[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Zugspannung einer laufenden
Bahn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 101 18 887 C1 ist eine Vorrichtung zum Erfassen der Spannkraft einer laufenden Warenbahn bekannt,
die die Lagerkraft einer die Bahn umlenkenden Walze erfaßt. Hierzu weist diese Vorrichtung
zwei Doppelbiegebalken auf, die mit Kraftaufnehmern in Form von Dehnungs-Meßstreifen
bestückt sind. Diese Dehnungs-Meßstreifen werden in Form einer Wheatstoneschen Brücke
verschaltet, um eine möglichst geringe Temperaturabhängigkeit und Drift des Sensors
zu erzielen. Dieser Sensor hat sich in der Praxis gut bewährt und bildet den Ausgangspunkt
der vorliegenden Erfindung. Als Nachteil hat sich an diesem bekannten Sensor herausgestellt,
daß bei einem Ausfall der Dehnungs-Meßstreifen, beispielsweise durch Bruch oder Kurzschluß,
der gesamte Sensor unsinnige Werte liefert, die dann von nachfolgenden Einheiten entsprechend
interpretiert werden. Ist der Sensor beispielsweise im Regelkreis einer Bahnspannungsregelung
enthalten, so kann es je nach Ausfallart vorkommen, daß die Regelung die Bahnspannung
völlig aufhebt oder die laufende Bahn weit überdehnt. Dies kann im einfachsten Fall
zum Bahnriß führen, wenn die Bahn der eingebrachten Spannung nicht mehr standhalten
kann oder sich aufgrund der fehlenden Spannung an Maschinenteilen verfängt. Insbesondere
bei der Regelung von Endlosbändern in Papiermaschinen kann dies sogar zum Herausreißen
von Walzen aus ihren Lagern und damit einer erheblichen Gefährdung von Mensch und
Maschine führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Messung der Zugspannung
einer laufenden Bahn der eingangs genannten Art zu schaffen, welches auch den Ausfall
elektronischer Komponenten erfassen und entsprechend darauf reagieren kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Das Verfahren gemäß Anspruch 1 dient zur Messung der Zugspannung einer laufenden
Bahn mit einem Sensor. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Bahn in sich geschlossen
oder durchlaufend ausgebildet ist. Auch das Material der laufenden Bahn spielt zur
Anwendung dieses Verfahrens keine Rolle. Der Sensor weist eine Wheatstonesche Brücke
auf, die mindestens einen Kraftaufnehmer enthält. Als Kraftaufnehmer kommen verschiedene
Sensorprinzipien in Frage, welche in der Lage sind, eine Kraft bzw. eine mechanische
Deformation in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Vorzugsweise werden Dehnungs-Meßstreifen
als Kraftaufnehmer eingesetzt, welche auf ein mechanisches Bauteil - beispielsweise
einen Doppelbiegebalken - aufgesetzt sind, das durch die Einwirkung der zu messenden
Kraft deformiert wird. Grundsätzlich genügt es dabei, nur einen Widerstand der Wheatstoneschen
Brücke als Kraftaufnehmer auszubilden. Zur Erzielung einer möglichst geringen Temperaturabhängigkeit
und Drift des Sensors werden jedoch vorzugsweise alle Widerstände der Wheatstoneschen
Brücke als Kraftaufnehmer realisiert. Die Diagonalspannung der Wheatstoneschen Brücke
ist ein Maß für die einwirkende Kraft. Diese Diagonalspannung wird von einem Verstärker
verstärkt, der hauptsächlich die Aufgabe hat, ohmsche Belastungen von der Wheatstoneschen
Brücke fernzuhalten, die das Meßergebnis verfälschen könnten. Zusätzlich kann der
Verstärker auch eine Spannungsverstärkung realisieren, um das Meßsignal auf einen
leicht zu verarbeitenden Spannungsbereich zu bringen. Dies ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich und hängt insbesondere von der konkreten Wahl der Kraftaufnehmer ab.
Dieser Verstärker gibt an seinem Ausgang ein Signal ab, welches bis auf einen ggf.
zu berücksichtigenden Offset der gemessenen Zugspannung proportional ist und im folgenden
als Zugspannungssignal bezeichnet wird. Fällt einer der Kraftaufnehmer aus, so führt
dies je nach Defektursache zu einem Kurzschluß oder zu einer Unterbrechung innerhalb
der Wheatstoneschen Brücke. Auf jeden Fall wird hierdurch das Zugspannungssignal extrem
verfälscht, so daß es nicht mehr zu Anzeige- oder Regelzwecken herangezogen werden
kann. Um einen derartigen Defekt innerhalb des Sensors feststellen und angemessen
reagieren zu können, wird zusätzlich zum Zugspannungssignal ein Fehlersignal ausgegeben.
