| (19) |
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(11) |
EP 1 928 633 B2 |
| (12) |
NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Nach dem Einspruchsverfahren |
| (45) |
Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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31.01.2018 Patentblatt 2018/05 |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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19.05.2010 Patentblatt 2010/20 |
| (22) |
Anmeldetag: 26.09.2006 |
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| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/AT2006/000391 |
| (87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2007/033396 (29.03.2007 Gazette 2007/13) |
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| (54) |
TRÄGERKÖRPER FÜR EIN ROTIERENDES SCHLEIF- BZW. SCHNEIDWERKZEUG SOWIE DARAUS HERGESTELLTES
SCHLEIF- BZW. SCHNEIDWERKZEUG
BASE FOR A ROTATING GRINDING OR CUTTING TOOL, AND GRINDING OR CUTTING TOOL PRODUCED
THEREFROM
CORPS SUPPORT POUR OUTIL DE MEULAGE OU DE COUPE ROTATIF, ET OUTIL DE MEULAGE OU DE
COUPE AINSI PRODUIT
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
| (30) |
Priorität: |
26.09.2005 AT 15812005
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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11.06.2008 Patentblatt 2008/24 |
| (73) |
Patentinhaber: Asen, Norbert |
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4894 Oberhofen (AT) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- Asen, Norbert
4894 Oberhofen (AT)
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| (74) |
Vertreter: Margotti, Herwig Franz et al |
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Schwarz & Partner
Patentanwälte
Wipplingerstrasse 30 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 0 501 022 GB-A- 2 028 860 JP-A- 2000 263 951 US-A- 5 465 706
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CH-A5- 653 590 JP-A- H09 295 271 US-A- 4 021 209 US-A1- 2002 182 997
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Trägerkörper für ein rotierendes Schleif- bzw.
Schneidwerkzeug, insbesondere eine Schleifscheibe, Schleiftopf oder Schleiftrommel,
wobei auf den Trägerkörper eine Beschichtung aus einem Abrasivmaterial, z.B. Kubisches
Bornitrid (CBN) oder Diamant, aufbringbar ist.
[0002] Die Erfindung bezieht sich weiters auf ein rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug,
insbesondere eine Schleifscheibe, Schleiftopf oder Schleiftrommel, wobei das Werkzeug
einen Trägerkörper und zumindest eine auf einer Umfangsfläche und/oder zumindest einer
Seitenfläche des Trägerkörpers aufgebrachte Beschichtung aus einem Abrasivmaterial,
z.B. Kubisches Bornitrid (CBN) oder Diamant, aufweist.
[0003] Die Erfindung bezieht sich schließlich auch auf ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen
rotierenden Schleif- bzw. Schneidwerkzeugs.
[0004] Derzeit verwendete Hochgeschwindigkeits-Schleifscheiben umfassen einen Trägerkörper
aus Metall, insbesondere Stahl, Aluminium oder Aluminum-Sinterlegierungen, auf dem
eine Beschichtung aus Abrasivmaterial aufgebracht ist, wobei die Abrasivmaterial-Beschichtung
auf einer Umfangsfläche des Trägerkörpers und/oder auf den Seitenflächen des Trägerkörpers
aufgebracht sein kann.
[0005] Nachteilig an diesen bekannten Schleifscheiben ist zum Einen ihr hohes Gewicht, das
eine beträchtliche Belastung der Spindel einer Schleifmaschine, an der die Schleifscheibe
angebracht ist, sowie der Lager der Spindel mit sich bringt. Diese Gewichtsbelastung
der Spindel und ihrer Lager senkt die Lebensdauer von Spindel und Spindellagern und
führt somit zu einem erhöhten Wartungs- und Reparaturaufwand sowie Stillstandszeit
der Schleifinaschine. Das hohe Gewicht der bekannten Schleifscheiben (typischerweise
im Bereich bis zu 100 kg) macht ein manuelles Wechseln der Schleifscheiben schwierig
bzw. unmöglich. Es muss vielmehr für nahezu jeden Wechsel ein Hebemittel benutzt werden,
was den Wechselvorgang auf mehrere Stunden verlängert oder einen aufwändigen Wechselautomatismus
erfordert und somit die Produktivität der Schleifinaschine verringert. Auch beim Pendelhubschleifen
machen sich die hohen bewegten Massen der bekannten Schleifscheiben besonders störend
bemerkbar. Das hohe Gewicht führt weiters zu einem erhöhten Energieverbrauch beim
Antrieb der Schleifscheibe.
[0006] Nachteilig an diesen bekannten Schleifscheiben ist zum Anderen auch ihr dynamisches
Verhalten. So ist eine Drehrichtungsumkehr aufgrund der hohen bewegten Masse nur sehr
langsam möglich. Da die Eigenfrequenz der Trägerkörper aus Metall zumeist in der Größenordnung
der Drehzahl der Schleifscheibe liegt, muss mit dem Auftreten von Eigenschwingungen
gerechnet werden. Aufgrund der hohen bewegten Masse bei den bekannten Schleifscheiben
ist auch eine Neigung zur Unwucht festzustellen, die proportional zu Masse x Abstand
zunimmt. Schließlich ist mit den bekannten Schleifscheiben auch nur eine begrenzte
Schleifgeschwindigkeit erzielbar (die in der Praxis in m/s Umfangsgeschwindigkeit
angegeben wird). Grund dafür ist sowohl die radiale Aufdehnung des Trägerkörpers bei
höheren Drehzahlen als auch der relativ hohe Wärmeausdehnungskoeffizient von Stahl
und Aluminium, der bei Erwärmung während des Schleifens zu höherer Maßungenauigkeit
führt und bei größeren Scheiben eine Segmentierung der Abrasivmaterial-Beschichtung
erfordert.
[0007] Ebenso bekannt sind Faserverbundwerkstoff-Trägerkörper, hergestellt aus vorimprägnierten
Prepreg-Geweben bzw. -Gelegen, die jedoch aufgrund ihrer quasiisotropen Beschaffenheit
nur ungenügende Festigkeitswerte, insbesondere für Schleifanwendungen mit einer seitlichen
Axialbelastung, aufweisen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Trägerkörper für
ein rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug sowie ein daraus hergestelltes Schleif-
bzw. Schneidwerkzeug bereitzustellen, bei denen die Nachteile des Standes der Technik
vermieden werden.
[0009] Das Dokument
GB 2 028 860 zeigt Schleifscheiben mit Schleifkörnern, die in ein Kunsthar-z-basiertes Bindemittel
eingebettet sind und Füllmaterial mit hochfester Faserverstärkung aufweisen. Diese
Schleifscheiben sind als Voll-Schleifkörper ausgebildet, bei denen Schleifkörner und
eine Faserverstärkung in ein Kunstharz-basiertes Bindemittel eingebettet sind. In
diesem Dokument wird das Problem mangelnder Seitenstabilität der Schleifscheiben zwar
angesprochen, als einzige Lösung dafür wird aber die Verbesserung des E-Moduls der
Faserverstärkung angesehen.
[0010] Das Dokument
EP 0 501 022 A2 beschreibt ein Schleif- oder Trennwerkzeug und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Dieses Werkzeug weist einen faserverstärkten Grundkörper mit einer Kunststoffmatrix
auf sowie einen Schleifbelag aus Schleifkörnern, die in einer Bindung gehalten sind.
Um die Verbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schleifbelag zu verstärken, ist
eine Metallschicht auf den Grundkörper aufgetragen, in welcher nach außen über den
Kunststoff vorstehende und in dem Kunststoff verankerte elektrisch leitfähige Fasern
eingebettet sind. Die elektrisch leitenden Faserabschnitte werden durch Ätzen o.ä.
der Kunststoffinatrix des Grundkörpers freigelegt und danach die Metallschicht und
anschließend der Schleifbelag aufgebracht. Die offenbarten Schleifscheiben weisen
keinen getrennten Trägerkörper mit darauf angeordneter Beschichtung aus Schleifmaterial
auf, sondern sind als Voll-Schleifkörper ausgebildet.
[0011] Das Dokument
CH 653 590 A5 beschreibt ein aktives Dämpfungs- und Auslenkregelungssystem für Innenschleifaggregate,
wobei der die Schleifscheibe tragende Dorn mit einer in der Rotationsachse liegenden
Bohrung versehen ist, in welcher ein Sensorelement, welches Schwingungen und Auslenkungen
des Doms erfasst, angeordnet ist. Die Signale des Sensors steuern über eine Regelung
und Verstärker aktive Dämpfungselemente in Form von Piezoelementen. Diese Piezoelemente
sind zwischen einer Innenhülse und einer Außenhülse angeordnet, wobei die Innenhülse
ein Wälzlagerpaar trägt, das die Schleifspindel mit dem Dorn trägt. Es handelt sich
somit um eine äußerst komplizierte mechanische Konstruktion, die es keinesfalls nahe
legt, Piezoelemente in die Schleifscheibe zu setzen. Außerdem ist der Zweck der bekannten
Vorrichtung ein anderer, nämlich Schwingungen an der Schleifspindel zu dämpfen, nicht
aber an der Schleifscheibe.
[0012] Das Dokument
EP 0 523 260 A1 offenbart ein Stammblatt für Kreissägeblätter und/oder Trennschleifscheiben, bestehend
aus einem kreisförmigen, zumindest teilweise aus einm mit Fasern verstärkten Kunststoffmaterial
bestehenden Scheibenkörper. Die Fasern sind, bezogen auf die Kreisform des Scheibenkörpers,
in einer radialen Orientierung und in einer über den Umfang des Scheibenkörpers gleichmäßigen
Verteilung in dem Kunststoffmaterial eingebettet.
[0013] Das Dokument
DE 195 38 841 A1 betrifft einen Schleifkörper mit einer zylindrischen Schleifkörperoberfläche zum
Bearbeiten von nicht metallischen Oberflächen. Dieser Schleifkörper weist eine profilierte
Schleifkörperoberfläche auf.
[0014] Das Dokument
US 5 465 706 offenbart einen Trägerkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit Seitenwänden,
die an ihrem Umfangsbereich indirekt miteinander verbunden sind.
[0015] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Trägerkörper für ein rotierendes Schleif-
bzw. Schneidwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Schleif- bzw.
Schneidwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 22 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0016] Der erfindungsgemäße rotationssymmetrische Trägerkörper für ein rotierendes Schleif-
bzw. Schneidwerkzeug, insbesondere eine Schleifscheibe, Schleiftopf oder Schleiftrommel,
umfasst zwei Seitenwände, die an ihrem Umfangsbereich direkt miteinander verbunden
sind, wobei die Seitenwände einen faserverstärkten Verbundwerkstoff, insbesondere
einen Kohlefaser-, Glasfaser-, Aramidfaser-, Basaltfaser-, oder Synthetikfaser-verstärkten
Verbundwerkstoff, aufweisen. Faserverstärkte Verbundwerkstoffe werden in der Literatur
auch als Faserverbundkunststoffe bezeichnet. Vorteilhafterweise werden die Faser-Verbundwerkstoffe
während des Herstellvorgangs oder danach mit einem Kunstharz injiziert, das anschließend
ausgehärtet wird, wodurch der Trägerkörper in weitgehend freien Formen realisiert
werden kann. Zur Erhöhung der strukturellen Festigkeit können in das Kunstharz Mikrofasern
oder Nanofasern aus einem festigkeitsverstärkenden Material, z.B. Kohlefasern, Glasfasern,
Aramidfasern, Basaltfasern, oder Synthetikfasern, eingebettet sein.
[0017] Der Trägerkörper ist gemäß der Erfindung in einer Leichtbauweise hergestellt, die
eine Reduktion seines Gewichts auf bis zu 1/10 des Gewichts herkömmlicher Metallträgerkörper
ermöglicht. Dennoch bietet der erfindungsgemäße Trägerkörper aufgrund der Verwendung
von faserverstärktem Verbundwerkstoff eine extrem hohe Festigkeit und Steifigkeit,
die bei Ausgestaltung mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Seitenwänden in
Bezug auf die Aufnahme von Querkräften noch dramatisch erhöht wird. Das drastisch
reduzierte Gewicht des erfindungsgemäßen Trägerkörpers führt zu einer geringeren Spindelbelastung
der Schleifinaschine und erhöht somit die Lebensdauer der Schleifspindel und senkt
folglich die Wartungs- und Reparaturkosten sowie Stillstände der Produktionsanlage.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Trägerkörpers hergestellte Schleifwerkzeuge
haben ein so geringes Gewicht, dass sie ohne Hebemittel an der Schleifinaschine montiert
werden können, was die für einen Werkzeugwechsel benötigte Zeit auf einen Bruchteil
gegenüber jener der bekannten Schleifscheiben senkt (bis zu 1h anstatt 5h). Durch
das stark verringerte Gewicht des erfindungsgemäßen Trägerkörpers sind auch beträchtliche
Reduzierungen der von der Maschine aufgenommenen elektrischen Leistung erzielbar.
[0018] Ein weiterer großer Vorteil des erfindungsgemäßen Trägerkörpers bzw. von unter Verwendung
dieser Trägerkörper hergestellter rotierender Schleif- und Schneidwerkzeuge ist das
schwingungsdämpfende Verhalten des Verbundwerkstoffes bzw. die gute Einstellbarkeit
der Eigenfrequenz des Werkzeugs auf Werte, die deutlich über der Drehzahl des Werkzeugs
liegen, vorzugsweise mehr als das Doppelte oder Dreifache darüber, so dass Eigenschwingungen
gering bleiben. Die Einstellbarkeit hinsichtlich Dämpfungs- und Schwingungsverhalten
erfolgt rechnerisch bzw. kann iterativ ermittelt werden. Aufgrund des verringerten
Gewichts ist auch das Auftreten von Unwucht stark reduziert. Weiters ist eine höhere
Maschinendynamik erzielbar, d.h. das Umkehren der Drehrichtung erfolgt wesentlich
schneller. Die erfindungsgemäße Schleifscheibe eignet sich insbesondere auch sehr
gut für das Pendelhubschleifen bzw. Unrundschleifen.
[0019] Schleifbeläge für das Hochgeschwindigkeitsschleifen bestehen aus dem CBN/DiamantKorn,
Bindung und Poren, wobei beispielsweise keramisch und kunstharzgebundene CBN/Diamant-Beläge
vorwiegend durch Klebung mit dem Grundkörper verbunden werden. Bei galvanisch gebundenen
CBN -Schleifscheiben, die vorwiegend bei profilierten Schleifflächen und dem Verzahnungsschleifen
zum Einsatz kommen, wird zusätzlich auf dem Carbon- bzw. CFK-Grundkörper am äußeren
Umfang ein dünner, metallischer, optional profilierter Ring aufgebracht, damit der
Galvanisierungsprozess physikalisch ermöglicht wird.
[0020] Allgemein sind höhere Drehzahlen des Werkzeugs mit dem erfindungsgemäßen Trägerkörper
ohne übermäßige Materialbeanspruchung erzielbar, da der erfindungsgemäße Trägerkörper
aus Faserverbundwerkstoffen verglichen mit metallischen Trägerkörpern eine sehr geringe
Materialaufdehnung bei hohen Drehzahlen aufweist und eine wesentlich bessere Maßgenauigkeit
bietet als die bekannten Trägerkörper aus Metall bzw. CFK-Prepregs. Durch die höhere
Drehzahl bzw. die höhere Umfangsgeschwindigkeit des Werkzeuges ist auch eine höhere
Werkstückdrehzahl in Verbindung mit höheren Vorschubswerten möglich. Dadurch wird
eine höhere Zerspanungsleistung sowie eine gesteigerte Produktivität erreicht. Der
erzielbaren Drehzahl sind dabei hauptsächlich Grenzen durch möglicherweise auftretenden
Schleifbrand gesetzt.
[0021] Der gegenüber den bekannten Trägerkörpern verringerte Wärmeausdehnungskoeffizient
des erfindungsgemäßen Trägerkörpers aus Verbundwerkstoff führt zu einer höheren Maßgenauigkeit
über einen großen Temperaturbereich und macht unter anderem auch dadurch die Segmentierung
der Schleifkörner-Beschichtung selbst bei größeren Scheiben überflüssig. Die durchgängige
Beschichtung des Trägerkörpers mit Abrasivmaterial führt zu optimierter Oberflächenqualität,
verbessert das Schleifkornausbruchsverhalten und erhöht somit die Standzeit der Schleifscheibe.
[0022] Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind sehr umfangreich. Sie reichen von der Ausbildung
des erfindungsgemäßen Trägerkörpers als Schleifscheibenträgerkörper bis hin zum Außen-
und Innen-Rundschleifen von Bauteilen. Weitere Einsatzgebiete der Erfindung betreffen
das Flachschleifen, Nutenschleifen, Profilschleifen und Werkzeugschleifen. Insbesondere
kann die Erfindung vorteilhaft auf den Gebieten des Wellenschleifens, wie insbesondere
des Kurbelwellenschleifens, Getriebewellenschleifens, Verdichterräderschleifens, Nockenwellenschleifens,
Walzenschleifens, Schälschleifens, Verzahnungsschleifens (wozu profilierte Scheiben
verwendet werden, die hohe seitliche Belastungen aufnehmen müssen, wozu sich die vorliegende
Erfindung bestens eignet) und Spitzenlosschleifens unter Verwendung eines Schleifscheibentyps
in Trommelform, d.h. einer Schleiftrommel, z.B. mit einem Durchmesser bis über 1000mm
und einer Länge beginnend vom ca. halben Durchmesser bis zu einem Mehrfachen des Durchmessers
verwendet werden. Solche Schleiftrommeln sind mit der Erfindung bestens herstellbar.
Weiters sind mit der Erfindung kombinierte Bauteile aus Flansch und Wellenansatz mit
Lagerstellen und scheibenförmige Bauteile herstellbar. Ebenso bezieht sich die Erfindung
auf Schleifräder und Schleiftöpfe für das Wafer-Grinding der Halbleiterindustrie.
[0023] Um Trägerkörper mit einer Umfangsfläche von großer axialer Länge, z.B. einen Trägerkörper
in Trommelform, zu realisieren, ist es zweckmäßig, aber nicht erfindungsgemäß, wenn
die Seitenwände an ihrem Umfangsbereich nicht unmittelbar, sondern durch eine Umfangswand
miteinander verbunden sind, die denselben Verbundwerkstoff wie die Seitenwände oder
einen anderen faserverstärkten Verbundwerkstoff aufweist.
[0024] Einen besonders leichten, hochstabilen und weitgehende Freiheitsgrade bei der Formung
bietenden Trägerkörper erhält man, wenn zwischen den Seitenwänden zumindest abschnittsweise
ein Kernmaterial, insbesondere ein Wabenkern, vorzugsweise aus Aramid, oder ein Schaumstoffkern,
angeordnet ist. Weitere geeignete Kernmaterialien umfassen Holz oder Mineralstoffe,
wie z.B. Granit. Auch Hohlkammern können geeignet sein.
[0025] Der erfindungsgemäße Trägerkörper ermöglicht die Ausbildung seiner Seitenwände als
Bogenflächen oder Freiformflächen. Dies erlaubt es, auf dem erfindungsgemäßen Trägerkörper
basierende rotierende Schleifwerkzeuge herzustellen, die für anspruchsvolle Aufgaben
wie das Schälschleifen und Planschulterschleifen verwendet werden.
[0026] Für eine erleichterte Befestigung des Trägerkörpers bzw. einer daraus hergestellten
Schleifscheibe an der Aufnahme einer Maschinenspindel ist es zweckmäßig, wenn der
Trägerkörper eine Nabe aufweist, die die Seitenwände zentral durchsetzt. Die Nabe
kann gegebenenfalls als Metallelement ausgebildet sein.
[0027] Für die Realisierung einer Innenkühlung bzw. Schmierung des Trägerkörpers ist in
einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass im Trägerkörper Kühl- und Schmierstoff-Anschlüsse
und -Auslässe ausgebildet sind, wobei vorzugsweise zumindest ein Kühl- und Schmierstoff-Anschluss
in einem zentralen Bereich einer Seitenwand, insbesondere im Bereich der Nabe, ausgebildet
ist und in den Raum zwischen den Seitenwänden führt und zumindest ein Kühl- und Schmierstoff-Auslass
durch eine Seitenwand oder durch die äussere Umfangswand und gelochte oder poröse
Schleifsegmente hindurch ausgebildet ist. Die Versorgung des Trägerkörpers mit Kühl-
und Schmierstoff erfolgt über die Maschinenspindel, in der entsprechende, korrespondierende
Kanäle ausgebildet sind, oder über seitliche Zugänge.
[0028] Zur Erhöhung der Beständigkeit des erfindungsgemäßen Trägerkörpers gegenüber Druckspannungen
und zur Vermeidung von Materialverletzung der Seitenwände des Trägerkörpers durch
Quetschen, insbesondere bei der Einspannung in eine Maschine, ist in einer Variante
der Erfindung vorgesehen, dass durch beide Seitenwände hindurchführende Abstandshülsen
vorgesehen sind, wobei die Abstandshülsen vorzugsweise mittels Presspassung und Klebstoffe
in den Seitenwänden fixiert sind. Die Abstandshülsen sind dabei z.B. in einem oder
mehreren konzentrischen Kreisen im Krafteinleitungsbereich des Trägerkörpers angebracht.
Vorzugsweise sind die Abstandshülsen konisch geformt, damit Formschluss besteht und
sie sich nicht vom Trägerkörper lösen können. Weiters hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, den Trägerkörper feinzuwuchten, indem Stahlstifte mit verschiedenen Längen
und Durchmessern eingesetzt werden, wofür in einem vorbereitenden Arbeitsgang Löcher
mit korrespondierenden Durchmessern in den Trägerkörper gebohrt werden. Auch durch
das bloße Vorsehen von Bohrungen kann eine Wuchtung erreicht werden. Die Bohrungen
und Stahlinserts können auf beliebigen Teilkreisen angeordnet sein.
[0029] Um eine möglichst hohe Stabilität und Steifigkeit des erfindungsgemäßen Trägerkörpers
zu erzielen, werden erfindungsgemäß verschiedene vorteilhafte Legerichtungen der Fasern
des Verbundwerkstoffs vorgeschlagen, die je nach erforderlicher Gestalt des Trägerkörpers
einzeln oder in Kombination angewandt werden können. In einer bevorzugten Ausgestaltung
sind die Fasern des Verbundwerkstoffs gemäß dem für die Benutzung errechneten Kraftverlauf
in den Seitenwänden bzw. der Umfangswand gelegt. Dabei können Fasern auch um Umlenkpunkte
herum gewickelt werden, wobei als Umlenkpunkte Stifte eingesetzt werden können. Insbesondere
können Fasern des Verbundwerkstoffs in den Seitenwänden im Wesentlichen radial oder
bogenförmig vom Zentrum der Seitenwand zum Umfang verlaufend angeordnet werden, um
die Materialaufdehnung bzw. Bauteil-Verformung zu minimieren. Für denselben Zweck
können die Fasern speziell in den Seitenwänden und auch in der Umfangswand in tangentialer
Umfangsrichtung in konzentrischen bzw. exzentrischen Kreisen angeordnet sein. Hohe
Stabilität wird auch erreicht, wenn in den Seitenwänden Fasern des Verbundwelkstoffs
kreisförmig, ellipsenförmig und/oder spiralförmig vom Zentrum zum Umfang verlaufend
angeordnet sind. Eine drastische Erhöhung der Steifigkeit des Trägerkörpers wird erzielt,
wenn die Fasern in den Seitenwänden mehrlagig, insbesondere in Kreuzlage, angeordnet
sind.
[0030] Eine weitere Erhöhung der Steifigkeit des erfindungsgemäßen Trägerkörpers und seiner
Aufnahmefähigkeit von Seitenkräften erreicht man, wenn die Seitenwände durch Querstege
miteinander verbunden sind. Die Querstege können in beliebiger Form, z.B. in radialer
gerader Richtung, radialer Bogenform oder in Umfangsrichtung auf verschiedenen Teilkreisdurchmessern,
ausgebildet sein.
[0031] Hervorragende Steifigkeit des Trägerkörper in seinem Umfangsbereich wird erzielt,
wenn um den Umfangsbereich ein Band mit unidirektionalen Verstärkungsfasern angeordnet
ist.
[0032] Eine weitere Reduzierung des Gewichts des erfindungsgemäßen Trägerkörpers bei Aufrechterhaltung
der notwendigen Stabilität kann erzielt werden, wenn sich die Dicke der Seitenwände
von einem zentralen Bereich zum Umfang hin oder umgekehrt zumindest abschnittweise
verjüngt.
[0033] Weitere Freiheitsgrade beim Design des erfindungsgemäßen Trägerkörpers erhält man
durch Verkleben einzelner Teile des Trägerkörpers miteinander. Beispielsweise kann
so der Durchmesser in einem zentralen Bereich des Trägerkörpers verstärkt werden.
[0034] Die Erfindung sieht auch vor, den eigentlichen Trägerkörper mit Flanschen, Wellen,
Spindeln etc. zu kombinieren, entweder durch das vorhin erwähnte Verkleben oder durch
eine einstückige Ausbildung, um das Gesamtgewicht dieser Bauteilgruppe zu reduzieren
und dadurch höhere Drehzahlen bei geringerem Energieverbrauch fahren zu können sowie
zur Erlangung eines optimierten und integrierten Schwingungssystemes.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, die die aktive Dämpfung
von Schwingungen im Trägerkörper ermöglicht, ist der faserverstärkte Verbundwerkstoff
der Seitenwände und gegebenenfalls der Umfangswand mit Energiewandler-Werkstoffen
(sogenannten Adaptiven Werkstoffen), wie z.B. Piezoelektrika, insbesondere piezokeramischen
Folien und Fasern, oder magnetostriktiven oder elektroaktiven Werkstoffen, kombiniert.
Die Energiewandler-Werkstoffe sind teilweise als Sensoren mit einer elektrischen Regelung
verbunden, um mechanische Schwingungen, sobald sie auftreten, zu detektieren und daraus
ein Regelsignal abzuleiten, das wiederum anderen Energiewandler-Werkstoffen, die als
Aktoren betrieben werden, zugeführt wird, um den mechanischen Schwingungen entgegenzuwirken.
Es können auch Piezofasern und -folien ohne Energiezuführung eingesetzt werden, die
allerdings eine geringere Dämpfungswirkung haben. Weiters können die Piezofasern und
-folien mit Energiespeichern verbunden sein oder über die Spindel extern mit Energie
versorgt werden, um eine höhere Dämpfungswirkung zu erzielen.
[0036] Schließlich ist in einer Ausgestaltung der Erfindung auch vorgesehen einen Datenträger,
vorzugsweise einen berührungslos beschreibbaren und lesbaren Datenträger in eine der
Wände des Trägerkörpers einzubringen, um darauf Produktionsdaten etc. zu speichern.
[0037] Die Erfindung umfasst auch ein rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug, insbesondere
eine Schleifscheibe oder Schleiftrommel, das einen erfindungsgemäßen Trägerkörper
und zumindest einen auf einer Umfangsfläche und/oder zumindest einer Seitenfläche
des Trägerkörpers aufgebrachten Belag aus einem Abrasivmaterial, z.B. Kubisches Bornitrid
(CBN) oder Diamant, aufweist. In einer Ausgestaltung ist der Trägerkörper mittels
formschlüssiger Verbindung, insbesondere einer Schwalbenschwanzverbindung, mit dem
Belag aus Abrasivmaterial verbunden. Auch aufgrund dieser festen Verbindung ist es
im Gegensatz zum Stand der Technik möglich, den Belag aus Abrasivmaterial einstückig
in Ringform anstelle von segmentiert auszubilden. Alternativ oder ergänzend zur formschlüssigen
Verbindung kann der Trägerkörper mittels Verklebung, mit dem Belag aus Abrasivmaterial
verbunden werden.
[0038] Nach dem Stand der Technik werden CBN/Diamant-Abrasivbeläge mittels Klebstoff mit
dem Trägerkörper verbunden. Eine wesentliche Steigerung der Haftkraft zwischen Schleifbelag
und Trägerkörper erzielt man erfindungsgemäß durch ein integriertes Tränken bzw. Injizieren
mit Kunstharz und Aushärten der Kohlefaser-Preformen etc. sowie der Verbindungsstelle
von Schleifbelag und dem darunter liegenden Trägerkörper. In einem Prozessschritt
erfolgt dabei das Tränken der Preformen des Trägerkörpers sowie der Klebestelle. Das
nachfolgende Aushärten erfolgt dabei ebenfalls gemeinsam. Zusammenfassend weist das
Herstellungsverfahren die folgenden Schritte auf:
- das Einlegen von zumindest einem Schleifbelagselement in die Werkzeugform,
- das Einlegen von Verstärkungsfasern (Preformen), insbesondere Kohlefasern, Glasfasern,
Aramidfasern, Basaltfasern oder Synthetikfasern in eine Werkzeugform,
- das integrierte Tränken bzw. Injizieren mit Kunstharz und Aushärten der Verstärkungsfasern
sowie der Verbindungsstellen zwischen den Verstärkungsfasern und den Schleifbelagselementen.
[0039] Schließlich umfasst die Erfindung auch ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen
rotierenden Schleif- bzw. Schneidwerkzeugs, das sich dadurch auszeichnet, dass das
Schleif- bzw. Schneidwerkzeug in Richtung der aus der Vektoraddition von Anpresskraft
und Vorschubkraft resultierenden Kraft verschwenkt wird. Man erhöht dadurch die Stabilität
des Schleifscheiben-Trägerkörpers sowie die Standzeit des Schleifbelages, indem man
die Anisotropie der Festigkeit der verwendeten Werkstoffe optimal kompensiert.
[0040] Die Erfindung wird nun anhand von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine nicht erfindungsgemäße Schleifscheibe im Längsschnitt.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Trägerkörper im Längsschnitt.
Fig. 3 zeigt ein Detail einer weiteren Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen
Trägerkörpers.
Fig. 4 zeigt im Teillängsschnitt und in Teilansicht einen trommelförmigen Trägerkörper
nicht gemäß der Erfindung.
Fig. 5 stellt einen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schleifscheibe 41 dar.
Fig. 6 zeigt in Seitenansicht eine Seitenwand eines erfindungsgemäßen Trägerkörpers.
Fig. 7 zeigt in Seitenansicht eine Seitenwand eines weiteren erfindungsgemäßen Trägerkörpers.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel für spitzenloses Schleifen unter Verwendung einer Schleiftrommel
mit einem nicht erfindungsgemäßen Trägerkörper.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Beispiel für spitzenloses Schleifen unter Verwendung einer
Schleiftrommel mit einem nicht erfindungsgemäßen Trägerkörper.
