[0001] Die Erfindung betrifft eine Wandverkleidung zum Verkleiden von Fassaden aller Art
mit losen Materialien.
[0002] Aus der
DE 202005010351 U ist eine Wandverkleidung bekannt, bei der mineralisches Schüttgut in vorgebogene
Drahtkörbe gefüllt wird, wobei diese Drahtkörbe in Schienen, die hierzu an einer Fassade
angebracht werden, eingehängt werden. Hierdurch entsteht bei geeigneter Aneinanderreihung
und Dimensionierung der Drahtkörbe eine geschlossene Fassade.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Wandverkleidung weiter zu entwickeln.
[0004] Erfindungsgemäß besteht die vorgeschlagene Wandverkleidung für eine Fassade aus einem
flächigen Rückhalteelement, Befestigungsmitteln zum Befestigen des Rückhalteelements
an der Fassade und losem Material, wobei das Rückhalteelement mittels der Befestigungsmittel
an der Fassade beabstandet unter Bildung eines Füllraums zwischen Fassade und Rückhaltelement
angebracht wird und der Füllraum zumindest teilweise mit losem Material befüllt wird.
Eine Befüllung kann durch Schüttung und anschließendem Rütteln zur Erzielung einer
verdichteten Packung erfolgen.
[0005] Vorteilhaft ist dabei, dass lediglich eine flächig von der Fassade beabstandete,
aus einem oder mehreren aneinander angrenzenden oder überlappenden Rückhalteelementen
gebildete Wand zur Bildung des Füllraums vor der Fassade notwendig ist, wobei das
Füllvolumen an der gegenüber liegenden anderen Seite durch die Fassade selbst begrenzt
wird. Durch Wegfall der fassadenseitigen Begrenzungswände sowie bei Verwendung einzelner
Tragkörbe der Berührungsflächen dieser zueinander kann Material gespart werden. Weiterhin
ist die Befestigung der im Wesentlichen planen Rückhalteelemente durch entsprechend
ausgestaltete Befestigungsmittel einfach, da abhängig von einer ausreichenden Statik
keine zusätzlichen Anforderungen an die Platzierung dieser zu beachten sind. Weiterhin
können zusätzliche Biegearbeiten entfallen und der Füllraum kann über eine weite Erstreckung
der Fassade als Ganzes befüllt werden. Die Rückhalteelemente brauchen dabei im Wesentlichen
nicht vorkonfektioniert zu werden, vielmehr kann es vorteilhaft sein, als Standardware
erhältliche Rückhalteelemente in normierten und daher preisgünstigen Größen und Formen
zu verwenden. Weiterhin müssen lediglich die Befestigungsmittel und nicht die Rückhalteelemente
selbst an unterschiedliche Abstände von der Fassade angepasst werden. Weiterhin kann
es beispielsweise für eine ökonomische Arbeitsweise vorteilhaft sein, wenn der Füllraum
zuerst zumindest über große Teile der Fassade durch Anbringen der Rückhalteelemente
gebildet und danach mit losem Material befüllt wird.
[0006] Die statischen Anforderungen einer Befestigung der Rückhalteelemente an der Fassade
können auch in der Weise vorteilhaft sein, dass die Rückhalteelemente nicht die komplette
Last des in den Füllraum eingebrachten Materials zu tragen haben sondern lediglich
Kräfte, die durch das Ausweichen der Rückhalteelemente von der Fassade weg unter dem
Druck des losen Materials entstehen. Dadurch gestaltet sich das Anbringen der Rückhalteelemente
an der Fassade insofern einfach, dass weniger Tragkräfte in vertikale Richtung vorgehalten
werden müssen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Untergrund der
Fassade eine eher geringe Tragkraft aufweist, beispielsweise weil sie brüchig ist
oder wenig tragfähige Isolierwerkstoffe aufgebracht sind.
