[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung zum Halten- und Bremsen
einer Aufzugskabine in einer Aufzugsanlage und ein entsprechendes Verfahren. Die Aufzugsanlage
beinhaltet eine Aufzugskabine welche entlang von einer oder mehreren Schienen in einem
Aufzugsschacht in Auf- und Abwärtsrichtung verfahrbar angeordnet ist. Die Aufzugskabine
ist dabei von einem Antrieb entweder direkt oder indirekt mittels Tragmittel angetrieben
und die Kabine wird von einer Bremseinrichtung gehalten und gesichert. In der Regel
enthält die Kabine im Weiteren ein Gegengewicht welches über die Tragmittel zur Kabine
verbunden ist. Das Gegengewicht gleicht das Gewicht der Kabine teilweise aus.
[0002] Im Betrieb einer solchen Aufzugsanlage sollen drei unterschiedliche Bremssituationen
berücksichtigt werden: ein Halten der Kabine bei einem Stockwerkshalt; ein Abbremsen
der Kabine bei intaktem Tragmittel (im Folgenden auch als Notstop bezeichnet); und
ein Abbremsen der Kabine bei einem Versagen des Tragmittels (im Folgenden als Freifallbremsung
bezeichnet).
[0003] Dabei müssen in den unterschiedlichen Bremssituationen verschiedene Bremskräfte aufgebracht
werden - so muss beispielsweise bei einer Freifallbremsung die Bremskraft der vollen,
nicht mehr durch das Gegengewicht wenigstens teilweise kompensierten Gewichtskraft
der Kabine das Gleichgewicht halten. Umfasst die Bremseinrichtungsanordnung zwei redundante
Bremseinrichtungen, so soll ein Notstop auch durch nur eine Bremseinrichtung gewährleistet
sein, die mithin aus Gründen der Ausfallsicherheit beispielsweise bei einem Stockwerkshalt
demzufolge die doppelte Bremskraft zur Verfügung stellen muss.
[0004] Wirkt die Bremseinrichtung reibschlüssig, so unterscheiden sich entsprechend der
unterschiedlichen Bremskräfte auch die Normalkräfte, die die Bremseinrichtung zur
Verfügung stellen muss. So kann beispielsweise bei einer Bremseinrichtungsanordnung,
die zwei Bremseinrichtungen mit je zwei Bremskreisen umfasst, für das Halten der Kabine
bei einem Stockwerkshalt eine Normalkraft FLN
H von mindestens 6150 N je Bremskreis erforderlich sein.
- FLNH:
- erforderliche Haltekraft zum Halten der Kabine im Stillstand bei 50% Gegengewichtsbalancierung
- Nutzlast:
- mögliche Zuladung der Kabine (Beispiel Nutzlast = 1000kg)
- g:
- Erdbeschleunigung , 9,81 m/s2
- µ:
- Reibwert (Beispiel µ = 0.2)

[0005] Bei einem Notstop soll nun anforderungsgemäss mit lediglich einer Bremseinrichtung
eine Kabine bei einer Zuladung von 125% zumindest nicht weiter beschleunigt werden.
Bei obigem Beispiel erhöht sich dementsprechend die erforderliche Normalkraft FLN
N auf:

[0006] Bei einer Freifallbremsung ist weiter gefordert, dass die voll beladene Kabine, unter
Wirkung aller zur Verfügung stehenden Bremseinrichtungen sicher verzögert werden kann.
Unter Verwendung des obigen Beispieles und der Festlegung, dass das Gewicht der leeren
Kabine in etwa 80% der Nutzlast und die erforderliche minimale Verzögerung der Kabine
0.2g beträgt, ergibt sich eine erforderliche Normalkraft FLN
F zum Bremsen der Kabine von:

[0007] Andererseits sollen aber bei den unterschiedlichen Bremssituationen nicht stets die
maximalen, für eine Freifallbremsung erforderlichen Normalkräfte wirken, da diese
einerseits die Bremseinrichtung und die Schiene stark belasten und andererseits viel
Energie erforderlich ist, um die Bremseinrichtung, die aus Sicherheitsgründen bei
Ausfall der Energieversorgung selbsttätig schließen soll, während des normalen Fahrbetriebs
zu lüften.
[0008] Bisher werden daher für die unterschiedlichen Bremssituationen jeweils eigene Bremseinrichtungen
vorgesehen.
So ist beispielsweise aus der
DE 39 34 492 A1 eine reine Bremseinrichtung zum Bremsen einer Aufzugskabine bekannt, bei der ein
beweglicher Bremsbelag durch eine Hebeeinrichtung bzw. durch eine Bewegung der Aufzugskabine,
auf eine Keilfläche geschoben wird, die dann den beweglichen Bremsbelag unter Reibschluss
mit der Schiene selbsttätig zustellt. Erst durch diese Zustellbewegung wird eine Feder
gespannt, welcher ein Elektromagnet entgegenwirken kann, um die auf den beweglichen
Bremsbelag wirkende Normalkraft zu regeln. Diese Bremseinrichtung ist nicht zum Halten
einer Aufzugskabine geeignet, da sie zum Betätigen eine Bewegung der Aufzugskabine
benötigt.
Die
EP 1 528 028 A2 beschreibt eine Halte-Bremseinrichtung, bei der ein zurückgesetzter passiver Bremsbelag
die Funktion eines aktiven, durch eine Druckfeder gegen die Schiene vorgespannten
und durch einen Aktuator lüftbaren Bremsbelages übernimmt, wenn dieser Bremsbelag
ausfällt. Hierzu ist die Bremseinrichtung schwimmend gelagert. Bei dieser Bremseinrichtung
wird bei Aktivierung bzw. ungelüfteter der Bremseinrichtung stets dieselbe, durch
die Federspannung definierte Normalkraft auf den Bremsbelag ausgeübt. Soll eine solche
Bremseinrichtung daher sowohl die Halte- als auch die Notstop-Bremsfunktion übernehmen,
muss diese Normalkraft für ein Bremsen ausreichen und ist damit für die normale Haltefunktion
überdimensioniert. Eine solche überdimensionierte Halte-Normalkraft belastet jedoch
nachteilig die Bremseinrichtung und die Schiene und erfordert zum Lüften der stark
vorgespannten Feder eine hohe Aktuatorenergie.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bremseinrichtung zur Verfügung
zu stellen, die bei Aktivierung der Bremseinrichtung für ein Halten und Bremsen unterschiedliche
Normalkräfte auf Bremsbeläge ausüben kann. Im Weiteren soll die Normalkraft zum Halten
und damit ein zum Lüften, bzw. Deaktivieren der Bremseinrichtung erforderliche Aktuator
minimal ausgeführt werden können.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Bremseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Bremsverfahren des Anspruchs 16 durch deren kennzeichnende Merkmale weitergebildet.
[0011] Eine Bremseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung, zum Halten und Bremsen einer
Aufzugskabine in einer Aufzugsanlage welche Bremseinrichtung relativ zu einer Bremsbahn,
entlang dieser Bremsbahn in zwei Verfahrrichtungen, verfahrbar angeordnet ist, umfasst
einen in einer Aufnahme gehaltenen Bremsbelag, der sich unter Reibschluss mit der
Bremsbahn bei einer Bewegung der Bremseinrichtung relativ zur Bremsbahn in mindestens
einer der beiden Verfahrrichtungen selbsttätig zustellt und dabei ein erstes Spanmittel
spannt, das den Bremsbelag gegen die Schiene mit einer Spannkraft spannt, und der
durch einen Aktuator gelüftet werden kann.
Der aktivierte Aktuator lüftet im normalen Fahrbetrieb den Bremsbelag, i.e. entfernt
ihn von der Bremsbahn und unterbricht so den Reibschluss zwischen diesen, wodurch
die Bremseinrichtung keine Bremswirkung ausübt. Die Bremseinrichtung ist somit deaktiviert.
Wird der Aktuator deaktiviert, so presst das erste Spannmittel den Bremsbelag gegen
die Bremsbahn und aktiviert somit die Bremseinrichtung. Die dabei von dem Spannmittel
auf den beweglichen Bremsbelag ausgeübte Normalkraft FLN
H oder Vor-Spannkraft definiert die Reibkraft zwischen ihm und der Bremsbahn. Erfindungsgemäss
ist die Bremseinrichtung derart ausgeführt, dass bei ungelüftetem Aktuator und unbewegter
Bremseinrichtung eine im Wesentlichen der Vor-Spannkraft entsprechende und in beide
Verfahrrichtungen wirkende Haltekraft erzeugt werden kann. Die Vor-Spankraft ist derart
über den Bremsbelag und die zugehörige Bremsplattenaufnahme geleitet, dass die Reibkraft,
bzw. die Bremskraft zum Halten verwendet werden kann, d.h im Besonderen der Bremsbelag
rutscht im Rahmen der vorgesehenen Haltekraft nicht weg. Die Vor-Spannkraft kann dadurch
minimal gehalten werden und da sich der Bremsbelag bei einer Bewegung der Bremseinrichtung,
bzw. wenn die vorgesehene Haltekraft überschritten ist, relativ zur Bremsbahn selbsttätig
zustellt, i.e. derart bewegt, dass das erste Spannmittel weiter gespannt wird, erhöht
sich die vom ersten Spannmittel auf den Bremsbelag ausgeübte Normalkraft, bis eine
für einen Notstop ausreichende Normalkraft FLN
N, bzw. die daraus resultierende Bremskraft zur Verfügung gestellt wird. Unter einem
Zustellen wird vorliegend insofern insbesondere eine Bewegung des bereits reibschlüssig
die Bremsbahn berührenden Bremsbelages oder eines entsprechenden Steuermittels derart
verstanden, dass das erste Spannmittel weiter gespannt wird.
[0012] Nach einer vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 9,
die einleitend erläutert wird, umfasst die Bremseinrichtung nun ein erstes Zustellbegrenzungsmittel,
das in einer ersten Stellung eine Zustellbewegung des Bremsbelages sperrt und in einer
zweiten Stellung eine Zustellbewegung des Bremsbelages ermöglicht. Soll die Bremseinrichtung
eine Haltefunktion ausüben, so wird das erste Zustellbegrenzungsmittel in die erste
Stellung geschaltet. Eine Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages ist durch das
in die erste Stellung geschaltete Zustellbegrenzungsmittel wirksam verhindert. Bevorzugt
geschieht dies aktiv durch eine mit Energie versorgte Sperre, so dass bei Ausfall
dieser Energieversorgung das erste Zustellbegrenzungsmittel selbsttätig oder unter
der Wirkung der Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages in die zweite Stellung
schaltet. Alternativ ist die Stelle die Sperre mit einer definierten Wegdrückkraft
gekoppelt, so dass vor einem Rutschen des Belages die Sperre selbsttätig in die zweite
Stellung schaltet.
[0013] Bei einem Notstop werden der Aktuator und die Sperre deaktiviert, während sich die
Aufzugkabine bewegt oder die Sperre deaktiviert sich selbst, da der Bremsbelag rutscht
und eine entsprechende Wegdrückkraft auf die selbsttätig schaltende Sperre ausübt.
Das erste Spannmittel bewegt den Bremsbelag gegen die Bremsbahn, die diesen unter
Reibschluss zustellt. Dadurch wird das erste Spannmittel nachgespannt, so dass sich
die auf den Bremsbelag ausgeübte Normalkraft mindestens auf einen für einen Notstop
ausreichende Normalkraft FLN
N erhöht.
[0014] Bei einem Stockwerkshalt wird bei stillstehender Aufzugkabine der Aktuator deaktiviert,
während die Sperre aktiviert ist. Das erste Spannmittel bewegt wiederum den Bremsbelag
gegen die Bremsbahn. Der bewegliche Bremsbelag kann sich jedoch aufgrund des sich
in seiner ersten Stellung befindlichen ersten Zustellbegrenzungsmittels nicht zustellen,
so dass die auf ihn ausgeübte Normalkraft auf einen geringeren, für ein Halten ausreichende
Normalkraft FLN
H, bzw. Vorspannkraft begrenzt ist. Mithin unterscheiden sich zwischen einem Stockwerkshalt
und einem Notstop die Normalkräfte, die das erste Spannmittel auf den beweglichen
Bremsbelag ausübt, durch den Normalkraftzuwachs, den das Spannmittel bei der Zustellbewegung
des beweglichen Bremsbelages zusätzlich aufbringt.
[0015] Damit übt eine Bremseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung bei einem Stockwerkshalt
eine geringere Normalkraft FLN
H auf den beweglichen Bremsbelag aus und stellt bei einem Notstopp entsprechend der
Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages automatisch eine höhere Normalkraft FLN
N zur Verfügung.
[0016] Eine erfindungsgemäße Bremseinrichtung und eine Bremsbahn werden daher bei einem
normalen Betrieb weniger stark belastet. Zudem kann der Aktuator auf diese geringere
Normalkraft FLN
H hin ausgelegt werden.
[0017] In einer bevorzugten, anderen Ausführung der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch
2 können dieselben Vorteile auch ohne das erste Zustellbegrenzungsmittel realisiert
werden, was den Bau- und Steueraufwand verringert und die Ausfallsicherheit erhöht.
[0018] Hierzu umfasst die Bremseinrichtung nach der ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung
an Stelle des ersten Zustellbegrenzungsmittels einen mehrteiligen Bremsbelag, im besonderen
einen festen Bremsbelag und einen beweglichen Bremsbelag, welche gemeinsam durch das
erste Spannmittel vorgespannt und durch den Aktuator gelüftet werden, wobei Vorteilhafterweise
der bewegliche Bremsbelag durch ein zweites Spannmittel gegen die Bremsbahn vorgespannt
ist, wenn der feste Bremsbelag in Kontakt mit der Bremsbahn kommt. Der mehrteilige
Bremsbelag wirkt dabei auf eine gemeinsame Bremsfläche der Bremsbahn.
[0019] Übt diese Bremseinrichtung eine Haltefunktion aus, so wirkt auf den beweglichen Bremsbelag
nur die Vorspannung des zweiten Spannmittels. Diese ist bevorzugt relativ klein gewählt,
so dass der Großteil der vom ersten Spannmittel bei deaktiviertem Aktuator ausgeübten
Kraft als Normalkraft auf den festen Bremsbelag wirkt. Diese Normalkraft hängt unter
anderem von der Elastizität des zweiten Spannmittels und von dem Spalt zwischen gelüftetem
festen Bremsbelag und Bremsbahn ab und kann entsprechend gewählt werden. Auf jeden
Fall ist die Auslegung derart ausgeführt, dass ein Grossteil der Normalkraft auf den
festen Bremsbelag wirkt, wodurch eine maximale Haltekraft erreicht werden kann. Somit
wirkt andererseits bei einem Halten bei einem Stockwerkshalt eine minimale Normalkraft,
ohne dass sich dabei der bewegliche Bremsbelag zustellen würde - eine hierzu notwendige
Bewegung der Bremseinrichtung relativ zur Bremsbahn wird durch den Reibschluss des
festen Bremsbelages mit der Bremsbahn verhindert.
[0020] Bei einem Notstopp kommt hingegen der bewegliche Bremsbelag, der durch das zweite
Spannmittel vorgespannt ist und entsprechend über den festen Bremsbelag hinaussteht,
wenn dieser die Bremsbahn noch nicht berührt, zuerst in Kontakt mit der Bremsbahn.
Hierdurch wird er unter Reibschluss mit der Bremsbahn zugestellt und spannt dabei
das erste Spannmittel, wodurch sich die auf den beweglichen Bremsbelag wirkende Normalkraft
auf eine höhere, für einen Notstop ausreichende Normalkraft FLN
N, Kraft erhöht. Bevorzugt gelangt der feste Bremsbelag dabei nicht mehr in Kontakt
mit der Bremsbahn, der Kraftfluss erfolgt ausschließlich über den beweglichen Bremsbelag.
Die Notbremsfunktion ist aber auch bei einem allfälligen Wegrutschen aus einer Halteposition
gewährleistet, da der mit geringer Kraft angedrückte bewegliche Bremsbelag unter Reibschluss
mit der Bremsbahn wie beschrieben zugestellt würde.
[0021] Damit übt auch eine Bremseinrichtung nach dieser Ausführung beim Halten eine geringere
Normalkraft FLN
H auf den festen und beweglichen Bremsbelag aus und stellt bei einem Notstopp entsprechend
der Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages automatisch eine höhere Normalkraft
FLN
N zur Verfügung. Da die Normalkraft beim Halten im Wesentlichen von den festen Bremsbelägen
aufgenommen wird steht die annähernd gesamte Vor- oder Normalkraft zum Halten zur
Verfügung.
[0022] Bei beiden Ausführungen kann somit bei einem Stockwerkshalt, i.e. wenn der Aktuator
bei stillstehender Aufzugkabine deaktiviert wird, eine Zustellbewegung des beweglichen
Bremsbelages und damit ein Durchsacken der Kabine und eine Erhöhung der auf die Bremsbahn
wirkenden Normalkräfte verhindert werden. Dieses allenfalls unerwartete Wegrutschen
kann im Weiteren, im Bedarfsfalle mittels Sensor oder Schalter festgestellt werden.
Damit kann auch eine zuverlässige Aussage zum Sicherheitsstatus einer Bremseinrichtung.
Lässt Beispielsweise wegen Verschleiss oder Verhärtung des festen Bremsbelages, welcher
das Halten der Kabine in einer Etage bewirken soll, eine Haltefähigkeit nach führt
dies zu einem Wegrutschen der Kabine, was wie Beschrieben zu einem Zustellen des beweglichen
Bremsbelages und damit wiederum zu einem Halten führt. Da dieses nun mittels des Sensors
oder Schalters festgestellt werden kann tritt kein unsicherer Zustand auf, da rechtzeitig
eine Wartung oder Reparatur der Bremseinrichtung initialisiert werden kann.
[0023] Vorzugsweise ist die Bremseinrichtung an der Aufzugskabine angeordnet. Die Kabine
ist entlang von Schienen geführt, welche zugleich als Bremsbahn verwendet werden.
