind.

[0012] Das Arbeitsgerät kann insbesondere ein Niederhalter, eine Ladezange, eine Greifgabel, ein Trägerrahmen oder ein Klappteil sein. Bei dem Trägerrahmen kann es sich um einen Trägerrahmen für die Schaufel handeln.

[0013] Der Drehmotor kann hydraulisch und/oder pneumatisch und/oder elektrisch angetrieben werden. Der Drehmotor kann hydraulisch und/oder pneumatisch und/oder elektrisch gesteuert werden.

[0014] Bei den zuvor beschriebenen Schaufeln kann es sich insbesondere um eine Hochkippschaufel, eine Seitenkippschaufel, eine Ladegabel mit Niederhalter, eine Niederhalterschaufel oder eine Klappschaufel, insbesondere eine 4-in-1-Schaufel, handeln.

[0015] Das Arbeitsgerät kann bezüglich der Schaufel um eine Schwenkachse schwenkbar sein. Dabei kann der Drehmotor koaxial und/oder in Verlängerung zu der Schwenkachse angeordnet sein. Die Antriebswelle des Drehmotors kann koaxial zu der Schwenkachse angeordnet sein. Dies erlaubt insbesondere eine kompakte Anordnung des Drehmotors an der Schaufel. Der Drehmotor kann beispielsweise in der Schaufel integriert bzw. innerhalb der Schaufel angeordnet sein.

[0016] Die zuvor beschriebenen Schaufeln können insbesondere mehr als einen Drehmotor umfassen. Dabei kann dann beispielsweise das Arbeitsgerät bezüglich der Schaufel um mehr als eine Schwenkachse schwenkbar sein und die Antriebswelle jeweils eines Drehmotors koaxial zu einer der Schwenkachsen angeordnet sein.

[0017] Die Erfindung stellt weiterhin ein Ladefahrzeug umfassend eine der zuvor beschriebenen Schaufeln bereit. Das Ladefahrzeug kann insbesondere ein Frontlader, ein Teleskoplader oder ein Radlader sein.

[0018] Weiterhin stellt die Erfindung die Verwendung eines Drehmotors für eine mit einem Arbeitsgerät ausgestattete Schaufel für ein Ladefahrzeug bereit. Bei der Schaufel kann es sich insbesondere um eine der zuvor beschriebenen Schaufeln handeln. So können die Schaufel und das Arbeitsgerät beispielsweise jeweils mit dem Drehmotor verbunden sein.

[0019] Zusätzlich stellt die Erfindung die Verwendung einer der zuvor beschriebenen Schaufeln für ein Ladefahrzeug, insbesondere einen Frontlader, einen Teleskoplader oder ein Radlader bereit.

[0020] Weitere Merkmale und Vorteile werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Es zeigt:
Figur 1
ein Beispiel eines Radladers mit einem Beispiel einer erfindungsgemäßen Niederhalterschaufel;
Figur 2
ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Seitenkippschaufel;
Figur 3
ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Hochkippschaufel; und
Figur 4
ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Klappschaufel.


[0021] Der in Figur 1 illustrierte Radlader 4 ist mit einer Niederhalterschaufel ausgerüstet. Dabei ist eine Schaufel 1 mit einem Niederhalter 2 ausgestattet. Der Niederhalter 2 ist bezüglich der Schaufel 1 um eine senkrecht zur Zeichnungsebene stehende Schwenkachse schwenkbar.

[0022] Der Drehmotor 3 ist derart an der Schaufel 1 angeordnet bzw. in diese integriert, dass seine Antriebswelle koaxial zu der Schwenkachse angeordnet ist. Der Drehmotor ist insbesondere drehfest mit der Schaufel verbunden. In dem gezeigten Beispiel ist somit der Niederhalter 2 über den Drehmotor mit der Schaufel verbunden, wobei der Drehmotor derart angeordnet ist, dass die Schaufel und der Niederhalter relativ zueinander bewegbar sind. Eine der Figur 1 entsprechende Anordnung kann auch bei einer Ladegabel mit Niederhalter (manchmal auch Zange genannt) vorgesehen sein.

[0023] Figur 2 illustriert schematisch ein Beispiel einer alternativen erfindungsgemäßen Schaufel in Form einer Seitenkippschaufel. Hier ist die Schaufel 1 mit einem Trägerrahmen als Arbeitsgerät schwenkbar verbunden. Der Drehmotor 3 ist derart mit der Schaufel 1 und dem Trägerrahmen 2 verbunden, dass seine Antriebswelle koaxial zur Schwenkachse angeordnet ist. Auch hier wird durch den Drehmotor eine kompakte und verschleißarme Bauweise erzielt.

[0024] In Figur 3 ist ein Beispiel einer Hochkippschaufel illustriert, bei der, analog zu dem Fall in Figur 2, ein Trägerrahmen 2 schwenkbar über einen Drehmotor 3 mit einer Schaufel 1 verbunden ist. Auch hier ist der Drehmotor koaxial zur Schwenkachse an der Schaufel angeordnet.

[0025] Das Beispiel der in Figur 4 illustrierten Klappschaufel, manchmal auch 4-in-1-Schaufel genannt, umfasst eine Schaufel 1, die mit einem Klappteil 2 ausgestattet ist, das mittels eines Drehmotors bezüglich der Schaufel 1 schwenkbar ist.

[0026] In den gezeigten Beispielen können die Drehmotoren hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch gesteuert und/oder angetrieben werden.


Ansprüche

1. Schaufel (1) für ein Ladefahrzeug, ausgestattet mit einem Arbeitsgerät (2), wobei die Schaufel einen Drehmotor (3) aufweist.
 
2. Schaufel nach Anspruch 1, wobei die Schaufel und das Arbeitsgerät jeweils mit dem Drehmotor verbunden sind.
 
3. Schaufel nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Drehmotor fest mit der Schaufel und/oder dem Arbeitsgerät verbunden ist.
 
4. Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Drehmotor die Schaufel und das Arbeitsgerät relativ zueinander bewegt.
 
5. Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Arbeitsgerät ein Niederhalter, eine Ladezange, eine Greifgabel, ein Trägerrahmen oder ein Klappteil ist.
 
6. Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Drehmotor hydraulisch und/oder pneumatisch und/oder elektrisch angetrieben und gesteuert wird.
 
7. Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Schaufel eine Hochkippschaufel, eine Seitenkippschaufel, eine Ladegabel mit Niederhalter, eine Niederhalterschaufel, oder eine Klappschaufel ist.
 
8. Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Arbeitsgerät bezüglich der Schaufel um eine Schwenkachse schwenkbar ist und die Antriebswelle des Drehmotors- koaxial zu der Schwenkachse angeordnet ist.
 
9. Ladefahrzeug umfassend eine Schaufel nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
 
10. Ladefahrzeug nach Anspruch 9, wobei das Ladefahrzeug ein Frontlader, ein Teleskoplader oder ein Radlader ist.
 
11. Verwendung eines Drehmotors für eine mit einem Arbeitsgerät ausgestattete Schaufel für ein Ladefahrzeug.
 
12. Verwendung einer Schaufel nach einem der Ansprüche 1 - 8 für ein Ladefahrzeug, insbesondere einen Frontlader, einen Teleskoplader oder einen Radlader.
 




Zeichnung













Recherchenbericht