[0007] Die Wandverkleidung hat insbesondere dann Vorteile, wenn eine Fassade optisch in
einheitlichem Bild gestaltet werden soll. Dabei kann die Fassade in sich uneinheitlich
sein und braucht auch keine einheitliche Trag- und Haftfähigkeit aufzuweisen, wie
dies bei einem Verputzen oder anderen Nass-in-Nass-Verfahren zum Auftragen einer Deckschicht
auf die Fassade notwendig sein kann. Zur Erzielung einer wetterresistenten Übergangsphase
zwischen Fassade und losem Material kann eine Folie, die atmungsaktiv oder luftundurchlässig
sein kann, zwischengelegt werden. In besonderen Ausgestaltungsbeispielen, beispielsweise
bei Verwendung des losen Materials als Wärmedämmung kann auch eine ähnliche Folie
oder Dampfsperre zwischen Rückhalteelement und losem Material vorgesehen sein.
[0008] Die Wandverkleidung wird in vorteilhafter Weise aus mehreren Rückhalteelementen gebildet,
die aneinander angeordnet sind und gegebenenfalls zur Erzielung einer höheren Stabilität
überlappend angeordnet und/oder miteinander verbunden sein können. Auch können in
besonders ausgestalteten Anwendungen mehrere Lagen gleicher oder unterschiedlicher
Materialien eine Fläche eines Rückhalteelementes bilden.
[0009] In besonders einfacher Weise können Ausschnitte oder Aussparungen in der Fassade,
beispielsweise an Fenstern, Türen und dergleichen, vorgesehen werden, indem an diesen
freizuhaltenden Bereichen die Rückhalteelemente ausgeschnitten und zur Fassade hin
umgekantet beziehungsweise umgebogen werden, so dass der Füllraum gegenüber der Fassade
zumindest teilweise geschlossen wird. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein,
die im Bereich der Ausschnitte zwischen Fassade und Rückhalteelement oder Rückhalteelementen
entstehenden Öffnungen des Füllraums mittels entsprechender Verkleidungen oder Winkel
in Form von Platten, Blechen oder Gittern und dergleichen zu verschließen, die mit
der Fassade und/oder mit den Rückhalteelementen verbunden, beispielsweise verschraubt,
verdübelt, verschweißt oder verrastet werden. Insbesondere zur optischen Verschönerung
können diese Öffnungen beziehungsweise zwischen Fassade und Rückhalteelementen entstehenden
Abstandsflächen mit Natur- oder Kunststeinplatten, Kunststoffplatten, beispielsweise
aus armiertem oder einfachen Thermoplasten, Duroplasten und dergleichen, verschlossen
werden. Vorteilhafterweise können Fensterleibungen und insbesondere Fenstersimse oder
-bretter in dieser Weise ausgestaltet sein.
[0010] Es versteht sich, dass Ecken oder Kanten der Fassade zur Verbindung von winkelig
zueinander angeordneten Fassadenflächen beziehungsweise an den diesen Ecken oder Kanten
folgenden Rückhalteelementen Mittel wie Winkel oder Verkleidungen verwendet werden
können, die an zumindest einem Rückhalteelement befestigt sind und die Rückhalteelemente
zueinander abschließen, stabilisieren beziehungsweise zueinander positionieren können.
Hierzu können an den Rückhalteelementen selbst zueinander korrespondierend wirkende
Verbindungen wie beispielsweise Haken-/Ösenverschlüsse oder zusätzlich oder alternativ
entsprechende Verschlüsse an den Rückhalteelementen angebracht werden.
[0011] In vorteilhafter Weise ist die Wandverkleidung für alle Arten von Fassaden im Innen-
und Außenbereich einsetzbar. Diese können vertikal angeordnet oder geneigt sein, beispielsweise
können auch entsprechend statisch vorbereitete Dächer, die den durch die Neigung entstehenden
Gewichtsanteil des losen Materials und der Rückhalteelemente zu tragen im Stande sind,
mit erfindungsgemäßen Wandverkleidungen versehen werden. Dabei kann sogar vorteilhaft
sein, um beispielsweise Rückhalteelemente in Form von Gittern gegenüber dem losen
Material in den Hintergrund treten zu lassen, größere Maschenweiten als die Korngröße
des losen Materials zuzulassen, wenn durch die starke Neigung des Daches ein Rutschen
des losen Materials von sich aus weitgehend verhindern werden kann. Fassaden im Sinne
der Erfindung können neben Gebäudewänden auch freistehende Wände, die beispielsweise
der Abgrenzung und Raumgestaltung dienen können, sein.
