(57) Um den Grad der Automatisierung fahrzeugbezogener Vorgänge erhöhen zu können, wird
ein Verfahren vorgeschlagen, wobei fahrzeugseitig eine Kommunikationseinheit umfassend
wenigstens einen Sender, einen Empfänger sowie einen Speicher, genutzt wird, um einen
digitalen Informationsaustausch durchzuführen.
Weiterhin gibt es im Fahrzeug eine Rechnereinheit, die selbständig eine Gegenstelle
sucht und über die Kommunikationseinheit zu dieser Daten abgibt bzw. Daten von dieser
empfangt.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System sowie ein Verfahren zur Automatisierung
fahrzeugbezogener Vorgänge. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens sowie ein System zur Nutzung des Verfahrens.
[0002] Eine Vielzahl fahrzeugbezogener Vorgänge sind im aktuellen Stand der Technik voneinander
unabhängige und nach unterschiedlichen Verfahren arbeitende Vorgänge. Viele Fahrzeuge
weisen ein Navigationsgerät auf, welches üblicherweise mit Daten individueller Aktualität
gespeist wird. Vorgänge wie Tanken, Fahrtenbuch, Parken einschließlich Parkplatzfindung,
Bezahlungsfunktionen und dergleichen sind jeweils von allen anderen Vorgängen unabhängige
und separat organisierte Vorgänge.
[0003] Es besteht zunehmen der Bedarf an einer verbesserten Integration auch derartiger
fahrzeugbezogener Vorgänge in Bezug auf sonstige allgemeine Lebensvorgänge.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein System beziehungsweise ein Verfahren vorzuschlagen, welches eine verbesserte
Integration und Automatisierung fahrzeugbezogener Vorgänge ermöglicht. Darüber hinaus
sollen geeignete Vorrichtungen und Systeme vorgeschlagen werden.
[0005] Zur technischen
Lösung wird ein System mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen.
[0006] Nach dem erfindungsgemäßen System ist dieses für den automatisierten Datenaustausch
beispielsweise zwischen mobilen und stationären Einrichtungen zum Beispiel eines Fahrzeugs
mit seiner Umgebung ausgelegt. In einem Fahrzeug ist erfindungsgemäß eine Rechnereinheit
mit wenigstens einer Kommunikationseinrichtung. Diese Kommunikationseinrichtung dient
dem drahtlosen Datenaustausch mit außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Gegenstellen,
beispielsweise anderen Fahrzeugen, Personen mit mobilen Kommunikationseinrichtungen,
Tankstellen, Vorrichtungen im Bereich des Parkhauses, Points of Sale und dergleichen.
Die Rechnereinheit ist dabei so ausgelegt, dass sie selbstständig Gegenstellen sucht,
beziehungsweise die Anwesenheit und den Typ einer Gegenstelle zu erkennen in der Lage
ist und eine Kommunikationsverbindung herzustellen. Dazu gehört auch, bei Anklopfen
einer Gegenstelle diese zu akzeptieren und die Herstellung einer Kommunikationsverbindung
zu zulassen. In Abhängigkeit des jeweils erkannten Gegenstellentyps können Daten abgegeben
und/oder empfangen werden.
[0007] Die Erfindung umfasst erfindungsgemäße Ansätze, die gegebenenfalls jeder für sich
unabhängig von den anderen genannten erfindungsgemäßen Ansätzen eine eigenständige
Erfindung darstellen können. Diese werden im Folgenden ausgeführt und konkretisiert.
[0008] Grundlage der Erfindung ist eine fahrzeugseitige Kommunikationseinheit. Diese umfasst
wenigstens einen Sender, einen Empfänger sowie einen Speicher. Darüber hinaus ist
die Einheit geeignet, über entsprechende Schnittstellen Informationen akustisch, optisch
oder in sonstiger Weise bereitzustellen, Rechnerprogramme ablaufen zu lassen bzw.
auf diese zu reagieren, Sensoren zu schalten und dergleichen. Die Kommunikationseinheit
ist um eine Rechnereinheit ergänzt beziehungsweise mit einer solchen gekoppelt.
[0009] Das System umfasst entsprechende Kommunikationseinheiten im Bereich der Infrastruktur.
Dabei kann es sich um Tankstellen, Tanksäulen, Parkhäuser, Brücken, Bahnübergänge,
an Straßenzügen positionierte Kommunikationseinheiten und dergleichen handeln. Daraus
entsteht ein Netz aus ortsfesten und mobilen Kommunikationseinheiten. Insbesondere
die mobilen identifizieren sich eindeutig, wodurch das einzelne Fahrzeug individualisiert
wird.
