[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmegewinnung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der Praxis ist eine Vorrichtung zur Wärmegewinnung aus industrieller Abwärme
bekannt, die einen Boiler und einen diesem zugeordneten Wärmetauscher umfaßt. Die
Sekundärseite des Wärmetauschers ist dabei einerseits mit einer Kaltseite und andererseits
mit einer Warmseite des Boilers verbunden, so daß ein geschlossener Kreislauf zwischen
dem Boiler und dem Wärmetauscher gebildet ist. Die Primärseite des Wärmetauschers
wird dabei von einem Wärmetransport-Medium durchströmt, welches von industrieller
Abwärme gespeist wird. Bei Anlagen, in denen industrielle Abwärme in großem Umfang
zur Verfügung steht, reicht diese Abwärme problemlos aus, um nicht nur das Wasser
des Boilers zu erwärmen, sondern zugleich eine Konvektionsströmung zwischen dem Boiler
und dem Wärmetauscher aufrechtzuerhalten. Damit ist keine Umwälzpumpe in diesem Kreislauf
erforderlich, die bei zu starkem Fluß die gewünschte Temperaturschichtung innerhalb
des Boilers zerstören würde. Diese bekannte Vorrichtung hat sich in der Praxis gut
bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Wärmegewinnung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch eine hohe Effizienz und breite
Nutzbarkeit von zur Verfügung stehenden Wärmequellen auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 dient zur Wärmegewinnung. Sie weist mindestens einen
Boiler auf, der eine temperaturgeschichtete Flüssigkeit enthält. In der Regel ist
der Boiler mit Wasser gefüllt, wobei auch jedes andere wärmetragende Medium geeignet
ist. Die Flüssigkeit im Boiler ist temperaturgeschichtet, so daß sich im Boiler stets
mindestens eine Schicht mit kalter Flüssigkeit und darüberliegend mindestens eine
Schicht mit warmer Flüssigkeit befindet. In der Regel ist an der Kaltseite des Boilers
noch ein Zufluß für die Flüssigkeit, insbesondere Kaltwasser vorgesehen, während an
der Warmseite ein Abfluß für erwärmte Flüssigkeit, insbesondere Warmwasser vorgesehen
ist. Die erwärmte Flüssigkeit wird insbesondere zu Heizzwecken genutzt, wobei alternativ
oder zusätzlich auch Warmwasser zu Haushaltszwecken entnehmbar ist. Zur Erwärmung
der Flüssigkeit im Boiler ist ein Wärmetauscher vorgesehen, dessen Sekundärseite einerseits
mit der Kaltseite und andererseits mit der Warmseite des Boilers verbunden ist. Die
Sekundärseite des Wärmetauschers bildet daher mit dem Boiler einen in sich geschlossenen
Kreislauf. Dieser Kreislauf wird ausschließlich durch Konvektion der Flüssigkeit im
Boiler angetrieben, so daß keinerlei aktive Umwälzpumpe vorgesehen ist. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß die Strömungsmenge der Flüssigkeit in diesem Kreislauf unmittelbar
an den Wärmeeintrag gekoppelt ist. Es ist daher ausgeschlossen, daß die Flüssigkeit
in diesem Kreislauf umgewälzt wird, ohne daß ein ausreichend hoher Wärmeeintrag erfolgt.
Eine derartige Umwälzung hätte die totale Zerstörung der Temperaturschichtung der
Flüssigkeit im Boiler zur Folge, so daß die Entnahmetemperatur des Boilers entsprechend
absinken würde. Andererseits setzt die rein konvektionsgebundene Strömung dieses Kreislaufs
eine relativ intensive Erwärmung der Flüssigkeit voraus, da bei zu geringer Erwärmung
die Konvektion nicht in Gang kommt.
[0006] Zur Erzielung einer universellen Anwendbarkeit der Vorrichtung zur Wärmegewinnung
ist es wichtig, auch Wärmequellen verwenden zu können, deren Temperatur geringer ist
als die Warmseite des Boilers. Zu diesem Zweck wird ein Wärmetransport-Medium eingesetzt,
welches durch die Wärmequelle verdampft wird. Anschließend wird das Wärmetransport-Medium
durch einen Kompressor komprimiert, der das Wärmetransport-Medium einschließlich der
darin enthaltenen Wärme auf eine höhere Temperatur bringt. Das Wärmetransport-Medium
wird anschließend durch die Primärseite des Wärmetauschers geleitet, wo sie die Boilerflüssigkeit
erwärmt. Gleichzeitig kondensiert das Wärmetransport-Medium, wobei die Verdampfungswärme
für den Wärmetauscher an die Boilerflüssigkeit abgegeben wird. Das flüssige Wärmetransport-Medium
wird dann wieder zurück zur Wärmequelle geführt, wo sie erneut Wärme aufnehmen kann.
Auf diese Weise wird Wärme von der Wärmequelle mit geringer Temperatur in den Wärmetauscher
bei höherer Temperatur transportiert. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Betrieb
einer derartigen Wärmepumpe zusammen mit einem konvektionsgebundenen Wärmetauscher
recht problematisch ist.
[0007] Im Gegensatz zur Nutzung von industrieller Abwärme kommt es beim Wärmepumpenbetrieb
wegen des damit verbundenen Energieverbrauchs auf eine hohe Effizienz des Systems
an. Ist der Wärmeeintrag der Wärmepumpe in den Wärmetauscher zu gering, so kommt die
Konvektion im Boiler-Kreislauf nicht in Gang. Ist der Wärmeeintrag hingegen zu hoch,
so verbraucht der Kompressor viel Energie, ohne daß es zu einer merklichen Erwärmung
der Flüssigkeit im Boiler kommt .
[0008] Zur Lösung dieses Problems wird ein Kompressor eingesetzt, dessen Durchflußrate von
einer Regelvorrichtung beeinflußt ist. Diese Regelvorrichtung ist dabei von der Temperatur
des Wäremetransport-Mediums zwischen dem Ausgang des Kompressors und der Ausgangsleitung
des Wärmetauschers bzw. von der Temperatur der Flüssigkeit des Wärmetauschers bzw.
Boilers beeinflußt. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Durchsatz des Wärmetransport-Mediums
durch den Kompressor von der Wärmeabgabe des Wärmetransport-Mediums im Wärmetauscher
abhängig wird.
[0009] Beim Hochfahren der Vorrichtung wird demnach der Kompressor bei relativ geringer
Leistung genutzt, um der Konvektion auf der Sekundärseite des Wärmetauschers Zeit
zu geben, sich entsprechend aufzubauen. Mit zunehmender Konvektionsströmung wird auch
der Kompressor in seiner Leistung hochgefahren, da dann die Wärmeabgabe des Wärmetransport-Mediums
im Wärmetauscher entsprechend zunimmt. Auf diese Weise ergibt sich eine optimale Wärmeausnutzung
der Wärmequelle bei relativ geringem Energiebedarf, so daß die gesamte Vorrichtung
einen überraschend hohen Wirkungsgrad aufweist.
[0010] Zur Erzielung eines möglichst geringen Wärmeverlustes ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft,
wenn der Wärmetauscher als Gegenstrom-Wärmetauscher ausgebildet ist. Hierdurch wird
die Boilerflüssigkeit fast auf die Temperatur des Wärmetransport-Mediums erwärmt.
Damit führt die Wärmeübertragung nur zu einem sehr geringen Temperaturverlust. Ist
der Wärmetauscher innerhalb einer Wärmeisolation des Boilers vorgesehen, so ergeben
sich besonders geringe Wärmeverluste. Vorzugsweise ist der Wärmetauscher um den Boiler
herum angeordnet, so daß auch Wärmestrahlungsverluste des Boilers teilweise im Wärmetauscher
regeneriert werden.
[0011] Um eine möglichst effektive Konvektion aufrecht zu erhalten, ist es gemäß Anspruch
3 günstig, wenn der Wärmetauscher sekundärseitig einen größeren Leitungsquerschnitt
aufweist als primärseitig. Dies führt auf der Sekundärseite zu einem geringeren Leitungswiderstand,
so daß bereits eine relativ geringe Temperaturdifferenz innerhalb des Wärmetauschers
zu einer wirkungsvollen Konvektionsströmung führt. Auf der Primärseite ist ein großer
Leitungsquerschnitt nicht erforderlich, da das Wärmetransport-Medium ohnehin durch
die Wirkung des Kompressors zwangsweise umgewälzt wird.
[0012] Zur Erzielung einer feinfühligen Regelung ist es gemäß Anspruch 4 günstig, wenn die
Regelvorrichtung von der Kondensationstemperatur des Wärmetransport-Mediums, vorzugsweise
nach dem Wärmetauscher beeinflußt ist. Die Kondensationstemperatur ist eine materialabhängige
Funktion des Drucks, so daß zur Bestimmung der Kondensationstemperatur bei bekanntem
Wärmetransport-Medium lediglich der Druck des Wärmetransport-Mediums nach dem Wärmetauscher
gemessen werden muß. Dieser gemessene Druck kann dann unter Verwendung der Dampfdruckkurve
des Wärmetransport-Mediums in eine Kondensationstemperatur umgerechnet werden. Die
Kenntnis der Kondensationstemperatur ist wichtig, da eine unvollständige Kondensation
des Wärmetransport-Mediums eine unvollständige Wärmeabgabe in den Wärmetauscher und
ggf. eine instabile Regelung zur Folge hätte, so daß der Energieverbrauch des Kompressors
zu hoch gewählt ist. Die Einflußnahme der Kondensationstemperatur auf die Regelung
verbessert daher den Wirkungsgrad der Vorrichtung.
[0013] Zur Erzielung eines optimalen Wirkungsgrades ist es gemäß Anspruch 5 günstig, wenn
die Regelvorrichtung die Temperatur des Wärmetransport-Mediums nach Durchströmen des
Wärmetauschers auf eine Temperatur einregelt, die eine vorgegebene Temperaturspanne
unter der Kondensationstemperatur des Wärmetransport-Mediums liegt. Das Wärmetransport-Medium
ist in diesem Fall unterkühlt, so daß die Verdampfungswärme vollständig über den Wärmetauscher
an die Boilerflüssigkeit abgegeben wurde. Steigt die Wärmeabgabe im Wärmetauscher
an, so hat dies ein Absinken der Temperatur des Wärmetransport-Mediums am Ausgang
des Wärmetauschers relativ zur Kondensationstemperatur zur Folge. In diesem Fall sorgt
die Regelung für eine Erhöhung des Flusses durch den Kompressor. Damit kann die gesteigerte
Wärmeaufnahmefähigkeit des Wärmetauschers direkt zur Erhöhung der Leistung der Vorrichtung
genutzt werden. Außerdem bleibt die Regelung über den gesamten Betriebsbereich stabil.
[0014] Für die Temperaturspanne hat sich gemäß Anspruch 6 ein Bereich zwischen 1K und 10K
bewährt. Bei einer Temperaturspanne von unter 1K besteht die Gefahr, daß beim Auftreten
von Störungen die Kondensation des Wärmetransport-Mediums nicht mehr vollständig ist,
so daß Wärme ungenutzt im Kreis gepumpt wird. Außerdem können hierdurch schwer beherrschbare
Regelschwingungen entstehen. Eine Wahl der Temperaturspanne von über 10K ist unzweckmäßig,
da dies eine Einschränkung von zur Verfügung stehenden Wärmequellen zur Folge hätte.
Je nach einsetzbarer Wärmequelle ist jedoch eine größere Temperaturspanne möglich.
Vorzugsweise wird die Temperaturspanne zwischen 3K und 7K gewählt, um eine möglichst
feinfühlige und effiziente Regelung zu erzielen.
[0015] Um die Vorrichtung in einem weiten Leistungsbereich einsetzen zu können, ist es gemäß
Anspruch 7 günstig, wenn zwischen dem Wärmetauscher und der Wärmequelle mindestens
ein Expansionsventil vorgesehen ist. Dieses Expansionsventil sorgt für ein Entspannen
des Wärmetransport-Medium und hält damit die Druckverhältnisse des Wärmetransport-Mediums
im Bereich des Wärmetauschers in etwa konstant.
[0016] Um zu erreichen, daß die Vorrichtung unter allen Bedingungen einen optimalen Wirkungsgrad
erzielt, ist es gemäß Anspruch 8 vorteilhaft, wenn das Expansionsventil mit einer
vom Druck des Wärmetransport-Mediums beeinflußten Regelvorrichtung in Wirkverbindung
steht. Auf diese Weise werden über einen weiten Arbeitsbereich konstante Eigenschaften
des Wärmetransport-Mediums realisiert.
[0017] Insbesondere bei Wärmequellen mit sehr niedriger Temperatur ist es gemäß Anspruch
9 günstig, dem Wärmetauscher und mindestens einen Behälter nachzuordnen, der mit dem
verdampften Wärmetransport-Medium in thermischem Kontakt steht. Damit wird das Wärmetransport-Medium
zur Verbesserung der Wärmeaufnahme zusätzlich gekühlt. Außerdem erhöht sich die vom
Kompressor erzielbare Endtemperatur.
[0018] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0019] Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zur Wärmegewinnung.
Die Vorrichtung 1 weist einen Boiler 2 auf, der mit Wasser 3 gefüllt ist. Der Boiler
2 hat einen Zulauf 4 für Kaltwasser und einen Ablauf 5 für Warmwasser. Innerhalb des
Boilers 2 stellt sich eine Schichtgrenze 6 ein, bei der eine Warmseite 7 auf einer
Kaltseite 8 liegt. Zwischen der Warmseite 7 und der Kaltseite 8 findet nur eine sehr
geringe Durchmischung statt, so daß das Wasser der Warmseite 7 mit nahezu konstanter
Temperatur entnommen werden kann. Insbesondere hängt die Temperatur des Wassers am
Ablauf 5 praktisch nicht von der Höhe der Schichtgrenze 6 ab.
[0020] Der Boiler 2 ist über Leitungen 9 mit einem im Gegenstrom betriebenen Wärmetauscher
10 verbunden. Das Wasser 3 strömt dabei durch eine Sekundärseite 11 des Wärmetauschers
10. Diese Sekundärseite 11 besitzt einen größeren Leitungsquerschnitt als eine Primärseite
12 des Wärmetauschers 10, um zwischen dem Boiler 2 und dem Wärmetauscher 10 über die
Leitungen 9 eine freie Konvektionsströmung ohne Umwälzpumpe realisieren zu können.
Zur Erzielung eines möglichst geringen Wärmeverlustes ist der Wärmetauscher 10 innerhalb
einer Wärmeisolierung 13 des Boilers 3 vorgesehen. Um auch die Strahlungswärme des
Boilers 2 nutzbar zu machen, erstreckt sich der Wärmetauscher 10 um den Boiler 2 herum.
[0021] Zusätzlich könnten im Boiler 2 - abweichend von der Darstellung - noch Wärmequellen,
beispielsweise Wärmetauscher von fossilen Brennstoffheizungen oder von Hochtemperatur-Solarthermikanlagen
untergebracht sein. Derartige zusätzliche Wärmequellen im Boiler 2 haben jedoch nichts
mit dem Erfindungsgegenstand selbst zu tun und sind daher nicht dargestellt.
[0022] Außerdem könnte je nach Anwendungsfall der Wärmetauscher 10 vom Boiler 2 durch eine
zusätzliche Wärmeisolationsschicht thermisch entkoppelt sein. Je nach Anwendungsfall
ist alternativ auch daran gedacht, die Trennwand zwischen dem Wärmetauscher 10 und
dem Boiler 2 mit Öffnungen zu versehen oder ganz wegzulassen, so daß sich auf diese
Weise eine verbesserte Konvektion ausbildet.
[0023] Die Primärseite 12 des Wärmetauschers 10 wird von einem Wärmetransport-Medium 14
durchströmt, welches in einem gesonderten Kreislauf umgewälzt wird. Die Primärseite
12 des Wärmetauschers 10 ist über eine Leitung 15 mit einem Behälter 15a verbunden,
der als Zwischen-Wärmetauscher ausgebildet ist. In diesem Behälter 15a gibt das Wärmetransport-Medium
14 Wärme an verdampftes Wärmetransport-Medium 14 ab, welches den Behälter 15a in einer
Leitung 22 durchströmt. Diese Maßname verbessert die Wärmeaufnahmefähigkeit des Wärmetransport-Mediums
14.
[0024] Nach Verlassen des Behälters 15a gelangt das Wärmetransport-Medium 14 in ein Expansionsventil
16, welches für einen Abbau des Druckes des Wärmetransport-Mediums 14 sorgt. Das Expansionsventil
16 steht über eine Regelvorrichtung 17 mit einem Druckmeßgerät 18 in Wirkverbindung,
welches den Druck des Wärmetransport-Mediums in der Leitung 15 konstant hält. Der
Regelvorrichtung 17 ist ein Differenzverstärker 17b vorgeordnet, der den gemessenen
Druck mit einem Soll-Wert eines Sollwert-Gebers 17a vergleicht. Das Vergleichsergebnis
ist dabei die Regelgröße der Regelvorrichtung 17. Dies gewährleistet, daß innerhalb
des Wärmetauschers 10 in etwa konstante Druckverhältnisse des Wärmetransport-Mediums
14 herrschen, so daß das Wärmetransport-Medium 14 in etwa eine konstante Kondensationstemperatur
aufweist.
