[0001] Die Erfindung betrifft ein Profil für Fenster- oder Türflügel mit einem Aufnahmefalz
für eine Verglasung oder Füllung, wobei der Aufnahmefalz an zumindest einer Seite
der Verglasung oder Füllung, vorzugsweise außen, durch eine Glashalteleiste gebildet
ist, die durch eine Schnappverbindung am Profil gehalten wird, indem die Glashalteleiste
an ihrer inneren, dem Profil zugewandten Seite einen hakenartigen Steg trägt, der
in einer Nut des Profils verrastbar ist und wobei die Glashalteleiste in Querrichtung
verlängert ist und dabei den Außenrand des Profils durch eine nach innen ragende Abwinkelung
umgreift, um die genannte Profilseite abzudecken.
[0002] Derartige Profile bestehen im Allgemeinen aus im Stranguss-Verfahren hergestellten
Kunststoff-Hohlprofilen, mit einer Vielzahl von Hohlkammern, um eine gute Isolierung
zwischen Außenseite und Innenseite des Profils zu gewährleisten.
[0003] Profile mit Glashalteleisten, die neben ihrer Haltefunktion für die Verglasung oder
Füllung auch die Profilaußenseite abdecken, schützen und zugleich aussteifen und die
durch eine Schnappverbindung am Profil gehalten werden, sind beispielsweise durch
die
DE 20 2004 011 008,
DE 20 2005 007 514 und die
EP 1 715 132 bekanntgeworden. Dabei wird die Schnappverbindung zwischen Glashalteleiste und Profil
stets in der Weise herbeigeführt, dass die Glashalteleiste etwa parallel zur Flügelebene
auf das Profil aufgesteckt wird. Diese Aufsteckrichtung hat zur Folge, dass die Schnappverbindung
nicht den Anpresskräften zwischen Verglasung und Glashalteleiste ausgesetzt ist. Andererseits
führt diese Aufsteckrichtung dazu, dass der Stoß zwischen den vertikalen und horizontalen
Glashalteleisten eines Fenster- oder Türrahmens als Stumpfstoß ausgebildet werden
muss, das heißt, dass die frei auslaufenden Glashalteleisten an ihren Enden durch
passende Kappen verschlossen werden müssen, während die anderen Leisten, die an ihren
Enden auf die frei auslaufenden Leisten stoßen, an deren Kontur angepasst sein müssen,
also nicht gerade abgeschnitten werden können.
[0004] Hier setzt die vorliegende Erfindung an: Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, schnappverschlussartig
aufsteckbare Glashalteleisten dahingehend zu verbessern, dass auf die unterschiedliche
Ausbildung der Enden von Horizontal- und Vertikal-Halteleisten sowie auf zusätzliche
Endkappen verzichtet werden kann. Angestrebt werden soll also ein Gehrungsstoß, wobei
es aber bei entsprechenden Design-Wünschen auch möglich bleiben soll, wahlweise mit
Stumpf-Stoß zu arbeiten. Nicht zuletzt soll sich die Erfindung durch einfache und
kostengünstige Montage auszeichnen.
[0005] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schnappverbindung
zwischen Glashalteleiste und Profil nicht mehr wie bisher durch eine annähernd parallel
zur Flügelebene, sondern durch eine etwa senkrecht zur Flügelebene erfolgende Bewegung
erzeugt wird und dabei der hakenartige Steg in die genannte Profilnut einrastet. Durch
diese etwa quer zur Flügelebene erfolgende Montage der Glashalteleisten kommt es nicht
mehr zu einer Kollision am Stoß mit den benachbarten Leisten; dadurch können alle
Leisten eines Rahmens mit dem gleichen Gehrungsschnitt auslaufen. Es entfällt die
unterschiedliche Konturierung an den Enden wie auch das Anbringen von Endkappen.
[0006] Besonders günstig lässt sich die Schnappverbindung etwa quer zur Flügelebene dadurch
realisieren, dass die Glashalteleiste eine Schwenkbewegung durchführt um ihre den
Profilaußenrand umgreifende Abwinkelung herum. Mit anderen Worten: Die Glashalteleiste
wird zunächst mit der genannten Abwinkelung an die Außenkante des Profils angelegt
und dann an das Profil herangeschwenkt, bis ihr hakenartiger Steg in die genannte
Nut des Profils einschnappt.
[0007] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die genannte Abwinkelung
das Profil an der der Verglasung oder Füllung entgegengesetzten Seite untergreift.