[0012] Die Rückhalteelemente können aus üblichen Baumaterialien wie Metall beispielsweise
in Form von Stahl, Aluminium, Legierungen und dergleichen, Kunststoff, beispielsweise
PVC, Polyester, Polycarbonaten und dergleichen und Holz und dessen Verarbeitungsprodukten
in Form von Gittern, Geflechten, Platten, Pressspanplatten und dergleichen gefertigt
sein, deren Durchlässigkeit und Gestaltung vom jeweiligen Verwendungszweck abhängig
ist. Beispielsweise können weitgehend dichte Rückhalteelemente eine witterungsbeständige
Wandverkleidung bilden, wenn beispielsweise gewünscht ist, dass Fassade oder loses
Material vor Bewetterung wie Regen, Wind oder Sonneneinstrahlung geschützt werden
soll. In vielen Fällen können sich auch dichte oder luftdurchlässige Folien eignen,
die entsprechend durch Gitter armiert sein können. Als besonders vorteilhaft haben
sich als Rückhalteelemente Gitter, beispielsweise metallische Gitter erwiesen, deren
Maschenweite an die Korngröße des losen Materials angepasst ist, so dass das lose
Material sicher zurückgehalten wird. Die metallischen Gitter können Schweißpunktgitter,
Stahlmatten oder ähnliche sein, die mittels Verzinken, Farbanstrich, elektrochemischen
Passivierungsverfahren und dergleichen gegen Korrosion geschützt sein oder aus korrosionsbeständigen
Materialen wie beispielsweise Edelstahl bestehen können.
[0013] Als Befestigungsmittel können alle Arten von Abstandshaltern verwendet werden, die
eine sichere und gleichmäßige Beabstandung der Rückhalteelemente von der Fassade erlauben.
Beispielsweise können Abstandshalter aus Stahl verwendet werden, die mittels Dübeln
an der Fassade befestigt werden und mit den Rückhalteelementen beispielsweise form-,
stoff- und/oder reibschlüssig verbunden werden. Hierzu haben sich Verschraubungen,
Verrastungen und Haken besonders bewährt. So kann beispielsweise ein Anker in die
Fassade eingedübelt und anschließend mit dem Rückhalteelement verschraubt oder verhakt
werden. Vorteilhafterweise werden mehrere Abstandshalter in die Fassade eingebracht
und anschließend das zugehörige Rückhalteelement eingehängt und fixiert. Zur Einstellung
eines konstanten Abstands der Rückhalteelemente zur Fassade kann die Einschraubtiefe
der Abstandshalter in die Fassade entsprechend eingestellt und/oder das Rückhalteelement
unter Einhaltung des gewünschten Abstandsmaßes zur Fassade am Abstandshalter befestigt
werden. Vorteilhaft kann auch ein nachjustierbarer Abstandshalter sein. Es versteht
sich, dass auch die Abstandshalter entsprechend korrosionsgeschützt oder aus entsprechendem
korrosionsresistentem Material gefertigt sein können. Die Art der Anbringung der Befestigungsmittel
an der Fassade ist weitgehend von der Beschaffenheit der Fassade abhängig. Entsprechend
auf dem Markt erhältliche Mittel wie Dübel, Klebeanker und dergleichen werden in vorteilhafter
Weise situationsangepasst verwendet.
[0014] Je nach gewünschtem Ergebnis kann das lose Material ausgewählt werden. Vorteilhafte
Ausgestaltungen können Schüttgut enthalten, das entsprechend leicht hinterfüllt werden
kann. Dabei kann die Kornform kieselartig oder schlackenartig, gerundet oder eckig
sein. Beispielsweise kann das lose Material von mineralischer Natur, beispielsweise
Naturstein, Kunststein, Beton oder dergleichen sein, wobei zur Erzielung optischer
Effekte entsprechende Gesteinssorten wie beispielsweise Granit, Marmor, Quarz usw.
verwendet werden können. Die Materialien können isolierende Eigenschaften aufweisen,
beispielsweise können zur Schalldämmung geeignete Materialien mit hoher Dichte, wärmedämmende
Materialien mit entsprechend geringer Dichte oder Mischungen ebensolcher verwendet
werden. Alternativ oder zusätzlich können unterschiedliche farbliche Nuancen verwendet
oder miteinander gemischt werden. Als optisch besonders vorteilhaft haben sich Körner
auf Mineral- und/oder Kunststoffbasis erwiesen, die unterschiedlich eingefärbt sind,
wobei zur Erzielung spezieller optischer Effekte zur Trennung einzelner Fassadenflächen
in die Füllräume Trennbleche oder -gitter eingezogen werden können, so dass geometrische
Formen unterschiedlich gefärbter Bereiche in verschiedenen Formen wie beispielsweise
Dreiecke, Rauten, Kreise und kompliziertere Figuren hergestellt werden können. Es
kann auch vorteilhaft sein, Füllräume nur teilweise zu befüllen, so dass entsprechend
vorbereitete Fassaden aus dem Hintergrund ersichtlich sind. Weiterhin kann vorteilhaft
sein, wenn - insbesondere im Bereich des Sockels - Abschlussbleche oder -gitter verwendet
werden, mit denen sich die Wandverkleidung mit Abstand zum Boden ausgestalten lässt.
Auch kann alternativ oder zusätzlich der Sockel mit anderen Materialien, Farben oder
Formen des losen Materials von der übrigen Fassade abgesetzt werden, indem der Sockel
zuerst aufgeschüttet und wahlweise zusätzlich mit einem Sockelblech vom übrigen Füllraum
abgetrennt wird. Derartige Mittel am Abschluss des Rückhalteelements können dem Rückhalten
des losen Materials und alternativ oder zusätzlich das Rückhaltelement stützen und/oder
axial von der Fassade beabstanden. Werden beispielsweise Bleche oder Gitter mit einem
nach oben ausgeführten Bord oder mit über die Länge dieser Mittel beabstandeten und
nach oben ausgebildeten Segmenten verwendet, kann bei Anlage der Rückhalteelemente
an diesen ein Maximalabstand eingestellt werden. Werden an dieser Stelle Nuten oder
Segmente mit Abstützungen bezüglich des Abstands von der Fassade in beide Richtungen
vorgesehen, kann das Rückhalteelement auf einen vorgebbaren Abstand von der Fassade
zumindest am unteren Abschluss des Rückhalteelements eingestellt werden. Es versteht
sich, dass derartige Mittel auch im Bereich von Fenster- und Türausschnitten, am oberen
Abschluss der Rückhalteelemente oder an beliebeigen Stellen des Rückhalteelements
zu dessen Stabilisierung Verwendung finden können. Diese besagten Mittel können an
der Fassade befestigt, beispielsweise verdübelt werden. Hierzu eignen sich beispielsweise
Längsprofile mit zwei parallel zueinander verlaufenden Anlageflächen, an die einerseits
die Fassade und andererseits das Rückhalteelement zur Anlage kommen, wobei die beiden
Abstandsflächen durch ein Zwischenprofil auf den gewünschten Abstand zur Bildung des
Füllraums gebracht werden. Vorteilhafte Ausgestaltungsbeispiele können U-Profile,
Doppelwinkelprofile, beispielsweise in Doppel-T- oder S-Form und dergleichen sein.
Zur Fixierung der Rückhalteelemente in beide Richtungen können aus den Anlageflächen
oder dem Zwischenprofil entsprechende Laschen ausgestellt sein.
[0015] Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 9 näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Teilansicht eines Ausgestaltungsbeispiels einer Wandverkleidung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch ein Ausgestaltungsbeispiel einer Wandverkleidung,
- Figur 3
- eine schematische Teilansicht eines gegenüber der Figur 1 abgeänderten Ausgestaltungsbeispiels
einer Wandverkleidung,
- Figur 4
- eine Ansicht des Ausgestaltungsbeispiels der Figur 3 mit Angaben zum Verlauf der Schnittlinien
A-A und B-B,
- Figur 5
- einen Schnitt durch das Ausgestaltungsbeispiel der Figur 4 entlang der Schnittlinie
A-A,
- Figur 6
- einen Schnitt durch das Ausgestaltungsbeispiel der Figur 4 entlang der Schnittlinie
B-B,
und
- Figuren 7 bis 9
- Details zum Ausgestaltungsbeispiel der Figur 6.
