[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Tabakgut in einer im Wesentlichen
horizontal ausgerichteten Trocknungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie,
wobei Tabakgut über einen Eintrag in einen Innenraum der Trocknungsvorrichtung gefördert
wird und das getrocknete Tabakgut über einen Austrag aus dem Innenraum abgefördert
wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Trocknungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden
Industrie zum Trocknen von Tabakgut mit einem Eintrag, über den Tabakgut in einen
Innenraum der Trocknungsvorrichtung gefördert wird und mit einem Austrag, über den
das Tabakgut aus dem Innenraum der Trocknungsvorrichtung abgefördert wird. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] In
DE 26 38 446 A1 ist ein Tabaktrockner mit einer Tabak im Durchlauf fördernden Trocknungstrommel beschrieben,
der einen Tabakzuförderer, einen Tabakabförderer sowie Heizmittel und ein Steuermittel
für die Heizmittel aufweist. Als Heizmittel werden Wandbeheizungen eingesetzt, bei
denen das Heizmittel als Dampf in einem geschlossenen Röhrensystem im Bereich der
Trommelwandung auf den Tabak einwirkt. Der Dampf wird dabei als eine Art festeingestellte
oder veränderbare Grundbeheizung zumeist vom Trommelausgang her zugeführt.
[0003] Unter Bezeichnung "KLK" ist ein Trommeltrockner der Patentanmelderin bekannt. Bei
diesem Trommeltrockner werden Wandauskleidungen und Wendeschaufeln im Inneren der
Trommel mit Dampf beheizt. Je nach Trocknungsverfahren werden Ausgangstemperaturen
des Tabaks von 60° bis 80° Celsius erreicht. Bei den eingesetzten Trommeltrocknern
wird entsprechend einer vorbestimmten Vorgabe eine konstante Ausgangsfeuchte des getrockneten
Tabaks erreicht.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Trocknung von Tabak in
einem Trommlertrockner variabler zu gestalten, wobei es möglich sein soll, den Anfahrschuss,
d.h. die nicht nutzbare Menge beim Anfahren eines Trockners bzw. eines Trommeltrockners
zu verringern.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Trocknen von Tabakgut in einer im
Wesentlichen horizontal ausgerichteten Trocknungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden
Industrie, wobei Tabakgut über einen Eintrag in einen Innenraum der Trocknungsvorrichtung
gefördert wird und das getrocknete Tabakgut über einen Austrag aus dem Innenraum abgefördert
wird, das dadurch weitergebildet wird, dass in der Trocknungsvorrichtung bzw. im Innenraum
wenigstens zwei im Tabakfluss hintereinander ange-ordnete Zonen bzw. wenigstens zwei
Trocknungszonen jeweils mit einem Medium unabhängig voneinander beaufschlagt werden.
[0006] Dadurch, dass im Innenraum mehrere Trocknungszonen für das geschnittene Tabakgut
vorgesehen werden, ist es möglich, während der Förderung des Tabaks vom Eintrag zum
Austrag diesen zu erwärmen und zu trocknen, wobei die Erwärmung jeder Zone individuell
mit einem separat temperierten Wärmemedium erfolgt. Hierdurch wird erreicht, individuell
eine bestimmte Temperatur in jeder Förderzone bzw. Trocknungszone vorzusehen. Dabei
ist die Transportstrecke vom Eintrag bis zum Austrag in mehrere (Förder-) Segmentbereiche
oder Förderbereiche unterteilt, die entsprechend individuell mit einem Wärmemedium
jeweils erwärmt werden.
[0007] Dadurch, dass entlang der Förderbereiche bzw. des Tabakflusses ein vorbestimmtes
Temperaturprofil vom Eintrag bis zum Austrag ausgebildet ist, kann die Trocknungsvorrichtung
variabel eingesetzt werden. Entlang der Transportstrecke mit den Förderbereichen,
die unterschiedlich erwärmt sind, sind hierbei entsprechende Heizmodule hintereinander
angeordnet, wobei die Heizmodule beispielsweise ringförmig ausgebildet sind, so dass
die Anordnung von mehreren Heizmodulen den beheizten Innenraum der Trocknungsvorrichtung
umschließt bzw. umgibt.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist es weiterhin möglich, dass eine Zone bzw.
ein Trommelsegment oder ein entsprechendes (Heiz-)Modul mit einem Kühlmedium beaufschlagt
wird, so dass auch ein Kühlprozess innerhalb des Trockners, vorzugsweise am Ausgang
bzw. Austrag, ermöglicht wird.
[0009] Im Rahmen der Erfindung wird unter einer im Wesentlichen horizontalen Ausrichtung
der Trocknungsvorrichtung auch eine leicht fallende Anordnung der Trocknungsvorrichtung
mit einer Neigung von 1 bis 10° verstanden.
[0010] Um weiterhin jede Zone separat von den benachbarten Zonen zu beheizen oder zu kühlen,
ist vorgesehen, dass jeder Zone das Wärmemedium und/oder das Kühlmedium über jeweils
eine Zuführleitung zugeleitet wird.
[0011] Weiterhin ist vorgesehen, dass von jeder Zone das Wärmemedium und/oder das Kühlmedium
über jeweils eine Abführleitung abgeführt wird.
[0012] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn eine vorbestimmte Zonentemperatur in jeder
Zone an den Innenwandungen und/oder den Beschaufelungen eingestellt wird. Dadurch,
dass die Wandungen und die Beschaufelung modular bzw. segmentiert in jeder Förderzone
ausgebildet sind, können die Tabakmassen, wie Blattschnitt, Rippenschnitt sowie Pfeifentabake
und Burley-Strips, entsprechend schonend getrocknet werden, wobei eine gleichmäßige
Endfeuchte erzielt wird.
[0013] Durch die individuelle, gezielte Beheizung der Zonen ist es möglich, dass die gewünschte
Endfeuchte erreicht wird, wobei die Schwankungsbreiten bzw. Standardabweichung der
Feuchte geringer ist als mit dem herkömmlichen Trocknungsvorgang in einem Trommeltrockner.
Typischerweise beträgt die Eingangsfeuchte von Blattschnitt zwischen 21 % bis 22%
und bei Rippenschnitt 34% bis 38%, die bei einer entsprechenden Verweildauer von 3
bis 4 Minuten (für Rippenschnitt) bzw. 7 Minuten (Blattschnitt) auf eine Ausgangsfeuchte
von 12 bis 15% getrocknet wird.
[0014] Zur Beheizung der Innenwandungen bzw. der Beschaufelungen wird jeweils Dampf eingesetzt,
so dass die Schaufeln beispielsweise bis auf eine Temperatur von ungefähr 180°C aufgeheizt
werden. Hierbei ist weiterhin vorgesehen, dass entsprechende Steuereinrichtungen bzw.
Regeleinrichtungen vorgesehen sind, so dass eine gewünschte bzw. vorbestimmte Temperatur
in einer Zone bzw. einem Fördersegment im Trommeltrockner eingestellt wird.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die Zonen auch elektrisch einzeln zu erwärmen.
[0016] Dadurch, dass unabhängig voneinander verschiedene Wärmezonen Z1, Z2, Z3 im Innenraum
der Trocknungsvorrichtung bzw. des Trommeltrockners vorgesehen sind, durch die das
Tabakgut vom Eintrag bis zum Austrag hindurchgefördert wird, ist es möglich, auch
kleinere Tabakmengen auf eine gewünschte Endfeuchte zu trocknen.
[0017] Ferner wird beim Anfahren der Trocknungsvorrichtung der Anfahrschuss durch die Einstellung
eines bestimmten Temperaturprofils der Wärmezonen Z1, Z2, Z3 bzw. Kühlzonen entlang
der Förderstrecke vom Eintrag bis zum Austrag deutlich herabgesetzt, da es möglich
ist, die Wärmezonen Z1, Z2, Z3, beispielsweise durch eine zeitliche Schaltung auf
ein gewünschtes Temperaturprofil einzustellen. Dabei wird das Tabakgut des Trommeltrockners
während seiner Förderung entsprechend getrocknet.
[0018] Gelöst wird die Aufgabe ferner durch eine Trocknungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden
Industrie, die im Wesentlichen horizontal ausgerichtet bzw. angeordnet ist, zum Trocknen
von Tabakgut mit einem Eintrag, über den Tabakgut in einen Innenraum der Trocknungsvorrichtung
gefördert wird, und mit einem Austrag, über den das Tabakgut aus dem Innenraum der
Trocknungsvorrichtung abgefördert wird, die dadurch weitergebildet wird, dass die
Trocknungsvorrichtung im Innenraum wenigstens zwei im Tabakfluss hintereinander angeordnete
Zonen aufweist, die jeweils mit einem Wärmemedium unabhängig voneinander beaufschlagt
sind oder werden.
[0019] Entlang der Förderstrecke sind somit wenigstens zwei Zonen mit einem Wärmemedium
beaufschlagbar, wodurch die Wärmezonen unterschiedlich mit einer bestimmten Temperatur
beheizt werden oder beheizbar sind. Als entsprechendes Wärmemedium kann dabei Dampf
oder auch elektrische Energie eingesetzt werden.
[0020] Im Rahmen der Erfindung wird als Wärmemedium auch ein entsprechendes Kühlmedium verstanden,
so dass in der Trocknungsvorrichtung eine Kühlzone, vorzugsweise im Anschluss an Trocknungszonen,
ausgebildet wird. Dadurch ist es möglich, dass der Kühlprozess von Tabakgut mit einer
gewünschten Endfeuchte nach dem Trocknungsprozess bereits im Trommeltrockner gekühlt
wird. Hierbei wird insbesondere in der letzten Transportzone oder Förderzone der Trocknungsvorrichtung
der Kühlprozess durchgeführt, wobei beispielsweise Wasser als (Kühl-)Medium hierfür
eingesetzt wird.
[0021] Um unterschiedlich beheizbare Zonen in der Trocknungsvorrichtung auszubilden, ist
weiterhin vorgesehen, dass die (Wärme-)Zonen durch individuell beheizbare sowie steuer-
oder regelbare Heizmodule gebildet werden. Dadurch, dass Heizmodule oder Kühlmodule
entlang der Förderstrecke (vom Eintrag bis zum Austrag) hintereinander modulartig
angeordnet sind, wird ein einfacher Aufbau der Trommel ermöglicht, da die Heizmodule
vom Aufbau einander entsprechen, so dass die Wandungen bzw. Beschaufelungen entlang
der Trocknungsstrecke segmentiert werden bzw. segmentiert sind.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist ferner vorgesehen, dass für jede Zone eine
Zulaufleitung für ein Wärmemedium und/oder eine Ablaufleitung für ein Wärmemedium
vorgesehen sind. Hierdurch kann beispielsweise Dampf gezielt zu einem Innenraumsegment
bzw. einem Heizmodul gefördert werden, so dass die Innenwandungen und Beschaufelungen
des ringartigen Heizmoduls auf eine vorbestimmte Temperatur aufgeheizt werden. Über
die Ablaufleitungen wird das entsprechende Kondensat des zugeführten Wärmemediums
aus dem Heizmodul abgeleitet.
[0023] Dazu ist vorgesehen, dass in jeder Zone die Innenwandungen und/oder Beschaufelungen
mittels des Wärmemediums beheizt werden oder beheizbar sind.
[0024] Insbesondere ist die Trocknungsvorrichtung als Trommeltrockner ausgebildet. Vorteilhafterweise
sind hierbei die Zulaufleitung und/oder die Ablaufleitung im Wesentlichen längsaxial
parallel zur Drehachse des Trommeltrockners angeordnet.
[0025] Um eine gute und effektive Trocknung des Tabakguts im Innenraum zu erreichen, ist
weiterhin vorgesehen, dass die Zulaufleitung und/oder die Ablaufleitung außerhalb
des Innenraums angeordnet sind. Hierbei sind vorteilhafterweise die Zulaufleitung
und/oder die Ablaufleitung im Zwischenraum zwischen den Wandungen und der Außenwandung
der Trommel angeordnet.
[0026] Bevorzugterweise werden weiterhin die Wandung und/oder die Beschaufelungen mittels
Versorgungsleitungen mit der Zulaufleitung und/oder der Ablaufleitung verbunden, wobei
in einer bevorzugten Ausführungsform die Versorgungsleitungen in Umfangsrichtung der
Trommel angeordnet sind.
[0027] Für eine unterschiedliche Beheizung der Heizmodule bzw. der Förderzonen ist weiterhin
für jede Zone der Trocknungsvorrichtung ein Wärme- oder Kühlkreislauf entsprechend
vorgesehen. Außerdem ist vorteilhafterweise für wenigstens eine Zone eine Steuervorrichtung
zur Steuerung der Temperatur der Zone oder eine Regelvorrichtung zur Regelung der
Temperatur der Zone vorgesehen.
[0028] Überdies ist für jeweils wenigstens eine Zone bzw. Trocknungszone der Trocknungsvorrichtung
eine Wärmeversorgungseinrichtung oder -einheit vorgesehen, so dass die Zonen einzeln
beheizt werden können.
[0029] Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch eine Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie,
die mit einer entsprechenden Trocknungsvorrichtung bzw. einem Trommeltrockner ausgebildet
ist. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die vorangehenden Ausführungen zur
Trocknungsvorrichtung ausdrücklich verwiesen.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten schematischen
Zeichnungen exemplarisch beschrieben, auf die im Übrigen bezüglich der Offenbarung
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich
verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Trommeltrockners der Tabak verarbeitenden Industrie;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Heizmodule des Trommeltrockners ohne Außenwandung
des Trommeltrockners und
- Fig. 3
- ein Heizmodul eines Trommeltrockners in einer perspektivischen Ansicht.
[0031] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0032] Fig. 1 zeigt einen Trommeltrockner 10 in einer perspektivischen Ansicht. Der Trommeltrockner
10 ist umgeben von einer Ummantelung und verfügt über einen (hier nicht dargestellten)
Eintrag und einen (hier nicht dargestellten) Austrag. Der Trommeltrockner 10 ist auf
Rollen 11, die an einem Rahmengestell 12 an den beiden Enden des Trommeltrockners
10 angeordnet sind, rotierend gelagert.
[0033] Dadurch, dass die Rollen 11 über einen Motor in Rotation versetzt werden, wird auch
der Trommeltrockner 10 während des Trocknungsprozesses in Rotation versetzt. Gleichzeitig
wird über den Eintrag an einem Ende des Trommeltrockners 10 Tabakgut, beispielsweise
Blattschnitt oder Rippenschnitt, in den Innenraum 14 des Trommeltrockners 10 gegeben
und unter fortlaufender Rotation des Trommeltrockners 10 zum Austrag gefördert. Typischerweise
hat der Trommeltrockner 10 eine Länge von ungefähr 12 m und wird mit 8 bis 20 Umdrehungen
pro Minute rotiert.
[0034] Fig. 2 zeigt die im Innern des Trommeltrockners 10 (ohne Darstellung der Außenummantelung)
ausgebildeten Heizmodule 20.1 bis 20.6, die in Förderrichtung bzw. entlang der Drehachse
des Trommeltrockners 10 hintereinander angeordnet sind. Die ringartig ausgebildeten
Heizmodule 20.1 bis 20.6 sind nach Art einer Trommel bzw. Kabeltrommel ausgebildet
und umschließen den Innenraum 14, durch den das Tabakgut gefördert wird.
[0035] Die Heizmodule 20.1 bis 20.6 verfügen jeweils über Leitungsrohre 21, die längsaxial
parallel zur Drehachse des Trommeltrockners 10 zwischen zwei Seitenwänden über den
Umfang des jeweiligen Heizsegments 20.1 bis 20.6 gleichmäßig angeordnet sind.
[0036] Über die Leitungsrohre 21 der Heizmodule 20.1 bis 20.6 wird durch die Kombination
mit den Leitungsrohren anderer Heizmodule sowie einer entsprechenden Zu- oder Abschaltung
ein Wärmemedium zu jeweils einem Heizmodul 20.1 bis 20.6 gefördert. Über ein anderes
Leitungsrohr in Kombination mit weiteren Leitungsrohren anderer benachbarter Heizmodule
wird eine Abführleitung ausgebildet.
[0037] Somit wird jedem Heizmodul 20.1 bis 20.6 individuell ein Wärmemedium mit einer vorbestimmten
Temperatur unabhängig von den anderen Heizmodulen zugeführt, so dass die Wandungen
sowie die Beschaufelung eines Heizmoduls im Innenraum 14 auf eine vorbestimmte Temperatur
erwärmt werden.
[0038] Beim Zusammenbau des Trommeltrockners 10 werden die Heizmodule 20.1 bis 20.6 miteinander
verbunden, wobei die Leitungsrohre 21 der Heizmodule 20.1 bis 20.6 und durch eine
entsprechende Schaltung der Leitungsrohre 21 miteinander verbunden sind.
[0039] Beispielsweise wird über einen Eingang E1 am Heizmodul 20.1 Dampf eingebracht, so
dass das Heizmodul 20.1 und das Heizmodul 20.2 gleichzeitig beheizt werden und somit
eine erste Wärmezone Z1 gebildet wird. Über einen Ausgang A1 wird das in den Heizmodulen
20.1 und 20.2 kondensierte Wärmemedium, das dem Heizmodul 20.1 sowie 20.2 zugeführt
worden ist, entsprechend wieder abgefördert. Die Leitungsrohe 21 des benachbarten
Heizmoduls 20.3, die kolinear mit den Leitungsrohren 21 der äußeren Heizmodule 20.1
und 20.2 angeordnet sind, über die das Wärmemedium zugeführt (Eingang E1) bzw. abgeführt
wird (Ausgang A1), sind dementsprechend abgeschaltet.
[0040] Über das am Eingang E2 zugeführte Wärmemedium (z.B. Dampf) wird durch die entsprechenden
Leitungsrohre 21 der Heizmodule 20.1 und 20.2 zu den Heizmodulen 20.3 und 20.4 durchgeleitet,
so dass das Wärmemedium Wandungen und Beschaufelungen der Heizmodule 20.3 und 20.4
auf eine andere Temperatur als die Wandungen und Beschaufelungen der Heizmodule 20.1
und 20.2 erwärmt. Dadurch wird eine zweite Wärmezone Z2 gebildet. Über den Ausgang
A2 wird der in den Heizmodulen 20.3 und 20.4 kondensierte Dampf aus der Trommel 10
weggeleitet.
[0041] Um die Heizmodule 20.1. bis 20.6 mit einem Wärmemedium zu versorgen, ist an der Stirnseite
der Trommel 10 eine Verteilereinheit bzw. Versorgungseinrichtung V vorgesehen, an
die entsprechende Wärmequellen angeschlossen sind. Darüber hinaus werden an der Verteilereinheit
V auch die Kondensate bzw. das abgekühlte Wärmemedium aus den Heizmodulen 20.1 bis
20.6 abgeleitet.
[0042] Die an den Eingängen E1, E2, E3 sowie an den Ausgängen A1, A2, A3 angeschlossenen
Rohre 21 drehen sich mit dem Trommeltrockner 10 im Betrieb mit. Genauso wie die Heizmodulpaare
20.1, 20.2 sowie 20.3 und 20.4 werden die anderen Heizmodule 20.5 und 20.6 ebenfalls
in entsprechender Weise beheizt, so dass es gemäß der in Figur 2 dargestellten Heizmodule
20.1 bis 20.6 möglich ist, drei verschiedene Wärmezonen Z1, Z2, Z3 innerhalb des Trommeltrockners
10 auszubilden, da durch jeweils zwei Heizmodule eine Wärmezone gebildet wird.
[0043] Entsprechend wird über einen weiteren Eingang E3 (vgl. Fig. 3) den Heizmodulen 20.5
und 20.6 durch die entsprechenden Leitungsrohre 21 der Heizmodule 20.1 bis 20.4 Wärme
dem Modul 20.3 zugeführt. Über den Ausgang A3 (vgl. Fig. 3) wird das Wärmemedium aus
den Modulen 20.5 und 20.6 wieder abgeleitet.
[0044] Bei den in Figur 2 dargestellten Heizmodulen ist es weiterhin möglich, dass die Heizmodule
20.4 bis 20.6 von der anderen Seite des Trommeltrockners 10 mit einem Wärmemedium
beaufschlagt werden. Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin möglich, dass anstatt
eines erhitzten Mediums, beispielsweise Dampf, Wasser zur Kühlung der Wandungen und
der Beschaufelungen über die Leitungsrohre 21 der Heizmodule zugeführt wird. Beispielsweise
wird Wasser mit einer Temperatur von 20° C bis 50° C einem Heizmodul zugeführt, wobei
nach Aufnahme von Energie das abgeführte Wasser am Ausgang eine Temperatur von 30°
C bis 60° C aufweist.
[0045] Darüber hinaus ist es durch die Hintereinanderschaltung der Heizmodule 20.1 bis 20.6
möglich, beim Herunterfahren der Aufbereitungsanlage, das heißt nach Abschalten des
Trocknungsprozesses die Heizmodule 20.1 bis 20.6 durch Zufuhr von Wasser entsprechend
schnell abzukühlen. Durch die modulare Aneinanderreihung der Heizmodule 20.1 bis 20.6
wird auch der Verzug der Wandungen und der Beschaufelungen im Vergleich zu den herkömmlichen
Trommeltrocknern herabgesetzt, so dass durch die gezielte Zufuhr von kaltem Wasser
der Trommeltrockner schneller in einen Wartezustand gebracht werden kann.
[0046] Fig. 3 zeigt beispielhaft am Heizmodul 20.1 den Aufbau der Heizmodule. Das Heizmodul
20.1 verfügt im Inneren über eine wabenförmige Struktur, die durch die Wandteile 24
den Innenraum 14 begrenzen. Die Wandteile 24 sind kissenartig und eben bzw. flach
ausgebildet, so dass das Wärmemedium durch die Wandteile 24 geführt werden kann.
[0047] Darüber hinaus ist zwischen Wandteilen 24 jeweils ein Schaufelteil 25 angeordnet,
die mit einer radialen Komponente zum Innenraum 14 weisen. Die Schaufelteile 24 sind
ebenfalls kissenartig und plan ausgebildet, so dass Wärmemedium durch sie hindurchgeführt
werden kann. Die Wandteile 24 und/oder die Schaufelteile 25 können auch in einer weiteren
Ausführungsform zur Einbringung von temperiertem Prozessgas perforiert ausgebildet
sein.
[0048] Um die Innenwandung 24 und die Beschaufelungen 25 des Heizmoduls 20.1 zu beheizen,
ist an einem Leitungsrohr 21 eine Versorgungsleitung 26 kreisförmig umlaufend ausgebildet,
so dass über entsprechende Verbindungen 28 mit der Versorgungsleitung 26 die Wandungen
24 und die Schaufelungen 25 mit einem Wärmemedium beaufschlagt werden. Hierbei wird
beispielsweise der eingebrachte Dampf über Verbindungsstücke 28 zur jeweils einen
Innenwand 24 und zu einer Beschaufelung 25 zugeführt.
[0049] Die Innenwandungen 24 sowie die Schaufelteile 25 sind mit einer Hohlkammer ausgebildet,
so dass das Wärmemedium durch sie hindurchgeleitet wird. Die Wandungen 24 und die
Schaufelteile 25 sind plattenförmig ausgebildet, wobei die Wandungen 24 nach Art eines
Polygons angeordnet sind. Dadurch, dass die Wandungen 24 und die Beschaufelung 25
eben sind, ergibt sich ein vereinfachter, segmentierter Aufbau des Trommeltrockners
10.
[0050] Über den Eingang E1 wird dem Zuführrohr 21 Dampf zugeführt, wobei von dem Leitungsrohr
21 die in Umfangsrichtung umlaufende Versorgungsleitung 26 mit dem Wärmemedium gespeist
wird. Von der Versorgungsleitung 26 werden die Wandteile 24 und die Schaufelteile
25 über entsprechende Anschlüsse mit dem Wärmemedium versorgt. Über eine zweite umlaufende
Leitung 27 wird aus den Wandteilen 24 und den Schaufelteilen 25 das kondensierte Wärmemedium
(Dampf) ebenfalls über Verbindungsstücke und das Leitungsrohr 21 zum Ausgang A1 abgeleitet.
[0051] Dadurch, dass die Innenwand und die Schaufeln eines Trommeltrockners in mehrere Wandsegmente
(Bezugszeichen 24) und mehrere Schaufelsegmente (Bezugszeichen 25) unterteilt werden,
ist es möglich, entsprechende Heizmodule entlang der Förderstrecke des Tabakguts vom
Eintrag bis zum Austrag anzuordnen, so dass die Heizmodule individuell mit einer vorbestimmten
Temperatur versehen werden. Hierzu sind auch weiterhin entsprechende Regeleinrichtungen
oder Steuereinrichtungen vorgesehen. Beispielsweise ist es dadurch möglich, dass beim
Anfahren des Trommeltrockners die Heizmodule zeitlich so geschaltet werden, dass ein
entsprechendes Temperaturprofil entlang der Förderstrecke des Tabakguts ausgebildet
wird, wodurch ein geringerer Anfahrschuss erzielt wird.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 10
- Trommeltrockner
- 11
- Rolle
- 12
- Rahmengestell
- 14
- Innenraum
- 20.1, ..., 20.6
- Heizmodul
- 21
- Leitungsrohr
- 24
- Wandteile
- 25
- Schaufelteil
- 26
- Versorgungsleitung
- 27
- Leitung
- 28
- Verbindungsstück
- A1, A2, A3
- Ausgang
- E1, E2, E3
- Eingang
- V
- Verteilereinheit
- Z1, Z2, Z3
- Wärmezone
1. Verfahren zum Trocknen von Tabakgut in einer im Wesentlichen horizontal ausgerichteten
Trocknungsvorrichtung (10) der Tabak verarbeitenden Industrie, wobei Tabakgut über
einen Eintrag in einen Innenraum (14) der Trocknungsvorrichtung (10) gefördert wird
und das getrocknete Tabakgut über einen Austrag aus dem Innenraum (14) abgefördert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trocknungsvorrichtung (10) wenigstens zwei im Tabakfluss hintereinander angeordnete
Zonen (Z1, Z2, Z3) mit einem Wärmemedium unabhängig voneinander beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zone (Z1, Z2, Z3) mit einem Kühlmedium beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Zone (Z1, Z2, Z3) das Wärmemedium und/oder Kühlmedium über jeweils eine Zuführleitung
zugeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass von jeder Zone (Z1, Z2, Z3) das Wärmemedium und/oder das Kühlmedium über jeweils
eine Abführleitung abgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorbestimmte Zonentemperatur in jeder Zone (Z1, Z2, Z3) an den Innenwandungen
(24) und/oder den Beschaufelungen (25) eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tabakgut in einem Trommeltrockner (10) getrocknet wird.
7. Trocknungsvorrichtung (10) der Tabak verarbeitenden Industrie zum Trocknen von Tabakgut
mit einem Eintrag, über den Tabakgut in einen Innenraum (14) der Trocknungsvorrichtung
(10) gefördert wird und mit einem Austrag, über den das getrocknete Tabakgut aus dem
Innenraum (14) der Trocknungsvorrichtung (10) abgefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsvorrichtung (10) im Innenraum (14) wenigstens zwei im Tabakfluss hintereinander
angeordnete Zonen (Z1, Z2, Z3) aufweist, die jeweils mit einem Wärmemedium unabhängig
voneinander beaufschlagt sind oder werden.
8. Trocknungsvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen (Z1, Z2, Z3) durch Heizmodule (20.1 bis 20.6) gebildet werden.
9. Trocknungsvorrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Zone (Z1, Z2, Z3) eine Zulaufleitung (21) für ein Wärmemedium und/oder eine
Ablaufleitung (21) für ein Wärmemedium vorgesehen sind.
10. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Zone (Z1, Z2, Z3) die Innenwandungen (24) und/oder die Beschaufelungen (25)
mittels eines Wärmemediums beheizt werden oder sind.
11. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsvorrichtung (10) als Trommeltrockner (10) ausgebildet ist.
12. Trocknungsvorrichtung (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulaufleitung (21) und/oder die Ablaufleitung (10) im Wesentlichen längsaxial
parallel zur Drehachse des Trommeltrockners (10) angeordnet sind.
13. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulaufleitung (21) und/oder die Ablaufleitung (21) außerhalb des Innenraums (14)
angeordnet sind.
14. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungen (24) und/oder die Beschaufelungen (25) über Versorgungsleitungen (26,
27) mit der Zulaufleitung (21) und/oder der Ablaufleitung (21) verbunden sind.
15. Trocknungsvorrichtung (10) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitungen (26, 27) in Umfangsrichtung der Trommel (10) angeordnet
sind.
16. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Zone (Z1, Z2, Z3) der Trocknungsvorrichtung (10) ein Wärmekreislauf oder
Kühlkreislauf vorgesehen ist.
17. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass für wenigstens eine Zone (Z1, Z2, Z3) eine Steuervorrichtung zur Steuerung der Temperatur
der Zone (Z1, Z2, Z3) oder eine Regelvorrichtung zur Regelung der Temperatur der Zone
(Z1, Z2, Z3) vorgesehen ist.
18. Trocknungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass für jeweils wenigstens eine Zone (Z1, Z2, Z3) der Trocknungsvorrichtung (10) eine
Wärmeversorgungseinrichtung (V) vorgesehen ist.
19. Anlage der Tabak verarbeitenden Industrie mit einer Trocknungsvorrichtung (10) nach
einem der Ansprüche 7 bis 18.