[0001] Die Erfindung betrifft einen Griff für eine Kelle, mit einem Griffstück aus Holz,
welches ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist, wobei das proximale Ende
eine Einstecköffnung für eine Angel aufweist und in einer Aufnahmeöffnung einer eine
Durchstecköffnung für die Angel aufweisenden Schutzkappe steckt.
[0002] Der bekannte Kellengriff besitzt die Form eines langgestreckten Fasses. Das proximale
Ende des Holzgriffstücks besitzt eine Bohrung zur Aufnahme einer Angel. Um zu vermeiden,
dass der Griff beim Einstecken der Angel aufspaltet, steckt das proximale Ende des
Holzgriffstücks in einer Stahlschutzkappe.
[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster M9706440.8 ist ein Vollkunststoffgriff vorbekannt,
der aus zwei Komponenten besteht, wobei eine Komponente ein Frontstück ausbildet,
welches einen Fingerschutzsteg besitzt, welches sich parallel zu einem Stegabschnitt
eines die Angel ausbildenden Verbindungsstücks zum Kellenblatt erstreckt.
[0004] Aus der
US 5,522,111 ist eine Kelle mit einem Zweikomponentengriff vorbekannt, bei der die Angel den gesamten
Griff durchragt.
[0005] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den Holzgriff für eine Kelle gebrauchsvorteilhaft zu verbessern.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch
kombinierbar ist.
[0007] Zunächst und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass die Kappe aus Kunststoff besteht.
Hierdurch kann die Kappe weitestgehend frei gestaltet werden. Sie besitzt einen seitlich
abragenden Fingerschutzsteg. Der Fingerschutzsteg besitzt einen Kanal zur Aufnahme
eines Stegabschnittes eines die Angel ausbildenden Verbindungsstücks zwischen Kellenblatt
und Griff. Indem dieser Stegabschnitt in dem Kanal des Fingerschutzsteges steckt,
ist eine Drehfixierung des Fingerschutzsteges gewährleistet. Der Fingerschutzsteg
erstreckt sich dann immer rückwärtig des Stegabschnittes des Verbindungsstücks. In
diametraler Gegenüberlage zum Fingerschutzsteg kann sich ein Daumenwulst erstrecken.
Der Daumenwulst ragt auch in Radialrichtung von der Symmetrieachse des Griffstücks
ab. Die Schutzkappe bildet eine Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Befestigungshalses
des Griffstückes. Das Griffstück besitzt eine Rotationssymmetrie. Die Rotationsachse
liegt innerhalb der Einstecköffnung für die Angel. Das proximale Ende des Griffstückes
besitzt einen Befestigungshals. Es handelt sich hier um einen Endabschnitt des Griffstückes,
der einen verminderten Durchmesser aufweist. Mit diesem Befestigungshals steckt das
Griffstück in der konisch geformten Aufnahmeöffnung. Der Befestigungshals ist hierzu
im Wesentlichen konisch geformt, wobei die Konusfläche des Befestigungshalses vorzugsweise
ballig gestaltet ist. Der Befestigungshals geht unter Ausbildung einer Stufe in die
ballig gestaltete Griffoberfläche des Griffstücks über. Im Bereich dieser Stufe, die
den Halsansatz ausbildet, ist eine Ringnut vorgesehen. In dieser Ringnut steckt ein
Schnappkragen des Randes der Aufnahmeöffnung. Der Schnappkragen kann sich über den
gesamten Umfang des Randes der Aufnahmeöffnung erstrecken. Die Schutzkappe besteht
aus einem bevorzugt harten Kunststoff. Der Kunststoff besitzt aber eine derartige
Elastizität, dass der Schnappkragen über den bevorzugt ballig gestalteten Hals geschoben
werden kann. Dabei weitet sich der Rand der Aufnahmeöffnung auf, so dass der Schnappkragen
in die Ringnut einschnappen kann. Die Materialstärke der Wandung der Aufnahmeöffnung
entspricht in etwa der Stufenhöhe, so dass die Außenwandung der Aufnahmeöffnung mit
der Griffoberfläche fluchtet. Die Holzfläche des Griffstückes geht bündig in die Kunststoffoberfläche
der Schutzkappe über.
[0008] Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Kelle mit einem Kellenblatt und mit einem
mit einem Verbindungsstück mit dem Kellenblatt verbundenen Griff. Das Verbindungsstück
kann eine Z-Form oder eine S-Form aufweisen. Der Stegabschnitt des Verbindungsstückes
kann gekrümmt sein. Der Griff dieser Kelle besitzt die zuvor erörterten Eigenschaften.
[0009] Es wird als wesentlich erachtet, dass der Kanal der Frontseite der Schutzkappe einen
Aufnahmeraum für den Stegabschnitt ausbildet. Der Stegabschnitt liegt formschlüssig
in dem sich quer zur Einstecköffnung erstreckenden Kanal ein, so dass diese Formschlussverbindung
als Verdrehsicherung des Griffs dient. Das Holzgriffstück steckt drehfest in der Aufnahmeöffnung
der Schutzkappe. Zufolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ein Griff gegeben,
dessen Handangriffsfläche aus Holz besteht. Das Holz ist atmungsaktiv, nimmt Feuchtigkeit
auf und gibt Feuchtigkeit ab. Es liegt somit rutschfest auch in einer feuchten Hand.
Der Fingerschutz ist aus Kunststoff gefertigt und stellt somit sicher, das die Finger
nicht mit der Metallanlage in Berührung treten. Die Schutzkappe ist der Bereich des
Griffs, der in der Regel am stärksten mit Mörtel in Berührung kommt. Die Oberfläche
des Kunststoffteiles hat die Eigenschaft, leicht von Mörtel gereinigt werden zu können.
Der Holzgriff kommt, da er bei der Benutzung der Kelle von der Hand umfasst ist, in
der Regel nicht mit Mörtel in Berührung. Die aus Kunststoff bestehende Endkappe besitzt
eine höhere Elastizität als der Holzgriffkörper. Sie kann deshalb axiale Schlagbelastungen
abfangen.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, montiert auf die Angel einer Kelle in
perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Frontseitenansicht dazu,
- Fig. 3
- eine Breitseitenansicht dazu,
- Fig. 4
- eine Rückseitenansicht dazu,
- Fig. 5
- eine Draufsicht dazu,
- Fig. 6
- einen Schnitt gemäß der Linie VI - VI in Fig. 5, und
- Fig. 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Darstellung gemäß Fig. 6.
[0011] Das in den Figuren 1-6 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Kelle mit einem
Kellenblatt 4 aus Stahl. Auf das Kellenblatt 4 ist ein S-förmiges Verbindungsstück
3 mit einem Verbindungsschenkel 3' aufgeschweißt. Im Wesentlichen senkrecht zur Fläche
des Kellenblattes 4 erstreckt sich ein Stegabschnitt 7 des Verbindungsstückes 3. Unter
Ausbildung einer Krümmung schließt sich an den Stegabschnitt 7 eine Angel 5 an.
[0012] Der auf die Angel 5 aufgesteckte Griff besteht aus einem Griffstück 1 aus Holz. Das
Griffstück 1 besitzt die Form eines langgestreckten Fasses. Es handelt sich um einen
Rotationskörper, wobei die Rotationsachse im Zentrum einer Einstecköffnung 9 liegt,
in welche die Angel 5 eingesteckt ist. Die Oberfläche des Griffstückes 1 ist glattwandig
und besitzt eine im Wesentlichen ballige Gestalt. Das distale Ende 1" des Griffstückes
1 besitzt eine stumpfe Stirnfläche. Auch das proximale Ende 1' des Griffstückes 1
besitzt eine stumpfe Stirnfläche. In die Stirnfläche ist eine Bohrung eingebracht,
die die besagte Einstecköffnung 9 für die Angel 5 ausbildet.
[0013] Das proximale Ende 1' bildet einen Befestigungshals 15 aus. Dieser Befestigungshals
15 hat eine im Wesentlichen konische Form. Die Konusfläche ist ballig gestaltet. Der
Befestigungshals 15 geht unter Ausbildung einer Stufe in die Griffoberfläche des Griffstückes
1 über. Im Bereich dieser Stufe befindet sich eine Umfangsringnut 13. Der Befestigungshals
15 besitzt einen geringeren Durchmesser als der Griffabschnitt.
[0014] Der Befestigungshals 15 steckt in einer im Wesentlichen konischen Aufnahmeöffnung
8 einer aus einem harten Kunststoff bestehenden Schutzkappe 2. Der Rand der Aufnahmeöffnung
8 besitzt einen einwärts gerichteten Schnappkragen 14. Es handelt sich dabei um einen
radial einwärts gerichteten Wulst, der im montierten Zustand, in welchem der Hals
15 nicht sichtbar in der Aufnahmeöffnung 8 steckt, in der Ringnut 13 einliegt. Die
Stufe im Bereich der Ringnut 13 besitzt eine Stufenhöhe, die an die Materialstärke
der Wandung der Aufnahmeöffnung 8 derart angepasst ist, dass die Außenoberfläche der
Wandung der Aufnahmeöffnung 8 bündig in die Außenoberfläche des Griffstückes 1 übergeht.
[0015] Der Boden der Aufnahmeöffnung 8 besitzt eine Durchstecköffnung 10, die im montierten
Zustand mit der Einstecköffnung 9 fluchtet. Durch diese Durchstecköffnung 10 wird
die in der Einstecköffnung 9 reibschlüssig gehaltene Angel 5 hindurch gesteckt.
[0016] Auf der von der Aufnahmeöffnung 8 wegweisenden Seite besitzt die Schutzkappe 2 einen
Kanal 12, in welchem im montierten Zustand der Stegabschnitt 7 des Verbindungsstückes
3 zumindest bereichsweise einliegt, so dass damit die Drehbarkeit der Schutzkappe
2 blockier ist. Der Kanal 12 wird von einem radial abragenden Fingerschutzsteg 6 gebildet.
Die Länge des Fingerschutzsteges 6 entspricht im Wesentlichen dem kleinsten Durchmesser
der Schutzkappe 2 im Bereich der Aufnahmeöffnung 8. Dieser kleinste Durchmesser liegt
im Bereich des Bodens der Aufnahmeöffnung 8.
[0017] Auf der dem Fingerschutzsteg 6 in Bezug auf die Durchstecköffnung 10 gegen-überliegenden
Seite befindet sich ein radial abragender Daumenwulst 11. Wegen des Daumenwulstes
11 und des Fingerschutzsteges 6 bildet die im Wesentlichen von der Außenwandung der
Aufnahmeöffnung 8 gebildete Griffzone der Schutzkappe 2 eine umlaufende Kehle aus.
In dieser Kehle kann der Zeigefinger des Benutzers liegen. Der Zeigefinger des Benutzers
stützt sich somit auch am Fingerschutzsteg 6 ab. Der Daumen kann auf der hierzu diametral
gegen-überliegenden Seite der Griffzone der Schutzkappe 2 aufliegen, nämlich auf dem
Daumenwulst 11.
[0018] Während das Griffstück 1 aus Holz besteht und bevorzugt gedrechselt ist, besteht
die Schutzkappe 2 aus Kunststoff und ist im Wege des Spritzgießens hergestellt. Der
Kunststoff kann eine ausreichende Elastizität besitzen, so dass bei der Montage der
Schnappkragen 13 über die ballige Konusfläche des Befestigungshalses 15 gestülpt werden
kann. Dabei weitet sich der Öffnungsrand der Aufnahmeöffnung 8 auf. Die dabei erzeugende
Spannung sorgt dann für das Einschnappen des Schnappkragens 14 in die Ringnut 13,
so dass eine axiale Fesselung des Griffstücks 1 an der Schutzkappe 2 gewährleistet
ist.
[0019] Das in der Fig. 7 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom
ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur durch eine auf das stumpfe distale
Ende 1" aufgesteckte Endkappe 16. Die Endkappe 16 besteht aus Kunststoff. Ihr Durchmesser
ist an den Durchmesser der Stirnfläche angepasst, so dass die Oberfläche der Kunststoffendkappe
16 bündig in die Oberfläche des Griffstückes 1 übergeht. Ein aus dem Zentrum der Endkappe
16 herausragender Verbindungsstift 16' steckt in einer Stirnseitenöffnung des Griffstückes
1 ein. Dabei kann die Öffnung mit einem gewissen Untermaß gefertigt sein, so dass
der Verbindungszapfen 16' reibschlüssig in dieser Öffnung steckt. Die Endkappe 16
kann eine nicht dargestellte Aufhängesschlaufe besitzen.
[0020] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Griff für eine Kelle, mit einem Griffstück (1) aus Holz, welches ein proximales Ende
(1') und ein distales Ende (1") aufweist, wobei das proximale Ende (1') eine Einstecköffnung
(9) für eine Angel (5) aufweist und in einer Aufnahmeöffnung (8) einer eine Durchstecköffnung
(10) für die Angel (5) aufweisenden Schutzkappe (2) steckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzkappe (2) aus Kunststoff besteht und einen seitlich abragenden Fingerschutzsteg
(6) aufweist.
2. Griff nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerschutzsteg (6) einen sich an die Durchstecköffnung (10) anschließenden
Kanal (12) zur Aufnahme eines Stegabschnittes (7) eines die Angel (5) ausbildenden
Verbindungsstückes (3) zwischen Kellenblatt (4) und Griff (1) aufweist.
3. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch einen dem Fingerschutzsteg (6) in Bezug auf die Durchstecköffnung (10) diametral
gegenüberliegenden Daumenwulst (11).
4. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die von der Schutzkappe (2) ausgebildete Aufnahmeöffnung (8) im Wesentlichen konisch
geformt ist, wobei in der Aufnahmeöffnung (8) ein im Wesentlichen konisch geformter
Befestigungshals (15) des proximalen Endes (1') des Griffstücks (1) steckt.
5. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Konusfläche des Befestigungshalses (15) ballig ist.
6. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch einen dem Rand der Aufnahmeöffnung (8) angeformten Schnappkragen (14), der in eine
im Bereich des Ansatzes des Befestigungshalses (14) angeordnete Ringnut (13) eingreift.
7. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz des Befestigungshalses (15) von einer Stufe gebildet ist, deren Höhe im
Wesentlichen der Materialstärke der Wandung der Schutzkappe (2) entspricht.
8. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch eine auf das distale Ende (1") des Griffstückes (1) aufgesteckte Kunststoffendkappe
(16).
9. Griff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffkappe (16) mit einem zentralen Zapfen (16') in einer Öffnung des Griffstücks
(1) befestigt ist.
10. Kelle mit einem Kellenblatt (4) und mit einem mit einem Verbindungsstück (3) mit dem
Kellenblatt (3) verbundenen Griff, gekennzeichnet durch eine Ausbildung des Griffs nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.