[0016] Figur 1 zeigt ein schematisch als Ausschnitt dargestelltes Ausgestaltungsbeispiel
einer Wandverkleidung 1, die auf eine Fassade 2 aufgebracht ist. In dem gezeigten
Beispiel ist die Fassade 2 durch einen Ausschnitt 5 durchbrochen, in den ein Fenster
6 eingebaut ist.
[0017] In idealer Weise konstantem Abstand zur Fassade 2 ist ein Rückhalteelement 1a in
der Form eines Gitters 7 angeordnet, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vorzugsweise
horizontal ausgerichtete, parallel zueinander verlaufende Stäbe 8, die beispielsweise
aus zwei senkrecht zu an beiden Seiten der im Wesentlichen senkrecht verlaufenden
Stäbe 9 angebrachte Stäbe sein können, wobei diese Stäbe 8, 9 jeweils vorzugsweise
parallel zueinander und in jeweils gleichem Abstand miteinander verbunden sind, wodurch
das Gitter 7 gebildet wird. Aus ästhetischen Gründen kann das Verhältnis des Abstands
der Stäbe 9 zu den Abständen der Stäbe 8 unterschiedlich gestaltet werden, beispielsweise
ist in gezeigtem Ausführungsbeispiel ein Gitter 7 dargestellt, das in horizontaler
Richtung vergleichsweise schmale und in vertikaler Richtung erweiterte Maschen aufweist.
Es versteht sich, dass weitere Ausgestaltungsbeispiele mit anderen Maschenformen und
Gittertypen, wie beispielsweise Schweißpunktgittern oder Stahldrahtgeflechten ausgeführt
werden können. In vorteilhafter Weise richtet sich die Größe der Maschen nach der
minimalen Korngröße des in den zwischen Fassade 2 und dem Gitter 7 gebildeten Füllraum
1b eingebrachten losen Materials 16 (siehe Figur 2) wie Füllmaterials, wobei bei annähernd
rundem Material das Austreten von Füllmaterial bereits dann verhindert werden kann,
wenn die engere - hier die horizontale - Maschenweite enger als der maximale Durchmesser
der Körner des Füllmaterials ist.
[0018] Das Gitter 7 ist beabstandet von der Fassade 2 an dieser mittels Befestigungsmitteln
10 - gezeigt ist beispielhaft und schematisch für eine Vielzahl entsprechend über
das Gitter verteilter Mittel lediglich ein Befestigungsmittel - aufgenommen, wobei
diese abhängig beispielsweise der Tragfähigkeit der Fassade 2, dem Gewicht der Rückhalteelemente,
von der Belastung dieser durch das Füllmaterial, der Neigung der Fassade 2, vom Abstand
der Rückhalteelemente von der Fassade und weiteren Einflussparametern in Anzahl und
Festigkeit über die Fläche der Fassade beziehungsweise der Rückhalteelemente verteilt
werden. Erfahrungsgemäß eignen sich Dübel- und/oder Klebeankerkonstruktionen oder
ähnliche zur Verbindung mit der Fassade 2, wobei die Befestigungsmittel 10 beispielsweise
am anderen Ende mit dem Gitter 7 verschraubt, verhakt oder die Gitter 7 in diese eingehängt
werden.
