[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung von
zwei Wandelementen einer Aufzugkabine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie das
zum Verbinden ausgeführte Verfahren.
[0002] Es ist bekannt, eine Wand einer Aufzugkabine aus zwei oder mehr Wandelementen zusammenzusetzen,
indem je zwei benachbarte Wandelemente miteinander verbunden werden. Dies ermöglicht
es beispielsweise, die einzelnen Wandelemente durch eine Schachttür einzuführen und
im Aufzugschacht zur größeren Kabinenwand zusammenzusetzen. Vorteilhafterweise kann
auf umgekehrtem Wege eine Kabinenwand, die größer als die Schachttür ist, auch wieder
Element für Element aus dem Aufzugschacht entfernt werden.
[0003] Hierzu werden die einzelnen Wandelemente nacheinander in ihre endgültige Position
gebracht und dort, beispielsweise an Rahmen-Eckprofilen, der Aufzugdecke und/oder
dem Aufzugboden befestigt, indem sie dort beispielsweise verschraubt oder in Schienen
eingesetzt werden. Um dabei die einzelnen Wandelemente handhaben, insbesondere an
ihren Rändern umgreifen zu können, verbleibt im allgemeinen zwischen zwei benachbarten
Wandelementen in der endgültige Position ein Spalt, durch den beide Wandelemente voneinander
beabstandet sind. Dieser Spalt kann beispielsweise im Wesentlichen in vertikaler Richtung
verlaufen und ermöglicht dann ein Umgreifen vertikaler Randbereiche der Wandelemente,
um diese nebeneinander anzuordnen bzw. aus dieser Position wieder zu entfernen. Gleichermaßen
kann der Spalt beispielsweise auch im Wesentlichen in horizontaler Richtung verlaufen
und gestattet dann die Anordnung der Wandelemente übereinander.
[0004] Vorteilhafterweise wird der Spalt anschließend von einer Innenverkleidung, beispielsweise
einem Spiegel oder dergleichen verdeckt. Trotzdem beeinträchtigt er die Steifigkeit
der unterbrochenen Kabinenwand sowie ihre thermische und akustische Isolierung gegen
den Aufzugschacht.
[0005] Daher ist es, beispielsweise aus der
JP 03-192088 A, bekannt, den Spalt zwischen bereits über Querträger miteinander verschraubten Wandelementen
nachträglich mit einem Zwischenstück zu verschließen. Die Steifigkeit der Kabinenwand
wird dabei im Wesentlichen durch die zusätzlichen Querträger vermittelt. Das dargestellte
Verfahren eignet sich jedoch nicht zum Verbinden von Wandelementen aus Verbundplatten
- beispielsweise aus Wabenkern-Verbundplatten oder aus Schaumstoffkern-Verbundplatten
- da diese üblicherweise keine Anschlusselemente für das Anbringen der genannten Querträger
aufweisen.
[0006] Die
WO 2005/031085 A1 offenbart eine Verbindungseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Verbindung
von plattenförmigen Wandelementen ohne Bezug zu einer Aufzugkabine. Die Verbindungseinrichtung
besteht aus einem Flansch zur Auflage auf einer Seite zweier benachbarter Wandelemente,
einem Gegenflansch zur Auflage an einer gegenüberliegenden Seite der beiden Wandelemente,
und einem Steg, der Flansch und Gegenflansch miteinander verbindet. Der Gegenflansch
muss zum Einführen in den Spalt verformt werden und ist hierzu elastisch ausgebildet,
so dass er nach dem Einführen in seine Ausgangsform zurückschnappt. Der Flansch ist
ebenfalls elastisch und leicht kuppelförmig ausgebildet, so dass er sich beim Einführen
an der einen Seite abflacht und den Gegenflansch gegen die gegenüberliegende Seite
der Wandelemente zurückzieht. Da der Abstand zwischen Flansch und Gegenflansch über
den sie verbindenden Steg, dessen Länge nach der Lehre der
WO 2005/031085 A1 der Wandstärke der zu verbindenden Wandelemente entsprechen soll, im Wesentlichen
unveränderlich ist und die beiden Flansche im montierten Zustand die beiden Seiten
der Wandelemente hintergreifen und den dazwischenliegenden Spalt vollständig überdecken,
kann der Gegenflansch nicht unverformt durch den Spalt geführt werden. Denn seine
den Spalt überdeckende Ausdehnung verhindert ein Einführen senkrecht durch den Spalt.
Auch bei einer schrägen Einführung blockieren die eine Kante des Flansches und die
gegenüberliegende Kante des Gegenflansches ein Einführen des Gegenflansches. Somit
ist die vorstehend beschriebene elastische Verformung des Flansches und Gegenflansches
bei der aus der
WO 2005/031085 A1 bekannten Verbindungseinrichtung zur Montage prinzipbedingt unumgänglich.
[0007] Eine solche Verbindungseinrichtung, bei der der Gegenflansch zum Einführen massiv
verformt wird und dementsprechend weich ausgebildet sein muss, und bei der der Flansch
und der Gegenflansch nur durch die aus der elastischen Deformation des Flansches resultierenden
Zugkraft gegen die Seiten der Wandelemente gezogen werden, verbindet die beiden Wandelemente
relativ weich miteinander. Insbesondere können die beiden Wandelemente unter elastischer
Verformung des weichen Gegenflansches in einer Richtung senkrecht zum Spalt gegeneinander
verschoben werden. Auch in der Ebene der Wandelemente, in der diese miteinander über
den reibschlüssigen Kontakt zwischen den Flanschen und den Seiten der Wandelemente
verbunden sind, kann die Verbindungseinrichtung aufgrund der schwachen, nur aus der
elastischen Deformation des Flansches resultierenden und den Reibschluss limitierenden
Normalkraft nur geringe Kräfte übertragen. Insgesamt weist eine Wand aus mit einer
solchen Verbindungseinrichtung miteinander verbundenen Wandelementen daher nur eine
geringe Steifigkeit auf.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung
von zwei Wandelementen einer Aufzugkabine zur Verfügung zu stellen, mit welcher plattenförmige
Wandelemente ohne integrierte Anschlusselemente verbunden werden können, die eine
hohe Steifigkeit aufweist, und die von der Innenseite der Aufzugskabine aus montierbar
ist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Verbindungseinrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale weitergebildet. Mit Ansprüchen 9,
10, 11 wird Schutz für eine Wandelementanordnung, für eine Aufzugskabine mit der Verbindungseinrichtung
sowie für eine Aufzugskabine mit der Wandelementanordnung beansprucht, und Anspruch
12 stellt das entsprechende Verfahren unter Schutz.