[0025] Das Expansionsventil 16 steht über eine Leitung 19 mit einem weiteren Wärmetauscher
20 in Wirkverbindung, der sich mit einer Wärmequelle 21 in Kontakt befindet. Als Wärmequelle
21 kommt beispielsweise Umgebungsluft, aber auch Erdwärme oder eine solarthermische
Anlage in Frage. In der Regel reicht die Temperatur der Wärmequelle 21 nicht aus,
um direkt das Wasser 3 im Wärmetauscher 10 aufzuheizen. Hierzu muß diese Wärme erst
auf eine höhere Temperatur gebracht werden.
[0026] Zu diesem Zweck wird das Wärmetransport-Medium 14 so gewählt, daß es innerhalb der
Leitung 19 flüssig ist und durch die Wärmequelle 21 verdampft. Dieser Dampf wird über
eine weitere Leitung 22 durch den Behälter 15a geleitet, wo es im Wärmeaustausch mit
dem aus dem Wärmetauscher 10 kommendem Wärmetransport-Medium 14 steht. Das Wärmetransport-Medium
14 wird dabei in etwa auf die Zulaüftemperatur des Boilers 2 erwärmt.
[0027] Nach Verlassen des Behälters 15a wird das Wärmetransport-Medium 14 einem Kompressor
23 zugeführt, dessen Durchfluß über die Drehzahl einstellbar ist. Der Kompressor 23
komprimiert das Wärmetransport-Medium 14, wodurch sich auch dessen Temperaturniveau
erhöht. Über eine Leitung 24 gelangt das Wärmetransport-Medium 14 zurück in den Wärmetauscher
10, wo es seine Wärme an das sekundärseitige Wasser 3 abgibt. Dabei kondensiert das
Wärmetransport-Medium 14, so daß seine gesamte Verdampfungswärme an das Wasser abgegeben
wird.
[0028] Durch die Ausbildung des Wärmetauschers 10 als Gegenstrom-Wärmetauscher wird außerdem
erreicht, daß das Wasser 3 nach dem Verlassen des Wärmetauschers 10 nahezu die Temperatur
des zufließenden Wärmetransport-Mediums 14 aufweist. Der Temperaturverlust ist sehr
gering, da das zufließende Wärmetransport-Medium 14 zunächst nur die oberste Schicht
des Wassers 3 erwärmt, welches schon nahezu die Temperatur des Wärmetransport-Mediums
14 erreicht hat. Das Wärmetransport-Medium 14 fließt im Wärmetauscher abwärts und
erwärmt immer kältere Wasserschichten, wodurch es sich zusehends abkühlt. Dabei wird
an einem bestimmten Punkt innerhalb des Wärmetauschers 10 die Kondensations-Temperatur
des Wärmetransport-Mediums 14 erreicht, so daß statt einer weiteren Abkühlung des
Wärmetransport-Mediums 14 eine Kondensation desselben bei konstanter Temperatur einsetzt.
Die Kondensation des Wärmetransport-Mediums 14 ist dabei vollständig, so daß die gesamte
Verdampfungswärme abgegeben wird. Im unteren Bereich des Wärmetauschers 10 wird das
nun flüssige Wärmetransport-Medium 14 noch weiter abgekühlt und anschließend dem Expansionsventil
16 und der Wärmequelle 21 zugeführt. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr effiziente
Energienutzung der Vorrichtung 1.
[0029] Zum Betrieb der Vorrichtung 1 ist ein Temperaturfühler 25 im Bereich der Leitung
15 ausgangsseitig des Wärmetauschers 10 vorgesehen. Dieser Temperaturfühler 25 mißt
die Temperatur des Wärmetransport-Mediums 14 nach der Wärmeabgabe im Wärmetauscher
10. Über das bereits erwähnte Druckmeßgerät 18 wird außerdem der Druck des Wärmetransport-Mediums
14 in der Leitung 25 bestimmt. Über eine Rechenschaltung 26, in der die Dampfdruckkurve
des Wärmetransport-Mediums 14 gespeichert ist, wird hieraus die Kondensations-Temperatur
des Wärmetransport-Mediums 14 berechnet und als elektrisches Signal abgegeben. Die
berechnete Kondensationstemperatur wird zusammen mit dem Signal des Temperaturfühlers
25 und einem Soll-Wert eines Sollwert-Gebers 27a einem Differenzverstärker 27 zugeführt,
der hieraus die Unterkühlung des Wärmetransport-Mediums 14 in der Leitung 15 unter
die Kondensationstemperatur ermittelt und mit dem Soll-Wert vergleicht.
[0030] Ein Ausgangssignal 28 des Differenzverstärkers 27 wird einer Regelvorrichtung 29
zugeführt, die den Kompressor 23 über einen Frequenzumrichter 30 ansteuert. Auf diese
Weise ist sichergestellt, daß das Wärmetransport-Medium 14 in Abhängigkeit von der
Konvektionsströmung des Wassers 3 stets optimal umgewälzt wird. Damit wird einerseits
die Wärmequelle 21 optimal genutzt und andererseits der Energieverbrauch des Kompressors
23 auf ein Minimum beschränkt. Auf diese Weise ergibt sich insgesamt ein optimaler
Wirkungsgrad der Vorrichtung 1.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Boiler
- 3
- Wasser
- 4
- Zulauf
- 5
- Ablauf
- 6
- Schichtgrenze
- 7
- Warmseite
- 8
- Kaltseite
- 9
- Leitung
- 10
- Wärmetauscher
- 11
- Sekundärseite
- 12
- Primärseite
- 13
- Wärmeisolierung
- 14
- Wärmetransport-Medium
- 15
- Leitung
- 15a
- Behälter
- 16
- Expansionsventil
- 17
- Regelvorrichtung
- 17a
- Sollwert-Geber
- 17b
- Differenzverstärker
- 18
- Druckmeßgerät
- 19
- Leitung
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- Wärmequelle
- 22
- Leitung
- 23
- Kompressor
- 24
- Leitung
- 25
- Temperaturfühler
- 26
- Rechenschaltung
- 27
- Differenzverstärker
- 27a
- Sollwert-Geber
- 28
- Ausgangssignal
- 29
- Regelvorrichtung
- 30
- Frequenzumrichter
1. Vorrichtung zur Wärmegewinnung, wobei die Vorrichtung (1) mindestens einen Boiler
(2) aufweist, der eine temperaturgeschichtete Flüssigkeit (3) enthält, wobei der Boiler
(2) eine unten liegende Kaltseite (8) und eine oben liegende Warmseite (7) aufweist,
und mit einer Sekundärseite (11) mindestens eines Wärmetauschers (10) einen ausschließlich
durch Konvektion angetriebenen Kreislauf bildet, dadurch gekennzeichnet, daß eine Primärseite (12) des Wärmetauschers (10) von einem unter Wärmeabgabe kondensierenden
Wärmetransport-Medium (14) durchströmt ist, welches Wärme aus einer Wärmequelle (21)
mit geringerer Temperatur als die Warmseite (7) des Boilers (2) entnimmt und dabei
verdampft, wobei der Wärmequelle (21) mindestens ein Kompressor (23) nachgeordnet
ist, der das Wärmetransport-Medium (14) auf eine Temperatur bringt, die über der der
Warmseite (7) des Boilers (2) liegt, wobei die Durchflußrate des Kompressors (23)
von einer Regelvorrichtung (29) beeinflußt ist, welche von der Temperatur des Wärmetransport-Mediums
(14) zwischen dem Ausgang des Kompressors (23) und der Ausgangsleitung (15) des Wärmetauschers
(10) und/oder der Flüssigkeit (3) des Wärmetauschers (10) und/oder Boilers (2) beeinflußt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (10) als Gegenstrom-Wärmetauscher ausgebildet und innerhalb einer
Wärmeisolierung (13) des Boilers (2) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (10) sekundärseitig einen größeren Leitungsquerschnitt aufweist
als primärseitig.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (29) von der Kondensationstemperatur des Wärmetransport-Mediums
(14), vorzugsweise nach dem Wärmetauscher (10) beeinflußt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (29) die Temperatur des Wärmetransport-Mediums (14) nach Durchströmen
des Wärmetauschers (10) auf eine Temperatur einregelt, die eine vorgegebene Temperaturspanne
unter der Kondensationstemperatur des Wärmetransport-Mediums (14) liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturspanne zwischen 1K und 10K, vorzugsweise zwischen 3K und 7K liegt.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wärmetauscher (10) und der Wärmequelle (21) mindestens ein Expansionsventil
(16) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsventil (16) mit einer vom Druck des Wärmetransport-Mediums (14) beeinflußten
Regelvorrichtung (17) in Wirkverbindung steht.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärseite (12) des Wärmetauschers (10) mindestens ein Behälter (15a) nachgeordnet
ist, der in thermischem Kontakt mit dem von der Wärmequelle (21) verdampften Wärmetransport-Medium
(14) steht.