Zwei oder mehrere Bremseinrichtungen sind vorteilhafterweise zu Paaren geordnet, wobei
jeweils je mindestens eine Bremseinrichtung auf eine Schiene wirkt. Dies ist vorteilhaft,
da bei dieser Anordnung die Aufzugskabine direkt festgehalten ist und somit auch bei
Be- und Entladungsvorgängen keine Schwingungsvorgänge an der Kabine entstehen. Alternativ
oder ergänzend kann die Bremseinrichtung auch beim Antrieb angeordnet sein wobei dann
die Bremsbahn durch eine Bremsscheibe oder Trommel definiert ist. Der Antrieb kann
hierbei separat im oder ausserhalb des Schachtes angeordnet sein und ein Betrieb der
Aufzugskabine erfolgt dann über Tragmittel. Der Antrieb kann selbstverständlich auch
direkt an der Kabine oder auch am Gegengewicht erfolgen.
Eine relative Bewegung zwischen Bremseinrichtung und Bremsbahn kann selbstverständlich
unterschiedlich erfolgen. So kann die Bremsbahn ortsfest montiert sein und die Bremseinrichtung
bewegt sich entlang der Bremsbahn oder die Bremseinrichtung kann ortsfest angeordnet
sein wobei sich dann die Bremsbahn oder eine Bremsscheibe entlang der Bremseinrichtung
bewegt.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung ist die vorstehend
beschriebene Ausführung nach Anspruch 9 oder die erste Ausführung nach Anspruch 1
so weitergebildet, dass sie neben der Notstop- auch eine Freifallbremsfunktion erfüllen
kann. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Bremseinrichtung an der Kabine
angeordnet ist.
[0025] Hierzu umfasst diese besonders bevorzugte Ausführung ein zweites Zustellbegrenzungsmittel
das in einer ersten Stellung eine Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages begrenzt
und in einer zweiten Stellung eine weitere Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages
ermöglicht.
[0026] Bei einer Notstop-Situation ist das zweite Zustellbegrenzungsmittel, das wie das
erste Zustellbegrenzungsmittel bevorzugt aktiv durch eine mit Energie versorgte Sperre
geschaltet wird, so dass bei Ausfall dieser Energieversorgung das Zustellbegrenzungsmittel
selbsttätig oder unter der Wirkung der Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages
in die zweite Stellung schaltet, in die erste Stellung geschaltet, in der die Zustellbewegung
des beweglichen Bremsbelages auf eine bestimmte maximale Bewegung begrenzt ist. Wie
vorstehend beschrieben, stellt sich der bewegliche Bremsbelag infolge des Reibschlusses
mit der Schiene selbsttätig zu, bis ihn das zweite Zustellbegrenzungsmittel an einer
weiteren Zustellbewegung hindert. Diese durch das zweite Zustellbegrenzungsmittel
vorgegebene maximale Zustellbewegung limitiert die bei einem Notstop maximal auftretende
Normalkraft FLN
N, so dass eine überhöhte Bremsverzögerung auf die Passagiere und eine entsprechend
hohe Belastung der Bremseinrichtung, der Schiene und der Aufzugkabine vermieden werden
kann.
[0027] Bei einer Freifallbremsung müssen hingegen höhere Bremskräfte aufgebracht und die
damit einhergehenden Belastungen in Kauf genommen werden, um einen Absturz der Aufzugkabine
zu verhindern. Daher wird bei einer Freifallbremsung das zweite Zustellbegrenzungsmittel
deaktiviert, so dass sich der bewegliche Bremsbelag weiter zustellen und so das erste
Spannmittel weiter spannen kann. Hierdurch erfolgt selbsttätig eine Erhöhung der auf
den beweglichen Bremsbelag wirkenden Normalkraft FLN
F und eine entsprechende Erhöhung der auf die Aufzugkabine wirkenden Bremskraft. Das
Zustellbegrenzungsmittel ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass es auch während
einer Bremsung, wenn zum Beispiel eine ungenügende Verzögerung beim Nothalt festgestellt
würde, deaktiviert werden kann. Damit kann die Normalkraft während einer Bremsung
im Bedarfsfalle weiter erhöht werden.
Diese zweite Verstärkungsstufe erlaubt eine feine auf die unterschiedlichen Bremssituationen
abgestufte Bremskraft. Selbstverständlich kann auch eine Bremseinrichtung ohne diese
zweite Verstärkungsstufe für eine Freifallbremsung verwendet werden, wobei dann im
Notstopbetrieb ein Bremskraftüberschuss besteht. Dies ist eine günstige Ausführung,
da keine Zustellbegrenzungsmittel erforderlich sind und trotzdem geringe Vorspannkräfte
zum Halten verwendet werden können.
[0028] Bevorzugterweise umfasst die Bremseinrichtung ein drittes Spannmittel, welches den
beweglichen Bremsbelag entgegen seiner Zustellbewegung vorspannt. Hierdurch wird vorteilhaft
sichergestellt, dass sich der bewegliche Bremsbelag im Fahrbetrieb stets in seiner
nicht zugestellten Position befindet. Bei einem Notstop oder einer Freifallbremsung
kann der bewegliche Bremsbelag gegen das dritte Spannmittel zugestellt werden, das
zu diesem Zweck bevorzugt entsprechend schwach ausgebildet ist.
[0029] Bevorzugt ist die Steifigkeit des ersten Spannmittels progressiv. Damit erhöht sich
die bei einer Zustellung des beweglichen Bremsbelages zunehmende Normalkraft immer
stärker, so dass bei einem Notstop bzw. einer Freifallbremsung, bei der eine große
Zustellbewegung erfolgt, besonders hohe Bremskräfte zur Verfügung gestellt werden.
Auf der anderen Seite muss zum Lüften der Bremsbeläge, bei dem das erste Spannmittel
noch eine geringere Steifigkeit aufweist, nur eine verhältnismäßige geringe Aktuatorenergie
aufgewendet werden.
[0030] Hierzu kann das erste Spannmittel ein Haltespannmittel, dessen Spannweg begrenzt
ist, und ein Verstärkungsspannmittel umfassen, dessen Steifigkeit höher als die des
Haltespannmittels ist. Haltespannmittel und Verstärkungsspannmittel sind bevorzugt
in Serie geschaltet, so dass zunächst, beispielsweise bei einem Lüften der Bremsbeläge,
der Aktuator gegen das weichere Haltespannmittel arbeitet und hierzu wenig Energie
benötigt. Ist dessen Spannweg aufgebraucht, der vorteilhafterweise so bemessen ist,
dass er im Wesentlichen dem Spalt zwischen Bremsbelag und Schiene entspricht, so muss,
beispielsweise bei einer Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages, nunmehr ausschließlich
das steifere Verstärkungsspannmittel gespannt werden, was die Normalkraft für den
Notstop bzw. die Freifallbremsung erhöht. Das Verstärkungsspannmittel kann natürlich
auch direkt in Bauteilen der Bremseinrichtung integriert sein, indem beispielsweise
Bremszangen entsprechend elastisch federnd ausgeführt werden.
[0031] Um die Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages zu realisieren, kann dieser über
eine Keilfläche an der Bremszange gelagert sein, die durch das erste Spannmittel und
den Aktuator beaufschlagt wird, wobei die Keilfläche die Zustellbewegung des beweglichen
Bremsbelages bewirkt. Folgt der bewegliche Bremsbelag unter Reibschluss der Relativbewegung
der Bremsbahn gegenüber der Bremseinrichtung, so erzwingt die Keilfläche zugleich
mit der Hubbewegung des beweglichen Bremsbelages ein Ausrücken der Bremszange senkrecht
hierzu. Dieser Ausrückweg kann zum Spannen des ersten Spannmittels genutzt werden.
[0032] In einer, anderen Ausführung der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 7 ist der
Bremsbelag über eine Excenterscheibe an der Bremszange gelagert, so dass die Excenterscheibe
die Zustellbewegung des Bremsbelages bewirkt. Folgt die Excenterscheibe, beispielsweise
mittels Steuerkurve, reibschlüssig der Relativbewegung der Bremsbahn gegenüber der
Bremseinrichtung, so dreht sich die Excenterscheibe mit der Hubbewegung des beweglichen
Bremsbelages mit und verändert dabei den Abstand des beweglichen Bremsbelages relativ
zum Drehpunkt der Excenterscheibe. Diese Abstandsänderung kann zum Spannen des ersten
Spannmittels genutzt werden.
Vorteilhafterweise weist die Excenterscheibe einen Bereich mit geringer Steifigkeit
auf. Damit ist ein Grossteil der wirkenden Vorspannkraft über den Bremsbelag geführt
und eine Haltekraft kann mit minimaler Vorspannkraft erwirkt werden.