Die Figuren 10A und 10B zeigen in einer Schnittansicht bzw. in Draufsicht eine weitere
nicht erfindungsgemäße Ausführungsform eines Trägerkörpers.
Die Figuren 11A und 11B zeigen in einer Schnittansicht bzw. in Draufsicht eine weitere
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trägerkörpers.
Die Figuren 12A und 12B zeigen in einer Schnittansicht bzw. in Draufsicht eine weitere
Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen Trägerkörpers.
Die Figuren 13A und 13B zeigen in einer Schnittansicht bzw. in Draufsicht eine weitere
Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen Trägerkörpers.
Die Figuren 14, 15, 16 zeigen in Querschnittsansichten Ausführungsformen von Schleif-
bzw. Schneidwerkzeugen, die eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Trägerkörper
aus faserverstärktem Verbundwerkstoff und einem Belag aus Abrasivmaterial aufweisen.
Fig. 17 erläutert ein Verfahren zum Betrieb eines rotierenden Schleif- bzw. Schneidwerkzeugs.
Fig. 18 zeigt im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform eines trommelförmigen Trägerkörpers
nicht gemäß der Erfindung.
[0041] Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine erste Ausführungsform einer nicht erfindungsgemäßen
Schleifscheibe 1. Die Schleifscheibe 1 umfasst einen rotationssymmetrischen Trägerkörper
2, auf dessen Umfang ein Abrasivmaterial 3, z.B. Kubisches Bornitrid (CBN), aufgebracht
ist. Der Trägerkörper 2 weist zwei voneinander beabstandete Seitenwände 2a, 2b auf,
die an ihrem Umfangsbereich über eine Umfangswand 2c miteinander verbunden sind. Der
Trägerkörper 2 ist rotationssymmetrisch ausgeführt und weist in seinem Zentrum eine
Nabe 4 auf, die um eine Drehachse A drehbar ist. Erfindungsgemäß sind die Seitenwände
2a, 2b und die Umfangswand aus einem faserverstärkten Verbundwerkstoff gefertigt,
wobei Kohlefaser-, Glasfaser- oder Synthetikfaser-verstärkte Verbundwerkstoffe bevorzugt
sind. Besonders gut eignen sich Kohlefaser-verstärkte Kunststoffe (CFK), Glasfaser-verstärkte
Kunststoffe (GFK) oder Synthetikfaser-verstärkte Kunststoffe (SFK). Als Verstärkungsfasern
können auch Aramid- oder Basaltfasern zum Einsatz kommen. Die Verstärkungsfasern können
im Zuge des Herstellungsverfahrens des Trägerkörpers 2 in eine Matrix aus Kunstharz,
insbesondere Epoxyharz, eingebettet werden, wobei das Kunstharz auch Mikrofasern oder
Nanofasern zur Erhöhung der Festigkeit enthalten kann, z.B. Kohlefasern, Glasfasern,
Aramidfasern, Basaltfasern oder Synthetikfasern. Die Seitenwände 2a, 2b, die Umfangswand
2c und die Nabe 4 umschließen einen Hohlraum 6. Durch die gegenseitige Beabstandung
der Seitenwände 2a, 2b ist der Trägerkörper 2 hervorragend zur Aufnahme von Seitenkräften
geeignet. Sein besonderes Merkmal ist das geringe Gewicht bei gleichzeitig hervorragender
Festigkeit und Steifigkeit aufgrund der Verwendung von faserverstärktem Verbundwerkstoff.
Zur weiteren Erhöhung der Steifigkeit des Trägerkörpers 2 sind die Seitenwände 2a,
2b ca. am halben Radius des Trägerkörpers durch einen umlaufenden zylindrischen Steg
5 miteinander verbunden. Es sei jedoch erwähnt, dass anstelle eines zylindrischen
Stegs 5 mehrere einzelne Stege vorgesehen sein können, die beispielsweise stabförmig
oder kreissegmentförmig ausgestaltet sind. Um zu verhindern, dass die Seitenwände
2a, 2b durch Querkräfte bzw. Quetschen beschädigt werden können, ist eine Vielzahl
von Abstandshülsen 9, die in Kreisanordnung um die Nabe 4 angeordnet sind, mittels
Presspassung durch die Seitenwände 2a, 2b hindurchgehend im Trägerkörper 2 fixiert.
Alternativ dazu kann der Trägerkörper auch zumindest abschnittsweise als Vollkörper
ausgebildet sein, wobei auch Schaumstoffkerne verwendet werden können, um Gewicht
zu sparen, siehe dazu Fig. 12.
[0042] Weiters ist in der Nabe 4 ein Kühl- und Schmierstoff-Anschluss 7 ausgebildet, durch
den Kühl- und Schmierstoff von einer nicht dargestellten Maschinenspindel in den Hohlraum
6 des Trägerkörpers 2 geführt und durch einen Kühl- und Schmierstoff-Auslass 8, der
die Seitenwand 2a durchsetzend ausgebildet ist, aus dem Hohlraum 6 des Trägerkörpers
2 abgegeben werden kann. Damit der Kühl- und Schmierstoff aus dem Nabenbereich in
den Umfangsbereich des Hohlraums 6 gelangen kann, weist der zylindrische Steg 5 zumindest
ein Durchgangsloch 5a auf. Der Auslass für den Kühl- und Schmierstoff kann auch durch
die Umfangswand und gelochte oder poröse Schleifsegmente hindurch erfolgen. Grundsätzlich
ist der Trägerkörper auch ohne Nabe realisierbar, was, insbesondere für weniger anspruchsvolle
Anwendungen aus Kostengründen auch angestrebt werden soll.
[0043] Aus Gewichtseinsparungsgründen verringert sich die Wandstärke der Seitenwände 2a,
2b vom Nabenbereich zum Umfangsbereich hin, wobei von der Nabe 4 bis etwa zum Steg
5 zunächst eine konstante Wandstärke d1 vorgesehen ist, die sich dann zum Umfangsbereich
auf eine kleinere Wandstärke d2 verringert. Die Dimensionierung der Wandstärken d1,
d2 erfolgt in Abhängigkeit von der zu erwartenden Belastung des Trägerkörpers. Die
Wuchtgüte des nicht erfindungsgemäßen Trägerkörpers kann einerseits über das gewählte
Herstellverfahren und andererseits über mechanische Nachbearbeitung eingestellt werden.
Dasselbe gilt für Maß-, Form- und Lagertoleranzen, insbesondere für die Rundheit,
den Rundlauf und die Ebenheit sowie die Parallelität an der Krafteinleitestelle. Es
ist auch möglich, den Trägerkörper 2 ohne separate Nabe auszubilden, das heißt, zumindest
im Zentrumsbereich einen Vollkörperabschnitt vorzusehen, der unmittelbar an eine Maschinenspindel
anschließbar ist, wobei in diesen Vollkörperabschnitt auch Abstandshülsen und Abstandsstifte
eingelegt sein können. Weiters hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Trägerkörper
2 feinzuwuchten, indem in dem Vollkörperabschnitt Stahlstifte mit verschiedenen Längen
und Durchmessern eingesetzt werden, wofür in einem vorbereitenden Arbeitsgang Löcher
mit korrespondierenden Durchmessern gebohrt werden.
[0044] Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Trägerkörper 12 im Längsschnitt. Dieser Trägerkörper
12 umfasst zwei Seitenwände 12a, 12b, die sich zum Umfang 12c hin einander annähern.
Die Seitenwände 12a, 12b sind direkt miteinander verbunden, d.h. ohne eine Umfangswand
dazwischen. Mit dem Bezugszeichen 12e ist eine Verbindungsfuge gekennzeichnet. Weiters
sind die Seitenwände an ihrem Umfangsbereich von einem unidirektionalen Band 12d -
vorzugsweise aus CFK - umgeben, das in eine Richtung verlaufende Verstärkungsfasern
aufweist. Zweckmäßig wird bei der Herstellung zunächst das unidirektionale Band 12d
in eine Form eingelegt und danach die Seitenwände 12a. 12b als Preforms in die Form
eingelegt, worauf ein Harzimprägnierungsschritt und ein Aushärtungsschritt durchgeführt
werden. Da sich die Seitenwände 12a, 12b zum Umfang hin aneinander annähern, definieren
sie zwischen einander einen Hohlraum 6, der teilweise durch einen Schaumstoff 13 ausgefüllt
ist.
[0045] Zur aktiven Dämpfung von Vibrationen im Trägerkörper 12 und Änderung seiner Steifigkeit
sind in den faserverstärkten Verbundwerkstoff der Seitenwände 12a, 12b Energiewandler-Werkstoffe
14, 15, die auf dem Fachgebiet auch als adaptive Werkstoffe bezeichnet werden, eingelegt.
Diese Energiewandler-Werkstoffe wandeln mechanische Kräfte in elektrische oder magnetische
Kräfte um bzw. umgekehrt. Solche Energiewandler-Werkstoffe umfassen z.B. Piezoelektrika,
insbesondere piezokeramische Folien und Fasern, oder magnetostriktive oder elektroaktive
Werkstoffe. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Energiewandler-Werkstoffe
als piezokeramische Folien 14, 15 ausgebildet, die während der Preformherstellung
für die Seitenwände 12a, 12b zwischen Lagen des faserverstärkten Verbundwerkstoffs
eingelegt werden. Dabei werden einige der piezokeramischen Folien 14 als Sensoren
verwendet, die aufgrund von Vibrationen auf sie einwirkende mechanische Kräfte in
elektrische Signale umwandeln, und andere der piezokeramischen Folien 15 werden als
Aktoren verwendet, die den detektierten Vibrationen durch Bewegungen (Verlagerung,
Verschiebung, Dehnung, Kontraktion, Durchbiegung) aktorisch entgegenwirken, wobei
ihre Bewegungen durch einen elektronischen Regler 17 angesteuert werden, der einerseits
die Sensorsignale der piezokeramischen Folien 14 empfängt und daraus entsprechende
Steuersignale errechnet, und andererseits die piezokeramischen Folien 15 mit diesen
Steuersignalen ansteuert. Der Regler 17 ist mit den piezokeramischen Folien mittels
elektrischer Leiter 16 verbunden. Es ist auch möglich, anstelle der vorgeschlagenen
aktiven, elektronisch geregelten Dämpfung eine einfachere, semipassive Dämpfung zu
realisieren, bei der anstelle eines elektronischen Reglers eine einfache elektrische
Beschaltung der Leitungen 16 erfolgt, die direkt in den Trägerkörper 12 integriert
sein kann. Z.B. können die von den piezokeramischen Folien 14 gelieferten elektrischen
Impulse den piezokeramischen Folien 15 entweder direkt oder über Zwischenspeicherung
in einem elektrischen Speicherelement zugeführt werden. Eine noch einfachere, wenngleich
im Wirkungsgrad schlechtere Dämpfung erhält man, wenn Piezofasern und/oder Piezoelemente
ohne Energiezuführung verwendet werden. Die Energiewandler-Werkstoffe können auch
an der Außen- oder Innenseite der Wände des Trägerkörpers angebracht werden.
