[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Hydraulische Steueranordnungen, bei denen der hydraulische Verbraucher direkt von
einer verstellbaren Druckmittelquelle, also einer Verstellpumpe angetrieben wird und
durch die Ansteuerung bzw. Regelung der Verstellpumpe hinsichtlich seiner Geschwindigkeit
oder der Kraftwirkung gesteuert wird, sind sehr effizient. Durch den Verzicht auf
die herkömmlicher Weise im Druckmittelpfad zwischen der Druckmittelquelle und dem
Verbraucher verwendeten Proportionalventile zur Geschwindigkeits- oder Drucksteuerung
entfallen hydraulische Widerstände im Druckmittelpfad. Der energetische Wirkungsgrad
ist sehr hoch. Die Versorgung mehrerer Verbraucher ist allerdings aufwendig, da jeder
Verbraucher von einer eigenen Verstellpumpe versorgt werden müsste. Daher wird diese
Art der hydraulischen Steuerung vorzugsweise eingesetzt wenn nur wenige oder sogar
nur ein (Haupt-) Verbraucher vorhanden ist, oder wenn mehrere Verbraucher vorhanden
sind, die nicht gleichzeitig sondern gemäß einem Zeitschema einzeln und nacheinander
bewegt werden. Eine typische Anwendung ist eine Kunststoffspritzmaschine, bei der
innerhalb des Spritzzyklus 5 bis 6 hydraulische Achsen nacheinander und immer einzeln
verfahren werden. Eine verstellbare, druckgeregelte oder volumenstromgeregelte Druckmittelquelle,
die für eine solche Anwendung einsetzbar ist, ist im Datenblatt RD 30630/06.06 der
Anmelderin beschrieben.
[0003] Der einfachste Aufbau einer solchen hydraulischen Steueranordnung ist der eines offenen
hydraulischen Kreises. Dabei wird das Druckmittel vom Verbraucher dem Druckmitteltank
zugeführt. Da bei dieser Konfiguration das Abbremsen des Verbrauchers nur unzureichend
gelingt, wird meist in der Druckmittelleitung vom Verbraucher zum Druckmitteltank
ein Bremsventil angeordnet. Das Bremsventil drosselt den Abfluss von Druckmittel zum
Druckmitteltank um den Verbraucher zu bremsen. In herkömmlichen Steueranordnungen
wird das Bremsventil durch den Druck, mit dem der Verbraucher quellenseitig beaufschlagt
wird, angesteuert. Ein solches Bremsventil zeigt die RD 64 298/09.97. Die wesentliche
Komponente des Bremsventils ist ein hydraulisch angesteuertes 2/2-Wege-Stetigventil.
Bei Wegfall der Druckbeaufschlagung am Steuereingang steuert eine Feder das 2/2-Wege-Stetigventil
zu, wodurch die Verbindung des Verbrauchers zum Tank gedrosselt wird und der Verbraucher
durch das aufgestaute Druckmittel abgebremst wird.
[0004] Bei der beschriebenen herkömmlichen hydraulische Steueranordnung verursacht das Bremsventil
eine hydrostatische Rückkopplung auf sein Eingangssignal, nämlich den Druck des dem
Verbraucher zugeführten Druckmittels. Zur Verhinderung von unerwünschten Oszillationen
beim Bremsvorgang muss die Dämpfung des Bremsventils und seine Staukennlinie jeweils
individuell auf die hydraulische Steueranordnung abgestimmt werden. Dies hat einen
hohen technischen und personellen Aufwand für die Einrichtung solcher Steueranordnungen
zu Folge. Zudem setzt der Abstimmungsvorgang eine detaillierte Kenntnis der jeweiligen
Steueranordnung voraus und ist daher nur von entsprechend geschulten Personen zu bewerkstelligen.
[0005] Die vorliegende Erfindung ist daher darauf gerichtet, eine einfachere und insbesondere
mit weniger Abstimmungsaufwand behaftete hydraulische Steueranordnung der eingangs
beschriebenen Art anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine hydraulische Steueranordnung mit einer verstellbaren Druckmittelquelle
zur Ansteuerung eines hydraulischen Verbrauchers mit einem Druckmittel ausgestattet.
Außerdem sind eine Steuerelektronik zur Ansteuerung eines Stellorgans der Druckmittelquelle
und ein Bremsventil, durch welches eine hydraulische Verbindung zwischen dem Verbraucher
und einem Druckmitteltank drosselbar ist, vorgesehen.
[0008] Die Besonderheit ist es, dass das Bremsventil durch eine elektromechanische Betätigungsvorrichtung
willkürlich ansteuerbar ist. Dies ermöglicht es, das Bremsventil durch robuste und
einfach konfigurierbare elektronische Regel-oder Steuermechanismen anzusteuern. Der
elektronische Steuermechanismus kann so gestaltet werden, dass er ohne eine Anpassung
für eine Vielzahl der üblichen Anwendungsfälle zuverlässig, in vorgegebener Weise
und insbesondere ohne Oszillationen in der Bremsphase arbeitet. Zudem kann eine einfache
parametergestützte Konfiguration vorgesehen werden. Die vorgenannten Vorteile erniedrigen
den Installationsaufwand der hydraulischen Steuervorrichtung, erhöhen ihre Wartungs-
und Benutzerfreundlichkeit und sorgen zudem für eine erhöhte Akzeptanz beim Kunden.
Das Bremsventils mit elektromechanischer Betätigungsvorrichtung lässt sich durch ein
einfaches, in Großserienproduktion verfügbares Proportional-Wegeventil darstellen.
Dies kann ggf. kostengünstiger zur Verfügung stehen als ein Bremsventil herkömmlicher
Bauart.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die
Steuerelektronik mit der Betätigungsvorrichtung des Bremsventils verbunden. Somit
bildet die Verstellpumpe, die zugehörige Steuerelektronik und das Bremsventil ein
betriebsfertig vorkonfigurierbares Antriebssystem, das vom Benutzer leicht in die
eigene Anwendung integriert werden kann. Die Steuerelektronik bildet dabei eine einheitliche
Schnittstelle für die Ansteuerung des Verbrauchers mittels Verstellpumpe und Bremsventil.
Wenn die Steuerelektronik einen Mikrokontroller umfasst, besitzt dieser üblicher Weise
noch ausreichend Ressourcen, um auch das Bremsventil ansteuern zu können. Daher ist
der Hardwareaufwand bei der Ansteuerung des Bremsventils durch die Steuerelektronik
der Verstellpumpe sehr gering.
[0011] Vorzugsweise erfasst die Steuerelektronik einen Druck-Istwert und/oder Volumenstrom-Istwert
der Druckmittelquelle und bildet davon ausgehend ein Betätigungssignal für das Bremsventil.
Die genannten Signale liegen für die Regelung der Verstellpumpe der Druckmittelquelle
ohnehin vor. Sie können ohne zusätzlichen Erfassungsaufwand zur Steuerung des Bremsventils
verwendet werden. Vorteilhaft ist es auch, ausgehend von einer zeitlichen Ableitung
des Druck-Istwerts bzw. des Volumenstrom-Istwerts das Betätigungssignal zu bilden.
Durch die Verwendung des Ableitungssignals kann unter Anderem eine Oszillationsneigung
des Antriebs beim Bremsen vermindert werden.
[0012] Wenn die die Steuerelektronik ausgehend von einem ihr zugeführten Druck-Sollwert
und/oder Volumenstrom-Sollwert der Druckmittelquelle das Betätigungssignal für das
Bremsventil bildet, lässt sich eine Rückkopplung noch besser vermeiden. Außerdem werden
so präzise, schnelle und bei Bedarf sogar abrupte Bremsvorgänge ermöglicht.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wählt die Steuerelektronik
automatisch eine Druck- oder eine Volumenstromregelung der Druckmittelquelle und bildet
in Abhängigkeit von dem gewählten Regelmechanismus das Betätigungssignal für das Bremsventil.
