[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transport zweier flacher
Gegenstände. Die Gegenstände sind insbesondere biegsame Sendungen, die in ein Stapelfach
transportiert werden.
[0002] Eine Sortieranlage für flache biegsame Sendungen transportiert jede zugeführte Sendung
und gibt sie in eines von mehreren Stapelfächern aus. Die Sortieranlage transportiert
die Sendungen in eine bestimmte Start-Richtung. Um diejenigen Sendungen auszuschleusen,
die in ein bestimmtes Stapelfach gelangen sollen, sind diese Sendungen aus der Start-Richtung
in eine Ziel-Richtung umzulenken.
[0003] Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 14 sind aus
EP 0915051 B1 bekannt. Dort wird beschrieben, wie ein Schuppenstrom überlappender Sendungen erzeugt
wird. Dieser Schuppenstrom wird in die Ziel-Richtung umgelenkt und in ein Stapelfach
befördert. Zwei aufeinander folgende Sendungen, die in dasselbe Stapelfach transportiert
werden, überlappen sich während des Transports in die Ziel-Richtung.
[0004] Die Antriebsrollen der weiteren Führungsbänder arbeiten in einem Start-Stopp-Betrieb
mit kurzen Umschaltzeiten. Die weiteren Führungsbänder müssen straff gespannt sein,
um die Sendungen sicher zu transportieren. Die Bildung des Schuppenstroms funktioniert,
solange die Sendungen zureichend flach sind.
[0005] Das aus
EP 0915051 B1 bekannte Verfahren stößt an Grenzen, wenn es in einer Sortieranlage angewendet wird,
die Sendungen von sehr unterschiedlicher Dicke sortieren können soll. Dicke überlappende
Sendungen können nämlich nicht mehr von den beiden weiteren Führungsbändern transportiert
werden. Technisch unmöglich oder wenigstens unwirtschaftlich wäre es, eine Antriebsrolle
eines weiteren Führungsbandes beweglich zu lagern, so dass der Abstand zwischen den
beiden weiteren Führungsbändern veränderlich wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
14 bereitzustellen, die vermeidet, dass einer der beiden Gegenstände sich beim Umlenken
oder beim Transport in die Ziel-Richtung in der Führungseinrichtung verklemmt.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwei flache Gegenstände zunächst hintereinander
in eine Start-Richtung transportiert werden. Bei diesem Transport ist zwischen den
Gegenständen eine Lücke vorhanden. Der vorauslaufende Gegenstand wird in eine Ziel-Richtung
umgelenkt. Eine Führungseinrichtung transportiert den vorauslaufenden Gegenstand anschließend
in die Ziel-Richtung und stoppt diesen dann ab.
[0009] Die Summe der Dicken der beiden Gegenstände wird ermittelt. Falls die Dicken-Summe
kleiner oder gleich einer vorgegebenen Dicken-Schranke ist, so werden folgende Schritte
ausgeführt: Sobald der nachfolgende Gegenstand während des Transports in die Start-Richtung
eine bestimmte Position erreicht, wird die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden
Gegenstands ausgelöst. Dieses Auslösen geschieht dergestalt, dass der nachfolgende
Gegenstand beim Umlenken auf den vorauslaufenden Gegenstand auftrifft und beim Transport
in die Ziel-Richtung den vorauslaufenden Gegenstand wenigstens zeitweise überlappt.
[0010] Falls die Dicken-Summe größer als die Dicken-Schranke ist, so wird ebenfalls die
Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands ausgelöst. Diese Auslösung
geschieht hingegen so, dass zwischen dem vorauslaufenden und dem nachfolgenden Gegenstand
eine Lücke verbleibt. Diese Lücke wird sowohl während des Umlenkens als auch beim
Weitertransport in die Ziel-Richtung eingehalten. Dadurch überlappen dicke Gegenstände
sich nicht. Gerade dickere Gegenstände, z. B. Briefe, sind in der Regel stabiler als
dünne, so dass diese dickeren Gegenstände nicht überlappend transportiert zu werden
brauchen.
[0011] Die Erfindung ermöglicht es, sowohl dünne als auch dicke Gegenstände von der Start-Richtung
in die Ziel-Richtung umzulenken. Nicht erforderlich ist es, die zu transportierenden
und umzulenkenden Gegenstände vorab nach ihrer Dicke zu sortieren oder zu klassifizieren.
Weiterhin spart die Erfindung die Notwendigkeit ein, die Führungseinrichtung so auszugestalten,
dass sie sich an unterschiedlich dicke Gegenstände anpasst. Vielmehr ermöglicht die
Erfindung es, dieselbe Führungseinrichtung für unterschiedlich dicke Gegenstände zu
verwenden. Dadurch, dass dünne Gegenstände beim Weitertransport in die Ziel-Richtung
überlappen, wird verhindert, dass diese mit ihren Kanten aneinander stoßen und verknicken.
Vorzugsweise wird die unterschiedliche Behandlung von dünneren Gegenständen (die Dicken-Summe
ist kleiner oder gleich der Dicken-Schranke) und dickeren Gegenständen wie folgt bewirkt:
Bei dickeren Gegenständen wird die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden
Gegenstands früher ausgelöst als bei dünneren Gegenständen. Durch die frühere Auslösung
"erwischt" der nachfolgende Gegenstand den vorauslaufenden Gegenstand nicht, vielmehr
wird beim Weitertransport in die Ziel-Richtung eine Lücke zwischen den beiden Gegenständen
bewirkt. Durch die spätere Auslösung "erwischt" hingegen der nachfolgende Gegenstand
den vorauslaufenden, so dass die beiden Gegenstände überlappend in die Ziel-Richtung
transportiert werden.