[0046] Die Fertigung dieses Trägerkörpers 12 erfolgt vorteilhaft durch Aufbau der Seitenwände
12a, 12b als zwei Bauteilhälften unter Bildung der Seitenwände aus Preformen aus dem
faserverstärkten Verbundwerkstoff, das Auflegen des Schaumstoffs 13 auf die Seitenwand
12a, das Auflegen der zweiten Seitenwand 12b auf den Schaumstoff 13, so dass die beiden
Seitenwände an der Verbindungsstelle 12d aneinander anliegen, das Aufbringen von Umfangsfasern
im Umfangsabschnitt 12c, das Einbringen des gesamten Aufbaus in eine nicht dargestellte
Aushärteform, das Injizieren (Tränken) der Seitenwände 12a, 12b und ihres verbundenen
Umfangsbereichs 12c mit einem Kunstharz und das Aushärten des Kunstharzes und Entnehmen
des Trägerkörpers aus der Aushärteform. Anschließend kann die Nabe 4 eingepresst werden.
[0047] Fig. 3 zeigt ein Detail einer weiteren Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen
Trägerkörpers 22, bei dem die Seitenwände 22a, 22b am Umfangsbereich 22c so angeordnet
sind, dass sie einander über den gesamten Umfangsbereich 22c überlappen, wodurch eine
hervorragende Steifigkeit im Umfangsbereich 22c erzielt wird. Es sei erwähnt, dass
die Überlappung auch so weit gehen kann, dass sich die Seitenwände gegenseitig vollständig
überlappen, d.h. so dass sich eine zweiwandige Ausgestaltung ergibt. Zur weiteren
Erhöhung der Festigkeit des Trägerkörpers sind um den Umfangsabschnitt 22c drei Bänder
22d, 22e, 22f mit unidirektionalen Verstärkungsfasern angeordnet, wobei das Band 22d
außen um die Seitenwände 22a, 22b, das Band 22e zwischen den Seitenwänden und das
Band 22f innen an den Seitenwänden 22a, 22b fixiert ist.
[0048] Fig. 4 zeigt im Teillängsschnitt und in Teilansicht einen trommelförmigen Trägerkörper
32 mit Seitenwänden 32a, 32b, die in großem axialen Abstand durch eine Umfangswand
32c miteinander verbunden sind, wobei die Seitenwände 32a, 32b und die Umfangswand
32c auf einem Schaumstoffkern 36 aufgebaut sind. Der faserverstärkte Verbundwerkstoff
ist dabei in der Umfangswand 32c so in Kreuzlagen angeordnet, dass sich die Fasern
34, 35 schraublinienförmig in Axialrichtung der Umfangswand erstrecken, wobei zur
Herstellung eine Wickeltechnik zum Einsatz kommt, bei der die Fasern vor dem Wickeln
durch ein Imprägnierbad laufen, dann im nassen Zustand in der gewünschten Konfiguration
aufgewickelt werden und anschließend der so geformte Körper ausgehärtet wird. Der
trommelförmige Trägerkörper 32 weist somit ein Design mit allseitig vorhandener CFK-Faser
und einem innenliegenden Füllkörper (Kern) auf. Die vorliegende nicht erfindungsgemäße
Ausführungsform des Trägerkörpers 32 eignet sich hervorragend zur Herstellung einer
Schleiftrommel für das spitzenlose Schleifen von Produkten nach dem Durchführ- oder
Einstichverfahren, wobei für das Einstichverfahren die Umfangswand 32c auch komplizierter
aufgebaut sein kann (z.B. verschiedene zylindrische Teilabschnitte mit unterschiedlichen
Durchmessern) um das Schleifen von Produkten mit anderer als Zylinderform zu ermöglichen.
[0049] Eine weitere nicht erfindungsgemäße Ausführungsformen eines trommelförmigen Trägerkörpers
161 ist in Längsschnittansicht in Fig. 18 dargestellt. Der Trägerkörper 161 ist als
nabenloser Trägerkörper ausgebildet, d.h. er weist einen zentralen zylindrischen Hohlraum
165 auf, der im Betrieb auf eine Spindel aufgesteckt wird. Der Trägerkörper 161 weist
einen Aufbau 162 aus faserverstärktem Kunststoff auf, wobei der Aufbau 162 eine Innenwand
162d aufweist, die den Hohlraum 165 definiert, weiters Seitenwände 162a, 162b, und
eine äußere Umfangswand 162c. Diese Wände umschließen einen Schaumstoffkern 166. Die
Herstellung dieses Trägerkörpers 161 erfolgt, indem auf einem (nicht dargestellten)
Dorn zunächst die Innenwand 162d gewickelt wird. Anschließend wird der Schaumstoffkern
166 aufgebracht und daran anschließend werden die Seitenwände 162a, 162b und die Umfangswand
162c gewickelt. Bei der Produktion laufen die Fasern vor dem Wickeln durch ein Imprägnierbad,
werden dann im nassen Zustand in der gewünschten Konfiguration aufgewickelt, und anschließend
wird der geformte Körper ausgehärtet. Der trommelförmige Trägerkörper 161 weist somit
ein Design mit allseitig vorhandener CFK-Faser und einem innenliegenden Füllkörper
166 auf.
[0050] Fig. 5 stellt einen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schleifscheibe 41 dar, die zeigt, dass der Trägerkörper 42 auch weitgehend in Freiform
aufgebaut sein kann. Es kommt ein Schaumstoffkern 46 zum Einsatz, auf dem die Seitenwände
42a, 42b aufgebaut sind, die am Umfang 42c aneinander gefügt sind. Die Schleifscheibe
41 ist zum Seitenschleifen vorgesehen, weshalb eine ringförmige Beschichtung 43 aus
Abrasivmaterial auf der Seitenwand 42a aufgebracht ist.
[0051] Unter Verwendung von Schaumstoff- und Wabenkernen können unterschiedlichste Ausgestaltungen
des Trägerkörpers realisiert werden, z.B. Schalenformen, Scheiben mit Ausnehmungen,
Topfscheiben, insbesondere Topfscheiben speziell für das Wafer-Grinding, abgeschrägte
Schalen, Formen mit Verjüngungen, etc. Es sei weiters erwähnt, dass die beiden Seitenwände
nicht über den gesamten Trägerkörper voneinander beabstandet sein müssen, sondern
zumindest abschnittsweise ineinander übergehen können, d.h. eine volle Wand bilden
können.
[0052] In der Regel werden die erfindungsgemäßen Trägerkörper mehrlagig aus einem oder mehreren
Faser-verstärkten Verbundwerkstoffen hergestellt. Zur Erzielung einer hohen Maßgenauigkeit,
Steifigkeit, Stabilität und zur Verhinderung von Umfangsaufdehnung sind je nach Einsatzzweck
verschiedene Legeanordnungen der Fasern des Faser-verstärkten Verbundwerkstoffs zweckmäßig.
Im Folgenden werden einige grundsätzliche Legearten diskutiert, die einzeln oder in
Kombination angewandt werden können.
[0053] Fig. 6 zeigt in Seitenansicht eine Seitenwand 52a, bei der in einer Hälfte ein bogenförmiger
Verlauf von Fasern 54, 55 vom Zentrum der Seitenwand zu ihrem Umfang veranschaulicht
ist, wobei die Fasern 54, 55 in Kreuzlage liegen, und in der anderen Hälfte der Seitenwand
52a ein radialer Verlauf von Fasern 56 dargestellt ist. Weiters sind Fasern 57 mit
tangentialem Verlauf in Form von konzentrischen bzw. auch exzentrischen Kreisen vorgesehen.
[0054] Fig. 7 zeigt in Seitenansicht eine Seitenwand 62a, bei der die Faser 65 spiralförmig
von der Nabe zum Umfang verläuft und in Kreuzlage mit radialen Fasern 64 liegt. Anstelle
des spiralförmigen Verlaufs können auch Fasern in Kreisen (tangentialer Anordnung),
Ellipsen und konzentrischen sowie exzentrischen Kreisen mehrlagig angeordnet sein.
[0055] In den Figuren 8 und 9 sind Beispiele für spitzenloses Schleifen unter Verwendung
einer Schleiftrommel 71, 81 mit einem nicht erfindungsgemäßen Trägerkörper 72, 82
dargestellt. Das zu schleifende Werkstück 76, 86 liegt dabei auf einem Stützlineal
75 auf. Eine Kontertrommel 74, 84 presst das Werkstück 76, 86 gegen die Umfangsfläche
72c, 82c der Schleiftrommel, wobei die Umfangsfläche 72c (Fig. 8) eine zylindrische
Form aufweist und die Umfangsfläche 82c (Fig. 9) mehrfach abgesetzt ausgestaltet ist.
[0056] Zur Herstellung des nicht erfindungsgemäßen Trägerkörpers werden Kohlefaser-Rovings
(Carbonrovings) oder ähnliches verwendet. Es kann ein Insert vorgesehen werden, z.B.
aus Schaumstoff, auf denen die Wände aus dem Faserverstärkten Verbundmaterial aufgebaut
werden. Die Verbindung des Trägerkörpers mit dem Abrasivmaterial erfolgt zweckmäßig
mittels eines Klebers, insbesondere eines Epoxyharzklebers.
[0057] In den Figuren 10A und 10B ist eine weitere nicht erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Trägerkörpers 92 dargestellt, wobei Fig. 10B eine Draufsicht und Fig. 10A eine
Schnittansicht gemäß der Linie A-A von Fig. 10B darstellen. Dieser Trägerkörper 92
eignet sich zum Schleifen von konkaven Nockenwellen und ist als Vollkörper in einer
reinen Wickeltechnik ausgebildet. Zur Herstellung werden Kohlefasern (Carbon-Rovings)
oder ähnliches um einen rotierenden Dorn gewickelt und dabei von einer Spule abgezogen.
Das Wickelverfahren ist ein Nassverfahren, das bedeutet, die Carbon-Rovings werden
unmittelbar vor dem Positionieren auf dem Wickeldorn durch ein Tränkbad gezogen und
nach Abschluss des Wickelvorganges in einem Ofen ausgehärtet. Die endgültige Geometrie
entsteht durch eine mechanische CNC-Bearbeitung. Hauptvorteil des Trägerkörpers 92
ist seine geringe Masse und damit das optimierte Unwucht-, Dämpfungs- und damit Schwingungsverhalten.
Der Abrasivbelag wird auf Bünde 93, 95 am Aussendurchmesser aufgebracht. Die Befestigung
an der Spindel erfolgt mittels einer Schraubverbindung durch die Innenbohrung 94.
Bei Bedarf einer hochgenauen Passung wird innen ein Stahl-Insert eingebracht.
[0058] In den Figuren 11A und 11B ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Trägerkörpers 102 dargestellt, wobei Fig. 11B eine Draufsicht und Fig. 11A eine Schnittansicht
gemäß der Linie A-A von Fig. 11B darstellen. Dieser Trägerkörper 102 ist für das Schleifen
von Wellen mit Planschultern bzw. das Planschleifen vorgesehen. Das Planschulterschleifen
bezieht sich auf Wellenabsätze, bei denen die Fläche 90° zur Längsachse zu bearbeiten
ist. Der Trägerkörper 102 ist abschnittsweise als Vollkörper aus faserverstärktem
Verbundwerkstoff aufgebaut und bietet eine CFK-gerechte, komplett neuartige Geometrie
mit Bogenflächen 103, 106 beidseits an, auf denen ein Belag aus Abrasivmaterial aufgebracht
wird. Anstelle der Bogenflächen 103, 106 können auch Freiformflächen ausgebildet sein.
Der Trägerkörper 102 wird mittels der Gewindelöcher 104 direkt oder über die größere
Innenbohrung an einer Schleifmaschine befestigt und weist weiters kleine Durchgangslöcher
105 auf, in die zum Feinwuchten nicht dargestellte Stahlstifte unterschiedlicher Länge
eingesetzt werden können. Die Herstellung erfolgt durch einen Vollfaseraufbau auf
einem Schaumstoffkern 107.
[0059] Die Figuren 12A und 12B zeigen eine weitere Ausführungsform eines nicht erfindungsgemäßen
Trägerkörpers 112, wobei Fig. 12B eine Draufsicht und Fig. 12A eine Schnittansicht
gemäß der Linie A-A von Fig. 12B darstellen. Der Trägerkörper 112 ist aus faserverstärktem
Verbundwerkstoff aufgebaut, in den kreisförmig angeordnet konische Distanzhülsen 113
angeordnet sind, die Durchgangslöcher 114 aufweisen, so dass der Trägerkörper 112
direkt an eine rotierende Spindel einer Schleifmaschine geschraubt werden kann. Am
Umfang des Trägerkörpers 112 ist ein metallischer Ring 115 als Basis für das galvanische
Anbringen/Beschichten eines Belags aus Abrasivmaterial, insbesondere CBN/Diamant-Schleifbelages,
angeordnet.
[0060] Die Figuren 13A und 13B zeigen wiederum eine weitere Ausführungsform eines nicht
erfindungsgemäßen Trägerkörpers 122, wobei Fig. 13B eine Draufsicht und Fig. 13A eine
Schnittansicht gemäß der Linie A-A von Fig. 13B darstellen. Der Trägerkörper 122 unterscheidet
sich insofern von den vorhergehenden Ausführungsformen, als er aus zwei Teilen aus
faserverstärktem Verbundwerkstoff zusammengesetzt ist, und zwar einer zylindrischen
Scheibe 123 und einer konischen Verstärkungsscheibe 124. Die beiden Scheiben 123,
124 sind an ihrer Grenzfläche 125 miteinander verklebt. Es sei erwähnt, dass anstelle
der konischen Verstärkungsscheibe 124 auch ein Spindelmantel aus faserverstärktem
Verbundwerkstoff mit der Scheibe 123 verbunden werden könnte, wodurch eine Baugruppe
entsteht, die eine Einheit aus dem eigentlichen Schneid/Schleifwerkzeug, dessen Trägerkörper
die Scheibe 123 ist, und einer Spindel ist, die mit dem Antrieb einer Schleifmaschine
verbindbar ist. Die Verstärkungsscheibe 124 kann auch in anderen Werkstoffqualitäten
wie beispielsweise Stahl oder Aluminium ausgeführt werden.
[0061] Die Erfindung bietet auch ein rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug an, bei dem
ein Trägerkörper aus faserverstärktem Verbundwerkstoff mittels formschlüssiger Verbindung
mit einem Belag aus Abrasivmaterial verbunden ist. Bei der formschlüssigen Verbindung
handelt es sich vorzugsweise um eine Schwalbenschwanzverbindung. Die Figuren 14, 15
und 16 zeigen jeweils im Querschnitt unterschiedliche Ausführungsformen solcher Schleif-
bzw. Schneidwerkzeuge. Fig. 14 zeigt eine Schleifscheibe 131 mit einem Trägerkörper
132 aus faserverstärktem Verbundmaterial und einem Belag 134 aus Abrasivmaterial,
der mit dem Trägerkörper 132 über eine Schwalbenschwanzverbindung 133 verbunden ist.
Im Schwalbenschwanzbereich des Abrasivmaterials befinden sich quer verlaufende Durchgangsbohrungen
135, durch die bei der Herstellung der Schleifscheibe 131 Fasern hindurchgeführt werden,
um zu einer noch besseren Bindung von Trägerkörper 132 und Abrasivmaterial 134 zu
gelangen. Fig. 15 zeigt eine Schleifscheibe 141 mit einem Trägerkörper 142 aus faserverstärktem
Verbundmaterial und einem Belag 144 aus Abrasivmaterial, der mit dem Trägerkörper
142 über eine Schwalbenschwanzverbindung 143 verbunden ist. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von jener von Fig. 14 durch eine umgekehrte Schwalbenschwanzverbindung,
die als noch haltbarer angesehen wird, da der Belag aus Abrasivmaterial 144 an den
Außenflächen des Schwalbenschwanzelements des Trägerkörpers 142 aufliegt und es bei
Einwirken von Fliehkräften zusammenpresst. Fig. 16 zeigt eine Schleifscheibe 151 mit
einem Trägerkörper 152 aus faserverstärktem Verbundmaterial und einem Außenring aus
Abrasivmaterial 154, der mit dem Trägerkörper 152 über eine einfache Schwalbenschwanzverbindung
(Hinterschneidung) verbunden ist. Diese Schleifscheibe 151 ist besonders einfach herstellbar.
[0062] Es wird weiters vorgeschlagen, die Trägerkörper 132, 142, 152 mit den Belägen aus
Abrasivmaterial 134, 144, 154 nicht nur über die formschlüssigen Schwalbenschwanzverbindungen
miteinander zu verbinden, sondern zusätzlich miteinander zu verkleben, wobei neben
Duroplasten als Kleber auch Thermoplaste zum Einsatz kommen können, die zäher sind
als Duroplaste.
[0063] Nach dem Stand der Technik wurden bisher Segmente aus CBN und die Trägerkörper getrennt
gefertigt und anschließend durch eine Klebeverbindung miteinander verbunden. Der Erfinder
schlägt jedoch einen anderen, neuartigen Lösungsansatz vor, bei dem in einem Prozessschritt
eine weiter verbesserte Bindung der CBN-Segmente, d.h. des Abrasivmaterialbelags am
Trägerkörper aus faserverstärktem Verbundmaterial realisiert wird. Dieses Herstellungsverfahren
umfasst die folgenden Schritte:
1) Die Segmente aus Abrasivmaterial werden in die Werkzeugform aussen am Umfang noch
vor dem Einlegen der Preformen und noch vor dem Injizieren des Trägerkörpers eingelegt
bzw. angeordnet.
2) Es kann eine formschlüssige Schwalbenschwanzverbindung geschaffen werden, indem
die Preformen (das sind die noch nicht injizierten Faserhälften) des Trägerkörpers
derart gestaltet werden, dass eine Art Schwalbenschwanz-Nut oder - Feder am Außendurchmesser
entsteht. Die Schwalbenschwanz-Gegenform ist dabei an der Belagsinnenseite angebracht.
2a) Optional werden die Segmente noch vor dem Injizieren mit einem geeigneten Epoxyharzkleber
eingestrichen. Dieser warm aushärtende Epoxyharzkleber muss eine bestmögliche Bindung
mit dem Epoxyharz, das beim Injizieren und Aushärten des Grundkörpers verwendet wird,
eingehen bzw. kann auch das gleiche Epoxyharz verwendet werden.
3) Gemeinsames Injizieren, Tempern und Aushärten der Preformen sowie der Klebefläche
mit den eingelegten Segmenten aus Abrasivmaterial.
[0064] Die vorgeschlagene Herstellweise der erfindungsgemäßen Schleif/Schneidwerkzeuge erlaubt
auch Ring-Beläge aus Abrasivmaterial anstatt der bisher üblichen Segmente auszubilden,
um neben der Klebung bzw. Klebehaftung zusätzlich einen Formschluss mit dem Trägerkörper
zu generieren.
[0065] Anhand der Fig. 17 wird nun ein Verfahren zum Betrieb eines rotierenden Schleif-
bzw. Schneidwerkzeugs erklärt, das in diesem Ausführungsbeispiel den aus Fig. 13A
und 13B bekannten Trägerkörper 122 aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren hat zum
Ziel, die beim Betrieb des Werkzeugs auftretenden Kräfte bestmöglich aufzunehmen,
d.h. mit geringster Bauteil-Verformung. Die erfindungsgemäßen Trägerkörper aus faserverstärktem
Verbundwerkstoff können hohe Normalkräfte, d.h. die Anpresskräfte Fn ohne Bauteilverformung
aufnehmen, sind jedoch - abhängig vom Design - anfällig für Bauteilverformung bei
Auftreten von Axialkräften, d.h. bei Vorschubkräften Fa, da diese nicht die Steifigkeit
in beliebige Richtungen erzielen wie isotrope Werkstoffe wie beispielsweise Stahl.
Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren schlägt nun vor, dass das Schleif- bzw. Schneidwerkzeug
in Richtung der aus der Vektoraddition von Anpresskraft Fn und Vorschubkraft Fa resultierenden
Kraft Fres verschwenkt wird. Fig. 17 zeigt die Vektoraddition und den daraus resultierenden
Verschwenkwinkel a. Bei dieser Verschwenkung wirkt die resultierende Kraft Fres auf
den Trägerkörper 122 wie eine reine Normalbelastung.
1. Trägerkörper für ein rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug, insbesondere eine
Schleifscheibe oder Schleiftrommel, wobei auf den Trägerkörper eine Beschichtung aus
einem Abrasivmaterial, z.B. Kubisches Bornitrid (CBN) oder Diamant, aufbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (2, 12, 22, 32, 42) zwei voneinander beabstandete Seitenwände (2a,
12a, 22a, 32a, 42a; 2b, 12b, 22b, 32b, 42b) umfasst, die an ihrem Umfangsbereich miteinander
verbunden sind, wobei die Seitenwände mit faserverstärktem Verbundwerkstoff, insbesondere
Kohlefaser-, Glasfaser-, Aramidfaser-, Basaltfaser- oder Synthetikfaser-verstärktem
Verbundwerkstoff, aufgebaut sind, wobei die Seitenwände (2a, 12a, 22a, 32a, 42a; 2b,
12b, 22b, 32b, 42b) direkt miteinander verbunden sind.
2. Trägerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die faserverstärkten Verbundwerkstoffe mit einem Kunstharz imprägniert sind, wobei
optional in das Kunstharz Mikrofasern oder Nanofasern aus einem festigkeitsverstärkenden
Material, z.B. Kohlefasern, Glasfasern, Aramidfasern, Basaltfasern oder Synthetikfasern
eingebettet sind.
3. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Seitenwänden zumindest abschnittsweise ein Kernmaterial, insbesondere
ein Schaumstoffkern (13), ein Holzkern, ein Wabenkern (36), vorzugsweise aus Aramid,
oder ein Kern aus mineralischen Stoffen (z.B. Granit), angeordnet ist.
4. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände als Bogenflächen oder Freiformflächen ausgebildet sind.
5. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nabe (4) die Seitenwände (2a, 2b) zentral durchsetzt.
6. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Trägerkörper Kühl- und Schmierstoff-Anschlüsse (7) und -Auslässe (8) ausgebildet
sind, wobei vorzugsweise zumindest ein Kühl- und Schmierstoff-Anschluss (7) in einem
zentralen Bereich einer Seitenwand, insbesondere im Bereich der Nabe (4), ausgebildet
ist und in den Raum (6) zwischen den Seitenwänden führt und zumindest ein Kühl- und
Schmierstoff-Auslass (8) durch eine Seitenwand (2a) und gelochte oder poröse Schleifsegmente
hindurch ausgebildet ist.
7. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch beide Seitenwände (2a, 2b) hindurchführende, vorzugsweise konisch ausgebildete
Abstandshülsen (9) und/oder Abstandsstifte vorgesehen sind, wobei die Abstandshülsen
und/oder Abstandsstifte vorzugsweise mittels Presspassung und/oder Klebung in den
Seitenwänden fixiert sind.
8. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Verbundwerkstoffs gemäß dem für die Benutzung errechneten Kraftverlauf
in den Seitenwänden gelegt sind.
9. Trägerkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern trocken und/oder nass, d.h. im Harz getränkt bzw. mit Harz imprägniert, um
Umlenkpunkte herum gewickelt sind.
10. Trägerkörper nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern des Verbundwerkstoffs in den Seitenwänden im Wesentlichen radial (56, 64),
bogenförmig (54, 55), kreisrund bzw. tangential und/oder elliptisch vom Zentrum der
Seitenwand (52a, 62a) zum Umfang verlaufend angeordnet sind.
11. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern des Verbundwerkstoffs zumindest im Bereich der Seitenwände in Umfangsrichtung
angeordnet sind.
12. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Seitenwänden Fasern (65) des Verbundwerkstoffs spiralförmig vom Zentrum zum
Umfang verlaufend angeordnet sind.
13. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern in den Seitenwänden mehrlagig angeordnet sind.
14. Trägerkörper nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern des Verbundwerkstoffs in den Seitenwänden in Kreuzlage angeordnet sind.
15. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände durch Querstege (5) miteinander verbunden sind.
16. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dicke (d1, d2) der Seitenwände von einem zentralen Bereich zum Umfang hin
oder in umgekehrter Richtung zumindest abschnittweise verjüngt.
17. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass um den Umfangsabschnitt zumindest ein Band (12d; 22d, 22e, 22f) mit unidirektionalen
Verstärkungsfasern angeordnet ist.
18. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Teile des Trägerkörpers miteinander verklebt sind.
19. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper eine integrierte Welle bzw. einen integrierten Spindelmantel mit
Anschlussmöglichkeit an einen Antrieb aufweist.
20. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Verbundwerkstoff der Seitenwände mit Energiewandler-Werkstoffen
(14, 15), wie z.B. Piezoelektrika, insbesondere piezokeramische Folien und Fasern,
oder magnetostriktive oder elektroaktive Werkstoffe, kombiniert ist, wobei die Energiewandler-Werkstoffe
optional einerseits als Sensoren mit einer elektrischen Regelung verbindbar sind und
andererseits von der elektrischen Regelung als Aktoren ansteuerbar sind.
21. Trägerkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen eingebauten Datenträger, vorzugsweise einen berührungslos beschreibbaren und
lesbaren Datenträger.
22. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug (1, 41), insbesondere eine Schleifscheibe
oder Schleiftrommel, mit einem Trägerkörper und auf einer Umfangsfläche und/oder zumindest
einer Seitenfläche des Trägerkörpers aufgebrachtem Belag aus einem Abrasivmaterial,
z.B. Kubisches Bornitrid (CBN) oder Diamant, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21 ausgebildet ist.
23. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass seine Eigenfrequenz auf Werte adaptierbar oder eingestellt ist, die über der Nenndrehfrequenz
des Werkzeugs liegt, wobei die Eigenfrequenz vorzugsweise mindestens das Doppelte
der Nenndrehfrequenz, noch bevorzugter mindestens das Dreifache der Nenndrehfrequenz
beträgt.
24. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerkörper ein elekrisch leitfähiger, insbesondere metallischer Ring als
Basis für das galvanische Anbringen/Beschichten eines Belags aus Abrasivmaterial,
insbesondere CBN/Diamant-Schleifbelages, auf dem Trägerkörper angeordnet ist.
25. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper mittels formschlüssiger Verbindung, insbesondere einer Schwalbenschwanzverbindung,
mit dem Belag aus Abrasivmaterial verbunden ist.
26. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Teil der formschlüssigen Verbindung Durchgangsbohrungen zur Aufnahme von
Fasern ausgebildet sind.
27. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper mittels Verklebung, insbesondere mittels eines duroplastischen oder
thermoplastischen Klebers, mit dem Belag aus Abrasivmaterial verbunden ist.
28. Rotierendes Schleif- bzw. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag aus Abrasivmaterial einstückig ausgebildet ist.
29. Verfahren zum Betrieb eines rotierenden Schleif- bzw. Schneidwerkzeugs nach einem
der Ansprüche 22 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleif- bzw. Schneidwerkzeug in Richtung der aus der Vektoraddition von Anpresskraft
und Vorschubkraft resultierenden Kraft verschwenkt wird.
1. A body for a rotating grinding or cutting tool, in particular a grinding wheel or
grinding roller, where a coating of an abrasive material, e.g., cubic boron nitride
(CBN) or diamond, can be applied to the body, characterized in that the body (2, 12, 22, 32, 42) has two spaced-apart side walls (2a, 12a, 22a, 32a,
42a; 2b, 12b, 22b, 32b, 42b) which are connected on their peripheral region, where
the side walls are constructed with fibre reinforced composite, in particular carbon
fibre-, glass fibre-, aramid fibre-, basalt fibre- or synthetic fibre-reinforced composite,
where the side walls (2a, 12a, 22a, 32a, 42a; 2b, 12b, 22b, 32b, 42b) are directly
connected to each other.
2. A body according to claim 1, characterized in that the fibre-reinforced composites are impregnated with a synthetic resin, where as
an option, micro-fibres or nano-fibres of a strength-reinforcing material, e.g., carbon
fibres, glass fibres, aramid fibres, basalt fibres, or synthetic fibres, are embedded
in the synthetic resin.
3. A body according to any of the preceding claims, characterized in that, between the side walls, at least in sections, a core material is arranged, in particular
a foam core (13), a wood core, a honeycomb core (36), preferably of aramid, or a core
of mineral materials (e.g., granite).
4. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the side walls are finished as curved surfaces or free-form surfaces.
5. A body according to any of the preceding claims, characterized in that a hub (4) centrally crosses the side walls (2a, 2b).
6. A body according to any of the preceding claims, characterized in that in the body coolant and lubricant connections (7) and outlets (8) are formed, preferably
with at least one coolant and lubricant connection (7) formed in a central area of
one side wall, in particular in the area of the hub (4), and leading into the space
(6) between the side walls, and at least one coolant and lubricant outlet (8) is created
through one side wall (2a) and through perforated or porous grinding segments.
7. A body according to any of the preceding claims, characterized in that preferably conically shaped spacer sleeves (9) going through both side walls (2a,
2b) and/or spacer pins are provided, with the spacer sleeves and/or spacer pins preferably
being fixed via press fixing and/or bonding in the side walls.
8. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the fibres of the composite are laid in the side walls based on the force path calculated
for the use.
9. A body according to claim 8, characterized in that fibres dry and/or wet, i.e., soaked in the resin or impregnated with resin, are wrapped
around deviating points.
10. A body according to claim 8 or 9, characterized in that fibres of the composite are arranged in the side walls running basically radial (56,
64), curved (54, 55), circular or tangential and/or elliptical from the centre of
the side wall (52a, 62a) to the periphery.
11. A body according to any of the preceding claims, characterized in that fibres of the composite, at least in the area of the side walls, are arranged in
the peripheral direction.
