TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine für meandrierende Rohrverläufe, wie
sie zum Beispiel im Bereich der Solar-Thermie als sonnenbestrahlte, von einem aufzuheizenden
Fluid durchflossene Rohrmeander verwendet werden. Andere Anwendungsgebiete sind Fußbodenheizungen,
Kühldecken oder Wärmeaustauschregister. Derartige Rohrbiegemaschinen weisen in der
Regel zwei an das Rohrkaliber, d.h. den Rohrau-ßendurchmesser im wesentlichen angepasste
Rohrbiegesegmente, welche unter Freilassen einer Biegematrize relativ zu einander
verschwenkbar sind und das herzustellende Biegeprofil vorgeben.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Auf dem Markt ist eine gattungsgemäße Rohrbiegemaschine bekannt, wie sie in Figur
7 als Stand der Technik dargestellt ist. Bei dieser bekannten Rohrbiegemaschine wird
als Antriebseinrichtung 14' ein von einem nicht dargestellten Zahnriemen angetriebener
längstgezahnter Drehzapfen verwendet, in dem ein pneumatisch verstellbarer Arretierbolzen
15' koaxial verschieblich gelagert ist. Eine mit der Antriebseinrichtung 14' drehfest
verbundene Schwenkwelle 14A' ist als rechteckiger Block ausgeführt und von dem Arretierbolzen
15' ebenfalls durchsetzt. Die Schwenkwelle 14A' bildet gemeinsam mit einem Führungsgehäuse
17' ein Geschiebe, welches ein seitliches, d.h. quer zur Schwenkwelle orientiertes
Verschieben (Doppelpfeil D)' der Schwenkwelle 14A' samt der Antriebseinrichtung 14'
unter Zuhilfenahme einer Führungskulisse 17C' ermöglicht. Durch das Geschiebe wird
die Drehantriebskraft (Doppelpfeil E') auf das Führungsgehäuse 17'. übertragen, so
dass das gesamte Führungsgehäuse 17' um den entsprechenden Schwenkwinkel um die jeweilige
Antriebsachse verschwenkt wird. Die Schwenkwelle 14A' ist mit einer Grundplatte 17A'
des Führungsgehäuses 17' durch den Arretierbolzen 15' in der einen bzw. der anderen
Schiebeposition verriegelbar, so dass beim Biegeprozess keine Verschiebung zwischen
dem Führungsgehäuse 17' und der Schwenkwelle 14A' stattfinden kann. Koaxial zu den
Führungsbohrungen 17B' der Grundplatte 17A' sind kreisförmige Rohrbiegesegmente 12A'
und 12B' samt ihrer zugehörigen Haltezapfen 16A' bzw. 16B' angeordnet und relativ
locker bezüglich des Führungsgehäuses 17' in Position gehalten, wobei diese Positionshaltung
durch das verjüngte freie Ende des Arretierbolzens 15' in der jeweiligen Arretierposition
verbessert wird. Das zu biegende Rohr wird durch die Biegematrize 12' zwischen den
umlaufenden Halbnuten der Rohrbiegesegmente 12A' geführt. Beim Biegevorgang schwenkt
demnach das sich nicht in Arretierposition, d.h. exzentrisch zum Antrieb 14' befindende
Rohrbiegesegment um das mit der Antriebseinrichtung 14' koaxial orientierte und mechanisch
in gerader Linie verbundene Rohrbiegesegment herumgeschwenkt.
