(19)
(11) EP 1 935 593 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2008  Patentblatt  2008/26

(21) Anmeldenummer: 07004634.7

(22) Anmeldetag:  07.03.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26D 7/26(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 18.12.2006 EP 06026177

(71) Anmelder: Adolf Mohr Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
65719 Hofheim am Taunus (DE)

(72) Erfinder:
  • Stemmer, Frank
    64832 Babenhausen (DE)

(74) Vertreter: Quermann, Helmut et al
Unter den Eichen 7
65195 Wiesbaden
65195 Wiesbaden (DE)

   


(54) Planschneidmaschine zum Schneiden von Stapeln blättrigen Guts


(57) Die Erfindung betrifft eine Planschneidmaschine zum Schneiden von Stapeln blättrigen Guts mit einem Messerbalken (1) und einem in diesem gelagerten Schneidmesser (5).
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass Mittel (14)- zum Verbinden von Messerbalken und Schneidmesser magnetisch wirken, wobei zwei Gruppen von Magneten vorgesehen sind, die Magnete der einen Gruppe als Permanentmagnete ausgebildet sind und die Magnete der anderen Gruppe als umpolbare Permanentmagnete (17) ausgebildet sind, wobei die Permanentmagnete der beiden Gruppe in einer Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete eine Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken erzeugen und in der anderen Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken aufgehoben ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Planschneidmaschine zum Schneiden von Stapeln blättrigen Guts, mit einem Messerbalken und einem in diesem gelagerten Schneidmesser sowie mit Mitteln zum Verbinden von Messerbalken und Schneidmesser.

[0002] Planschneidmaschinen zum Schneiden von Stapeln blättrigen Guts sind aus dem Stand der Technik vielfältig bekannt. Sie weisen in aller Regel einen Ständer mit Tisch sowie einen sich oberhalb des Tisches erstreckenden Portalrahmen auf. Der Tisch dient der Aufnahme des in Quaderform vorliegenden, zu schneidenden Gutes auf der Tischoberfläche. Bei dem zu schneidenden Gut handelt es sich um einen aus Blättern, insbesondere aus Papierbogen oder Kunststofffolienbogen gebildeten Schneidgutstapel. Im Portalrahmen ist der Messerbalken gelagert und in einer Ebene senkrecht zur Tischoberfläche verfahrbar. Der Messerbalken dient der Lagerung des das Gut trennenden Schneidmessers. Dieses trennt das Gut im Schwingschnitt, wird somit nicht nur nach unten in Richtung der Tischoberfläche bewegt, sondern auch seitlich bewegt. Parallel zum Messerbalken ist ein absenkbarer Pressbalken zum Klemmen des zu schneidenden Gutes vorgesehen. - Eine solche Planschneidmaschine ist beispielsweise aus der DE 195 12 545 A1 bekannt.

[0003] Bei dieser Planschneidmaschine sind mechanische Mittel zum Verbinden von Messerbalken und Schneidmesser vorgesehen. Die Verbindung von Messerbalken und Schneidmesser erfolgt konkret mittels mehrerer Schrauben. Die Schrauben durchsetzen eine entsprechende Anzahl vertikal orientierter Langlöcher im Messerbalken und es ist das Messer mit einer entsprechenden Anzahl von Gewindebohrungen zur Aufnahme der Schrauben versehen. Die Langlöcher ermöglichen es, das Schneidmesser bezüglich des Messerbalkens präzise auszurichten. Allerdings sind diese Löcher und Aussparungen Messer und Messerbalken störend. Das Schneidgut kann somit beim Schnitt nicht optimal vom Messer abfließen.

[0004] Der Messerwechsel erfolgt mittels einer Messerwechselvorrichtung. Der Messerwechsel gestaltet sich relativ aufwendig, da, bevor das Schneidmesser vom Messerbalken gelöst werden kann, zunächst die Schrauben aus dem Schneidmesser herauszuschrauben sind und beim Anbringen des Schneidmessers die Schrauben wieder eingeschraubt werden müssen und erst nach präziser Ausrichtung des Schneidmessers vollständig angezogen werden können.

[0005] Eine im Bereich des Messerbalkens und des Messers verdeutlichte Planschneidmaschine ist ferner in der EP 0 736 362 A2 beschrieben. Dort ist gezeigt, dass der Messerbalken Mittel zum Positionieren der oberen Messerstirnfläche, dort als Messerrücken bezeichnet, aufweist, wobei diese Mittel auch dem Zweck dienen, das Schneidmesser beim Schnitt im Messerbalken abzustützen. Eine ähnliche Planschneidmaschine ist in der DE-PS 1 251 271 beschrieben.

[0006] Aus der EP 1 245 355 A2 ist eine gattungsfremde Schneidmaschine, nämlich eine Messerwalze mit einem Magnet zur Befestigung eines Messers bekannt. Bei diesem Messer handelt es sich um ein Folienmesser. Die Messerwalze dient dem Bearbeiten, insbesondere dem Durchtrennen von Papier bei der Herstellung von Briefhüllenrohlingen für Versandbeutel, Briefumschlägen und dergleichen. Eine Messerwalze mit einem Magnet zur Befestigung eines Messers ist ferner in der EP 0 608 152 A1 beschrieben.

[0007] Aus der WO 98/14310 ist es bekannt, ein geradlinig bewegliches ringförmiges Schneidwerkzeug zum Schneiden von blattförmigem Kunststoff elektromagnetisch zu halten.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Planschneidmaschine der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass der Messerwechsel deutlich vereinfacht werden kann und überdies das Schneidmesser der Planschneidmaschine baulich besonders einfach ausgebildet ist.

[0009] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass die Mittel zum Verbinden von Messerbalken und Schneidmesser magnetisch wirkende Mittel sind, wobei zwei Gruppen von Magneten vorgesehen sind, die Magneten der einen Gruppe als Permanentmagnete ausgebildet sind und die Magnete der anderen Gruppe als umpolbare Permanentmagnete ausgebildet sind, wobei die Permanentmagnete der beiden Gruppen in einer Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete eine Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken erzeugen und in der anderen Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken aufgehoben ist.

[0010] Diese Gestaltung der Planschneidmaschine gewährleistet somit dann, wenn die beiden Gruppen der Permanentmagnete die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken erzeugen, eine feste Verbindung zwischen Schneidmesser und Messerbalken, so dass mittels der Planschneidmaschine sicher geschnitten werden kann. Um den Messerwechsel herbeizuführen, wird die andere Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete herbeigeführt, so dass aufgrund der Aufhebung der Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken nunmehr das Schneidmesser vom Messerbalken gelöst und anschließend, nach dem Nachschleifen des Schneidmessers wieder mit dem Messerbalken verbunden werden kann oder gegen ein anderes Schneidmesser ausgetauscht werden kann. Im Sinne der Erfindung ist unter dem Aufheben der Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken zu verstehen, dass die hohe Verbindungskraft, die zwischen Schneidmesser und Messerbalken beim Schneidprozess erforderlich ist, so weit reduziert wird, dass das Schneidmesser vom Messerbalken abgenommen werden kann. Es ist somit nicht erforderlich, dass dieses Verbindungskraft vollständig aufgehoben wird. Es wird aber als vorteilhaft angesehen, wenn die Verbindungskraft zum Messerwechsel vollständig aufgehoben wird. Es ist insbesondere daran gedacht, das Schneidmesser zum Messerwechsel in einer separaten Messeraufnahme zu positionieren, beispielsweise in dem in der DE 195 12 545 A1 beschriebenen Ständer und dann durch Umpolen der Permanentmagnete die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken vollständig aufzuheben.

[0011] Vorzugsweise sind die Permanentmagnete ausschließlich im Messerbalken gelagert und erzeugen einen Magnetfluss durch das Schneidmesser.

[0012] Da erfindungsgemäß nur die Permanentmagnete einer der beiden Gruppen von Magneten umpolbar sein muss, sind vorzugsweise die Magnete der einen Gruppe als nicht umpolbare Permanentmagnete ausgebildet.

[0013] Bei der erfindungsgemäßen Planschneidmaschine können somit die Verbindung von Messerbalken und Schneidmesser ausschließlich durch die magnetisch wirkenden Mittel erfolgen.

[0014] Der Messerbalken ist insbesondere so ausgebildet, dass er ein Messerbalkenoberteil und ein konisch nach unten zulaufendes Messerbalkenunterteil aufweist. An dem Messerbalken, insbesondere dem Messerbalkenunterteil, sind insbesondere die Gruppen von Permanentmagneten befestigt. Es ergibt sich so ein baulich besonders einfache Anordnung aller Permanentmagnete.