Bei einem druckgeregelten Betrieb kann ein vollständiges Schließen des Bremsventils
z.B. störend wirken, da dann nicht sichergestellt ist, ob die durch den Druck im Druckmittel
am Verbraucher erzeugte Kraft tatsächlich auf ein Werkstück wirkt. Dies lässt sich
durch die Einbeziehung des Betriebszustands, also des gewählten Regelmechanismus,
verhindern. Auch kann eine im Fall der Druckregelung vorgegebene Mindestdrosselung
durch das Bremsventil ein Durchgehen oder Überschwingen des Verbrauchers bei Wegbrechen
einer Gegenkraft verhindern. Im Volumenstromregelbetrieb kann eine gute Übereinstimmung
zwischen der Geschwindigkeit des Verbrauchers und dem Volumenstrom-Istwert durch Einstellen
eines Mindestbremsdrucks erzielt werden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Steuerelektronik eine Pumpenreglerkomponente
für die Regelung einer Verstellpumpe und eine Bremsventilansteuerkomponenten zur Ansteuerung
des Bremsventils, die beide in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Dies erleichtert
die Montage und Einrichtung der hydraulischen Steueranordnung.
[0015] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das Gehäuse an der Verstellpumpe
angeordnet ist. Dies ermöglicht eine kompakte Bauform der hydraulischen Steueranordnung
und die Darstellung als benutzerfreundliche, einfach handhabbare und ansteuerbare
Funktionseinheit.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung bildet die Steuerelektronik ausgehend von einem
Ansteuersignal für ein Vorsteuerventil der Druckmittelquelle ein Betätigungssignal
für das Bremsventil. Da das Ansteuersignal für das Vorsteuerventil in etwa einer zeitlichen
Ableitung des Förderstrom-Istwertes entspricht, kann es zur Verbesserung des Zeitverhaltens
in Bremsphasen eingesetzt werden.
[0017] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung und deren Vorteile unter Bezugnahme auf
das in der einzigen Figur dargestellte Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung eines Verbrauchers
mittels einer Verstellpumpe und eines elektromechanisch willkürlich ansteuerbaren
Bremsventils.
[0018] Gemäß Figur 1 ist die hydraulische Steueranordnung 1 zur Ansteuerung eines hydraulischen
Verbrauchers 2 mit einer Verstellpumpe 5, einem 4/2-Wege-Schaltventil 7 zur Einstellung
der Bewegungsrichtung des Verbrauchers 2 und mit einem Bremsventil 9 ausgestattet.
Das Bremsventil 9 ist in der Druckmittelleitung zwischen dem Verbraucher 2 und dem
Druckmitteltank 3 angeordnet und als stetig verstellbares 2/2-Wegeventil ausgeführt.
Durch einen Proportionalmagneten 10 wird das Bremsventil 9 betätigt.
[0019] Als Verstellpumpe 5 kommt eine Schrägscheiben-Axialkolbenmaschine zum Einsatz. Über
den Stellkolben 12 wird der Schwenkwinkel der Schrägscheibe und damit das Schöpfvolumen
der Verstellpumpe 5 eingestellt. Ein Federelement 13 sorgt für eine Auslenkung der
Schrägscheibe im drucklosen Zustand. Den Schwenkwinkel erfasst ein Schwenkwinkelsensor
14. Der Schwenkwinkel ist ein Maß für das Schöpfvolumen der Pumpe und auch für deren
Förderstrom, wenn man von einer gleichbleibenden Antriebsdrehzahl ausgeht. Der Stellkolben
12 wird über ein Vorsteuerventil 16 angesteuert. Das Vorsteuerventil 16 ist als Stetigventil
ausgeführt und mit einem Proportionalmagneten 17 und einem eigenen Wegsensor 18 zur
Erfassung der Ventilposition ausgestattet. Stromabwärts des Ausgangsanschlusses der
Verstellpumpe 5 ist ein Drucksensor 20 angeordnet, um den Ausgangsdruck der Verstellpumpe
5 zu erfassen.
[0020] Eine Regel- und Steuerelektronik 25 umfasst eine Pumpenreglerkomponente 26 sowie
eine Bremsventilsteuerkomponente 28. Die Pumpenreglerkomponente 26 sowie die Bremsventilsteuerkomponente
28 sind in einem gemeinsamen Gehäuse (nicht dargestellt) untergebracht. Der Pumpenreglerkomponente
26 sind die Istwert-Signale des Drucksensors 20, des Schwenkwinkelsensors 14, des
Wegsensors 18 und ein an einem Eingangsanschluss 30 anliegender Druck-Sollwert und/oder
ein Volumenstrom-Sollwert zugeführt. In an sich bekannter Weise regelt die Pumpenreglerkomponente
26 den Schwenkwinkel der Verstellpumpe 5 anhand der ihr zugeführten Istwertsignale
und Sollwertsignale. Die Pumpenreglerkomponente 26 besitzt unter anderem einen Regler
für den Ausgangsdruck sowie einen Regler für die Fördermenge. Bei gleichzeitiger Vorgabe
eines Drucksollwerts sowie eines Förderstromsollwerts wird eine der beiden Größen
Druck oder Förderstrom exakt ausgeregelt, während der Istwert der anderen Größe unter
dem Sollwert gehalten wird. Außerdem kann auch die abgegebene Leistung als Regelgröße
verwendet werden. Diese Regelmechanismen sind in dem bereits genannten Datenblatt
RD 30630/06.06 beschrieben und werden daher nicht nochmals erläutert.
[0021] Die Bremsventilsteuerkomponente 28 erhält zumindest eines der folgenden Eingangssignale:
den Druck-Istwert, den Schwenkwinkel-Istwert, den Sollwert für Druck bzw. Förderstrom.
Es können selbstverständlich auch mehrere der genannten Istwerte oder Sollwerte in
Kombination als Eingangssignale der Bremsventilsteuerkomponente 28 herangezogen werden.
Zusätzlich kann von der Pumpenreglerkomponente 26 ein Signal 32 zur Verfügung gestellt
werden, das angibt, welche der Größen - Druck, Förderstrom oder Leistung - derzeit
ausgeregelt wird.
[0022] In Analogie zur herkömmlichen Ansteuerung von Bremsventilen, wie sie im Datenblatt
RD 64 298/09.97 beschrieben ist, kann der am Sensor 20 erfasste Druck als Steuergröße
zur Ansteuerung des Regelventils 9 benutzt werden. Dazu wird durch die Bremsventilsteuerkomponente
28 z.B. unterhalb einer bestimmten Druckschwelle ein zum Ausgangsdruck der Verstellpumpe
5 invers proportionaler Betätigungsstrom für den Proportionalmagneten 10 erzeugt.
Vorteilhaft ist hierbei, dass die Steuerkennlinie elektronisch beeinflusst und sehr
einfach angepasst werden kann. So können unerwünschte Schwingungen beim Bremsvorgang
durch eine passende Bedämpfung oder durch einen frequenzselektiven Filter vermieden
werden. Der Druck-Istwert kann einer zeitlichen Ableitung unterzogen werden und der
abgeleitete Druck-Istwert als Steuersignal für das Bremsventil verwendet werden. Dabei
wird das Bremsventil nur bei einem Druckrückgang betätigt. Dadurch lässt sich ein
stabileres Steuerverhalten sowie eine Energieeinsparung für den Pumpenantrieb erzielen.
[0023] In ähnlicher Weise lassen sich auch der Schwenkwinkel - als Maß für den Förderstrom-Istwert
- oder dessen zeitliche Ableitung zur Ansteuerung des Bremsventils 9 durch die Bremsventilsteuerkomponente
28 verwenden. Die Geschwindigkeit des Verbrauchers 2 ist bei Beschleunigungsphasen
und Fahrten mit konstanter Geschwindigkeit weitgehend proportional zum Schwenkwinkel.
Durch die Ansteuerung des Bremsventils 9 mit einem Steuerstrom proportional der zeitlichen
Ableitung des Schwenkwinkelsignals lässt sich eine schnelle Reaktion des Verbrauchers
auf eine Schwenkwinkelrücknahme - also in den Bremsphasen - erzielen. Die Geschwindigkeit
des Verbrauchers folgt damit auch bei einer Förderstromreduzierung dem vorgegebenen
Förderstromprofil. Bei der Ansteuerung der hydraulischen Steueranordnung 1 mit einem
Förderstrom-Sollwert am Eingangsanschluss 30 kann somit in allen Betriebszuständen,
in denen der Verbraucher frei oder gegen eine Last verfahrbar ist, von der Übereinstimmung
zwischen der Geschwindigkeit des Verbrauchers und dem Förderstrom-Istwert ausgegangen
werden. Dies vereinfacht die Ansteuerung der hydraulischen Steueranordnung.
