[0001] Die Erfindung betrifft eine Blisterverpackung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1. In derartige Blisterverpackungen können Blister zum Abpacken von Medikamenten
in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees etc. eingesetzt sein. Die Blister bestehen
aus einer mit Näpfen zur Aufnahme von Verpackungsgut versehenen Trägerfolie sowie
einer druckempfindlichen flachen Deckfolie. Zum Entnehmen des Verpackungsguts wird
dieses durch die Deckfolie in einem dem Napf zugeordneten Durchdrückbereich durchgedrückt.
Mit diesen Verpackungen soll der Zugang zum Verpackungsgut für Kinder erschwert werden.
[0002] Es sind bereits zahlreiche Blisterverpackungen bekannt, welche sich mit der Problematik
der Kindersicherheit auseinandersetzen. Eine gattungsmässig vergleichbare Blisterverpackung
beschreibt beispielsweise die
US 2004/0188312 A1. Die darin gezeigte Blisterverpackung besteht im Wesentlichen aus einem eine Vorderseite
bildenden ersten Abschnitt mit Aussparungen zur Aufnahme der Näpfe des Blisters, einem
zweiten, die Rückseite bildenden Abschnitt sowie einem mittleren Abschnitt, der zwischen
dem Blister und dem zweiten Abschnitt angeordnet ist. Auf dem zweiten Abschnitt sind
dabei ablösbare Sperrsegmente angeordnet, die jeweils eine Aussparung für Verpackungsgut
bzw. einen entsprechenden Durchdrückbereich einer Deckfolie des Blisters abdecken.
Diese Sperrsegmente sind mit ebenfalls abtrennbaren Einzelsegmenten des Mittelabschnitts
fest durch Kleben verbunden. Auf dem vorderen ersten Abschnitt sind D-förmige Durchdrücksegmente
("push tabs") angeordnet. Durch Druck auf dieses D-förmige Segment kann ein Sperrsegment
aus dem rückseitigen Abschnitt teilweise abgetrennt werden und schliesslich weggerissen
werden. Der Durchdrückbereich liegt nun frei und das Verpackungsgut kann herausgedrückt
werden. Damit die Durchdrücksegmente nicht ohne weiteres eingedrückt werden können,
sind sie auf der Rückseite der Blisterverpackung durch abreissbare Segmente geschützt.
Diese Segmente sind auf dem zweiten Abschnitt in Reihen angeordnet, wobei jedes Segment
jeweils einem Durchdrücksegment zugeordnet ist. Erst nachdem ein solches Segment weggerissen
wurde, kann ein Durchdrücksegment zum teilweisen Herausdrücken des Sperrsegments gemäss
Funktionsbeschreibung eingedrückt werden. Zur weiteren Sicherung ist an einem vorderen
Ende der Reihe der abreissbaren Segmente ein abreissbares Band vorgesehen, das zum
Freigeben der anschliessenden Segmente zuallererst wegzureissen ist. Hinsichtlich
Kindersicherung hat sich gezeigt, dass zumindest das abreissbare Band und die daran
anschliessenden abreissbaren Segmente im rückseitigen zweiten Abschnitt verhältnismässig
schnell von Kindern weggerissen werden. Nachteilig ist weiterhin, dass wegen der Verwendung
einer Doppellage auf einer Seite des Blisters, der Materialaufwand gross ist. Insbesondere
wegen der notwendigen Klebeoperationen hat sich die Herstellung der Blisterverpackung
als aufwendig erwiesen.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere eine Blisterverpackung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche hohen Ansprüchen hinsichtlich Kindersicherung genügt. Weiter soll die Blisterverpackung
kostengünstig und einfach herstellbar sein.
