[0001] Die Erfindung betrifft ein Seitensektionaltor mit einem längs einer vorgegebenen
Bahn zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung verfahrbaren und eine
Mehrzahl von um quer zu der vorgegebenen Bahn verlaufenden Achsen schwenkbar miteinander
verbundenen Paneelen aufweisenden Torblatt und wenigsten einer Schiene zum Führen
der Paneele entlang der vorgegebenen Bahn.
[0002] Derartige Seitensektionaltore haben gegenüber Hubtoren den Vorteil, dass Federn zum
Ausgleich des zu hebenden Gewichts entfallen können, wobei überdies die Unfallgefahr
bei einem Bruch der Federn wegfällt. Nachteilig bei den bekannten Seitensektionaltoren
ist, dass die an der Unterseite der Sektionen befindlichen Führungen den freien Durchgang
beschränken. Bei den bekannten Seitensektionaltoren bestehen diese Führungen nämlich
aus U-Profilen, die zwangsläufig eine nicht zu unterschreitende Höhe haben müssen
und überdies sehr leicht verschmutzen.
[0003] In der
AT 000089 U1 ist bereits eine verbesserte Bodenführung vorgeschlagen worden, welche aus in Abständen
angeordneten Führungsklötzen besteht, die in eine an der Unterseite der Paneele angeordnete
Führungsschiene eingreifen. Es ragen demnach nur verhältnismäßig kurze Führungsklötze
in den Verkehrsweg, sodass der weitaus größere Bereich der Toröffnung frei ist. Die
Führungsklötze können hierbei an einer am Boden aufliegenden mit diesen verbundene
Leiste befestigt sein, wobei eine derartige Leiste sehr nieder gehalten werden kann,
um den Verkehrsweg möglichst nicht zu beeinträchtigen.
[0004] Die in die Führungsschiene eingreifenden Führungsklötze verhindern ein Aufpressen
des Tors bzw. einzelner Paneele des Torblatts in einer Richtung quer zur Torblattebene,
etwa durch unbefugte Personen. Allerdings ist eine Aufpresssicherung an denjenigen
Stellen nicht notwendiger Weise in ausreichendem Maß gegeben, an denen die Bodenführung
unterbrochen ist. Dies ist bei einer Bodenführung durch Führungsklötze etwa an denjenigen
Stellen der Fall, an denen die Lamellen sich beim Öffnen bzw. Schließen des Tores
aus der Torebene drehen, da die Führungsklötze die Drehbewegung behindern würden.
Auf Grund dieses Umstands ist bei Seitensektionaltoren im geschlossenen Zustand die
letzte Lamelle, vor allem in Bodennähe, leicht aufzudrücken, sodass das Tor an dieser
Stelle nicht nur windanfällig und schwer abzudichten ist, sondern auch unbefugten
Personen über diesen Bereich die Möglichkeit geboten wird in den durch das Tor zu
verschließenden Raum einzubrechen.
[0005] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, bei Seitensektionaltoren der eingangs
genannten Art durch eine einfache bauliche Maßnahme einen wirkungsvollen Einbruchsschutz
zu erhalten und insbesondere eine Sicherung gegen Aufpressen einzelner Paneele des
Sektionaltores zu erreichen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Seitensektionaltor der eingangs genannten Art im
Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Paneel ein Verriegelungsglied
trägt, das bei geschlossenem Tor ein stationäres Gegenglied hintergreift oder in dieses
eintaucht, und mit diesem zur Verriegelung des Paneels quer zur Paneelebene zusammenwirkt.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Verriegelungsglied kann hierbei gezielt im Bereich
von Schwachstellen des Tores eingesetzt werden, um eine Verriegelung des entsprechenden
Paneels quer zur Paneelebene zu erreichen, sodass das Paneel in diesem Bereich nicht
aufgepresst werden kann. Grundsätzlich ist bei Seitensektionaltoren ein Aufpressen
einzelner Paneele bereits durch die Bodenführung verhindert. Wie bereits eingangs
erwähnt, kann die Bodenführung jedoch insbesondere in denjenigen Bereichen, in welchen
die Paneele beim Verschieben des Tores aus der Torebene verschwenkt werden, keine
ausreichende Aufpresssicherung bieten, da die Bodenführung, sofern sie in diesem Bereich
überhaupt vorgesehen ist, in einer Richtung quer zur Paneel- bzw. Torebene ein die
Verschwenkung um eine lotrechte Achse ermöglichendes Spiel zulassen muss. Einen entsprechend
kritischen Bereich stellt in diesem Zusammenhang das bei geschlossenem Tor letzte
Paneel dar, da dieses beim Öffnen des Tores unmittelbar aus der Torebene heraus und
in den Raum hinein verschwenkt wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist daher
vorgesehen, dass das Verriegelungsglied an einer dem Türstock zugewandten Seite des
in der Torebene letzten Paneels angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist das Verriegelungsglied
hierbei in Bodennähe angebracht, um an dieser Schwachstelle des Tores ein Aufpressen
wirkungsvoll zu verhindern.
[0007] Das Verriegelungsglied wird gemäß einer bevorzugten Ausbildung von einem von der
Paneelebene vorragenden Winkel gebildet. Dabei kann das Verriegelungsglied U- oder
L-förmig ausgebildet sein, wobei es bevorzugt einen zur Paneelebene parallelen Schenkel
aufweist, der das Gegenglied bei geschlossenem Tor hintergreift oder in dieses eintaucht.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist das Gegenglied von einem stationären, vorzugsweise
mit der Innenseite eines Türstocks verbundenen Profil mit einer Ausnehmung gebildet,
in welche das Verriegelungsglied bei geschlossenem Tor eintaucht. Eine derartige Ausbildung
ermöglicht eine überaus einfache Montage, wobei lediglich ein Minimum an zusätzlichen
Teilen benötigt wird.
[0009] Um die erfindungsgemäße Aufpresssicherung nach oder beim Schließen des Tores automatisch
zur Wirkung zu bringen, ohne dass gesonderte Bedienungsvorgänge notwendig sind, ist
mit Vorteil vorgesehen, dass das Verriegelungsglied in Verschieberichtung bzw. durch
Verschieben der Paneele in Eingriff mit dem Gegenglied bringbar ist. Diese Ausbildung
hat weiters den Vorteil, dass beim Öffnen des Tores das Verriegelungsglied durch die
Öffnungsbewegung des entsprechenden Paneels selbsttätig außer Eingriff gebracht wird,
sodass eine gesonderte Freigabe des Verriegelungsglieds nicht erforderlich ist. Das
Verriegelungsglied gelangt nach einem kurzen Verschiebeweg bereits außer Eingriff,
sodass weiters auch die Schwenkbewegung des entsprechenden Paneels beim Öffnen nicht
behindert wird.
[0010] Um eine Justierung des Verriegelungsglieds am Paneel zu ermöglichen, ist bevorzugt
vorgesehen, dass das Verriegelungsglied verstellbar am Paneel festgelegt ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Aufpresssicherung kann unabhängig von der jeweils verwendeten
Bodenführung zum Einsatz gelangen. Bevorzugt ist jedoch eine Ausbildung, bei welcher
am unteren Ende des Paneels jeweils ein sich vorzugsweise über die Breite des Paneels
erstreckendes Aufnahmeprofil als Führungsschiene einer Bodenführung ausgebildet ist,
in welche am Boden angebrachte Führungselemente eingreifen können.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine Ansicht eines Seitensektionaltores
vom Inneren des vom Tor verschlossenen Raums, Fig.2 eine vergrößerte Darstellung des
rechten unteren Bereichs des Seitensektionaltores, Fig.3 eine vergrößerte Darstellung
eines Schnitts gemäß der Linie III-III der Fig.2, Fig.4 eine Seitenansicht des linken
unteren Bereichs des Seitensektionaltores und Fig.5 eine perspektivische Ansicht dieses
Bereichs.
[0013] In Fig.1 ist ein Seitensektionaltor 1 dargestellt, das eine in der Wand 2 ausgebildete
Öffnung, beispielsweise eine Garageneinfahrt verschließt. Das Sektionaltor 1 besteht
aus einer Mehrzahl von senkrechten Paneelen 3, die mit Hilfe von Rollwägen 4 in einer
Laufschiene 5 entlang der durch die Laufschiene 5 vorgegebenen Bahn verschiebbar sind.
Die Laufschiene 5 weist hierbei einen ersten geraden Bereich 5' auf, der in einen
gekrümmten Bereich 5" übergeht, der für eine 90°ige Umlenkung der Laufschienenbahn
sorgt. Der an den gekrümmten Abschnitt 5'' anschließende gerade Bereich 5''' ist in
der Abbildung gemäß Fig.1 lediglich als I-förmiger Querschnitt der Laufschiene 5 ersichtlich.
Beim Öffnen des Sektionaltores werden die Paneele 3, welche untereinander jeweils
um eine lotrechte Achse 6 schwenkbar miteinander verbunden sind, in Richtung des Pfeils
7 verschoben, wobei zuerst das in der Figur rechts außen angeordnete Paneel 3 aus
seiner in Fig.1 dargestellten Position beim Verschieben entlang der durch die Laufschiene
vorgegebenen Bahn aus der Torebene herausverschwenkt wird. Um diese Schwenkbewegung
zu erlauben, ist im Bereich des in Fig.1 rechten Randes des letzten Paneels keine
Bodenführung angeordnet, die einem Aufpressen dieses Paneels in einer Richtung quer
zur Torebene entgegenwirken würde.
[0014] Diese Schwachstelle des Sektionaltores ist in der Fig.2 nochmals vergrößert dargestellt
und es ist ersichtlich, dass erfindungsgemäß als Aufpresssicherung ein Verriegelungsglied
8 am Paneel 3 festgelegt ist, dessen Funktionsweise in der Schnittdarstellung gemäß
Fig.3 deutlich wird. Das Verriegelungsglied 8 wird hierbei von einem Winkel gebildet,
dessen zur Torebene paralleler Schenkel in ein Gegenglied 10 eingreift. Das Gegenglied
10 ist hierbei von einem mit der Innenseite der Wand bzw. des Türstocks 2 verbundenen
Profil ausgebildet, das eine Ausnehmung 11 für den Schenkel 9 aufweist. Die Ausbildung
ist hierbei derart getroffen, dass bei einem Schließen des Tores in Richtung des Pfeils
12 der Schenkel 9 des Verriegelungsglieds 8 am Ende der Schließbewegung in die Ausnehmung
11 des Profils 10 eintaucht, sodass der Schenkel 9 mit dem Gegenglied zur Verrieglung
des Paneels quer zur Paneelebene zusammenwirkt. Die Anbringung des Verriegelungsglieds
8 am Paneel 3 erfolgt hierbei in einer Weise, dass Manipulationen von außen nicht
möglich sind. Das Profil 10, welches sich vorzugsweise über die gesamte Länge des
Türstocks erstreckt, sorgt für einen einheitlichen Abschluss, wobei in dem verbleibenden
Spalt zwischen dem Profil 10 und dem Paneel 3 von außen keinerlei Befestigungselemente
erreichbar sind, die in unbefugter Weise gelöst werden könnten. Die Festlegung des
Verriegelungsglieds 8 am Paneel erfolgt mit Hilfe eines Befestigungswinkels 13, der
mit Hilfe von drei Schrauben an der Innenseite des Paneels befestigt ist. Der stirnseitige
Schenkel des Befestigungsblechs 13 weist zwei Langlöcher auf, sodass eine Justierung
des Verriegelungsglieds in Richtung des Doppelpfeils 14 ermöglicht wird.
[0015] In der Seitenansicht gemäß Fig.4 ist ersichtlich, dass am unteren Ende des Paneels
3 ein Aufnahmeprofil 15 festgelegt ist, welches als Führungsschiene einer Bodenführung
dient. In die Führungsschiene 15 greifen am Boden angebrachte Führungsklötze 16 ein.
Die Führungsklötze 16 sind hierbei an einer Bodenleiste 17 angeordnet. Der Führungsschiene
15 sind Dichtungselemente 18 zugeordnet, die bevorzugt als flexible Dichtungselemente,
und insbesondere als Bürstenelemente, ausgebildet sind.
1. Seitensektionaltor mit einem längs einer vorgegebenen Bahn zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verfahrbaren und eine Mehrzahl von um quer zu der vorgegebenen
Bahn verlaufenden Achsen schwenkbar miteinander verbundenen Paneelen aufweisenden
Torblatt und wenigsten einer Schiene zum Führen der Paneele entlang der vorgegebenen
Bahn, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Paneel (3) ein Verriegelungsglied (8) trägt, das bei geschlossenem
Tor (1) ein stationäres Gegenglied (10) hintergreift oder in dieses eintaucht und
mit diesem zur Verriegelung des Paneels (3) quer zur Paneelebene zusammenwirkt, und
dass das Verriegelungsglied (8) in Bodennähe angebracht ist.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied (8) von einem von der Paneelebene vorragenden Winkel gebildet
ist.
3. Sektionaltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied einen zur Paneelebene parallelen Schenkel (9) aufweist, der
das Gegenglied (10) bei geschlossenem Tor hintergreift oder in dieses eintaucht.
4. Sektionaltor nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenglied (10) von einem stationären, vorzugsweise mit der Innenseite eines
Türstocks verbundenen Profil mit einer Ausnehmung (11) gebildet ist, in welche das
Verriegelungsglied (8) bei geschlossenem Tor (1) eintaucht.
5. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied (8) an einer dem Türstock zugewandten Seite des in der Torebene
letzten Paneels (3) angeordnet ist.
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungslied (8) in Verschieberichtung bzw. durch Verschieben der Paneele
(3) in Eingriff mit dem Gegenglied (10) bringbar ist.
7. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied (8) verstellbar am Paneel (3) festgelegt ist.
8. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende der Paneele (3) jeweils ein sich vorzugsweise über die Breite des
Paneels (3) erstreckendes Aufnahmeprofil (15) als Führungsschiene einer Bodenführung
ausgebildet ist, in welche am Boden angebrachte Führungselemente (16) eingreifen können.