[0024] Als weitere Vereinfachung kann auch der Förderstrom-Sollwert oder dessen zeitliche
Ableitung zur Ansteuerung des Bremsventils 9 verwendet werden.
[0025] Dadurch wird die Ansteuerung des Bremsventils 9 rückkopplungsfrei. Die Reaktionsgeschwindigkeit
der Ansteuerung des Bremsventils 9 kann deutlich erhöht werden. Ein Regelverzögerung
zwischen dem Sollwerteingang 30 und den an den Sensoren 14 und 20 gemessenen Istwertsignalen
wirkt sich nicht auf die Ansteuerung des Bremsventils aus. Es sind sehr schnelle und
kräftige Bremsvorgänge möglich. Durch den beim Bremsvorgang aufgebauten Gegendruck,
der auf den Ausgang der Verstellpumpe 5 zurückwirkt, wird ein Rückstellvorgang der
Verstellpumpe 5 beschleunigt.
[0026] Eine rückkopplungsfreie Ansteuerung des Bremsventils 9 ist auch bei Verwendung des
Druck-Sollsignals oder dessen Ableitung gewährleistet.
[0027] Es kann vorteilhaft sein, die Ansteuerung des Bremsventils 9 anhand der aktiven Regelgröße
der Pumpenreglerkomponente 26, welche durch das Signal 32 mitgeteilt wird, vorzunehmen.
Unter Ausnutzung des Signals 32 kann z.B. in einer Druckregelphase durch Stellen des
Bremsventils 9 in eine Drosselstellung ein Durchgehen des Verbraucher bei Wegbrechen
einer Gegenkraft verhindert werden. Beim Verfahren des Verbrauchers 2 in Förderstromregelung
und unter geringer Last kann das Bremsventil zur Minimierung des Energieverbrauchs
vollständig geöffnet sein. Es kann aber auch mittels des Bremsventils 9 ein gewisser,
am Drucksensor 20 erfassbarer Mindest-Gegendruck eingestellt werden, um den Einfluss
von Störgrößen auf die Bewegung des Verbrauchers zu vermindern und um eine hohe Proportionalität
zwischen dem Schwenkwinkelsignal und der Geschwindigkeit des Verbrauchers 2 zu gewährleisten.
[0028] Als Verbraucher 2 können lineare Stellglieder wie hydraulische Kolben-ZylinderEinheiten
oder aber hydraulische Rotationsmaschinen zum Einsatz kommen. Die Verstellpumpe 5
kann anstelle einer Axialkolbenpumpe in Schrägscheibenbauweise sämtliche bekannten
einer Druck- oder Förderstromregelung zugänglichen verstellbaren Hydromaschinen umfassen,
z.B. Axialkoibenpumpen in Schrägachsenbauweise, Flügelzellenpumpen oder Radialkolbenpumpen.
[0029] Die Pumpenreglerkomponente 26 und die Bremsventilsteuerkomponente 28 können in analoger
Schaltungstechnik oder besonders vorteilhaft als Programmmodule eines Regel-/Steuerprogramms
eines Mikrokontrollers ausgebildet sein. Durch die ohnehin vorhandenen Eingangssignale
- den Signalen der Sensoren 14 und 20 und den Sollwertsignalen - erschöpft sich der
zusätzliche Hardwareaufwand in einer zusätzlichen zur Ansteuerung des Proportionalmagneten
10 benötigten Verstärkerstufe. Die Verstärkerstufe kann z.B. auf dem Ventil montiert
sein. In der Regel- und Steuerelektronik 25 wird dann im Vergleich zu einer herkömmlichen
Pumpenregelelektronik keine zusätzliche Hardware benötigt.
[0030] Gemäß einer sehr einfachen Ausführung wäre es auch möglich, ausgehend von dem Ansteuersignal
für das Vorsteuerventil 16 der Verstellpumpe 5 das Ansteuersignal für das Bremsventils
9 zu beeinflussen. Da das Vorsteuerventil 16 immer dann angesteuert wird, wenn die
Fördermenge geändert werden soll, entspricht dieses Signal in etwa einer zeitlichen
Ableitung des Förderstrom-Istwerts.
