[0001] Die Erfindung betrifft ein Küchenmöbel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Es ist bekannt, dass die Höhe der Arbeitsflächen in einer Küche im Hinblick auf die
Bequemlichkeit der Benutzung kritisch ist. Ein Problem dabei ist die Tatsache, dass
die optimale Höhe einer Arbeitsfläche nicht nur von der Art der durchzuführenden Tätigkeit
abhängt, sondern auch von der Größe der Person, die an dieser Arbeitsfläche tätig
ist. Zusätzlich dazu werden aus Gründen der Platzersparnis sehr häufig Arbeitsflächen
nicht nur zur Verrichtung von Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Zubereitung von
Speisen verwendet, sondern auch dazu, Mahlzeiten einzunehmen. Auch in diesem Zusammenhang
tritt das oben beschriebene Problem auf, so dass jede fixe Höhe einer Arbeitsfläche
nur einen Kompromiss darstellen kann, der im Einzelfall jedoch suboptimal ist.
[0003] Aus der
EP 1 138 224 A ist eine Arbeitsplatte für eine Küche bekannt, die einen höhenverstellbaren Abschnitt
aufweist. Auf diese Weise ist es möglich, einzelne Tätigkeiten, die auf einer höheren
Arbeitsfläche begünstigt ausführbar sind, unter optimalen Bedingungen auszuführen.
Die vorbekannte Lösung ist jedoch nur für Tätigkeiten geeignet, die sich auf beschränktem
Raum ausführen lassen. Insbesondere ist es nicht möglich, die Einnahme von Mahlzeiten
so zu gestalten, dass eine optimale Höhe der Tischfläche gewährleistet ist.
[0004] Aus der
US 6,213,575 B ist eine Kücheninsel bekannt, die insgesamt höhenverstellbar ausgebildet ist. Auf
der Rückseite eines Geräteträgers ist eine gegenüber diesem höhenverstellbare Platte
vorgesehen, die je nach Stellung mehr oder weniger stark unter die Hauptplatte absenkbar
ist. Diese zusätzliche Platte kann zum Abstellen von Nahrungsmitteln oder zur Einnahme
kleiner Mahlzeiten verwendet werden. Durch die Notwendigkeit der Höhenverstellbarkeit
des Gesamtmöbels ist der Aufbau relativ komplex und darüber hinaus ist die Funktionalität
eingeschränkt, da weder eine durchgehende Arbeitsfläche noch eine hochliegende Arbeitsfläche
ohne weiteres hergestellt werden kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Lösung anzugeben, die auf engstem Raum eine vielseitige Verwendbarkeit gewährleistet
und dennoch sowohl für die Durchführung von Arbeiten als auch für die Einnahme von
Mahlzeiten optimale Bedingungen bietet.
[0006] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] Wesentlich an der Erfindung ist einerseits, dass durch die erweiterte Vestellbarkeit
die Nutzungsmöglicfhkeiten stark verbessert werden und andererseits, dass die beiden
Arbeitsplatten in bevorzugter Weise eine Insel oder eine Halbinsel bilden können,
das heißt, dass die erste Arbeitsfläche in üblicher Weise von vorne zugänglich ist,
wobei jedoch die zweite Arbeitsfläche nicht nur über die erste Arbeitsfläche hinweg
zugänglich ist, sondern auch und vor allem über ihre eigene Arbeitskante auf der gegenüberliegenden
Seite einem Zugriff zur Verfügung steht. In der ersten Arbeitsfläche ist wie oben
ausgeführt, ein Arbeitsgerät vorgesehen, wobei es sich dabei um eine Kochfläche, eine
Spüle oder dergleichen handeln kann.
[0008] Die zweite Arbeitsfläche ist von ihrer Bestimmung her multifunktionell, das heißt
sie dient einerseits als Erweiterung der ersten Arbeitsfläche, andererseits als separate
Arbeitsfläche und noch andererseits als Tischplatte für die Einnahme von Mahlzeiten.
Die Arbeitsplatten können bei Bedarf auch geteilt werden und sind in ihrer Geometrie
an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar.
[0009] Durch die in bevorzugter Weise vogesehene Zugänglichkeit der beiden Arbeitsflächen
von mehreren Seiten wird die multifunktionale Nutzbarkeit begünstigt so dass sehr
kompakte Grundrisse darstellbar sind.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung sieht vor,
dass die erste Arbeitsplatte im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und dass die
Vorderkante der ersten Arbeitsplatte, die Hinterkante der ersten Arbeitsplatte und
die Arbeitskante der zweiten Arbeitsplatte parallel zueinander sind. Dadurch kann
eine besonders einfache und formschöne Gestaltung erreicht werden.
[0011] Eine besonders hohe Funktionalität im Sinne vielfältiger Anpassungsmöglichkeiten
kann dadurch erreicht werden, dass die zweite Arbeitsplatte sowohl unter die Höhe
der ersten Arbeitsplatte abgesenkt werden kann als auch über die Höhe der ersten Arbeitsplatte
angehoben werden kann. Besonders günstig ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Bereich
unterhalb der Arbeitskante der zweiten Arbeitsplatte frei zugänglich ist.
[0012] Um den Fußraum unterhalb der zweiten Arbeitsplatte möglichst wenig zu beschränken
ist es von besonderem Vorteil, wenn die zweite Arbeitsplatte einen Mechanismus zur
Höhenverstellung aufweist, der unmittelbar an einem Kästchen angebaut ist, das unterhalb
der ersten Arbeitsplatte angeordnet ist.
[0013] Eine besonders bequeme Handhabung kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass
die zweite Arbeitsplatte einen Motor aufweist, der zur Höhenverstellung ausgebildet
ist.
[0014] Eine besonders formschöne Lösung sieht vor, dass die erste Arbeitsplatte eine erste
Seitenkante aufweist und die zweite Arbeitsplatte eine zweite Seitenkante aufweist,
und dass die erste und die zweite Seitenkante in einer Linie liegen.
[0015] In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Küchenmöbel in einer Draufsicht;
- Fig. 2
- das Küchenmöbel von Fig. 1 in einer axonometrischen Ansicht;
- Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5
- axonometrische Ansichten eines Küchenmöbel in verschiedenen Stellungen ; und
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer axonometrische Ansicht.
[0016] Das Küchenmöbel, das in Fig. 1 dargestellt ist, weist eine erste Arbeitsplatte 1
und eine zweite Arbeitsplatte 2 auf. In der ersten Arbeitsplatte 1 sind Küchengeräte
in der Form einer Kochplatte 3 und eine Spüle 4 angeordnet. Die erste Arbeitsplatte
1 besitzt eine Vorderkante 5 und eine Hinterkante 6, wobei die Küchengeräte 3, 4 in
der Regel von der Vorderkante 5 aus bedient werden.
[0017] Direkt im Bereich der Hinterkante 6 ist an die erste Arbeitsplatte 1 die zweite Arbeitsplatte
2 angebaut. Die zweite Arbeitsplatte 2 ist auf einem Standfuß 7 höhenverstellbar befestigt.
Die zweite Arbeitsplatte 2 ist primär über ihre Arbeitskante 13 zugänglich, die sich
gegenüber der ersten Arbeitsplatte 1 parallel zur Vorderkante 5 erstreckt.
[0018] Die in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Lösung ist in der Form einer Halbinsel
ausgebildet, das heißt, dass die Arbeitsplatten 1, 2 mit einer Seitenkante 9a bzw
9b an einer Gebäudewand 8 anliegen. Die gegenüberliegende Seitenkante 10a bzw. 10b
steht frei. Unter der ersten Arbeitsplatte 1 sind in bekannter Weise Kästchen 11 vorgesehen,
deren nicht dargestellte Türen und Laden unterhalb der Vorderkante 5 angeordnet sind
beziehungsweise sich in diese Richtung öffnen. Über den Arbeitsplatten 1, 2 ist eine
Dunstabzugshaube oder Esse 12 vorgesehen.
[0019] In den Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 ist ein erfindungsgemäßes Küchenmöbel in verschiedenen
Stellungen dargestellt. Fig. 3 zeigt eine Stellung, in der die beiden Arbeitsplatten
1, 2 in gleicher Höhe angeordnet sind. In der Stellung, die in Fig. 4 gezeigt ist,
ist der zweite Arbeitsplatte 2 auf eine Höhe von etwa 120 cm angehoben, um beispielsweise
als Stehpult zu dienen. Die Stellung von Fig. 5 mit einer abgesenkten zweiten Arbeitsplatte
2 dient beispielsweise zur Einnahme von Mahlzeiten bei einer Tischhöhe von etwa 70
cm.
[0020] Fig. 6 zeigt eine alternative Lösung, die in der Form einer Kochinsel ausgebildet
ist, das heißt dass die Arbeitsplatten 1, 2 allseitig zugänglich sind.
[0021] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, auf engstem Raum eine vielseitige Nutzung
bei hoher Ergonomie zu erreichen.
1. Küchenmöbel mit einer ersten Arbeitsplatte (1), in der vorzugsweise mindestens ein
Küchengerät (3, 4) angeordnet ist, die eine Vorderkante (5), über die das Küchengerät
(3, 4) zugänglich ist, und eine Hinterkante (6) aufweist und mit mindestens einer
zweiten Arbeitsplatte (2), die gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) höhenverstellbar
ist, und die gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) eine zugängliche Arbeitskante
(13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) an die erste Arbeitsplatte (1) anschließt und dass die
zweite Arbeitsplatte (2) sowohl unter die Höhe der ersten Arbeitsplatte (1) abgesenkt
werden kann als auch über die Höhe der ersten Arbeitsplatte (1) angehoben werden kann.
2. Küchenmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) an die gesamte Hinterkante (6) der ersten Arbeitsplatte
(1) anschließt.
3. Küchenmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arbeitsplatte (1) im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und dass die
Vorderkante (5) der ersten Arbeitsplatte (1), die Hinterkante (6) der ersten Arbeitsplatte
(1) und die Arbeitskante (13) der zweiten Arbeitsplatte (2) parallel zueinander sind.
4. Küchenmöbel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich unterhalb der Arbeitskante (13) der zweiten Arbeitsplatte (2) frei zugänglich
ist.
5. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) einen Mechanismus zur Höhenverstellung aufweist, der
unmittelbar an einem Kästchen (11) angebaut ist, das unterhalb der ersten Arbeitsplatte
(1) angeordnet ist.
6. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) einen Motor aufweist, der zur Höhenverstellung ausgebildet
ist.
7. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arbeitsplatte (1) eine erste Seitenkante aufweist und die zweite Arbeitsplatte
(2) eine zweite Seitenkante aufweist, und dass die erste und die zweite Seitenkante
in einer Linie liegen.