[0001] Die Erfindung betrifft einen Blindverschluss zum sicheren Verschließen einer Schließmechanik,
beispielsweise von Fenstern und Türen, aufweisend zwei zumindest mittelbar miteinander
verbundene Elemente, wobei ein erstes Element mit dem Fenster oder der Tür fest verbunden
ist und ein zweites Element abklappbar ausgebildet ist, wobei das erste Element als
Montageelement und das zweite Element als Abdeckelement ausgebildet ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Zum sicheren Verschließen der Öffnungsmechanik von Fenstern und Türen ist es bekannt,
Verschlusskappen auf diese zu montieren, die bei Bedarf aufgeschlossen werden können,
so dass das Fenster oder die Tür im geöffneten Zustand der Verschlusskappe mit einem
mitzuführenden Vierkant ähnlich einem Schlüssel geöffnet werden kann. Derartige Verschlusskappen
sind meist zweiteilig ausgebildet, wobei ein unteres Element als Montageelement dient
und in Form eines Rahmens auf dem Fenster oder der Tür angebracht wird. Darauf angeordnet
ist eine Abdeckplatte unterschiedlicher Form, die durch einen Schwenkbolzen oder durch
ein einfaches Scharnier mit dem Montageelement verbunden ist. Zum Öffnen der Verschlusskappe
wird die Abdeckplatte verschwenkt oder abgeklappt.
[0003] Derartig ausgebildete Verschlusskappen sind dazu geeignet, in Bereichen, in denen
keine hohe Sicherheit gegenüber gewaltsamem Öffnen gefordert wird, die Öffnungsmechanik
eines Fensters oder einer Tür zu verschließen. Solche Verschlusselemente finden sich
beispielsweise in öffentlichen Räumen, deren Fenster oder deren Türen aufgrund unterschiedlicher
Gründe nicht geöffnet werden sollen, wie beispielsweise zur Sicherstellung einer ausreichenden
Klimatisierung.
[0004] Sofern höhere Anforderungen an die Sicherheit gegen gewaltsames Öffnen von Verschlusskappen
gestellt werden, eignen sich diese aus dem Stand der Technik bekannten Verschlusskappen
nicht, denn diese Verschlusskappen sind entweder so ausgebildet, dass sie ein nur
sehr kleines und meist damit meist nicht sicheres Schloss aufnehmen können, das mit
Leichtigkeit, beispielsweise mit einem Schraubenzieher, aufgebrochen werden kann,
oder die bekannten Verschlusskappen sind sehr leicht durch Gewalteinwirkung zu zerstören.
[0005] Verschlusskappen mit hoher Sicherheitsanforderung gegen gewaltsames Öffnen werden
beispielsweise in Justizvollzugsanstalten oder auch in geschlossen psychiatrischen
Anstalten benötigt, um eine sichere Verwahrung der Häftlinge, Strafgefangenen bzw.
der Patienten zu gewährleisten.
[0006] Um die Sicherheit einer Verschlusskappe für die Öffnungsmechanik von Fenstern oder
Türen zu erhöhen, wäre es mithin notwendig, ein stabileres Schloss einzubauen. In
diesem Fall müsste die Verschlusskappe aber so groß gestaltet sein, dass sie das stabilere
und damit meist wesentlich größere Schloss aufnehmen kann und daher würde die Verschlusskappe
stark auftragen und stellt somit eine Verletzungsgefahr für die Häftlinge, Strafgefangenen
und/oder Patienten dar. Des Weiteren kann alleine die Größe der nachträglich angebrachten
Verschlusskappe zu Selbstmordzwecken missbraucht werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Blindverschluss zur Verfügung zu stellen,
der den erwähnten erhöhten Sicherheitsanforderungen genügt. Die Erfindung wird dadurch
gelöst, dass die beiden Elemente durch ein Doppelscharnier miteinander verbunden sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die Verwendung eines Doppelscharniers, welches ein Montageelement mit einem Abdeckelement
verbindet, erlaubt den Einbau eines Profilzylinders zum sicheren Verriegeln des Blindverschlusses,
wobei Profilzylinder in der Regel eine ausreichende bis gute Sicherheit gegenüber
gewaltsamem Aufbrechen bieten. Das Doppelscharnier führt dazu, dass trotz der Länge
eines Profilzylinders der Blindverschluss leicht und von gut erreichbarer Stelle her
geöffnet werden kann. In einer gegenüber der erfindungsgemäßen Ausführungsform lediglich
zweiteiligen Ausführungsform eines Blindverschlusses von akzeptabler Größe ohne Doppelscharnier
würde der Winkel zwischen Montageelement und Abdeckelement beim Öffnen verhindern,
dass das Abdeckelement sicher über dem Profilzylinder geführt werden könnte. Des Weiteren
ließe sich eine zweiteiligen Ausführungsform, wenn diese fest auf einer ebenen Fläche
montiert ist, nicht weit genug öffnen lassen, um die Öffnungsmechanik des Fensters
oder der Tür zu bedienen, da der lange Profilzylinder in den freien Weg zur Öffnungsmechanik
ragen oder diesen zumindest behindern würde.
[0009] Die Verwendung eines Doppelscharniers ermöglicht, dass genügend Freiheitsgrade beim
Öffnen des erfindungsgemäßen Blindverschlusses für den Weg des Abdeckelementes vorhanden
sind, dass auch ein größerer Profilzylinder in dem Blindverschluss von akzeptabler
Größe aufgenommen werden kann.
[0010] Dabei ist in vorteilhafter Weise das Abdeckelement so ausgebildet, dass es im geschlossenen
Zustand des Blindverschlusses das Montageelement übergreift. Durch diese Ausgestaltung
der Erfindung wird erreicht, dass die Montageplatte zumindest nur teilweise von außen
im geschlossenen Zustand des Blindverschlusses erreichbar ist. Dies nimmt einem, der
versucht den Blindverschluss aufzubrechen, die Möglichkeit, gegebenenfalls ein Werkzeug
so an den erfindungsgemäßen Blindverschluss anzusetzen, dass der Blindverschluss vom
Fenster oder von der Tür abgehebelt wird und somit den Zugang zur Öffnungsmechanik
des Fensters oder der Tür freilegt.
[0011] Ein spezielles Merkmal des erfindungsgemäßen Blindverschlusses ist, dass das Abdeckelement
an der im montierten Zustand oben befindlichen Seite haubenförmig ausgebildet ist.
Dabei ist wichtig, dass der gesamte Blindverschluss runde und konvexe Formen aufweist,
wodurch nicht nur eine verletzungsarme Gestaltung erreicht wird, sondern es wird insbesondere
erreicht, dass der Blindverschluss nicht als Widerlager für ein Strangulationsseil
verwendet werden kann. Bei der Verwahrung von suizidgefährdeten Personen ist bekannt,
dass diese während der Verwahrung in erhöhtem Maße gefährdet sind, sich selbst das
Leben zu nehmen. Selbstmordversuche werden unternommen, in dem mit Hilfe von einfachen
Textilien, beispielsweise auch Gürteln oder einfachen Riemen, diese um ein beliebiges
Widerlager gelegt werden und die gefährdeten Personen sich in sitzender oder liegender
Weise selbst strangulieren. Durch die oben genannte Formgestaltung ist es nicht möglich,
einen Gürtel oder ein zu einem Seil geflochtenes Textil um den Blindverschluss zu
legen, da er stets abrutschen würde und somit nicht als Widerlager für einen Selbststrangulationsversuch
dienen kann.
[0012] Als weitere Maßnahme zur Verhinderung der Verwendung des Blindverschlusses als Widerlager
für eine Selbststrangulation ist vorgesehen, dass die Oberfläche des Blindverschlusses
reibungsarm ausgeführt ist. Dies kann entweder dadurch erreicht werden, dass der Blindverschluss
poliert ist, dass er lackiert ist oder dass er reibungsarm beschichtet ist. Auch ist
es möglich, beispielsweise durch Hammerschlag oder andere Oberflächenbehandlungsmethoden
eine gleitende Oberfläche mit geringem Reibungswiderstand zu erzeugen.
[0013] In vorteilhafter Weise weist das bewegliche Abdeckelement eine Aufnahmevorrichtung
für einen Profilzylinder auf. Dies bedeutet, dass, wenn der Blindverschluss geöffnet
wird, sich der Profilzylinder in einem beweglichen Teil des Blindverschlusses befindet
und beim Öffnen des Blindverschlusses wird der Profilzylinder nach unten weggeklappt.
Durch diese Anordnung wird zweierlei erreicht.
[0014] Zum Ersten kann man den Profilzylinder so positionieren, dass er selbst als Abdeckung
für eine Bohrung in Fenstern oder Türen dient, durch welche hindurch eine Öffnungsmechanik
des Fensters oder der Tür erreichbar ist. Dies sind häufig Bohrungen von circa 1 cm
bis 2 cm Durchmesser, durch welche hindurch ein Innenvierkant der Öffnungsmechanik
erreichbar ist, durch den das Fenster oder das Türschloss betätigt werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich, den Profilzylinder mit dem Montageelement fest zu verbinden,
jedoch wird vorliegend auf die Ausführungsform abgestellt, in welcher der Profilzylinder
in dem Abdeckelement angeordnet ist.
[0015] In vorteilhafter Weise ist der Blindverschluss so ausgebildet, dass dieser im verschlossenen
Zustand allseits geschlossen ist. Dabei ist lediglich eine Bohrung im Montageelement
des Blindverschlusses vorhanden, durch welches hindurch die Öffnungsmechanik des Fensters
oder der Tür erreichbar ist. Durch die allseitig geschlossene Ausführungsform ist
es möglich, weitere Gegenstände innerhalb des Blindverschlusses unterzubringen, die
auch dann nicht erreicht werden können, wenn beispielsweise der Blindverschluss durch
Gewalteinwirkung von der Tür oder dem Fenster entfernt wird.
[0016] Um ein missbräuchliches Öffnen des Blindverschlusses zu verhindern, ist vorgesehen,
dass die beiden Elemente, also das Abdeckelement und das Montageelement Seitenwände
aufweisen, welche den Zugang zu einem aufgenommenen Profilzylinder und der Öffnungsmechanik
des Fensters oder der Tür verschließen. Diese Seitenwände der beiden Elemente weisen
jeweils Falzen auf, die im eingeklappten Zustand des Blindverschlusses ineinander
greifen und so dem Blindverschluss gegen Einstecken eines flachen Gegenstands, beispielsweise
eines Messers zwischen den Elementen schützen. Hierdurch wird verhindert, dass durch
Einstecken von Messern, Schraubenziehern oder anderen flachen Gegenständen der Profilzylinder
zerstört und/oder der Blindverschluss gewaltsam geöffnet wird.
[0017] Um einen allseitigen Schutz des Blindverschlusses gegen Einstecken von flachen Gegenständen
zu gewährleisten, ist auch vorgesehen, dass die Seitenwände jeweils einen weiteren
Steckschutz aufweisen, bevorzugt in Form einer kleinen Wulst, welche den Blindverschluss
gegen Einstecken eines flachen Gegenstands, beispielsweise eines Messers oder eines
Schraubenziehers im Bereich des Doppelscharniers schützen. Zwar ist es möglich, den
flachen Gegenstand zwischen Doppelscharnier und Seitenwand einzustecken, jedoch stößt
der Gegenstand gegen den Wulst und dringt nicht in den Innenraum des Blindverschlusses
vor.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind Teile der Seitenwände des Montageelementes
als Schließe ausgebildet, welche als Widerlage für das Schließelement eines Profilzylinders
dienen. Diese Seitenwandteile sind in bevorzugter Weise nach innen weisende Fahnen,
Überstände oder eingebogene Blechelemente, hinter welche der Riegel eines Profilzylinders
greifen kann, wenn der Riegel durch den Profilzylinder in seiner Position verändert
wird. Im geschlossenen Zustand greift der Riegel des Profilzylinders, der selbst fest
mit dem Abdeckelement verbunden ist, hinter die Schließen und verschließen so den
Blindverschluss sicher und geschützt vor gewaltsamem Öffnen.