[0003] Um eine Rohrbiegung mit entgegengesetztem Drehsinn zum Erzeugen einer meandrierenden
Rohrmeander herzustellen, wird die vorbeschriebene Arretierung aufgehoben und der
gesamte Antrieb 14' mit seiner Schwenkwelle 14A' bezüglich des Führungsgehäuses 17'
quer verschoben und in der zweiten, nunmehr mit dem anderen Rohrbiegesegment koaxialen
Arbeitsposition erneut verriegelt. - Diese bekannte Rohrbiegemaschine ist entsprechend
aufwendig in der Handhabung und wegen des notwendigen Schiebespiels nicht allzu präzise
und weniger robust wie dies zu wünschen wäre.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem vergleichsweise einfachen Aufbau
einer gattungsgemäßen Rohrbiegemaschine das Biegeverhalten zu verbessern. Insbesondere
ist es erwünscht, größere Maßhaltigkeit und geringere Anfälligkeit der Rohrbiegemaschine
zu erreichen. Diese Aufgabe wird durch eine Rohrbiegemaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 oder 2sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Demnach ist hinsichtlich der Rohrbiegemaschine im Kern vorgesehen, dass die Schwenkachsen
der Antriebseinrichtungen jedes Rohrbiegesegmentes in Null-Stellung koaxial zum Biegeradius
des jeweils anderen Rohrbiegesegmehtes angeordnet sind und die Koaxialität während
jedes Biegeschnittes verlassen wird. Auf diese Weise ist es möglich, dass der der
Rohrbiegemaschine endlos zugeführte, in sich gerade Rohrspeisestrang einmal in einer
Rechtsbiegung und einmal in einer Linksbiegung um den gewünschten Winkel biegbar ist.
Dieser Winkel liegt in der Regel bei 180°, so dass eine möglichst hohe Rohrdichte
pro aufgespannter Rohrfläche erzielt wird. Demzufolge drehen sich die angetriebenen
Schwenkachsen der beiden Rohrbiegesegmente beim Rohrbiegen gegenläufig, wobei sich
das eine Rohrbiegesegment jeweils in seiner zur Antriebswelle des in Verschwenken
begriffenen Rohrbiegesegmentes in einem stationären, koaxialen Ruhezustand befindet.
Nach jedem Biegeschritt wird das zuvor verschwenkte Rohrbiegesegment in seine Null-Stellung
zurückverschwenkt, wobei das Rohrregister sich vorzugsweise nicht verlagert. Auf diese
Weise kann nach diesem Rückschwenken ein vorgebbarer Längenabschnitt des Rohres durch
die Biegematrize gerade hindurch geschoben werden, bis der gerade verlaufende Teil
der Registerlänge samt einer Bogenlänge nachgeführt ist. Erst dann beginnt ein neuer
Rohrbiegeschritt in die zur ersten Biegerichtung entgegengesetzte zweite Biegerichtung.
Bei jedem Biegeschritt wird das gerade Speisestück des noch nicht gebogenen Rohres
in Position gehalten. Dies hat zur Folge, dass der Anfang des zu biegenden Rohrregisters
bzw. das gesamte bereits gebogene Rohrregister um den Biegewinkel auf seiner Unter
lage verschwenkt wird. Letzteres ist gebräuchlich und kann durch einen Schwenktisch
erleichtert werden.
[0005] Um jedes Rohrbiegesegment auf einfache Weise mit seinem zugehörigen Schwenkantrieb
auf einfache Weise verbinden zu können, ist für jedes Rohrbiegesegment ein mit ihm
koaxialer Haltezapfen antriebsseitig vorgesehen. Um die Maßhaltigkeit der zu biegenden
Rohrregister zu verbessern, sind die Rohrhaltezapfen beider Rohrbiegesegmente durch
ein mit den Rohrhaltezapfen jeweils schwenkbar verbundenes Abstandshalteelement verbunden.
[0006] Wenn die erste Antriebseinrichtung zwischen ihrer Schwenkwelle und dem Haltezapfen
des ersten Rohrbiegeslementes einen starren ersten Schwenkarm aufweist, so wird dadurch
eine optimale Schwenkkraftübertragung erreicht.
[0007] Wenn die zweite Antriebseinrichtung ein zwischen seiner Schwenkwelle und dem Haltezapfen
des zweiten Rohrbiegeelementes einen starren zweiten Schwenkarm aufweist, der über
ein Verkopfungselement mit der Schwenkwelle der zweiten Antriebseinrichung, insbesondere
starr verbunden ist, so wird dadurch eine verlustarme Schwenkkraftübertragung erzielt.