[0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Ausschnitt 5 für das Fenster 6 ohne Verkleidung
für die Fensterleibungen 3 und die am Ausschnitt 5 mit den Fensterleibungen 3 praktisch
fluchtenden, durch den Ausschnitt 5 entstehenden Abstandsflächen 4 zwischen Fassade
2 und Gitter 7 dargestellt. Entsprechende Verkleidungen und Rückhaltemittel zum Verschließen
der Abstandsflächen 6 gegen Austreten von Füllmaterial können in vorzugsweise kombinierter
Form für Fensterleibungen und Abstandsflächen als Bleche oder Gitter angebracht werden.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn an der Unterseite des Fensters 6
eine entsprechend vorzusehende Fensterbank über das Gitter 7 hinausgezogen wird. Insbesondere
aus ästhetischen und/oder die Langzeitstabilität garantierenden Gründen können Ausgestaltungsbeispiele
in der Weise vorgesehen sein, dass die Fensterbank und alternativ oder zusätzlich
eine oder mehrere Fensterleibungen 3 und/oder Abstandsflächen 4 aus Natur- oder Kunststeinmaterial
ausgeführt sind, vorzugsweise aus demselben oder ähnlichem Material, aus dem auch
das Füllmaterial besteht.
[0020] Die gezeigte Ausführungsform zeigt am unteren Abschluss des Gitters 7 ein Längsprofil
11, das an die Fassade beispielsweise mittels Schrauben 12 angebracht ist. Im Querschnitt
ist das Längsprofil 11 winkelig mit einem Schenkel 13 zur Anlage an der Fassade 2
und einem praktisch rechtwinkelig hierzu angeordneten Schenkel 14, der zur Beabstandung
des Gitters 7 von der Fassade und der Rückhaltung des Füllmaterials dient, ausgebildet.
Eine am Schenkel 14 nach oben gerichtete Nase 15 dient dem Anschlag des Gitters 7.
[0021] Zur Gestaltung kompletter Fassaden kann das Gitter 7 aus mehreren Teilelementen zusammengefügt
sein, wobei die Gitterteile miteinander verbunden sein können, sich überlappen oder
auf Stoß aneinander angeordnet und den Fassadenmaßen durch entsprechenden Zuschnitt
angepasst sein können.
[0022] Figur 2 stellt einen Ausschnitt einer Wandverkleidung 1 im Längsschnitt und leicht
modifiziert dar. Im Unterschied zum unteren Teil und zu Figur 1 weist die Fassade
2 zusätzlich eine Dämmschicht 2a auf. Diese kann sich über die ganze Fassade 2 erstrecken.
Zwischen dem Gitter 7 und der Fassade 7 beziehungsweise Dämmschicht 2a ist loses Material
16 eingebracht, das hier stilisiert als Kornmaterial mit nahezu einheitlicher Korngröße
dargestellt ist. In dem Ausschnitt 5, dem ein entsprechender Gitterausschnitt 7a zugeordnet
ist, ist das Fenster 6 eingebracht. Am Fenster 6 ist ein Fensterbrett 6a beziehungsweise
Fenstersims angebracht - hier angeschraubt -, der sich über das Gitter 7 hinaus erstreckt
und am äußeren Ende nach unten abgewinkelt ist. Die Abstandsfläche 4 zwischen Dämmschicht
2a und Gitter 7 ist mittels eines Rückhaltemittels abgedichtet, so dass das lose Material
16 nicht austreten kann.
[0023] Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer vorteilhaften Wandverkleidung 1 mit
gegenüber dem Ausgestaltungsbeispiel der Figur 1 abgeänderten Details, die jeweils
für sich allein oder in Kombination Anwendung finden können.
[0024] Zur Verkleidung eines Ausschnittes 5, beispielsweise eines Ausschnitts für ein Fenster
6 oder eine Tür können Verkleidungsteile 7b, beispielsweise aus Blech oder Kunststoff;
an den Leibungen des Ausschnitts 5 vorgesehen sein, die Fensterleibungen der Fassade
2 und den Freiraum zwischen Gitter 7 und Fassade 2 im Bereich des Ausschnitts 5 verkleiden
beziehungsweise verschließen. Diese können direkt an den Rahmen des Fensters abgestützt
oder befestigt sein und eine Abkantung 7c aufweisen, die mit dem Gitter 7 abschließt.