[0019] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist der Blindverschluss so aufgebaut, dass
dieser etwas breiter ist als der darin aufzunehmende Profilzylinder, so dass ein Fensteröffner
innerhalb des Blindverschlusses untergebracht werden kann, der nur dann zugänglich
ist, wenn der Blindverschluss offen ist. Hierzu ist vorgesehen, dass der Fensteröffner
als lösbares Einzelteil des Blindverschlusses und vorzugsweise durch ein Scharnier
zusammenlegbar ausgebildet ist. Es auch möglich, den Fensteröffner durch zwei ineinandersteckbare
Einzelteile auszubilden, jedoch hat sich die Ausführungsform mit einem Scharnier als
praktischer im täglichen Umgang erwiesen. Der durch ein Scharnier faltbare Fensteröffner
lässt sich zwischen die Seitenwände des Montageelementes und der Position des Profilzylinders
einstecken. Ebenso ist es möglich, einen ähnlichen Aufbewahrungsort im Abdeckelement
statt im Montageelement vorzusehen, jedoch ist es vorteilhafter, wenn der Fensteröffner
im fest montierten Teil und nicht im beweglichen Teil des Blindverschlusses angeordnet
ist.
[0020] Durch den als lösbares Einzelteil ausgebildeten Fensteröffner ist es möglich, dass
alle Fenster beispielsweise bei einer Grundreinigung oder in einem Notfall gleichzeitig
geöffnet werden können. Hierzu genügt es, wenn mehrere Blindverschlüsse innerhalb
des selben Raumes für verschiedene Fenster oder Türen ein mit dem selben Schlüssel
schließenden Profilzylinder aufweisen, so dass befugtes Personal die Blindverschlüsse
im Bedarfsfall öffnet und jeweils einen Fensteröffner herausnimmt und in das Fenster
hineinsteckt, um das Fenster zu öffnen. Im Falle der Grundreinigung können so alle
Fenster mit einem Öffnungsgriff ausgerüstet werden, so dass jedes einzelne Fenster
vom Reinigungspersonal bei Bedarf geöffnet, gesäubert werden und wieder verschlossen
werden kann.
[0021] Im Falle eines Notfalles würde es zwar genügen, jedes Fenster lediglich zu öffnen
und dafür wäre nur ein einziger Vierkant von Nöten, aber aus Erfahrung ist bekannt,
dass ein Vierkant gelegentlich in der Öffnungsmechanik eines Fensters oder einer Tür
stecken bleibt, so dass in einem Notfall das Bedienpersonal zur Panik neigt, wenn
der Vierkant nicht schnell genug aus dem Fenster entfernt werden kann, um weitere
Fenster zu öffnen.
[0022] Die Einzelteile des Blindverschlusses können durch Biegen eines entsprechend kräftigen
Bleches, durch Schneiden mit einem Laser aus entsprechenden Rohlingen oder auch in
Druckgusstechnik hergestellt werden. Bei Herstellung einer grö-ßeren Anzahl erfindungsgemäßer
Blindverschlüsse hat es sich jedoch als am kostengünstigsten herausgestellt, wenn
diese durch Druckgusstechnik hergestellt werden. Je nach Wahl des Materials ist auch
eine Spritzgusstechnik vorteilhaft, beispielsweise bei der Herstellung des erfindungsmemäßen
Blindverschlusses aus einem spritzgussfähigen Kunststoff. Neben diesen Herstellungsverfahren
bietet sich auch das Stanzen von Abwicklungen des Blinderschlusses aus Metallblechen
an. Ebenso das Tiefziehen von Blechen und eine Herstellung im Fliessdruckverfahren.
[0023] Die Wahl der Materialien für den erfindungsgemäßen Blindverschluss kann von sehr
hart bis sehr weich vorgenommen werden. Im Falle der sehr harten Materialien verhindern
diese, dass durch Gewalteinwirkung der Blindverschluss geöffnet werden kann. Es könnte
jedoch sein, dass ein Blindverschluss aus sehr harten Materialien eine genügende Stabilität
aufweist, dass der Blindverschluss, wenn dieser mit Gewalt von der Seite getreten
oder geschlagen wird, Teile der Tür oder Teile des Fensters herausreißt, dabei abbricht
und die Verschlussmechanik der Tür oder des Fensters frei gibt.