Dieses Fehlersignal ist im normalen Betrieb inaktiv und wird bei Auftreten eines erkennbaren
Fehlers innerhalb des Sensors in einen aktiven Zustand gebracht. Um einen Fehler innerhalb
des Sensors erkennen zu können, wird die Wheatstonesche Brücke während der Belastung
durch die Zugspannung der laufenden Bahn mittels mindestens eines intermittierend
angesteuerten Schalters periodisch durch mindestens einen Widerstand belastet. Dieser
Belastungswiderstand verstimmt die Wheatstonesche Brücke in definierter Weise, wobei
die Wirkung dieser Belastung anhand eines Vergleichs des Zugspannungssignals mit und
ohne ohmscher Belastung unmittelbar ermittelt werden kann. Dieser Test erfolgt im
Betrieb des von der Bahn belasteten Sensors, so daß dessen Funktionstüchtigkeit zeitnahe
überprüft wird. Für den Fall, daß einer der Kraftaufnehmer des belasteten Spannungsteilers
einen internen Kurzschluß aufweisen sollte, wird man feststellen, daß sich das Zugspannungssignal
durch die Belastung dieses Spannungsteilers nicht ändert. Das gleiche gilt für den
Fall, daß der dem Belastungswiderstand in Reihe geschaltete Kraftaufnehmer eine Unterbrechung
aufweisen sollte. Falls der Kraftaufnehmer, der dem Belastungswiderstand parallel
geschaltet wird, eine Unterbrechung aufweisen sollte, ergibt sich zwar eine Abhängigkeit
des Zugspannungssignals von der Belastung, diese ist jedoch doppelt so hoch wie im
Fall des funktionierenden Sensors. Damit kann aus der Abhängigkeit des Zugspannungssignals
von der Belastung eindeutig geprüft werden, ob der Sensor noch funktionstüchtig ist.
Innerhalb gewisser Grenzen können auch Drifts der Kraftaufnehmer erfaßt werden. Entsprechend
dem Ergebnis dieser Prüfung wird dann das Fehlersignal aktiviert oder deaktiviert.
Durch die zusätzliche Ausgabe dieses Fehlersignals können nachfolgende Komponenten
wie Anzeigen oder Regler von der Fehlerhaftigkeit des Meßsignals in Kenntnis gesetzt
werden. Die nachfolgenden Komponenten, welche das Zugspannungssignal auswerten sollen,
können dann beim Empfang eines aktiven Fehlersignals in einen Modus umschalten, in
dem sie das Zugspannungssignal nicht mehr auswerten, wodurch Schäden an Menschen bzw.
Maschinen vermieden werden.
[0006] Insbesondere in Fällen, in denen beide Spannungsteileräste der Wheatstoneschen Brücke
zumindest einen Kraftaufnehmer aufweisen, ist der Belastungstest nur eines Spannungsteilers
zur Ermittlung der Funktionstüchtigkeit des Sensors unzureichend. In diesem Fall ist
es gemäß Anspruch 2 günstig, wenn beide Ausgangsleitungen der Wheatstoneschen Brücke
durch mindestens einen Schalter mit mindestens einem Widerstand belastet werden. Damit
können die Widerstandswerte aller aktiven Elemente der Wheatstoneschen Brücke überprüft
werden. Vorzugsweise wird bei Ausfall irgendeines aktiven Elements innerhalb der Wheatstoneschen
Brücke ein aktives Fehlersignal ausgegeben.
[0007] Um möglichst alle Defektfälle innerhalb des Sensors sicher erfassen zu können, ist
es gemäß Anspruch 3 vorteilhaft, wenn die beiden Ausgangsleitungen der Wheatstoneschen
Brücke durch den mindestens einen Widerstand wechselweise belastet werden. Damit wird
erreicht, daß selbst Fälle, in denen zwei Kraftaufnehmer gleichzeitig defekt werden,
zuverlässig durch die beiden durchzuführenden Belastungstests erkannt werden.
[0008] Zur Erzielung einer möglichst aussagekräftigen Fehleranalyse ist es gemäß Anspruch
4 günstig, wenn die Differenz zwischen den Zugspannungssignalen ohne und mit Belastung
der Wheatstoneschen Brücke berechnet und mit einem unteren Grenzwert verglichen wird.
Bei Unterschreitung des unteren Grenzwertes wird dabei ein Fehlersignal ausgegeben.
Auf diese Weise können die meisten Fehlerursachen des Sensors erfaßt und entsprechend
reagiert werden. Insbesondere ergibt sich beim Kurzschluß eines Kraftaufnehmers innerhalb
der Wheatstoneschen Brücke keinerlei Veränderung der Diagonalspannung mit bzw. ohne
Belastung.
Damit können Kurzschlüsse der Kraftaufnehmer auf diese Weise recht zuverlässig detektiert
werden. Liegt der Kraftaufnehmer zum Belastungswiderstand in Serie, so kann auf diese
Weise auch eine Unterbrechung des Kraftaufnehmers zuverlässig festgestellt werden.
Auch in diesem Fall ergibt sich durch die Belastung der Wheatstoneschen Brükke keine
Veränderung der Diagonalspannung gegenüber dem unbelasteten Fall. Ist die Wheatstonesche
Brücke dagegen voll funktionstüchtig, so ergibt sich bei deren Belastung eine Verstimmung
der Brückensymmetrie, die zu einer Veränderung der Diagonalspannung führt. Diese Veränderung
hängt lediglich von den Widerstandswerten der Wheatstoneschen Brücke im Verhältnis
zum Widerstandswert des Belastungswiderstandes ab und ist demnach eine bekannte Größe.
[0009] Zur Dimensionierung des unteren Grenzwertes des Zugspannungssignals hat sich der
Wertebereich gemäß Anspruch 5 bewährt. Die Obergrenze dieses Wertebereichs darf keinesfalls
überschritten werden, da sonst eine korrekt funktionierende Wheatstonesche Brücke
als fehlerhaft erkannt würde. Der untere Grenzwert ist lediglich aus Praktikabilitätsgründen
angegeben, um insbesondere einen genügenden Rauschabstand der Diagonalspannung der
Wheatstoneschen Brücke zu realisieren. Anderenfalls bestünde die Gefahr, daß eine
defekte Wheatstonesche Brücke nur aufgrund von Rauschen irrtümlich als funktionstüchtig
angesehen wird.
[0010] Um alle möglichen Defekte der Wheatstoneschen Brücke sicher erkennen zu können, ist
es gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wenn die Differenz zwischen dem Zugspannungssignal
mit und ohne Belastung der Wheatstoneschen Brücke auch mit einem oberen Grenzwert
verglichen wird. Beim Überschreiten des oberen Grenzwertes wird ebenfalls ein aktives
Fehlersignal ausgegeben. Damit können weitere Fehler erkannt werden, die sich durch
eine übermäßig hohe Abhängigkeit der Diagonalspannung von der Belastung zeigen. Beispielsweise
kann auf diese Weise eine Unterbrechung jenes Kraftaufnehmers detektiert werden, der
unmittelbar belastet wird. Durch diese Unterbrechung verdoppelt sich die Abhängigkeit
der Diagonalspannung von der Belastung, was recht einfach durch Vergleich mit einem
entsprechenden Grenzwert überprüft werden kann. Außerdem können auf diese Weise sehr
unwahrscheinliche Defekte sicher erfaßt werden, bei denen beide Kraftaufnehmer gleichzeitig
defekt werden. Für den Fall, daß beide Kraftaufnehmer einen Kurzschluß aufweisen sollten,
ist die Diagonalspannung Null, da die Versorgungsspannung der Wheatstoneschen Brücke
in diesem Fall zusammenbricht. Falls beide Kraftaufnehmer jedoch eine Unterbrechung
aufweisen, stellt sich im unbelasteten Fall eine nur vom Verstärker bestimmte Eingangsspannung
ein, die in der Regel in etwa bei der halben Betriebsspannung liegt. Durch die Belastung
mit dem Widerstand wird die Eingangsspannung jedoch nach Masse gezogen, so daß sich
ein Spannungshub von der Größe der halben Betriebsspannung ergibt. Auch dieses Verhalten
läßt sich durch Vergleich der Zugspannungssignale mit und ohne Belastung mit einem
oberen Grenzwert feststellen.
[0011] Für den oberen Grenzwert haben sich die Dimensionierungen gemäß Anspruch 7 bewährt,
um alle erdenklichen Ausfälle innerhalb der Wheatstoneschen Brücke sicher erfassen
zu können.
[0012] Durch die Belastung der Wheatstoneschen Brücke wird diese bewußt verstimmt, so daß
die Meßergebnisse entsprechend verfälscht werden. Um zu vermeiden, daß Meßergebnisse
der verstimmten Wheatstoneschen Brücke an nachfolgende Komponenten weitergegeben werden,
ist es gemäß Anspruch 8 vorteilhaft, wenn der Sensor Zugspannungsmeßwerte nur für
solche Meßzyklen ausgibt, in denen der Schalter geöffnet ist. Bei Einsatz mehrerer
Schalter ist dabei sicherzustellen, daß alle Schalter geöffnet sind. Damit ist gewährleistet,
daß Meßergebnisse an folgende Komponenten nur dann weitergegeben werden, wenn die
Wheatstonesche Brücke tatsächlich unbelastet ist. Die Meßergebnisse mit belasteter
Wheatstonescher Brücke werden daher ausschließlich intern zur Ermittlung des Fehlersignals
verarbeitet.
[0013] Zur Vermeidung von Fehlmessungen ist es gemäß Anspruch 9 vorteilhaft, wenn die Stellung
des Schalters mit den Meßzyklen des Sensors synchronisiert ist. Dabei wird sichergestellt,
daß während des gesamten Meßzyklus die Schalterstellung nicht verändert wird, so daß
jedem Meßzyklus eine definierte Schalterstellung zugrunde liegt.
[0014] Zum Betrieb des Sensors hat sich gemäß Anspruch 10 der Einsatz eines Revisionszyklus
bewährt. Dieser Revisionszyklus umfaßt mehrere Meßzyklen des Sensors und wird periodisch
wiederholt. In jedem Revisionszyklus ist dabei mindestens ein Meßzyklus mit geschlossenem
Schalter und mindestens ein Meßzyklus mit offenem Schalter vorgesehen. Damit werden
periodisch Meßwerte ausgegeben und der gesamte Sensor wird auch periodisch geprüft.
[0015] Bei Prüfung beider Spannungsteiler der Wheatstoneschen Brücke ist es gemäß Anspruch
11 günstig, wenn in jedem Revisionszyklus mindestens ein Meßzyklus mit geschlossenem
Schalter der ersten Ausgangsleitung und mindestens ein Meßzyklus mit geschlossenem
Schalter der zweiten Ausgangsleitung der Wheatstoneschen Brücke vorgesehen wird. Auf
diese Weise ist gewährleistet, daß innerhalb jedes Revisionszyklus die Wheatstonesche
Brücke vollständig getestet und auch mindestens ein Meßwert für die Zugspannung bei
unbelasteter Wheatstonescher Brücke generiert wird.
