[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 197 12 369 A1 ist ein Türantrieb für eine Drehflügeltür bekannt, mit einem elektrischen Motor zum
motorischen oder motorisch unterstützten Öffnen bzw. Schließen des Drehtürflügels,
welcher eine Schließerfeder zum selbsttätigen Schließen und einen elektrischen Motor
zum Beaufschlagen der Schließerfeder aufweist, um den Drehtürflügel ohne oder mit
reduziertem Öffnungswiderstand der Schließerfeder von Hand öffnen zu können. Die Vorrichtung
weist eine ein elektrisches Signal abgebende Schaltvorrichtung zur Betätigung des
Türantriebs auf, die im Bereich eines Türgriffes am Drehtürflügel angeordnet ist.
Die Übertragung des elektrischen Signals zum Türantrieb kann dabei sowohl über eine
Kabelzuführung als auch über Funk erfolgen.
[0003] Die
DE 195 18 396 A1 offenbart einen Türantrieb für einen Drehtürflügel, mit einem Motor für das Öffnen
bzw. Schließen des Drehtürflügels und mit einer beide Seiten des Drehtürflügels überwachenden
Sensoreinrichtung zum Ansteuern des Motors. Die Sensoreinrichtung kann dabei leitungsgebunden
oder drahtlos per Funk mit dem Motor zusammenwirken.
[0004] Nachteilig ist bei dem genannten Stand der Technik, dass es keine Möglichkeit zur
Nachrüstung und Erweiterung von Steuerelementen, wie mit Sensoren oder Aktoren, gibt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Nachrüstung eines
Antriebs für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters mit Steuerelementen zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0008] Der erfindungsgemäße Antrieb für eine Tür oder ein Fenster kann für die Betätigung
von Schiebeflügeln oder von Drehflügeln ausgebildet sein, wobei die Tür oder das Fenster
ein- oder zweiflügelig sein kann.
[0009] Die automatischen Antriebe sind bei Drehflügeln oberhalb der Flügel angeordnet und
über Gestänge oder Gleitarme, die mit Gleitern in eine am Flügel angeordnete Gleitschiene
eingreifen, mit dem jeweiligen Flügel wirkverbunden.
[0010] Antriebe für Schiebetüren sind ebenfalls oberhalb der Flügel angeordnet und über
einen umlaufenden Riemen mit den Schiebeflügeln wirkverbunden.
[0011] Der Antrieb weist eine Steuerung auf und einen Antriebsmotor, dem ein Getriebe zugeordnet
sein kann. Weiterhin sind im Gehäuse des Antriebs oder extern Steuerelemente, z.B.
Sensoren und Aktoren, vorgesehen, mit welchen die Steuerung zur Ansteuerung der Flügelbewegung
zusammenwirkt. Vom Antrieb entfernt angeordnete Steuerelemente erfordern einen Installationsaufwand,
der insbesondere bei einer nachträglichen Erweiterung des Antriebs mit weiteren Steuerelementen
erheblich ist.
[0012] Die Steuerelemente können Sensoren zur Erfassung von Personen sein oder Sicherheitssensoren,
wie Rauchmelder oder Lichtschranke. Die Steuerung kann auch Steuerelemente, wie Alarmgeber
oder Verriegelungen ansteuern sowie über Datenschnittstellen und ein Bussystem mit
weiteren Antrieben oder einer zentralen Überwachungseinrichtung kommunizieren. Die
Steuerelemente können ebenfalls über das Bussystem mit der Steuerung kommunizieren
oder lediglich Schaltsignale an die Steuerung abgeben oder von dieser empfangen.
[0013] Es kann weiterhin ein Kommunikationsgerät mit der Steuerung verbindbar sein, das
ein Auslesen, Erfassen und Speichern der Systemdaten und der System- und Fehlerprotokolle
ermöglicht. Das Kommunikationsgerät kann als Handgerät ausgebildet sein, das drahtlos
über einen Funk- oder Infrarotsender mit der Steuerung kommuniziert, oder das über
eine Kabelverbindung an eine serielle oder parallele Schnittstelle der Steuerung anschließbar
ist.
[0014] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die Antriebe vorbereitend zur Erweiterung oder
zur Nachrüstung mit ergänzenden Steuerelementen auszubilden, indem die Steuerung zur
elektrischen Verbindung Steckverbindungen aufweist, die durch Zwischenstecker erweiterbar
sind. An den Steckverbindungen, die einen oder mehrere Kontakte aufweisen, sind elektrische
Leitungen zur Verbindung mit den Steuerelementen anschließbar. Alternativ kann an
den Steckverbindungen auch eine Übertragungseinheit als Zusatzplatine durch Aufstecken
kontaktiert werden. Diese Übertragungseinheit erlaubt eine drahtlose Verbindung zwischen
der Steuerung und einem oder mehreren Steuerelementen. Die drahtlose Verbindung kann
beispielsweise durch Infrarotlicht, durch Funk oder mit einer anderen drahtlosen Übertragungsart
erfolgen. Dazu kann das Übertragungselement mehrere Übertragungskanäle aufweisen,
wodurch mit nur einem Übertragungselement an der Steuerung mehrere Steuerelemente
verbindbar sind.
[0015] Jedes Übertragungselement weist wiederum mindestens eine Steckverbindung auf, die
es ermöglicht weitere Anschlüsse auszuführen. Damit ist es möglich, aus Sicherheitsgründen
parallel zur drahtlosen Verbindung eine leitungsgebundene Verbindung herzustellen.
Eine derartige redundante Verbindung kann beispielsweise das Auslösesignal eines Rauchmelders
oder ein automatisches Öffnen einer Tür in Flucht- und Rettungswegen absichern. Bereits
installierte Steuerelemente können so durch eine zusätzliche drahtlose Verbindung
für diese Sicherheitsanforderung genügen.
[0016] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0017] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine als Drehtür ausgebildete Tür mit einem Antrieb;
- Fig. 2
- eine Ansicht des geöffneten Antriebs gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine als Schiebetür ausgebildete Tür mit einem Antrieb;
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung der Anschlussmöglichkeit von Steuerelementen mit einer Steuerung
eines Antriebs gemäß den Figuren 1 und 2.
- Fig. 5
- eine Darstellung einer weiteren Anschlussmöglichkeit eines Steuerelements an die Steuerung.
[0018] In den Figuren 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer Antrieb 1 für einen Flügel 4 einer
Tür 2 oder eines Fensters gezeigt, welcher für die Betätigung von Schiebeflügeln oder
von Drehflügeln ausgebildet ist, wobei die Tür 2 oder das Fenster ein- oder zweiflügelig
sein kann.
[0019] Der Antrieb 1 einer Drehflügeltür gemäß den Figuren 1 und 2 ist oberhalb des Flügels
4 angeordnet und über ein Gestänge oder einen Gleitarm 8, der mit einem Gleiter in
eine am Flügel 4 angeordnete Gleitschiene 9 eingreift, mit dem Flügel 4 wirkverbunden.
[0020] Der in Fig. 3 gezeigte Antrieb 1 für eine Schiebetür ist ebenfalls oberhalb des Flügels
4 angeordnet und über einen umlaufenden Riemen mit dem Flügel 4 wirkverbunden. Der
Flügel 4 ist dabei mit Rollenwagen 10 in einer Führungsschiene 11 geführt.
[0021] Der Antrieb 1 umfasst eine Steuerung 5 und einen elektrischen Antriebsmotor 3, dem
ein Getriebe zum Antrieb des Flügels 4 zugeordnet sein kann.
[0022] Die Steuerung 5 kann mit Steuerelementen 6 zur Steuerung der Flügelbewegung zusammenwirken.
Diese Steuerelemente 6 können Sensoren zur Erfassung von Personen sein oder Sicherheitssensoren,
wie Rauchmelder oder Lichtschranken. Die Steuerung 5 kann als Steuerelemente 6 auch
Aktoren ansteuern, wie Alarmgeber oder Verriegelungen sowie über Datenschnittstellen
und ein Bussystem mit weiteren Antrieben 1 oder mit einer zentralen Überwachungseinrichtung
kommunizieren. Die Steuerelemente 6 können ebenfalls über das Bussystem mit der Steuerung
5 kommunizieren oder lediglich Schaltsignale an die Steuerung abgeben oder von dieser
empfangen. Die Steuerelemente 6 können dabei im Gehäuse 7 des Antriebs 1 oder aber
auch vom Antrieb 1 entfernt angeordnet sein.
[0023] In Fig. 4 ist der prinzipielle Aufbau der Verbindung einer Steuerung 5 gezeigt, mit
einem Steuerelement 6 und einem weiteren Steuerelement 6', mit welchem der Antrieb
erweitert wird. Die elektronischen Bauteile der Steuerung 5 und der Steuerelemente
6, 6' sind dabei nicht weiter dargestellt. Die Steuerung 5 weist zum Anschluss von
Steuerelementen 6 mindestens eine Steckverbindung 15 auf, die zum Anschluss von einer
oder mehreren Leitungen 13 ausgebildet ist, wie es in der Fig. 5 beispielhaft für
jeweils drei Leitungen 13 dargestellt ist. Die Leitungen 13 können mit Steckern 16
mit den Steckverbindungen 15 verbunden werden. Die Stecker 16 und die Steckverbindungen
15 können einstückig ausgebildet und mehrpolig sein.
[0024] Auf diese Steckverbindung 15 der Steuerung 5 ist eine Übertragungseinheit 12 aufsteckbar,
welche eine drahtlose Verbindung 17, beispielsweise durch Infrarot, Funk oder durch
eine andere drahtlose Übertragungsart, zu einer weiteren Übertragungseinheit 12' ermöglicht,
die in der Fig. 4 auf dem weiteren Steuerelement (6') angeordnet ist.
[0025] Zum Aufstecken der Übertragungseinheit 12, 12' auf die Steckverbindung 15 der Steuerung
5 oder eines Steuerelements 6, 6' ist an der Übertragungseinheit 12, 12' ein Zwischenstecker
14 angeordnet, welcher in die Steckverbindung 15 einsteckbar ist. Der Zwischenstecker
14 kann ebenfalls einstückig und mehrpolig sein. Die Übertragungseinheit 12, 12' weist
wiederum eine Steckverbindung 15 auf, an die eine weitere Übertragungseinheit 12,
12' mit einem Zwischenstecker 14 oder Leitungen 13 mit einem Stecker 16 anschließbar
sind.
[0026] In den Figuren 4 und 5 ist weiterhin eine Anordnung gezeigt, wobei die Signalübertragung
sowohl leitungsgebunden über die Leitungen 13 als auch parallel dazu drahtlos über
die Übertragungseinheiten 12, 12' erfolgt. Dies kann durch den parallelen Anschluss
von Leitungen 13 direkt an den Übertragungseinheiten 12,12' durch Einstecken der Stecker
16 in die an den Übertragungseinheiten 12, 12' angeordneten Steckverbindungen 15 erfolgen,
wie es in der Figur 4 an der Übertragungseinheit 12' gestrichelt dargestellt ist.
Eine weitere Möglichkeit ist es, an jeweils elektrisch parallelen Steckverbindungen
15 auf der Steuerung 5 oder dem Steuerelement 6, 6' die Übertragungseinheiten 12,
12' bzw. die Stecker 16 der Leitungen 13 anzuschließen. Diese Anschlussarten können
wahlweise auf der Steuerung 5 oder dem Steuerelement 6 ausgeführt sein.
[0027] Durch diese redundante Signalübertragung über zwei Übertragungswege ist es möglich
sicherheitsrelevante Funktionen, wie beispielsweise das Auslösesignal eines Rauchmelders
oder ein automatisches Öffnen einer Tür in Flucht- und Rettungswegen, abzusichern.
Liste der Referenzzeichen
[0028]
- 1
- Antrieb
- 2
- Tür
- 3
- Antriebsmotor
- 4
- Flügel
- 5
- Steuerung
- 6, 6'
- Steuerelement
- 7
- Gehäuse
- 8
- Gleitarm
- 9
- Gleitschiene
- 10
- Rollenwagen
- 11
- Führungsschiene
- 12,12'
- Übertragungseinheit
- 13
- Leitung
- 14
- Zwischenstecker
- 15
- Steckverbindung
- 16
- Stecker
- 17
- drahtlose Verbindung
1. Antrieb für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters, mit einer Steuerung, welche
mit dem Antrieb zusammenwirkt und mit Steuerelementen,
wobei die Verbindung der Steuerelemente, insbesondere Sensoren und Aktoren, mit der
Steuerung leitungsgebunden und/oder drahtlos erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum drahtlosen Anschluss von Steuerelementen (6, 6') eine Übertragungseinheit (12,
12') an der Steuerung (5) zusätzlich oder alternativ aufsteckbar ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit (12, 12') mindestens einen Zwischenstecker (14) aufweist.
3. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit (12) als Zusatzplatine ausgebildet ist.
4. Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Übertragungseinheit (12, 12') mindestens einen Zwischenstecker (14) und mindestens
eine Steckverbindung (15) aufweist, an der ein weiterer Zwischenstecker (14) aufsteckbar
ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Steuerelemente (6, 6') an denselben Anschluss der Steuerung (5) anschließbar
sind.
6. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass für sicherheitsrelevante Funktionen eine Kombination von paralleler leitungsgebundener
und drahtloser Verbindung (17) zur redundanten Übertragung zwischen Steuerelementen
(6, 6') und Steuerung (5) erfolgt.