[0024] In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn das Material des Blindverschlusses eher weich
und duktil ist. Es hat sich auch als vorteilhaft herausgestellt, wenn die verschiedenen
Einzelteile des Blindverschlusses mit unterschiedlich harten Materialien ausgerüstet
sind, da dann eine bevorzugte Verformung des Blindverschlusses bei Gewalteinwirkung
eintritt, die jedoch nicht dazu führt, dass der gesamte Blindverschluss von der Tür
oder dem Fenster abgerissen wird, sondern die Schlagenergie wird durch Verformung
aufgenommen. Hierdurch wird erreicht, dass auch bei Gewalteinwirkung der Blindverschluss
die Öffnungsmechanik der Tür oder des Fensters nicht frei gibt.
[0025] Um ein gewaltsames Abheben des Blindverschlusses von der Tür oder vom Fensterrahmen
zu verhindern, kann das Montageelement zur Montageseite hin profiliert sein, wodurch
ein Abhebeln des Blindverschlusses erschwert wird, weil kein Hebel hinter den Blindverschluss
gesteckt werden kann.
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
[0026] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0027] Es zeigt
- Fig. 1
- einen geöffneten Blindverschluss mit einem darüber eingezeichneten Fensteröffner in
einer perspektivischen Ansicht von schräg unten,
- Fig. 2
- einen geschlossenen Blindverschluss ebenfalls in einer perspektivischen Ansicht von
schräg unten.
[0028] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Blindverschluss 10 abgebildet, der aus dem Montageelement
11, dem Scharnierelement 12 und der Abdeckplatte 13 besteht und einen Fensteröffner
14 aufnimmt. Der erfindungsgemäße Blindverschluss 10 ist in Figur 1 in einem geöffneten
Zustand dargestellt, d. h., das Montageelement 11 ist fest mit dem Türblatt oder dem
Fensterrahmen verbunden und das Scharnierelement 12 und das Abdeckelement 13 hängen
schaukelnd an dem Montageelement 11 herunter. Dabei ist das Montageelement 11 mit
seiner Auflageplatte 11.1 gegen das Fenster oder die Tür geschraubt und weist Seitenwände
11.2 und 11.3 auf, die eine Falz 11.4 aufweisen. Diese Falz 11.4 ist so ausgebildet,
dass sie in eine korrespondierende Falz 13.6 und 13.7 des Abdeckelementes 13 eingreift,
und so verhindert, dass beispielsweise ein Messer, ein spitzer Gegenstand, oder ein
Schraubenzieher von der Seite in den Schlitz zwischen Montageelement 11 und Abdeckelement
13 im geschlossenen Zustand eingeschoben wird. In der konkreten Ausgestaltung der
Erfindung ist hier vorgesehen, dass ein Teil der Seitenwände 11.2 und 11.3 als Schließe
11.5 und 11.6 ausgebildet sind, hinter welche ein korrespondierendes Schließelement,
wie der Riegel eines Profilzylinders, beim Verschluss des Blindverschlusses 10 greift.
Zur Befestigung des Montageelementes 11 auf dem Türblatt oder dem Fensterrahmen ist
vorgesehen, dass dieses mit Hilfe von Schrauben durch die Senkbohrungen 11.8 auf dem
Untergrund befestigt werden. Dabei ist in der vorliegenden Zeichnung nur eine einzige
Senkbohrung 11.8 gezeigt. Diese können jedoch in größerer Anzahl auf der Auflageplatte
11.1 des Montageelementes 11 verteilt sein, damit eine feste und innige Verbindung
des Montageelementes 11 mit der Tür oder dem Fensterrahmen vorgenommen werden kann.
In der Auflageplatte 11.1 des Montageelementes 11 ist des Weiteren eine Öffnung 11.7
vorgesehen, durch welche hindurch die Öffnungsmechanik eines Fensters oder einer Tür
erreicht werden kann.