[0010] Eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung dient zur Verbindung von einem ersten,
insbesondere plattenförmigen Wandelement und einem diesem benachbarten, durch einen
Spalt von dem ersten beabstandeten zweiten, insbesondere plattenförmigen Wandelement
einer Aufzugkabine. Dabei kann sich der Spalt über die gesamten einander zugewandten
Stirnseiten der beiden Wandelemente erstrecken. Dies erlaubt die Ausbildung einfacher
Stirnseiten und eine Verbindung auf einer möglichst großen Länge. Der Spalt kann sich
gleichermaßen auch nur über Teilbereiche erstrecken, die ein Hintergreifen der Wandelemente
mit der Hand oder einem Montagewergzeug erlauben, während sich die Wandelemente im
übrigen Bereich mit ihren Stirnseiten berühren. In beiden Fällen erstreckt sich die
Verbindungseinrichtung vorteilhafterweise über die gesamte Spaltlänge, was ein Maximum
an Steifigkeit gewährleistet und die Aufzugkabine vorteilhaft thermisch und akustisch
gegen den Aufzugschacht isoliert. Die Spaltbreiten können beispielsweise im Bereich
von 50 bis 100 mm liegen, um ein Hintergreifen der Wandelemente mit der Hand zu ermöglichen.
[0011] Eine Verbindungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung umfasst ein erstes Plattenelement
mit einem ersten Randbereich zur Auflage an einer ersten Wandfläche des ersten Wandelementes,
einem zweiten Randbereich zur Auflage an einer zweiten Wandfläche des zweiten Wandelementes
und einem diese beiden Randbereiche verbindenden und den Spalt überdeckenden ersten
Mittelbereich sowie ein zweites Plattenelement mit einem dritten Randbereich zur Auflage
an einer dritten Wandfläche des ersten Wandelementes, einem vierten Randbereich zur
Auflage an einer vierten Wandfläche des zweiten Wandelementes und einem diese beiden
Randbereiche verbindenden und den Spalt ebenfalls überdeckenden zweiten Mittelbereich.
Im montierten Zustand bilden der erste und dritte Randbereich sowie der zweite und
vierte Randbereich damit Aufnahmenuten zur Aufnahme der einander zugewandten Randbereiche
des ersten bzw. zweiten Wandelementes.
[0012] Die erste und zweite sowie die dritte und vierte Wandfläche des ersten bzw. zweiten
Wandelementes fluchten in einer bevorzugten Ausführung miteinander. Gleichermaßen
können die erste und zweite und/oder die dritte und vierte Wandfläche gegeneinander
versetzt und/oder geneigt sein. So kann eine Verbindungseinrichtung nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung auch gegeneinander versetzte Wandelemente oder Wandelemente
miteinander verbinden, die miteinander einen Winkel bilden.
[0013] Erfindungsgemäß ist nun das erste Plattenelement in einer ersten Richtung gegen das
zweite Plattenelement beweglich mit diesem verbunden, so dass die vorstehend erwähnten
Aufnahmenuten in ihrer Breite veränderlich sind. Dabei umfasst die Verbindungseinrichtung
Spannmittel zum Verspannen des ersten und des zweiten Mittelbereiches gegeneinander
in der erwähnten ersten Richtung. Durch das Verspannen kann das erste Wandelement
in den veränderlichen Aufnahmenuten zwischen dem ersten und dritten Randbereich und
das zweite Wandelement zwischen dem zweiten und vierten Randbereich geklemmt werden.
[0014] Diese Merkmale ermöglichen ein Einführen des zweiten, mit dem ersten Plattenelement
verbundenen Plattenelementes durch den Spalt, indem die beiden Plattenelemente in
der ersten Richtung zunächst ausreichend voneinander beabstandet werden. Dann kann
unter entsprechender Schrägstellung das zweite Plattenelement so in den Spalt eingeführt
werden, dass seine Randbereiche die Wandelemente hintergreifen. Anschließend werden
der erste und zweite Mittelbereich durch die Spannmittel gegeneinander in der ersten
Richtung verspannt. Hierbei schließen sich die Aufnahmenuten und klemmen dabei die
einander zugewandten Randbereiche der beiden Wandelemente reibschlüssig.
[0015] Da eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung keine Verformung des zweiten Plattenelementes
zur Einführung in den Spalt erfordert, kann die Verbindungseinrichtung fester und
steifer ausgeführt werden. Insbesondere kann mindestens eines der beiden Plattenelemente
parallel zur Spaltebene im Wesentlichen starr, d. h. mit hoher Steifigkeit ausgebildet
sein und damit die Steifigkeit der Kabinenwand senkrecht zur Spaltebene wesentlich
erhöhen. Zudem können der erste, zweite, dritte und/oder vierte Randbereich der Plattenelemente
großflächig ausgebildet werden, so dass große Auflageflächen zwischen den Plattenelementen
und den Wandflächen der zu verbindenden Wandelementen vorhanden sind. Dadurch wird
die pro Flächeneinheit auftretende Druckbelastung der Wandelemente reduziert, und
die Steifigkeit der Verbindung wird erhöht. Vorzugsweise sind die Plattenelemente
jeweils einstückig, beispielsweise aus Stahlblechen, hergestellt.
[0016] Vorteilhafterweise können durch die Spannmittel auch höhere Normalkräfte zwischen
den Randbereichen der Plattenelemente und den Wandflächen der Wandelemente erzeugt
und damit ein höherer Reibschluss vermittelt werden. Auch hierdurch kann die Steifigkeit
der gesamten Verbindung in allen Richtungen erhöht werden.
[0017] Hierzu umfassen die Spannmittel in einer bevorzugten Ausführung eine oder mehrere
Schraubbolzen, vorzugsweise als Spannschrauben ausgeführt, die mit zugeordneten Innengewinden,
vorzugsweise mit Gewindemuttern, zusammenwirken und beim Verschrauben die beiden Mittelbereiche
der Plattenelemente gegeneinander in der ersten Richtung verspannen. Dabei können
die Spannschrauben Durchgangsbohrungen in beiden Plattenelementen durchgreifen und
mit separaten Gewindemuttern verschraubt werden, welche hinter dem den Schraubenköpfen
abgewandten Plattenelement vorhanden sind. Gleichermaßen können die Innengewinde auch
in das den Schraubenköpfen abgewandte Plattenelement integriert sein, indem beispielsweise
ein Innengewinde in dessen Mittelbereich ausgebildet ist oder eine Gewindehülse fest
mit dessen Mittelbereich verbunden. Umgekehrt können anstelle von separaten Spannschrauben
auch fest mit dem Mittelbereich des einen Plattenelements verbundene Schraubbolzen
verwendet werden, die in Richtung zu dem Mittelbereich des anderen Plattenelements
hervorragen, eine Durchgangsbohrung in diesem durchgreifen und mit einem in diesem
Mittelbereich vorhandenen Innengewinde oder mit einer hinter diesem Mittelbereich
angeordneten Gewindemutter verschraubt ist.
[0018] Die vorstehend beschriebenen Varianten einer Verschraubung können auch miteinander
kombiniert sein. So können beide Mittelbereiche gegenseitig hervorstehende, fest mit
den Mittelbereichen verbundene Schraubbolzen aufweisen, die Durchgangsbohrungen im
jeweils anderen Mittelbereich durchgreifen und dahinter mit einer Gewindemutter verschraubt
sind. Zusätzlich oder alternativ können beide Mittelbereiche integrierte Innengewinde
oder Gewindemuttern aufweisen, in welche separate Spannschrauben eingeschraubt werden.
Eine solche Kombination kann es ermöglichen, identische Plattenelemente zu verwenden,
wobei das erste gegenüber dem zweiten um 180° verdreht ist, so dass Schraubbolzen
und komplementäre Gewindemuttern miteinander fluchten. Auch unabhängig von dieser
Kombination können das erste und zweite Plattenelement baugleich ausgebildet sein,
was Herstellungs-, Bevorratungs- und Montageaufwand reduziert.
[0019] Durch die Verwendung einer solchen Schraubverbindung können die einzelnen Plattenelemente
in einfacher Weise als Halbzeuge hergestellt und zu der Verbindungseinrichtung zusammengefügt
werden. Die solcherart miteinander verbundenen Plattenelemente ermöglichen in vorteilhafter
Weise das Einführen des zweiten Plattenelementes in den Spalt zwischen beiden Wandelementen,
so dass das zweite Plattenelement beide an den Spalt angrenzenden, von der Innenseite
der Aufzugskabine abgewandten Randbereiche der Wandelemente hintergreift, und anschließend
das von der Innenseite der Aufzugkabine aus ausgeführte gegenseitige Verspannen der
Wandelemente zwischen den Plattenelementen.
[0020] Die Spannmittel können zusätzlich oder alternativ zu der Verschraubung eine oder
mehrere elastische Federelemente, insbesondere Schraubenfedern umfassen, die die beiden
Plattenelemente elastisch miteinander verbinden, bzw. gegeneinander ziehen. In einer
spannungsfreien Lage beabstanden die Federelemente die Plattenelemente in der ersten
Richtung dabei in einem Abstand, welcher geringer als die Wandstärke der Wandelemente
ist, so dass die Federelemente im montierten Zustand die beiden Plattenelemente gegeneinander
verspannen und dabei die Wandelemente in den Aufnahmenuten reibschlüssig klemmen.
Zusätzlich gestatten die Federelemente die vorstehend beschriebene anfängliche grosse
Beabstandung der Plattenelemente voneinander derart, dass das zweite Plattenelement
durch den Spalt eingeführt werden kann.
[0021] Als erste Richtung ist im Folgenden diejenige Richtung bezeichnet, die sich im Wesentlichen
senkrecht zur Spaltebene erstreckt. Als Spaltebene wird dabei die Ebene bezeichnet,
die sich zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten der benachbarten
Wandelemente erstreckt.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführung der Verbindungseinrichtung berühren sich die beiden
Mittelbereiche der Plattenelemente im gegeneinander verspannten Zustand. Hierdurch
erhöht sich die Steifigkeit der Verbindungseinrichtung, da beide Plattenelemente formschlüssig
gegeneinander abgestützt sind. Insbesondere bei dieser Ausführung kann es vorteilhaft
sein, die Plattenelemente so auszubilden, dass der erste und dritte Randbereich und/oder
der zweite und vierte Randbereich voneinander einen Abstand aufweisen, der kleiner
als die Wandstärke des zu klemmenden Wandelementes ist, wenn die Mittelbereiche sich
berühren und sich kein Wandelement zwischen den Randbereichen befindet. Dadurch ist
gewährleistet, dass im montierten Zustand die Wandelemente in der durch die Randbereiche
der beiden Plattenelemente gebildeten Aufnahmenut geklemmt sind. Die Plattenelemente
sind dabei so konzipiert, dass beim Verspannen der Plattenelemente mit den Wandelementen
einerseits keine plastischen Verformungen der Plattenelemente und andererseits ausreichende,
jedoch nicht unzulässig hohe Klemmkräfte resultieren. Fertigungs- und Montagetoleranzen
können dank der Elastizität der Plattenelemente ausgeglichen werden.
