Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten von Werkstücken, die bevorzugt
zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen,
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie ein Verfahren unter Einsatz dieser Vorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Zum Beschichten von Werkstücken, die beispielsweise zumindest teilweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, sind vielfältige Techniken
bekannt. Eine zuletzt gestellte Anforderung im Bereich der Fußbodenherstellung besteht
darin, bei Fußbodenpaneelen wie Fertigparkett oder Laminat eine so genannte "Minifase"
zu beschichten und zu bemustern. Die Anordnung einer derartigen Minifase 2' an einem
Fußbodenpaneel (Werkstück) 2 ist schematisch und rein beispielhaft in Fig. 3 dargestellt.
[0003] Die Minifase wird üblicherweise durch Anfräsen der jeweiligen Fußbodenpaneele hergestellt.
Die angefräste Oberfläche muss vor dem Bemustern (z.B. Bedrucken) mit einer Beschichtung,
z.B. einem Grundierungslack, versehen werden. Hierfür kommt gegenwärtig oft die so
genannte Vakumattechnik zum Einsatz, die beispielsweise von der Fa. Schiele (www.schielemaschinenbau.de)
angeboten wird. Bei dieser Technik ist allerdings der Lackauftrag infolge des Absaugens
des Lackes und der Verwirbelung der Luft nicht sehr randscharf aufzubringen. Es kann
nur eine bestimmte Farbe aufgebracht werden, welche der Grundfarbe des Oberflächendekors
nahe kommt. Generell ist eine hohe Menge an Lack im Umlauf der Vakumateinrichtung.
Bei einem Farb- oder Lackwechsel entstehen große Lackverluste durch die notwendigen
Spülvorgänge der Systemkomponenten. Die Vakumattechnik selbst hat einen hohen Energieverbrauch,
einmal durch die Erzeugung des Unterdruckes, sowie die Leistung die zur Abtrocknung
des Lackes eingebracht werden muss, die Anlagenkosten sind relativ hoch.
[0004] Alternativ ist es auch bekannt, eine Prägefolie auf die jeweilige Minifase aufzubringen.
Der Auftrag durch Prägefolie hat den Hauptvorteil, dass ein Aufquellen des angefrästen
Grundmateriales vermieden wird. Allerdings sind die Prägefolien, um diese prozesssicher
verarbeiten zu können, nur in cm breiten Folien verfügbar, obwohl in vielen Anwendungsfällen
nur wenige mm benötigt werden. Dies führt zu einer hohen Materialverschwendung. Die
Randzonen des Beschichtungsbereichs sind wie beim Auftrag mit Vakumat nicht sehr randscharf,
da die Abrisskräfte nicht eindeutig sind. Ein weiterer Nachteil ist das Bevorraten
der vielen verschiedenen notwendigen Dekore passend zur Dekoroberfläche, sowie die
recht grossen Rüstzeiten zum Wechsel eines Dekores.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die eine einfache und dennoch präzise und hochwertige Beschichtung von Werkstücken
insbesondere im Bereich von Schmal- oder Teilflächen ermöglicht, sowie ein Verfahren
hierfür bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein
Verfahren unter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 12 gelöst.
[0007] Besonders bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0008] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art einen neuen Weg einzuschlagen, indem zum Beschichten von Schmal- oder Teilflächen
nicht lediglich bekannte Techniken adaptiert werden, die für großflächige Bauteile
entwickelt wurden. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art die Auftrageinrichtung mindestens eine Mikrodüse
zum Auftragen der aushärtbaren Masse, und bevorzugt mindestens ein Mikroventil aufweist.
[0009] Durch das Vorsehen mindestens einer Mikrodüse lässt sich die aushärtbare Masse sehr
gezielt und randscharf auf den jeweiligen Oberflächenabschnitt der Werkstücke aufbringen,
ohne dass hierfür eine komplizierte oder aufwändige Anordnung erforderlich wäre. Obgleich
der Ausstoßvorgang der aushärtbaren Masse aus den Mikrodüsen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung prinzipiell beliebig betätigt und gesteuert werden kann, besteht eine Hauptzielrichtung
der Erfindung darin, dass die Auftrageinrichtung mindestens ein Mikroventil aufweist.