[0031] Weiter ist es möglich, das Bremsventil im Rahmen einer Regelung anzusteuern. Dabei
kann z.B. der durch das Bremsventil aufgestaute Druck über einen eigenen Drucksensor
oder über den Drucksensor 20 erfasst und als Regelgröße verwendet werden. Für eine
sehr einfachere Ansteuerung der Verstellpumpe 5 könnte diese auch ohne eine elektrische
Druckrückführung oder Schwenkwinkelrückführung betrieben werden, und z.B. nur über
eine hydrostatische Druckrückführung an den Stellkolben 12 oder ein ähnliches Stellglied
verfügen.
[0032] Bei der erfindungsgemäßen hydraulischen Steueranordnung zur Steuerung eines Verbrauchers
mittels einer verstellbaren Druckmittelquelle und einem Bremsventil ist das Bremsventil
durch eine elektromechanische Betätigungsvorrichtung willkürlich ansteuerbar. Dies
ermöglicht es, das Bremsventil durch robuste und einfach konfigurierbare elektronische
Regel- oder Steuermechanismen anzusteuern. Zudem kann eine Ansteuerung mit nur geringem
Aufwand durch die Steuerelektronik der verstellbaren Druckmittelquelle erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Hydraulische Steueranordnung
- 2
- Verbraucher
- 3
- Druckmitteltank
- 5
- Verstellpumpe
- 7
- Schaltventil
- 9
- Bremsventil
- 10
- Proportionalmagnet
- 12
- Stellkolben
- 13
- Federelement
- 14
- Schwenkwinkelsensor
- 16
- Vorsteuerventil
- 17
- Proportionalmagnet
- 18
- Wegsensor
- 20
- Drucksensor
- 25
- Regel- und Steuerelektronik
- 26
- Pumpenreglerkomponente
- 28
- Bremsventilsteuerkomponente
- 30
- Sollwerteingang
- 32
- Regelgrößensignal
1. Hydraulische Steueranordnung mit einer verstellbaren Druckmittelquelle (5) zur Ansteuerung
eines hydraulischen Verbrauchers (2) mit einem Druckmittel, mit einer Steuerelektronik
(25) zur Ansteuerung eines Stellorgans (12, 16) der Druckmittelquelle (5) und mit
einem Bremsventil (9), durch welches eine hydraulische Verbindung zwischen dem Verbraucher
(2) und einem Druckmitteltank (3) drosselbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bremsventil (9) durch eine elektromechanische Betätigungsvorrichtung (10) willkürlich
ansteuerbar ist.
2. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Betätigungsvorrichtung (10) ein Proportionalmagnet ist.
3. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) mit der Betätigungsvorrichtung (10) des Bremsventils (9)
verbunden ist.
4. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) einen Druck-Istwert und/oder einen Volumenstrom-Istwert
der Druckmittelquelle (5) erfasst und davon ausgehend ein Betätigungssignal für das
Bremsventil (9) bildet.
5. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) ausgehend von einer zeitlichen Ableitung des Druck-Istwerts
bzw. des Volumenstrom-Istwerts das Betätigungssignal bildet.
6. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) ausgehend von einem ihr zugeführten Druck-Sollwert (30)
und/oder Volumenstrom-Sollwert (30) der Druckmittelquelle (5) das Betätigungssignal
für das Bremsventil (9) bildet.
7. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) automatisch eine Druck- oder eine Volumenstromregelung
der Druckmittelquelle (5) wählt und in Abhängigkeit von dem gewählten Regelmechanismus
das Betätigungssignal für das Bremsventil (9) bildet.
8. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik eine Pumpenreglerkomponente (26) für die Regelung einer Verstellpumpe
und eine Bremsventilansteuerkomponente (28) zur Ansteuerung des Bremsventils (9) umfasst
und dass beide Komponenten (26, 28) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
9. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse an der Verstellpumpe angeordnet ist.
10. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (25) ausgehend von einem Ansteuersignal für ein Vorsteuerventil
(16) der Druckmittelquelle (5) ein Betätigungssignal für das Bremsventil (9) bildet.