[0033] Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Bremseinrichtung zwei Bremskreise, von denen
jeder einen bewegliche Bremsbelag und ein erstes Zustellbegrenzungsmittel und / oder
einen zustellbaren Bremsbelag aufweist. Die beiden Bremskreise wirken dabei auf eine
Bremsbahn mit zwei Bremsflächen ein, welche Bremsflächen vorteilhafterweise durch
gegenüberliegende Flächen eines Schienensteges gebildet werden. Die beiden Bremskreise
können somit die Bremsbahn bzw. den Schienesteg einklemmen. Die zustellbaren Bremsbeläge
beider Bremskreise können über eigene erste Spannmittel und Aktuatoren beaufschlagt
werden. Vorteilhafterweise werden jedoch die beweglichen Bremsbeläge beider Bremskreise
durch ein gemeinsames erstes Spannmittel und einen gemeinsamen Aktuator beaufschlagt,
was den Bauaufwand und Raumbedarf vorteilhaft reduziert.
Alternativ kann selbstverständlich auch lediglich einer der Bremskreise mit beweglichem
Bremsbelag und einem Zustellbegrenzungsmittel und / oder einen zustellbaren Bremsbelag
ausgerüstet sein, während der andere Bremskreis mit einem festen Bremsbelag ausgeführt
ist.
[0034] Die beweglichen Bremsbeläge der zwei Bremskreise können bei gleichen oder unterschiedlichen
Verfahrrichtungen der Aufzugkabine relativ zur Schiene selbsttätig zustellen.
[0035] Stellen die Bremsbeläge bei unterschiedlichen Verfahrrichtungen zu, so kann die Bremskrafterhöhung
in beide Richtungen wirken, wobei vorteilhafterweise unterschiedliche Zustellwege
und damit unterschiedliche Bremskrafterhöhungen dargestellt werden können. Ist beispielsweise
die Aufzugkabine teilbalanciert, können bei intaktem Tragmittel in Abhängigkeit von
der Kabinenbeladung unterschiedliche Notbremslasten auftreten. Umgekehrt kann die
Bremskrafterhöhung in eine Richtung erhöht werden, wenn beide beweglichen Bremsbeläge
bei derselben Verfahrrichtung zustellen.
[0036] Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und
den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
Fig. 1 eine Hälfte der Bremseinrichtung nach Fig. 3 im gelüfteten Zustand;
Fig. 2 die Hälfte der Bremseinrichtung nach Fig. 3 bei einem Stockwerkshalt;
Fig. 3 eine Bremseinrichtung nach einer ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung
bei einem Notstop;
Fig. 4 die Hälfte der Bremseinrichtung nach Fig. 3 bei einer Freifallbremsung; und
Fig. 5 eine Bremseinrichtung nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung
mit Bremspositionen Fig. 5A bis 5D .
[0037] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine Halte- und Notstop-Bremseinrichtung nach einer ersten
Ausführung der vorliegenden Erfindung. Dabei zeigt Fig. 3 die zwei Bremskreise umfassende
[0038] Bremseinrichtung als Ganzes. Da beide Bremskreise bis auf nachstehend erläuterten
Unterschieden baugleich sind, ist in den Fig. 1, 2 und 4 nur der linke Bremskreis
dargestellt, um die verschiedenen Bremssituationen zu erläutern - die Funktion des
rechten Bremskreises ist grundsätzlich analog. Gleichwirkende Teile sind in den Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0039] Wie insbesondere in Fig. 3 zu erkennen, umfasst jeder Bremskreis der Bremseinrichtung
nach der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung eine Bremszange 10, die
an einem Bolzen 11 drehbeweglich gelagert ist. Ein Haltespannmittel in Form einer
ersten Druckfeder 3.1 spannt beide Bremszangen 10 gegen eine Führungsschiene 1 elastisch
vor, an der eine Aufzugkabine (nicht dargestellt), an der die Bremseinrichtung befestigt
ist, vertikal verfahren kann. Die Führungsschiene (1) weist zwei Bremsflächen (1a,
1b). Ein Aktuator in Form eines Elektromagneten 4 kann die Bremszangen 10 gegen die
Spannung der ersten Druckfeder 3.1 lüften und dient in diesem Beispiel gleichzeitig
als Anschlag, i.e. begrenzt den Spannweg der ersten Druckfeder 3.1.
[0040] An jeder Bremszange 10 ist eine Bremskeilaufnahme 13 gegen die Schiene 1 verschiebbar
geführt und in dieser Richtung durch ein Verstärkungsspannmittel in Form einer vierten
Druckfeder 3.2 elastisch gelagert, die eine höhere Federsteifigkeit als die erste
Druckfeder 3.1 aufweist. Die erste und vierte Druckfeder 3.1, 3.2 bilden zusammen
mit der Bremszange 10 eine Spannmittelkette bzw. ein erstes Spannmittel 3.
[0041] In der Bremskeilaufnahme 13 kann ein Bremskeil 12 sich in Richtung der Relativbewegung
zwischen Aufzugkabine und Schiene zwischen zwei Anschlägen bewegen und ist dabei durch
eine Keilfläche 9 zwangsgeführt. Im linken Bremskreis ist die Keilfläche 9 so orientiert,
dass der Bremskeil 12 die Bremskeilaufnahme 13 gegen die vierte Druckfeder 3.2 drückt,
wenn er sich relativ zur Bremskeilaufnahme 13 nach oben bewegt. Im rechten Bremskreis
drückt der Bremskeil die Bremskeilaufnahme hingegen gegen die vierte Druckfeder, wenn
er sich relativ zur Bremskeilaufnahme 13 nach unten bewegt.
[0042] Eine drittes Spannmittel in Form einer relativ schwachen dritten Druckfeder 8 fesselt
den Bremskeil 12 in der Bremskeilaufnahme 13 in seine unterste (linker Bremskreis)
bzw. oberste (rechter Bremskreis), durch den einen Anschlag begrenzte Anfangslage.
Zudem ist in diesem Beispiel ein zweites Zustellbegrenzungsmittel 7 in Form eines
Keils 7.1 vorgesehen, der unter der Kraft einer aktivierten Sperre in Form eines weiteren
Elektromagneten 7.2 in die Keilfläche 9 hervorragt und eine Bewegung des Bremskeils
12 entlang der Keilfläche 9 begrenzt. Ist der weitere Elektromagnet 7.2 aktiviert,
so drückt er den Keil 7.1 soweit in die Keilfläche, dass der Bremskeil 12 aus seiner
Anfangsstellung (Fig. 1, 2) nur bis in eine in Fig. 3 gezeigte Mittelstellung verfahren
kann. Wird der weitere Elektromagnet 7.2 deaktiviert, so kann der Bremskeil 12 den
Keil 7.1 aus der Keilfläche 9 verdrängen und in seine in Fig. 4 gezeigte oberste (linker
Bremskreis) Endstellung verfahren. Der Bremskeil des rechten Bremskreises verbleibt
im dargestellten Beispiel in seiner oberen Lage, da ihn die relative Verfahrrichtung
der Schiene zur Bremseinrichtung in dieser Position hält.
[0043] Im dargestellten Beispiel weist der linke Bremskreis eine lange Keilfläche 9 auf.
Dies ergibt eine entsprechend grosse Zustellmöglichkeit und eine entsprechend grosse
Spannmöglichkeit der Spannelemente 3, woraus eine entsprechend hohe maximale Normalkraft
FLN
F resultieren kann, wenn der linke Bremskeil 12 in seine obere Endstellung gelangt.
Der rechte Bremskreis weist demgegenüber eine kürzere Keilfläche aus. Dadurch ist
die maximal erreichbare Normalkraft kleiner, wenn die relative Verfahrrichtung der
Schiene zur Bremseinrichtung umgekehrt verläuft. Dadurch lassen sich die Kraftniveaus
je nach Verfahrrichtung gestalten.
[0044] Im Bremskeil 12 ist ein beweglicher Bremsbelag 2 gegen die Schiene 1 verschiebbar
geführt und in dieser Richtung durch ein zweites Spannmittel in Form einer zweiten
Druckfeder 6 elastisch gelagert, die eine geringe Federsteifigkeit aufweist.
[0045] Neben den Anschlägen, die die Bewegung des Bremskeils 12 begrenzen, sind an der Bremskeilaufnahme
13 feste Bremsbeläge 5 so angeordnet, dass sie gegen die Kontaktfläche des beweglichen
Bremsbelages 2 mit der Schiene 1 etwas zurückgesetzt sind, wenn die zweite Druckfeder
6 entspannt ist.
[0046] Anhand der Figurenfolge 1 bis 4 wird nun die Funktion der Bremseinrichtung nach der
ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
Gelüftete Bremse
[0047] Fig. 1 zeigt den linken Bremskreis der Bremseinrichtung im gelüfteten bzw. deaktivierten
Zustand. Hierzu wird der Elektromagnet 4 mit Energie versorgt, zieht die Bremszange
10 gegen seine als Anschlag fungierende linke Stirnseite und spannt dabei die erste
Druckfeder 3.1 maximal. Der Verstellweg der Bremszange 10 zur Schiene 1 ist so dimensioniert,
dass in dem gelüfteten Zustand der bewegliche Bremsbelag 2 und die festen Bremsbeläge
5 die Schiene 1 bzw. die Bremsfläche 1a nicht berühren. Daher ist die zweite Druckfeder
6 entspannt und der bewegliche Bremsbelag 2 in seine von dem Bremskeil 12 am weitesten
hervorstehende Anfangslage gestellt. Die dritte Druckfeder 8 ist ebenfalls entspannt,
so dass der Bremskeil 12 in seine unterste Anfangslage gestellt ist. Auch die vierte,
im Vergleich steife, Druckfeder 3.2 ist entspannt, da auf die Bremskeilaufnahme 13
keine Kräfte wirken.