[0016] Insbesondere bei regelungstechnischen Anwendungen des Sensors ist eine kurze Reaktionszeit
des Sensors wichtig. Oftmals reicht dabei eine Ausgabe eines Meßwertes nur noch für
jeden dritten Meßzyklus nicht mehr aus, um eine saubere Regelung zu garantieren. In
diesem Fall ist es gemäß Anspruch 12 günstig, wenn in jedem Revisionszyklus mehr Meßzyklen
mit offenem Schalter vorgesehen sind als mit geschlossenem Schalter. Der Sensor generiert
daher verwertbare Meßergebnisse im wesentlichen im zeitlichen Abstand seiner Zykluszeit,
wobei in bestimmten vorgegebenen Abständen ein interner Test des Sensors vorgenommen
wird, so daß dann ein isolierter Meßzyklus für die Erzeugung des Zugspannungssignals
ausfällt. Selbstverständlich kann der zuletzt generierte Meßwert gespeichert und den
folgenden Komponenten weiterhin zur Verfügung gestellt werden, um diesen Ausfall zu
überbrücken.
[0017] Zur Erzielung einer Bahnspannungsregelung ist es gemäß Anspruch 13 günstig, wenn
das vom Sensor ausgegebene Zugspannungssignal als Ist-Wert in der Regelung eingesetzt
wird. Bei aktivem Fehlersignal wird dagegen die Regelung verblockt, um undefinierte
oder gar zerstörerische Reaktionen der Regelung zu verhindern.
[0018] Durch die Belastung der Wheatstoneschen Brücke ergibt sich ein zusätzlicher Spannungshub
in der Diagonalspannung, die von einem nachfolgenden Verstärker und ggf. Analog-Digital-Umsetzer
verkraftet werden muß. Dies führt grundsätzlich dazu, daß der Analog-Digital-Umsetzer
einen Teil seiner Bit-Breite für die Belastungsprüfung verwendet. Im Falle einer geringfügigen
Belastung der Wheatstoneschen Brücke spielt dies in der Regel keine wesentliche Rolle.
Allerdings ergibt sich hierdurch eine relativ gro-βe Störanfälligkeit der Funktionstüchtigkeitsprüfung
der Wheatstoneschen Brücke. Will man den gesamten Dynamikbereich des Verstärkers und
des Analog-Digital-Umsetzers bei hoher Aussagekraft der Funktionsprüfung nutzen, so
ist es gemäß Anspruch 14 günstig, wenn mit der Belastung der Wheatstoneschen Brücke
auch deren Versorgungsspannung verändert wird. Die Versorgungsspannungsänderung wird
dabei in der Regel so gewählt, daß sie dem Effekt der Belastung entgegenwirkt. Vorzugsweise
wird die Versorgungsspannung im belasteten und unbelasteten Fall so gewählt, daß im
Fall einer funktionstüchtigen Wheatstoneschen Brücke in etwa die gleiche Diagonalspannung
auftritt. Damit kann der komplette Dynamikbereich des Verstärkers und Analog-Digital-Umsetzers
für die Meßaufgabe genutzt werden. Im Fall eines Defekts in der Wheatstoneschen Brücke
ergibt sich in diesem Fall eine Änderung der Diagonalspannung, die vom Analog-Digital-Umsetzer
erfaßbar ist. Letzterer gerät möglicherweise hierdurch in eine Überlaufbedingung,
die sehr einfach detektierbar ist. Eine exakte Messung des Spannungshubs ist in diesem
Fall nicht erforderlich, da für diesen Zweck lediglich die Funk tionstüchtigkeit als
Ja-Nein-Entscheidung benötigt wird.
[0019] Zur Erzielung eines besonders sicheren Systems ist es gemäß Anspruch 15 vorteilhaft,
wenn mindestens zwei Wheatstonesche Brücken vorgesehen sind. Diese Wheatstoneschen
Brücken liefern jeweils Diagonalspannungen, die über Verstärker und Analog-Digital-Umsetzer
ausgewertet werden. Beide Wheatstoneschen Brücken werden dabei in der vorbeschriebenen
Weise überwacht. Beim Auftreten eines Fehlersignals für eine der Wheatstoneschen Brücken
wird die Erzeugung des Zugspannungssignals von der anderen Wheatstoneschen Brücke
übernommen. Das gleiche Prinzip kann auch mit mehr als zwei Wheatstoneschen Brücken
realisiert werden. In diesem Fall werden die einzelnen Wheatstoneschen Brücken vorzugsweise
priorisiert oder deren Zugspannungssignal zur Erzielung einer besseren Genauigkeit
gemittelt. Wheatstonesche Brücken, die ein aktives Fehlersignal zeigen, werden dabei
von der Berechnung ausgeschlossen.
[0020] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0021] Es zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung durch eine Kraftmeßwalze einer laufenden Warenbahn,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Sensors und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm zum Betrieb des Sensors gemäß Figur 2.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Kraftmeßwalze 1, an der eine
Warenbahn 2 umgelenkt wird. Die Warenbahn 2 übt dabei eine Kraft 3 auf die Kraftmeßwalze
1 aus, die nur von der Zugspannung der Warenbahn 2 und dem Umschlingungswinkel um
die Kraftmeßwalze 1 abhängt. Zur Messung der Zugspannung der Warenbahn 2 genügt es
daher, bei bekanntem Umschlingungswinkel die Lagerkraft der Kraftmeßwalze 1 zu messen
[0023] Die Kraftmeßwalze 1 weist einen stationären Körper 4 auf, der über Doppelbiegebalken
5 mit einer maschinenfesten Achse 6 verbunden ist. Je nach Belastung der Kraftmeßwalze
1 durch die Kraft 3 werden die Doppelbiegebalken 5 mehr oder weniger stark S-förmig
deformiert. Auf den Doppelbiegebalken 5 sind Kraftaufnehmer 7 aufgebracht, die vorzugsweise
von Dehnungs-Meßstreifen gebildet sind. Diese Kraftaufnehmer sind im wesentlichen
ohmsche Widerstände, die beim Verbiegen ihren Widerstandswert ändern. Die Kraftaufnehmer
7 sind dabei in den Endbereichen der Doppelbiegebalken 5 angebracht, wo die Krümmung
der Doppelbiegebalken 5 am stärksten ist. Der stationäre Körper 4 ist über ein Wälzlager
8 mit einer Schale 9 verbunden, die die Außenkontur der Kraftmeßwalze 1 bildet. Diese
Schale 9 wird unmittelbar von der Warenbahn 2 erfaßt.
[0024] Die Figur 2 zeigt ein Prinzip-Schaltbild eines Sensors 10, der die Lagerkraft der
Kraftmeßwalze 1 und damit indirekt die Zugspannung der Warenbahn 2 erfaßt. Der Sensor
10 weist eine Wheatstonesche Brücke 11 auf, die von zwei Spannungsteilern 12, 13 gebildet
ist. Die Spannungsteiler 12, 13 werden dabei von den Kraftaufnehmern 7 gebildet, die
auf den Doppelbiegebalken 5 aufgebracht sind. Durch den Einsatz von vier Kraftaufnehmern
7, die zu der Wheatstoneschen Brücke 11 verschaltet sind, ergibt sich eine vorteilhafte
Temperaturkompensation der Kraftaufnehmer 7. Außerdem wird hierdurch die Drift der
Kraftaufnehmer 7 im wesentlichen eliminiert.
[0025] Die Wheatstonesche Brücke 11 wird über einen Umschalter 14' wahlweise mit einer Versorgungsspannung
14 versorgt, die stabil und rauscharm ausgebildet ist. Von der Wheatstoneschen Brücke
11 gehen zwei Ausgangsleitungen 15, 16 weg, zwischen denen eine Diagonalspannung 17
abfällt. Diese Diagonalspannung 17 ist das eigentliche Meßsignal, welches von den
Kraftaufnehmern 7 gewonnen wird. Die Ausgangsleitungen 15, 16 werden einem Verstärker
18 zugeführt, der als Differenzverstärker ausgebildet ist. Der Verstärker 18 besitzt
hochohmige Eingänge, um die Wheatstonesche Brücke 11 möglichst nicht zu belasten.
Zusätzlich kann der Verstärker 18 die Diagonalspannung 17 um einen Verstärkungsfaktor
verstärken, der eine einfache Auswertung der Diagonalspannung 17 ermöglicht.
[0026] Der Verstärker 18 steht ausgangsseitig mit einem Analog-Digital-Umsetzer 19 in Wirkverbindung,
der aus dem Ausgangssignal des Verstärkers 18 ein hierzu proportionales Digitalwort
generiert. Dieses Digitalwort wird über einen Bus 20 einem Prozessor 21 zugeführt,
in dem es verarbeitet wird. Der Prozessor 21 kann im Analog-Digital-Umsetzer 19 einen
Meßzyklus über eine Steuerleitung 22 auslösen. Als Rückmeldung erhält der Prozessor
21 über eine Signalleitung 23 die Information, daß der Meßzyklus des Analog-Digital-Umsetzers
19 abgeschlossen ist und damit ein neues Datenwort am Bus 20 ansteht.
[0027] Um feststellen zu können, ob die Kraftaufnehmer 7 noch funktionstüchtig sind und
damit die Wheatstonesche Brücke 11 sinnvolle Werte abgibt, sind die beiden Ausgangsleitungen
16, 17 über Schalter 24, 25 mit einem Belastungswiderstand 26 belastbar. Dieser Belastungswiderstand
26 sorgt für eine einseitige Verstimmung der Wheatstoneschen Brücke 11, so daß eine
definierte Veränderung der Diagonalspannung 17 zu erwarten ist. Diese Veränderung
der Diagonalspannung 17 wird über den Verstärker 18 und den Analog-Digital-Umsetzer
19 über den Bus 20 dem Prozessor 21 zugeführt, der entsprechende mathematische Operationen
auf dieses Datenwort anwendet. Dabei wird neben einem Zugspannungssignal 27, welches
im wesentlichen dem Wert auf dem Bus 20 bei unbelasteter Wheatstoneschen Brücke 11
entspricht, ein Fehlersignal 28 ausgegeben. Dieses Fehlersignal 28 zeigt im aktivierten
Zustand an, daß die Wheatstoneschen Brücke 11 defekt ist und daher das ausgegebene
Zugspannungssignal 27 nicht verwendbar ist. Zusätzlich gibt der Prozessor 21 den folgenden
Komponenten ein hand-shake-Signal 29, um diese mit der Datenausgabe des Prozessors
21 zu synchronisieren.