[0023] Der erste Mittelbereich des ersten Plattenelements kann mindestens eine äussere Schrägfläche
aufweisen, die an einen Randbereich dieses Plattenelements angrenzt, wobei diese Schrägfläche
so geneigt ist, dass sie in Richtung auf den angrenzenden Randbereich hin vom zweiten
Plattenelement wegführt. Wird eine solche Verbindungseinrichtung nach dem Einführen
in den Spalt verspannt, so gelangt zunächst eine Kante des entsprechenden Wandelements
in Anlage mit der genannten äusseren Schrägfläche. Da diese gegen die erste Richtung
geneigt ist, in der die Plattenelemente sich beim Verspannen aufeinander zu bewegen,
wird die Verbindungseinrichtung beim Verspannen durch die auf der Kante des Wandelementes
gleitende äussere Schrägfläche und damit die Verbindungseinrichtung solange von dieser
Kante wegbewegt, bis der Randbereich des ersten Plattenelements auf der Wandfläche
des Wandelementes aufliegt.
[0024] In einer vorteilhaften Ausführung ist der erste Mittelbereich sowohl mit dem ersten
als auch dem zweiten Randbereich über je eine äussere Schrägfläche verbunden. In diesem
Fall schiebt beim Verspannen die Verbindungseinrichtung durch die auf den Kanten der
beiden Wandelemente gleitenden, gegenläufig geneigten äusseren Schrägflächen die beiden
Wandelemente auseinander und distanziert dabei die Wandelemente auf eine vorgesehene
Spaltbreite. Ausserdem bewirken die äusseren Schrägflächen eine korrekte Positionierung
der Verbindungseinrichtung im Spalt, wodurch eine zweckmässige Verteilung der von
den Spannmitteln auf die Wandelemente ausgeübten Normalkräfte und damit der vorgesehene
Reibschluss gewährleistet wird.
[0025] Dieselben Wirkungen können auch weitere äussere Schrägflächen erzielen, die im zweiten
Mittelbereich ausgebildet sind. Zusätzlich oder alternativ kann daher auch der zweite
Mittelbereich mit dem dritten und/oder vierten Randbereich des zweiten Plattenelements
über weitere äussere Schrägflächen verbunden sein, die an den dritten bzw. vierten
Randbereich des zweiten Plattenelements angrenzen, wobei diese Schrägflächen so geneigt
sind, dass sie in Richtung auf den jeweils angrenzenden Randbereich hin vom ersten
Plattenelement wegführen.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausführung, die insbesondere mit der vorstehend beschriebenen
Ausführung mit mindestens einer äusseren Schrägfläche kombiniert sein kann, weist
der erste Mittelbereich zwei mittlere Schrägflächen auf, die in Bezug auf die vorstehend
definierte erste Richtung je gegenläufig geneigt sind, während der zweite Mittelbereich
ebenfalls zwei mittlere Schrägflächen aufweist, die dieselben gegenläufigen Neigungen
wie die mittleren Schrägflächen des ersten Mittelbereichs haben und so angeordnet
sind, dass im verspannten Zustand der beiden Plattenelemente die mittleren Schrägflächen
des ersten Mittelbereichs auf den mittleren Schrägflächen des zweiten Mittelbereichs
aufliegen. Durch das Zusammenwirken der mittleren Schrägflächen beim Verspannen werden
die beiden Plattenelemente quer zur Längsrichtung des zwischen den Wandelementen vorhandenen
Spalts relativ zueinander positioniert und in der genannten Richtung unverschieblich
fixiert.
[0027] Die Schrägflächen werden vorteilhafterweise durch Abkanten der Mittelbereiche hergestellt.
Diese Abkantungen in Längsrichtung des Spaltes, d.h. in Längsrichtung der Verbindungseinrichtung,
erhöhen zudem die Steifigkeit der Verbindungseinrichtung in Längsrichtung. Zu diesem
Zweck kann mindestens eines der beiden Plattenelemente zusätzlich oder alternativ
weitere Abkantungen und/oder Verstärkungen, insbesondere Verrippungen, Materialverdickungen
oder dergleichen aufweisen. Solche Abkantungen und/oder Verstärkungen können auch
in Querrichtung der Verbindungseinrichtung, d.h. zwischen den beiden Wandelementen
ausgebildet sein.
[0028] In einer bevorzugten Ausführung ist in dem dem Spalt zugewandten Randbereich des
ersten und/oder zweiten Wandelementes eine Dichtung angeordnet, die diesen Randbereich
des Wandelementes gegen den ersten und/oder zweiten Mittelbereich der Plattenelemente
abdichtet. Hierdurch kann eine thermische, akustische und/oder klimatische Isolierung
der Aufzugskabine gegen den Aufzugschacht verbessert werden. Die Dichtung kann hierzu
beispielsweise in Aufnahmenuten in den Stirnseiten der Wandelemente angeordnet sein
und einen elastischen Flansch aufweisen, welcher im montierten Zustand gegen einen
Mittelbereich, insbesondere gegen eine äussere Schrägfläche drückt und so die Wandelemente
gegen das entsprechende Plattenelement abdichtet.
[0029] Zum Verbinden des ersten und zweiten Wandelementes wird zunächst eine durch den ersten
und den dritten Randbereich bzw. durch den zweiten und den vierten Randbereich des
ersten und des zweiten Plattenelementes gebildete Aufnahmenut über einen Randbereich
des ersten Wandelementes geschoben. Hierzu werden die über die Spannmittel ausreichend
voneinander beabstandeten Plattenelemente schräg zu der Spaltebene gestellt und anschließend
das zweite Plattenelement durch den Spalt geschoben, so dass sein dritter und vierter
Randbereich die dritte bzw. vierte Wandfläche des ersten bzw. zweiten Wandelementes
hintergreift. Nun werden der erste und der zweite Mittelbereich durch die Spannmittel
gegeneinander in der ersten Richtung verspannt, indem beispielsweise die Spannschrauben
angezogen oder die Muttern auf feststehenden Schraubbolzen zugeschraubt werden. Dadurch
schließen sich die Aufnahmenuten und das erste Wandelement wird zwischen dem ersten
und dritten Randbereich, das zweite Wandelement zwischen dem zweiten und vierten Randbereich
geklemmt.