[0048] In diesem gelüfteten Zustand muss der Elektromagnet 4 nur mit soviel Energie versorgt
werden, dass er die erste Druckfeder 3.1 maximal spannt. Er muss also insbesondere
nicht gegen die vierte Druckfeder 3.2 arbeiten. Die Aufzugkabine und die daran befestigte
Bremseinrichtung können relativ zur Schiene 1 vertikal ungehindert verfahren.
Stockwerkshalt
[0049] Fig. 2 zeigt den linken Bremskreis der Bremseinrichtung bei einem Stockwerkshalt.
Nachdem die Aufzugkabine über ein Tragmittel von einer Antriebseinheit (nicht dargestellt)
auf Stockwerkshöhe zum Stillstand gebracht worden ist, wird der Elektromagnet 4 deaktiviert.
Hierdurch entspannt sich die erste Druckfeder 3.1 teilweise und drückt auf die Bremszange
10, die sich infolgedessen um den Bolzen 11 dreht. Dabei gelangt zunächst der bewegliche
Bremsbelag 2 in Kontakt mit der Schiene 1. Da die zweite Druckfeder 6 relativ schwach
ist, wird sie unter der Wirkung der ersten Druckfeder 3.1, die die Bremszange 10 weiter
um den Bolzen 11 gegen die Schiene 1 dreht, solange gespannt, bis auch die festen
Bremsbeläge 5 mit der Schiene in Kontakt treten. Die Bremszange 10 dreht noch solange
weiter, bis die vierte Druckfeder 3.2 soweit gespannt ist, dass sie ein gleich großes
Gegendrehmoment zur Federkraft der ersten Druckfeder 3.1 ausübt.
[0050] Die erste Druckfeder 3.1 ist so vorgespannt, dass sie auch in dieser Position noch
eine Federkraft F1 auf den oberhalb des Bolzens 11 liegenden Hebelarm der Bremszange
10 ausübt. Dementsprechend übt der unterhalb des Bolzens 11 liegende Hebelarm der
Bremszange 10 eine Kraft F2 auf die vierte Druckfeder 3.2 aus. Da das Verhältnis i
zwischen oberem und unterem Hebelarm der Bremszange größer 1 gewählt ist, verstärkt
diese Übersetzung die von der ersten Druckfeder 3.1 auf die zweite Druckfeder 3.2
ausgeübte Kraft F2 = i × F1 > F1. Vorteilhafterweise muss daher der Elektromagnet
4 nur eine relativ geringe Kraft aufbringen, um die vorgespannte erste Druckfeder
3.1 maximal zu spannen und so die Bremseinrichtung zu lüften.
[0051] Auf den beweglichen Bremsbelag 2 wirkt eine Normalkraft N1, die sich aus dem Spannweg
s der zweiten Druckfeder 6 ergibt, bis die festen Bremsbeläge 5 die Schiene 1 kontaktieren.
Da die Federsteifigkeit c6 der zweiten Druckfeder 6 relativ niedrig gewählt ist, ist
diese Normalkraft N 1 = c6 × s ebenfalls relativ niedrig.
[0052] Daher wirkt in den festen Bremsbelägen 5 eine Normalkraft FLN
H, die dem wesentlichen Anteil der von der zweiten Druckfeder 3.2 auf die Bremskeilaufnahme
13 ausgeübten Kraft F2 entspricht: FLN
H = F2 - N 1 ≈ i × F 1.
[0053] Im Ausführungsbeispiel wird die Aufzugkabine bei einem Stockwerkshalt von zwei baugleichen
Bremseinrichtungen nach der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung gehalten,
so dass die Gewichtskraft G der Aufzugkabine, bzw. die Differenzkraft zwischen Gegengewicht
und Kabine, sich zu je einem Viertel auf die festen Bremsbeläge 5 eines Bremskreises
einer Bremseinrichtung verteilt. Die Vorspannung der ersten Druckfeder 3.1 ist nun
so gewählt, dass diese in der Halteposition eine Federkraft

auf die Bremszange 10 ausübt. Dabei bezeichnet µ den Haftreibungskoeffizienten zwischen
Schiene 1 und festen Bremsbelägen 5. In Gleichung (1) sind zur besseren Übersichtlichkeit
Sicherheitsfaktoren vernachlässigt.
[0054] Die Aufzugkabine wird also bei einem regulären Stockwerkshalt im Wesentlichen über
den Reibschluss zwischen den festen Bremsbelägen 5 und der Schiene 1 gehalten und
der bewegliche Bremsbelag verharrt in seiner in Fig. 2 gezeigten Anfangslage.
[0055] Ohne die festen Bremsbeläge 5 würde die gesamte Gewichtskraft G sich nur über die
beweglichen Bremsbeläge 2 an der Schiene 1 abstützen. Da in der Keilfläche 9 nur eine
Normalkraft N3 = cos(Keilwinkel) × F2 < F2 wirkt und zudem der Reibungskoeffizient
in der Keilfläche relativ gering ist, um eine leichte Verschiebbarkeit des Bremskeils
12 in der Bremskeilaufnahme 13 zu gewährleisten, würde der Bremskeil 12 unter der
Wirkung der oben erläuterten Federkraft F1 gem. Gl. (1) auf der Keilfläche 9 ins Gleiten
kommen, was ein Durchsacken der Aufzugkabine bei einem Halten der Bremseinrichtung
bei einem Stockwerkshalt bewirken würde, bis die nachfolgend näher beschriebene Zustellung
zu einer ausreichenden Erhöhung der Normalkraft N3 führt. Alternativ müsste eine entsprechend
höhere Vorspannung der ersten Druckfeder 3.1 vorgesehen sein, um F2 = i × F1 entsprechend
zu erhöhen. Dann müsste jedoch der Elektromagnet 4 im gelüfteten Zustand eine entsprechend
höhere Energie aufbringen, um dieser Kraft das Gleichgewicht zu halten.
[0056] In einer nicht dargestellten zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung ist an
Stelle der festen Bremsbeläge 5 ein erstes Zustellbegrenzungsmittel vorgesehen, das
funktionsgleich mit dem zweiten Zustellbegrenzungsmittel 7 ist. Dieses erste Zustellbegrenzungsmittel
sperrt eine Bewegung des Bremskeils 12 entlang der Keilfläche 9 komplett, i.e. legt
den Bremskeil 12 in seiner Anfangsstellung fest. Bei aktiviertem ersten Zustellbegrenzungsmittel
wirkt der bewegliche Bremsbelag 2, der sich nunmehr nicht mehr durch Verfahren des
Bremskeils 12 längs der Keilfläche 9 zustellen kann, wie ein fester Bremsbelag, so
dass, wie vorstehend mit Bezug auf die ersten Ausführung beschrieben, ein Durchsacken
der Aufzugkabine bei einem Stockwerkhalt bzw. eine hohe Vorspannung der ersten Druckfeder
3.1 vermieden werden kann.
Notstop
[0057] Fig. 3 zeigt die Bremseinrichtung bei einem Notstop. Wie vorstehend erläutert, weist
die Aufzugkabine im Ausführungsbeispiel zwei baugleiche Bremseinrichtungen nach der
ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung auf, von denen beispielsweise jeweils
auf beidseitig der Kabine angeordnete Führungsschienen 1 wirken. Bei einem Notstop
soll die Aufzugkabine bei intaktem Tragmittel durch die Bremseinrichtung bis zum Stillstand
abgebremst werden können, wenn beispielsweise die Motorbremse der Antriebseinheit
versagt oder ein Steuerungsdefekt vorliegt. Zudem wird aus Sicherheitsgründen verlangt,
dass auch bei Ausfall einer der Bremseinrichtungen die verbleibende Bremseinrichtung,
selbst in einem Überlastzustand zumindest nicht weiter beschleunigt.
[0058] Im vorliegenden Fall (bei zwei Bremseinrichtungen) muss also jede Bremseinrichtung
alleine in der Lage sein, die Übergewichtskraft Ü der Aufzugkabine abstützen. Dementsprechend
muss jeder Bremskreis gegenüber den vorstehend beschriebenen Halten bei einem Stockwerkshalt
eine deutlich höhere Reibkraft auf die Schiene 1 ausüben. Bei einem Überlastzustand
von 125% der Normallast und einer Gewichtsdifferenz von 50% der Normallast zwischen
Gegengewicht und Kabine ergibt sich somit die Erfordernis einer um den Faktor drei
erhöhten Bremskraft und damit auch einer entsprechend erhöhten Normalkraft.
[0059] Beim Notstop wird, ausgehend von dem gelüfteten Zustand nach Fig. 1, der Elektromagnet
4 deaktiviert, während die Aufzugkabine entlang der Schiene 1 verfährt. Dadurch dreht
die erste Druckfeder 3.1 die Bremszange 10 um den Bolzen 11 gegen die Schiene 1. Hierbei
kommt zunächst der bewegliche Bremsbelag 2, der durch die zweite Druckfeder 6 entsprechend
vorgespannt ist, in reibschlüssigen Kontakt mit der Schiene 1.