[0029] Die Seitenwände 11.2 und 11.3 weisen darüber hinaus noch einen Steckschutz 11.10
in der unmittelbaren Umgebung des Scharnierelementes 12 in Form eines einfachen Wulstes
auf, damit auch zwischen das Scharnierelement 12 und den Seitenwänden 11.2 und 11.3
des Montageelementes 11 keine flachen Gegenstände hinein geschoben werden können.
Das Scharnierelement 12 ist in einer Bucht aus den beiden Seitenwänden 11.2 und 11.3
und der Auflageplatte 11 durch Scharnierbolzen 11.9 aufgenommen. Das Scharnierelement
12 weist dabei eine Senke 12.1 auf, um Material zu sparen und das Gesamtgewicht des
Blindverschlusses 10 zu verringern. Das Scharnierelement 12 ist seinerseits durch
Scharnierbolzen 13.3 mit der Abdeckplatte 13 verbunden, so dass im geöffneten Zustand
sowohl das Scharnierelement 12 an dem Montageelement 11 schaukelnd angeordnet ist,
und am Scharnierelement 12 ist das Abdeckelement 13 frei schaukelnd angeordnet. Ähnlich
wie das Montageelement 11 weist auch das Abdeckelement 13 Seitenwände 13.1 und 13.2
auf, die ihrerseits Falzen 13.6 und 13.7 aufweisen, die korrespondierend zur Form
der Falzen 11.4 des Montageelementes 11 ausgebildet sind und mit diesen zusammen einem
Einsteckschutz für flache Elemente bilden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der
im geschlossenen Zustand des Blindverschlusses 10 oben liegende Teil des Abdeckelementes
13 als Haube 13.4 ausgebildet ist, damit der Blindverschluss 10 nicht missbräuchlich
als Widerlager für einen Selbststrangulationsversuch verwendet werden kann. Des Weiteren
führt die runde und konvexe Ausgestaltung der Oberfläche des geschlossenen Blindverschlusses
10 dazu, dass dieser verletzungsarm ausgebildet ist.
[0030] Die Bucht aus der Haube 13.4 und den Ausläufern der Seitenwände 13.1 und 13.2 übergreift
einen Teil der Auflageplatte 11.1 des Montageelementes 11. Auch hierdurch wird erreicht,
dass kein offener Schlitz, in welchen ein Werkzeug zum Aufbrechen des Blindverschlusses
10 eingesteckt werden könnte, durch das Abdeckelement 13 und das Montageelement 11
gebildet wird. Im Abdeckelement 13 ist hier nur von der Innenseite her das Frontblech
13.8 abgebildet, welche eine Aufnahme 13.9 für einem Profilzylinder aufweist, die
selbst das Profil eines Profilzylinders aufweist. In die Aufnahme 13.9 wird ein Profilzylinder
eingesteckt und der Profilzylinder wird mit Hilfe des Montagebleches 13.10 am Abdeckelement
befestigt. Zum Verschließen des Blindverschlusses 10 wird der hier ausgeklappte Fensteröffner
14 -wie durch den Pfeil angedeutet- zunächst zusammengeklappt und nach unten in das
Montageelement 11 eingesteckt. Dabei kommen die beiden Einzelteile des Fensteröffners
14, nämlich Handgriff 14.1 und Vierkant 14.2 zwischen den Profilzylinder und den Seitenwänden
11.2 und 11.3 des Montageelementes zu liegen und beim Verschließen des Blindverschlusses
10 greift ein Riegel eines nicht eingezeichneten Profilzylinders hinter die Schließen
11.5 und 11.6 und der Blindverschluss 10 ist sicher verschlossen. Im hier offenen
Zustand des Blindverschlusses 10 kann der Fensteröffner 14 mit dem Vierkant 14.2 durch
die Öffnung 11.7 im Montageelement 11 gesteckt werden und in eine Öffnungsmechanik
eines Fensters oder einer Tür eingreifen, so dass mit Hilfe des optionalen Fensteröffners
14 das Fenster oder die Tür betätigt werden kann.