[0008] Wenn der zweite Schwenkarm eine Aussparung zum Hinein- und Herausschwenken des ersten
Haltezapfens des ersten Rohrbiegeelementes aufweist, so kann dadurch ein sehr klein
bauender, äußerst stabiler Rohrbiegekopf verwirklicht werden.
[0009] Eine weitere Maßhaltigkeitsverbesserung des Rohrbiegens wird dadurch erreicht, dass
die Schwenkwellen beider Rohrbiegeelemente in einem Wellenhaltekörper schwenkgelagert
sind. Dieser kann eine Abstandsveränderbarkeit der beiden Antriebswellen beinhalten
[0010] Das Gleiche gilt, wenn der erste Schwenkarm eine Aussparung zum Hinein- und Herausschwenken
des Verkopfungselementes der zweiten Antriebseinrichtung aufweist.
[0011] Um den Werkzeugwechsel zu vereinfachen, der, z. B. beim Verschleiß der Rohrbiegeelemente
oder beim Wechsel auf andere zu biegende Rohrdurchmesser oder Biegeradien erforderlich
ist, zu vereinfachen, ist eine aus zwei Kupplungsstellen bestehende Trennstelle zwischen
den Schwenkwellen, vorzugsweise dem Wellenhaltekörper und den Schwenkkarmen vorgesehen.
[0012] Ein Rohrgeradehalter gestattet eine gezielte Zuführung des Rohrspeisestranges zur
Biegematrize.
[0013] Ein Abstandsversteller für die Schwenkwellen gestattet eine Zentrierung der Biegematrize
auf die Austrittsstelle des Rohrgeradehalters und somit eine die Rohrbiegequalität
verbessernde Justage.
[0014] Hinsichtlich eines Verfahrens zum Herstellen von meandrierenden Rohrverläufen wird
die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Demnach ist vorgesehen, die
beiden Rohrbiegesegmente ausgehend von einer auf die Rohrspeisestelle ausgerichtete
Null-Stellung wechselseitig um das jeweils andere Rohrbiegesegment unter Biegen des
Rohres zu verschwenken und nach Rückschwenken (im Leerweg) des zunächst unter Biegen
hin verschwenkten Rohrbiegesegmentes das Rohr über die Rohrspeisestelle für den nächsten
Biegeschritt ausreichend weit vorzuschieben und nachfolgend das andere Rohrbiegesegment
um das eine Rohrbiegesegment unter gleichzeitigem Rohrbiegen hin zu verschwenken und
anschließend wieder im Leerweg zurückzuschwenken und diesen Vorgang zum Herstellen
weiterer Rohrmeander zu wiederholen.
[0015] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnung und Tabelle, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel einer Rohrbiegemaschine
dargestellt ist.
[0017] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine Rohrbiegemaschine in Ansicht von unten in Null-Stellung vor dem Biegen;
- Fig. 2
- dieselbe Rohrbiegemaschine in einer Biegestellung nach Vollenden einer Rechtsbiegung;
- Fig. 3
- dieselbe Rohrbiegemaschine in einer zweiten Biegestellung nach Vollenden einer Linksbiegung;
- Fig. 4
- dieselbe Rohrbiegemaschine in perspektivischer Ansicht von unten;
- Fig. 5
- dieselbe Rohrbiegemaschine in Seitenansicht;
- Fig. 6
- eine Prinzipdarstellung der Rohrbiegemaschine sowie
- Fig. 7
- eine Rohrbiegemaschine nach dem Stand der Technik.
[0018] Alle wesentlichen Elemente der Rohrbiegemaschine gehen aus der Prinzipdarstellung
der Figur 6 hervor. Danach besteht eine ggf. zweimotorig betätigte Antriebseinrichtung
14 aus zwei Antriebssträngen (Strang A und Strang B). Eine erste Schwenkwelle 14A,
welche über den Antrieb in einen Winkelbereich zwischen in der Regel 0° und annähernd
270° in beide Drehrichtungen drehbar ist, ist in einem Wellenhaltekörper 26 drehbar
gelagert - ebenso wie vom Antriebsstrang B die Schwenkwelle 14B. Abstandsversteller
26A, 26B gestatten es, den seitlichen Abstand der parallel ausgerichteten Schwenkwellen
14A/14B zu verändern, sei es zur Justage oder sei es zur Biegeradienanpassung.