[0004] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einer Blisterverpackung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die wesentlichen Komponenten der Blisterverpackung sind der
Bodenabschnitt und der Blisterabschnitt, die jeweils vorzugsweise flächig ausgebildet
sind. Der Materialaufwand für die Blisterverpackung ist deshalb gering. Je nach Einsatzzweck
könnte die Blisterverpackung als Blisterkarte, als Blister-Wallet (hierzu wäre wenigstens
ein Deckelabschnitt notwendig) oder sogar als Schachtel ausgestaltet sein. Durch die
Verwendung der erfindungsgemäss ausgebildeten Sperrsegmente und Sicherungssegmente
ist eine hohe Kindersicherheit gewährleistet. Da erst nach wenigstens teilweisem Abtrennen
der Sicherungssegmente eine Druckbeaufschlagung für den ersten Schritt zum Abtrennen
der Sperrsegmente aus dem Bodenabschnitt möglich ist, ist die Funktionsweise des Öffnungsvorgangs
zum Durchdrücken von Verpackungsgut für Kinder schwer durchschaubar. Ein weiterer
Vorteil der Blisterverpackung besteht darin, dass der Bodenabschnitt und der Blisterabschnitt
lediglich in einem äusseren Randbereich miteinander verbunden werden müssen. Diese
Fixierung kann vorzugsweise eine Klebeverbindung sein. Die Klebung kann dabei bevorzugt
in einem umlaufenden Randbereich erfolgen. Im Bereich der Sperrsegmente und Sicherungssegmente
sind in der Regel keine Klebestellen vorhanden.
[0005] Die Sicherungssegmente können durch Druck von der Rückseite her wenigstens teilweise
aus der Ebene des Blisterabschnitts abtrennbar sein. Selbstverständlich könnten die
Sicherungssegmente allenfalls auch anderweitig abgelöst werden. Alternativ wäre es
beispielsweise vorstellbar, dass an jedes Sicherungssegment jeweils eine Aussparung
zum Abpeelen bzw. Abschälen des Sicherungssegments anschliesst. Solche Aussparungen
wären derart ausgestaltet, dass sie ein Eingreifen mittels Fingernägel auf einen randseitigen
Bereich eines Sicherungssegments ermöglichen würden.
[0006] In einer ersten Ausführungsform können die Sicherungssegmente Klappabschnitte sein,
die aus der Ebene des Blisterabschnitts aufklappbar sind. Bei einem Klappabschnitt
kann es sich um eine Art Fahne handeln, die auf einfache Art und Weise ergriffen und
aufgeklappt werden kann.
[0007] Die Klappabschnitte können jeweils durch etwa U-förmige Perforationslinien gebildet
sein. Grundsätzlich wären aber auch andere nicht geschlossene Schwächungslinien denkbar.
Die Enden dieser Perforationslinien bzw. Schwächungslinien definieren eine Klapplinie,
um welche der Klappabschnitt aufklappbar ist. Die Klapplinie könnte zur Verbesserung
des Klappverhaltens durch eine Falzlinie vorgegeben sein.
[0008] Die Sicherungssegmente können durch eine geschlossene Perforationslinien-Anordnung
gebildet sein, die in zwei unterschiedlich stark ausgeführte Perforationslinienabschnitte
unterteilt ist. Ein erster Perforationslinienabschnitt weist eine schwächere Perforation
auf, wodurch das Sicherungssegment in diesem Bereich für einen ersten Abpeel-Schritt
leicht eindrückbar ist. Ein zweiter Perforationslinienabschnitt weist eine - verglichen
zum ersten Perforationslinienabschnitt - stärkere Perforation auf. Diese Perforationslinien-Anordnung
führt zu einer vorteilhaften Bedienführung, da der Anwender zuerst das Sicherungssegment
intuitiv im Bereich der schwächeren Perforation beaufschlagen würde. Die stärkere
Perforation im zweiten Perforationslinienabschnitt dient lediglich dazu, dass ein
teilweise aufgeklapptes Sicherungssegment gänzlich abgerissen werden kann. Die Perforationslinien-Anordnung
kann beispielsweise derart erreicht werden, dass für die schwächere Perforation die
Stege zwischen den Perforationsschnitten kürzer als die entsprechenden Stege bei der
stärkeren Perforation sind.