[0031] In Fig. 2 ist der identische Blindverschluss aus Fig. 1 in geschlossenem Zustanddargestellt,
wobei deutlich zu sehen ist, wie das Abdeckelement 13 das Montageelement 11 übergreift
und dabei eine Haube 13.4 zur oberen Seite aufweist, welche nicht als Widerlager für
einen Strangulationsversuch missbraucht werden kann. In dieser Ansicht von seitlich
unten ist deutlich zu sehen, dass zwischen dem Scharnierelement 12 und den Seitenwänden
11.2, 11.3 des Montageelementes 11 und den Seitenwänden 13.1 und 13.2 des Abdeckelementes
13 kleine Schlitze 12.2 entstehen, in welche flache Elemente hineingesteckt werden
können. Das Hineinstecken von flachen Gegenständen wird aber jeweils durch ein Steckschutz,
wie beispielsweise Steckschutz 11.10 verhindert.
[0032] In den Figuren 1 und 2 sind die Scharnierbolzen 11.9 und 13.3 durch kleine Kreise
angedeutet, wie es der visuellen Wahrnehmung entspricht. In bevorzugter Ausführunmg
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Scharnierbolzen 11.9, 13.3 und die anderen
hier nicht sichtbar vorliegenden Scharnierbolzen des Doppelscharniers 12 als kurze
Stehbolzen ausgeführt und in das Doppelscharnier eingesenkt sind, wobei die Stehbolzen
jeweils einen Flachkopf aufweisen, die in die Oberfläche der beiden Elemente 11 und
13, Montagelement 11 und Abdeckplatte 13, eigesenkt sind. Die Verwendung der eingesenkten
Flachköpfe hat den Vorteil, dass die Bolzen nicht seitlich herausgeschlagen werden
können. Bei entsprechend stabiler Ausführungsform der Befestigung der Scharnierbolzen
11.9 und 13.3 in dem Doppelscharnier 12 wird durch den Flachkopf der Scharnierbolzen
11.9 und 13.3 verhindert, dass die Seitenwände11.2, 11.3, 13.1 und 13.2 nicht seitlich
abgehebelt werden können, um den Blindverschluss gewaltsam zu öffnen. Bei der Gestaltung
des Kopfes der Scharnierbolzen 11.9 und 13.3 ist es neben der Flachform auch möglich,
einen Senkkopf zu verwenden. Es ist wichtig, dass der Kopf in den Seitenwänden 11.2,
11.3 und 13.1 und 13.2 aufgenommen ist, um keine äußere Angriffsfläche für ein gewaltsames
Abhebeln zu ermöglichen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0033]
- 10
- Blindverschluss
- 11
- Montageelement
- 11.1
- Auflageplatte
- 11.2
- Seitenwand
- 11.3
- Seitenwand
- 11.4
- Falz
- 11.5
- Schließe
- 11.6
- Schließe
- 11.7
- Öffnung
- 11.8
- Senkbohrung
- 11.9
- Scharnierbolzen
- 11.10
- Steckschutz
- 12
- Scharnierelement
- 12.1
- Senke
- 12.2
- Schlitz
- 13
- Abdeckplatte
- 13.1
- Seitenwand
- 13.2
- Seitenwand
- 13.3
- Scharnierbolzen
- 13.4
- Haube
- 13.5
- Bucht
- 13.6
- Falz
- 13.7
- Falz
- 13.8
- Frontblech
- 13.9
- Aufnahme für Profilzylinder
- 13.10
- Montageblech
- 14
- Fensteröffner
- 14.1
- Handgriff
- 14.2
- Vierkant
- 14.3
- Scharnier
1. Blindverschluss (10) zum sicheren Verschließen einer Schließmechanik, beispielsweise
von Fenstern und Türen, aufweisend zwei zumindest mittelbar miteinander verbundene
Elemente (11, 13), wobei ein erstes Element (11) mit dem Fenster oder der Tür fest
verbunden ist und ein zweites Element (13) abklappbar ausgebildet ist, wobei das erste
Element (11) als Montageelement und das zweite Element (13) als Abdeckelement ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Elemente (11, 13) durch ein Doppelscharnier (12) miteinander verbunden
sind.
2. Blindverschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das das Abdeckelement (13) so ausgebildet ist, das es im angeklappten Zustand des
Blindverschlusses (10) das Montageelement (11) übergreift.
3. Blindverschluss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (13) an der im montierten Zustand oben befindlichen Seite haubenförmig
ausgebildet ist.
4. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (13) eine Aufnahmevorrichtung (13.9, 13.10) für einen Profilzylinder
aufweist.
5. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Montageelement (11) eine Öffnung (11.7) aufweist, durch welche hindurch die Verschlussmechanik
des Fensters oder der Tür erreichbar ist.
6. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Elemente (11, 13) Seitenwände (11.2, 11.3, 13.1, 13.2) aufweisen, welche
den Zugang zu einem aufgenommenen Profilzylinder und der Öffnungsmechanik des Fensters
oder der Tür verschließen.
7. Blindverschluss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwände (11.2, 11.3, 13.1, 13.2) Falzen (11.4, 13.6, 13.7) aufweisen, die
im angeklappten Zustand des Blindverschlusses ineinander greifen und den Blindverschluss
(10) gegen Einstecken eines flachen Gegenstandes, beispielsweise eines Messers, zwischen
die Elemente (11, 13) schützen.
8. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwände (11.2, 11.3, 13.1, 13.2) jeweils einen Steckschutz (11.10) aufweisen,
welche den Blindverschluss gegen Einstecken eines flachen Gegenstandes, beispielsweise
eines Messers, im Bereich des Doppelscharniers (12) schützen.
9. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil der Seitenwände (11.2, 11.3) des Montageelements (11) als Schließe (11.5,
11.6) ausgebildet sind, welche als Widerlager für den Riegel eines Profilzylinders
dienen.
10. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Aufnahmevorrichtung für einen Fensteröffner (14) vorgesehen ist.
11. Blindverschluss nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fensteröffner (14) als lösbares Einzelteil ausgebildet ist, vorzugsweise durch
ein Scharnier (14.3) zusammenlegbar ausgebildet ist und im Montageelement (11) und/oder
dem Abdeckelement (13) aufgenommen ist.
12. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelteile (11, 12, 13, 14) in Druckgusstechnik oder Spritzgusstechnik gefertigt
und/oder aus einem Blech gebogen und/oder durch einen Laser aus einem Rohling geschnitten
und/oder durch ein Tiefziehverfahren und/oder durch ein Fliessdruckverfahren und/oderoder
durch Stanzen von Abwwicklungen des Blindverschlusses hergestellt sind.
13. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche der Einzelteile (11, 12, 13) reibungsarm ausgeführt ist, bevorzugt
poliert, lackiert oder reibungsarm beschichtet ist.
14. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
im geschlossenen Zustand eine bis auf die Öffnung (11.7), durch welche hindurch die
Verschlussmechanik des Fensters oder der Tür erreichbar ist, eine allseits geschlossene
Form vorliegt.
15. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzelteile (11, 12, 13, 14) eine Materialfestigkeit aufweisen, die derart bemessen
ist, dass sie sich bei Gewalteinwirkung, beispielsweise durch seitliche Schläge mit
einem harten Gegenstand, verformen, wobei die Verformung die Schlagenergie aufnimmt
und so ein Abbrechen des Blindverschlusses (10) vom Untergrund verhindert.
16. Blindverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Montageelement (11) zur Montageseite hin profiliert ist, um eine Spaltbildung
zwischen Montagelement (11) und Fenster oder Tür zu vermeiden.
17. Blindeverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Doppelscharnier durch jeweils einen Bolzen zu je einer Seite des Doppelscharniers
mit jeweils einem der Elemente verbunden ist, wobei vorzugsweise je ein Bolzen in
ein Sacklock im Doppelscharnier eingesenkt ist.
18. Blindeverscchluss nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass jeder Bolzen als Stehbolzen ausgeführt ist, wobei der gegenüber dem Bolzendurchmesser
breitere Flachkopf in die äußere Oberfläche eines Elements eingelassen ist.