[0060] Die von der zweiten Druckfeder 6 dabei erzeugte Normalkraft bewirkt eine an dem beweglichen
Bremsbelag angreifende Reibkraft, die diesen in Richtung der Relativbewegung der Bremseinrichtung
gegenüber der Schiene 1 mitzunehmen sucht. Bewegt sich die Aufzugkabine beispielsweise
vertikal nach unten, so wird der bewegliche Bremsbelag 2 nach oben verschoben. Dabei
nimmt er den Bremskeil 12 mit, der dabei auf der Keilfläche 9 nach oben gleitet.
[0061] Durch die Keilwirkung drückt der Bremskeil 12 dabei die Bremskeilaufnahme 13 nach
außen. Hierdurch wird zum einen verhindert, dass die festen Bremsbeläge 5 noch mit
der Schiene 1 in Kontakt kommen - der Reibschluss erfolgt weiterhin ausschließlich
über den beweglichen Bremsbelag 2. Zum anderen spannt die nach außen wandernde Bremskeilaufnahme
13 die vierte Druckfeder 3.2 und dadurch über die Bremszange 10 auch die erste Druckfeder
3.1. Hierdurch stellt sich die Bremszange 10 gegen die Kraft der ersten Druckfeder
3.1 zurück, während die erste und vierte Druckfeder 3.1, 3.2 und je nach Ausführung
die elastische Bremszange 10 umfassende erste Spannmittel 3 gespannt wird. Durch diese
Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages 2, i.e. dessen Hub in Schienenrichtung,
wird also das erste Spannmittel 3 zusätzlich gespannt, so dass sich die von ihm auf
den beweglichen Bremsbelag 2 ausgeübte Normalkraft und damit die Bremskraft der Bremseinrichtung
erhöht.
[0062] Die Bremszange 10 läuft dabei gegen den durch die Stirnseite des Elektromagneten
4 gebildeten Anschlag, der eine weitere Kompression der ersten Druckfeder 3.1 verhindert.
Verschiebt sich nun der bewegliche Bremsbelag 2 mit dem Bremskeil 12 weiter nach oben
und drückt dabei die Bremskeilaufnahme 13 weiter nach außen, so wird nur noch die
vierte, steifere Druckfeder 3.2, bzw. eine durch die Bremszange 10 oder andere Bauteile
der Bremseinrichtung definierte Federsteifigkeit, weiter gespannt. Durch diese Umschaltung
von der in Serie angeordneten ersten, weicheren und vierten, härteren Druckfeder 3.1,
3.2 ausschließlich auf die vierte Druckfeder 3.2 nimmt die Steifigkeit des ersten
Spannmittels 3 progressiv zu.
[0063] Bei einem Notstop ist der weitere Elektromagnet 7.2 des zweiten Zustellbegrenzungsmittels
7 aktiviert. Dieser drückt den Keil 7.1 in die Keilfläche 9, der die Verschiebung
des Bremskeils 12 längs der Keilfläche 9 begrenzt und den beweglichen Bremsbelag 2
in der Mittelstellung stoppt.
[0064] In dieser Mittelstellung übt der linke Bremskreis eine höhere Normalkraft auf die
Schiene 1 aus als dies bei einem Halten bei einem Stockwerkshalt der Fall ist, bei
dem der Elektromagnet deaktiviert wird, nachdem die Aufzugkabine zum Stillstand gekommen
ist: zum einen stellt sich der bewegliche Bremsbelag 2 unter Reibschluss mit der Schiene
1 zu und spannt dabei das erste Spannmittel 3 stärker als bei einem Stockwerkshalt.
Der zusätzliche Spannweg kann durch die Wahl des Keilwinkels und / oder dessen Länge
vorgegeben werden. Zum anderen springt die Steifigkeit des ersten Spannmittels 3 auf
einen deutlich höheren Wert, sobald die Bremszange 10 am Elektromagneten 4 anschlägt
und die erste Druckfeder 3.1 nicht mehr weiter komprimiert werden kann. Die weitere
Zustellung wird komplett in die Kompression der steiferen vierten Druckfeder 3.2 umgesetzt.
Es ist selbstverständlich, dass der Keilwinkel unter Berücksichtigung des zu erwartenden
Reibwertes gewählt werden muss, damit eine selbstständige Zustellung gewährleistet
ist.
[0065] Der bewegliche Bremsbelag 2 stellt sich somit unter Reibschluss mit der Schiene 1
bei einer Bewegung der Aufzugkabine relativ zur Schiene selbsttätig zu und spannt
dabei das erste Spanmittel 3, so dass sich die auf den beweglichen Bremsbelag wirkende
Normalkraft und damit die von der Bremseinrichtung aufgebrachte Reibkraft erhöht.
Trotzdem muss der Elektromagnet 4 nur eine relativ geringe Energie aufbringen, um
die Bremseinrichtung zu lüften, da hierzu nur die erste Druckfeder 3.1 maximal gespannt
werden muss. Es ist hierbei selbstverständlich, dass der zugestellte bewegliche Bremsbelag
vor dem Lüften der Bremseinrichtung zuerst in Richtung seiner Normallage, welche beispielsweise
durch Feder 8 definiert ist, bewegt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
die Bremseinrichtung in eine Brems-Gegenrichtung bewegt wird. Hierbei ist zu beachten,
dass eine linksseitige und eine gegenläufige rechte Keilfläche, wie in Fig. 3 gezeigt,
in deren Länge so aufeinander abgestimmt sind, dass in jedem Falle ein Lüftspalt beim
Aktuator 4 entsteht, wenn die Bremseinrichtung in der Brems-Gegenrichtung bewegt wird.
[0066] Die festen Bremsbeläge 5, die zusammen mit dem beweglichen Bremsbelag 2 durch das
erste Spannmittel 3 vorgespannt und durch den Elektromagneten 4 gelüftet werden, gelangen
nur dann mit der Schiene 1 in Kontakt, wenn der Elektromagnet 4 bei stillstehender
Aufzugkabine deaktiviert wird, da der bewegliche Bremsbelag 2 durch die zweite Druckfeder
6 gegen die Schiene 1 vorgespannt ist und vor den festen Bremsbelägen 5 in Kontakt
mit der Schiene 1 kommt. Sie verhindern bei einem Stockwerkshalt ein Durchsacken der
Aufzugkabine, sind aber bei einem Notstop außer Funktion, so dass der bewegliche Bremsbelag
2 sich zustellt und so die Bremskraft auf den durch das zweite Zustellbegrenzungsmittel
7 limitierten Wert erhöht. Bei Verwendung der in Fig. 3 gezeigten Bremseinrichtung
sind bei einem Stockwerkshalt nur die festen Bremsbeläge wesentlich belastet, wobei
bei einem Nothalt oder Freifall die Bremskraft auf einer Seite über die beweglichen
Bremsbeläge und auf der Gegenseite über die festen Bremsbeläge eingeleitet werden.
Dies ergibt sich durch die gegenläufige Ausführung der Keilfläche.
[0067] Wie in Fig. 3 erkennbar, stellen sich die beweglichen Bremsbeläge 2 der zwei Bremskreise
bei unterschiedlicher Verfahrrichtung der Aufzugkabine relativ zur Schiene selbsttätig
zu: aufgrund der gegenläufig geneigten Keilflächen stellt sich der bewegliche Bremsbelag
des linken Bremskreises zu, wenn die Aufzugkabine während einer Abwärtsfahrt gebremst
wird, während sich der bewegliche Bremsbelag des rechten Bremskreises zustellt, wenn
ein Notstop während einer Aufwärtsfahrt der Aufzugkabine erfolgt. Durch unterschiedliche
Dimensionierung der beiden Bremskreise, insbesondere der Keilwinkel und/oder Keilflächenlängen
und der Steifigkeiten der vierten Druckfeder, können für die Auf- und Abwärtsfahrtrichtung
unterschiedliche Bremskraftverstärkungen vorgegeben werden, was insbesondere bei teilbalancierten
Aufzügen von Vorteil ist, bei denen die über das intakte Tragmittel mit einem Gegengewicht
verbundene Aufzugkabine bei Ausfall der Antriebseinheit nach oben gezogen wird oder
nach unten rutscht. Alternativ können beide Bremskreise auch bei der gleichen Verfahrrichtung
der Aufzugkabine relativ zur Schiene zustellen und so die Bremskraft bei einem Notstop
in eine Bewegungsrichtung besonders stark erhöhen.
[0068] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung zeigt sich, wenn die Reibkraft zwischen
Schiene 1 und festem Bremsbelag 5 Fehlerhafterweise zu gering wird, weil beispielsweise
der feste Bremsbelag oder die Schiene Verschleiß aufweisen oder verschmutzt sind,
so dass der Reibungskoeffizient sich verringert. Reicht bei einem Stockwerkshalt die
über den festen Bremsbelag 5 aufgebrachte Reibkraft nicht aus, so sackt, wie vorstehend
beschrieben, die Aufzugkabine ein Stück durch. Dadurch stellt sich der bewegliche
Bremsbelag 2 solange zu, bis die durch seine Zustellung erhöhte Spannung des ersten
Spannmittels 3 so groß wird, dass eine ausreichende Reibkraft erzeugt wird. Insofern
stellt die vorliegende Erfindung eine sicherheitsredundante Bremseinrichtung zur Verfügung,
die sich bei einer Fehlerhaft zu geringen Reibkraft bei einem Stockwerkshalt selbsttätig
nachstellt, bis eine ausreichende Reibkraft vorliegt, um die Aufzugkabine sicher zu
halten. Diese Zustellbewegung könnte durch einen Sensor erfasst werden, wodurch ein
Durchsacken im Halt festgestellt und entsprechende Wartungsarbeiten initialisiert
werden könnten.
Freifallbremsung
[0069] Fig. 4 zeigt die Bremseinrichtung bei einer Freifallbremsung. Im Wesentlichen läuft
diese wie der vorstehend beschriebene Notstop ab. Da bei einer Freifallbremsung jedoch
das Tragmittel defekt ist und die Aufzugkabine nicht mehr wenigstens teilweise von
einem Gegengewicht und einer inneren Reibung einer Antriebseinheit gebremst wird,
muss hier die Bremseinrichtung eine nochmals höhere Bremskraft aufbringen.
[0070] Dazu wird das zweite Zustellbegrenzungsmittel 7 deaktiviert, indem der weitere Elektromagnet
7.2 nicht mit Energie versorgt wird. Wie bei dem Notstop kommt bei Deaktivierung des
Elektromagneten 4 zunächst der bewegliche Bremsbelag 2 in reibschlüssigen Kontakt
mit der Schiene 1, wird von dieser mitgenommen und stell sich dabei zu. Hierdurch
erhöht sich die im Reibkontakt zwischen beweglichem Bremsbelag und Schiene wirkende
Normalkraft und dementsprechend die Bremskraft. Da der Keil 7.1 nicht mehr von dem
weiteren Elektromagneten 7.2 gesperrt ist, drückt der Bremskeil 12 ihn aus der Keilfläche
9 nach unten und kann so bis zu einer obersten (linker Bremskreis) Endstellung fahren,
wo er von dem anderen der beiden Anschläge in der Bremskeilaufnahme 13 gestoppt wird.
[0071] Hierdurch erhöht sich der Zustellweg des beweglichen Bremsbelages 2, mit der die
vierte Druckfeder 3.2 gespannt wird, über den bei einem Notstop erzielten Wert hinaus,
bei dem die Zustellbewegung durch das zweite Zustellbegrenzungsmittel 7 in der Mittelstellung
gestoppt wird. Dementsprechend erhöht sich auch die von der vierten Druckfeder 3.2
ausgeübte Normalkraft und damit die auf die Schiene 1 wirkende Bremskraft.
[0072] Vorteilhafterweise wird diese maximale Bremskraft nur bei einer Freifallbremsung
erreicht, während das aktivierte zweite Zustellbegrenzungsmittel die Bremskraft bei
einem Notstop auf einen geringeren Wert begrenzt und so unnötig hohe Belastungen der
Führungsschiene 1, der Aufzugkabine, der Bremseinrichtung und der Passagier vermeidet.
[0073] Da ein Freifall nur in Abwärtsrichtung erfolgen kann ist im Allgemeinen nur eine
Seite der Bremseinrichtung (im gezeigten Beispiel die linke Seite) mit einem entsprechenden
Zustellhub ausgerüstet und die andere Seite verfügt über einen entsprechend verkleinerten
Zustellhub. Selbstverständlich können jedoch weitere Zustellbegrenzungsmittel zur
Definition von Zwischenbremswerten verwendet werden.
[0074] Vorzugsweise begrenzen Anschläge den Verstellweg des beweglichen Bremsbelages 2 relativ
zum Bremskeil 12, um eine Überlastung der zweiten Druckfeder 6 zu vermeiden.
Die Zustellbegrenzungsmittel 7 können anstelle der Elektromagneten 7.2 auch mit einem
Feder-Rastersystem ausgerüstet sein, welche ein Wegdrücken des Zustellbegrenzungsmittels
ermöglicht, wenn eine definierbare Haltekraft überschritten ist.
Alternative Ausführung
[0075] Die Figuren 5A bis 5D zeigen eine alternative Zustellung des beweglichen Bremsbelages
2 durch eine Excenterscheibe 12' in den verschiedenen Bremssituationen "Gelüftet"
(Fig. 5A), "Stockwerkshalt" (Fig. 5B), "Bremsen abwärts" (Fig. 5C) bzw. "Bremsen abwärts"
(Fig. 5D).
[0076] Die Bremseinrichtung mit dieser alternativen Zustellung entspricht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau der vorstehend beschriebenen ersten Ausführung, so dass nachfolgend lediglich
auf die Unterschiede zur ersten Ausführung eingegangen wird.
[0077] Bei der Bremseinrichtung mit der alternativen Zustellung ist der bewegliche Bremsbelag
2' an einer Excenterscheibe 12' geführt, die um einen Zapfen 14 drehbar an einer Excenteraufnahme
13' gelagert ist. Die Excenteraufnahme 13' entspricht insofern der Bremskeilaufnahme
13 der ersten Ausführung, so dass der sich daran anschließende Aufbau mit erstem Spannmittel,
Aktuator und dergleichen nicht dargestellt wird.
[0078] Die Excenterscheibe 12' ist gegenüber der Excenteraufnahme 13' durch eine Zentrierfederfeder
oder einen Raster (nicht dargestellt) elastisch gefesselt und wird durch diese Zentrierfeder
oder den Raster in die in Fig. 5A gezeigte Stellung vorgespannt, so dass der bewegliche
Bremsbelag 2' der zugleich auch die Funktion des festen Bremsbelages 5' übernimmt,
über die Kontaktebene einer fest mit der Excenterscheibe 12' verbundenen Steuerscheibe
12'a hervorragt, wenn die Bremseinrichtung gelüftet ist (Fig. 5A). Ein zweiter Bremskreis
besteht vorteilhafterweise aus einem festen Bremsbelag 5, welcher in bereits dargestellter
Art und weise mittels Druckfeder 3.2 und Zange 10 zu einem ersten Spannmittel, Aktuator
und dergleichen verbunden.
[0079] Bei einem Stockwerkshalt wird die Excenteraufnahme 13' bei stillstehender Aufzugkabine
über die Bremszange (nicht dargestellt) wie die Bremskeilaufnahme 13 der ersten Ausführung
durch die erste Druckfeder gegen die Schiene 1 gedrückt, indem der Elektromagnet deaktiviert
wird. Hierbei wird ein elastischer Bereich 6' der Steuerscheibe 12'a soweit zurückgedrückt,
dass der Bremsbelag 2', 5' die Schiene 1 berühren und reibschlüssig den wesentlichen
Anteil der Bremskraft auf diese übertragen. (Fig. 5B).
[0080] Wird der Elektromagnet bei einem Notstop deaktiviert, während die Aufzugkabine sich
relativ zu der Führungsschiene 1 bewegt, so wird wiederum die Excenteraufnahme 13'
gegen die Schiene 1 bewegt. Hierbei kommt zuerst die Steuerscheibe 12'a mit der Schiene
1 in reibschlüssigen Kontakt und wird von dieser mitgenommen, wobei die Excenterscheibe
12' sich auf dem Zapfen 14 gegenüber der Excenteraufnahme 13' verdreht. Dadurch stellt
sich der Bremsbelag 2', 5' zu und spannt das erste Spannmittel, da die Excenteraufnahme
13' formschlüssig nach außen gedrängt wird (Fig. 5C, Fig. 5D). Die Form der Steuerkurve
12'a definiert hierbei einen zu durchlaufenden Drehwinkel, da die Steuerkurve soweit
reibschlüssig mitgedreht wird, bis die Excenterscheibe den Bremsbelag 2', 5' soweit
zur Schiene zugestellt hat, dass dieser einen Hauptteil der Normalkraft übernimmt.
Die Steuerkurve ist vorteilhafterweise mit Reibunterstützender Oberfläche, beispielsweise
aufgeraut und gehärtet, versehen. Der elastische Bereich 6' der Steuerscheibe 12'a
ist erfindungsgemäss derart ausgeführt, dass bei einer Relativbewegung der Bremseinrichtung
zur Schiene 1 die Steuerkurve mitgedreht wird, jedoch andererseits beim Halten in
einer Etage der wesentliche Teil der Normalkraft vom Bremsbelag 2',5' übernommen wird.
[0081] Durch das Spannen mittels Steuerkurve und Excenterscheibe und dem nach aussen drängen
der Excenteraufnahme 13' erhöht sich die auf den beweglichen Bremsbelag 2 wirkende
Normalkraft, so dass die Reibkraft, bzw. Bremskraft, die nunmehr in Wesentlichen über
den die Schiene 1 berührenden Bremsbelag 2', 5' übertragen wird, sich soweit erhöht,
dass ein für einen Notstop ausreichender Wert erreicht wird.