12. A body according to any of the preceding claims, characterized in that, in the side walls, fibres (65) of the composite are arranged to run spirally from
the centre to the periphery.
13. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the fibres in the side walls are arranged in several layers.
14. A body according to claim 13, characterized in that fibres of the composite are arranged in the side walls in cross layers.
15. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the side walls are connected to each other by cross webs (5).
16. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the thickness (d1, d2) of the side walls tapers from a central area towards the periphery
or vice versa, at least in sections.
17. A body according to any of the preceding claims, characterized in that at least one band (12d; 22d, 22e, 22f) with unidirectional reinforcement fibres is
arranged around the peripheral section.
18. A body according to any of the preceding claims, characterized in that parts of the body are stuck to each other.
19. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the body has an integrated shaft or an impregnated spindle mantle with connection
option to a drive.
20. A body according to any of the preceding claims, characterized in that the fibre-reinforced composite of the side walls is combined with energy converter
materials (14, 15), such as piezo electrics, in particular piezoceramic foils and
fibres, or magnetostrictive or electroactive materials, where the energy converter
materials can on the one hand be optionally connected as sensor to an electrical control
and on the other hand controlled by the electrical control as actuators.
21. A body according to any of the preceding claims, characterized by an inbuilt data carrier, preferably a non-contact, writable and readable data carrier.
22. A rotating grinding or cutting tool (1, 41), in particular a grinding wheel or grinding
roller, with one body and a layer of abrasive material applied to one peripheral surface
and/or at least one lateral surface of the body, e.g., cubic boron nitride (CBN) or
diamond, characterized in that the body is designed according to one or several of claims 1 to 21.
23. A rotating grinding or cutting tool according to claim 22, characterized in that its natural frequency is adaptable or can be set to values that are above the nominal
rotational frequency of the tool, with the natural frequency preferably being at least
double the nominal rotational frequency and, even more preferably, at least three
times the nominal rotational frequency.
24. A rotating grinding or cutting tool according to claim 22 or 23, characterized in that an electrically conductive, in particular metal ring as the basis for the galvanic
applying/coating of a layer of abrasive material, in particular CBN/diamond-grinding
layer, is arranged on the body.
25. A rotating grinding or cutting tool according to any of claims 22 to 24, characterized in that the body is connected to the layer of abrasive material via a guided joint, in particular
dovetailing.
26. A rotating grinding or cutting tool according to claim 25, characterized in that, in a part of the guided joint, through-holes are provided to take the fibres.
27. A rotating grinding or cutting tool according to claim 22 or 23, characterized in that the body is connected to the layer of abrasive material via bonding, in particular
via a thermosetting or thermoplastic adhesive.
28. A rotating grinding or cutting tool according to any of claims 22 to 27, characterized in that the layer of abrasive material is finished in one piece.
29. A method for operating a rotating grinding or cutting tool according to any of claims
22 to 28, characterized in that the grinding or cutting tool is deviated in the direction of the force resulting
from the addition of vectors of clamping force and feed force.
1. Corps porteur pour un outil de meulage ou de coupe rotatif, en particulier un disque
de meulage ou un tambour de meulage, dans lequel un revêtement d'un matériau abrasif,
par exemple du nitrure de bore cubique (CBN) ou du diamant, peut être appliqué sur
le corps porteur, caractérisé en ce que le corps porteur (2, 12, 22, 32, 42) comporte deux parois latérales (2a, 12a, 22a,
32a, 42a; 2b, 12b, 22b, 32b, 42b) écartées l'une de l'autre, qui sont reliées l'un
à l'autre au niveau de leurs régions périphériques, lesdites parois latérales étant
réalisés avec un matériau composite renforcé par des fibres de carbone, des fibres
de verre, des fibres aramides, des fibres de basalte, ou des fibres synthétiques,
lesdites parois latérales (2a, 12a, 22a, 32a, 42a; 2b, 12b, 22b, 32b, 42b) étant connectées
directement l'un à l'autre.
2. Corps porteur selon la revendication 1, caractérise en ce que les matériaux composites renforcés par des fibres sont imprégnés avec une résine
artificielle, et dans lequel en option des micros-fibres ou des nanofibres en un matériau
renforçant la solidité, par exemple des fibres de carbone, des fibres de verre, des
fibres aramides, des fibres de basalte, ou des fibres synthétiques, sont noyées dans
la résine artificielle.
3. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un matériau de coeur est agencé au moins par tronçon entre les parois latérales, en
particulier un coeur en mousse (13), un coeur en bois, un coeur en nid-d'abeilles
(36), de préférence en aramide, ou un coeur en matériaux minéraux (par exemple granit).
4. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les parois latérales sont réalisées sous forme de surfaces arquées ou sous forme
de surfaces à forme libre.
5. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un moyeu (4) traverse les parois latérales (2a, 2b) au centre.
6. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que des raccordements (7) et des sorties (8) sont réalisé(e)s dans le corps porteur pour
un agent de refroidissement et de lubrification, et au moins un raccordement (7) pour
agent de refroidissement et de lubrification est de préférence réalisé dans une région
centrale d'une paroi latérale, en particulier dans la région du moyeu (4), et mène
dans l'espace (6) entre les parois latérales, et au moins une sortie (8) pour l'agent
de refroidissement et de lubrification est réalisée à travers une paroi latérale (2a)
et à travers des segments de meulage troués ou poreux.
7. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu des douilles d'écartement (9) et/ou des tiges d'écartement qui passent
à travers les deux parois latérales (2a, 2b), réalisées de préférence sous forme conique,
et dans lequel les douilles d'écartement et/ou les tiges d'écartement sont fixées
dans les parois latérales de préférence au moyen d'un ajustement à la presse et/ou
d'un collage.
8. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fibres du matériau composite sont posées dans les parois latérales suivant le
tracé des forces calculées pour l'utilisation.
9. Corps porteur selon la revendication 8, caractérisé en ce que les fibres sont enroulées tout autour de points de renvoi sous forme sèche et/ou
sous forme humide, c'est-à-dire imbibées ou imprégnées de résine.
10. Corps porteur selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que les fibres du matériau composite sont agencées dans les parois latérales de manière
à s'étendre essentiellement radialement (56, 64), en forme d'arc (54, 55), de manière
circulaire ou tangentielle et/ou elliptiques depuis le centre de la paroi latérale
(52a, 62a) vers la périphérie.
11. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fibres du matériau composite sont agencées en direction périphérique au moins
dans la région des parois latérales.
12. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, dans les parois latérales, les fibres (65) du matériau composite sont agencées en
forme de spirale depuis le centre jusqu'à la périphérie.
13. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fibres dans les parois latérales sont agencées en plusieurs couches.
14. Corps porteur selon la revendication 13, caractérisé en ce que les fibres du matériau composite dans les parois latérales sont agencées en couches
croisées.
15. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les parois latérales sont reliés l'une à l'autre par des barrettes transversales
(5).
16. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérise en ce que l'épaisseur (d1, d2) des parois latérales va en se rétrécissant, au moins par tronçon,
depuis une région centrale vers la périphérie, ou en direction opposée.
17. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une bande (12d ; 22d, 22e, 22f) avec des fibres de renforcement unidirectionnelles
est agencée autour du tronçon périphérique.
18. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que des parties du corps porteur sont collées les unes aux autres.
19. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérise en ce que le corps porteur comprend un arbre intégré ou une enveloppe de broche intégrée avec
possibilité de raccordement à un entraînement.
20. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau composite renforcé par des fibres des parois latérales est combiné avec
des matériaux convertisseurs d'énergie (14, 15), comme par exemple des matériaux piézo-électriques,
en particulier des feuilles ou des fibres en piézocéramique, ou des matériaux magnétostrictifs
ou électroactifs, tels que les matériaux convertisseurs d'énergie peuvent être en
option d'une part branchés à une régulation électrique en guise de capteurs, et d'autre
part pilotés par la régulation électrique en guise d'acteurs.
21. Corps porteur selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par un support de données intégré, de préférence un support de données inscriptible et
lisible sans contact.
22. Outil de meulage ou de coupe rotatif (1, 41), en particulier disque de meulage ou
tambour de meulage, comprenant un corps porteur et un revêtement de matériau abrasif,
par exemple de nitrure de bore cubique (CBN) ou de diamant, applique sur une surface
périphérique et/ou sur au moins une surface latérale du corps porteur, caractérisé en ce que le corps porteur est réalisé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 21.
23. Outil de meulage ou de coupe rotatif selon la revendication 22, caractérisé en ce que sa fréquence propre peut être adaptée ou réglée à des valeurs qui se trouvent au-dessus
de la fréquence de rotation nominale de l'outil, ladite fréquence propre étant de
préférence au moins le double de la fréquence de rotation nominale, et de façon encore
plus préférée au moins le triple de la fréquence de rotation nominale.
24. Outil de meulage ou de coupe rotatif selon la revendication 22 ou 23, caractérisé en ce qu'un anneau électriquement conducteur, en particulier métallique, est agence sur le
corps porteur à titre de base pour l'application/revêtement galvanique d'un revêtement
en matériau abrasif, en particulier un revêtement de meulage CBN/diamant, sur le corps
porteur.
25. Outil de meulage ou de coupe rotatif selon l'une des revendications 22 à 24, caractérisé en ce que le corps porteur est relié avec le revêtement en matériau abrasif au moyen d'une
liaison à coopération de formes, en particulier une liaison à queue d'aronde.
26. Outil de meulage ou de coupe rotatif selon la revendication 25, caractérisé en ce que des perçages traversants destinés à recevoir des fibres sont réalisés dans une partie
de la liaison à coopération de formes.
27. Outil de meulage de coupe rotatif selon la revendication 22 ou 23, caractérisé en ce que le corps porteur est relié avec le revêtement en matériau abrasif au moyen d'un collage,
en particulier au moyen d'une colle thermodurcissable ou thermoplastique.
28. Outil de meulage ou de coupe rotatif selon l'une des revendications 22 à 27, caractérisé en ce que le revêtement en matériau abrasif est réalisé d'une seule pièce.
29. Procédé pour le fonctionnement d'un outil de meulage ou de coupe rotative selon l'une
des revendications 22 à 28, caractérisé en ce que l'outil de meulage ou de coupe est pivoté en direction de la force qui résulte de
l'addition vectorielle de la force de pressage et de la force d'avance.
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