[0028] Zur Ansteuerung der beiden Schalter 24, 25 weist der Prozessor 21 zwei Steuerausgänge
30, 31 auf, die dafür sorgen, daß die Schalter 24, 25 nur während eines Prüfzyklus
geschlossen sind, wobei die Schalter 24, 25 nicht gleichzeitig, sondern nur wechselweise
geschlossen werden. Während eines normalen Meßvorgangs, in dem ein neues Zugspannungssignal
27 ermittelt werden soll, sind die beiden Schalter 24, 25 offen.
[0029] Zusätzlich kann für die Dauer des Prüfzyklus auch die Versorgungsspannung 14 der
Wheatstoneschen Brücke 11 durch den Prozessor 21 umgeschaltet werden. Diese Umschaltung
bewirkt eine proportionale Änderung der Diagonalspannung 17, so daß der von der Belastung
hervorgerufene Spannungshub kleiner wird. Es ist auch daran gedacht, Die Versorgungsspannung
der Wheatstoneschen Brücke 11 so zu ändern, daß diese der Belastung exakt entgegenwirkt.
In diesem Fall ergibt sich keine von der Belastung abhängige Änderung der Diagonalspannung
17, wenn die Wheatstonesche Brücke 11 funktionstüchtig ist. Bei defekter Wheatstonescher
Brücke 11 ergibt sich in diesem Fall jedoch ein charakteristischer Spannungshub der
Diagonalspannung 17.
[0030] Die Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Betrieb des Prozessors 21. In einem Initialisierungsschritt
32 werden die beiden Schalter 24, 25 geöffnet und das Fehlersignal 28 aktiviert. Hierdurch
wird verhindert, daß ein zufällig am Ausgang 28 anliegender Zahlenwert als Meßwert
interpretiert wird.
[0031] Nach dem Initialisierungsschritt 32 folgt eine Schleife, die einen Revisionszyklus
33 definiert. Dieser Revisionszyklus 33 wird daher nach der Initialisierung 32 beliebig
oft periodisch wiederholt.
[0032] Im Revisionszyklus 33 wird zunächst der Schalter 25 geöffnet und ein Meßzyklus 34
gestartet. Die Messung erfolgt in diesem Fall bei unbelasteter Wheatstonescher Brücke
11. Der aus dem Meßzyklus gewonnene Datenwert wird in einer Variablen Z
0 gespeichert. Alternativ zu Figur 3 könnten auch mehrere Meßzyklen 34 hintereinander
gestartet und die Meßergebnisse ausgegeben werden, falls das Fehlersignal 28 deaktiviert
ist.
[0033] Anschließend wird der Schalter 24 geschlossen, wodurch die Ausgangsleitung 15 der
Wheatstoneschen Brücke 11 durch den Belastungswiderstand 26 belastet wird. Anschließend
wird ein neuer Meßzyklus 35 gestartet und der dabei ermittelte Meßwert des Analog-Digital-Umsetzers
19 in einer Variablen Z
1 gespeichert. Anschließend wird der Absolutbetrag der Differenz zwischen den Werten
Z
0 und Z
1 berechnet und in einer Variablen F
1 abgelegt. Alternativ zu Figur 3 könnten nun mehrere Meßzyklen 34 mit geöffneten Schaltern
24, 25 folgen, deren Meßergebnisse nur bei deaktiviertem Fehlersignal ausgegeben werden.
[0034] Im folgenden Schritt werden die Lagen beider Schalter 24, 25 vertauscht, so daß nunmehr
die Ausgangsleitung 16 der Wheatstoneschen Brücke 11 durch den Belastungswiderstand
26 belastet wird. Anschließend wird ein weiterer Meßzyklus 36 gestartet. Der dabei
vom Analog-Digital-Umsetzer 19 ermittelte Wert wird erneut in der Variablen Z
1 gespeichert. Nun wird erneut der Absolutbetrag der Differenz zwischen den Variablen
Z
0 und Z
1 ermittelt und in einer Variablen F
2 gespeichert. Die Variablen F
1 und F
2 enthalten demnach Maße für die Beeinflussung der Wheatstoneschen Brücke 11 durch
die zwei angewendeten Belastungsarten.
[0035] In einem folgenden Vergleichsschritt 37 werden die Variablen F
1 und F
2 mit vordefinierten unteren Schwellwerten U und oberen Schwellwerten O verglichen.
Nur für den Fall, daß beide Variablen F
1 und F
2 innerhalb des von den Schwellwerten U und O definierten Bandes liegen, wird der Sensor
10 als funktionstüchtig interpretiert und der Wert Z
0 ausgegeben. Der Wert Z
0 enthält den Meßwert bei unbelasteter Wheatstonescher Brücke 11. Zusätzlich wird in
diesem Fall das Fehlersignal 28 zurückgesetzt, um nachfolgenden Komponenten anzuzeigen,
daß der ausgegebene Meßwert vertrauenswürdig ist.
Bezugszeichenliste
[0036]
| 1 |
Kraftmeßwalze |
30 |
Steuerausgang |
| 2 |
Warenbahn |
31 |
Steuerausgang |
| 3 |
Kraft |
32 |
Initialisierungsschritt |
| 4 |
stationärer Körper |
33 |
Revisionszyklus |
| 5 |
Doppelbiegebalken |
34 |
unbelasteter Meßzyklus |
| 6 |
Achse |
35 |
belasteter Meßzyklus |
| 7 |
Kraftaufnehmer |
36 |
belasteter Meßzyklus |
| 8 |
Wälzlager |
37 |
Vergleichsschritt |
| 9 |
Schale |
|
|
| 10 |
Sensor |
|
|
| 11 |
Wheatstonesche Brücke |
|
|
| 12 |
Spannungsteiler |
|
|
| 13 |
Spannungsteiler |
|
|
| 14 |
Versorgungsspannung |
|
|
| 14' |
Umschalter |
|
|
| 15 |
Ausgangsleitung |
|
|
| 16 |
Ausgangsleitung |
|
|
| 17 |
Diagonalspannung |
|
|
| 18 |
Verstärker |
|
|
| 19 |
Analog-Digital-Umsetzer |
|
|
| 20 |
Bus |
|
|
| 21 |
Prozessor |
|
|
| 22 |
Steuerleitung |
|
|
| 23 |
Steuerleitung |
|
|
| 24 |
Schalter |
|
|
| 25 |
Schalter |
|
|
| 26 |
Belastungswiderstand |
|
|
| 27 |
Zugspannungssignal |
|
|
| 28 |
Fehlersignal |
|
|
| 29 |
hand-shake-Signal |
|
|
1. Verfahren zur Messung der Zugspannung einer laufenden Bahn (2) mit mindestens einem
Sensor (10), der mindestens eine Wheatstonesche Brücke (11) aufweist, welche mindestens
einen Kraftaufnehmer (7) enthält, der von der Zugspannung der laufenden Bahn (2) beeinflußt
wird, wobei eine Diagonalspannung (17) der mindestens einen Wheatstoneschen Brücke
(11) von einem Verstärker (18) verstärkt wird, der ein Zugspannungssignal (Z0) ausgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Wheatstonesche Brücke (11) während der Belastung durch die Zugspannung
der laufenden Bahn (2) mittels mindestens eines intermittierend angesteuerten Schalters
(24,25) periodisch durch mindestens einen Widerstand (26) belastet wird, wobei die
Funktionstüchtigkeit des mindestens einen Sensors (10) aus der erzielten Beeinflussung
des Zugspannungssignals (Z1) durch die Belastung ermittelt und als Fehlersignal (28) ausgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ausgangsleitungen (15, 16) der Wheatstoneschen Brücke (11) durch mindestens
einen Schalter (24, 25) mit mindestens einem Widerstand (26) belastet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsleitungen (15, 16) der Wheatstoneschen Brücke (11) durch den mindestens
einen Widerstand (26) wechselweise belastet werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz (F1, F2) zwischen den Zugspannungssignalen (Z0, Z1) ohne und mit Belastung der Wheatstoneschen Brücke (11) berechnet und mit einem unteren
Grenzwert (U) verglichen wird, bei dessen Unterschreitung ein aktives Fehlersignal
(28) ausgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der untere Grenzwert (U) zwischen dem 0,05-fachen und dem 0,5-fachen des Wertes

liegt, wobei U
W die Versorgungsspannung der Wheatstoneschen Brücke (11), V der Verstärkungsfaktor,
R
S der Belastungswiderstand und R
K der Widerstand des Kraftaufnehmers (7) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz (F1, F2) mit, einem oberen Grenzwert (O) verglichen wird, bei dessen Überschreitung ein aktives
Fehlersignal (28) ausgegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der obere Grenzwert (O) kleiner als 0,5 U
W und kleiner als

ist, wobei U
W die Versorgungsspannung der Wheatstoneschen Brücke (11), V der Verstärkungsfaktor,
R
S der Belastungswiderstand (26) und R
K der Widerstand des Kraftaufnehmers (7) ist.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) Zugspannungsmeßwerte (Z0) nur für solche Meßzyklen (34) ausgibt, in denen der mindestens eine Schalter (24,
25) geöffnet ist.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des mindestens einen Schalters (24, 25) mit den Meßzyklen (34, 35, 36)
des Sensors (10) synchronisiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Revisionszyklus (33) vorgesehen wird, der mehrere Meßzyklen (34, 35, 36) des
Sensors (10) umfaßt, wobei in jedem Revisionszyklus (33) mindestens ein Meßzyklus
(35, 36) mit geschlossenem Schalter (24, 25) und mindestens ein Meßzyklus (34) mit
offenem Schalter (24, 25) vorgesehen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Revisionszyklus (33) mindestens ein Meßzyklus (35) mit geschlossenem Schalter
(24) der ersten Ausgangsleitung (15) und mindestens ein Meßzyklus (36) mit geschlossenem
Schalter (25) der zweiten Ausgangsleitung (16) der Wheatstoneschen Brücke (11) vorgesehen
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Revisionszyklus (33) mehr Meßzyklen (34) mit offenem Schalter (24, 25) als
mit geschlossenem Schalter (24, 25) vorgesehen werden.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnspannung geregelt wird, wobei das vom Sensor (10) ausgegebene Zugspannungssignal
(27) als Ist-Wert verwendet wird, wobei die Regelung bei aktivem Fehlersignal (28)
verblockt wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Belastung der Wheatstoneschen Brücke (11) auch deren Versorgungsspannung
verändert (14) wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei der Wheatstoneschen Brücken (11) vorgesehen sind, wobei bei einem
Fehlersignal (28) einer der Wheatstoneschen Brücken (11) mindestens eine der anderen
Wheatstoneschen Brücken (11) das Zugspannungssignal (Z0) erzeugt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Messung der Zugspannung einer laufenden Bahn (2) mit mindestens einem
Sensor (10), der mindestens eine Wheatstonesche Brücke (11) aufweist, welche mindestens
einen Kraftaufnehmer (7) enthält, der von der Zugspannung der laufenden Bahn (2) beeinflußt
wird, wobei eine Diagonalspannung (17) der mindestens einen Wheatstoneschen Brücke
(11) von einem Verstärker (18) verstärkt wird, der ein Zugspannungssignal (Z0) ausgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Wheatstonesche Brücke (11) während der Belastung durch die Zugspannung
der laufenden Bahn (2) mittels mindestens eines intermittierend angesteuerten Schalters
(24,25) periodisch durch mindestens einen Widerstand (26) belastet wird, wobei die
Funktionstüchtigkeit des mindestens einen Sensors (10) aus der erzielten Beeinflussung
des Zugspannungssignals (Z1) durch die Belastung ermittelt und als Fehlersignal (28) ausgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ausgangsleitungen (15, 16) der Wheatstoneschen Brücke (11) durch mindestens
einen Schalter (24, 25) mit mindestens einem Widerstand (26) belastet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsleitungen (15, 16) der Wheatstoneschen Brücke (11) durch den mindestens
einen Widerstand (26) wechselweise belastet werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz (F1, F2) zwischen den Zugspannungssignalen (Z0, Z1) ohne und mit Belastung der Wheatstoneschen Brücke (11) berechnet und mit einem unteren
Grenzwert (U) verglichen wird, bei dessen Unterschreitung ein aktives Fehlersignal
(28) ausgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der untere Grenzwert (U) zwischen dem 0,05-fachen und dem 0,5-fachen des Wertes

liegt, wobei U
w die Versorgungsspannung der Wheatstoneschen Brücke (11), V der Verstärkungsfaktor,
R
S der Belastungswiderstand und R
K der Widerstand des Kraftaufnehmers (7) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz (F1, F2) mit einem oberen Grenzwert (O) verglichen wird, bei dessen Überschreitung ein aktives
Fehlersignal (28) ausgegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der obere Grenzwert (O) kleiner als 0,5 U
w und kleiner als

ist, wobei U
w die Versorgungsspannung der Wheatstoneschen Brücke (11), V der Verstärkungsfaktor,
R
s der Belastungswiderstand (26) und R
K der Widerstand des Kraftaufnehmers (7) ist.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) Zugspannungsmeßwerte (Z0) nur für solche Meßzyklen (34) ausgibt, in denen der mindestens eine Schalter (24,
25) geöffnet ist.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des mindestens einen Schalters (24, 25) mit den Meßzyklen (34, 35, 36)
des Sensors (10) synchronisiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Revisionszyklus (33) vorgesehen wird, der mehrere Meßzyklen (34, 35, 36) des
Sensors (10) umfaßt, wobei in jedem Revisionszyklus (33) mindestens ein Meßzyklus
(35, 36) mit geschlossenem Schalter (24, 25) und mindestens ein Meßzyklus (34) mit
offenem Schalter (24, 25) vorgesehen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Revisionszyklus (33) mindestens ein Meßzyklus (35) mit geschlossenem Schalter
(24) der ersten Ausgangsleitung (15) und mindestens ein Meßzyklus (36) mit geschlossenem
Schalter (25) der zweiten Ausgangsleitung (16) der Wheatstoneschen Brücke (11) vorgesehen
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Revisionszyklus (33) mehr Meßzyklen (34) mit offenem Schalter (24, 25) als
mit geschlossenem Schalter (24, 25) vorgesehen werden.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnspannung geregelt wird, wobei das vom Sensor (10) ausgegebene Zugspannungssignal
(27) als Ist-Wert verwendet wird, wobei die Regelung bei aktivem Fehlersignal (28)
verblockt wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Belastung der Wheatstoneschen Brücke (11) auch deren Versorgungsspannung
verändert (14) wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei der Wheatstoneschen Brücken (11) vorgesehen sind, wobei bei einem
Fehlersignal (28) einer der Wheatstoneschen Brücken (11) mindestens eine der anderen
Wheatstoneschen Brücken (11) das Zugspannungssignal (Z0) erzeugt.