Das Verfahren wird vorzugsweise für eine Abfolge von aufeinander folgenden Gegenständen
angewendet, und zwar jeweils auf ein Paar von unmittelbar aufeinander folgenden Gegenständen.
Der nachfolgende Gegenstand wird nach dem Umlenken und dem Transport in die Ziel-Richtung
zum vorauslaufenden Gegenstand, dem weitere nachfolgen.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Hierbei
zeigen:
- Fig. 1
- die Anordnung des Ausführungsbeispiels vor dem Umlenken der nachfolgenden Sendung
mit gestoppter vorauslaufender Sendung;
- Fig. 2
- die Anordnung von Fig. 1 im Falle zweier dünner Sendungen in dem Moment, in dem die
nachfolgende Sendung auf die vorauslaufende auftrifft;
- Fig. 3
- die Anordnung von Fig. 1 im Falle zweier dicker Sendungen in dem Moment, in dem die
nachfolgende Sendung auf die vorauslaufende auftrifft;
- Fig. 4
- ein Flussdiagramm, welches das Verfahren des Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
[0013] Im Ausführungsbeispiel sind die zu transportierenden Gegenstände flache biegsame
Sendungen. Unter dem Begriff "Sendungen" werden insbesondere Standard- und Großbriefe
sowie Postkarten und flache Warensendungen verstanden.
[0014] Verschiedene Postsendungen mit unterschiedlichen Abmessungen werden durch dieselbe
Sortieranlage bearbeitet. Diese Sortieranlage transportiert jede Sendung und gibt
sie in eines von mehreren Stapelfächern aus. Hierfür identifiziert die Sortieranlage
die Zieladresse jeder Sendung. In welches Stapelfach eine Sendung ausgegeben wird,
hängt von der Zieladresse ab. In jedem Stapelfach werden die Sendungen vorzugsweise
auf Vorderkante und Unterkante ausgerichtet gestapelt. Die Sendungen werden mit den
Flächen nebeneinander gestapelt. Die Sendungen sollen in der Reihenfolge im Stapelfach
gestapelt werden, in der sie die Führungsbänder und die weiteren Führungsbänder durchlaufen.
[0015] Die Sortieranlage transportiert die Sendungen zunächst in eine bestimmte Start-Richtung.
Um diejenigen Sendungen auszuschleusen, die in ein bestimmtes Stapelfach gelangen
sollen, sind diese Sendungen aus der Start-Richtung in eine Ziel-Richtung umzulenken.
Zwischen Start-Richtung und Ziel-Richtung liegt ein spitzer Winkel α von z. B. 30
Grad. Nach dem Transport in das Stapelfach stoßen die Sendungen an eine Wand des Stapelfachs
an, die quer zur Ziel-Richtung steht. Dadurch werden die Vorderkanten der Sendungen
ausgerichtet.
[0016] Möglich ist, dass eine Stapelspindel (eine Art drehbares Schneckengewinde) die Sendung
nach dem Auftreffen auf die Wand in eine Stapelrichtung senkrecht zur Ziel-Richtung
bewegt. Oder ein Hakenelement oder eine Rotationsstütze schiebt sich während des Umlenkens
zeitweise zwischen zwei aufeinander folgende Sendungen. Trotzdem kann es passieren,
dass eine nachfolgende Sendung so auf die ihr vorauslaufende Sendung aufprallt, dass
die vorauslaufende oder die nachfolgende Sendung geknickt oder verdreht wird und eine
Beschädigung einer Sendung oder ein Stau auftritt.
[0017] Möglich ist, dies dadurch zu verhindern, dass die Lücke zwischen zwei aufeinander
folgenden Sendungen sehr groß wird. Dann ist aber der Durchsatz von Sendungen unzureichend.
[0018] Im Ausführungsbeispiel wird ein anderes Verfahren angewendet, um die Gefahr von Knicken
oder Beschädigung zu vermeiden und dennoch einen großen Durchsatz zu erreichen: die
Bildung eines Schuppenstroms überlappender Sendungen.
[0019] Die Sendungen transportiert und sortiert Sendungen unterschiedlicher Dicken. Diese
Sendungen werden nicht in Abhängigkeit von ihren Dicken sortiert, sondern abhängig
von ihren Zieladressen, z. B. um eine bestimmte Gangfolge eines Postzustellers zu
ermöglichen. Daher können die Dicken von aufeinander folgenden Sendungen - innerhalb
bestimmter Grenzen - beliebig variieren. Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein,
dickere Sendungen gesondert zu behandeln, was Zeit und Aufwand erfordern würde. Erfindungsgemäß
wird vielmehr eine beliebige Abfolge mit dickeren und dünneren Sendungen umgelenkt.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Anordnung zum Ausführen der Erfindung. Zur Verdeutlichung ist zwischen
den Antriebsrollen und den Führungsbändern ein Abstand eingezeichnet.
[0021] Die Anordnung umfasst zwei in Start-Richtung S-R gesehen - hintere Endlos-Führungsbänder
1, 2 und zwei weitere Endlos-Führungsbänder 3,4. Diese vier Endlos-Führungsbänder
sind straff gespannt und aus einem elastischen Werkstoff gefertigt, um flache Sendungen
ohne Schlupf und ohne Beschädigung transportieren zu können. Weiterhin umfasst die
Anordnung eine Lichtschranke Li, deren Lichtstrahl von Sendungen unterbrochen wird,
wenn diese von den beiden Führungsbändern 1,2 in die Start-Richtung S-R transportiert
werden. Ein in Fig. 1 nicht gezeigter Regler empfängt Messwerte von der Lichtschranke
Li und steuert den Antrieb für die Antriebsrollen der weiteren Führungsbänder 3,4
an.
[0022] In Fig. 1 wird weiterhin eine Querwand 9 eines Stapelfachs gezeigt. Diese Querwand
9 richtet mehrere Sendungen Se3, Se4 aus.
[0023] Eine Sendung Se1 wird zunächst in die Start-Richtung S-R transportiert, und zwar
zwischen den beiden hinteren Endlos-Führungsbändern 1,2. Die Sendung Se1 schießt über
die beiden hinteren Führungsbänder 1,2 hinaus und trifft auf das weitere straffe Endlos-Führungsband
4. Dieses lenkt die Sendung Se1 in die Ziel-Richtung Z-R um und befördert sie weiter.
Die Sendung Se1 wird zwischen die beiden weiteren Führungsbänder 3,4 gezogen und weitertransportiert.
Hierbei wird die Sendung Se1 um die - in Ziel-Richtung - hintere Antriebsrolle 10
des zweiten weiteren Führungsbandes 3 gebogen.
[0024] Die Sendung Se1 wird gestoppt, sobald zwischen dem Knickpunkt K (dem Mittelpunkt
des gebogenen Abschnitts der Sendung Se1) und der Hinterkante Hk1 der Sendung Se1
(gesehen in Ziel-Richtung Z-R) ein vorgegebener Abstand s befindet. Dies wird erreicht,
indem zwischen die Antriebsrollen der weiteren Führungsbänder 3,4 gestoppt werden.
Das gesteuerte Stoppen bewirkt, dass die Hinterkante Hk1 einer gestoppten Sendung
Se1 sich stets an der gleichen Position befindet.
[0025] Um die vorauslaufende Sendung Se1 positionsgenau zu stoppen, meldet die Lichtschranke
Li an den Regler, wann die Hinterkante Hk1 der Sendung Se1 die Lichtschranke Li passiert
hat. Weil die Transportgeschwindigkeit vorgegeben ist, steht fest, wann die vorauslaufende
Sendung Se1 die in Fig. 1 gezeigte Position erreicht hat, in dem gerade der Abstand
s auftritt. Der Regler bewirkt nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne T0, dass
die weiteren Führungsbänder 3,4 die vorauslaufende Sendung Se1 stoppen. Diese Zeitspanne
T0 beginnt in dem Moment, in dem die Hinterkante Hk1 der vorauslaufenden Sendung Se1
die Lichtschranke Li1 passiert hat.
[0026] In dieser gestoppten Position liegt der hintere Abschnitt, der die Länge s hat, nur
an dem ersten weiteren Führungsband 4 an. Der vordere Abschnitt ist zwischen den beiden
weiteren Führungsbändern 3, 4 eingeklemmt. Weil die Sendungen unterschiedliche Längen
haben können, variiert auch die Länge des vorderen Abschnitts von Länge zu Länge (z.
B. zwischen 127 und 292 mm).
[0027] Die gestoppte Sendung Se1 verbleibt mindestens so lange in der gestoppten und in
Fig. 1 gezeigten Position, bis eine weitere Sendung Se2 die Lichtschranke Li passiert
hat. Die gestoppte Sendung Se1 fungiert als die vorauslaufende Sendung, die weitere
Sendung Se2 als die nachfolgende Sendung. Erfindungsgemäß wird die Dicke jeder Sendung
gemessen und zwischengespeichert. Beispielsweise aus
DE 4216146 C1, aus
DE 10319723 B3 und aus
US 2005280833 A1 sind Vorgehen bekannt, um die Dicke einer bewegten flachen Sendung berührungslos
zu messen. Auch andere Verfahren zur Dickenmessung lassen sich anwenden.
[0028] Diese Dickenmessungen werden durchgeführt, während die Sendungen in die Start-Richtung
S-R transportiert werden, oder noch früher, jedenfalls vor dem Umlenken in die Ziel-Richtung
Z-R. Vorzugsweise wird die Dicke jeder Sendung "in voller Fahrt", also ohne die Sendung
abzubremsen, gemessen.
Die gemessenen Dicken d1, d2 zweier aufeinander folgenden Sendungen Se1, Se2, die
beide in die Ziel-Richtung Z-R umzulenken sind, werden addiert. Dadurch wird eine
Dicken-Summe berechnet.
[0029] Geprüft wird, ob die Summe aus der Dicke d1 der vorauslaufenden Sendung Se1 und der
Dicke d2 der nachfolgenden Sendung Se2 eine vorgegebene Dicken-Schranke DS übersteigt
oder nicht. Die Dicken-Schranke DS ist vorzugsweise das Doppelte der maximalen Dicke
eines Standardbriefes, z. B. 2 * 6,5 mm = 13mm. Die Dicken-Schranke DS lässt sich
an unterschiedliche Anforderungen, z. B. unterschiedliches Sendungsaufkommen, anpassen,
ohne weitere Bestandteile der Anforderung abändern zu müssen.
[0030] Falls die Dicken-Summe d1+d2 kleiner oder gleich der Dicken-Schranke DS ist, so werden
die beiden Sendungen Se1, Se2 dergestalt umgelenkt, dass sie sich beim Transport in
die Ziel-Richtung überlappen.
[0031] Die Lichtschranke Li misst, wann eine nachfolgende und noch nicht umgelenkte Sendung
Se2 die Lichtschranke Li passiert hat. Auslösendes Ereignis für die Fortsetzung des
Transports ist, dass die Vorderkante Vk2 von Se2 die Lichtschranke Li passiert. Der
Regler steuert den Antrieb der weiteren Führungsbänder 3,4 so an, dass die weiteren
Führungsbänder in einem Start-Stopp-Betrieb arbeiten. Zum oder nach dem auslösenden
Ereignis startet der Regler den Antrieb wieder. Dadurch beschleunigen die weiteren
Führungsbänder 3,4 die vorauslaufende Sendung Se1 auf eine vorgegebene Transportgeschwindigkeit.
[0032] Die nachfolgende Sendung Se2 wird gleichzeitig mit derselben Transportgeschwindigkeit
zunächst weiter in die Start-Richtung S-R transportiert. Sie trifft dann mit ihrer
Vorderkante Vk2 auf die bewegte vorauslaufende Sendung Se1, und zwar so, dass zwischen
dem Auftreffpunkt und der Hinterkante Hk1 der vorauslaufenden Sendung Se1 ein vorgegebener
Abstand c liegt. Die vorauslaufende Sendung Se1 und die nachfolgende Sendung Se2 beschreiben
das sogenannte Einschuss-Dreieck. Das Einschuss-Dreieck weist einen spitzen Winkel
auf, der gleich dem Winkel α zwischen Start-Richtung S-R und Ziel-Richtung Z-R ist.
[0033] Hierdurch überlappen die vorauslaufende und die nachfolgende Sendung in einem Bereich
der Länge c - gemessen in der Ziel-Richtung. Dieser Überlappungsbereich wird von der
Hinterkante Hk1 der vorauslaufenden Sendung Se1 und der Vorderkante Vk2 der nachfolgenden
Sendung Se2 begrenzt. Der Abstand zwischen Hinterkante Hk1 und Vorderkante Vk2 beträgt
gerade c.
[0034] Fig. 2 zeigt die Anordnung von Fig. 1 im Falle zweier dünner Sendungen in dem Moment,
in dem die nachfolgende Sendung Se2 auf die vorauslaufende Sendung Se1 auftrifft.
[0035] Die vorauslaufende Sendung Se1 liegt an dem straffen weiteren Führungsband 4 an,
und zwischen Start-Richtung S-R und Ziel-Richtung Z_R liegt ein spitzer Winkel. Daher
lenkt die bewegte vorauslaufende Sendung Se1 die nachfolgende Sendung Se2 in die Ziel-Richtung
Z-R um. Die nachfolgende Sendung Se2 gerät ebenfalls zwischen die beiden weiteren
Führungsbänder 3, 4 und wird in die Ziel-Richtung Z-R transportiert.
[0036] Die Vorderkante Vk2 der nachfolgenden Sendung Se2 schaltet die Antriebsrollen der
weiteren Führungsbänder 3, 4 ein, ihre Hinterkante schaltet diese wieder aus. Die
nachfolgende Sendung Se2 wird anschließend zur vorauslaufenden Sendung, deren hinterer
Abschnitt mit der Länge s nur an einem weiteren Führungsband 4 anliegt.
[0037] Dadurch wird ein Schuppenstrom überlappender Sendungen gebildet. Der Schuppenstrom
trifft auf die Wand des Stapelfachs. Die Überlappung verhindert eine Kollision zwischen
Sendungen beim Auftreffen auf die Querwand 9 des Stapelfachs. Diese Erfindung arbeitet
besser als eine Stapelspindel.
[0038] Dieses Verfahren wird dann durchgeführt, wenn die Dicken-Summe kleiner oder gleich
der Dicken-Schranke ist.
[0039] Die nachfolgende Sendung Se2 "erwischt" die vorauslaufende Sendung Se1. Die weiteren
Führungsbänder 3, 4 werden hierfür so gestartet, dass die beiden Sendungen Se1, Se2
sich beim Transport durch die beiden Führungsbänder 3, 4 um c überlappen. Für Standardbriefe
wird somit die vorteilhafte und technisch realisierbare Überlappung als Schuppenstrom
erzielt. Vorzugsweise wird hierbei eine Variation des gerade beschriebenen Verfahrens
durchgeführt: Die weiteren Führungsbänder werden nicht sofort gestartet, nachdem die
Vorderkante Vk2 der nachfolgenden Sendung Se2 die Lichtschranke Li erreicht hat, sondern
erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitschranke. Die messende Lichtschranke Li wird
z. B. - in Start-Richtung S-R gesehen - gegenüber der Ausgestaltung in
EP 0915051 B1 flussaufwärts verschoben.
[0040] Eine alternative Variation gegenüber der Ausgestaltung in
EP 0915051 B1 ist die, dass die Antriebsrollen die weiteren Führungsbänder langsamer beschleunigen,
wenn die Dicken-Summe kleiner als die Dicken-Schranke ist.
[0041] Falls die Dicken-Summe hingegen größer als die Dicken-Schranke ist, so wird ein Überlappen
der beiden aufeinander folgenden Sendungen vermieden. Hierfür werden die beiden weiteren
Führungsbänder so früh gestartet, dass die vorauslaufende Sendung Se1 und die nachfolgende
Sendung Se2 nicht überlappen. Vielmehr entsteht zwischen den beiden Sendungen Se1,
Se2 wiederum eine Lücke, wenn die beiden weiteren Führungsbänder 3, 4 die beiden Sendungen
Se1, Se2 in die Ziel-Richtung Z-R transportieren. Diese Lücke kann genauso groß sein
wie die Lücke beim vorhergehenden Transport in die Start-Richtung oder aber von jener
Lücke differieren.
[0042] Fig. 3 zeigt die Anordnung von Fig. 1 im Falle zweier dicker Sendungen in dem Moment,
in dem die nachfolgende Sendung Se2 auf die vorauslaufende Sendung Se1 auftrifft;
Der Schuppenstrom wird gebildet, um folgendes zu verhindern: Die vorauslaufende Sendung
Se1 liegt mit ihrer Vorderkante an der Querwand 9 des Stapelfachs an. Die nachfolgende
Sendung Se2 trifft mit ihrer Vorderkante Vk2 auf die Hinterkante der anliegenden vorauslaufenden
Sendung Se1. Dadurch können insbesondere Sendungen verknicken. Dies kann zu einem
Verknicken, einem Stau oder gar einer Beschädigung von Sendungen im Stapelfach führen.
Insbesondere Sendungen mit geringer Eigensteifigkeit neigen beim Stapeln zum Verknicken.
[0043] Die Erfindung sieht vor, dass die Überlappung zweier aufeinander folgender Sendungen
nur dann nicht hergestellt wird, wenn die beiden Sendungen relativ dick sind. Gerade
diese Sendungen sind aber in der Regel relativ steif und knicken nicht. Gerade solche
Sendungen können also auch ohne eine Überlappung in das Stapelfach transportiert und
dort gestapelt werden.
[0044] Die Sortieranlage umfasst einen Regler, der den Antrieb zum Drehen der weiteren Führungsbänder
3, 4 einschaltet und ausschaltet. Der Regler ist mit der Lichtschranke Li verbunden
und empfängt Mess-Signale von dieser. Falls die Hinterkante Hk1 der vorauslaufenden
Sendung Se1 die Lichtschranke Li passiert hat, stoppt der Regler den Antrieb der weiteren
Führungsbänder 3, 4. Dadurch wird die vorauslaufende Sendung Se1 so gestoppt, dass
zwischen ihrer Hinterkante und dem Knickpunkt der Abstand s liegt.
[0045] Sobald die Vorderkante Vk2 der nachfolgenden Sendung Se2 die Lichtschranke Li passiert
hat, wird dieses Ereignis an den Regler übermittelt. Der Regler prüft, ob die Dicken-Summe
d1+d2 kleiner oder größer als die Dicken-Schranke DS ist. Vorzugsweise liest der Regler
den Wert d1+d2 der Dicken-Summe aus einem Datenspeicher aus.
[0046] Der Regler schaltet den Antrieb der weiteren Führungsbänder 3, 4 ein, nachdem die
Vorderkante Vk2 die Lichtschranke Li passiert hat. Die Zeitspanne zwischen demjenigen
Zeitpunkt, an dem die Vorderkante Vk2 die Lichtschranke Li passiert hat, und dem Zeitpunkt,
an dem der Regler den Antrieb wieder einschaltet, hängt von der Dicken-Summe d1+d2
ab und wird vom Regler eingestellt. Ist die Dicken-Summe kleiner oder gleich der Dicken-Schranke
DS, so ist die Zeitspanne gleich einem vorgegebenen ersten Wert T1. Ansonsten ist
sie gleich einem vorgegebenen zweiten Wert T2.
[0047] Der Regler entscheidet automatisch und abhängig von der Dicken-Summe d1+d2, welcher
Wert angewendet wird, und liest den jeweils anzuwendenden Wert aus einem Datenspeicher
aus. Der zweite Wert T2 ist kleiner als der erste Wert T1. Dadurch bewirkt der Regler
folgendes: Bei einer großen Dicken-Summe d1+d2 wird der Antrieb früher gestartet (nach
Ablauf der kleineren zweiten Zeitspanne), und die vorauslaufende Sendung wird früher
in die Ziel-Richtung transportiert. Die Sendungen überlappen sich nicht. Bei einer
kleinen Dicken-Summe d1+d2 wird der Antrieb später gestartet (nach Ablauf der größeren
ersten Zeitspanne), und die vorauslaufende Sendung wird später in die Ziel-Richtung
Z-R transportiert. Die Sendungen überlappen sich.
[0048] Fig. 4 zeigt ein Flussdiagramm, welches das Verfahren des Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
In diesem Flussdiagramm haben die Schritte folgende Bedeutung:
- S1
- Messe die Dicke d1 der vorauslaufenden Sendung Se1
- S2
- Messe die Dicke d2 der nachfolgenden Sendung Se2
- S3
- Hat die Hinterkante Hk1 der vorauslaufenden Sendung Se1 die Lichtschranke Li erreicht?
- S4
- Transportiere die vorauslaufende Sendung Se1 durch die hinteren Führungsbänder 1,2
weiter. Lenke Sendung Se1 um.
- S5
- Ist Zeitspanne T0 verstrichen?
- S6
- Halte Se1 gestoppt. Transportiere die nachfolgende Sendung Se2 durch die hinteren
Führungsbänder 1,2.
- S7
- Hat die Vorderkante Vk2 der nachfolgenden Sendung Se2 die Lichtschranke Li erreicht?
- S8
- Ist die Dicken-Summe d1 + d2 kleiner oder gleich der Dicken-Schranke DS?
- S9
- Ist Zeitspanne T1 verstrichen?
- S10
- Starte Weitertransport von Se1
- E1
- Se2 trifft auf Se1
- S11
- Transportiere die überlappenden Sendungen Se1 und Se2 durch die weiteren Führungsbänder
3,4 weiter.
- S12
- Hat die Hinterkante Hk2 der nachfolgenden Sendung Se2 die Lichtschranke Li erreicht?
- S13
- Transportiere die nachfolgenden Sendung Se2 durch die hinteren Führungsbänder 1,2
weiter. Lenke Sendung Se2 um.
- S14
- Ist Zeitspanne T0 verstrichen?
- S15
- Halte Se1 gestoppt....
- S16
- Ist Zeitspanne T2 verstrichen?
- S17
- Starte Weitertransport von Se1.
- E2
- Zwischen Se1 und Se2 verbleibt eine Lücke.
[0049] In einer Ausgestaltung wird eine Mindest-Lücke L vorgegeben. Diese Mindest-Lücke
L soll zwischen zwei aufeinander folgende Sendungen liegen, wenn diese Sendungen nach
dem Umlenken in die Ziel-Richtung transportiert werden. Geprüft wird, ob die vorauslaufende
Sendung überhaupt soweit in die Ziel-Richtung transportiert werden kann, dass zwischen
Hinterkante der vorauslaufenden Sendung und der Vorderkante der nachfolgenden Sendung
eine Lücke der Länge L entstehen kann.
[0050] Falls z. B. die den Transport begrenzende Querwand des Stapelfachs, auf die die Sendungen
aufprallen, nahe ist, so kann dies nicht möglich sein. Daher wird in der Ausgestaltung
zu-sätzlich die Länge jeder Sendung gemessen, bevor diese die Lichtschranke Li erreicht.
Sei S1 die Länge der vorauslaufenden Sendung Se1. Sei y der Weg, den die Vorderkante
einer Sendung bis zur Querwand des Stapelfachs noch zurückzulegen hat, nachdem sie
gestoppt wurde. Dieser Weg hängt nur von der Sortieranlage, aber nicht von den Sendungen
ab. Geprüft wird, ob S1 + L <= y ist. Falls dies der Fall ist, so transportieren die
weiteren Führungsbänder die vorlaufende Sendung so weit, dass zwischen der vorauslaufenden
und der nachfolgenden Sendung Se2 die Lücke L auftritt. Falls hingegen S1 + L > y
ist, so kann die Lücke L nicht hergestellt werden. In diesem Fall transportieren die
weiteren Führungsbänder 3, 4 die beiden Sendungen so lange, bis der hintere Abschnitt
der nachfolgenden Sendung Se2 die Länge s hat. Die vorauslaufende Sendung Se1 ist
dann schon an die Querwand 9 angestoßen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0051]
Bezugszeichen |
Bedeutung |
1, 2 |
in Start-Richtung S-R gesehen hintere Führungsbänder |
3, 4 |
weitere Führungsbänder, folgen in Start-Richtung S-R gesehen nach den hinteren Führungsbändern
1, 2 |
9 |
Querwand des Stapelfachs |
10 |
hintere Antriebsrolle des weiteren Führungsbands 3 |
α |
Winkel zwischen Start-Richtung und Ziel-Richtung |
c |
Vorgegebener Abstand zwischen der Hinterkante der vorauslaufenden Sendung Se1 und
dem Auftreffenspunkt, in dem die nachfolgende Sendung Se2 auf die vorauslaufende Sendung
Se1 trifft |
d1 |
Dicke der vorauslaufenden Sendung Se1 |
d2 |
Dicke der nachfolgenden Sendung Se2 |
DS |
vorgegebene Dicken-Schranke |
Hk1 |
Hinterkante der vorauslaufenden Sendung Se1 |
Hk2 |
Hinterkante der nachfolgenden Sendung Se2 |
K |
Knickpunkt der beiden Sendungen Se1, Se2 |
L |
Vorgegebene Mindest-Lücke zwischen zwei aufeinander folgenden dicken Sendungen |
s |
Vorgegebener Abstand zwischen Knickpunkt und Hinterkante der gestoppten vorauslaufenden
Sendung |
Se1 |
vorauslaufende Sendung |
Se2 |
nachfolgende Sendung |
S1 |
Länge der vorauslaufenden Sendung Se1 |
S-R |
Start-Richtung |
T0 |
Zeitspanne zwischen den Ereignissen: "Hinter-kante Hk1 von Se1 passiert die Lichtschranke
Li" und "Sendung Se1 wird gestoppt" |
T1 |
Zeitspanne zwischen den Ereignissen: "Vorder-kante Vk2 von Se2 passiert die Lichtschranke
Li" und "Transport Se1 wird fortgesetzt", wenn Dicken-Summe d1+d2 kleiner oder gleich
Dicken-Schranke DS |
T2 |
Zeitspanne zwischen den Ereignissen: "Vorder-kante Vk2 von Se2 passiert die Lichtschranke
Li" und "Transport Se1 wird fortgesetzt", wenn Dicken-Summe d1+d2 größer als Dicken-Schranke
DS |
Vk2 |
Vorderkante von Se2 |
y |
verbleibender Transportweg nach Abstoppen der vorauslaufenden Sendung |
Z-R |
Ziel-Richtung |
1. Verfahren zum Transport zweier flacher Gegenstände (Se1, Se2), wobei
- die beiden Gegenstände (Se1, Se2) zunächst hintereinander so in eine Start-Richtung
(S-R) transportiert werden, dass zwischen ihnen eine Lücke vorhanden ist,
- der vorauslaufende Gegenstand (Se1) in eine Ziel-Richtung (Z-R) umgelenkt und von
einer Führungseinrichtung (3, 4) in die Ziel-Richtung (Z-R) weitertransportiert wird,
- die Führungseinrichtung (3, 4) anschließend den vorauslaufenden Gegenstand (Se1)
stoppt,
- dann, wenn der nachfolgende Gegenstand (Se2) während des Transports in die Start-Richtung
(S-R) eine bestimmte Position (Li) erreicht hat, die Fortsetzung des Transports des
vorauslaufenden Gegenstands (Se1) durch die Führungseinrichtung (3, 4) ausgelöst wird
und
- der nachfolgende Gegenstand (Se2) ebenfalls in die Ziel-Richtung (Z-R) umgelenkt
und von der Führungseinrichtung (3, 4) in die Ziel-Richtung (Z-R) weitertransportiert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Summe (d1+d2) der Dicken (d1, d2) der beiden Gegenstände (Se1, Se2) ermittelt
wird,
- dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) kleiner oder gleich einer vorgegebenen Dicken-Schranke
(DS) ist, die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt
ausgelöst wird, dass der nachfolgende Gegenstand (Se2) beim Umlenken auf den vorauslaufenden
Gegenstand (Se1) auftrifft und beim Transport in die Ziel-Richtung den vorauslaufenden
Gegenstand (Se1) überlappt, und
- dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) größer als die Dicken-Schranke (DS) ist, die
Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt ausgelöst
wird, dass zwischen dem vorauslaufenden Gegenstand (Se1) und dem nachfolgenden Gegenstand
(Se2) sowohl beim Umlenken des nachfolgenden Gegenstands (Se2) als auch beim Transport
in die Ziel-Richtung (Z-R) eine Lücke zwischen den beiden Gegenständen (Se1, Se2)
vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Fall, dass die Dicken-Summe (d1+d2) kleiner oder gleich der Dicken-Schranke
(DS) ist,
die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt ausgelöst
wird,
dass dessen Transport dann beginnt,
wenn eine vorgegebene erste Zeitspanne (T1) verstrichen ist, nachdem der nachfolgende
Gegenstand die bestimmte Position (Li) erreicht hat, und
in dem Fall, dass die Dicken-Summe (d1+d2) größer als die Dicken-Schranke (DS) ist,
die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt ausgelöst
wird,
dass dessen Transport dann beginnt,
wenn eine vorgegebene zweite Zeitspanne (T2) verstrichen ist, nachdem der nachfolgende
Gegenstand die bestimmte Position (Li) erreicht hat,
wobei die zweite Zeitspanne (T2) kleiner als die erste Zeitspanne (T1) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
festgestellt wird, wann die Vorderkante (Vk2) des nachfolgenden Gegenstandes (Se2)
einen bestimmten Punkt (Li) erreicht, und
die erste Zeitspanne (T1) und die zweite Zeitspanne (T2) in dem Moment beginnen, in
dem die Vorderkante (Vk2) den Punkt (Li) erreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 173,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Zeitspanne (T2) die Länge Null hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Gegenstände (Se1, Se2) nach dem Umlenken mit gleicher Geschwindigkeit in
die Ziel-Richtung (Z-R) transportiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Länge des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) gemessen wird,
der Transport der Gegenstände in die Ziel-Richtung (Z-R) durch einen vorgegebenen
festen Endpunkt (9) begrenzt wird,
dann, wenn die Strecke (y), über die der vorauslaufende Gegenstand (Se1) zwischen
dem Fortsetzen des Transports und dem Erreichen des Endpunkts (9) zu transportieren
ist, größer ist als die Summe (S1+L) aus der Länge (S1) des vorauslaufenden Gegenstands
(Se1) und einer vorgegebenen Lücken-Schranke (L),
die Führungseinrichtung (3, 4) den Transport der beiden Gegenstände (Se1, Se2) stoppt,
sobald der nachfolgende Gegenstand (Se2) eine bestimmte weitere Position erreicht,
und dann, wenn die Strecke (y) kleiner als die Summe (S1+L) ist, den Transport der
beiden Gegenstände (Se1, Se2) fortsetzt, bis der vorauslaufende Gegenstand (Se1) den
Endpunkt (9) erreicht hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Start-Richtung (S-R) und der Ziel-Richtung (Z-R) ein spitzer Winkel (α)
liegt und
dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) kleiner oder gleich der Dicken-Schranke (DS) ist,
der nachfolgende Gegenstand (Se2) so transportiert wird, dass er in diesem spitzen
Winkel (α) auf den vorauslaufenden Gegenstand (Se1) auftrifft.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
festgestellt wird, wann die Hinterkante (Hk1) des nachfolgenden Gegenstandes (Se1)
einen bestimmten Punkt erreicht, und
die Führungseinrichtung (3, 4) den Transport des vorauslaufenden Gegenstands (Se1)
dann stoppt, wenn dessen Hinterkante (Hk1) diesen Punkt erreicht hat.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
festgestellt wird, wann die Vorderkante (Vk2) des nachfolgenden Gegenstandes (Se2)
einen bestimmten Punkt erreicht, und
die Führungseinrichtung (3, 4) die Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden
Gegenstands (Se1) dann auslöst, wenn die Vorderkante (Vk2) des nachfolgenden Gegenstandes
(Se2) diesen Punkt erreicht hat.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ermittlung der Dicken-Summe (d1+d2) die Schritte umfasst, dass
- die Dicke (d1) des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) vor dem Umlenken gemessen wird,
- die Dicke (d2) des nachfolgenden Gegenstands (Se2) vor dem Umlenken gemessen wird
und
- die beiden gemessenen Dicken (d1, d2) addiert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (3, 4) den vorauslaufenden Gegenstand (Se1) dergestalt stoppt,
- dass ein - in Ziel-Richtung (Z-R) gesehen - vorderer Abschnitt des vorauslaufenden
Gegenstands (Se1) fixiert wird und
- der verbleibende hintere Abschnitt bis zur Hinterkante des vorauslaufenden Gegenstands
(Se1) eine Länge aufweist, die gleich einem vorgegebenen Betrag (s) ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Transport der Gegenstände (Se1, Se2) in die Ziel-Richtung (Z-R) durch einen festen
Transport-Endpunkt (9) begrenzt wird,
ein Mindest-Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Gegenständen (Se1, Se2), der
beim Transport in die Ziel-Richtung (Z-R) dann einzuhalten ist, wenn die beiden Gegenstände
(Se1, Se2) nicht überlappen, vorgegeben wird, die Länge (S1) des vorauslaufenden Gegenstands
(Se1) gemessen wird und
dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) größer als die Dicken-Schranke (DS) ist,
die Summe (S1+L) aus der gemessenen Länge (S1) und dem vorgegebenen Mindest-Abstand
(L) ermittelt wird und
dann, wenn die Summe (S1+L) aus der gemessenen Länge (S1) und dem Mindest-Abstand
(L) größer oder gleich dem nach dem Abstoppen des vorauslaufenden Gegenstands (Se1)
verbleibenden Transportweg (y) bis zum Transport-Endpunkt (9) ist,
die Führungseinrichtung (3, 4) den Weitertransport in die Ziel-Richtung (Z-R) nach
dem Umlenken beider Gegenstände (Se1, Se2) abstoppt und
dann, wenn die Summe (S1+L) aus der gemessenen Länge (S1) und dem Mindest-Abstand
(L) kleiner als der Transportweg (y) ist, die Führungseinrichtung (3, 4) den Weitertransport
fortsetzt,
bis der vorauslaufende Gegenstand (Se1) den Transport-Endpunkt (9) erreicht hat.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein weiterer nachfolgender flacher Gegenstand zunächst so in die Start-Richtung (S-R)
transportiert wird, dass er dem nachfolgenden Gegenstand (Se2) mit einer Lücke nachfolgt,
die Summe der Dicken von nachfolgendem Gegenstand (Se2) und weiterem nachfolgendem
Gegenstand ermittelt wird und die Führungseinrichtung (3, 4) den Transport des nachfolgenden
Gegenstands (Se2) so fortsetzt, dass
- bei einer Dicken-Summe kleiner oder gleich der Dicken-Schranke (DS) der nachfolgende
Gegenstand und der weitere nachfolgende Gegenstand sich überlappen und
- bei einer Dicken-Summe größer als die Dicken-Schranke (DS) zwischen dem nachfolgenden
Gegenstand (Se2) und dem weiteren nachfolgenden Gegenstand eine Lücke vorhanden ist.
14. Vorrichtung zum Transport zweier flacher Gegenstände (Se1, Se2),
wobei die Vorrichtung
- Mittel zum Transport der Gegenstände (Se1, Se2) in eine Start-Richtung (S-R) dergestalt,
dass zwischen den beiden Gegenständen (Se1, Se2) eine Lücke vorhanden ist,
- eine Führungseinrichtung (3, 4) zum Umlenken der Gegenstände (Se1, Se2) in eine
Ziel-Richtung (Z-R) und zum Weitertransport der Gegenstände (Se1, Se2) in die Ziel-Richtung
(Z-R),
- eine Regler zum Ansteuern der Führungseinrichtung (3, 4) aufweist,
wobei der Regler zum Durchführen folgender Schritte ausgestaltet ist:
- Ansteuern der Führungseinrichtung (3, 4) dergestalt, dass diese den vorauslaufenden
Gegenstand (Se1) umlenkt und ihn in die Ziel-Richtung (Z-R) transportiert,
- Abstoppen der Führungseinrichtung (3, 4), nachdem diese den vorauslaufenden Gegenstand
(Se1) ein Stück weit in die Ziel-Richtung (Z-R) transportiert hat,
- Auslösen eines Starts der Führungseinrichtung (3, 4) dann, wenn der nachfolgende
Gegenstand (Se2) während des Transports in die Start-Richtung (S-R) eine bestimmte
Position (Li) erreicht hat, und dadurch Auslösen eines Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) durch die Führungseinrichtung
(3, 4) und
- Auslösen eines Umlenkens und Weitertransports des nachfolgenden Gegenstands (Se2)
in die Ziel-Richtung (Z-R) durch die Führungseinrichtung (3, 4),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Messeinrichtung zum Ermitteln der Summe (d1+d2) der Dicken (d1,
d2) der beiden Gegenstände (Se1, Se2) aufweist,
der Regler mit der Messeinrichtung gekoppelt ist und der Regler zum Auslösen des Starts
der Führungseinrichtung (3, 4) dergestalt ausgestaltet ist, dass die Führungseinrichtung
(3, 4)
- dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) kleiner oder gleich einer vorgegebenen Dicken-Schranke
(DS) ist, den Transport des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) so fortsetzt, dass der
nachfolgende Gegenstand (Se2) beim Umlenken auf den vorauslaufenden Gegenstand (Se1)
auftrifft und beim Transport in die Ziel-Richtung (Z-R) den vorauslaufenden Gegenstand
(Se1) überlappt, und
- dann, wenn die Dicken-Summe (d1+d2) größer als die Dicken-Schranke (DS) ist, den
Transport des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) so fortsetzt, dass zwischen dem vorauslaufenden
und dem nachfolgenden Gegenstand sowohl beim Umlenken des nachfolgenden Gegenstands
(Se2) als auch beim Transport in die Ziel-Richtung (Z-R) eine Lücke zwischen den beiden
Gegenständen (Se1, Se2) vorhanden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Regler zum Durchführen folgender Schritte ausgestaltet ist:
in dem Fall, dass die Dicken-Summe (d1+d2) kleiner oder gleich der Dicken-Schranke
(DS) ist,
Auslösen der Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt,
dass dessen Transport dann beginnt,
wenn eine vorgegebene erste Zeitspanne (T1) verstrichen ist, nachdem der nachfolgende
Gegenstand die bestimmte Position (Li) erreicht hat, und
in dem Fall, dass die Dicken-Summe (d1+d2) größer als die Dicken-Schranke (DS) ist,
Auslösen der Fortsetzung des Transports des vorauslaufenden Gegenstands (Se1) dergestalt
ausgelöst wird,
dass dessen Transport dann beginnt,
wenn eine vorgegebene zweite Zeitspanne (T2) verstrichen ist, nachdem der nachfolgende
Gegenstand die bestimmte Position (Li) erreicht hat,
wobei die zweite Zeitspanne (T2) kleiner als die erste Zeitspanne (T1) ist.
16. Anlage zum automatischen Stapeln von flachen Gegenständen (Se1, Se2) mit
einem Fach (9) zum Aufnehmen von Gegenständen, das so angeordnet ist, dass es von
den Gegenständen (Se1, Se2) durch einen Transport in die Ziel-Richtung (Z-R) erreichbar
ist, und
einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 15.