[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlscheibe zur Kühlung von Schleifwerkzeugen, ein Schleifsystem
sowie ein Schleifwerkzeug mit den Merkmalen der Oberbegriffe der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Bei der Arbeit mit rotierenden und insbesondere maschinengetriebenen Schleifwerkzeugen
tritt aufgrund der oft hohen Drehgeschwindigkeiten sowie des ausgeübten Anpressdruckes
eine beträchtliche Erwärmung an der Kontaktfläche zwischen der Schleiffläche und dem
bearbeiteten Material auf. Dies stellt sich als nachteilig heraus, da hierdurch sowohl
die Schleiffläche selbst, der Träger der Schleiffläche als auch das bearbeitete Material
beschädigt werden können.
[0003] Es wurden bereits mehrere Schleifwerkzeuge vorgeschlagen, die diesem Problem Abhilfe
verschaffen und insbesondere das Schleifwerkzeug kühlen sollen. Einerseits wird in
DE 103 61 895 A1,
DE 197 38 394 A1 oder
WO 2005/023490 A1 eine Kühlung durch Zuführung eines Kühlmediums erreicht. Dies erfordert jedoch aufwändige
und wartungsintensive Vorrichtungen zur Zuführung dieses Kühlmediums und ist daher
in der Praxis häufig umständlich.
[0004] Andererseits wurde vorgeschlagen, dem Schleifwerkzeug mittels Luftlöchern und/oder
-kanälen die umgebende Luft zuzuführen, um so eine Kühlung zu erreichen. Dabei ist
die Schleiffläche perforiert, wie etwa in
DE 2 145 714 A; die Schleiffläche wird von Kanälen durchzogen, wie beispielsweise in
DE 197 04 746 A1; oder der gesamte Schleifkörper ist von Kanälen durchdrungen wie in
FR 2 704 473 A3. Diese Schleifwerkzeuge haben allesamt den Nachteil, dass die Herstellung aufwändiger
ist, sich die nutzbare Schleiffläche verkleinert und es durch das abgetragene Material
zu einer Verstopfung der Öffnungen in der Schleiffläche kommen kann. Darüber hinaus
kann es angebracht sein, nur in gewissen Arbeitsschritten zu kühlen oder in einer
Reihe von Arbeitsschritten mit jeweils verschiedenen Wirkungsgraden zu kühlen. Eine
solche Funktion ist bei den oben zitierten Schleifwerkzeugen vom Prinzip her ausgeschlossen.
[0005] In
EP 874 717 B1 wird eine kreisförmige Trägerplatte für Schleifscheiben dargestellt, wobei die Trägerplatte
sowohl eine Befestigungsöffnung als auch Aussparungen enthält, durch die der Benutzer
auf die zu schleifende Fläche blicken kann. Die Platte kann darüber hinaus an der
Auflagenfläche für Schleifscheiben mit Kanälen versehen sein, die zur Luftzirkulierung
im Raum zwischen Trägerplatte und Schleifscheibe ausgelegt sind. Diese Trägerplatte
weist jedoch den Nachteil auf, dass sie nur mit grösserem Aufwand am Antrieb zu montieren
ist, da hierfür eine separate, verlierbare Mutter erforderlich ist.
[0006] Als besonders günstig für bestimmte Anwendungen, etwa beim flächigen Abtragschleifen
von Stahl, Inox oder anderen Nichteisenmetallen, hat sich der Einsatz von Schleifwerkzeugen
bewährt, deren Tragkörper aus Vulkanfiber besteht. Um die Temperatur an der Schleiffläche
während eines kontinuierlichen Schleifvorgangs möglichst lange niedrig zu halten,
wird die Schichtdicke dieses Materials möglichst hoch gewählt, damit sie über eine
ausreichende Wärmekapazität verfügt. Übliche Dicken liegen im Bereich von 0,65 mm
bis 0,84 mm. Das Erfordernis nach solchen Dicken ist allerdings mit recht hohen Materialkosten
verbunden.
[0007] Schliesslich ist es bei herkömmlichen Vulkanfiber-Schleifscheiben zur Verwendung
beim gekühlten Schleifen harter Oberflächen nötig, die Scheibe mit einer Sicherungsmutter
oder ähnlichen Mitteln am Antrieb zu befestigen, wie es etwa in
DE 44 30 229 A1 dargestellt ist. Dies erfordert eine zentrale Durchbohrung der Schleifscheibe, was
ebenfalls zu einer unvorteilhaften Verkleinerung der nutzbaren Schleiffläche und höheren
Herstellungskosten führt.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu beseitigen. Insbesondere soll eine Vorrichtung zur Kühlung eines Schleifwerkzeugs
bereitgestellt werden, welche universell einsetzbar ist und welche Öffnungen, Kanäle
oder dergleichen in der nutzbaren Schleiffläche des Schleifwerkzeugs vermeidet.
[0009] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einer Kühlscheibe zur Kühlung von Schleifwerkzeugen,
einem Schleifsystem sowie einem Schleifwerkzeug mit den Merkmalen der kennzeichnenden
Teile der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0010] Die erfindungsgemässe Kühlscheibe zur Kühlung von Schleifwerkzeugen weist mindestens
eine Befestigungsöffnung sowie eine einem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite und eine
einem Schleifwerkzeug abwendbare Seite auf. Die erfindungsgemässe Kühlscheibe besitzt
weiterhin eine erste Kontaktfläche, die derart ausgebildet ist, dass sie mit einer
Gegenfläche eines Halteelements eines Schleifwerkzeugs in Kontakt bringbar ist, und
eine zweite Kontaktfläche, die derart ausgebildet ist, dass sie mit einer Gegenfläche
einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug in Kontakt bringbar ist.
[0011] Die oben genannten Merkmale ermöglichen es, die Kühlscheibe zwischen der Aufnahme
und dem Halteelement eines Schleifwerkzeugs einzuklemmen. Die Kühlscheibe kann dabei
optional eingesetzt werden, da die Aufnahme auch direkt mit dem Schleifwerkzeug verbindbar
ist. Weiterhin ist es denkbar, einen Satz verschiedener Kühlscheiben bereitzustellen,
die je nach Bedarf zu verwenden sind. Ausserdem ist es denkbar, ein und dieselbe Kühlscheibe
für eine Vielzahl von verschiedenen Schleifwerkzeugen zu verwenden, die jeweils gleiche
Halteelemente aufweisen.
[0012] Mit Schleifwerkzeugen werden hier wie im Folgenden sämtliche mit einer Schleiffläche
versehenen Werkzeuge bezeichnet, die insbesondere rotierbar sind und insbesondere
von einer Maschine antreibbar sind. Insbesondere kann es sich also um Schleifscheiben
handeln. Bevorzugt sind dabei Schleifscheiben, deren Schleiffläche sich auf einer
Flachseite der Schleifscheibe befindet. Eine solche Schleiffläche ist derart ausgebildet,
dass sie zur Bearbeitung von Oberflächen geeignet sind, insbesondere zum Abtragen
von Material und/oder zum Polieren.
[0013] Die Befestigungsöffnung durchdringt die Kühlscheibe von der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren
zu der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite. Dank dieser Befestigungsöffnung kann
die Kühlscheibe zusammen mit einem Schleifwerkzeug an einen rotierenden Antrieb angeschlossen
werden.
[0014] Mit dem Halteelement kann der Tragkörper des Schleifwerkzeugs in einer Aufnahme für
ein Schleifwerkzeug befestigt werden.
[0015] Besonders günstig ist es, wenn die Kühlscheibe gleichzeitig mittels der ersten Kontaktfläche
mit dem Halteelement eines Schleifwerkzeugs und mittels der zweiten Kontaktfläche
mit der Aufnahme für ein Schleifwerkzeug verbindbar ist.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die erfindungsgemässe Kühlscheibe mindestens
eine die Kühlscheibe durchdringende Lüftungsöffnung. Bevorzugt erstreckt sich diese
mindestens eine Lüftungsöffnung von der dem Schleifwerkzeug abwendbare Seite zu der
dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite.
[0017] Diese mindestens eine Lüftungsöffnung kann bei Rotation der Kühlscheibe um ihre Drehachse
dazu dienen, das die Kühlscheibe umgebende Medium von der dem Schleifwerkzeug abgewandten
Seite auf die dem Schleifwerkzeug zugewandte Seite zu befördern und somit eine Kühlung
des Schleifwerkzeugs herbeizuführen. Zu diesem Zweck kann die mindestens eine Lüftungsöffnung
in Form einer Schraubenlinie um die Drehachse herum gewunden sein. Insbesondere kann
die Kühlscheibe über mehrere Lüftungsöffnungen verfügen, wobei mindestens zwei der
Lüftungsöffnungen durch eine Trennfläche voneinander getrennt sind, die eine einer
Turbinenradschaufel ähnliche Form besitzt. Bevorzugt werden die Trennflächen in radialer
Richtung von zwei konzentrischen zylinderförmigen Ringen begrenzt.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Kühlscheibe auf der dem Schleifwerkzeug
zuwendbaren Seite mit mindestens einem Kanal versehen sein, der zur Luftzirkulation
im Raum zwischen der Kühlscheibe und dem Schleifwerkzeug ausgelegt ist. Diese Luftzirkulation
wird durch Rotation des Schleifwerkzeugs hervorgerufen, was in einer Kühlung des Schleifwerkzeugs
resultiert.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann mindestens einer der Kanäle in
eine Öffnung am Aussenumfang der Kühlscheibe münden. Ist überdies mindestens eine
Lüftungsöffnung auf der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite mit einem der Kanäle
verbunden, so kann bei Rotation der Kühlscheibe die umgebende Luft durch die mindestens
eine Lüftungsöffnung auf die dem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite und von dort durch
den Kanal an den Aussenumfang der Kühlscheibe geleitet werden. Auf diese Weise kann
Luft an das Schleifwerkzeug herangebracht werden, die die dort entstehende Wärme aufnehmen
und am Aussenrand an die Umgebung abgeben kann, was zu einer effektiven Kühlung des
Schleifwerkzeugs führen kann.
[0020] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann wenigstens ein Teil der ersten
Kontaktfläche zumindest teilweise durch eine eine der Befestigungsöffnungen begrenzende
Fläche gebildet sein. Insbesondere kann die erste Kontaktfläche mit der Gesamtheit
aller die Befestigungsöffnungen begrenzenden Flächen übereinstimmen. Mit der Fläche
kann hier insbesondere auch eine dünne Kante oder ein Kragen gemeint sein, die oder
der die Befestigungsöffnung begrenzt.
[0021] Die Ausnutzung der die Befestigungsöffnung begrenzenden Fläche als erste Kontaktfläche
führt zu einer besonders einfachen Ausgestaltung der Kühlscheibe und garantiert zudem
eine inhärente Passgenauigkeit bei der Montage.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Kontaktfläche nach aussen
gerichtet. Das heisst, dass die Aussennormale der Fläche in einem spitzen Winkel oder
parallel zu den Fliehkräften gerichtet ist, die bei Rotation der Kühlscheibe um ihre
Drehachse wirken. Insbesondere kann eine solche Fläche auch aus einer dünnen Kante
oder einem Kragen bestehen, der in eine der bezeichneten Richtungen weist.
[0023] Bei der Verwendung der Kühlscheibe mit einem Schleifwerkzeug und einer Aufnahme bewirkt
der Kontakt der nach aussen gerichteten Fläche der Kühlscheibe mit der Gegenfläche
der Aufnahme, dass die bei der Rotation auftretenden Fliehkräfte wirkungsvoll auf
die Aufnahme übertragen werden.
[0024] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine der beiden Kontaktflächen
im Wesentlichen als Konusmantel und die andere Kontaktfläche im Wesentlichen als Zylinder-
oder Konusmantel derart ausgebildet, dass beide Kontaktflächen an der dem Schleifwerkzeug
abwendbaren Seite zu einer Kante zusammenlaufen. Dies bewirkt eine besonders einfache
Bauform. Besonders bevorzugt ist die erste Kontaktfläche zylinderförmig und die zweite
Kontaktfläche konusförmig ausgebildet. Der Winkel zwischen diesen Kontaktflächen liegt
im Bereich zwischen 20° und 45° und bevorzugt bei etwa 30°.
[0025] Bevorzugt sind die Kontaktflächen derart angeordnet, dass sich die Lüftungsöffnungen
ausserhalb des durch den äusserten Umfang der Kontaktflächen definierten Radius befinden.