[0015] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gruppen von Permanentmagneten durch Magneteinheiten gebildet sind, wobei die jeweilige Magneteinheit aus dem umpolbaren Permanentmagneten der anderen Gruppe von Permanentmagneten und zwei Permanentmagneten der einen Gruppe von Permanentmagneten besteht, wobei die Kraftrichtung der beiden letztgenannten Permanentmagnete gegensinnig ist. Durch diese Anordnung der Permanentmagnete der jeweiligen Magneteinheit lässt sich auf baulich besonders einfache Art und Weise eine Anordnung schaffen, die einerseits in der einen Polstellung des umpolbaren Permanentmagneten die Magnetkräfte aller Permanentmagnete der Magneteinheit addiert und in der anderen Stellung des umpolbaren Permanentmagneten die Magnetkräfte des umpolbaren Permanentmagneten und der beiden anderen Permanentmagnete der Magneteinheit aufhebt. Die Planschneidmaschine lässt sich im Bereich der Magneteinheiten baulich weiter vereinfachen, wenn benachbarte Magneteinheiten zwischen sich einen gemeinsamen Permanentmagneten der einen Gruppe aufweist. Zwischen benachbarten umpolbaren Permanentmagneten muss deshalb nur ein Permanentmagnet der einen Gruppe, insbesondere ein nicht umpolbarer Permanentmagnet angeordnet sein.

[0016] Der jeweilige umpolbare Permanentmagnet ist vorzugsweise elektrisch umpolbar. Nur zum Umpolen wird somit Strom benötigt. Je nach Polstellung addieren sich die Magnetkräfte der beiden Gruppen von Permanentmagneten oder heben sich auf. Der jeweilige umpolbare Permanentmagnet ist vorzugsweise von einer Spule umgeben. Die Spulenlängsachse ist insbesondere vertikal angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine besonders günstige Ausrichtung des Magnetfeldes des jeweiligen umpolbaren Permanentmagneten im Hinblick auf die Ausrichtung des Magnetfeldes der Permanentmagnete der einen Gruppe, insbesondere der nicht umpolbaren Permanentmagnete.

[0017] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der jeweilige umpolbare Permanentmagnet als leicht umpolbarer Permanentmagnet, insbesondere als AlNiCo-Magnet ausgebildet ist. Ein solcher Magnet kann innerhalb kürzester Zeit bei geringem Energieeinsatz umgepolt werden.

[0018] Den nicht umpolbaren Permanentmagneten kommt die Aufgabe zu, die wesentliche Haltekraft für das Schneidmesser aufzubringen. Insofern ist der jeweilige nicht umpolbare Permanentmagnet so ausgebildet, dass er eine große Magnetkraft besitzt.

[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die jeweilige Magneteinheit unter dem umpolbaren Permanentmagneten eine Polverlängerung aufweist, wobei die Polverlängerung eine Anlagefläche für das Schneidmesser bildet, sowie seitlich der Polverlängerung die beiden nicht umpolbaren Permanentmagnete aufweist. Durch diese Anordnung der Permanentmagnete ergibt sich ein optimaler Kraftfluss zur Erzeugung der Haltekraft für das Schneidmesser oder zum Aufheben der auf das Schneidmesser einwirkenden Magnetkraft.

[0020] Da es erfindungsgemäß ausreicht, das Schneidmesser ausschließlich magnetisch im Messerbalken zu halten, kann das Schneidmesser als homogener Körper ausgebildet werden, somit ist das Schneidmesser nicht mit Löchern zum Anschrauben des Schneidmessers am Messerbalken zu versehen.

[0021] Eine vorteilhafte konstruktive Weiterbildung sieht vor, dass der Messerbalken Mittel zum Positionieren der oberen Messerstirnfläche/des Messerrückens des Schneidmessers und/oder einer seitlichen kraftbeaufschlagten Messerstirnfläche des Schneidmessers aufweist. Beim Schwingschnitt werden seitliche Kräfte in das Schneidmesser eingeleitet, die aufgrund dieser Ausbildung des Messerbalkens über die seitliche Messerstirnfläche in den Messerbalken eingeleitet werden können. Den Permanentmagneten kommt somit im wesentlichen die Aufgabe zu, die Haltekraft für das Schneidmesser bereitzustellen.

[0022] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen darstellen.

[0023] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1
den Messerbalken, das Schneidmesser und die Mittel zum Verbinden von Messerbalken und Schneidmesser, die bei einer Planschneidmaschine Verwendung finden, in einem Schnitt dargestellt gemäß der Linie I-I in Figur 2,
Figur 2
eine Ansicht II gemäß Figur 1 von Schneidmesser, Schneidbalken und einem Messerlift,
Figur 3
das mit den Magneteinheiten versehene Messerbalkenunterteil in einer Ansicht II gemäß Figur 1, wobei der eine Endbereich des Messerbalkenunterteils in der Ebene der Befestigungsschrauben für die Magneteinheiten geschnitten ist,
Figur 4
eine räumliche Ansicht der jeweiligen Magneteinheit,
Figur 5
in schematischer Darstellung die Anordnung von Messerbalkenunterteil, Magneteinheiten und Schneidmesser bei aufgehobener Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken,
Figur 6
eine Darstellung gemäß Figur 5 für den Zustand der erzeugten Verbindungskraft zwischen Schneidmesser und Messerbalken.


[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen den Messerbalken 1 mit dem Messerbalkenoberteil 2 und dem Messerbalkenunterteil 3, wobei letztgenanntes auch als Messerbalkenspitze bezeichnet wird. Über magnetisch wirkende Mittel sind das Messerbalkenoberteil 2 und das Messerbalkenunterteil 3 miteinander verbunden. Das Messeroberteil 2 ist mit zwei schräg aber nicht parallel zueinander angeordneten Linearführungen 4 versehen, über die das Messerbalkenoberteil 2 im nicht dargestellten Portalrahmen der Planschneidmaschine gelagert ist. Die Linearführungen 4 bewirken eine Bewegung des Messerbalkens in der Ebene des Zeichnungsblatts im Schwingschnitt. Die Antriebsmittel zum Verfahren des Messerbalkens 1 nach unten und zur Seite, insbesondere ein Kurbelantrieb zur Einleitung der Schwingschnittbewegung in den Messerbalken 1 sind gleichfalls nicht veranschaulicht.

[0025] Im Messerbalken 1, konkret dem Messerbalkenunterteil 3, ist das Schneidmesser 5 gelagert. Es ist eben ausgebildet, ohne Löcher oder dergleichen und weist im Bereich seines unteren Endes einen Schneidkeil 6 auf. Der Messerbalken und das Schneidmesser bestehen aus einem ferromagnetischen Werkstoff.

[0026] Das mit dem Messerbalkenunterteil 3 verbundene Schneidmesser 5 stützt sich im Bereich seiner oberen Messerstirnfläche 7 über zwei an dieser anliegende Druckstücke 8 selbsthemmend an zwei Exzenterscheiben 9 ab, die um Achsen 10 schwenkbar im Messerbalkenoberteil 2 gelagert sind. Beim Schnitt stützt sich das Schneidmesser 5 somit über der Exzenterscheibe 9 am Messerbalkenoberteil 2 ab. Gegebenenfalls könnte noch im Bereich 11 zwischen Messerbalkenoberteil 2 und der seitlichen Messerstirnfläche 12 ein Anlageelement mit dem Messeroberteil 2 verbunden sein, an dem sich die Messerstirnfläche 12 beim Schwingschnitt abstützt.

[0027] Zusätzlich ist in Figur 2 ein Messerlift 13 veranschaulicht. Mittels des Messerliftes 13 ist beim Messerwechsel das Schneidmesser 5 hängend im Messerbalkenoberteil 2 gelagert und kann bei gelöster Verbindung von Messerbalken 1 und Schneidmesser 5 angehoben und abgesenkt werden, insbesondere in die gewünschte Montageposition des Schneidmessers 5 bezüglich des Messerbalkens 1 verfahren werden.

[0028] Die Figuren 1 und 3 veranschaulichen, dass das Messerbalkenunterteil 3 eine Vielzahl von Magneteinheiten 14, im Ausführungsbeispiel zwanzig Magneteinheiten aufnimmt. Jede Magneteinheit 14 ist mittels einer Schraube 15 mit dem Messerbalkenunterteil 3 in dessen oberen Bereich befestigt. Das Messerbalkenunterteil 3 weist eine sich in dessen Längsrichtung erstreckende Ausnehmung 16 zur Aufnahme der Magneteinheiten 14 auf. Diese Ausnehmung 16 verjüngt sich konisch zum unteren Ende des Magnetunterteils 3 hin.

[0029] Der Aufbau der jeweiligen Magneteinheit 14 ist der Figur 4 zu entnehmen: Die Magneteinheit 14 weist einen leicht unpolbaren Permanentmagneten 17, beispielsweise einen AlNiCo-Magnet auf. Dieser Magnet 17 wird von einer Spule 18 umgeben. Mittels der Spule 18 kann der Permanentmagnet 17 ummagnetisiert werden, d.h. es werden Nord- und Südpol vertauscht. Auf der dem Messerbalkenoberteil 2 abgewandten Seite, somit unterhalb des umpolbaren Permanentmagneten 17 ist eine Polverlängerung 19 angeordnet, die mit einer Gewindebohrung versehen ist, die der Aufnahme des Gewindeabschnitts der jeweiligen Schraube 15 dient. Diese Schraube ist durch ein Durchgangsloch 21 des Magneten 17 gesteckt. Durch die Polverlängerung 19 kann der Magnetfluss weiter in das bzw. aus dem Schneidmesser 5 geleitet werden, das an der parallel zum Schneidmesser 5 angeordneten Fläche 22 der keilförmigen Polverlängerung 19 anliegt. Seitlich an der Polverlängerung 19, direkt unter der Spule 18, sind auf den den beiden dieser Magneteinheit 14 benachbarten Magneteinheiten 14 zugewandten Seiten zwei starke, nicht umpolbare Permanentmagneten 23 angebracht. Die Magnetrichtung der beiden Permanentmagnete 23 ist gegensinnig. Es stehen sich entweder zwei Nord- oder zwei Südpole gegenüber. Im Sinne der Erfindung ist es nicht erforderlich, dass jeder Magneteinheit 14 zwei eigenständige Permanentmagnete 23 zugeordnet sind. Gemäß der Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen jeweils zwei benachbarten Magneteinheiten 14 ein Permanentmagnet 23 angeordnet ist. Auch auf diese Art und Weise ist sichergestellt, dass die jeweilige Magneteinheit 14 beidseitig einen Permanentmagneten 23 aufweist.

[0030] Aufgrund der insoweit beschriebenen Gestaltung weist die Planschneidmaschine somit magnetisch wirkende Mittel zum Verbinden von Messerbalken 1 und Schneidmesser 5 auf. Es sind zwei Gruppen von Magneten vorgesehen, wobei die Magnete der einen Gruppe die Permanentmagnete 23 der Montageeinheiten 14 und die Magnete der anderen Gruppe die umpolbaren Permanentmagnete 17 der Montageeinheiten 14 sind. Die Permanentmagnete 17 und 23 sind ausschließlich im Messerbalken 1 gelagert und erzeugen einen Magnetfluss durch das Schneidmesser 5. Zum Verbinden von Messerbalken 1 und Schneidmesser 5 sind ausschließlich diese magnetisch wirkenden Mittel vorgesehen, so dass der Messerbalken nicht mittels mechanischer Mittel befestigt werden muss.

[0031] Figur 5 zeigt den magnetischen Kraftfluss bei einer Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete 17, bei der die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser 5 und Messerbalken 1, konkret dem Messerbalkenunterteil 3 aufgehoben ist. Wie der Darstellung dieser Figur zu entnehmen ist, ändern sich von einer Magneteinheit 14 zur nächsten immer die aufeinandergerichteten Pole der Permanentmagnete 23. Auf das Schneidmesser 5 wirkt damit keine Magnetkraft. Der Magnetfluss ist zwischen den einzelnen Magneteinheiten 14 kurz geschlossen. Die Permanentmagnete 17 und 23 sind in Reihe geschaltet.

[0032] Ausgehend von der Situation in Figur 5 werden durch kurzzeitige Bestromung der Spulen 18 die Permanentmagnete 17 umgepolt und damit die in Figur 6 dargestellte Situation herbeigeführt, in der alle Permanentmagnete 17 und 23, aufgrund der nunmehr gegebenen Polausrichtung der Permanentmagnete 17, die Verbindungskraft zwischen dem Schneidmesser 5 und dem Messerbalken 1 erzeugen. Wie der Darstellung der Figur 6 zu entnehmen ist, sind die Permanentmagneten 17 und 23 aufgrund der Umpolung der Permanentmagneten 17 parallel geschaltet. Bezogen auf die jeweilige Magneteinheit 14 wird der Magnetfluss der Magnete 17 und 23 über die Polverlängerung 19 ins Schneidmesser 5 geleitet. Von hier erfolgt der Magnetfluss weiter in die beiden dieser Magneteinheit 14 benachbarten Magneteinheiten 14, durch die Polverlängerung 19 und durch die Permanentmagneten 17 und 23 zur zwischen den Nachbarmagneteinheiten angeordneten Magneteinheit 14.

[0033] Der Zustand gemäß Figur 5 wird durch kurzzeitige Bestromung der Spulen 18 und damit Umpolung der Permanentmagneten 17 wieder herbeigeführt.

[0034] In den Figuren 5 und 6 sind die magnetischen Feldlinien veranschaulicht, ferner sind die Richtungen der magnetischen Feldlinien mit Pfeilen verdeutlicht.


Ansprüche

1. Planschneidmaschine zum Schneiden von Stapeln blättrigen Guts, mit einem Messerbalken (1) und einem in diesem gelagerten Schneidmesser (5) sowie mit Mitteln (14) zum Verbinden von Messerbalken (1) und Schneidmesser (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14) zum Verbinden von Messerbalken (1) und Schneidmesser (5) magnetisch wirkende Mittel sind, wobei zwei Gruppen von Magneten (17, 23) vorgesehen sind, die Magnete (23) der einen Gruppe als Permanentmagnete ausgebildet sind und die Magnete (17) der anderen Gruppe als umpolbare Permanentmagnete ausgebildet sind, wobei die Permanentmagnete (17, 23) der beiden Gruppen in einer Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete (17) eine Verbindungskraft zwischen Schneidmesser (5) und Messerbalken (1) erzeugen und in der anderen Polausrichtung der umpolbaren Permanentmagnete (17) die Verbindungskraft zwischen Schneidmesser (5) und Messerbalken (1) aufgehoben ist.
 
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (17, 23) ausschließlich im Messerbalken (1) gelagert sind und einen Magnetfluss durch das Schneidmesser (5) erzeugen.
 
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete der einen Gruppe als nicht umpolbare Permanentmagnete (23) ausgebildet sind.
 
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden von Messerbalken (1) und Schneidmesser (5) ausschließlich die magnetisch wirkenden Mittel (14) vorgesehen sind.
 
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerbalken (1) ein Messerbalkenoberteil (2) und ein konisch nach unten zulaufendes, mit dem Messerbalkenoberteil (2) verbundenes Messerbalkenunterteil (3) aufweist.
 
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Messerbalken (1), insbesondere dem Messerbalkenunterteil (3), die Gruppen von Permanentmagneten (17, 23) befestigt sind.
 
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen von Permanentmagneten (17, 23) durch Magneteinheiten (14) gebildet sind, wobei die jeweilige Magneteinheit (14) aus dem umpolbaren Permanentmagneten (17) der anderen Gruppe von Permanentmagneten und zwei Permanentmagneten (23) der einen Gruppe von Permanentmagneten besteht, wobei die Kraftrichtung der beiden letztgenannten Permanentmagnete (23) gegensinnig ist.
 
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Magneteinheiten (14) zwischen sich einen gemeinsamen Permanentmagneten (23) der einen Gruppe aufweisen.
 
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilig umpolbare Permanentmagnet (17) elektrisch umpolbar ist.
 
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige umpolbare Permanentmagnet (17) von einer Spule (18) umgeben ist.
 
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige umpolbare Permanentmagnet (17) als leicht umpolbarer Permanentmagnet, insbesondere als AlNiCo-Magnet ausgebildet ist.
 
12. Maschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenlängsachse vertikal angeordnet ist.
 
13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht umpolbaren Permanentmagnete (23) jeweils eine große Magnetkraft besitzen.
 
14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Magneteinheit (14) unter dem jeweiligen umpolbaren Permanentmagneten (17) eine Polverlängerung (19) aufweist, wobei die Polverlängerung (19) eine Anlagefläche (22) für das Schneidmesser (5) bildet, sowie seitlich der Polverlängerung (19) die beiden nicht umpolbaren Permanentmagnete (23) aufweist.
 
15. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerbalken (1) Mittel (8, 11) zum Positionieren einer oberen Messerstirnfläche (7) des Schneidmessers (5) und/oder einer seitlichen kraftbeaufschlagten Messerstirnfläche (12) des Schneidmessers (5) aufweisen.
 
16. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (5) als lochfreier Körper ausgebildet ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente