(19)
(11) EP 1 928 059 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.06.2008  Patentblatt  2008/23

(21) Anmeldenummer: 07117040.1

(22) Anmeldetag:  24.09.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 12/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 28.11.2006 DE 202006018152 U

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
32758 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Güthoff, Ralf
    33104, Paderborn (DE)
  • Kulke, Thomas
    32756 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck - Stracke - Specht - Dantz Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Zusatzanschluss für Reihenklemmen


(57) Zusatzanschluss (1) für Reihenklemmen, der ein Isollerstoffgehäuse (2) aufweist, in dem ein Anschluss (6) zur Realisierung eines Leiteranschlusses angeordnet ist, der leitend mit einer Schrauben-/Hülsenanordnung (8) verbunden ist, die eine Schraube (9) und eine Hülse (12) aufweist, die zum Eingriff in eine Öffnung einer Reihenklemme (16) und zur leitenden Kontaktierung einer Stromschiene (17) und/oder eines Querverbindungselementes (18) der Reihenklemme ausgelegt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Zusatzanschluss für Reihenklemmen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Soll an bereits verkabelten Reihenklemmen anordnungen nachträglich eine Versorgungsspannung zur Versorgung von elektrischen Geräten, z.B. von Kleinanlagen mit Überwachungsbausteinen oder von Steckdosen oder dgl., abgegriffen werden, ist dies nach dem Stand der Technik mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden.

[0003] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, einen einfach handhabbaren Zusatzanschluss für Reihenklemmen zu schaffen, mit dem die vorstehend beschriebenen Probleme nachträglich ohne Lösen der bestehenden Leiteranschlüsse gelöst werden.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und den Gegenstand des Anspruchs 12.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0006] Der erfindungsgemäße Zusatzanschluss ist einfach handhabbar und erlaubt insofern auf einfache und sichere Weise auch an bereits installierten und verkabelten Reihenklemmen den Abgriff einer Versorgungsspannung.

[0007] Dabei ist durch die gewählte Konstruktion durch Austausch nur weniger Elemente - Hülse und/oder Schraube - eine Anpassung an verschiedene Bauhöhen von Reihenklemmen oder auch an Reihenklemmen mit und ohne Querverteilungselement realisierbar.

[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a,b
jeweils eine perspektivische Ansicht eines ersten Zusatzanschlusses, einmal mit einem aufgeklappten und einmal mit einem geschlossenen Gehäuse;
Fig.2
eine perspektivische Ansicht eines zweiten Zusatzanschlusses mit aufgeklapptem Gehäuse;
Fig.3
eine perspektivische Ansicht eines dritten Zusatzanschlusses mit aufgeklapptem Gehäuse; und
Fig.4a,b
jeweils eine perspektivische Ansicht einer Reihenklemme mit einem Zusatzanschluss;


[0009] Fig. 1 zeigt einen Zusatzanschluss 1 für Reihenklemmen, der ein Isolierstoffgehäuse 2 umfasst, das wiederum zwei über ein Filmscharnier 3 miteinander verschwenkbare und zusammenrastbare Gehäuseteile 4, 5 aufweist. Die Gehäuseteile 4, 5 sind hier an Rastzapfen 20 und korrespondierenden Rastausnehmungen 21 miteinander verrastbar.

[0010] Im Isolierstoffgehäuse 2 ist ein Anschluss 6 zur Realisierung eines Leiteranschlusses angeordnet, der vorzugsweise als Schraubanschluss ausgebildet ist. Eine Realisierung in anderer Anschlusstechnik, so als Federanschluss, Direktstecktechnik oder als IDC-Anschluss wäre alternativ ebenfalls denkbar.

[0011] Der Leiteranschluss 6 ist über ein Stromschienenstück 7 leitend mit einer Schrauben-/Hülsenanordnung 8 verbunden. Hierzu weist das Stromschienenstück 7 eine Aussparung oder eine Bohrung (hier nicht zu erkennen) auf, welche eine Schraube 9 durchsetzt, wobei der Schraubenkopf 10 auf der Stromschiene zu Anlage kommt. Auf den Schraubenschaft 11 ist auf der vom Schraubenkopf 9 abgewandten Seite des Stromschienenstücks 7 eine Hülse 12 aufgesetzt, welche beispielsweise auf den Schraubenschaft 11 aufgeschraubt sein kann, so dass sie unverlierbar gehalten ist, oder welche alternativ auch auf den Schraubenschaft 11 aufgesteckt sein kann.

[0012] Die Schraube 9 und die Hülse 12 erstrecken sich durch einen kragenartigen Ansatz 13 des Isolierstoffgehäuses hindurch nach außen.

[0013] Der Zusatzanschluss weist im montierten Zustand im Wesentlichen eine L-Form auf, wobei der Längsschenkel des L durch den kragenartigen Ansatz 13 und den Schraubenschaft 11 sowie die vorstehende Hülse 12 gebildet werden.

[0014] Der Querschenkel dient dagegen zur Auflage auf der Reihenklemme. Er weist eine seitliche Öffnung 14 auf, durch welche ein Leiter in den Leiteranschluss 6 geführt werden kann. Eine weitere Öffnung 22 auf der Oberseite des Gehäuses 2 dient zur Betätigung des Schraubanschlusses 6. Der Schraubanschluss 6 kann auch als Zugbügelanschluss ausgebildet sein, der derart ausgestaltet ist, dass er unvercrimpte oder vercrimpte Leiterenden oder -hülsen aufnimmt.

[0015] Der Schraubenkopf 10 der Schraube 9 ist durch eine weitere Öffnung 15 im Isolierstoffgehäuse zugänglich und dort mit einem Werkzeug drehbar.

[0016] Zur Realisierung einer abzweigenden Spannungsversorgung wird der Zusatzanschluss lediglich auf eine Reihenklemme 16a oder 16b (siehe Fig. 4) aufgesteckt, so dass der Ansatz 13 und der aus diesem vorstehende Schraubenschaft 11 in eine korrespondierende Öffnung der Reihenklemme 16a oder 16b - siehe Fig. 4 - eingreifen. Sodann wird die Schraube in eine mit Innengewinde versehene Öffnung in einer Stromschiene 17 der Reihenklemme eingeschraubt, wobei die Hülse 12 gegen die Stromschiene 17 gedrückt wird, um einen guten Kontakt zu realisieren, der den Abgriff einer Versorgungsspannung erlaubt (Fig. 4b).

[0017] Optional oder alternativ kann die Schraubenspitze 11 in eine ebenfalls mit Innengewinde versehene Öffnung eines Querverbindungselementes 18 zur Querverbindung mit weiteren Reihenklemmen in Anreihrichtung der Tragschiene 19 eingeschraubt sein (Fig. 4a), so dass die hülse 12 gegen das Querverbindungselement 18 gepresst wird.

[0018] Derart kontaktiert die Schraubenspitze entweder direkt die Stromschiene 17 in der Reihenklemme 16, die beispielsweise als Einspeiseklemme oder als Durchgangsklemme bzw. Schutzleiterklemme ausgebildet sein kann (Fig. 4), und/oder die Querverbindung 18, so dass der Zusatzanschluss 1 in einfacher Weise universal sowohl an Reihenklemmen 16a, b mit und ohne Querverbindungselement bzw. -einrichtung 18 einsetzbar ist. Es ist lediglich notwendig, die Hülse 12 auf der Schraube 9 gegen eine andere - kürzere Hülse 12 - auszutauschen.

[0019] Verschiedene Längen von Zusatzanschlüssen 1 können dagegen einfach durch Auswahl oder einer entsprechenden Schraubenlänge der Schraube 9 realisiert werden, was ein Vergleich der Fig. 1 bis 3 zeigt.

[0020] Ein sicherer Verdrehschutz beim Einsatz der Zusatzanschlüsse wird durch Verdrehschutzelemente 23 gewährleistet, die am Gehäuse 2 vorgesehen sind und beispielsweise in Aussparungen der Reihenklemme eingreifen.

[0021] Die Erfindung schafft damit auch ein vorteilhaftes System von Zusatzanschlüssen, wobei die Zusatzanschlüsse des Systems jeweils eine Schrauben-/Hülsenanordnung 8 mit Schrauben 9 und/oder Hülsen 12 verschiedener Länge aufweisen.

Bezugszeichen



[0022] 
Zusatzanschluss
1
Isolierstoffgehäuse
2
Filmscharnier
3
Gehäuseteile
4, 5
Anschluss
6
Stromschienenstück
7
Schrauben-/Hülsenanordnung
8
Schraube
9
Schraubenkopf
10
Schraubenschaft
11
Hülse
12
Ansatz
13
Öffnung
14
Öffnung
15
Reihenklemmen
16a, b
Stromschiene
17
Querverbindungselement
18
Tragschiene
19
Rastzapfen
20
Rastausnehmungen
21
Öffnung
22
Verdrehschutzelement
23



Ansprüche

1. Zusatzanschluss (1) für Reihenklemmen, der ein Isolierstoffgehäuse (2) aufweist, in dem ein Anschluss (6) zur Realisierung eines Leiteranschlusses angeordnet ist, der leitend mit einer Schrauben-/Hülsenanordnung (8) verbunden ist, die eine Schraube (9) und eine Hülse (12) aufweist, die zum Eingriff in eine Öffnung einer Reihenklemme (16) und zur leitenden Kontaktierung einer Stromschiene (17) und/oder eines Querverbindungselementes (18) der Reihenklemme ausgelegt ist.
 
2. Zusatzanschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) wechselbar ausgelegt ist, so dass der Zusatzanschluss durch Austausch der Hülse (12) sowohl zur Kontaktierung einer Reihenklemme (12) mit dem Querverbindungselement (18) oder ohne das Querverbindungselement (18) ausgelegt ist.
 
3. Zusatzanschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Schrauben-/Hülsenanordnung (8) austauschbar ausgelegt ist, so dass durch Austausch der Hülsen (12) und der Schrauben (9) der Zusatzanschluss für Reihenklemmen (16) verschiedener Bauhöhe nutzbar ist.
 
4. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) auf den Schraubenschaft (11) aufgeschraubt ist.
 
5. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (12) auf den Schraubenschaft (11) aufgesetzt ist.
 
6. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schraube (9) und die Hülse (12) durch einen kragenartigen Ansatz (13) des Isolierstoffgehäuses hindurch nach außen erstrecken.
 
7. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er im montierten Zustand im Wesentlichen eine L-Form aufweist, wobei ein Längsschenkel des L durch den kragenartigen Ansatz (13) und den Schraubenschaft (11) sowie die vorstehende Hülse (12) gebildet ist.
 
8. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschenkel zur Auflage auf der Reihenklemme dient und eine Öffnung (14) aufweist, durch welche ein Leiter in den Leiteranschluss (6) führbar ist
 
9. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) zwei über ein Filmscharnier (3) miteinander verschwenkbare und im montierten Zustand zusammenrastbare Gehäuseteile (4, 5) aufweist.
 
10. Zusatzanschluss nach einem der vorstehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen Verdrehschutz (23) aufweist.
 
11. System von Zusatzanschlüssen nach einem mehreren der vorstehenden Ansprüche, wobei verschiedene Zusatzanschlüsse des Systems jeweils eine Schrauben-/Hülsenanordnung (8) mit Schrauben (9) und/oder Hülsen (12) verschiedener Länge aufweisen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht