[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz für eine Tribüne, beispielsweise in
einem Stadion od.dgl.
[0002] In vielen Fällen ist der Einsatz einer Tribüne erforderlich, wobei entweder in Stadien
die Anzahl der Sitzplätze für bestimmte Veranstaltungen vergrößert werden soll oder
Tribünen für Freiluftveranstaltungen, wie Musikveranstaltungen od. dgl. erforderlich
werden.
[0003] Hierbei besteht das Problem darin; dass es notwendig ist, solche Tribünen relativ
schnell aufzubauen, aber auch relativ schnell wieder abzubauen und wieder zu verwenden,
so dass der Kostenpunkt für solche Tribünen gesenkt werden kann. Der Aufbau solcher
Tribünen aus Beton hat demgegenüber den Nachteil, dass die Betonelemente zu schwer
sind und dass sie nur schwer befestigbar und auseinanderbaubar sind und damit kaum
mehrmals verwendet werden können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein montagefreundliches System für
Tribünen zu schaffen, das schnell montiert und schnell demontiert werden kann, wobei
nach der Demontage die Bauteile wieder verwendbar sein sollen.
[0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0007] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, einen Tribünenbausatz zu schaffen,
der aus ortsfest anbringbaren Trägern besteht, wobei die Träger im Vergleich zu einer
Dachkonstruktion sparrenartig ausgebildet sind. Diese Träger tragen sogenannte Längsträger,
die mit entsprechenden Anschlußplatten ausgerüstet sind, wobei diese Längsträger dann
pfettenartig gestaltet sind.
[0008] Durch diese beiden grundsätzlichen Bauteile wird ein Gerüst geschaffen, das nunmehr
geeignet ist, die übrigen Bauteile einer Tribüne aufzunehmen, nämlich Stützkonsolen,
die an den Längsträgern anschließen und zusätzlich ein Distanzstück aufweisen, so
daß sie sich auf dem darunterliegenden Längsträger abstützen können.
[0009] Anschließend werden aus Blechprofilrosten gebildete senkrechte Wandelemente zum Anschluß
an den senkrechten Abschnitt der Stützkonsole und des Distanzstückes vorgesehen.
[0010] Unter Blechprofilroste werden sogenannte Roste mit offenen Noppen oder Roste mit
geschlossenen Noppen verstanden. Die Blechprofilroste mit offenen Noppen bieten durch
Ablaufbohrungen eine gute Drainage und durch hochgedrückte Noppen eine hervorragende
Stand- und Rutschfestigkeit.
[0011] Die Blechprofilroste mit geschlossenen Noppen finden immer dort Anwendung, wo eine
geschlossene Oberfläche gewünscht wird, aber eine sichere Begehbarkeit gewährleistet
sein muß.
[0012] Auch der Einsatz eines Blechprofilrostes in der Ausbildung Parallelprofilierung ist
denkbar und ein solcher Blechprofilrost besticht durch die elegante Optik. Ruhige
Linienführung und die hohe Tragfähigkeit empfehlen ihn für großflächige Industrieanlagen.
[0013] Derartige Blechprofilroste werden beispielsweise in dem "Lichtgitter-Handbuch" der
Firma Lichtgitter GmbH, 48703 Stadtlohn beschrieben.
[0014] Die erforderlichen horizontalen Laufflächen des Tribünensystems werden ebenfalls
durch Blechprofilroste gebildet, die zur Auflage auf den horizontalen Abschnitten
der Stützkonsolen kommen.
[0015] Alle diese Bauteile werden nicht miteinander verschweißt, sondern durch Schraubmittel
miteinander verbunden, so daß dadurch der montagefreundliche Aufbau möglich ist, der
schnell durchgeführt werden kann, gleichzeitig aber auch der montagefreundliche Abbau
der Tribüne möglich ist und die Wiederverwertbarkeit gewährleistet wird.
[0016] Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass auf dem sparrenartigen Träger
eine nach oben offene U-förmige Rinne aufgelegt werden kann, in der das von den horizontalen
Laufflächen gelangende Wasser gesammelt wird und abgeführt wird. In Verbindung mit
dieser Sammelrinne kommt ein Tropfblech zum Einsatz, das unterhalb der horizontalen
Laufflächen angeordnet wird und das das durch die offenen Noppen der horizontalen
Laufflächen durchtropfende Wasser zur Rinne führen. Werden Blechroste eingesetzt mit
geschlossenen Noppen, ist gemäß der Neuerung vorgesehen, dass zum Versiegeln der Randkanten
der waagerechten Blechprofilroste entsprechende Dichtungsmittel vorgesehen werden,
wie beispielsweise Silikon oder Dichtbänder.
[0017] Stufenelemente verbinden die einzelnen Ebenen der horizontalen Laufflächen und sind
in ihrer Größe so gestaltet, dass die horizontale und senkrechte Erstreckung dieses
Stufenelementes jeweils ein Drittel der Wandelemente bzw. der Laufflächen entspricht,
so daß hierdurch die Begehbarkeit der einzelnen Laufflächen erreicht wird.
[0018] Gemäß der Erfindung sind auch Geländerelemente vorgesehen. Diese weisen Anschlußflansche
auf, mit denen sie an den senkrechten Wandelementen und den horizontalen Laufflächen
bzw. an den Stufenelementen festgelegt werden können. Auch die Sitzelemente sind mit
Verbindungsflanschen ausgerüstet, die vorzugsweise zum Anschluß der Sitzelemente an
den senkrechten Wandelementen dienen.
[0019] Durch diesen Aufbau wird eine Tribüne geschaffen, die nicht nur außerordentlich stabil
und schwankungsfest gestaltet ist, sondern gegenüber allen bisher bekannten Tribünen
eine wesentlich bessere Optik abgibt.
[0020] Als einzelne Metallelemente werden Elemente aus Stahl, Aluminium oder Edelstahl eingesetzt,
wobei die Stahlelemente entsprechend verzinkt oder beschichtet sein können.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig.1
- in einer Einzeldarstellung verschiedene Elemente des Baukastensystems, in
- Fig. 2
- in wesentlich größerem Maßstab den Aufbau einer Stufe der Tribüne und in
- Fig. 3
- in einer schaubildlichen Ansicht eine neuerungsgemäße Tribüne mit angeschlossenem
Stufenelement und Sitzelementen.
[0022] In Fig. 1 ist bei 2 ein Längsträger dargestellt, der eine Anschlußplatte 11 aufweist,
mit der er an einem in Fig. 2 dargestellten Träger 10 befestigt werden kann, und zwar
aufgeschraubt werden kann. Der Träger 10 ist dabei im Vergleich zu einem Dach sparrenartig
gestaltet, während der Träger 2 im Vergleich zu einem Dach pfettenartig ausgebildet
ist. In Fig. 1 ist weiterhin ein aus Blechprofilrostelementen 3a und 3b gebildetes
senkrechtes Wandelement 3 dargestellt.
[0023] Eine Stützkonsole 5 wirkt mit einem Distanzstück 7 zusammen und dient der Aufnahme
der horizontalen Lauffläche 6, die aus den Blechprofilrostelementen 6a, 6b und 6c
gebildet wird.
[0024] Weiterhin ist in Fig. 1 bei 4 ein Tropfblech dargestellt und mit 1 eine nach oben
offene U-förmige Rinne, die in Verbindung mit dem Tropfblech 4 zur Aufnahme von durch
die horizontale Lauffläche 6 tropfendes Wasser dient. Die Rinne 4 wird auf dem Träger
10 befestigt, wie dies in Fig. 2 teilweise dargestellt ist und das Tropfblech 4, das
ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist, erstreckt sich über die ganze Länge bis zum nächsten
Träger 10.
[0025] Fig. 2 zeigt in größerem Maßstab den Träger 10 mit einer teilweise aufgelegten Rinne
1. An den Träger schließen über entsprechende Schraubmittel Anschlußplatten 11 der
Längsträger 2 an. Die Längsträger 2 nehmen auch das abgekantete Ende der Konsolen
5 auf, und auch diese werden mit Schraubmittel an dem Längsträger 2 befestigt. An
das vertikale Teil der Konsole 5 schließt sich ein Distanzstück 7 an. Blechroste 6a,
6b und 6c bilden die obere horizontale Lauffläche. Die senkrechte Wand 3 der Tribüne
wird durch die Blechrostelemente 3a und 3b gebildet.
[0026] Bei einer Ausführungsform der neuerungsgemäßen Tribüne trägt der obere Längsträger
2 ein Tropfblech 4, das sich bis in die nach unten offene Abkantung des Blechrostelementes
3b erstreckt und hier der Sammlung von Wasser dient, wobei dieses Wasser dann in die
Rinne 1 des benachbarten Trägers 10 abgeführt wird.
[0027] Aus der Darstellung in Fig. 3 ist erkennbar, dass auf die wie vorstehend ausgeführten
Tribünenstufen Treppenstufen 8 aufgesetzt werden können, die mit Geländerelementen
9 zusammenwirken, wobei entsprechende Anschlußflansche 12 und 13 vorgesehen sind,
die der Festlegung der Geländerelemente und gleichzeitig der Festlegung der Stufenelemente
8 dienen. Auch die Sitzelemente 14 und 15 werden über entsprechende Flansche an den
senkrechten Wandungen 3 befestigt, und zwar insbesondere dort, wo die Stoßstelle zwischen
den Blechrostelementen 3a und 3b ist.
1. Bausatz für eine Tribüne,
gekennzeichnet durch
a) Längsträger (2) mit Anschlußplatten (11) zum Anschluß an ortsfest anbringbare Träger
(10),
b) Stützkonsolen (5) zum Anschluß einerseits an den Längsträger (2) und andererseits
an Distanzstücke (7),
c) aus Blechprofilrosten (3a, 3b) gebildete, senkrechte Wandelemente (3) zum Anschluß
an den senkrechten Abschnitt der Stützkonsole (5) und des Distanzstückes (7),
d) aus Blechprofilrosten (6a, 6b, 6c) gebildete horizontale Laufflächen (6) zur Auflage
auf den horizontalen Abschnitt der Stützkonsolen (5),
e) Schraubmittel zum Verbinden der einzelnen Bauteile (2, 3, 5, 6, 7 und 10).
2. Bausatz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine nach oben offene U-förmige Rinne (1) zur Auflage und Befestigung auf dem Träger
(10).
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Tropfblech (4), das einerseits den Längsträger (2) übergreift und sich andererseits
auf dem offenen U-Profil des Blechprofilrostes (3b) abstützt.
4. Bausatz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Dichtungsmittel zum Versiegeln der Randkanten der waagerechten Blechprofilroste (6a,
6b, 6c).
5. Bausatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Stufenelemente (8), die in ihrer horizontalen und senkrechten Erstreckung jeweils
ein Drittel der Wandelemente (3) bzw. Laufflächen (6) entsprechen.
6. Bausatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Geländerelemente (9) mit Anschlußflanschen (12, 13) zum Anschluß an die senkrechten
Wandelemente (3) und die horizontalen Laufflächen (6) und ggf. an die Stufenelemente
(8).
7. Bausatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzelemente (14) mit Verbindungsflanschen (15) zum Anschluß an die senkrechten
Wandelemente (3) ausgerüstet sind.