[0010] Dadurch ist es möglich, in dem systemgemäßen Netz Kommunikation zwischen Infrastruktur
und Fahrzeug, aber auch zwischen Fahrzeugen untereinander durchzuführen und Informationen
auszutauschen.
[0011] Gemäß der Erfindung Ist die Kommunikationseinrichtung als drahtlose Verbindungseinheit,
beispielsweise als W-LAN Verbindungseinheit ausgelegt. Der Rechner agiert also wie
jeder sonstige W-LAN fähige Rechner als Netzrechner und ist somit in der Lage, mit
anderen entsprechenden Einheiten in Kommunikationsverbindung zu treten.
[0012] Die Rechnereinheit ist in vorteilhafter Weise mit im Fahrzeug befindlichen Vorrichtungen
verbunden, um mit diesen weiterhin einen Datenaustausch durchzuführen. So kann der
Rechner beispielsweise mit fahrzeugeigenen Dateneinheiten verbunden sein, in dem beispielsweise
Fehlerprotokolle, Zustände und dergleichen aufgenommen und gespeichert werden. Der
Rechner ist beispielsweise mit der fahrzeugeigenen Steuereinheit verbunden, mit der
Alarmanlage, mit dem GPS, mit beliebigen Sensoren in Direktverbindung und dergleichen.
[0013] In vorteilhafter Weise kann die Rechnereinheit eine Bluetooth-Schnittstelle aufweisen.
Diese Schnittstelle ist dann geeignet, mit anderen Geräten zu kommunizieren, einschließlich
von Benutzern mitgeführten Handys, mit Navigationsgeräten, bordeigenen Vorrichtungen
und dergleichen.
[0014] Gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung fragt die Rechnereinheit vor der
Übernahme und/oder der Übergabe von Daten eine Bestätigung ab. Beispielsweise kann
dies dann erfolgen, beziehungsweise vorgesehen sein, wenn dem Benutzer Daten übermittelt
werden sollen. So kann dann abgefragt werden, ob er den Empfang der Daten wünscht.
[0015] Ein weiterer vorteilhafter Vorschlag der Erfindung besteht darin, dass in dem Fahrzeug
Systeminformationen gesammelt, gespeichert, gesendet oder zum Senden aufbereitet werden.
Die Systeminformationen können beispielsweise gemäß einem Vorschlag der Erfindung
von der entsprechenden dafür vorgesehenen bordeigenen Steuereinheit abgegriffen oder
übernommen werden.
[0016] Dabei kann es sich um Informationen über zu niedrigen Ölstand, Luftdruck, Temperatur,
Serviceintervalle oder dergleichen handeln. Diese Informationen können von dem Fahrzeug
an die Infrastruktur, beispielsweise einer Tankstelle abgegeben werden, so dass bei
Einfahrt des Fahrzeuges in die Tankstelle dort bereits bekannt ist, dass dieses Kfz
beispielsweise Öl benötigt. Über die Infrastruktur oder aber auch an dafür vorgesehene
Kommunikationsstellen kann die Information auch an den Fahrzeughersteller oder dessen
Serviceorganisationen weitergeleitet werden.
[0017] Die Infrastruktur kann im Bereich eines POS (Point of Sale) oder anderen auch oben
genannten Stellen wie Parkanlagen, öffentlichen Einrichtungen oder dergleichen vorgesehen
sein.
[0018] Ein solches System kann erfindungsgemäß für die Abwicklung fahrzeugbezogener Vorgänge
mit hohem Automatisierungsgrad genutzt werden.
[0019] Im Folgenden werden verschiedene einzelne Erfindungen und erfindungsgemäße Ansätze
für den Einsatz des Verfahrens ausgeführt.
• Bezahlmöglichkeit
[0020]
- an der Zapfsäule
- an der Ausfahrt des Parkhauses/-platzes
- Unterthemen:
• Loyality, Bonus-Cards
Beschreibung:
[0021]
- Kartendaten (Bezahlmedien) werden im Fahrzeug hinterlegt.
- Kunde kann im Fahrzeug auswählen, mit welchem Bezahlmedium und welchem Bonussystem
er arbeiten möchte.
- Kunde kann Bezahlvorgang durch Bedienelemente aus dem Fahrzeug durchführen.
• Diebstahlsicherung für gestohlene Fahrzeuge
[0022]
- keine Abgabe von Fahrzeugkraftstoffen an der Zapfsäule
- keine Öffnung der Ausfahrt (oder Einfahrt) im Parkhaus/-platz
- Weiterleitung an das Alarmmanagement System bei Erkennung gestohlener Fahrzeuge
Beschreibung:
[0023]
- Jedes Fahrzeug muss über eine eindeutige Nummer identifizierbar sein (Bsp. Fahrgestellnr.)
- Diese Information muss elektronisch lesbar sein (W-LAN, Bluetooth...)
- Die Information wird an der Tankstelle oder im Parkhaus/-platz elektronisch erkannt
und führt zu den oben genannten Effekten.
• Identifikation von Firmenfahrzeugen
[0024]
- Permanente Kontrolle während der Betankung
- Schutz vor Missbrauch
Beschreibung:
[0025]
- Die Fahrzeug ID muss an der Tankstelle hinterlegt sein, und die erlaubten Produkte
werden anhand der erkannten ID freigeschaltet. Alternativ kann die Fahrzeug ID auch
online von externen Datenquellen abgerufen werden.
- Es wird sichergestellt, dass ausschließlich das Fahrzeug betankt wird.
- Alternativ können alle bezahlten Produkte und Fahrzeug ID's dem Rechnungsempfänger
übermittelt werden, und dieser kann entscheiden, was davon Firmenkosten waren
• Schutz vor Falschtankung
[0026]
- Sperrung nicht erlaubter Produkte
- optional optische Signalisierung des benötigten Produktes
Beschreibung:
[0027]
- Zusätzlich zu der ID wird die Kraftstoffart übermittelt, so dass die oben genannten
Effekte eintreten
- Navigation im Parkhaus
- Karte des Parkhaus-/-piatzlayouts wird bei der Einfahrt ins Navigationssystem übertragen
- Freie Parkbereiche werden im Fahrzeug angezeigt
- Koordinaten beziehungsweise Parkplatznummer, auf dem das Fahrzeug geparkt wurde, werden
beim Verlassen des Fahrzeuges auf eine mobile Kommunikationseinrichtung, beispielsweise
ein PDA des Fahrers, übertragen
- Download von Produkten ins Fahrzeug
- Updates des Kartenmaterials für Navigationssysteme
- Downloads von MP3-Musik (Beispiel Musicload)
- Download und Einspielen von Werbung ins Fahrzeug.
- automatischer Fahrtenbuch-Eintrag
- Tankbelege (Ort, Uhrzeit, Menge, Preis)
- Parkhausbelege (Ort, Einfahrt- und Ausfahrtzeit, Preis)
- Nutzung der Car-To-Car Kommunikation
- Verbreitung der Kraftstoffpreise:
- Preise werden beim Tanken an das KFZ übermittelt
- Im Straßenverkehr von KFZ zu KFZ weitergegeben.
- Verbreitung freier Parkhäuser/ Flächen
- Parkplatzbelegung wird bei der Ausfahrt an das KFZ übermittelt
- Im Straßenverkehr von KFZ zu KFZ weitergegeben.
[0028] Im Einzelnen stellen die obigen Ausführungen einzelne Erfindungen oder einzelne erfindungsgemäße
Ansätze dar, die jeweils unabhängig für sich und damit auch in beliebigen Kombinationen
realisierbar und umsetzbar sind.
[0029] Beispielsweise kann an der fahrzeugseitigen Kommunikationseinheit jede Information
hinterlegt sein, die erforderlich ist, um einen automatischen Bezahlvorgang durchzuführen.
Dabei kann es sich beispielsweise um Kartendaten und dergleichen handeln. Auch können
sämtliche Zusatzinformationen gespeichert sein, die beispielsweise Bonussysteme, Zahlklassen
und dergleichen identifizieren. Über die Kommunikationsschnittstelle kann man beispielsweise
eine Zahlung an einer Tankzapfsäule, einer Tankstelle, einem Warenautomaten, einer
Parkhausausfahrt einem Parkhaus oder dergleichen freigegeben werden.
[0030] Die angeführten Anwendungen sind nur beispielhaft und dienen zur Erläuterung. In
Bezug auf das erfindungsgemäße System sind diese Beispiele nicht beschränkend.
1. System zum automatisierten Datenaustausch mit Fahrzeugen, wobei in einem Fahrzeug
eine Rechnereinheit mit wenigstens einer Kommunikationseinrichtung zum drahtlosen
Datenaustausch mit außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Gegenstellen angeordnet ist,
welche Rechnereinheit ausgelegt ist, selbstständig eine Gegenstelle zu suchen bzw.
die Anwesenheit und den Typ der Gegenstelle zu erkennen und eine Kommunikationsverbindung
herzustellen, in Abhängigkeit des erkannten Gegenstellentyps Daten abzugeben und/oder
zu empfangen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinrichtung eine W-LAN Verbindungseinheit ist.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit mit im Fahrzeug befindlichen Vorrichtungen im Rahmen einer Kommunikationsverbindung
zum Zwecke eines Datenaustausches verbunden ist.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit eine Bluetooth Schnittstelle aufweist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit vor der Übernahme und/oder der Übergabe von Daten eine Bestätigung
abfragt.