[0030] Weist die Verbindungseinrichtung in einer bevorzugten Ausführung mindestens eine
der vorstehend beschriebenen äusseren Schrägflächen auf, so gelangt, sofern die Verbindungseinrichtung
nicht zufällig bereits in der endgültigen Montageposition liegt und die Wandelemente
nicht bereits ihren vorgesehenen Abstand voneinander aufweisen, wenigsten eine Kante
eines Wandelementes in Kontakt mit mindestens einer äusseren Schrägfläche, die gegen
die erste Richtung geneigt ist. Bei gegenseitiger Annäherung beider Plattenelemente
in der ersten Richtung, bewirkt durch die in dieser Richtung wirkenden Spannmittel,
gleitet diese Kante auf der genannten äusseren Schrägfläche, wodurch die Verbindungseinrichtung
automatisch in ihre vorgesehene Position im Spalt positioniert, vorzugsweise zentriert,
und die beiden Wandelemente auf die vorgesehene Spaltbreite voneinander distanziert
werden.
[0031] Auf diese Weise können das erste und zweite Wandelement von der Innenseite der Aufzugkabine
her miteinander verbunden werden, wobei das zunächst lose mit dem ersten Plattenelement
verbundene und gegen dieses in der ersten Richtung bewegliche zweite Plattenelement
über das erste Plattenelement gut gehandhabt werden kann und sich zudem über die Schrägflächen
selbst lagerichtig positioniert. Dies ermöglicht eine rasche, einfache und kostengünstige
Montage der Kabinenwand, wobei die Verbindungseinrichtung deren Steifigkeit wesentlich
erhöht.
[0032] Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen. Hierzu
zeigt, teilweise schematisiert:
- Fig. 1
- eine Verbindungseinrichtung nach einer ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung
im verspannten Zustand zwischen zwei Wandelementen; und
- Fig. 2
- einen Zustand der Verbindungseinrichtung nach Fig. 1 beim Verbinden der beiden Wandelemente.
- Fig. 3
- eine Ausführungsform der Verbindungseinrichtung mit Schraubenfedern zum elastischen
Verbinden der beiden Plattenelemente.
[0033] Fig. 1 zeigt in einem horizontalen Schnitt eine Verbindungseinrichtung nach einer
ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einem ersten Plattenelement 1 und
einem zweiten Plattenelement 2, die in einem Spalt 30 zwischen einem ersten Wandelement
10 und einem zweiten Wandelement 20 einer Rückwand einer Aufzugkabine angeordnet ist.
Erstes und zweites Wandelement 10, 20 fluchten im Ausführungsbeispiel miteinander.
[0034] Das zweite Plattenelement 2, welches im Ausführungsbeispiel einer Außenseite der
Kabine zugewandt ist, liegt mit einem dritten Randbereich 2.3 auf einer dritten Wandfläche
10.3 des ersten Wandelementes 10 und mit einem vierten Randbereich 2.4 auf einer vierten
Wandfläche 20.4 des zweiten Wandelementes 20 flächig auf. Beide Randbereiche 2.3,
2.4 sind durch einen zweiten Mittelbereich 2.1 miteinander verbunden, so dass das
zweite Plattenelement 2 den gesamten Spalt 30 sowie sich daran anschließende Randbereiche
des ersten und zweiten Wandelementes 10, 20 überdeckt.
[0035] Der zweite Mittelbereich 2.1 des zweiten Plattenelements 2 ist etwa in seiner Mitte
zum ersten Plattenelement 1 hin so abgekantet, dass er zwei gegenläufig schräggestellte
mittlere Schrägflächen 2.2a, 2.2b umfasst, zwischen welchen sich ein zum dritten und
vierten Randbereich in etwa paralleler Zwischenbereich 2.2c erstreckt. Dieser Zwischenbereich
bildet zusammen mit den mittleren Schrägflächen 2.2a, 2.2b einen Vorsprung 2.2, der
aus der Ebene des dritten und vierten Randbereiches 2.3, 2.4 etwa in der Mitte des
zweiten Mittelbereiches 2.1 zum ersten Plattenelement 1 hin vorragt.
[0036] Neben einer nachstehend näher erläuterten Positionierungsfunktion versteift der beschriebene
Vorsprung 2.2 das zweite Plattenelement in seiner zur Längsachse des Spalts parallelen
Längsachse, d. h. insbesondere gegen Biegung um eine in der Zeichenebene der Fig.
1 horizontale Achse.
[0037] In dem in Fig. 1 dargestellten montierten Zustand liegt das erste Plattenelement
1 mit einem ersten Randbereich 1.1 auf einer ersten Wandfläche 10.1 des ersten Wandelementes
10 und mit einem zweiten Randbereich 1.2 auf einer zweiten Wandfläche 20.2 des zweiten
Wandelementes 20 flächig auf. Beide Randbereiche 1.1, 1.2 sind durch einen Mittelbereich
1.3 miteinander verbunden, so dass das erste Plattenelement 1 den gesamten Spalt 30
sowie sich daran anschließende Randbereiche des ersten und zweiten Wandelementes 10,
20 überdeckt.
[0038] Der erste Mittelbereich 1.3 des ersten Plattenelements 1 weist zwei äussere Schrägflächen
1.4a, 1.4b auf, von denen die eine Schrägfläche 1.4a an den ersten Randbereich 1.1
des Plattenelementes 1 angrenzt und gegen diesen geneigt ist, während die andere Schrägfläche
1.4b an den zweiten Randbereich 1.2 angrenzt und gegenläufig geneigt ist. Beide äusseren
Schrägflächen 1.4a, 1.4b erstrecken sich jeweils bis zu einem mit dem dritten und
vierten Randbereich 2.3, 2.4 fluchtenden Teil des zweiten Mittelbereiches 2.1, wo
sie in zum ersten und zweiten Randbereich 1.1, 1.2 parallele Verschraubungsbereiche
1.6 des ersten Mittelbereiches 1.3 übergehen.
[0039] Der erste Mittelbereich 1.3 ist so abgekantet, dass er zwei gegenläufig schräggestellte
mittlere Schrägflächen 1.5a, 1.5b umfasst, zwischen welchen sich ein zum ersten und
zweiten Randbereich in etwa paralleler Zwischenbereich 1.5c erstreckt. Dieser Zwischenbereich
1.5c bildet zusammen mit den beiden mittleren Schrägflächen 1.5a, 1.5b eine Nut 1.5
in Längsrichtung des ersten Plattenelementes 1, in welche der Vorsprung 2.2 des zweiten
Mittelbereiches 2.1 formschlüssig eingreifen kann.