So hat sich gezeigt, dass sich diese Art der Zufuhr und Steuerung der aushärtbaren
Masse in Verbindung mit einer zugehörigen Mikrodüse besonders gut für Lacke und ähnliche
Beschichtungsstoffe eignet, da sich eine präzise und einfache Steuerbarkeit mit gutem
Ansprechverhalten ergibt. Ferner verhindert das jeweilige Mikroventil ein unerwünschtes
Aushärten der bereitstehenden, aushärtbaren Masse bei geringem Wartungsaufwand und
hoher Lebensdauer.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Auftrageinrichtung
mindestens einen unter Druck stehenden Vorrat von aushärtbarer Masse aufweist. Hierdurch
werden ein besonders gutes Ansprechverhalten und ein hoher Durchsatz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ermöglicht, da für einen Beschichtungsvorgang lediglich ein Mikroventil
durch einen geeigneten Stromimpuls oder dergleichen geöffnet werden muss. Dabei kann
es in vielen Fällen ausreichend sein, dass der unter Druck stehende Vorrat ein vergleichsweise
geringes Volumen besitzt, und dass zusätzlich ein eigentlicher Vorratsbehälter vorgesehen
ist, der den unter Druck stehenden Vorrat mit aushärtbarer Masse versorgt und selbst
nicht notwendigerweise unter Druck stehen muss. Andererseits kann der unter Druck
stehende Vorrat auch großvolumig ausgestaltet sein und/oder größtenteils an einer
von der jeweiligen Mikrodüse entfernt gelegenen Ort angeordnet sein. Dabei kann der
unter Druck stehende Vorrat beispielsweise durch einen Druckkolben beaufschlagt werden,
der einen gewünschten Druck definiert und auch für die Beseitigung von Luftblasen
oder dergleichen sorgen kann, so dass sich eine hohe Einstellgenauigkeit des Drucks
und der Ausstoßmenge ergibt. Ferner kann über einen derartigen Druckkolben auch auf
möglicherweise verstopfte Mikrodüsen rückgeschlossen werden.
[0011] Im Hinblick auf eine hohe Variabilität und Anpassungsfähigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, dass die Auftrageinrichtung
pro Mikrodüse mindestens ein Mikroventil aufweist. Hierdurch lassen sich sowohl die
Art der Beschichtung als auch der Beschichtungsbereich variabel einstellen.
[0012] Die Mikroventile können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedlichste
Art und Weise ausgestaltet sein, wobei sich der Einsatz von Magnetmikroventilen als
besonders vorteilhaft erwiesen hat, das sich diese besonders einfach und präzise steuern
und betätigen lassen.
[0013] Das jeweilige Mikroventil ist dabei vorteilhaft zwischen dem mindestens einen, bevorzugt
unter Druck stehenden Vorrat von aushärtbarer Masse und der mindestens einen Mikrodüse
angeordnet.
[0014] Die Abmessungen der Mikrodüse (bzw. der Düsenöffnung) sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht besonders beschränkt und können vielmehr in Abhängigkeit von den jeweiligen
Anforderungen ausgewählt werden, wie insbesondere der Art und Viskosität der aufzutragenden,
aushärtbaren Masse, dem erforderlichen Durchsatz, der gewünschten Auftraggenauigkeit
bzw. Auflösung, etc. Für die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten Anwendungsfälle
wie beispielsweise das Beschichten von Minifasen, hat es sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, dass die mindestens eine Mikrodüse einen Durchmesser von mindestens 50 µm,
bevorzugt mindestens 100 µm aufweist. Hierdurch lassen sich Lacke und ähnliche aushärtbare
Massen bei ausreichendem Durchsatz zuverlässig und zügig auf die Werkstücke auftragen.
Andererseits sollte der Düsendurchmesser auch nicht zu groß gewählt werden, da andernfalls
beispielsweise die Randschärfe beeinträchtigt wird. Vor diesem Hintergrund ist gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die mindestens eine Mikrodüse einen
Durchmesser von höchsten 300 µm, bevorzugt höchsten 200 µm aufweist.
[0015] Um darüber hinaus eine flächige und gleichmäßige Beschichtung der jeweiligen Werkstückoberflächen
zu erzielen, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass sie eine
Mehrzahl von Mikrodüsen aufweist, die bevorzugt in Richtung einer Relativbewegung
zwischen der Auftrageinrichtung und dem jeweiligen Werkstück versetzt angeordnet sind.
[0016] Beim Anfräsen der Werkstücke oder ähnlichen vorgelagerten Bearbeitungsschritten entsteht
häufig, je nach Material des Werkstücks, eine poröse und saugfähige, zu beschichtende
Fläche. Um die zu beschichtende Fläche auf die nachfolgende Beschichtung vorzubereiten
und beispielsweise auch deren Saugvermögen zu vermindern bzw. Ungleichmäßigkeiten
auszugleichen, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Vorrichtung
ferner eine Glättungseinrichtung zum Glätten einer mit der aushärtbaren Masse zu versehenden
Oberfläche des jeweiligen Werkstücks aufweist.
[0017] Die Glättungseinrichtung kann, wie anhand der untenstehenden ausführlichen Beschreibung
noch besser deutlich werden wird, auf unterschiedlichte Art und Weise ausgestaltet
sein, beispielsweise als Thermotransferglättungseinrichtung. Dadurch wird erreicht,
dass die Oberfläche des Werkstücks verschlossen und ein Aufquellen des Materials vermieden
wird. Ferner wird durch das Einbringen von Wärme das nachfolgende Aushärten eines
aushärtbaren Materials in vielen Fällen gefördert. Nicht zuletzt kann die aushärtbare
Masse nicht mehr oder nur weniger in das Material eindringen, was zu einem geringeren
Verbrauch an aushärtbarer Masse führt.
[0018] Die Auftrageinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung prinzipiell auch
dazu ausgelegt sein, nicht nur einfarbige sondern auch gemusterte Beschichtungen auf
das jeweilige Werkstück aufzutragen. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Qualität
des jeweiligen Druckbildes (beispielsweise einer Holzmaserung), hat es sich jedoch
als vorteilhaft erwiesen, für das Aufbringen einer Bemusterung eine separate Druckeinrichtung
vorzusehen, insbesondere eine Ink-Jet-Druckeinrichtung. Um die Oberfläche des durch
die Auftrageinrichtung aufgetragenen Beschichtungsmaterials für das nachfolgende Bedrucken
vorzubereiten, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ferner eine Vorbehandlungseinrichtung
aufweisen, wie sie beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 06 004 713.1 der vorliegenden Anmelderin offenbart und beansprucht ist und auf deren gesamte Offenbarung
ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0019] In diesem Zusammenhang kann es auch wichtig sein, dass das aufgebrachte Beschichtungsmaterial
vor dem nachfolgenden Druckvorgang weitgehend ausgehärtet ist. Zu diesem Zweck ist
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Vorrichtung ferner mindestens
eine Aushärtungseinrichtung aufweist, insbesondere mindestens eine NIR-Aushärtungseinrichtung
und/oder eine UV-Aushärtungseinrichtung. Dabei bietet sich die NIR-Aushärtungseinrichtung
primär für die aushärtbare Beschichtungsmasse an, während eine IV-Aushärtungseinrichtung
primär zum Aushärten bzw. Trocknen einer durch die Druckeinrichtung aufgebrachten
Tinte oder dergleichen dient.
[0020] Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Beschichten von Werkstücken unter Einsatz
der oben beschriebenen Vorrichtung ist Gegenstand von Anspruch 12. Mit diesem Verfahren
lassen sich die oben beschriebenen Vorteile besonders gut erzielen. Dabei ist es besonders
bevorzugt, dass das jeweilige Werkstück zunächst im Bereich der Oberfläche bevorzugt
spanend bearbeitet und besonders bevorzugt auch vorbehandelt, insbesondere geglättet
wird, und dass zumindest der bearbeitete und gegebenenfalls vorbehandelte Bereich
zumindest abschnittsweise mit der aushärtbaren Masse beschichtet wird. Alternativ
oder zusätzlich ist gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
dass das Werkstück im wesentlichen platten- oder leistenförmig ist, und dass das Werkstück
zumindest im Bereich einer Schmalfläche abschnittsweise mit der aushärtbaren Masse
beschichtet wird, wobei die Schmalfläche gegenüber einer Großfläche des Werkstücks
bevorzugt abgewinkelt ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021]
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht einer Beschichtungsvorrichtung als bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 zeigt schematisch eine Teilansicht der Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3 zeigt schematisch zwei miteinander verbundene Werkstücke, die sich zur Bearbeitung
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung eignen.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0022] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgen ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0023] Eine Beschichtungsvorrichtung 1 als bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Die Vorrichtung dient zum Beschichten und gegebenenfalls
auch Bemustern von Werkstücken 2, bei denen es sich beispielsweise um Fußbodenpaneele
handeln kann, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder gegebenenfalls
auch Lack oder dergleichen bestehen. Es ist jedoch zu beachten, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 auch zum Beschichten andersartiger Werkstücke 2 geeignet ist, obgleich
sie primär für die genannten Anwendungen gedacht ist.
[0024] Die Vorrichtung 1 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform eine Fördereinrichtung
20, die als Förderband bzw. Fördertisch ausgestaltet ist und die jeweiligen Werkstücke
2 in einer durch einen Pfeil gezeigten Durchlaufrichtung fördern kann. Obgleich sich
die vorliegende Ausführungsform somit auf eine sogenannte Durchlaufmaschine bezieht,
ist zu beachten, dass das jeweilige Werkstück auch stationär angeordnet sein kann.