Durch dieses Untergreifen brauchen keine speziellen Maßnahmen an der etwa vertikalen
Außenwand des Profils 1 durchgeführt werden, um eine Drehachse für die beschriebene
Schwenkbewegung der Glashalteleiste zu erzeugen. Vielmehr fungiert dann in einfachster
Weise die untere Außenkante des Profils als Drehachse.
[0008] Zur sicheren Verankerung der Glashalteleiste auch an deren, der Verglasung entgegengesetzten
Rand empfiehlt es sich, dass die Abwinkelung hakenartig in eine Nut oder dergleichen
an der der Verglasung oder Füllung entgegengesetzten Seite des Profils einsteckbar
ist. Dadurch ist auch an diesem Ende der Glashalteleiste ein formschlüssiger Eingriff
möglich. Die genannte Nut bedarf keines zusätzlichen Aufwandes, weil sie bei den meisten
Fensterprofilen ohnehin bereits vorhanden ist.
[0009] Damit der hakenartige Steg eine hinreichende Haltekraft auf die Verglasung oder Füllung
ausüben kann, empfiehlt es sich, dass er nicht wie bisher mehr oder weniger vertikal,
sondern vergleichsweise horizontal ausgerichtet ist. Sein durchschnittlicher Neigungswinkel
gegenüber der Horizontalen, das heißt gegenüber einem Lot zur Flügelebene sollte maximal
50°, vorzugsweise maximal 40° betragen.
[0010] Im Übrigen ist der hakenartige Steg zweckmäßig als dünnwandiger federnder Balken
ausgebildet, um die Einschnappbewegung elastisch durchführen zu können. Es liegt aber
auch im Rahmen der Erfindung, mit einem relativ steifen hakenartigen Steg zu arbeiten
und stattdessen die notwendige Verformung mehr in den Bereich der Wand der Glashalteleiste
zu verlegen.
[0011] Die Glashalteleiste selbst besteht zweckmäßig aus einem dünnen Metallprofil, insbesondere
aus Aluminium.
[0012] Die beschriebene Rastverbindung der Glashalteleiste mit dem Profil gestattet es,
dass die Glashalteleiste mit einer gewissen Druckspannung gegen die Verglasung oder
Füllung drückt, nachdem sie mit dem Profil verrastet worden ist.
[0013] Dieser Druck wird zweckmäßig dazu verwendet, die Füllung oder Verglasung in dem genannten
Aufnahmefalz des Profils zu verklemmen, und zwar derart stabil zu verklemmen, dass
auf ein zusätzliches Verkleben der Füllung oder Verglasung am Profil verzichtet werden
kann. Um hier ausreichende Klemmkräfte unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranz
zu gewährleisten, drückt die Glashalteleiste mittels einer elastischen Dichtleiste
gegen die Verglasung. Zweckmäßig ist auch an der gegenüberliegenden Seite der Verglasung
eine entsprechende Dichtleiste montiert. Beide Dichtleisten können in an sich bekannter
Weise in Nuten der Glashalteleiste beziehungsweise des Profils verrastet sein.
[0014] Die beschriebene Klemmhalterung der Verglasung oder Füllung hat den Vorteil, dass
letztere jederzeit wieder demontiert werden kann, ohne dass dabei das Profil oder
die Glashalteleiste beschädigt wird. Demgegenüber ist bei einer Verklebung eine Demontage
sehr problematisch.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und aus der Zeichnung selbst; dabei zeigt:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Flügelrahmen und den zugehörigen Blendrahmen;
- Figur 2
- die verschiedenen Bewegungsstufen bis zum Einrasten der Glashalteleiste;
- Figur 3
- Querschnitte durch verschiedene Varianten der Glashalteleiste.
[0016] In Figur 1 ist das Grundprofil des Flügels mit 1 bezeichnet, seine Innenseite mit
1a, sein Aufnahmefalz mit 1b und die darin sitzende Verglasung mit 2. Das Profil 1
hat insoweit nahezu den üblichen Aufbau, besteht aus Hart-PVC und enthält die üblichen
Hohlkammern. Am oberen Ende der Innenseite 1a des Profils verläuft die übliche Nut
1c, die zur Aufnahme einer Dichtung (11) dient, an der sich die Verglasung 2 abstützt.
[0017] Ebenso hat das Profil an der Außenseite 1d die an sich bekannte Form, wobei hier
vor allem die obere Nut 1e und die untere Nut 1f von Bedeutung sind.
[0018] Die Fixierung der Verglasung 2 am Profil 1 erfolgt durch die erfindungsgemäße Glashalteleiste
3. Sie verläuft in ihrem unteren Bereich ein Stück entlang der Profilaußenseite 1d,
umgreift dann mit einer Abwinkelung 3a den unteren Rand des Profils 3 und läuft durch
eine weitere Abwinkelung ein Stück in die Nut 1f hinein. Etwa in Höhe der oberen Nut
1e weist die Glashalteleiste 3 einen hakenartigen Steg 3b auf, der den Hohlraum zwischen
Glashalteleiste und Profil nahezu horizontal durchquert und mit seinem hakenförmig
ausgebildeten Ende in die oben offene Nut 1e eingerastet ist.
[0019] Der obere Bereich der Glashalteleiste 3 hat wieder den üblichen Aufbau, insbesondere
eine Nut 3c zur Aufnahme einer Dichtung (11), die gegen die Verglasung 2 drückt.
[0020] Durch diese Ausbildung fungiert die Glashalteleiste zugleich als Vorsatzschale und
schützt das Profil 1 vor Witterungseinflüssen.
[0021] Man erkennt, dass die Glashalteleiste 3 über die beiden Nuten 1e und 1f am Profil
1 gehalten wird, dass ihre Montage aber nicht wie bisher parallel zur Verglasungsebene,
sondern etwa senkrecht hierzu erfolgt. Dies wird durch Figur 2 näher erläutert.
[0022] Der Vollständigkeit halber ist in Figur 1 auch der zu dem beschriebenen Flügel passende
Blendrahmen dargestellt. Er besteht aus einem an sich üblichen Kunststoff-Hohlprofil
4 mit diversen Hohlkammern. An seiner Außenseite ist eine Blende 5 angeordnet, die
vorzugsweise aus einem dünnwandigen Metallprofil besteht, passend zu dem Metallprofil
der Glashalteleiste 3. Die Blende 5 hat oben und unten abgewinkelte Ränder 5a, 5b,
von denen zumindest ein Rand elastisch ausgebildet ist, so dass die Blende auf das
Profil 4 aufgeklipst werden kann und dabei die gesamte Außenseite, die dem Wetter
ausgesetzt ist, abdeckt.
[0023] In Figur 2a und 2b erkennt man, wie die Glashalteleiste 3 mit ihrer unteren Abwinkelung
3a am unteren Profil-Außenrand, und zwar an der Nut 1f angesetzt wird, wobei die Glashalteleiste
etwas schräg nach außen abgekippt ist.
[0024] Sodann wird die Glashalteleiste mit ihrem oberen Bereich in Richtung auf die Verglasung
geschwenkt, wobei die untere Abwinkelung 3a als Drehachse fungiert. Im Rahmen dieser
Schwenkbewegung stößt der hakenartige Steg 3b gegen die Oberseite des Profils 1, rutscht
an dieser entlang, bis er in die Nut 1e einrasten kann. Dieser Zustand ist in Figur
2d gezeigt. Man sieht, dass die Verglasung 2 dann zwischen dem Profil 1 und der Glashalteleiste
3 gehalten wird.
[0025] Die beschriebene Schwenkbewegung zum Einrasten der Glashalteleiste ist auch am Gehrungsstoß
mit den angrenzenden Glashalteleisten ohne Kollision möglich. Soweit durch eine spezielle
Kontur von Zwischenstegen an der Glashalteleiste eine Kollision im Eckbereich zu befürchten
wäre, kann dies in einfacher Weise durch lokales Abschneiden der Zwischenstege eliminiert
werden.
[0026] Die Glashalteleiste 3 kann grundsätzlich auch aus Kunststoff bestehen. Besonders
günstig ist es aber, wenn sie aus Metall, insbesondere Aluminium hergestellt wird,
weil sie dadurch einen besseren Witterungsschutz und eine stärkere Aussteifung für
das Profil 1 bietet.
[0027] In Figur 3 sind verschiedene Varianten für die Glashalteleiste dargestellt. Figur
3a zeigt die bereits beschriebene Variante, bei der die Abwinkelung 3a über eine weitere
Abwinkelung in die untere Nut 1f des Profils hineinragt.
[0028] Figur 3b zeigt eine vereinfachte Abwinkelung 3a'. Sie umgreift die außenseitige Unterkante
des Profils 1 nur an der Unterseite, läuft jedoch nicht mehr in die Nut 1f hinein.
Diese verkürzte Abwinkelung 3a' ist ebenfalls ausreichend, um die Glashalteleiste
am Profil 1 zuverlässig zu fixieren.
[0029] Figur 3c zeigt eine andere Anordnung für den hakenartigen Steg 3b'. Er läuft in diesem
Fall nicht von der Außenseite der Glashalteleiste 3 nach innen, sondern stattdessen
von oben, insbesondere vom Bereich der Nut 3c nach unten und außen, und zwar unter
einem Winkel von etwa 45°. Die Kontur seines hakenförmig ausgebildeten Endes ist ähnlich
wie bei Figur 3a und 3b, denn er muss sich in gleicher Kraftrichtung in der Nut 1e
abstützen, um Druck auf die Verglasung 2 auszuüben.
[0030] Zusammenfassend bietet die Erfindung den Vorteil, die an sich praktische Rastverbindung
zwischen Glashalteleiste und Profil so abgewandelt zu haben, dass das Profil an seiner
Außenseite noch total abgedeckt werden kann, ohne dass die Glashalteleisten parallel
zur Flügelebene aufgesteckt werden müssen. Sie können dadurch wahlweise auf Gehrung
abgelängt werden, wodurch sich die Herstellung der Fenster- oder Türrahmen sehr vereinfacht.
Nicht zuletzt kann auf spezielle konstruktive Maßnahmen am Profil 1 für die Verankerung
der Glashalteleiste verzichtet werden, weil die zur Verankerung dienenden Nuten 1e
und 1f ohnehin bereits vorhanden sind. Schließlich gewährleistet die Erfindung die
Fixierung der Verglasung oder der Füllung allein durch Klemmkräfte, so dass jederzeit
eine spätere Demontage möglich ist.
1. Profil (1) für Fenster- oder Türflügel mit einem Aufnahmefalz (1 b) für eine Verglasung
(2) oder Füllung, wobei der Aufnahmefalz (1 b) an zumindest einer Seite der Verglasung
oder Füllung, vorzugsweise außen, durch eine Glashalteleiste (3) gebildet wird, die
durch eine Schnappverbindung (1e/3b) am Profil (1) gehalten wird, indem die Glashalteleiste
(3) an ihrer inneren, dem Profil zugewandten Seite einen hakenartigen Steg (3b) trägt,
der in einer Nut (1e) des Profils verrastbar ist und wobei die Glashalteleiste (3)
in Querrichtung verlängert ist und dabei den Außenrand (1d) des Profils durch eine
nach innen ragende Abwinkelung (3a) umgreift, um die genannte Profilseite (1d) abzudecken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnappverbindung (1e/3b) zwischen Glashalteleiste (3) und Profil (1) durch eine
nahezu quer zur Flügelebene erfolgende Bewegung des hakenartigen Steges (3b) in Richtung
auf die genannte Profilnut (1e) erzeugt wird.
2. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnappverbindung durch eine Schwenkbewegung der Glashalteleiste (3) um ihre
den Profil-Außenrand (1d) umgreifende Abwinkelung (3a) erzeugt wird.
3. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abwinkelung (3a) das Profil an der der Verglasung (2) oder Füllung entgegengesetzten
Seite umgreift.
4. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abwinkelung (3a) hakenartig in eine Nut (1f) an der der Verglasung (2) oder Füllung
entgegengesetzten Seite des Profils (1) einsteckbar ist.
5. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hakenartige Steg (3b) einen durchschnittlichen Neigungswinkel von maximal 50°,
vorzugsweise maximal 40° gegenüber einem Lot zur Flügelebene aufweist.
6. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hakenartige Steg (3b) als federnder, dünnwandiger Steg ausgebildet ist.
7. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Hohlkammer-Profil aus Hart-Kunststoff ist.
8. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleiste (3, 13) aus Metall, insbesondere Aluminium besteht.
9. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleiste (13) zumindest eine Hohlkammer (13a, 13b) aufweist.
10. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Glashalteleisten (3, 13) am Eckstoß auf Gehrung zusammenlaufen.
11. Profil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verglasung (2) oder Füllung durch Verklemmung mittels elastischer Dichtleisten
(11) im Aufnahmefalz (1 b) des Profils (1) gehalten ist.