[0040] Die die mittleren Schrägflächen 1.5a, 1.5b erzeugenden Abkantungen des ersten Mittelbereichs
1.3 versteifen das erste Plattenelement 1 in seiner vertikalen Längsachse, d. h. insbesondere
gegen Biegung um eine in der Zeichenebene der Fig. 1 horizontale Achse.
[0041] Beide Plattenelemente 1, 2 sind aus einfachen Stahlblechen hergestellt, wobei ihre
Form durch mehrfaches Abkanten erzeugt ist.
[0042] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Verbindungseinrichtung umfasst Spannmittel 3
in Form von Spannschrauben 3.1, welche Durchgangsbohrungen in den Verschraubungsbereichen
1.6 des ersten Plattenelements 1 von der Kabineninnenseite her durchgreifen und in
Gewindehülsen 3.2 eingeschraubt sind, welche in entsprechenden Bohrungen im zweiten
Plattenelement 2 fixiert, beispielsweise eingenietet oder eingepresst, sind. An Stelle
der separaten Gewindehülsen können auch direkt Innengewinde in dem zweiten Plattenelement
2 ausgebildet, beispielsweise eingeschnitten oder spanlos eingeformt, sein.
[0043] In einem in Fig. 2 gezeigten Montagezustand ist das erste Plattenelement 1 vom zweiten
Plattenelement 2 entlang einer durch die Achsen der Spannschrauben 3.1 vorgegebenen
ersten Richtung X relativ weit beabstandet, damit unter entsprechender Schrägstellung
das zweite Plattenelement 2 so in den Spalt 30 eingeführt werden kann, dass seine
Randbereiche 2.3, 2.4 die Wandflächen 10.3 und 20.4 der beiden Wandelemente 10, 20
hintergreifen.
[0044] Durch Einschrauben der Spannschrauben 3.1 in die Gewindehülsen 3.2 wird der erste
Mittelbereich 1.3 des ersten Plattenelements 1 in der ersten Richtung X gegen den
zweiten Mittelbereich 2.1 des zweiten Plattenelement 2 gezogen und gegen diesen verspannt,
wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Dabei greift der Vorsprung 2.2 im zweiten Mittelbereich
2.1 in die Nut 1.5 im ersten Mittelbereich 1.3 formschlüssig ein, wobei jeweils die
mittleren Schrägflächen 1.5a und 2.2a sowie die mittleren Schrägflächen 1.5b und 2.2b
sich gegenseitig berühren und das erste Plattenelement 1 auf dem zweiten Plattenelement
2 automatisch positionieren. Dies gestattet es, die von den Spannschrauben durchgriffenen
Durchgangsbohrungen im ersten Plattenelement etwas größer als den Schraubendurchmesser
auszubilden und so Toleranzen zwischen nicht exakt fluchtenden Durchgangsbohrungen
und Gewindehülsen 3.2 auszugleichen. Zusätzlich legt der in die Nut 1.5 eingreifende
Vorsprung 2.2 das erste und zweite Plattenelement 1, 2 in einer Ebene parallel zu
den Randbereichen formschlüssig fest und stabilisiert auf diese Weise die gesamte
Verbindungseinrichtung.
[0045] Das erste Plattenelement 1 ist so dimensioniert, dass der Abstand zwischen den beiden
Übergängen von seinen äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b zu seinen Randbereichen 1.1,
1.2 im Wesentlichen der Breite des Spaltes 30 entspricht. Damit zentrieren sich das
erste Plattenelement 1 und das mit diesem über die Spannmittel 3 verbundene zweite
Plattenelement 2 automatisch in dem Spalt 30, indem die äusseren Schrägflächen 1.4a,
1.4b an den einander zugewandten Kanten der Wandelemente 10, 20 gleiten.
[0046] Wird das zweite Plattenelement 2 gegen das erste Plattenelement 1 verspannt, so verringert
sich der Abstand zwischen den äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b und dem dritten bzw.
vierten Randbereich 2.3, 2.4 des zweiten Plattenelementes 2 in der ersten Richtung
X. Hierdurch werden die an den äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b und dem dritten bzw.
vierten Randbereich 2.3, 2.4 anliegenden Kantenbereiche der Wandelemente nach außen
wegbewegt. Damit distanziert die Verbindungseinrichtung beim Verspannen die beiden
Wandelemente 10, 20 auf eine vorgesehene Spaltbreite 30.
[0047] Fig. 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Verbindungseinrichtung, bei welcher
die beiden Plattenelemente 1, 2 mittels Federelementen, vorzugsweise mittels mindestens
einer Schraubenfeder 4, miteinander verbunden sind. Dargestellt ist die Verbindungseinrichtung
in einer Montageposition, in der die Plattenelemente 1, 2 so weit in Richtung X voneinander
distanziert sind, dass das zweite Plattenelement 2 in den Spalt 30 eingeführt werden
und mit seinen Randbereichen 2.3, 2.4 die der Innenseite der Aufzugskabine abgewandten,
an den Spalt 30 angrenzenden Wandflächen 10.3, 20.4 der beiden Wandelemente 10, 20
hintergreifen kann. Die mindestens eine Schraubenfeder 4 ist so ausgelegt, dass sie
einerseits so weit gestreckt werden kann, dass die erwähnte Distanzierung der Plattenelemente
bei der Montage der Verbindungseinrichtung von Hand möglich ist, und dass sie andererseits
die beiden Plattenelemente so weit gegeneinander ziehen kann, dass diese aufeinander
aufliegen und dabei die zu verbindenden Wandelemente mindestens leicht klemmen. Die
Schraubenfedern 4 dienen vorzugsweise als Hilfsmittel zur Vereinfachung der Montage,
wobei die beiden Plattenelemente 1, 2 nach dem Anbringen der Verbindungseinrichtung
mit den vorstehend beschriebenen Spannmitteln 3 zusammen mit den Wandelementen gegenseitig
verspannt werden. Es ist jedoch auch möglich, die Schraubenfedern 4 so auszulegen,
dass sie ohne zusätzliche Spannmittel die Spannkraft liefern, die erforderlich ist,
um die Wandelemente 10, 20 ausreichend stabil miteinander zu verbinden.