Vorteilhafterweise ist die Abkantung 7c von außen betrachtet über das Gitter 7 gelegt,
so dass nach Befüllung des Freiraums zwischen Fassade 2 und Gitter 7 dieses an den
Abkantungen mit Vorspannung anliegt. Im unteren Bereich kann die Verkleidung als Fensterbrett
6b ausgestaltet sein, dessen Abkantung über das Gitter 7 hinausgezogen wird, so dass
eine Abtropfkante in Abstand zum Gitter 7 gebildet ist.
[0025] Figur 3 zeigt weiterhin zwei vorteilhafte Ausgestaltungen eines Abschlusses des Gitters
7 an dessen äußerer Begrenzung. Eine Möglichkeit besteht in der Gestaltung des Abschlusses
17 durch ein Umlegen des Gitters 7 zur Fassade 2. Das Gitter 7 ist hierzu mit mindestens
einer Kante 17a versehen, die in Richtung Fassade 2 gebogen ist, wobei im gezeigten
Ausführungsbeispiel an der Fassade eine weitere Umkantung erfolgt, wodurch ein U-förmiger
Abschluss erfolgt. Alternativ kann ein Abschluss des Freiraums an einer Kante der
Fassade 2 durch ein Abschlussblech 18 erfolgen.
[0026] Die Ausführung der Wandverkleidung 1 an Kanten der Fassade 2 kann in der Weise erfolgen,
dass ein Teil des Gitters 7 über die Kante der Fassade 2 zu einem Überhang hinausgezogen
wird, so das die Wandverkleidung, die die andere Wandfläche der Fassade bildet, stumpf
am Überhang auf Stoß angebracht werden kann. Vorteilhafterweise wird der Überhang
durch Wandabschlüsse in Form eines Abschlusses 17 oder des Abschlussbleches 18 gebildet,
so dass die Gitter 7 an deren Enden jeweils an den jeweiligen Flächen an der Kante
der Fassade 2 befestigt werden können.
[0027] Figur 4 zeigt das Ausgestaltungsbeispiel der Wandverkleidung 1 in Draufsicht zur
Verdeutlichung der Schnittlinien A-A und B-B, die in den folgenden Figuren 5 und 6
näher erläutert werden.
[0028] Der senkrechte Schnitt A-A durch die Wandverkleidung 1 verdeutlicht die Positionierung
der Verkleidungsteile 7b und des Fensterbretts 6b. Die Verkleidungssteile 7b sind
auf Stoß an den Fensterrahmen 6c angebracht oder in diese eingelassen. Abdichtungen
zwischen Verkleidungsteilen 7b und Fensterrahmen 6c sowie die Art der Befestigung
der Verkleidungsteile 7b am Fensterrahmen und/oder an der Fassade können in üblicher
Weise durch Verschrauben, Verdübeln, Verkleben oder dergleichen erfolgen. Das Fensterbrett
6b kann gegenüber dem Fensterrahmen 6c geneigt angebracht sein.
[0029] Figur 6 zeigt einen Horizontalschnitt B-B der Figur 4 mit den Details C, D, E, die
in den Figuren 7 bis 9 näher erläutert werden. Gegenüber Figur 4 ist die Ausgestaltung
der Verkleidung anders dargestellt. Statt des Verkleidungsteiles 7b ist eine Verkleidung
mittels einer Natursteilplatte 7d dargestellt.
[0030] Das Detail C der Figur 7 verdeutlicht den Abschluss des Gitters 7 und dessen Abschlusses
17. Das Gitter wird im gezeigten Ausgestaltungsbeispiel an dessen Ende zweifach umgelegt,
so dass eine abgekantete Fläche 17b direkt an der Fassade zur Anlage kommt. Vorzugsweise
kann diese Fläche an der Fassade beispielsweise mittels Dübeln befestigt werden, so
dass der Abschluss stabil mit der Fassade 2 verbunden wird.
[0031] Detail D der Figur 8 zeigt einen geänderten Abschluss der Wandverkleidung 1 an einem
Ausschnitt am Beispiel eines Ausschnitts für ein Fenster mit einem Fensterrahmen 6c
in Form einer Natursteinplatte 7d. In weiteren ähnlichen Ausführungsbeispielen kann
eine derartige Platte auch aus Kunststein, Beton oder Baumaterialien mit einer größeren
Stärke als Blech oder Kunststoff bestehen. Die Natursteinplatte 7d wird vorzugsweise
auf Stoß mit dem Fensterahmen 6c gebracht und an der Fassade 2 befestigt. Zudem kann
eine Befestigung, beispielsweise mittels eines zwischen dem Gitter 7 und der Natursteinplatte
7d angebrachten Winkels 7e, an dem Gitter 7 vorgesehen sein, wobei der Winkel wiederum
an der Natursteinplatte 7d verschraubt und sich unter Vorspannung nach Befüllen des
Füllraums 1b am Gitter 7 abstützen kann.
[0032] Figur 9 zeigt im Detail E ein Befestigungsblech 18, das einen Abschluss für das Gitter
7 bildet. Das Abschlussblech 18 weist zwei Schenkel 18a, 18b auf, wobei der eine an
der Fassade 2 befestigt und der andere am Gitter 7 abgestützt oder an diesem befestigt
ist. Vorteilhaft kann sein, wenn am Schenkel 18a Laschen ausgestellt sind, die mit
den Gitterstäben des Gitters 7 verrastet werden können.
Bezugszeichenliste
[0033]
1 |
Wandverkleidung |
7e |
Winkel |
1a |
Rückhalteelement |
8 |
Stab |
1b |
Füllvolumen |
9 |
Stab |
2 |
Fassade |
10 |
Befestigungsmittel |
2a |
Dämmschicht |
11 |
Längsprofil |
3 |
Fensterleibungen |
12 |
Schrauben |
4 |
Abstandsflächen |
13 |
Schenkel |
5 |
Ausschnitt |
14 |
Schenkel |
6 |
Fenster |
15 |
Nase |
6a |
Fensterbrett |
16 |
Loses Material |
6b |
Fensterbrett |
17 |
Abschluss |
6c |
Fensterrahmen |
17a |
Kante |
7 |
Gitter |
17b |
Fläche |
7a |
Gitterausschnitt |
18 |
Abschlussblech |
7b |
Verkleidungsteil |
18a |
Schenkel |
7c |
Abkantung |
18b |
Schenkel |
1. Wandverkleidung (1) für eine Fassade (2) bestehend aus einem flächigen Rückhalteelement
(1a), Befestigungsmitteln (10) zum Befestigen des Rückhalteelements (1a) an der Fassade
(2) und losem Material (16), dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhalteelement (1a) mittels der Befestigungsmittel (10) an der Fassade (2)
beabstandet unter Bildung eines Füllvolumens (1b) zwischen Fassade (2) und Rückhaltelement
(1a) angebracht wird und das Füllvolumen (1b) zumindest teilweise mit dem losen Material
(16) befüllt wird.
2. Wandverkleidung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rückhalteelemente (1a) zur flächigen Verkleidung der Fassade (2) aneinander
angeordnet werden.
3. Wandverkleidung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ausschnitt (5) der Fassade (2) das Rückhalteelement (1a) zur Fassade (2)
hin abgekantet wird.
4. Wandverkleidung (1) nach einem de Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Fassade (2) und Rückhalteelementen (1a) entstehende Abstandsflächen (4)
mittels separat an Rückhalteelement (1a) und/oder Fassade (2) montierten Verschlusselementen
verschlossen werden.
5. Wandverleidung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente Gitter, Bleche, Verkleidungsteile (7b), mineralische und/oder
aus Kunststoff bestehende Platten sind.
6. Wandverkleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhalteelement (1a) aus einem Gitter (7) besteht.
7. Wandverkleidung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter (7) aus Stahl besteht.
8. Wandverkleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (10) Abstandshalter sind, die in die Fassade (2) eingebracht
werden und das Rückhalteelement (1a) in einem festen Abstand zur Fassade (2) aufnehmen.
9. Wandverkleidung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel(19) mittels Dübeln in der Fassade (2) aufgenommen werden.
10. Wandverkleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das lose Material (16) aus mineralischem Material besteht.
11. Wandverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das lose Material (16) aus wärmedämmendem Material besteht.