In diesem Falle könnten und müssten diejenigen Komponenten der Vorrichtung, die eine
Bearbeitung an dem Werkstück ausführen, in Bezug auf das Werkstück bewegt werden.
Auch Mischformen beider Ausgestaltungen sind im Rahmen der Erfindung möglich.
[0025] Entlang der Fördereinrichtung 20 sind in der vorliegenden Ausführungsform mehrere
Bearbeitungskomponenten angeordnet, und zwar zunächst eine nicht näher gezeigte Bearbeitungseinrichtung
zum spanenden Bearbeiten des Werkstücks, wie beispielsweise ein Fräsaggregat, anschließend
eine Glättungseinrichtung 30 zum Glätten einer durch die Bearbeitungseinrichtung bearbeiteten
Oberfläche 2' des jeweiligen Werkstücks 2, eine Auftrageinrichtung 10 zum Auftragen
einer aushärtbaren Masse 4, eine NIR-Aushärtungseinrichtung 50, eine Ink-Jet-Druckeinrichtung
40, eine UV-Aushärtungseinrichtung 60, eine Decklackauftrageinrichtung 70 und eine
weitere UV-Aushärtungseinrichtung 60. Dabei ist die Vorrichtung 1 derart ausgestaltet,
dass in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen entweder alle genannten Komponenten
oder gegebenenfalls auch nur eine oder mehrere Komponenten eine Bearbeitung an dem
durchlaufenden Werkstück 2 vornehmen. Um dies zu erreichen, sind die jeweiligen Komponenten
mit einer nicht näher gezeigten Steuereinrichtung verbunden, die in der Lage ist,
den Betrieb der einzelnen Komponenten in Abhängigkeit von den Anforderungen automatisch
zu steuern.
[0026] Die Auftrageinrichtung 10 besitzt in der vorliegenden Ausführungsform, wie auch in
Fig. 2 zu erkennen ist, eine Mehrzahl von Mikrodüsen 12 zum Auftragen der aushärtbaren
Masse 4, beispielsweise eines Lacks, auf die Oberfläche 2' des jeweiligen Werkstücks.
Dabei sind die Mikrodüsen 12, wie in Fig. 2 am besten zu erkennen ist, in ihrer Neigung
an die Ausrichtung der zu beschichteten Oberfläche 2' angepasst und können zu diesem
Zweck auch verschwenkbar bzw. verdrehbar gelagert sein. Obgleich in den Figuren nicht
näher gezeigt, ist jeder Mikrodüse 12 ein Mikroventil zugeordnet, das mit einem ebenfalls
nicht gezeigten, unter Druck stehenden Vorrat von aushärtbarer Masse in Verbindung
steht, sodass durch ein Öffnen des Mikroventils eine vorbestimmte Menge an aushärtbarer
Masse aus der jeweiligen Mikrodüsen 12 ausgestoßen werden kann. Dabei kann das Öffnen
und Schließen des Mikroventils 12 ebenfalls über die nicht gezeigte Steuereinrichtung
bzw. entsprechende elektrische Impulse ausgeführt werden. Bei den Mikroventilen 12
kann es sich beispielsweise um Magnetmikroventile handeln.
[0027] Die Mikrodüsen besitzen in der vorliegenden Ausführungsform einen Durchmesser im
Bereich von etwa 100 µm bis 200 µm. obgleich die vorliegende Erfindung nicht hierauf
beschränkt ist. In der vorliegenden Ausführungsform sind rein beispielhaft 20 Mikrodüsen
in gleichmäßiger Anordnung vorgesehen, wobei die Anzahl der Mikrodüsen und deren (gegebenenfalls
versetzte) Anordnung vielfältig an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden kann.
[0028] Die stromaufwärts der Auftrageinrichtung 10 vorgesehene Glättungseinrichtung 30 ist
in der vorliegenden Ausführungsform als Thermotransferglättungseinrichtung ausgestaltet.
Es handelt sich folglich im Prinzip um eine beheizte, glatte Fläche, die gegen die
Werkstückoberfläche 2' gleitend gepresst wird. Allerdings kann die Glättungseinrichtung
auch auf völlig andersartige Weise ausgestaltet sein und beispielsweise einen Feinschliff
der Oberfläche 2' bewirken.
[0029] An die Auftrageinrichtung 10 schließt sich die NIR-Aushärtungseinrichtung 50 an,
die in der vorliegenden Ausführungsform auf das Aushärten eines durch die Auftrageinrichtung
10 aufgetragenen Lacks ausgelegt ist. Bei andersartigen Beschichtungsmaterialien kann
die Aushärtungseinrichtung 50 selbstverständlich an die Anforderungen angepasst werden.
[0030] Danach folgt die Ink-Jet-Druckeinrichtung 40, die dazu ausgelegt ist, auf das aufgebrachte
Beschichtungsmaterial 4 ein gewünschtes Druckbild aufzubringen, beispielsweise eine
Holzmaserung oder dergleichen. An diese schließt sich wiederum eine UV-Aushärtungseinrichtung
60 an, die dazu ausgelegt ist, die durch die Ink-Jet-Druckeinrichtung 40 aufgebrachte
Tinte auszuhärten bzw. zu trocknen.
[0031] Schließlich folgt eine abschließende Lackauftragseinrichtung 70, um bei sehr hochwertigen
Produkten das Druckbild der Ink-Jet-Druckeinrichtung 40 zusätzlich durch beispielsweise
ein abriebfeste Klartinte oder einen Lack zu versiegeln und schließlich durch eine
weitere UV-Aushärtungseinrichtung 60 auszuhärten bzw. zu trocknen.
[0032] Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 wird ein Werkstück 2 an den verschiedenen
Komponenten der Vorrichtung 1 unter Einsatz der Fördervorrichtung 20 entlang geführt,
und es werden entsprechend den Anforderungen einzelne oder mehrere der oben beschriebenen
Bearbeitungsvorgänge an dem Werkstück 2 bzw. der zu bearbeitenden Oberfläche 2' ausgeführt.
1. Vorrichtung (1) zum Beschichten von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest teilweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen, mit:
einer Auftrageinrichtung (10) zum Auftragen einer aushärtbaren Masse (4), insbesondere
eines Lacks, und
eine Fördereinrichtung (20) zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Auftrageinrichtung
(10) und dem jeweiligen Werkstück (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftrageinrichtung (10) mindestens eine Mikrodüse (12) zum Auftragen der aushärtbaren
Masse (4), und bevorzugt mindestens ein Mikroventil aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrageinrichtung (10) mindestens einen unter Druck stehenden Vorrat von aushärtbarer
Masse aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrageinrichtung (10) pro Mikrodüse (12) mindestens ein Mikroventil, insbesondere
Magnetmikroventil aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Mikroventil zwischen dem mindestens einen Vorrat und der mindestens
einen Mikrodüse (12) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Mikrodüse (12) einen Durchmesser von mindestens 50 µm, bevorzugt
mindestens 100 µm aufweist,
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Mikrodüse (12) einen Durchmesser von höchstens 300 µm, bevorzugt
höchstens 200 µm aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von Mikrodüsen (12) aufweist, die bevorzugt in Richtung einer Relativbewegung
zwischen der Auftrageinrichtung (10) und dem jeweiligen Werkstück (2) versetzt angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Glättungseinrichtung (30) zum Glätten einer mit der aushärtbaren
Masse (4) zu versehenden Oberfläche (2') des jeweiligen Werkstücks (2) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Bearbeitungseinrichtung zum bevorzugt spanenden Bearbeiten des jeweiligen
Werkstücks aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens eine Druckeinrichtung (40), insbesondere Ink-Jet-Druckeinrichtung,
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens eine Aushärtungseinrichtung (50, 60) aufweist, insbesondere
mindestens eine UV-Aushärtungseinrichtung (60) und/oder mindestens eine NIR-Aushärtungseinrichtung
(50).
12. Verfahren zum Beschichten von Werkstücken unter Einsatz einer Vorrichtung (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten:
Bereitstellen eines Werkstücks (2), das bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen,
Kunststoff oder dergleichen besteht,
Beschichten des Werkstücks (2) im Bereich dessen Oberfläche (2') mit der aushärtbaren
Masse (4).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück zunächst im Bereich der Oberfläche (2') bevorzugt spanend bearbeitet
und besonders bevorzugt auch vorbehandelt, insbesondere geglättet wird, und dass zumindest
der bearbeitete und ggf. vorbehandelte Bereich (2') zumindest abschnittsweise mit
der aushärtbaren Masse (4) beschichtet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (2) im wesentlichen platten- oder leistenförmig ist, und dass das Werkstück
zumindest im Bereich einer Schmalfläche (2') abschnittsweise mit der aushärtbaren
Masse (4) beschichtet wird, wobei die Schmalfläche (2') bevorzugt gegenüber einer
Großfläche (2'') des Werkstücks abgewinkelt ist.