[0048] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist in den einander zugewandten Stirnseiten des ersten
und des zweiten Wandelementes 10, 20 je eine elastische Längsdichtung 40 in einer
Vertikalnut 41 aufgenommen, die die Wandelemente im verspannten Zustand gegen die
äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b abdichtet und so die Aufzugkabine thermisch, akustisch
und klimatisch gegen den Aufzugschacht isoliert.
[0049] Um die bereits in feststehenden Rahmen-Eckprofilen 50 der Aufzugkabine (vgl. Fig.
1) fixierten Wandelemente 10, 20 miteinander zu verbinden, werden, wie in Fig. 2 schematisch
dargestellt, zunächst die beiden Plattenelemente 1, 2 in der ersten Richtung X ausreichend
voneinander distanziert. Hierzu sind die Spannschrauben 3.1 entsprechend weit aus
den Gewindehülsen 3.2 herausgeschraubt. Unter Schrägstellung der Verbindungseinrichtung
kann dann das zweite Plattenelement 2 von der Kabineninnenseite (in Fig. 1 und 2 oben
liegend) durch den Spalt 30 hindurchgeführt werden, so dass der dritte bzw. vierte
Randbereich 2.3, 2.4 die dritte bzw. vierte Wandfläche 10.3, 20.4 hintergreift. Dabei
kann das zweite Plattenelement 2, welches über die Schrauben 3.1 mit dem ersten Plattenelement
1 verbunden ist, durch dieses von der Kabineninnenseite her gut gehandhabt werden.
[0050] Anschließend werden die Spannschrauben 3.1 in die Gewindehülsen 3.2 eingeschraubt,
wodurch das erste Plattenelement 1 gegen das zweite Plattenelement 2 gezogen wird.
Hierbei legen sich der dritte bzw. vierte Randbereich 2.3, 2.4 an die dritte bzw.
vierte Wandfläche 10.3, 20.4 an, durch den in die Nut 1.5 des ersten Plattenelements
1 eingreifenden Vorsprung 2.2 des zweiten Plattenelements 2 werden die beiden Plattenelemente
gegenseitig ausgerichtet bzw. positioniert, und die dem Spalt zugewandten Kanten der
zu verbindenden Wandelemente 10, 20 gelangen in Kontakt mit den äusseren Schrägflächen
1.4a, 1.4b.
[0051] Bei weiterem Einschrauben der Spannschrauben 3.1 verringert sich der Abstand der
äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b zum dritten bzw. vierten Randbereich 2.3, 2.4. Dabei
gleiten die Kanten der Wandelemente den äusseren Schrägfläche 1.4a, 1.4b entlang,
wodurch die Verbindungseinrichtung sich automatisch im Spalt 30 zentriert. Kommen
schließlich die zueinander parallelen, an die äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b angrenzenden
Verschraubungsbereiche 1.6 des ersten Plattenelements 1 mit dem dritten bzw. vierten
Randbereich 2.3, 2.4 des zweiten Plattenelements 2 in Kontakt, ist die Verbindungseinrichtung
verspannt. In diesem Zustand sind die einander zugewandten Randbereiche des ersten
und zweiten Wandelementes 10, 20 in Aufnahmenuten 41, die zwischen dem ersten und
dem dritten Randbereiche 1.1, 2.3 bzw. zwischen dem zweiten und dem vierten Randbereich
1.2, 2.4 der Plattenelemente gebildet sind, reibschlüssig geklemmt, wobei durch die
Spannschrauben 3.1 eine ausreichende Normalkraft zur Realisierung eines hohen Reibschlusses
aufgebracht werden kann. Die Schlüsselweite der Aufnahmenuten ist so bemessen, dass
sie im verspannten Zustand gleich oder geringfügig kleiner als die Wandstärke (S)
des darin zu klemmenden Wandelementes ist. Beim Verspannen der beiden Plattenelemente
10, 20 mit dem vorgesehenen Schraubmoment werden dann die Randbereiche 1.1, 1.2, 2.3,
2.4 der Plattenelemente 1, 2 durch die Wandelemente 10, 20 elastisch auseinander gespreizt,
so dass sie die Wandelemente klemmen und dadurch reibschlüssig fixieren.
[0052] Wenn die Plattenelemente der Verbindungseinrichtung ihre Endposition erreicht haben,
stützen sich die einander zugewandten, kabineninnenseitigen Kanten des ersten und
zweiten Wandelementes 10, 20 an den äusseren Schrägflächen 1.4a, 1.4b ab, wodurch
die Verbindungseinrichtung in der Spaltebene formschlüssig positioniert und die Wandelemente
auf die vorgesehene Spaltbreite distanziert werden. Durch den in die Nut 1.5 eingreifenden
Vorsprung 2.2 sind auch die beiden Plattenelemente in ihrer gegenseitigen Lage formschlüssig
festgelegt.
Wie vorstehend beschrieben, stützt die Verbindungseinrichtung die beiden Wandelemente
in der Spaltebene formschlüssig gegeneinander ab und distanziert sie dabei auf die
vorgesehene Spaltbreite. Zusätzlich klemmen die Aufnahmenuten die Randbereiche der
Wandelemente und legen diese damit in der Spaltebene fest. Dabei kann durch die Spannmittel
3 eine hohe Normalkraft aufgebracht werden, die einen entsprechend hohen Reibschluss
erzeugt. Steife Plattenelemente 1, 2, die beispielsweise aus abgekanteten Stahlblechen
hergestellt sind, begünstigen eine hohe Steifigkeit der Kabinenwand und auch die gegenseitige
Fixierung der Wandelemente durch Reibschluss.