Besonders bevorzugt sind die Kontaktflächen innerhalb des inneren der beiden konzentrischen
zylinderförmigen Ringe angeordnet, welche die Trennflächen in radialer Richtung begrenzen.
Die beiden Kontaktflächen bilden somit die Aussenfläche eines Kragens, welcher an
der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite mit dem inneren der beiden konzentrischen
zylinderförmigen Ringe verbunden ist, welche die Trennflächen in radialer Richtung
begrenzen.
[0026] Bevorzugt liegt die Kante, zu der die beiden Kontaktflächen zusammenlaufen, in einem
Abstand von der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite, der nur einem Bruchteil der
Gesamtdicke der Kühlscheibe entspricht. Bevorzugt liegt dieser Bruchteil im Bereich
zwischen 20% und 80%, besonders bevorzugt zwischen 50% und 70%. Insbesondere liegen
der gesamte Kragen und die Kante zwischen den beiden Ebenen, die zum einen durch die
dem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite und zum anderen durch das dem Schleifwerkzeug
abwendbare Ende des inneren zylinderförmigen Rings definiert werden.
[0027] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schleifsystem, welches
● mindestens ein mit einem Halteelement versehenes Schleifwerkzeug,
● eine Aufnahme für ein Schleifwerkzeug und
● mindestens eine Kühlscheibe
beinhaltet, wobei wenigstens eines der Schleifwerkzeuge mittels seines Halteelements
derart mit der Aufnahme lösbar verbindbar ist, dass eine der Kühlscheiben lösbar mit
der Aufnahme und dem Halteelement verbindbar ist.
[0028] Bevorzugt enthält das System mindestens eine Kühlscheibe gemäss der obigen Beschreibung.
Bevorzugt sind die Form und die Grösse der Kühlscheibe den Formen und Grössen der
Schleifwerkzeuge angepasst. Insbesondere ist bei Schleifscheiben mit kreisförmigem
Aussenumfang der Aussenumfang der Kühlscheibe bevorzugt ebenfalls kreisförmig. Besonders
bevorzugt besitzt die Kühlscheibe in diesem Falle in etwa den gleichen Aussenradius
wie die Schleifscheibe.
[0029] Mit einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug ist jedes geeignete Mittel gemeint, mittels
dessen das Schleifwerkzeug mit einem rotierenden Antrieb lösbar verbindbar ist, insbesondere
mit einem rotierenden Maschinenantrieb. Die Aufnahme ist bevorzugt als ein Bauteil
ausgeführt. Besonders bevorzugt besteht die Aufnahme aus mehreren gegeneinander bewegbaren
Einzelteilen, insbesondere aus mindestens zwei gegeneinander verdrehbaren Einzelteilen.
Besonders bevorzugt ist die Aufnahme derart ausgestaltet, dass ihre Einzelteile bei
der Verbindung mit dem Halteelement des Schleifwerkzeugs nicht voneinander getrennt
werden müssen. Somit wird die Gefahr beseitigt, dass eines der Bauteile während der
Montage abhanden kommen kann.
[0030] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn das Schleifsystem mindestens zwei Kühlscheiben
enthält, wobei mindestens zwei der Kühlscheiben voneinander verschieden sind. Diese
verschiedenen Kühlscheiben können sich insbesondere durch ihre Formen, Grössen und
Kühleigenschaften unterscheiden und den jeweiligen Anforderungen beim Schleifen angepasst
werden.
[0031] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des Schleifsystems ist wenigstens eines
der Schleifwerkzeuge mittels seines Halteelements auch ohne Kühlscheibe direkt mit
der Aufnahme lösbar verbindbar. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Bestandteile
des Systems derart ausgebildet sind, dass zur lösbaren Verbindung des Halteelements
des Schleifwerkzeugs mit der Aufnahme die gleichen Relativbewegungen der gegeneinander
bewegbaren Bauteile der Aufnahme sowie die gleichen Relativbewegungen zwischen dem
Halteelement und der Aufnahme durchgeführt werden, unabhängig davon, ob die Kühlscheibe
mit dem Halteelement und der Aufnahme verbunden wird oder nicht.
[0032] Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, die Kühlscheibe optional und nur bei Bedarf
einzusetzen. Weiterhin ist es möglich, entsprechend den jeweiligen Anforderungen eine
geeignete Kühlscheibe aus einem Satz verschiedener Kühlscheiben auszuwählen.
[0033] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Schleifsystems sind die Kontaktflächen
wenigstens einer der Kühlscheiben derart ausgestaltet, dass die erste Kontaktfläche
an eine Gegenfläche eines Halteelements des Schleifwerkzeugs angepasst ist und die
zweite Kontaktfläche an eine Gegenfläche der Aufnahme für ein Schleifwerkzeug angepasst
ist.
[0034] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform geschieht die lösbare Verbindung der
Kühlscheibe mit dem Halteelement und der Aufnahme mittels der Einklemmung der Kühlscheibe
zwischen den jeweiligen Gegenflächen an dem Halteelement und der Aufnahme.
[0035] Der Kontakt der nach aussen gerichteten Fläche der Kühlscheibe mit der Gegenfläche
der Aufnahme bewirkt dabei, dass die bei der Rotation auftretenden Fliehkräfte wirkungsvoll
auf die Aufnahme übertragen werden können. Die Kühlscheibe wird somit in radialer
Richtung eingeklemmt und abgestützt.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Halteelement wenigstens eines Schleifwerkzeugs
aus einem Ring mit einem sich radial nach aussen erstreckenden Flansch, wobei sich
von der Innenseite des Rings eine Mehrzahl, insbesondere vier, gleichmässig über den
Umfang der Rings angeordnete Nocken radial nach innen erstrecken. Bei der Verbindung
des Halteelements mit der Aufnahme und bei der Verbindung des Halteelements mit der
Aufnahme mit gleichzeitiger Einklemmung der Kühlscheibe gerät mindestens eine Kontaktfläche
eines Nockens in Kontakt mit einer Anlagefläche der Aufnahme. Dabei bildet die Aussenseite
des Rings die Gegenfläche am Halteelement.
[0037] Die Nocken können derart ausgebildet sein, dass sie bei der Verbindung des Halteelements
mit der Aufnahme für die Kraftübertragung zwischen dem Halteelement und der Aufnahme
sorgen. Bevorzugt sind die Nocken und die Aufnahme in ihrer Geometrie derart aufeinander
abgestimmt, dass das Halteelement durch den Kontakt des Nockens mit der Aufnahme an
der Aufnahme gehalten werden kann.
[0038] Die Ausbildung der Aussenseite des Rings als Gegenfläche am Halteelement führt zu
einer form- und kraftschlüssigen, radialen Verbindung der Kühlscheibe mit dem Halteelement.
Insbesondere können so bei Rotation des Systems die Radialkräfte vorteilhaft übertragen
werden.
[0039] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schleifwerkzeug, insbesondere in einem erfindungsgemässen
Schleifsystem, mit einem Tragkörper und einer am Tragkörper befestigten Schleiffläche,
mittels dessen der Tragkörper in einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug befestigbar
ist, wobei die Schleiffläche im Wesentlichen eben und geschlossen ist und der Tragkörper
Vulkanfiber umfasst.
[0040] Bei der Aufnahme kann es sich wiederum um jede geeignete Vorrichtung handeln, mittels
deren das Schleifwerkzeug an einen Antrieb anschliessbar ist.
[0041] Die Schleiffläche kann dabei jede zum Schleifen geeignete Form haben und aus jedem
geeigneten Schleifmaterial bestehen. Dabei versteht es sich, dass aufgrund des hervorstehenden
Schleifmaterials, etwa der hervorstehenden Schleifkörner, keine vollkommene Ebenheit
der Schleiffläche erreicht wird oder erreicht werden kann.
[0042] Die Geschlossenheit der Schleiffläche schliesst insbesondere Löcher, Einkerbungen
und dergleichen aus. Insbesondere verfügt die Schleiffläche über keine zentrale Öffnung,
mittels deren sie an einen Antrieb anzuschliessen wäre. Daraus ergibt sich der Vorteil,
dass die Grösse der nutzbaren Schleiffläche vergrössert wird. Bei Schleifwerkzeugen
mit Löchern, Einkerbungen und dergleichen in der Schleiffläche kann es zu Verstopfungen
kommen, die den Schleifprozess behindern. Auch dieser Nachteil ist beim erfindungsgemässen
Schleifwerkzeug behoben.
[0043] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug, dessen Tragkörper
aus Vulkanfiber eine Dicke von höchstens 0,4 mm besitzt. Besonders bevorzugt besitzt
der Tragkörper eine Dicke im Bereich von 0,35 mm bis 0,38 mm. Eine derartige Schichtdicke
hat geringere Materialkosten zur Folge. Zwar besitzt eine derart dünne Schicht nur
eine geringe Wärmekapazität und kann sich daher beim kontinuierlichen Schleifen ohne
weitere Vorkehrungen schneller erhitzen. Bei Verwendung mit einer erfindungsgemässen
Kühlscheibe stellt dies jedoch kein Problem dar, da die Wärme hierdurch abgeführt
werden kann.
[0044] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Schleifsystems beinhaltet mindestens
ein Schleifwerkzeug mit einem Tragkörper und einem am Tragkörper befestigten Halteelement,
mittels dessen der Tragkörper in einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug befestigbar
ist, wobei die Schleifscheibe im Wesentlichen eben und geschlossen ist und der Tragkörper
Vulkanfiber umfasst. Bei der Verwendung der Kühlscheibe in Kombination mit dem besagten
Schleifwerkzeug kann die Kühlscheibe somit eine zusätzliche stützende Funktion für
das Schleifwerkzeug übernehmen und damit auch bei dünneren Vulkanfiber-Schichten für
eine ausreichende Stabilität sorgen.
[0045] Die Erfindung wird im Folgenden in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Kühlscheibe (von schräg oben),
- Figur 2
- eine Schnittzeichnung einer erfindungsgemässen Kühlscheibe,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Kühlscheibe (von schräg unten),
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines Systems aus einer erfindungsgemässen Kühlscheibe,
einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug und einem Schleifwerkzeug,
- Figur 5a
- eine Schnittzeichnung eines Systems aus einer erfindungsgemässen Kühlscheibe, einer
Aufnahme für ein Schleifwerkzeug und einem Schleifwerkzeug,
- Figur 5b
- eine Vergrösserung eines Ausschnitts der Schnittzeichnung aus Figur 5a,
- Figur 5c
- eine Schnittzeichnung eines Systems aus einer Aufnahme für ein Schleifwerkzeug und
einem Schleifwerkzeug,
- Figur 6a
- eine Darstellung eines Ausschnitts von Nuten und Nocken einer Aufnahme und eines Halteelements
in einer beabstandeten Stellung,
- Figur 6b
- eine Darstellung eines Ausschnitts von Nuten und Nocken einer Aufnahme und eines Halteelements
in einer Einfügestellung und
- Figur 6b
- eine Darstellung eines Ausschnitts von Nuten und Nocken einer Aufnahme und eines Halteelements
in einer Klemmstellung.
[0046] In Figur 1 ist eine erfindungsgemässe Kühlscheibe 1 perspektivisch dargestellt. Figur
2 stellt eine Schnittzeichnung gemäss Figur 1 durch eine Ebene dar, welche die Drehachse
A enthält. Figur 3 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht.
[0047] Die Kühlscheibe 1 weist eine Befestigungsöffnung 2 sowie eine einem Schleifwerkzeug
zuwendbare Seite 3 und eine einem Schleifwerkzeug abwendbare Seite 4 auf. Die Kühlscheibe
1 besitzt im Wesentlichen die Form einer Kreisscheibe, wobei die dem Schleifwerkzeug
abwendbare Seite 4 derart ausgestaltet ist, dass die Kühlscheibe 1 am Aussenumfang
13 flacher ist als in der Nähe des Zentrums.
[0048] Die Kühlscheibe 1 besitzt mehrere sie durchdringende Lüftungsöffnungen 11, die sich
von der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite 4 zu der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren
Seite 3 erstrecken. Die Lüftungsöffnungen 11 sind in Form von Linksschraubenlinien
um die Drehachse A herum gewunden und werden zum einen durch Trennflächen 29 begrenzt,
die eine einer Turbinenradschaufel ähnliche Form besitzen; andererseits werden die
Lüftungsöffnungen 11 durch einen inneren zylinderförmigen Ring 30 und einen äusseren
zylinderförmigen Ring 31 begrenzt. Auf der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite 4
sind ausserhalb des äusseren zylinderförmigen Rings 31 mit diesem verbundene Lamellen
44 angeordnet, welche in der Draufsicht Spiralen bilden und der Stabilisierung der
Kühlscheibe 1 dienen.
[0049] Innerhalb des inneren zylinderförmigen Rings 30 befindet sich ein Kragen 32, der
die Befestigungsöffnung 2 begrenzt. Dieser Kragen 32 ist an der dem Schleifwerkzeug
zuwendbaren Seite 3 mit dem inneren zylinderförmigen Ring 30 verbunden. Die Oberfläche
des Kragens 32 wird aus einer in Richtung der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite
4 konisch zulaufenden Konusfläche gebildet, der die zweite Kontaktfläche 6 bildet
und mit einer Gegenfläche einer Aufnahme 9 für ein Schleifwerkzeug (siehe unten) in
Kontakt bringbar ist, sowie aus einer Zylinderfläche, die eine erste Kontaktfläche
5 bildet und mit einer Gegenfläche eines Halteelements 7 eines Schleifwerkzeugs (siehe
unten) in Kontakt bringbar ist. Die beiden Kontaktflächen laufen an der dem Schleifwerkzeug
abwendbaren Seite 4 zu einer kreisförmigen Kante 16 zusammen.
[0050] Die dem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite 3 wird von mehreren Kanälen 12 durchzogen,
die aus Einkerbungen bestehen, die parallel zur Scheibenebene und in Form einer Spirale
verlaufen. Die Kanäle 12 sind durch mehrere Stege 21 voneinander getrennt. Bei Draufsicht
auf die dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite 3 sind die Stege 21 derart angeordnet,
dass sie bei Durchlaufen von innen nach aussen im Uhrzeigersinn verlaufen. Die Kanäle
12 münden in Öffnungen 14 am Aussenumfang 13 der Kühlscheibe 1. Jede der Lüftungsöffnungen
11 mündet auf der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite 3 in jeweils zwei Kanälen
12.
[0051] Auf diese Weise kann bei Rotation der Kühlscheibe 1 in der Umlaufrichtung U Luft
durch die Lüftungsöffnungen 11 von der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite 4 zu
der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite 3 geführt werden. Dies wird durch die Abstimmung
der Umlaufrichtung U auf den Schraubensinn der Lüftungsöffnungen 11 begünstigt. An
der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite 3 kann die Luft die dort entstehende Wärme
aufnehmen und an den Öffnungen 14 am Aussenumfang 13 an die Umgebung abgeben. Die
Ausrichtung der Spiralsinns der Stege 21 relativ zur Umlaufrichtung U und damit relativ
zum Schraubensinn der Lüftungsöffnungen 11 begünstigt dabei die nach aussen gerichtete
Führung der Luft an der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite 3.
[0052] Die Kühlscheibe besteht bevorzugt aus Kunststoff, besonders bevorzugt aus Polypropylen
oder Polyamid 6 und wird im Spritzguss-Verfahren hergestellt.
[0053] In einem Ausführungsbeispiel besitzt die Kühlscheibe 1 einen Durchmesser von etwa
110 mm. Die Dicke der Kühlscheibe 1 im Bereich des inneren Zylinderrings 30 eine Gesamtdicke
von ca. 14 mm und am Aussenumfang 13 eine Dicke von ca. 3 mm.
[0054] Die Aussenseite des inneren Zylinderrings 30 hat einen Durchmesser von 62 mm, während
die Innenseite des äusseren Zylinderrings 31 einen Durchmesser von 78 mm hat. Zwischen
diesen beiden Zylinderringen 30,31 befinden sich etwa 12 bis 15 Trennflächen 29, die
sich über einen Winkelbereich von etwa 18° um die Drehachse A herum winden. Diese
Anzahl von Trennflächen 29 hat sich als günstiger Kompromiss zwischen den Anforderungen
eines guten Ansaugens einerseits und einer guten Statik andererseits erwiesen.
[0055] Die die Befestigungsöffnung 2 begrenzende erste Kontaktfläche 5 besitzt einen Durchmesser
von ca. 50 mm und eine Höhe von ca. 13 mm. Die erste Kontaktfläche 5 und die zweite
Kontaktfläche 6 verlaufen unter einem Winkel von etwa 30° zueinander.
[0056] Die Stege 21 besitzen eine Breite von 2 mm in axialer Richtung eine Dicke von ca.
1,5 mm. Jeder zweite der Stege 21 verläuft teilweise auf der Endkante einer Trennfläche
29 und erstreckt sich von einem Radius von etwa 35 mm bis zum Aussenumfang 13 der
Kühlscheibe 1. Die dazwischen liegenden Stege 21 erstrecken sich vom Radius der Innenseite
des äusseren Zylinderrings 31 bis zum Aussenumfang 13 der Kühlscheibe 1.
[0057] Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemässen Systems aus einer
Kühlscheibe 1, einer Aufnahme 9 für ein Schleifwerkzeug und einem Schleifwerkzeug
17.
[0058] Das Schleifwerkzeug 17 ist als Schleifscheibe ausgebildet und besteht im Wesentlichen
aus einem Tragkörper 19 und aus nur schematisch dargestelltem Schleifmittel 20, welches
am Tragkörper 19 angeordnet ist. Sowohl der Tragkörper 19 als auch die Schleiffläche
20 sind eben, kreisförmig und vollflächig ausgebildet und besitzen insbesondere keine
Löcher oder Einkerbungen. Der Tragkörper 19 besteht zumindest teilweise aus Vulkanfiber.
[0059] Form und Grösse der Kühlscheibe sind der Form und Grösse der Schleifscheibe angepasst.
Insbesondere besitzen die Kühlscheibe und die Schleifscheibe gleiche Durchmesser.