[0009] Selbstverständlich müssen die Klappabschnitte nicht zwingend nur aufklappbar ausgestaltet
sein. Die Sicherungssegmente, insbesondere die Klappabschnitte könnten allenfalls
auch durch jeweils geschlossene Perforationslinien gebildet sein. Zum Beispiel könnten
die Enden der U-förmigen Perforationslinien durch Schwächungsstege verbunden sein,
wodurch der Klappabschnitt nach dem Aufklappen auf einfache Art und Weise ganz abgetrennt
oder abgerissen werden könnte.
[0010] Vorteilhaft kann es sein, wenn jeweils ein Klappabschnitt um eine Klapplinie aufklappbar
ist, die in einer Draufsicht vorzugsweise etwa mittig durch das Sperrsegment verläuft.
Diese Klapplinie muss jedoch nicht exakt über einer Mittellinie des Sperrsegments
verlaufen. Die Klapplinie kann ein vorderes Ende eines Überlappungsbereichs zwischen
Sperrsegment und Sicherungssegment definieren. Dieser Überlappungsbereich definiert
eine Eingreiffläche auf dem Sperrsegment, die vorzugsweise ausreichend derart gross
auszugestalten ist, dass dieser Bereich durch einen Finger auf effiziente Art und
Weise beaufschlagt werden kann. Die Handhabung kann so vereinfacht und insbesondere
kann die Seniorenfreundlichkeit der Verpackung erhöht werden.
[0011] Um den Öffnungsvorgang zur Erhöhung der Kindersicherung weiter zu erschweren, kann
es zweckmässig sein, wenn der Bodenabschnitt weiterhin unter den Sicherungssegmenten
liegende Durchdrücksegmente aufweist, die von der Rückseite her eindrückbar sind.
Durch Druck auf jeweils ein Durchdrücksegment kann das Sicherungssegment teilweise
abgetrennt werden, wobei es - insbesondere bei der Ausgestaltung als Klappabschnitt
- ausgeklappt werden kann. Sofern allenfalls geringere Anforderungen an die Kindersicherung
gestellt werden, so könnten statt Durchdrücksegmente auch einfach bloss entsprechende
Aussparungen vorgesehen sein.
[0012] Vorteilhaft kann es sein, wenn ein Durchdrücksegment in der Draufsicht zur vollständigen
Abdeckung jeweils von einem Sicherungssegment umgeben ist, wobei ein Durchdrücksegment
in einem vorderen, der Klapplinie abgewandten Endbereich des Sicherungssegments flächig
anliegt.
[0013] Besonderes vorteilhaft kann es sein, wenn ein Sicherungssegment in der Draufsicht
jeweils einen Teil eines Sperrsegments abdeckt und ein Durchdrücksegment ganz abdeckt.
Eine solche Anordnung wirkt sich günstig auf die Handhabung der Blisterverpackung
aus.
[0014] Die Sperrsegmente und/oder die Durchdrücksegmente können jeweils durch geschlossene
Perforationslinien oder andere Schwächungslinien gebildet sein. Selbstverständlich
ist es aber auch denkbar, dass beispielsweise die Durchdrücksegmente als Klappteile
ausgebildet sind. In diesem Fall könnten sie durch eine U-förmige Perforationslinie
vorgegeben sein.
[0015] Die Perforationslinien für die Sperrsegmente und für die Durchdrücksegmente können
voneinander getrennt sein. Da damit die Sperrsegmente und die Durchdrücksegmente als
separate Segmente auf dem Bodenabschnitt ausgebildet sind, ist sichergestellt, dass
unbeabsichtigte Mehrfach-Öffnungen verhindert werden können.
[0016] Der Blisterabschnitt und der Bodenabschnitt können als separate flächige Bauteile
ausgebildet sein. Es kann jedoch vorteilhaft sein, wenn die Blisterverpackung aus
einem einzigen Zuschnitt aus Karton oder Kartonlaminat besteht. Selbstverständlich
könnte der Zuschnitt auch aus Kunststoff bestehen.
[0017] Die jeweiligen Segmente, d.h. die Sperrsegmente, die Sicherungssegmente und die Durchdrücksegmente,
können spiegelsymmetrisch angeordnet sein, wodurch auf einfache Art und Weise handelsübliche
Blister mit zwei parallelen Reihen von Näpfen vorteilhaft verpackt werden können.
[0018] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Zuschnitt für die vorgängig beschriebene
Blisterverpackung. Der Zuschnitt weist einen Blisterabschnitt und einen Bodenabschnitt
auf, die durch eine Falzlinie voneinander getrennt sind. Somit muss zum sandwichartigen
Einsetzen des Blisters lediglich der Bodenabschnitt um den Blisterabschnitt umgeklappt
werden. Selbstverständlich könnte der Zuschnitt weiterhin einen Deckelabschnitt aufweisen,
mit welchem zum Schutz der Näpfe der Blisterabschnitt abdeckbar wäre. Dieser Deckelabschnitt
wäre ebenfalls durch eine Falzlinie vom Blisterabschnitt oder vom Blister Bodenabschnitt
getrennt (Blisterwallet). Zusätzlich könnte an den Deckelabschnitt ein zweiter Deckelabschnitt
anschliessen, mit welchem auch noch der Bodenabschnitt abdeckbar wäre.
[0019] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1:
- Einen Zuschnitt für eine erfindungsgemässe Blisterverpackung,
- Figur 2:
- eine Draufsicht auf eine Blisterverpackung aus dem Zuschnitt gemäss Figur 1 (ohne
Blister),
- Figur 2a:
- eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnitts aus der Blisterverpackung gemäss Figur
2,
- Figur 3:
- einen Teilschnitt durch eine Blisterverpackung in Ruheposition mit einem Blister,
- Figur 4:
- die Blisterverpackung gemäss Figur 3 nach Eindrücken eines Durchdrücksegments,
- Figur 5:
- die Blisterverpackung gemäss Figur 4 nach einer Druckbeaufschlagung auf ein Sicherungssegment
bei aufgeklapptem Sicherungssegment,
- Figur 6:
- die Blisterverpackung gemäss Figur 5 in Entnahmeposition,
- Figur 7:
- einen Zuschnitt für eine Blisterverpackung gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 8:
- eine perspektivische Darstellung einer aus dem Zuschnitt gemäss Figur 7 gefertigten
Blisterverpackung mit Blick auf die Vorderseite,
- Figur 9:
- eine perspektivische Darstellung mit Blick auf die Rückseite der Blisterverpackung
gemäss Figur 8,
- Figur 10:
- die Blisterverpackung gemäss Figur 8, jedoch mit teilweise aufgeklappten Sicherungssegmenten,
- Figur 11:
- die Blisterverpackung gemäss Figur 9, wobei in einer Position ein Verpackungsgut entnommen
wurde (Entnahmeposition),
- Figur 12:
- ein Zuschnitt für eine Blisterverpackung gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 13:
- einen Zuschnitt für eine Blisterverpackung gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel,
und
- Figur 14:
- eine vergrösserte Darstellung des Details E aus Figur 13.
[0020] Figur 1 zeigt einen Zuschnitt 17 für eine Blisterverpackung. Der Zuschnitt 17 besteht
aus einem Blisterabschnitt 5 und einem Bodenabschnitt 6, die durch eine Falzlinie
16 voneinander getrennt sind. Durch Umklappen um die Falzlinie 16 kann sandwichartig
ein Blister zwischen diesen Abschnitten eingeschlossen werden. Mit F ist hierbei eine
Vorderseite und mit R eine Rückseite gekennzeichnet. Im Blisterabschnitt 5 ist eine
Mehrzahl von kreisförmigen Aussparungen erkennbar, in welche Näpfe eines Blisters
aufnehmbar sind. Jeweils seitlich neben jeder Aussparung 10 sind Sicherungssegmente
8 angeordnet, die jeweils durch U-förmige Perforationslinien gebildet sind. Im Bodenabschnitt
6 sind Sperrsegmente 7 sowie Durchdrücksegmente 9 angeordnet, die jeweils durch geschlossene
Perforationslinien 14 und 15 vorgegeben sind. Selbstverständlich wäre es auch denkbar,
dass ein Durchdrücksegment lediglich als Klappabschnitt ausgebildet ist. In diesem
Falle würde man eine nicht geschlossene Perforationslinie vorsehen, wobei deren Enden
jeweils eine Klapplinie vorgeben.
[0021] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die Vorderseite F des Blisterabschnitts 5, wobei
der Bodenabschnitt um die Falzlinie umgeklappt wurde. Durch die Aussparung 10 ist
ein Teil der Sperrsegmente 7 erkennbar, welche einen Durchdrückbereich für Verpackungsgut
einer Deckfolie eines Blisters versperren. Wie die einzelnen Segmente in umgeklapptem
Zustand übereinander angeordnet sind, ist aus der Detaildarstellung gemäss Figur 2a
erkennbar. Hier sind zum besseren Verständnis die eigentlich verdeckten oder teilweise
verdeckten Perforationslinien 15 bzw. 14 ebenfalls dargestellt. Das Durchdrücksegment
9 ist ersichtlicherweise vom Sicherungssegment 8 umgeben und somit vollständig abgedeckt.
Dabei liegt ein vorderer Bereich des Sicherungssegments 8 flächig über dem Durchdrücksegment
9. Die Enden der Perforationslinie 12 sind durch eine mit 13 angedeutete Klapplinie
miteinander verbunden. Diese Klapplinie 13 kann beispielsweise durch eine mit entsprechenden
Werkzeugen geschaffene Falzlinie sein. Eine solche Bearbeitung ist jedoch nicht zwingend
notwendig, da sich eine Klapplinie automatisch beim Klappen des Sicherungssegments
8 ergeben würde. Das Sicherungssegment 8 überlappt das Sperrsegment, wobei die Klapplinie
13 in etwa mittig durch das Sperrsegment 7 verläuft. Der Überlappungsbereich zwischen
Sperrsegment 7 und Sicherungssegment 8 definiert eine Eingreiffläche, die ausreichend
gross zu wählen ist, damit in diesem Bereich effizient Druck mit einem Finger auf
das Sperrsegment 7 ausgeübt werden kann. Die Funktionsweise zum Öffnen der Blisterverpackung
ist nachfolgend anhand der Figuren 3 bis 6 dargestellt.
[0022] In Figur 3 ist eine Blisterverpackung 1 für einen Blister 2 gezeigt, bei welcher
der Blister sandwichartig zwischen dem Blisterabschnitt 5 und dem Bodenabschnitt 6
eingesetzt ist. Jeweils ein Napf 3 des Blisters ist durch die Aussparung 10 durchgeführt.
Der Blister 2 besteht im Wesentlichen aus einer mit einer Mehrzahl von Näpfen 3 zur
Aufnahme von Verpackungsgut 18 versehenen Trägerfolie 4 und eine die Näpfe verschliessenden
Deckfolie 11. Die Trägerfolie 4 besteht in der Regel aus einem transparenten oder
nicht-transparenten Kunststoff; die Deckfolie 11 besteht beispielsweise aus Aluminium,
Papier, einem Laminat oder einem anderen geeigneten Material, durch welches Verpackungsgut
durchdrückbar ist. Aus der Ruheposition gemäss Figur 3 ist erkennbar, dass das Sperrsegment
7 jeweils einen Durchdrückbereich der Deckfolie 11 für das Verpackungsgut 18 abdeckt.
Zum Abtrennen des Sperrsegments 7 zum Erstellen einer Entnahmeposition müsste in einem
ersten Schritt durch Druck von der Vorderseite F her das Sperrsegment teilweise aus
dem Bodenabschnitt abgetrennt werden, wodurch es in einem zweiten Schritt zum Wegreissen
erfassbar wäre (vgl. Fig. 5). Ersichtlicherweise ist dies jedoch durch das Sicherungssegment
8 im Blisterabschnitt 5 verhindert.
[0023] Wie aus Figur 4 hervorgeht, muss ein Benutzer zuerst beispielsweise mit einem Finger
Druck von der Rückseite R auf das Durchdrücksegment 9 ausüben, wodurch das Sicherungssegment
8 teilweise aus der Ebene des Blisterabschnitts 5 abgetrennt wird. Ersichtlicherweise
handelt es sich bei dem Sicherungssegment 8 um einen fahnenartigen Klappabschnitt,
der um die mit 13 angedeutete Klapplinie aufklappbar ist. Dieser Klappabschnitt kann
dann von der Vorderseite F her weiter aufgeklappt werden, wodurch das Sperrsegment
7 teilweise freigegeben ist. Nun kann es von der Vorderseite F auf der freigegebenen
Seite hinausgedrückt werden. Dieser Schritt ist in Figur 5 dargestellt. Durch Druck
mit einem Finger über den Überlappungsbereich auf das Sperrsegment 7 wird in einem
ersten Schritt das Sperrsegment teilweise aus dem Bodenabschnitt 6 abgetrennt. Ersichtlicherweise
wird dabei in der Regel das Sperrsegment 7 nur leicht ausgeklappt. Nach diesem ersten
Schritt könnte nun das freie Ende des Sperrsegments 7 erfasst werden und dann das
Sperrsegment weggerissen werden. Der Durchdrückbereich im Bereich der Deckfolie 11
zum Hindurchdrücken des Verpackungsguts 18 läge dann frei. Wie Figur 5 weiterhin zeigt,
wurde das Durchdrücksegment vollständig abgelöst, wodurch eine durchgehende Öffnung
22 im Bodenabschnitt 6 entsteht. Man könnte sich nun vorstellen, dass - falls geringere
Anforderungen an die Kindersicherung gestellt werden - man statt der Durchdrücksegmente
bereits in der Ruheposition derartige Öffnungen (22) vorsehen würde.
Figur 6 zeigt die Blisterverpackung 1 in der Entnahmeposition. Ersichtlicherweise
wurde das Verpackungsgut 18 bereits durch die Deckfolie 11 hindurchgedrückt. Weiterhin
ist erkennbar, dass das Sperrsegment vollständig abgelöst wurde. Einem Fachmann ist
allerdings klar, dass für die Entnahme des Verpackungsguts eine derartige vollständige
Ablösung des Sperrsegments nicht unbedingt notwendig wäre. Ein Ausklappen des Sperrsegments
würde an sich genügen.
[0024] Der Zuschnitt 17 gemäss Figur 7 unterscheidet sich vom Zuschnitt gemäss Figur 1 lediglich
dadurch, dass zusätzlich ein Deckelabschnitt 19 zum Abdecken der Näpfe vorgesehen
ist. Der Deckelabschnitt 19 ist dabei über einen Gelenkstreifen mit dem Bodenabschnitt
6 verbunden. Der Gelenkstreifen ist durch die zwei Falzlinien 20 vorgegeben.
[0025] In den Figuren 8 und 9 ist eine Vorderansicht und eine Rückansicht einer offenen
Blisterverpackung 1 zu sehen, wobei hierfür der Zuschnitt gemäss vorhergehender Figur
7 verwendet wurde. Aus Figur 8 ist beispielsweise erkennbar, dass in den Näpfen 3
jeweils Tabletten 18 eingesetzt sind. Selbstverständlich könnte in den Blister auch
anderes Verpackungsgut für medizinische Anwendungen oder andere Anwendungen aufgenommen
sein.
[0026] In Figur 10 sind unterschiedlich aufgeklappte Sicherungssegmente 8 erkennbar. Ein
mit 8' gekennzeichnetes Sicherungssegment ist lediglich leicht aufgeklappt; ein mit
8'' gekennzeichnetes Sicherungssegment ist nahezu um einen Klappwinkel von 90° aufgeklappt.
In der 8'' zugeordneten Position ist die durch das wenigstens teilweise Ablösen des
Durchdrücksegments geschaffene Öffnung 22 sowie ein Teil des Sperrsegments 7 erkennbar.
In Figur 11 ist ein mit 9' gekennzeichnetes Durchdrücksegment dargestellt, welches
nicht ganz abgelöst wurde, sondern lediglich umgeklappt ist. Hingegen wurde das Sperrsegment
vollständig abgelöst, wodurch sich eine freie Sicht durch die Öffnung 21 auf den Blister
ergibt. So ist etwa in Figur 11 eine infolge Hindurchdrücken zerstörte Deckfolie 11'
erkennbar.
[0027] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zuschnitts 17 für eine Blisterverpackung ist
in Figur 12 gezeigt. Hier sind im Bodenabschnitt keine Durchdrücksegmente vorgesehen.
Die Sperrsegmente 7 im Bodenabschnitt 6 entsprechen jedoch im Wesentlichen denjenigen
der vorangegangenen Ausführungsbeispielen. Die Sicherungssegmente 8 sind also nicht
durch Druck von der Rückseite her aus der Ebene des Blisterabschnitts 5 abtrennbar.
Das Ablösen der Sicherungssegmente 8 wird in Figur 12 mit Hilfe von Aussparungen 24
ermöglicht. Ersichtlicherweise schliesst an jedes Sicherungssegment seitlich eine
Aussparung 24 an, die ein Herauspeelen des Sicherungssegments 8 mittels Fingernägel
ermöglicht.
[0028] In Figur 13 ist ein Zuschnitt 17 für eine schachtelartige Blisterverpackung gezeigt.
Der Zuschnitt 17 weist einen Schachtelbodenabschnitt 25 auf, an welchem jeweils seitlich
durch Falzlinien voneinander getrennte Stegabschnitte zur Bildung einer prismatischen
Hohlseitenwand anschliessen. Zum Verschliessen der Schachtel dient ein Deckelschachtelabschnitt
26. Derartige Schachteln sind (jedoch ohne Kindersicherung) beispielsweise aus der
WO 2006/040230 bekannt geworden. Weiterhin ist aus Figur 13 erkennbar, dass das Sicherungssegment
8 durch eine geschlossene Perforationslinie 12 gebildet ist, wodurch es abgerissen
werden kann. Sodann sind die Perforationslinien 12, 14 und 15 auf spezielle Weise
ausgestaltet (vgl. Fig. 14).
[0029] Figur 14 zeigt Details der Perforationslinien für die einzelnen Segmente 7, 8 und
9. Das Sicherungssegment 12 ist in zwei unterschiedlich stark ausgeführte Perforationslinienabschnitte
unterteilt. Ein erster Perforationslinienabschnitt 12' weist eine schwächere Perforation
auf, wodurch das Sicherungssegment in diesem Bereich für einen ersten Abpeel-Schritt
leicht eindrückbar ist. Ein zweiter Perforationslinienabschnitt 12'' weist eine -
verglichen mit dem ersten Perforationslinienabschnitt 12' - stärkere Perforation auf.
Diese Perforation ist so ausgelegt, dass dieser Bereich nicht eingedrückt, sondern
nur abgerissen werden kann. Die stärkere Perforation im zweiten Perforationslinienabschnitt
12'' dient dazu, dass ein teilweise aufgeklapptes Sicherungssegment gänzlich abgerissen
werden kann. Ersichtlicherweise wird diese Anordnung dadurch geschaffen, dass für
die schwächere Perforation 12' die Stege zwischen den einzelnen Perforationsschnitten
kürzer als die entsprechenden Stege bei der stärkeren Perforation 12'' sind. Das Sperrsegment
7 ist ersichtlicherweise ebenfalls in zwei unterschiedlich stark ausgeführte Perforationslinienabschnitte
14' und 14'' unterteilt.
1. Blisterverpackung (1) für einen Blister (2) mit einem eine Vorderseite (F) bildenden
Blisterabschnitt (5) und einem eine Rückseite (R) bildenden Bodenabschnitt (6), zwischen
welchen der Blister sandwichartig einsetzbar oder eingesetzt ist, wobei der Blisterabschnitt
(5) Aussparungen (10) zur Aufnahme der Näpfe (3) des Blisters (2) aufweist und wobei
im Bodenabschnitt (6) abtrennbare Sperrsegmente (7) angeordnet sind, die jeweils einen
Durchdrückbereich für Verpackungsgut (18) in einer Deckfolie (11) des Blisters in
einer Ruheposition abdecken und die zum Erstellen einer Entnahmeposition in einem
ersten Schritt durch Druck von der Vorderseite (F) her teilweise aus dem Bodenabschnitt
abtrennbar sind, wodurch ein teilweise abgetrenntes Sperrsegment (7) in einem zweiten
Schritt zum Wegreissen erfassbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Blisterabschnitt (5) die Sperrsegmente (7) jeweils überlappende Sicherungssegmente
(8) angeordnet sind, die vorzugsweise durch Druck von der Rückseite her wenigstens
teilweise aus der Ebene des Blisterabschnitts (5) abtrennbar sind, wobei die Sicherungssegmente
(8) derart ausgestaltet sind, dass sie in Ruheposition einen Eingriff auf die Sperrsegmente
(7) verhindern und erst nach wenigstens teilweisem Abtrennen der Sicherungssegmente
(8) eine Druckbeaufschlagung für den ersten Schritt zum Abtrennen der Sperrsegmente
(7) aus dem Bodenabschnitt (6) erlauben.
2. Blisterverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungssegmente (8) jeweils durch geschlossene Perforationslinien (14, 15)
gebildet sind oder dass die Sicherungssegmente (8) Klappabschnitte sind, die aus der
Ebene des Blisterabschnitts (5) aufklappbar sind.
3. Blisterverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungssegmente Klappabschnitte (8) sind, die durch etwa U-förmige Perforationslinien
(12) gebildet sind.
4. Blisterverpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Klappabschnitt (8) um eine Klapplinie (13) aufklappbar ist, die in einer
Draufsicht vorzugsweise etwa mittig durch das Sperrsegment (7) verläuft.
5. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (6) weiterhin unter den Sicherungssegmenten (8) liegende Durchdrücksegmente
(9) aufweist, die zum teilweisen Abtrennen, insbesondere zum Ausklappen der Sicherungssegmente
(8) von der Rückseite (R) her eindrückbar sind.
6. Blisterverpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchdrücksegment (9) in der Draufsicht zur vollständigen Abdeckung jeweils von
einem Sicherungssegment (8) umgeben ist, wobei das Durchdrücksegment (9) vorzugsweise
in einem Endbereich des Sicherungssegments (8) flächig anliegt.
7. Blisterverpackung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherungssegment (8) in der Draufsicht jeweils einen Teil eines Sperrsegments
(7) und ein Durchdrücksegment (9) ganz abdeckt.
8. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrsegmente (7) und/oder die Durchdrücksegmente (9) jeweils durch geschlossene
Perforationslinien (14, 15) gebildet sind.
9. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationslinien (14, 15) für die Sperrsegmente (7) und die Durchdrücksegmente
(9) voneinander getrennt sind.
10. Blisterverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem einzigen Zuschnitt aus Karton oder Kartonlaminat besteht.
11. Zuschnitt für eine Blisterverpackung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Blisterabschnitt (5) und der Bodenabschnitt (6) durch eine Falzlinie (16) voneinander
getrennt sind.