[0082] Je nach Verfahrrichtung (aufwärts oder abwärts) definiert die Steuerkurve 12'a zusammen
mit der Excenterscheibe 12' das Spannen der Bremseinrichtung. So wird beispielsweise
bei einer Bremsung abwärts, wie in Fig. 5C dargestellt, die Bremseinrichtung weit
gespannt und eine entsprechend hohe Bremskraft aufgebaut. Damit kann ein Freifall
der Aufzugskabine gesichert werden. Bei einer Bremsung aufwärts, wie in Fig. 5D ersichtlich
wird die Bremseinrichtung durch die in umgekehrter Richtung drehende Steuerkurve 12'a
vergleichsweise weniger gespannt, wodurch sich eine entsprechend geringere Bremskraft
einstellt.
[0083] Auch bei dieser Ausführung kann eine Zustellbewegung mittels eines Zustellbegrenzungsmittels
fallweise begrenzt werden, indem die Drehbewegung des Excenters durch eine schaltbare
Sperre begrenzt wird. Dabei ist auf eine sorgfältige Abstimmung der Steuerkurve mit
dem Excenters zu achten. Gegebenenfalls ist die Steuerkurve im Bereiche der Drehbegrenzung,
bzw. am Ort wo die Steuerkurve bei der Drehbegrenzung mit der Schiene im Kontakt ist,
ebenfalls elastisch auszuführen. Die dargestellte Bremseinrichtung ist am Beispiel
einer Verwendung als Kabinenbremse dargestellt. Diese Einrichtung ist jedoch auch
als Teil des Antriebes ausführbar. Gleichermaßen kann sie am Gegengewicht angeordnet
werden. Im Weiteren wurde bei den Beispielen nur vom Reibwert gesprochen. Selbstverständlich
kann die Auslegung auch Unterschiede zwischen Haft- und Gleitreibwert berücksichtigen.
1. Bremseinrichtung zum Halten- und Bremsen einer Aufzugskabine in einer Aufzugsanlage,
die Bremseinrichtung ist relativ zu einer Bremsbahn (1) entlang dieser Bremsbahn (1)
in zwei Verfahrrichtungen verfahrbar angeordnet,
die Bremseinrichtung enthält eine Aufnahme (13) mit einem Bremsbelag (2, 5), und ein
erstes Spannmittel (3),
die Aufnahme (13) mit dem Bremsbelag (2, 5) ist durch einen Aktuator (4) lüftbar,
in ungelüftetem, aktivierten Zustand der Bremseinrichtung spannt das erste Spannmittel
(3) die Aufnahme (13) und den Bremsbelag (2, 5) mit einer Vor-Spannkraft gegen die
Bremsbahn (1) vor, wobei bei stillstehender Bremseinrichtung, der Bremsbelag (2, 5)
eine in beide Verfahrrichtungen wirkende Haltekraft erzeugt, welche Haltekraft im
Wesentlichen durch die Vor-Spannkraft definiert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in ungelüftetem, aktivierten Zustand der Bremseinrichtung und einer folgenden relativen
Bewegung der Bremseinrichtung in zumindest eine der Verfahrrichtungen, ein Teil des
Bremsbelages (2, 5) das erste Spannmittel (3) und damit die auf die Aufnahme (13)
und den Bremsbelag (2, 5) wirkende Spannkraft, selbsttätig nachspannt und damit eine
entgegen der Verfahrrichtung der Bremseinrichtung gerichtete Bremskraft erzeugt, welche
Bremskraft im Wesentlichen durch diese nachgespannte Spannkraft definiert ist.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bremsbelag (2, 5) mehrteilig ist, wobei der mehrteilige Bremsbelag (2, 5) auf
eine gemeinsame Bremsfläche (1a) der Bremsbahn (1) einwirken kann und
der in der Aufnahme (13) angeordnete mehrteilige Bremsbelag (2, 5) einen festen Bremsbelag
(5) und einen beweglichen Bremsbelag (2) umfasst, wobei der feste Bremsbelag (5) zusammen
mit dem beweglichen Bremsbelag (2) durch das erste Spannmittel (3) vorspannbar und
durch den Aktuator (4) lüftbar ist.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grossteil der durch die Vor-Spannkraft definierten Haltekraft bei stillstehender
Bremseinrichtung, über den festen Bremsbelag (5) wirkt und, dass ein Grossteil der
durch die nachgespannte Spannkraft definierten Bremskraft bei bewegter Bremseinrichtung,
über den beweglichen Bremsbelag (52) wirkt.
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Bremsbelag (2) durch ein zweites Spannmittel (6) gegen die Bremsbahn
(1) vorgespannt ist, wenn der feste Bremsbelag (5) in Kontakt mit der Bremsbahn (1)
ist.
5. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiter ein drittes Spannmittel (8) umfasst, welches den beweglichen Bremsbelag
(2) entgegen seiner Zustellbewegung vorspannt.
6. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Bremsbelag (2) über eine Keilfläche (9) in der Aufnahme (13), die
durch den Aktuator (4) betätigt wird, gelagert ist, wobei die Keilfläche (9), bei
einer Relativbewegung zwischen Bremseinrichtung und Bremsbahn (1), die Zustellbewegung
des beweglichen Bremsbelages (2) bewirkt.
7. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (2, 5) über eine Excenterscheibe (12') in der Aufnahme (13) gelagert
ist, die durch das erste Spannmittel (3) und den Aktuator (4) beaufschlagt wird, wobei
die Excenterscheibe (12'), bei Bewegung der Bremseinrichtung relativ zur Bremsbahn
die Zustellbewegung des Bremsbelages (2, 5) bewirkt.
8. Bremseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Excenterscheibe (12') einen Bereich geringerer Steifigkeit (6) aufweist.
9. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung weiter ein erstes Zustellbegrenzungsmittel umfasst, das in einer
ersten Stellung eine Zustellbewegung des Bremsbelages (2, 5) sperrt und in einer zweiten
Stellung eine Zustellbewegung des Bremsbelages (2, 5) ermöglicht.
10. Bremseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein zweites Zustellbegrenzungsmittel (7) umfasst, das in einer ersten Stellung
(Fig. 1-3; 5A-5C) eine Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages (2) begrenzt und
in einer zweiten Stellung (Fig. 4; Fig. 5D) eine Zustellbewegung des beweglichen Bremsbelages
(2) ermöglicht.
11. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steifigkeit des ersten Spannmittels (3) progressiv ist.
12. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Bremskreise umfasst, welche durch den Aktuator (4) und das erste Spannmittel
(3) betätigt sind, von denen beide Bremskreise je einen zustellbaren Bremsbelag (2,
5) aufweisen oder von denen ein Bremskreis einen zustellbaren Bremsbelag (2, 5) aufweist
und der andere Bremskreis lediglich einen festen Bremsbelag (5) aufweist.
13. Bremseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zustellbaren Bremsbeläge der zwei Bremskreise bei gleichen oder unterschiedlichen
Verfahrrichtungen der Bremseinrichtung relativ zur Bremsbahn selbsttätig zustellen.
14. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung bei einer Antriebseinheit angeordnet ist und die Bremsbahn eine,
vorzugsweise einstückig mit einer Treibscheibe der Antriebseinheit verbundene, Bremsscheibe
oder Bremstrommel ausgeführt ist, wobei die beiden Verfahrrichtungen durch die radiale
Vorwärts- oder Rückwärtsdrehung der Bremsscheibe oder der Bremstrommel bestimmt sind.
15. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung, vorzugsweise in einer Paaranordnung, an der Aufzugskabine angeordnet
ist, wobei die Bremsbahn eine Führungsschiene der Aufzugskabine ist, und die beiden
Verfahrrichtungen durch die im Wesentlichen vertikale Aufwärts- oder Abwärtsbewegung
der Aufzugskabine bestimmt sind.
16. Verfahren zum Halten und Bremsen einer Aufzugskabine in einer Aufzugsanlage, mittels
einer Bremseinrichtung welche relativ zu einer Bremsbahn (1), entlang dieser Bremsbahn
(1) in zwei Verfahrrichtungen verfahrbar angeordnet wird,
welche Bremseinrichtung eine Aufnahme (13) mit einen Bremsbelag (2, 5) enthält, wobei
die Aufnahme (13) mit dem Bremsbelag (2, 5) durch einen Aktuator (4) gelüftet werden
kann,
welche Bremseinrichtung weiter ein erstes Spannmittel (3) enthält, wobei in ungelüftetem,
aktivierten Zustand der Bremseinrichtung die Aufnahme (13) und der Bremsbelag (2,
5) durch das erste Spannmittel (3) mit einer Vor-Spannkraft gegen die Bremsbahn (1)
vorgespannt werden wodurch bei stillstehender Bremseinrichtung eine in beide der Verfahrrichtungen
wirkende Haltekraft erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
durch eine folgende relative Bewegung der Bremseinrichtung in zumindest eine der Verfahrrichtungen,
zumindest durch einen Teil des Bremsbelages (2, 5), das erste Spannmittel (3), und
damit die auf die Aufnahme (13) und den Bremsbelag (2, 5) wirkende Spannkraft, selbsttätig
nachgespannt wird,