[0060] An der der Schleiffläche 20 abgewandten Seite des Tragkörpers 19 ist ein Halteelement
7 angebracht, welches im Wesentlichen aus einem zylindrischen Ring 33 besteht, an
dem ein Flansch 34 befestigt ist. Auf der Innenseite des zylindrischen Rings 33 sind
vier im Abstand von 90° gleichmässig über den Umfang des Rings 33 angeordnete, radial
nach innen vorstehende Nocken 24 vorgesehen. Die Oberseite des Rings bildet eine erste
Kontaktfläche 25, welche in Kontakt mit einer ersten Anlagefläche 27 einer ersten
Spannscheibe 22 der Aufnahme 9 bringbar ist. Eine zweite Kontaktfläche 26 an der Unterseite
des Nockens 24 verläuft in einem Winkel zur durch die Oberseite des Rings 33 gebildeten
ersten Kontaktfläche 25.
[0061] Der Nocken 24 ist dabei geometrisch einfach aufgebaut und weist in radialer Draufsicht
gesehen im Wesentlichen eine trapezförmige Form auf. Zwei in Achsrichtung A verlaufende
Seitenflächen begrenzen den Nocken 24 seitlich. In Achsrichtung A ist der Nocken 24
einerseits durch eine parallel zur Oberseite 25 des Rings 33 verlaufende erste Anschlagfläche
37 und andererseits durch eine im Winkel zur Oberseite 25 des Rings 33 verlaufende
zweite Anschlagfläche 26 begrenzt. Die Anschlagflächen 37 bzw. 26 verlaufen jeweils
in einer Ebene. Die zweiten Anschlagflächen 26 sind dabei im Sinne einer Rechtsschraubenlinie
abgeschrägt, so dass sie beim Durchlaufen in Richtung des Tragkörpers 19 in Richtung
einer Umlaufrichtung U ausgerichtet sind.
[0062] Aufgrund der geneigten Anordnung der zweiten Kontaktfläche 26 ist die Positionierung
des Tragkörpers in der erfindungsgemässen Aufnahme genau definiert: Eine Befestigung
mit gegen die Schleifmaschine hin gerichtetem Flansch 34 ist nicht möglich.
[0063] Bevorzugt ist das Halteelement aus Kunststoff im Spritzgussverfahren gefertigt.
[0064] Die Aufnahme 9 besteht im Wesentlichen aus einer ersten Spannscheibe 22 und einer
zweiten Spannscheibe 23, welche relativ zueinander drehbar sind. Die zweite Spannscheibe
23 ist mit einer rotierend antreibbaren Antriebswelle 40 verbunden. Zu diesem Zweck
besitzt die erste Spannscheibe 22 eine zentrale Durchbohrung, die hier nicht dargestellt
ist. Bei ruhender Antriebswelle 40 ist damit die erste Spannscheibe 22 gegenüber der
Antriebswelle 40 und der zweiten Spannscheibe 23 drehbar.
[0065] Am Aussenumfang der ersten Spannscheibe 22 befindet sich ein Rückhaltekragen 41.
Innerhalb dieses Rückhaltekragens 41 befindet sich eine umlaufende erste Anlagefläche
27. Der Rückhaltekragen 41 und die Anlagefläche 27 sind durch eine Nut 35 unterbrochen.
Die zweite Spannscheibe 23 ist mit einer zweiten Anlagefläche 28 versehen. Diese Anlagefläche
28 ist unter einem Winkel bezogen auf die erste Anlagefläche 27 angeordnet. Ein zwischen
der ersten Anlagefläche 27 und der zweiten Anlagefläche 28 gebildeter Zwischenraum
39 zur Aufnahme des Nockens 24 ist für den Nocken 24 durch eine Nut 36 am Umfang der
zweiten Spannscheibe 23 zugänglich.
[0066] Die erste und zweite Spannscheibe 22,23 sind typischerweise aus einem metallischen
Werkstoff wie beispielsweise Aluminium gefertigt.
[0067] Beim Zusammensetzen der Bestandteile des Systems gemäss Figur 4 wird in einem ersten
Schritt das Schleifwerkzeug 17 so in die Kühlscheibe 1 geführt, dass die der Schleiffläche
20 abgewandte Seite des Tragkörpers 19 mit der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite
3 der Kühlscheibe 1 in Kontakt gerät und die aussenumfängliche, zylinderförmige Fläche
des Rings 33, welche als Gegenfläche 8 am Halteelement fungiert, mit der ersten Kontaktfläche
5 der Kühlscheibe 1 formschlüssig in Kontakt gerät. Dabei geraten auch die Stege 21
in Kontakt mit der der Schleiffläche 20 abgewandten Seite des Tragkörpers 19, was
einer besseren Abstützung des Schleifwerkzeugs 17 dient. Auf diese Weise bilden sich
geschlossene Kanäle, die einerseits von den Stegen 21 und andererseits vom Tragkörper
19 begrenzt werden.
[0068] Der äussere Durchmesser des Flansches 34 ist derart gewählt, dass er mit den innen
liegenden Enden derjenigen Stege 21 der Kühlscheibe 1 abschliesst, die teilweise auf
der Endkante einer Trennfläche 29 verlaufen. In diesem Beispiel beträgt er demnach
etwa 70 mm. Der Aussendurchmesser des Flansches 34 ist demnach kleiner als der Innendurchmesser
des äusseren Zylinderrings 31, so dass auch beim Kontakt der Kühlscheibe 1 mit dem
Tragkörper 19 und dem Halteelement 7 die Lüftungsöffnungen 11 mit den Kanälen 12 verbunden
sind.
[0069] In einem zweiten Schritt wird die Aufnahme 9 für ein Schleifwerkzeug derart auf die
Kühlscheibe 1 gesetzt, dass die Gegenfläche 10 der Aufnahme 9 mit der zweiten Kontaktfläche
6 der Kühlscheibe 1 in Kontakt gerät und die Nocken 24 des Halteelements 7 durch die
Nuten 35 der ersten Spannscheibe 22 und die Nuten 36 der zweiten Spannscheibe 23 treten.
[0070] In einem dritten Schritt wird schliesslich die erste Spannscheibe 22 derart gegenüber
der ersten Spannscheibe 23 verdreht, dass die Nocken 24 zwischen den ersten Anlagefläche
27 der ersten Spannscheibe 22 und den zweiten Anlagefläche 28 der zweiten Spannscheibe
23 eingeklemmt werden. Dieser Mechanismus wird weiter unten detaillierter beschrieben.
[0071] Die Abbildung 5a stellt das nach den obigen Ausführungen zusammengesetzte System
in einer Schnittzeichnung dar. Abbildung 5b zeigt einen vergrösserten Ausschnitt aus
Abbildung 5a, welche die Kontaktstellen zwischen den einzelnen Bauteilen demonstriert.
Die Oberseite der ersten Spannscheibe 22 schliesst bündig mit der Oberseite des inneren
zylinderförmigen Rings 30 ab. Die Aufnahme versinkt somit passgenau in dem vom inneren
zylinderförmigen Ring 30 umschlossenen Raumbereich. Die Oberseite 25 des Rings 33
ist in formschlüssigem Kontakt mit der Anlagefläche 27 der ersten Spannscheibe 22,
was zur Übertragung von axialen Kräften führt. Der äussere, zylinderförmige Umfang
8 des Rings 33 ist in formschlüssigem Kontakt mit der ersten Kontaktfläche 5 der Kühlscheibe
1. Dies ermöglicht eine Übertragung von Radialkräften zwischen dem Halteelement 7
und der Kühlscheibe 1. Weiterhin ist die dem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite 3 der
Kühlscheibe 1 in formschlüssigem Kontakt mit dem Flansch 34 des Halteelements 7, was
zu einer axialen Kraftübertragung zwischen der Kühlscheibe 1 und dem Halteelement
7 führt. Überdies greift der Rückhaltekragen der ersten Spannscheibe 22 formschlüssig
in die Aussparung zwischen dem inneren Zylinderring 30 und dem Kragen 32 ein. Insbesondere
ist der Winkel zwischen der ersten Kontaktfläche 5 und der zweiten Kontaktfläche 6
des Halteelements 7 auf den Winkel zwischen der Gegenfläche 10 an der Aufnahme 9 und
der Drehachse A abgestimmt. Hierdurch wird eine Übertragung von Radialkräften zwischen
der Aufnahme 9 und der Kühlscheibe 1 und damit indirekt zwischen der Antriebswelle
40 und dem Halteelement 7 erreicht. Schliesslich sorgt der Kontakt zwischen den Stegen
21, die hier aufgrund ihrer spiralförmigen Krümmung nicht in ihrer vollen Länge dargestellt
sind, und dem Tragkörper 19 für eine Abstützung des Tragkörpers 19 an der Kühlscheibe
1.
[0072] In Kombination mit der unten näher erläuterten Funktion der Nocken wird somit die
gesamte Kühlscheibe 1 zwischen der Aufnahme 1 und dem Schleifwerkzeug 17 form- und
kraftschlüssig eingeklemmt.
[0073] Alternativ ist es möglich, die Aufnahme 1 direkt mit dem Halteelement 7 des Schleifwerkzeugs
17 in Kontakt zu bringen, wie dies in der Schnittzeichnung in Figur 5c dargestellt
ist. Auch in diesem Falle gerät die erste Anlagefläche 27 der ersten Spannscheibe
22 in Kontakt mit der kreisringförmigen, dem Tragkörper 19 des Schleifwerkzeugs 17
abgewandten Seite des Rings 33 am Halteelement 7. Anschliessend wird auch hier die
erste Spannscheibe 22 gegenüber der ersten Spannscheibe 23 derart verdreht, dass die
Nocken 24 zwischen den ersten Anlagefläche 27 der ersten Spannscheibe 22 und den zweiten
ten Spannscheibe 22 und den zweiten Anlagefläche 28 der zweiten Spannscheibe 23 eingeklemmt
werden. Auch hier wird der Ring 33 des Halteelements 7 aufgrund des Überstehens der
Gegenfläche 10 in radialer Richtung zurückgehalten, so dass es zu einer radialen Kraftübertragung
zwischen dem Halteelement 7 und der Aufnahme 9 kommt.
[0074] Die Figuren 6a bis 6c veranschaulichen das oben beschriebene Einklemmen der Nocken
24 zwischen der Spannscheiben 22,23 anhand einer Seitenansicht, in der die Kühlscheibe
1, der Tragkörper 19 und die Antriebswelle 40 nicht dargestellt sind. Vom Halteelement
7 sind nur schematisch ein Nocken 24 in gestrichelter Darstellung gezeigt.
[0075] Figur 6a zeigt die Aufnahme 9 und das Halteelement 7 in einer derartigen beabstandeten
Stellung, dass der Nocken 24 des Halteelements 7 der Nut 35 der ersten Spannscheibe
22 und der Nut 36 in der zweiten Spannscheibe 23 gegenüber liegt.
[0076] In Figur 6b sind die Aufnahme 9 und das Halteelement 7 miteinander derart in Kontakt
gebracht, dass die Innenfläche des Rings 33 und der Aussenumfang der zweiten Spannscheibe
33 formschlüssig aneinander liegen und ausserdem die dem Flansch 34 des Halteelements
7 abgewandte ringförmige Fläche des Rings 33 mit der ersten Anlagefläche 27 der ersten
Spannscheibe 22 in Kontakt gerät. Die Nocken 24 liegen im Zwischenraum 39 zwischen
der ersten Spannscheibe 22 und der zweiten Anlagefläche 28 der zweiten Spannscheibe
23. Weiterhin greift der Nocken 24 mit einer Umfangskontaktfläche 42 an einer Angriffsfläche
43 der ersten Spannscheibe 22 an.
[0077] Wenn die zweite Spannscheibe 23 festgehalten wird und ein den Nocken 24 aufweisendes
Halteelement 7 in Umfangsrichtung R gedreht wird, dreht sich die erste Spannplatte
22 zusammen mit dem Nocken 24 in die in Figur 6c gezeigte Klemmstellung. Damit ein
Eingriff zwischen der Umfangskontaktfläche 42 und der Angriffsfläche 43 möglich ist,
muss der Nocken 24 in Achsrichtung A ausreichend lang ausgebildet sein.
[0078] In Figur 6c wurde durch eine relative Drehbewegung der ersten Spannscheibe 22 und
der zweiten Spannscheibe 23 zueinander die dem Flansch 34 zugewandte Seite des Nockens
24 mit der zweiten Anlagefläche 28 der zweiten Spannscheibe 23 in Kontakt gebracht.
In Kombination mit der zwischen dem Ring 33 und der ersten Anlagefläche 27 wirkenden
Kraft wird somit eine Klemmwirkung erzielt, die das Halteelement 7 mit der Aufnahme
9 lösbar verbindet.
1. Kühlscheibe (1) zur Kühlung von Schleifwerkzeugen, wobei die Kühlscheibe
● mindestens eine Befestigungsöffnung (2) und
● eine einem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite (3) und eine dem Schleifwerkzeug abwendbare
Seite (4)
aufweist,
gekennzeichnet durch
● eine erste Kontaktfläche (5), die derart ausgebildet ist, dass sie mit einer Gegenfläche
(8) eines Halteelementes (7) eines Schleifwerkzeugs in Kontakt bringbar ist und
● eine zweite Kontaktfläche (6), die derart ausgebildet ist, dass sie mit einer Gegenfläche
(10) einer Aufnahme (9) für ein Schleifwerkzeug in Kontakt bringbar ist.
2. Kühlscheibe (1) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
mindestens eine die Kühlscheibe durchdringende Lüftungsöffnung (11).
3. Kühlscheibe nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Schleifwerkzeug zuwendbare Seite (3) mit mindestens einem Kanal (12) versehen
ist, der zur Luftzirkulation im Raum zwischen der Kühlscheibe und dem Schleifwerkzeug
ausgelegt ist.
4. Kühlscheibe (1) gemäss Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der Kanäle (12) in eine Öffnung (14) am Aussenumfang (13) der Kühlscheibe
(1) mündet.
5. Kühlscheibe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Teil der ersten Kontaktfläche (5) zumindest teilweise durch eine Fläche
gebildet ist, die eine der Befestigungsöffnungen (2) begrenzt.
6. Kühlscheibe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Kontaktfläche (6) nach aussen gerichtet ist.
7. Kühlscheibe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der beiden Kontaktflächen (5,6) im Wesentlichen als Konusmantel und die andere
Kontaktfläche (5,6) im Wesentlichen als Zylinder- oder Konusmantel derart ausgebildet
ist,
dass beide Kontaktflächen (5,6) an der dem Schleifwerkzeug abwendbaren Seite zu einer
Kante (16) zusammenlaufen.
8. Kühlscheibe (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kontaktfläche (5) zylinderförmig und die zweite Kontaktfläche (6) konusförmig
ausgebildet ist, wobei der Winkel zwischen den Kontaktflächen (5,6) im Bereich zwischen
20° und 45° liegt.
9. Kühlscheibe (1) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kante (16) in einem Abstand von der dem Schleifwerkzeug zuwendbaren Seite (3)
liegt, der nur einem Bruchteil der Gesamtdicke der Kühlscheibe entspricht, wobei der
Bruchteil insbesondere im Bereich zwischen 20% und 80%, insbesondere im Bereich zwischen
50% und 70% liegt.
10. Schleifsystem, beinhaltend
● mindestens ein mit einem Halteelement (7) versehenes Schleifwerkzeug (17),
● eine Aufnahme (1) für ein Schleifwerkzeug und
● mindestens eine Kühlscheibe (1), insbesondere gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Schleifwerkzeuge (17) mittels seines Halteelementes (7) derart
mit der Aufnahme (1) lösbar verbindbar ist, dass die Kühlscheibe (1) lösbar mit der
Aufnahme (1) und dem Halteelement (7) verbindbar ist.
11. Schleifsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens zwei Kühlscheiben (1) enthält, wobei mindestens zwei der Kühlscheiben
(1) voneinander verschieden sind.
12. Schleifsystem nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Schleifwerkzeuge (17) mittels seines Halteelementes (7) ohne
Kühlscheibe (1) direkt mit der Aufnahme (1) lösbar verbindbar ist.
13. Schleifsystem gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktflächen (5,6) wenigstens einer der Kühlscheiben derart ausgestaltet sind,
dass
● die erste Kontaktfläche (5) an eine Gegenfläche (8) eines Halteelementes (7) des
Schleifwerkzeugs (17) angepasst ist und
● die zweite Kontaktfläche (6) an eine Gegenfläche (10) der Aufnahme (1) für ein Schleifwerkzeug
angepasst ist,
so dass die Kühlscheibe (1) zwischen der Aufnahme (1) und dem Halteelement (7) einklemmmbar
ist.
14. Schleifsystem gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (7) wenigstens eines Schleifwerkzeugs (17) aus einem Ring (33) mit
einem sich radial nach aussen erstreckenden Flansch (34) besteht, wobei sich von der
Innenseite des Rings (33) eine Mehrzahl, insbesondere vier, gleichmässig über den
Umfang der Rings (33) angeordnete Nocken (24) radial nach innen erstrecken, wobei
bei Verbindung des Halteelements (7) mit der Aufnahme (9) gemäss Anspruch 12 und zur
Verbindung des Halteelements (7) mit der Aufnahme (9) mit gleichzeitiger Einklemmung
der Kühlscheibe (1) gemäss Anspruch 10 mindestens eine Kontaktfläche eines Nockens
(24) in Kontakt mit einer Anlagefläche (28) der Aufnahme (9) gerät, und wobei die
Aussenseite des Rings (33) die Gegenfläche (8) am Halteelement bildet.
15. Schleifwerkzeug (17), insbesondere in einem Schleifsystem gemäss einem der Ansprüche
10 bis 14, mit einem Tragkörper (19) und einem am Tragkörper (19) befestigten Schleifmittel
(20),
wobei der Tragkörper (19) wenigstens ein Halteelement (7) aufweist, mittels dessen
der Tragkörper (19) in einer Aufnahme (1) für ein Schleifwerkzeug befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schleiffläche (20) im Wesentlichen eben und geschlossen ist und der Tragkörper
(19) Vulkanfiber umfasst.
16. Schleifwerkzeug (17) mit einem Tragkörper (19), insbesondere Schleifwerkzeug (17)
gemäss Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragkörper (19) Vulkanfiber umfasst und eine Dicke von höchstens 0,4 mm, insbesondere
eine Dicke im Bereich von 0,35 mm bis 0,38 mm besitzt.
17. Schleifsystem gemäss einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eines der Schleifwerkzeuge (17) gemäss Anspruch 15 oder 16 ausgebildet
ist.