(19)
(11) EP 1 930 047 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.2008  Patentblatt  2008/24

(21) Anmeldenummer: 07122377.0

(22) Anmeldetag:  05.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62B 35/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 08.12.2006 DE 102006057976

(71) Anmelder:
  • Lampadius, Christof
    80796 München (DE)
  • Trefs, Michael
    1875 Morgins (CH)

(72) Erfinder:
  • Lampadius, Christof
    80796 München (DE)
  • Trefs, Michael
    1875 Morgins (CH)

(74) Vertreter: Vogeser, Werner et al
Albert-Roßhaupter-Strasse 65
81369 München
81369 München (DE)

   


(54) Personen-Sicherungssystem


(57) Personen-Sicherungssystem, mittels dessen sich vor allem in großer Höhe arbeitende Personen einhängen und gegen Herabfallen absichern können, bei dem das Umhängen des Karabiners oder Läufers von einem Sicherungsseil auf ein anders vermieden wird, mit wenigstens einer ortsfesten Trageinheit mit einem Streckentragelement, insbesondere einem Seil, und einem Fixierelement, wenigstens einem Läufer, der verschiebbar mittels einer Tragführungsvorrichtung am Streckentragelement befestigt ist, eine Bremse umfasst und mit dem Benutzer verbindbar ist, wobei das Fixierelement ein hinterschnittenes, offenes Führungsprofil, umfasst, wenigstens am Anfang und am Ende des Führungsprofils das Führungsprofil im definierten Querabstand zum Streckentragelement angeordnet ist und mit diesem in Längsrichtung überlappt, und am Läufer in demselben definierten Querabstand zu dessen Tragführungsvorrichtung ein in das Führungsprofil passender Zusatzläufer angeordnet und mit dem Läufer verbunden ist.




Beschreibung

I. Anwendungsgebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Personen-Sicherungssystem, mittels dessen sich vor allem in großer Höhe arbeitende Personen einhängen und gegen Herabfallen absichern können.

II. Technischer Hintergrund



[0002] Derartige Personen-Sicherungssysteme sind im Hochbau, vor allem im Bereich des Gerüstbaus, der Dachmontage und ähnlichen Arbeiten, üblich, aber auch in Freizeiteinrichtungen wie so genannten Hochseilklettergärten, bei denen in vergleichsweise großer Höhe über dem Erdboden an vertikalen Pfählen oder Baumstämmen horizontale Brücken, Schwebebalken oder Seile gespannt sind, über die die Benutzer gehen sollen.

[0003] Um dabei nicht herabfallen zu können, sollen sich die Benutzer an in Kopfhöhe gespannten Sicherungsseilen mit Karabinern oder anderen Läufern einhängen.

[0004] In beiden Fällen besteht das Problem darin, dass vorhandene Sicherungen falsch eingesetzt werden oder - vor allem im Bereich der Arbeitssicherheit - teilweise absichtlich nicht benutzt werden, da es zeitraubend und hinderlich ist, die Sicherungen zu benutzen, was unter anderem daran liegt, dass die Sicherungen relativ häufig von einem auf ein anderes Sicherungselement, beispielsweise ein anderes Sicherungsseil in einem Hochseilklettergarten, umgehängt werden müssen.

[0005] Darüber hinaus ist das häufige Umhängen auch ein Risikofaktor, denn mit der Zahl der Einhängvorgänge steigt auch das Risiko, den Karabiner oder sonstigen Läufer beim nächsten Einhängen nicht ordnungsgemäß zu schließen.

[0006] Die bekannten Sicherungssysteme, z. B. in den genannten Hochseilgärten, bestehen darin, dass zwischen den einzelnen Baumstämmen jeweils Streckentragelemente, z.B. Sicherungsseile, gespannt sind.

[0007] Zwischen drei im Dreieck angeordneten Masten oder Baumstämmen sind somit entweder drei einzelne Seile zwischen je zwei Bäumen gespannt, deren Enden z. B. wie eine Schlaufe um jeden Baum herumgelegt sind, wobei das Ende des Seiles, z.B. mittels einer Klemmhülse am weiterführenden Teil befestigt ist.

[0008] Es kann auch ein einziges, im Dreieck geführtes Seil verwendet werden, dessen Enden in der Nähe eines der Baumstämme fest miteinander verbunden sind, während die Umlenkpunkte an den beiden anderen Baumstämmen durch Schlaufen, Abstandshalter oder ähnliches realisiert sind.

[0009] Ist man nun mittels eines Karabiners, eines kurzen Sicherungsseiles und eines vom Benutzer getragenen Klettergeschirrs, an dem der Karabiner über das Sicherungsseil befestigt ist, an dem einen Sicherungsseil eingehängt und geht auf einen der Baumstämme zu, so muss man sich nach Erreichen aus diesem Sicherungsseil ausklinken und am nächsten Sicherungsseil, welches in die gewünschte weitere Richtung weist, neu einhängen.

[0010] Damit man beim Umhängen nicht völlig ungesichert ist, trägt jeder Benutzer an seinem Klettergeschirr zwei solcher Sicherungsseile mit jeweils einem Karabiner am Ende, die er niemals gleichzeitig aus- und umhängt, sondern das eine aus - und umhängt, während das andere noch oder bereits wieder an einem Sicherungsseil eingehängt ist.

[0011] Auch diese Redundanz erhöht den Aufwand beim Umsichern erheblich.

III. Darstellung der Erfindung


a) Technische Aufgabe



[0012] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein Personen-Sicherungssystem zu schaffen, bei dem das Umhängen des Karabiners oder Läufers von einem Sicherungsseil auf ein anders vermieden wird.

b) Lösung der Aufgabe



[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0014] Der Grundgedanke beruht darauf, dass der Läufer, der normalerweise entlang des Streckentragelementes verschoben wird, über dessen Ende hinaus in das Fixierelement hinein verfahren werden kann, mit dem das Ende des Streckentragelementes, d. h. eines Seiles, eines Bandes, Rohres oder eines Stabes, an einem Halteelement, wie etwa einem Mast oder Baum, befestigt ist.

[0015] Wenn ein Läufer auf diese Art und Weise vom Streckentragelement auf das Fixierelement übergehen kann und entlang des Fixierelementes zu einer anderen Abzweigung eines anderen Streckentragelementes geführt werden kann und dabei verschiebbar am Fixierelement befestigt ist, ist eine durchgehende Sicherung des Benutzers gegeben, ohne dass die Sicherung ausgehängt und umgehängt werden muss und damit auch ohne dass unbedingt ein zweites Sicherungsseil mit einem zweiten Läufer am Benutzer vorhanden sein muss.

[0016] Das Fixierelement umfasst ein hinterschnittenes, offenes, meist nach unten offenes, Führungsprofil, welches teilweise oder ganz um den Befestigungspunkt, etwa einem Baum, herum verläuft und von dort wegführende, meist mehrere Abzweigungen aufweist.
Die Abzweigungen sind meist gleichzeitig Befestigungspunkte für jeweils ein freies Ende eines Streckentragelementes, welches jedoch nicht direkt an dem Ende des Führungsprofiles befestigt ist, sondern - in Längsrichtung eine bestimmte Strecke überlappend - in einem definierten Querabstand zu dem Führungsprofil.

[0017] Dabei wird das freie Ende des Streckentragelementes von einem Halteschenkel gehalten, der seinerseits wiederum am Führungsprofil oder einem dieses Führungsprofils tragenden Bauteil befestigt ist.

[0018] Dabei ist der Läufer, der entlang des Streckentragelementes bewegt wird, einseitig so geschlitzt, dass der Halteschenkel durch diesen Schlitz des Läufers durchlaufen kann, und damit der Läufer von dem freien Ende des Seiles herablaufen kann.

[0019] Da gleichzeitig am Läufer jedoch ein Zusatzläufer befestigt ist, der wie ein Nutenstein in das Führungsprofil passt und vom Läufer aus auch in Richtung des Führungsprofiles abragt, befindet sich wegen der Überlappung in Längsrichtung zwischen Streckentragelement und Führungsprofil der Zusatzläufer als Nutenstein bereits im Führungsprofil, wenn der Läufer das freie Ende des Streckentragelementes verlässt, und umgekehrt.

[0020] Zusätzlich können Abzweigungen von der Fixiervorrichtung auch als verschlossene Sackgassen des Führungsprofiles vorliegen, die dem Parken von einem oder mehreren Läufern dienen, während die anderen Läufer auf der Hauptbahn der Fixiervorrichtung an den geparkten Läufern vorbeigeführt werden.

[0021] Da die Abzweigungen von einer insbesondere ringförmig den Mast oder Baum umschließenden Fixiervorrichtung in unterschiedliche Richtungen abstrebend benötigt werden, setzt sich das Führungsprofil vorzugsweise aus einzelnen Elementen, wie bogenförmigen Abschnitten, geraden Abschnitten, T-Stücken, offenen-Endstücken, Sackgassen zusammen, wobei die offene auslaufenden Endstücke, die einen Übergang zum Streckentragelement darstellen, in Verlaufsrichtung aufgeweitet sind und auch deren Schlitz in Verlaufsrichtung aufgeweitet ist.

[0022] Der Läufer wird dabei das Streckentragelement vorzugsweise außen umschließen und kann geöffnet werden, um ihn quer vom Streckentragelement abnehmen zu können, aber auch geschlitzt und ansonsten geschlossen sein, so dass er nur über das freie Ende des Streckentragelementes und damit ein spezielles Einfädelstück des Führungsprofiles aufgeschoben werden kann.

[0023] Der Zusatzläufer ist dagegen in dem hinterschnittenen, meist C-förmigen Führungsprofil innen aufgenommen und daher umschlossen.

c) Ausführungsbeispiele



[0024] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1:
das Personen-Sicherungssystem mit Benutzer,
Fig. 2:
ein Fixierelement in der Seitenansicht,
Fig. 3:
Details des Fixierelementes, und
Fig. 4:
den Läufer.


[0025] Figur 1 zeigt das Personensicherungssystem 1 mit daran eingehängtem Benutzer 7:

[0026] Der Benutzer 7 steht oder arbeitet auf einer meist hoch liegenden, Plattform 20 und soll gegen ein Herabfallen gesichert werden.

[0027] Zu diesem Zweck trägt er ein eng anliegendes sogenanntes Klettergeschirr 15 aus Gurten, die um die Taille, um die Oberschenkel etc. so eng verlaufen, dass der Benutzer nicht aus dem Geschirr 15 unbeabsichtigt herausrutschen kann, ohne ein Öffnen der Gurte.

[0028] Das Geschirr 15 ist mit einer Sicherungsleine 19 verbunden, an deren anderen Ende ein Läufer 4 befestigt ist. Der Läufer 4 ist im Sicherungszustand immer an der ortsfesten Trageinheit 1 verschiebbar befestigt, so dass der Benutzer 7 sich auf der davon wegführenden Stegen etc. frei bewegen kann, so lange sich in einem für die Länge seiner Sicherungsleine 19 ausreichenden Abstand darüber oder daneben ein Teil der ortsfesten Trageinheit 1 befindet.

[0029] Die Trageinheit 1 besteht einerseits aus einem oder meist mehreren Streckentragelementen, in diesem Fall einem Seil 2 und im folgender immer so bezeichnet ,ohne die Erfindung darauf zu beschränken, welches besser in Figur 2 zu erkennen ist, sowie den Fixierelementen 3 in Form von meist Metallkonstruktionen, die an den Befestigungspunkten für das Seil 2, etwa den Masten 21 oder entsprechenden Baumstämmen, montiert sind, und die Enden der Seile 2 halten.

[0030] Eine solche Fixiereinheit 3 einschließlich des Überganges zu einem der Seile 2 ist in Figur 2 in der Seitenansicht vergrößert dargestellt und in Figur 3 in diversen Details, wobei der wichtigste Bereich der in der rechten Hälfte der Figur 2 dargestellte Übergangsbereich, ist, in dem das Ende des Seiles 2 und das freie Ende des Führungsprofiles 8, in Längsrichtung 10 etwas überlappen:

[0031] Denn der in Figur 1 ersichtliche Läufer 4, der in Figur 4a in der Seitenansicht vergrößert dargestellt ist, läuft entweder mit seiner Tragführungsvorrichtung 5 im Inneren des Läufers 4 auf dem Seil 2 oder der im Abstand zum eigentlichen Läufer 4 angeordnete und mit diesem über eine Verbindungsstange 22 verbundene Zusatzläufer 11 ist im Inneren des Führungsprofiles 8 aufgenommen.

[0032] Wenn sich der Läufer genau im Übergangsbereich zwischen Seil 2 und Profil 8 befindet, ist beides gleichzeitig für eine kurze Strecke der Fall, ansonsten ist der Läufer 4 entweder über die Tragführungsvorrichtung 5 verschiebbar am Seil 2 befestigt, oder über den Zusatzläufer 11 am Führungsprofil 8 eines der Fixierelemente 3 verschiebbar, so dass der Benutzer 7 im Läufer 4 fest verbunden ist und somit durchgängig gesichert ist.

[0033] Das Fixierelement 3 ist eine meist ringförmige stabile, meist aus Metall bestehende Konstruktion um einen z. B. Mast 21 herum, von der aus - wie am besten in Figur 3a in der Aufsicht zu erkennen - sternförmig mehrere Seile 2 in verschiedene Richtungen abgehen.

[0034] Statt einer ringförmigen Konstruktion kann es sich auch um eine einseitig am Mast 21 befestigte Konstruktion handeln.

[0035] Die ringförmige Konstruktion der Figuren 3 besteht aus einer Tragkonstruktion, die dazu dient, dass Führungsprofil 8 stabil aufzunehmen und am Mast 21 zu befestigen.

[0036] Zu diesem Zweck werden vertikale Flacheisen 17a unter Zwischenlegen von vertikal verlaufenden Kanthölzern 18 auf der Außenseite des Mastes 21 oder eines Baumstammes angelegt und mittels mehrerer ringförmig außen um die Flacheisen 17a umlaufenden Spanngurte 17b, die meist ebenfalls aus Stahl bestehen, gegen den Außenumfang des Mastes oder eines Baumes 21 gepresst.

[0037] Von den vertikalen Flacheisen 21 verlaufen radial abstrebend und horizontal verlaufend Radialstreben 17c nach außen, die durch schräg nach oben und unten gegen die Flacheisen 17a verlaufenden Verstrebungen 16a, b, abgestützt werden.

[0038] Die freien äußeren Enden der Radialstreben 17c sind miteinander durch einen außen umlaufenden horizontalen Ring 17d verbunden.

[0039] Ein hinterschnittenes, offenes, z. B. C-förmiges und nach unten offenes, Führungsprofil 8, wie es separat in Figur 3a dargestellt ist, verläuft zum einen auf der Unterseite des Ringes 17d und weist darüber hinaus von diesem Ring aus radial nach außen vorstehende Fortsätze auf.

[0040] In der Regel bilden diese Fortsätze freie, d. h. stirnseitig offene, Enden 8a, unter denen wie in Figur 2a ersichtlich das freie Ende eines Seiles 2 befestigt ist und damit ein Übergangsbereich vom Führungsprofil 8 zum Seil 2 ausgebildet ist. Einer der Fortsätze des Führungsprofiles 8 endet dagegen in einer Sackgasse 8b des Führungsprofils und dieses stirnseitig verschlossene Ende des Fortsatzes dient zum Parken eines oder mehrerer Läufer 4.

[0041] Aufgrund der vollständigen oder teilweisen Ringform des Führungsprofiles 8 kann ein darin von einem der Enden 8a her mit seinem Zusatzläufer 11 aufgenommener Läufer 4 über den Ringbereich zu jedem beliebigen anderen Ende 8a und von dort mittels des Übergangsbereiches auf das dort befestigte Seil 2 gebracht werden, ohne dass die Sicherung einmal ausgehängt, umgehängt oder gelöst werden müsste.

[0042] Der Übergangsbereich zwischen Seil 2 und Führungsprofil 8, der in Figur 2 im rechten Teil in der Seitenansicht sichtbar ist, ist in der Mitte der Figur 2 für ein anderes Seil 2, betrachtet in Verlaufsrichtung des Seiles 2, geschnitten dargestellt.

[0043] Dabei ist der wesentliche Punkt zu erkennen, dass sich nämlich das Führungsprofil mit seinem Schlitz in Richtung des Seiles 2 weisend in einem definierten Querabstand 9 zum Seil 2, in der Regel genau oberhalb des Seiles 2, befindet.

[0044] Dieser definierte Abstand 9 ist sichergestellt, indem der Endbereich des Seiles 2 mittels eines vorzugsweise L-förmigen, stabilen Halteschenkels 13 an der Tragkonstruktion 17, die das freie Ende 8a des Führungsprofiles 8 trägt, befestigt ist.

[0045] Dieser definierte Abstand 9 sowie die definierte Richtung, in der der Halteschenkel 13 vom Seil 2 oder einem anderen Streckentragelement abragt, ist wichtig für die Konstruktion des Läufers 4, der in der Seitenansicht in Figur 4a und in der Schnittdarstellung in Figur 4b dargstellt ist.

[0046] Denn der definierte Abstand 9 bestimmt die Länge der Verbindungsstange 22 und damit den Abstand des Zusatzläufers 11 oberhalb des eigentlichen Läufers 4, und die Abstrebrichtung des Halteschenkels 13 erfordert in dieser Richtung einseitig einen Schlitz 14 im Gehäuse des Läufers 4, damit der Läufer nicht nur entlang des normalen Seiles, sondern auch in dessen Endbereich über den Tragschenkel 13 hinweg gleiten kann und in das Führungsprofil 4 übergehen kann.

[0047] Wie Figur 4a zeigt, sind als Tragführungsvorrichtung 5 im Inneren des Gehäuses des Läufers 4 im Wesentlichen zwei Führungsrollen 23 angeordnet mit einer konkav-bogenförmigen Außenkontur, etwa angepasst an den Durchmesser des Seiles 2, mit denen der Läufer 4 normalerweise auf dem Seil 2 aufsitzt und entlang diesem verschiebbar ist.

[0048] Der seitliche Schlitz 14 im Gehäuse 25 des Läufers 4 ist dabei schmaler als die Dicke des Seiles 2, so dass das Seil 2 nicht seitlich aus dem Schlitz 14 herausgleiten kann und insofern ist das Gehäuse 25 des Läufers 4 als bezüglich des Seiles 2 als umlaufend geschlossenes Gehäuse zu betrachten, aus dem das Seil 2 entweder entfernt werden kann, indem das Gehäuse 25 teilweise aufgeklappt wird, oder bei einem einteilig geschlossenen Gehäuse über spezielle Einfädelelemente auf das Seil 2 gebracht werden kann.

[0049] Der Zusatzläufer 11 ist mittels der Verbindungsstange 22 im festen Abstand oberhalb des Gehäuses 25 am Läufer 4 befestigt, und läuft als Nutenstein, vorzugsweise mit einer Rollenlagerung gelagert, im Inneren des Führungsprofiles 8, wobei die Führungsstange 22 aus deren Schlitz 12 herausragt.

[0050] Die Tragführungsvorrichtung 5 im Gehäuse 4 umfasst auch eine Bremse 6 mit einem Kipphebel 24, der T-förmig ausgebildet ist und mit seinem durchgehenden Schenkel im Normalfall, dem ungebremsten Zustand, parallel aber im geringen Abstand zum Seil 2 liegt und schwenkbar um eine Achse quer zur Ebene des T-Stückes im Gehäuse gelagert ist, etwa in der Nähe des Verbindungspunktes der Schenkel des T-Stückes.

[0051] Am freien Schenkel des T-Stückes ist die Sicherungsleine 19 befestigt, so dass entweder die Sicherungsleine oder der freie Schenkel des Kipphebels 24 aus dem Gehäuse 25 nach außen ragt.

[0052] Wird nun durch seitlichen Zug an der Sicherungsleine 19 der Kipphebel 24 aus seiner Ruhelange ausgelenkt, drückt eines der Enden des durchgehenden Schenkels des T-förmigen Kipphebels 24 gegen das Seil 2 und bremst damit die Bewegung des Läufers 4 entlang des Seiles 2 ab und bringt ihn zum Stillstand.

[0053] Somit bewirkt diese Bremse 6, dass auch bei einem vertikal verlaufenden Streckentragelement, etwa dem Seil 2, ein herabfallender Benutzer 17 aufgefangen würde: Bei einem vertikalen Seil liegt allein aufgrund der Schwerkraft der Kipphebel 24 mit seinem einen Ende immer am Seil 2 an und brems es.

[0054] Fällt dann der Benutzer 7 nach unten, so wird der Kipphebel 24 in die entgegengesetzte Richtung bewegt, d.h. diese geringe Bremsung wird gelöst, aber sofort der Kipphebel in der anderen Richtung sehr viel stärker gegen das Seil gepresst, so dass sich das nach unten gerichtete freie Ende des durchgehenden Schenkels des T-Stückes 24 gegen das Seil 2 einspreizt und der Läufer 4 zum Stillstand kommt und dabei auch das Gewicht des Benutzers 7 vollständig tragen kann.

[0055] Figur 4b zeigt weiterhin einen Karabiner 26, mit dessen Hilfe das in Figur 4b nur angedeuteten Seils 2 am Läufer 24 befestigt wird.

[0056] Zu diesem Zweck erstreckt sich der Karabiner 26 durch eine Öse im unteren Bereich des Gehäuses 25 des Läufers 4, d. h. unterhalb des Seiles 2, hindurch.

[0057] Dort ist ein Gelenk 27 erkennbar, mittels dessen ein Teil des Gehäuses 25, nämlich als Klappe 28, gegenüber dem Rest des Gehäuses 25aufgeklappt werden kann, so dass dann das Seil 2 aus oder in dem Gehäuse 25 heraus bzw. in dieses hinein verbracht werden kann.

[0058] Die Öffnungen, die die Öse für den Karabiner 26 bilden, sind einerseits im festen Teil des Gehäuses 25 und andererseits in der Klappe 28 ausgebildet.

[0059] Wenn das Seil in den Läufer 4 eingebracht ist und die Klappe 28 geschlossen ist, wird die Sicherungsleine 19 am Läufer 24 befestigt, indem der Karabiner 26 durch die Öse des Gehäuses 25 geführt und der Karabiner geschlossen wird.

[0060] Durch den Karabiner wird damit die Klappe 28 am Gehäuse 25 fixiert, die sich somit nicht mehr soweit öffnen kann, dass das Seil 2 aus dem Läufer und damit dem Gehäuse 25 heraus verbracht werden kann.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0061] 
1
Trageinheit
2
Seil
3
Fixierelement
4
Läufer
5
Tragführungsvorrichtung
6
Bremse
7
Benutzer
8
Führungsprofil
9
Querabstand
10
Längsrichtung
11
Zusatzläufer
12
Schlitz
13
Halteschenkel
14
Schlitz
15
Klettergeschirr
16a,b
Verstrebungen
17
Tragkonstruktion
17a
Flacheisen
17b
Spanngurte
17c
Radialstreben
17d
Ring
18
Kantholz
19
Sicherungsleine
20
Plattform
21
Mast
22
Verbindungsstange
23
Führungsrolle
24
Kipphebel
25
Gehäuse
26
Karabiner
27
Gelenk



Ansprüche

1. Personen-Sicherungssystem mit

- wenigstens einer ortsfesten Trageinheit (1) mit

• einem Streckentragelement, insbesondere einem Seil (2), und

• einem Fixierelement (3),

- wenigstens einem Läufer (4), der verschiebbar mittels einer Tragführungsvorrichtung (5) am Streckentragelement befestigt ist, eine Bremse (6) umfasst und mit dem Benutzer (7) verbindbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- das Fixierelement (3) ein hinterschnittenes, offenes Führungsprofil (8), umfasst,

- wenigstens am Anfang und am Ende (8a) des Führungsprofils (8) das Führungsprofil (8) im definierten Querabstand (9) zum Streckentragelement angeordnet ist und mit diesem in Längsrichtung (10) überlappt, und

- am Läufer (4) in demselben definierten Querabstand (9) zu dessen Tragführungsvorrichtung (5) ein in das Führungsprofil (8) passender Zusatzläufer (11) angeordnet und mit dem Läufer (4) verbunden ist.


 
2. Personen-Sicherungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Läufer (4) und die Tragführungsvorrichtung (5) einseitig geschlitzt ausgebildet ist und das Ende des Streckentragelementes, insbesondere des Seiles (2), mittels eines Halteschenkels (13) am Fixierelement (3) befestigt ist, welcher in einer solchen Richtung vom Streckentragelement abragt, dass es durch den Schlitz (14) des Läufers (4) hindurch bewegt werden kann, wenn sich der Zusatzläufer (11) des Läufers (4) in das Führungsprofil (8) hineinbewegt.
 
3. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Streckentragelement ein zwischen zwei Fixierelementen (3) gespanntes, nicht eigen stabiles Element, insbesondere ein Seil, ist.
 
4. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (3) Befestigungsvorrichtungen zum Befestigen an einem Mast oder Baum aufweist.
 
5. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixierelement (3) ein Führungsprofil (8) umfasst, welches insbesondere ringförmig um den Mast (21) oder Baum herum verläuft und von einem Ring radial abstehende Enden aufweist.
 
6. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsprofil (8) aus einzelnen Elementen, insbesondere Bogensegmenten, T-Stücken und Blindenden, zusammengesetzt ist.
 
7. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anfänge und Enden der Führungsprofile (8) konisch aufgeweitet sind und insbesondere auch der Schlitz (12) im Profil (8) konisch aufgeweitet ist.
 
8. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
von dem insbesondere ringförmigen Führungsprofil (8) radial nach außen blind endende Profilteile abstehen, die lang genug sind, um darin einen oder mehrere Läufer (4) aufzunehmen.
 
9. Personen-Sicherungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragführungsvorrichtung (5) eine Bremse (6) umfasst.
 




Zeichnung