[0053] Da die zueinander beweglichen Plattenelemente 1, 2 zum Einführen in den Spalt 30
ausreichend voneinander distanziert werden können, bevor sie mit Hilfe der Spannmittel
3 gegeneinander verspannt werden, ist es möglich, großflächige erste bis vierte Randbereiche
1.1, 1.2, 2.3, 2.4 vorzusehen, die entsprechend grosse Klemmkräfte bei Wandelementen
mit relativ geringer zulässiger Druckbelastung ermöglichen. Ausserdem begünstigen
solche grossflächigen Randbereiche auch die Übertragung von hohen Biegemomenten, was
zu einer entsprechenden Erhöhung der Gesamtsteifigkeit der Kabinenwand führt.
[0054] Die Abkantungen dienen nicht nur der formschlüssigen Beabstandung und automatischen
Zentrierung, sondern versteifen die Verbindungseinrichtung zusätzlich in ihrer Längsrichtung.
[0055] Insgesamt ergibt sich damit eine sehr steife Verbindung zwischen den beiden Wandelementen,
die zudem leicht, rasch und von der Innenseite der Aufzugkabine her montiert und auch
wieder demontiert werden kann.
1. Verbindungseinrichtung zur Verbindung von einem ersten Wandelement (10) mit einem
durch einen Spalt (30) vom ersten Wandelement (10) beabstandeten zweiten Wandelement
(20) einer Aufzugkabine, umfassend
- ein erstes Plattenelement (1) mit einem ersten Randbereich (1.1) zur Auflage an
einer ersten Wandfläche (10.1) des ersten Wandelementes und einem zweiten Randbereich
(1.2) zur Auflage an einer zweiten Wandfläche (20.2) des zweiten Wandelementes und
einem diese beiden Randbereiche verbindenden und den Spalt überdeckenden ersten Mittelbereich
(1.3) und
- ein zweites Plattenelement (2) mit einem dritten Randbereich (2.3) zur Auflage an
einer dritten Wandfläche (10.3) des ersten Wandelementes, einem vierten Randbereich
(2.4) zur Auflage an einer vierten Wandfläche (20.4) des zweiten Wandelementes (20)
und einem diese beiden Randbereiche verbindenden und den Spalt überdeckenden zweiten
Mittelbereich (2.1),
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Plattenelement (1) in einer ersten Richtung (X) gegen das zweite Plattenelement
(2) verschiebbar mit diesem verbunden ist und die Verbindungseinrichtung Spannmittel
(3) zum Verspannen des ersten und des zweiten Mittelbereiches (1.3, 2.1) gegeneinander
in der ersten Richtung (X) umfasst, so dass das erste Wandelement (10) zwischen dem
ersten und dritten Randbereich (1.1, 2.3) und das zweite Wandelement (20) zwischen
dem zweiten und vierten Randbereich (1.2, 2.4) klemmbar sind.
2. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Mittelbereiche (1.3, 2.1) sich im gegeneinander verspannten Zustand berühren.
3. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Mittelbereich (1.3) mindestens eine äussere Schrägfläche (1.4a, 1.4b) aufweist,
die an einen der Randbereiche (1.1, 1.2) angrenzt und gegen diesen zum zweiten Plattenelement
hin geneigt ist.
4. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Mittelbereich (1.3) mindestens eine innere Schrägfläche (1.5a, 1.5b) aufweist,
die gegen die erste Richtung (X) geneigt ist, dass der zweite Mittelbereich (2.1)
mindestens eine innere Schrägfläche (2.2a, 2.2b) mit derselben Neigung wie die mindestens
eine innere Schrägfläche (1.5a, 1.5b) des ersten Mittelbereichs (1.3) aufweist, wobei
im verspannten Zustand die mindestens eine innere Schrägfläche (1.5a, 1.5b) des ersten
Mittelbereichs (1.3) auf der mindestens einen inneren Schrägfläche (2.2a, 2.2b) aufliegt.
5. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel (3) einen oder mehrere Schraubbolzen (3.1), insbesondere eine oder
mehrere Spannschrauben, umfassen.
6. Verbindungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Schraubbolzen (3.1) eine Gewindemutter (3.2) zugeordnet ist, wobei ein Schraubbolzen
oder die zugeordnete Gewindemutter mit dem ersten oder zweiten Plattenelement (1,
2) fest verbunden, insbesondere integral mit diesem ausgebildet ist.
7. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel eine oder mehrere elastische Federelemente (4), insbesondere Schraubenfedern,
umfassen.
8. Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im verspannten Zustand und ohne dazwischenliegende Wandelemente der erste und dritte
Randbereich (1.1, 2.3) und/oder der zweite und vierte Randbereich (1.2, 2.4) voneinander
einen Abstand aufweisen, der kleiner als die Wandstärke (S) der zu klemmenden Wandelemente
ist.
9. Wandelementanordnung mit einem ersten Wandelement (10) und einem diesem benachbarten,
durch einen Spalt (30) von dem ersten beabstandeten zweiten Wandelement (20) und einer
Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem dem Spalt zugewandten Randbereich des ersten und/oder des zweiten Wandelementes
(10, 20) eine Dichtung (40) angeordnet ist, die diesen Randbereich des Wandelementes
gegen den ersten und/oder den zweiten Mittelbereich (1.3, 2.1) abdichtet.
10. Aufzugskabine mit einer Verbindungseinrichtung nach Ansprüchen 1 - 8.
11. Aufzugskabine mit einer Wandelementanordnung nach Anspruch 9.
12. Verfahren zum Verbinden von einem ersten Wandelement (10) und einem diesem benachbarten,
durch einen Spalt (30) von dem ersten Wandelement (10) beabstandeten zweiten Wandelement
(20) mittels einer Verbindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 9, mit den Schritten:
Einführen des zweiten Plattenelementes (2), welches in der ersten Richtung (X) ausreichend
von dem ersten Plattenelement (1) beabstandet ist, durch den Spalt (30);
Anlegen des dritten und vierten Randbereiches (2.3, 2.4) an die dritte bzw. vierte
Wandfläche (10.2, 20.4); und
Verspannen des ersten und des zweiten Plattenelementes gegeneinander in der ersten
Richtung (X) derart, dass das erste Wandelement (10) zwischen dem ersten und dritten
Randbereich (1.1, 2.3) und das zweite Wandelement (20) zwischen dem zweiten und vierten
Randbereich (1.2, 2.4) geklemmt wird.