[0019] Auf der der Antriebseinrichtung 14 gegenüberliegenden Seite des Wellenhaltkörpers
26 ist jeder Antriebsstrang an einer Kupplungsstelle 24A bzw. 24B trennbar, so dass
der ganze darunter liegende Biegekopf der Rohrbiegemaschine gegen einen anderen ausgetauscht
werden kann. Dies ist erforderlich, wenn die Rohrbiegeradien sich ändern sollen.
[0020] An die Schwenkwelle 14A schließt sich z.B. wie dargestellt in etwa rechtwinklig ein
Schwenkarm 20A an, der mit der Schwenkwelle 14A drehfest, als Schnittstelle ggf. trennbar,
verbunden ist und eine Aussparung 25A' aufweist, um Bewegungsraum für das noch zu
erläuternde Verkröpfungselement 22 freizulassen. Am freien Ende des Schwenkarmes 20A
schließt sich etwa rechtwinklig und mit dem Schwenkarm 20A drehfest verbunden ein
Haltezapfen 16A an, welcher ein Abstandselement 18 in drehbarer Form durchdringt und
an seinem freien Ende ein erstes Rohrbiegesegment 12A trägt. Ebenso kann der Haltezapfen
16A mit dem freien Ende des Schwenkarms 20A drehbar befestigt sein und der Haltezapfen
16A an seinem freien Ende das erste Rohrbiegesegment 12A drehfest oder drehbar tragen.
Das erste (und auch das zweite) Rohrbiegesegment 12A, 12B bestehen im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einer Kreisscheibe mit je einer radial außen umlaufenden Nut,
deren Querschnitt in bekannter Weise dem zu biegenden Rohrhalbdurchmesser in etwa
entspricht.
[0021] In ähnlicher Weise ist der zweite Antriebsstrang B aufgebaut, wobei sich an die Schwenkwelle
14B zunächst eine Verkröpfung 22 anschließt und die Aussparung 20B' des sich anschließenden
Schwenkarmes 20B Raum für die Bewegung des Haltezapfens 16A des Antriebsstranges A
freilassen.
[0022] Die Schwenkwelle 14A des Antriebsstranges A und der Haltezapfen 16B des Antriebsstranges
B sind in den in Fig. 1 dargestellten Null-Stellung der Rohrbiegemaschine koaxial
angeordnet. Das Gleiche gilt für die Schwenkwelle 14B des Antriebsstranges B und den
Haltezapfen 16A des Antriebsstranges A.
Die Funktionsweise ist Folgende:
[0023] Wenn ein durch die Biegematrize 12 ausreichend weit vorgeschobenes zunächst gerades
Rohrstück zu einem von oben gesehenen Linksbogen gebogen werden soll, wird der Antriebsstrang
B tätig, wobei die Antriebseinrichtung 14 die Schwenkwelle 14B um z.B. 180° verdreht.
Dabei verlagert sich das Verkröpfungselement 22 bis in die Aussparung 20A' und der
Haltezapfen 16B verschwenkt das Abstandshalteelement 18 samt des Rohrbiegesegmentes
12B im Gegenuhrzeigersinn um 180° um das Rohrbiegesegment 12A herum und erzeugt damit
eine 180° Biegung des Rohres. Nachfolgend schwenkt der Strang B wieder um denselben
Winkel zurück, bis das Rohrbiegesegment 12B in von oben gesehenen seine dargestellten
Null-Stellung zurückgekehrt ist. Danach kann das zu biegende Rohr weiter durch die
Biegematrize 12 vorgeschoben werden. Dies geschieht in der Regel ohne Drehung um die
Rohrachse, kann grundsätzlich aber auch mit Drehung um die Rohrachse erfolgen. Nachdem
das eingespeiste noch gerade Rohr ausreichend weit vorgeschoben ist, kann ein weiterer
Biegevorgang, insbesondere eine Linksbiegung durchgeführt werden. Hierzu verschwenkt
der die Antriebseinrichtung 14, die Schwenkwelle 14A um einen vorgegebenen Winkel
von z.B. 180° im von oben gesehenen Uhrzeigersinn. Dadurch verschwenkt der Haltezapfen
16A den das Abstandshalteelement 18 samt des Rohrbiegesegmentes 12B um das zweite
Rohrbiegesegment 12B herum. Das dadurch sich erneut verbiegende Rohrende vollzieht
diese Schwenkung mit. Im Anschluss an diesen zweiten Biegeschritt fährt der Antriebsstrang
A im Leerweg wieder um den Biegewinkel in seinen in der Zeichnung dargestellte Null-Stellung
zurück. Damit ist ein vollständiger Doppelbiegezyklus unter Erzeugung eines Meanders
abgeschlossen. Hieran können sich weitere Biegezyklen in beliebiger Weise anschließen.
[0024] Die Figuren 1 bis 5 veranschaulichen die in Figur 6 dargestellte Vorrichtung in einer
praktischen Ausführungsform.
[0025] Figur 1 veranschaulicht den Zustand der Rohrbiegemaschine vor dem Beginn des Herstellens
einer Rohrmeander 10 (vgl. Fig. 3), wobei das zu biegende, in Richtung des Pfeiles
C durch einen Rohrgeradehalter 28 verschiebbare Rohr soweit erforderlich durch die
Biegematrize 12 vorgeschoben ist.
[0026] Aus Figur 2 ist ersichtlich, wie das Rohrbiegesegment 12B, ausgehend von der in Figur
1 dargestellten Null-Stellung, in eine um 180° Grad verschwenkte Biegestellung (in
der Zeichnung im Uhrzeigersinn) um das in Position verbleibende andere Rohrbiegesegment
12A verschwenkt ist und somit das zu biegende Rohr um das Rohrbiegesegment 12A entsprechend
der vorgegebenen Biegekontur um 180° Grad gebogen hat.
[0027] Nach dem in Figur 2 gezeigten Biegvorgang im Uhrzeigersinn wird das Rohrbiegesegment
12B zunächst im Lehrweg in die Figur 1 entsprechende Null-Stellung zurück verschwenkt.
In dieser Null-Stellung kann das zu biegende Rohr durch den Rohgeradehalter 28 weiter
vorgeschoben werden, wobei der bereits hergestellte 180° Grad Bogen mit verschoben
wird. Sodann erfolgt ein Biegeschritt im Gegenuhrzeigersinn, welcher in der in Figur
3 dargestellten Schwenkposition des Rohrbiegesegmentes 12A bereits abgeschlossen ist.
Aus dieser Arbeitsstellung heraus wird das Rohrbiegesegment 12A nachfolgend im Lehrweg
wieder entsprechend Doppelpfeil G in die Null-Stellung entsprechend Figur 1 zurückverschwenkt.
Damit ist ein vollständiger Meander hergestellt und weitere Meander können sich in
der gleichen Weise anschließen.
[0028] Aus Figur 4 ist besonders deutlich ersichtlich, wie die beiden Antriebseinheiten
14 des Antriebstrangs A und B bezüglich des Wellenhaltekörpers 26 durch Abstandversteller
26A, 26B bezüglich des Rohrgeradehalters 28 zentriert und im Bedarfsfall abstandsmäßig
angepasst werden können, um mit anderen Rohrbiegesegmenten größere oder kleinere Rohrbiegeradien
herzustellen.
[0029] Aus Figuren 5 und 6 ist unter anderem ersichtlich, wie ein Werkzeugwechsel and den
Kupplungsstellen 24A, 24B stattfinden kann. Hierbei werden die Schwenkarme 20A, 20B
von den Schwenkwellen 14A, 14B der beiden Antriebsstränge A und B getrennt.
[0030] Während in den Zeichnungen von kreisrunden Rohrbiegesegmenten ausgegangen wird, deren
Biegeform und Rohrbiegeradius in der Null-Stellung koaxial zur Schwenkwelle des jeweils
anderen Antriebsstranges angeordnet sind, gestattet es die Erfindung grundsätzlich
auch, Rohriegesegmente mit anderen Biegeformen und anderer Anordnung der Achse des
Rohrbiegradius zu verwirklichen, wenn die beiden Antriebsstränge A, B entsprechend
den Merkmalen von Anspruch 2 verwirklicht sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 10
- Rohrmeander
- 10A
- Biegeprofil
- 10B
- Biegeprofil
- 12
- Biegematrize
- 12'
- Biegmatrize
- 12A
- Rohrbiegesegment
- 12A'
- Rohrbiegesegment
- 12B
- Rohrbiegesegment
- 12B'
- Rohrbiegesegment
- 14
- Antriebseinrichtung
- 14'
- Antriebseinrichtung
- 14A
- Schwenkwelle
- 14A'
- Schwenkwelle
- 14B
- Schwenkwelle
- 15'
- Arretierbolzen
- 16A
- Haltezapfen
- 16A'
- Haltezapfen
- 16B
- Haltezapfen
- 16B'
- Haltezapfen
- 17'
- Führungsgehäuse
- 17A'
- Grundplatte
- 17B'
- Führungsbohrungen
- 17C'
- Führungskulisse
- 18
- Abstandshalteelement
- 20A
- Schwenkarm
- 20A'
- Aussparung
- 20B
- Schwenkarm
- 20B'
- Aussparung
- 22
- Verkröpfungselemerit
- 24A
- Kupplungsstelle
- 24B
- Kupplungsstelle
- 26
- Wellehaltekörper
- 26A
- Abstandsversteller
- 26B
- Abstandsversteller
- 28
- Rohrgeradehalter
- A
- Antriebsstrang
- B
- Antriebsstrang
- C
- Pfeil
- D'
- Doppelpfeil (Verschiebung)
- E'
- Doppelpfeil (Drehung)
- F
- Doppelpfeil (Verschwenkung)
- G
- Doppelpfeil (Verschwenkung)
- RA
- Biegeradius .
- RB
- Biegeradius
1. Rohrbiegemaschine für meandrierende Rohrverläufe (10) mit mindestens zwei an das Rohrkaliber
im Wesentlichen angepasste, unter Freilassen einer Biegematrize (12) relativ zu einander
verschwenkbare, das Biegeprofil (10A, 10B) vorgebenden Rohrbiegesegmenten (12A; 12B)
und mit einer Antriebseinrichtung (14) für das getrennte Verschwenken beider Rohrbiegesegmente,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Rohrbiegesegment (12A; 12B) mit einem gesonderten Antriebsstrang (A) und (B)
versehen ist,
dass in einer Null-Stellung die Achse der Schwenkwelle (14A) des ersten Antriebsstranges
(A) koaxial zum Biegeradius (RB) des zweiten Biegesegmentes (12B) und die Schwenkwelle
(14B) des zweiten Antriebsstranges (B) koaxial zum Biegeradius (RA) des ersten Rohrbiegesegmentes
(12A) angeordnet sind und
dass die Koaxialität der Null-Stellung bei jedem Verschwenken einer der der Schwenkwellen
(14A, 14B) in eine Biegestellung des jeweils verschwenkten Rohrbiegesegmentes aufgehoben
ist.
2. Rohrbiegemaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Rohrbiegesegment (12A; 12B) mit einem gesonderten Antriebsstrang (A) und (B)
versehen ist und
dass der erste Antriebsstrang (A) zwischen seiner Schwenkwelle (14A) und einem Haltezapfen
(16A) des ersten Rohrbiegeelementes (12A) einen ersten Schwenkarm (20A) und der zweite
Antriebsstrang (B) zwischen seiner Schwenkwelle (14B) und einem Haltezapfen (16B)
des zweiten Rohrbiegesegmentes (12B) einen über ein Verkröpfungselement (22) mit der
zweiten Schwenkwelle (14B) des zweiten Antriebsstranges (B) verbundenen zweiten Schwenkarm
(20B) aufweist.
3. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schwenkarm (20B) eine Aussparung (20B') zum Hinein- und Herausschwenken
des ersten Haltezapfens (16A) des ersten Antriebsstranges (A) aufweist
4. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwenkarm (20A) eine Aussparung (20A') zum Hinein- und Herausschwenken
des Verkröpfungselementes (22) der zweiten Antriebseinrichtung aufweist.
5. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Antriebsstrang (A;B) eine Kupplungsstelle (24A; 24B) zum Werkzeugwechsel aufweist.
6. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Wellehaltekörper (26) zum beabstandeten Halten der Schwenkwellen (14A; 14B)
der Antriebseinrichtung (14) aufweist.
7. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine die Haltezapfen (16A; 16B) der beiden Rohrbiegesegmente (12A; 12B) verbindendes
Abstandshalteelement (18).
8. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Rohrgeradehalter (28) zum Zuführen eines noch ungebogenen Rohrstrangs in die
Biegematrize (12) der Rohrbiegesegmente (12A; 12B) in deren Null-Stellung.
9. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen Abstandsversteller (26A); 26B) für die Antriebswellen (14A; 148).
10. Verfahren zum Herstellen maendrierender Rohrverläufe mit mindestens zwei an das Rohrkaliber
im Wesentlichen angepassten , unter Freilassen einer Biegematrize (12) reaktiv zu
einander verschwenkbaren, das Biegeprofil (10A, 10B) vorgegebenen Rohrbiegesegmenten
(12A; 12B) und mit einer Antriebseinrichtung (14) für das getrennte Verschwenken der
Rohrbiegesegmente, beider Rohrbiegesegmente,
dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Rohrbiegesegment von einem gesonderten Antriebsstrang wahlweise verschwenkt
wird, wobei eine in einer Null-Stellung vorhandene Koaxialität zwischen den Schwenkwellen
der Antriebsstränge mit dem Biegeradius des Rohrbiegesegmentes des jeweils anderen
Antriebsstranges für das jeweils verschwenkte Rohrbiegesegment in den Biege-Stellungen
aufgehoben wird, und wobei das eine oder das andere Rohrbiegesegment, ausgehend von
der auf eine Rohrspeisestelle ausgerichteten Null-Stellung, wechselseitig von dem
ihm zugeordnetem Antriebsstrang um das jeweils andere Rohrbiegesegment unter Biegen
des Rohres verschwenkt wird und nach Rückschwenken (im Leerweg) des zunächst unter
Biegen hin verschwenkten einen Rohrbiegesegments das Rohr über die Rohrspeisestelle
für den nächsten Biegeschritt ausreichend weit vorgeschoben und nachfolgend das andere
Rohrbiegesegment von seinem ihm zugeordneten Antriebsstränge um das eine Rohrbiegsegment
unter gleichzeitigem Rohrbiegen hin verschwenkt wird und anschließend wieder (im Leerweg)
zurückverschwenkt wird und diese Schritte zum Herstellen weiterer Rohrmeander Im Bedarfsfall
wiederholt werden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Rohrbiegemaschine für meandrierende Rohrverläufe (10) mit mindestens zwei an das
Rohrkaliber im Wesentlichen angepasste, unter Freilassen einer Biegematrize (12) relativ
zu einander verschwenkbare, das Biegeprofil (10A, 10B) vorgebenden Rohrbiegesegmenten
(12A; 12B) und mit einer Antriebseinrichtung (14) für das getrennte Verschwenken beider
Rohrbiegesegmente, bei der
jedes Rohrbiegesegment (12A; 12B) mit einem gesonderten Antriebsstrang (A) und (B)
versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Null-Stellung die Achse der Schwenkwelle (14A) des ersten Antriebsstranges
(A) koaxial zum Biegeradius (RB) des zweiten Biegesegmentes (12B) und die Schwenkwelle
(14B) des zweiten Antriebsstranges (B) koaxial zum Biegeradius (RA) des ersten Rohrbiegesegmentes
(12A) angeordnet sind und
dass die Koaxialität der Null-Stellung bei jedem Verschwenken einer der Schwenkwellen
(14A, 14B) in eine Biegestellung des jeweils verschwenkten Rohrbiegesegmentes aufgehoben
ist.
2. Rohrbiegemaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Nultstellung die Asche der Schwenkwelle (14A) das ersten Antriebstranges
(A) koaxial zum Biegeradius (RB) des zweiten Biegesegmentes (12B) und die Schwenkzwelle
(14B) des zweiten Antriebsstranges (B) koaxial zum Biegeradius (RA) des ersten Rohrbiegesegmentes
(12A) angeordnet sind.
dass der erste Antriebsstrang (A) zwischen seiner Schwenkwelle (14A) und einem Haltezapfen
(16A) des ersten Rohrbiegeelementes (12A) einen ersten
Schwenkarm (20A) und der zweite Antriebsstrang (B) zwischen seiner Schwenkwelle (14B)
und einem Haltezapfen (16B) des zweiten Rohrbiegesegmentes (12B) einen über ein Verkröpfungselement
(22) mit der zweiten Schwenkwelle (14B) des zweiten Antriebsstranges (B) verbundenen
zweiten Schwenkarm (20B) aufweist.
3. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schwenkarm (20B) eine Aussparung (20B') zum Hinein- und Herausschwenken
des ersten Haltezapfens (16A) des ersten Antriebsstranges (A) aufweist
4. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwenkarm (20A) eine Aussparung (20A') zum Hinein- und Herausschwenken
des Verkröpfungselementes (22) der zweiten Antriebseinrichtung aufweist.
5. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Antriebsstrang (A;B) eine Kupplungsstelle (24A; 24B) zum Werkzeugwechsel aufweist.
6. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Wellehaltekörper (26) zum beabstandeten Halten der Schwenkwellen (14A; 14B)
der Antriebseinrichtung (14) aufweist.
7. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine die Haltezapfen (16A; 16B) der beiden Rohrbiegesegmente (12A; 12B) verbindendes
Abstandshalteelement (18).
8. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Rohrgeradehalter (28) zum Zuführen eines noch ungebogenen Rohrstrangs in die
Biegematrize (12) der Rohrbiegesegmente (12A; 12B) in deren Null-Stellung.
9. Rohrbiegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen Abstandsversteller (26A); 26B) für die Antriebswellen (14A; 14B).
10. Verfahren zum Herstellen maendrierender Rohrverläufe mit mindestens zwei an das Rohrkaliber
im Wesentlichen angepassten , unter Freilassen einer Biegematrize (12) reaktiv zu
einander verschwenkbaren, das Biegeprofil (10A, 10B) vorgegebenen Rohrbiegesegmenten
(12A; 12B) und mit einer Antriebseinrichtung (14) für das getrennte Verschwenken der
Rohrbiegesegmente, beider Rohrbiegesegmente, bei dem jedes Rohrbiegesegment von einem
gesonderten Antriebsstrang wahlweise verschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine in einer Null-Stellung vorhandene Koaxialität zwischen den Schwenkwellen der
Antriebsstränge mit dem Biegeradius des Rohrbiegesegmentes des jeweils anderen Antriebsstranges
für das jeweils verschwenkte Rohrbiegesegment in den Biege-Stellungen aufgehoben wird,
und wobei das eine oder das andere Rohrbiegesegment, ausgehend von der auf eine Rohrspeisestelle
ausgerichteten Null-Stellung, wechselseitig von dem ihm zugeordnetem Antriebsstrang
um das jeweils andere Rohrbiegesegment unter Biegen des Rohres verschwenkt wird und
nach Rückschwenken (im Leerweg) des zunächst unter Biegen hin verschwenkten einen
Rohrbiegesegments das Rohr über die Rohrspeisestelle für den nächsten Biegeschritt
ausreichend weit vorgeschoben und nachfolgend das andere Rohrbiegesegment von seinem
ihm zugeordneten Antriebsstrang um das eine Rohrbiegsegment unter gleichzeitigem Rohrbiegen
hin verschwenkt wird und anschließend wieder (im Leerweg) zurückverschwenkt wird und
diese Schritte zum Herstellen weiterer Rohrmeander im Bedarfsfall wiederholt werden.