(19)
(11) EP 1 935 283 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2008  Patentblatt  2008/26

(21) Anmeldenummer: 07123547.7

(22) Anmeldetag:  19.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 9/00(2006.01)
A47B 51/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 22.12.2006 AT 21402006

(71) Anmelder: Resch, Richard
5600 St. Johann (AT)

(72) Erfinder:
  • Resch, Richard
    5600 St. Johann (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael 
Patentanwalt Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) Küchenmöbel


(57) Die Erfindung betrifft ein Küchenmöbel mit einer ersten Arbeitsplatte (1), in der mindestens ein Küchengerät (3, 4) angeordnet ist, die eine Vorderkante (5), über die das Küchengerät (3, 4) zugänglich ist, und eine Hinterkante (6) aufweist und mit mindestens einer zweiten Arbeitsplatte (2), die gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) höhenverstellbar ist. Eine besonders funktionelle Lösung wir dadurch erreicht, dass die zweite Arbeitsplatte (2) an die Hinterkante (6) der ersten Arbeitsplatte (1) anschließt und gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) eine zugängliche Arbeitskante (13) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Küchenmöbel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

[0002] Es ist bekannt, dass die Höhe der Arbeitsflächen in einer Küche im Hinblick auf die Bequemlichkeit der Benutzung kritisch ist. Ein Problem dabei ist die Tatsache, dass die optimale Höhe einer Arbeitsfläche nicht nur von der Art der durchzuführenden Tätigkeit abhängt, sondern auch von der Größe der Person, die an dieser Arbeitsfläche tätig ist. Zusätzlich dazu werden aus Gründen der Platzersparnis sehr häufig Arbeitsflächen nicht nur zur Verrichtung von Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Zubereitung von Speisen verwendet, sondern auch dazu, Mahlzeiten einzunehmen. Auch in diesem Zusammenhang tritt das oben beschriebene Problem auf, so dass jede fixe Höhe einer Arbeitsfläche nur einen Kompromiss darstellen kann, der im Einzelfall jedoch suboptimal ist.

[0003] Aus der EP 1 138 224 A ist eine Arbeitsplatte für eine Küche bekannt, die einen höhenverstellbaren Abschnitt aufweist. Auf diese Weise ist es möglich, einzelne Tätigkeiten, die auf einer höheren Arbeitsfläche begünstigt ausführbar sind, unter optimalen Bedingungen auszuführen. Die vorbekannte Lösung ist jedoch nur für Tätigkeiten geeignet, die sich auf beschränktem Raum ausführen lassen. Insbesondere ist es nicht möglich, die Einnahme von Mahlzeiten so zu gestalten, dass eine optimale Höhe der Tischfläche gewährleistet ist.

[0004] Aus der US 6,213,575 B ist eine Kücheninsel bekannt, die insgesamt höhenverstellbar ausgebildet ist. Auf der Rückseite eines Geräteträgers ist eine gegenüber diesem höhenverstellbare Platte vorgesehen, die je nach Stellung mehr oder weniger stark unter die Hauptplatte absenkbar ist. Diese zusätzliche Platte kann zum Abstellen von Nahrungsmitteln oder zur Einnahme kleiner Mahlzeiten verwendet werden. Durch die Notwendigkeit der Höhenverstellbarkeit des Gesamtmöbels ist der Aufbau relativ komplex und darüber hinaus ist die Funktionalität eingeschränkt, da weder eine durchgehende Arbeitsfläche noch eine hochliegende Arbeitsfläche ohne weiteres hergestellt werden kann.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Lösung anzugeben, die auf engstem Raum eine vielseitige Verwendbarkeit gewährleistet und dennoch sowohl für die Durchführung von Arbeiten als auch für die Einnahme von Mahlzeiten optimale Bedingungen bietet.

[0006] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.

[0007] Wesentlich an der Erfindung ist einerseits, dass durch die erweiterte Vestellbarkeit die Nutzungsmöglicfhkeiten stark verbessert werden und andererseits, dass die beiden Arbeitsplatten in bevorzugter Weise eine Insel oder eine Halbinsel bilden können, das heißt, dass die erste Arbeitsfläche in üblicher Weise von vorne zugänglich ist, wobei jedoch die zweite Arbeitsfläche nicht nur über die erste Arbeitsfläche hinweg zugänglich ist, sondern auch und vor allem über ihre eigene Arbeitskante auf der gegenüberliegenden Seite einem Zugriff zur Verfügung steht. In der ersten Arbeitsfläche ist wie oben ausgeführt, ein Arbeitsgerät vorgesehen, wobei es sich dabei um eine Kochfläche, eine Spüle oder dergleichen handeln kann.

[0008] Die zweite Arbeitsfläche ist von ihrer Bestimmung her multifunktionell, das heißt sie dient einerseits als Erweiterung der ersten Arbeitsfläche, andererseits als separate Arbeitsfläche und noch andererseits als Tischplatte für die Einnahme von Mahlzeiten. Die Arbeitsplatten können bei Bedarf auch geteilt werden und sind in ihrer Geometrie an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar.

[0009] Durch die in bevorzugter Weise vogesehene Zugänglichkeit der beiden Arbeitsflächen von mehreren Seiten wird die multifunktionale Nutzbarkeit begünstigt so dass sehr kompakte Grundrisse darstellbar sind.

[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die erste Arbeitsplatte im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und dass die Vorderkante der ersten Arbeitsplatte, die Hinterkante der ersten Arbeitsplatte und die Arbeitskante der zweiten Arbeitsplatte parallel zueinander sind. Dadurch kann eine besonders einfache und formschöne Gestaltung erreicht werden.

[0011] Eine besonders hohe Funktionalität im Sinne vielfältiger Anpassungsmöglichkeiten kann dadurch erreicht werden, dass die zweite Arbeitsplatte sowohl unter die Höhe der ersten Arbeitsplatte abgesenkt werden kann als auch über die Höhe der ersten Arbeitsplatte angehoben werden kann. Besonders günstig ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Bereich unterhalb der Arbeitskante der zweiten Arbeitsplatte frei zugänglich ist.

[0012] Um den Fußraum unterhalb der zweiten Arbeitsplatte möglichst wenig zu beschränken ist es von besonderem Vorteil, wenn die zweite Arbeitsplatte einen Mechanismus zur Höhenverstellung aufweist, der unmittelbar an einem Kästchen angebaut ist, das unterhalb der ersten Arbeitsplatte angeordnet ist.

[0013] Eine besonders bequeme Handhabung kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die zweite Arbeitsplatte einen Motor aufweist, der zur Höhenverstellung ausgebildet ist.

[0014] Eine besonders formschöne Lösung sieht vor, dass die erste Arbeitsplatte eine erste Seitenkante aufweist und die zweite Arbeitsplatte eine zweite Seitenkante aufweist, und dass die erste und die zweite Seitenkante in einer Linie liegen.

[0015] In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Küchenmöbel in einer Draufsicht;
Fig. 2
das Küchenmöbel von Fig. 1 in einer axonometrischen Ansicht;
Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5
axonometrische Ansichten eines Küchenmöbel in verschiedenen Stellungen ; und
Fig. 6
eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer axonometrische Ansicht.


[0016] Das Küchenmöbel, das in Fig. 1 dargestellt ist, weist eine erste Arbeitsplatte 1 und eine zweite Arbeitsplatte 2 auf. In der ersten Arbeitsplatte 1 sind Küchengeräte in der Form einer Kochplatte 3 und eine Spüle 4 angeordnet. Die erste Arbeitsplatte 1 besitzt eine Vorderkante 5 und eine Hinterkante 6, wobei die Küchengeräte 3, 4 in der Regel von der Vorderkante 5 aus bedient werden.

[0017] Direkt im Bereich der Hinterkante 6 ist an die erste Arbeitsplatte 1 die zweite Arbeitsplatte 2 angebaut. Die zweite Arbeitsplatte 2 ist auf einem Standfuß 7 höhenverstellbar befestigt. Die zweite Arbeitsplatte 2 ist primär über ihre Arbeitskante 13 zugänglich, die sich gegenüber der ersten Arbeitsplatte 1 parallel zur Vorderkante 5 erstreckt.

[0018] Die in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Lösung ist in der Form einer Halbinsel ausgebildet, das heißt, dass die Arbeitsplatten 1, 2 mit einer Seitenkante 9a bzw 9b an einer Gebäudewand 8 anliegen. Die gegenüberliegende Seitenkante 10a bzw. 10b steht frei. Unter der ersten Arbeitsplatte 1 sind in bekannter Weise Kästchen 11 vorgesehen, deren nicht dargestellte Türen und Laden unterhalb der Vorderkante 5 angeordnet sind beziehungsweise sich in diese Richtung öffnen. Über den Arbeitsplatten 1, 2 ist eine Dunstabzugshaube oder Esse 12 vorgesehen.

[0019] In den Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 ist ein erfindungsgemäßes Küchenmöbel in verschiedenen Stellungen dargestellt. Fig. 3 zeigt eine Stellung, in der die beiden Arbeitsplatten 1, 2 in gleicher Höhe angeordnet sind. In der Stellung, die in Fig. 4 gezeigt ist, ist der zweite Arbeitsplatte 2 auf eine Höhe von etwa 120 cm angehoben, um beispielsweise als Stehpult zu dienen. Die Stellung von Fig. 5 mit einer abgesenkten zweiten Arbeitsplatte 2 dient beispielsweise zur Einnahme von Mahlzeiten bei einer Tischhöhe von etwa 70 cm.

[0020] Fig. 6 zeigt eine alternative Lösung, die in der Form einer Kochinsel ausgebildet ist, das heißt dass die Arbeitsplatten 1, 2 allseitig zugänglich sind.

[0021] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, auf engstem Raum eine vielseitige Nutzung bei hoher Ergonomie zu erreichen.


Ansprüche

1. Küchenmöbel mit einer ersten Arbeitsplatte (1), in der vorzugsweise mindestens ein Küchengerät (3, 4) angeordnet ist, die eine Vorderkante (5), über die das Küchengerät (3, 4) zugänglich ist, und eine Hinterkante (6) aufweist und mit mindestens einer zweiten Arbeitsplatte (2), die gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) höhenverstellbar ist, und die gegenüber der ersten Arbeitsplatte (1) eine zugängliche Arbeitskante (13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) an die erste Arbeitsplatte (1) anschließt und dass die zweite Arbeitsplatte (2) sowohl unter die Höhe der ersten Arbeitsplatte (1) abgesenkt werden kann als auch über die Höhe der ersten Arbeitsplatte (1) angehoben werden kann.
 
2. Küchenmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) an die gesamte Hinterkante (6) der ersten Arbeitsplatte (1) anschließt.
 
3. Küchenmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arbeitsplatte (1) im Wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und dass die Vorderkante (5) der ersten Arbeitsplatte (1), die Hinterkante (6) der ersten Arbeitsplatte (1) und die Arbeitskante (13) der zweiten Arbeitsplatte (2) parallel zueinander sind.
 
4. Küchenmöbel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich unterhalb der Arbeitskante (13) der zweiten Arbeitsplatte (2) frei zugänglich ist.
 
5. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) einen Mechanismus zur Höhenverstellung aufweist, der unmittelbar an einem Kästchen (11) angebaut ist, das unterhalb der ersten Arbeitsplatte (1) angeordnet ist.
 
6. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Arbeitsplatte (2) einen Motor aufweist, der zur Höhenverstellung ausgebildet ist.
 
7. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Arbeitsplatte (1) eine erste Seitenkante aufweist und die zweite Arbeitsplatte (2) eine zweite Seitenkante aufweist, und dass die erste und die zweite Seitenkante in einer Linie liegen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente