[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken
zur Aufnahme einer Maschinenanordnung zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines
Gleises.
[0002] Die zunehmenden Anforderungen an den Oberbau von Schienenverkehrswegen hinsichtlich
steigender Streckengeschwindigkeiten und höherer Lasttonnen im Güterverkehr haben
zum Einsatz hochfester Schienenstähle mit Zugfestigkeiten von bis zu 1500 N/mm
2 geführt. Derartige Schienenwerkstoffe gelten als außerordentlich schwer spanabhebend
bearbeitbar. Zugleich ist es aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit erforderlich,
Schienen, deren Schienenkopfprofil bzw. Schienenoberfläche Verschleißerscheinungen
aufweisen, einer vorbeugenden Instandhaltung zu unterziehen, damit sich aus diesen
Unregelmäßigkeiten keine gravierenden Fehlstellen ergeben, welche die vorgesehene
Liegedauer der Schiene verkürzen könnten. Für diese Art der Instandhaltung bzw. Schienenpflege
werden seit vielen Jahren die technologischen Verfahren des mobilen Schienenschleifens
bzw. seit circa 10 Jahren auch des mobilen Schienenfräsens eingesetzt. Die Schienen
werden hierbei nicht ausgebaut, sondern verbleiben im Gleisbett und werden in betrieblichen
Sperrpausen mittels einer mobilen Bearbeitungsmaschine neu profiliert bzw. einer Beseitigung
von Oberflächenfehlern unterzogen. Die Technologien des Schleifens bzw. Fräsens haben
dabei jeweils spezifische Vor- und Nachteile (z.B. hinsichtlich Funkenflug, Materialabtragsraten
oder Arbeitsgeschwindigkeiten). Deshalb ist man auch zu Arbeitsverfahren übergegangen,
bei denen Schleif- und Fräsprozesse miteinander kombiniert werden bzw. konsekutiv
aufeinanderfolgend ablaufen.
[0003] Da speziell beim Schienenfräsen höhere Materialabtragsraten und damit auch höhere
Arbeitsgeschwindigkeiten (d.h. bearbeitete Schienenlänge je Zeiteinheit) erzielt werden,
ist es von besonderer Bedeutung, dass durch die zum Einsatz kommende Maschinentechnologie
keinerlei Störeinflüsse in die Bearbeitungszone induziert werden.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist aus der
DE 32 22 208 A1 ein Schienenfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Schienenfräsen bekannt, welches einen
einstückigen und auf Schienenfahrwerken abgestützten Fahrgestellrahmen aufweist, an
dessen Unterseite im Freiraum zwischen den Schienenfahrwerken Fräseinheiten zum Bearbeiten
der von dem Schienenfahrzeug befahrenen Schienen angebracht sind (siehe Figur 1 der
DE 32 22 208 A1). Jede Fräseinheit ist jeweils an einem Träger befestigt, der in der Horizontalen
über Gelenkzapfen und Schwenkbalken mit einem vom Fahrgestellrahmen nach unten in
Richtung der Schiene vorstehenden Flansch verbunden ist. In der Vertikalen wird jede
Fräseinheit mittels eines am Fahrgestellrahmen angeflanschten Hubzylinders geführt.
Jede Fräseinheit hängt also an der gleiszugewandten Unterseite des Fahrgestellrahmens
und kann mittels des Hubzylinders an die zu bearbeitenden Schiene zugestellt werden.
Da der Fahrgestellrahmen von Schienenfahrzeugen zur Erhöhung der Entgleisungssicherheit
nicht vollständig verwindungssteif ausgeführt sein darf, übertragen sich im praktischen
Einsatz der hier offenbarten Maschine die in den Fahrgestellrahmen induzierten Verwindungen
(z.B. während des Durchfahrens von eng trassierten Kurven) auch auf die Fräseinheiten
und können dort geometrische Abweichungen bzw. Fehler verursachen.
[0005] In ähnlicher Weise hierzu offenbart die
EP 668 398 A1 ein Schienenfahrzeug zum Schienenfräsen, welches ebenfalls einen einstückig ausgebildeten,
durchgehenden Fahrgestellrahmen aufweist. Die Fräseinheiten sind auch hier mittels
Winden bzw. Hubzylindern an der gleiszugewandten Unterseite des Fahrgestellrahmens
abgehängt. Auch diese Maschine weist den Nachteil auf, dass sich die in den Fahrgestellrahmen
induzierten Verwindungen (z.B. während des Durchfahrens von eng trassierten Kurven)
auf die Fräseinheiten auswirken und dort geometrische Abweichungen bzw. Fehler verursachen
können.
[0006] Die
EP 952 255 A1 schließlich lehrt ein Schienenfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Fräsen der befahrenen
Schienen, bei dem die Fräseinheiten nicht an der Unterseite des Fahrgestellrahmens
hängen. Stattdessen liegt die Drehachse eines jeden Fräskopfes oberhalb des von der
gleisabgewandten Oberseite des Fahrgestellrahmens definierten Höhenniveaus. Mittels
eines in den Innenraum des Fahrzeuges hinein verlängerten Gehäuses ist jeder Fräskopf
an einem ersten Schlitten befestigt, welcher in Vertikalführungen eines zweiten Schlittens
verschiebbar gelagert ist. Dieser zweite Schlitten wiederum ist in Horizontalführungen
gelagert, welche auf der gleisabgewandten Oberseite des Fahrgestellrahmens befestigt
sind. Aus der Perspektive des Fahrzeuginnenraums heraus betrachtet sind also die Drehachsen
der Fräsköpfe in einer Kreuzschlitten-Führung auf dem durch den Fahrgestellrahmen
gebildeten Fahrzeugboden gelagert. Jedoch übertragen sich auch bei dieser Konstruktion
die beim Betrieb des Schienenfahrzeuges auftretenden Verwindungen auf die Fräseinheiten
und können dort geometrische Abweichungen verursachen bzw. eine Fehlerkorrektur notwendig
machen. Zudem bedingt der aus einer solchen Lagerung resultierende Höhenversatz zwischen
der im Lager geführten Drehachse und der zu bearbeitenden Schiene entweder den Einsatz
von Fräsköpfen mit sehr großen Durchmessern (die Drehachsen von Fräskopf und Lager
stimmen dann überein) oder eine mechanische Überbrückung des Höhenversatzes zwischen
den Drehachsen von Fräskopf und Lager, was wiederum spiel- und verschleißanfällig
ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und
Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung zum mechanischen Bearbeiten
der Schienen eines Gleises bereitzustellen, welches eine Befestigungsmöglichkeit von
Bearbeitungsmaschinen am Wagenkasten des Schienenfahrzeuges aufweist, die eine Beeinflussung
der Bearbeitungsmaschinen durch die im Betrieb des Schienenfahrzeuges auftretenden
Verwindungen des Schienenfahrzeuges weitgehend eliminiert.
[0008] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Wagenkasten des Schienenfahrzeuges aus zwei in Fahrzeuglängsrichtung
aussenliegenden Kopfsegmenten und mindestens einem zwischen diesen Kopfsegmenten angeordneten
Mittelsegment aufgebaut ist, wobei jedes Kopfsegment einen auf jeweils einem Schienenfahrwerk
abgestützten Rahmen sowie eine Mehrzahl von mit dem Rahmen mittels einer Schweißkonstruktion
verbundenen, lotrecht zur Fahrzeuglängsachse ausgerichteten und zum mindestens einen
Mittelsegment des Schienenfahrzeug hin orientierten Flanschebenen umfasst, und wobei
das mindestens eine Mittelsegment eine Mehrzahl von Langträgern umfasst, welche zwischen
den zueinander korrespondierenden Flanschebenen beider Kopfsegmente mittels einer
auf Quer-, Zug- und Biegungskräfte belastbaren lösbaren Verbindung befestigt sind.
Dies stellt eine Abkehr vom bisherigen konstruktiven Grundkonzept dar, wonach die
Trägerfahrzeuge für die Schienenbearbeitungswerkzeuge stets einen durchgehenden Fahrgestellrahmen
aufweisen, der sich auf mindestens zwei Schienenfahrwerken abstützt und an dem die
Bearbeitungswerkzeuge - meist unter Zwischenschaltung weiterer Verstell- bzw. Zustellorgane
- befestigt sind. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Wagenkastens wird bewirkt,
dass die durch den Betrieb des Trägerfahrzeuges generierten Verwindungen weitestgehend
in den Bauteilen des Mittelsegmentes auftreten, jedoch nicht in den Bauteilen der
beiden Kopfsegmente. Diese Kopfsegmente bilden also weitestgehend verwindungsfreie
Zonen und sind somit eine ideale Basis zur Anbringung von Bearbeitungswerkzeugen,
welche nicht durch diese Verwindungen beeinflusst werden dürfen. Im Hinblick auf die
bislang angewandten konstruktiven Konzepte stellt dies einen deutlichen Fortschritt
dar.
[0009] Eine vorteilhafte konstruktive Umsetzung des erfinderischen Konzeptes sieht ferner
vor, dass die lösbare Verbindung zwischen den Längsträgern des Mittelsegmentes und
den Flanschebenen der Kopfsegmente mittels formschlüssiger Passverbindungen zur Aufnahme
der Querkräfte sowie Dehnschrauben zur Übertragung von Zug- und Biegebelastungen eingesetzt.
Solche Dehnschrauben-Verbindungen befinden sich in den Flanschebenen der Aussenlangträger
und des Mittellangträgers.
[0010] Des weiteren sieht die Erfindung vor, dass mindestens ein Kopfsegment des Schienenfahrzeuges
über mindestens eine lotrecht zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtete Aufnahmeplatte
zur Befestigung von Werkzeugen zur mechanischen Schienenbearbeitung verfügt, wobei
die Aufnahmeplatte zum Mittelsegment des Schienenfahrzeuges hin orientiert ist. Da
die Fahrgestellrahmen der Kopfsegmente durch die erfindungsgemäße Konstruktion weitestgehend
verwindungsfrei bleiben, sind sie insbesondere zur Aufnahme von Adapterplatten zur
Befestigung von Bearbeitungswerkzeugen geeignet.
Die einzelnen Segmente des Wagenkastens werden einschließlich der Aufnahmeplatten
zur späteren Befestigung der Bearbeitungswerkzeuge zunächst als Schweißkonstruktionen
gefertigt und danach in einen spannungsarmen Zustand versetzt. Anschließend werden
die Aufnahmeplatten großflächig spanabhebend bearbeitet und auf diese Weise quasi
"Fundamente" zur Aufnahme der Bearbeitungswerkzeuge hergestellt. Die Spannungsfreiheit
ist notwendig, damit die großflächige Bearbeitung der Aufnahmeplatten nicht zu Verzug
oder Verwerfungen führt. Auf diese Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Konzept die
Übertragung der Anforderungen einer Werkzeugmaschine (Steifigkeit des Maschinenrahmens
und -fundamentes) auf ein Schienenfahrzeug (Entgleisungssicherheit durch kontrollierte
Verwindungsfähigkeit). Die Anschlussflächen der Bearbeitungsmaschinen am Tragwerk
(Rohbau) des Schienenfahrzeuges können mit einer sehr guten Oberflächengenauigkeit
hergestellt werden; zugleich werden die Erfordernisse der Bearbeitungswerkzeuge hinsichtlich
eines verwindungsarmen, steifen "Fundamentes" erfüllt.
[0011] Gemäß einer sinnvollen Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Aggregat zum
Fräsen einer Eisenbahnschiene mittels eines Kreuzschlittens an der Aufnahmeplatte
befestigt. Das erfinderische Konzept ist in besonders guter Weise für den Einsatz
bei selbstfahrenden (oder geschleppten) Schienenfräsmaschinen geeignet. Es versteht
sich jedoch von selbst, dass das erfinderische Konzept auch die Anbringung anderer
Werkzeuge umfasst, bei denen die Einhaltung hoher Maßgenauigkeiten gefordert ist und
somit insbesondere eine Entkopplung von Verwindungen, die auf einen sich über zwei
Schienenfahrwerke erstreckenden Fahrgestellrahmen stets einwirken, erwünscht ist.
[0012] Eine weitere sinnvolle Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Mittelsegment
weitere Gehäuseteile zur Einhausung der Werkzeuge zur mechanischen Schienenbearbeitung
aufweist. Diese Gehäuseteile sind ebenso wie die Langträger des Mittelsegmentes unter
Verwendung einer auf Zug und Biegung belastbaren lösbaren Fügeverbindung (z.B. Dehnschrauben)
mittels hierfür vorgesehener korrespondierender Fügeflansche mit Gehäuseteilen verbindbar,
welche auf dem Fahrgestellrahmen eines Kopfsegmentes aufgesetzt sind.
[0013] Gemäß einer Ergänzung ist vorgesehen, dass das Mittelsegment einen begehbaren Zwischenraum
aufweist, von dem aus die Werkzeuge zur mechanischen Schienenbearbeitung zugänglich
sind. Von hier aus kann ein Maschinenbediener geschützt vor Witterungseinflüssen Reparatur-
oder Wartungsarbeiten an den Werkzeugen vornehmen. Ebenso ist der Maschinenbediener
bei allfälligen Überprüfungs- oder Wartungsarbeiten an den Bearbeitungsmaschinen während
eines laufenden Maschineneinsatzes in diesem Zwischenraum vor aus dem auf dem Gegengleis
ablaufenden Zugbetrieb ausgehenden Gefährdungen geschützt. Des weiteren können in
diesem Zwischenraum Stauräume zur Unterbringung von Verschleißteilen oder Betriebsstoffen
vorgesehen werden. Es ist sinnvoll, diesen Zwischenraum zwischen dem am ersten Kopfsegment
angebauten Werkzeug-Aggregat und dem am zweiten Kopfsegment angebauten Werkzeug-Aggregat
anzuordnen, so dass beide Werkzeug-Aggregate von einem gemeinsamen Zwischenraum aus
zugänglich sind.
[0014] Der Erfindungsgedanke wird anhand eines Schienenfräszuges in nachfolgenden Figuren
visualisiert. Es zeigen:
- Figur 1
- perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeuges
- Figur 2
- Schnittdarstellung entlang der Achse I - I der Figur 1 in einem größeren Maßstab
- Figur 3
- Detailansicht der Dehnschrauben- und Passverbindung zwischen Mittel- und Kopfsegment
- Figur 4
- Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Schienenfräszuges
[0015] Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgeführtes Schienenfahrzeug, welches Bestandteil
eines Schienenfräszuges ist und die Fräsaggregate beherbergt. Zur besseren Erkennbarkeit
ist das in Figur 1 dargestellte Schienenfahrzeuge noch ohne diese Fräsaggregate abgebildet;
die für die Aufnahme dieser Aggregate vorgesehenen Räume sind noch leer. Es ist deutlich
zu erkennen, dass das Schienenfahrzeug keinen einteiligen Fahrgestellrahmen aufweist,
sondern in drei Teilsegmente aufgeteilt ist: jeweils ein Kopfsegment (2, 2') an den
Extremitäten des Fahrzeuges sowie ein zwischen diesen beiden Kopfsegmenten angeordnetes
Mittelsegment (3). Ein Kopfsegment (1') weist einen Führer- bzw. Bedienstand (14')
zum Führen des Schienenfahrzeuges sowie zum Steuern bzw. Bedienen der Fräsaggregate
auf.
Lediglich die beiden Kopfsegmente weisen jeweils für sich einen Fahrgestellrahmen
(4, 4') auf, der auf dem jeweils einen Schienenfahrwerk (1, 1') abgestützt ist. Auf
diesem Fahrgestellrahmen ist jeweils eine Schweißkonstruktion (5, 5') angeordnet,
welche als Stütz- und Verbindungselement für die in Richtung des Mittelsegmentes orientierten
Flanschebenen (6.1, 6.3, 6.4) dient. Dies ist in Figur 2 visualisiert, welche die
Schnittdarstellung längs der Schnittachse I-I aus Figur 1 wiedergibt. Weitere Flanschebenen
(6.2, 6.5) sind im Bodenbereich vorhanden. Auch das auf dem Fahrgestellrahmen 4 aufgebaute
Gehäuse weist Flanschebenen (6.6) auf. Die Flanschebenen weisen die für die Dehnschrauben-
und Passverbindungen vorgesehenen Bohrungen auf.
Ebenso wird mit jedem der beiden Fahrgestellrahmen jeweils eine Aufnahmeplatte (9)
verbunden, welche quasi als "Fundament" zur Befestigung des Fräsaggregates dient.
Diese Aufnahmeplatte ist dabei jeweils lotrecht zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtet
und in Richtung des Mittelsegmentes orientiert. Die für die Steuerung des Fräsaggregates
notwendigen linearen Bewegungen werden mittels eines Kreuzschlittens (11) realisiert,
der horizontale und vertikale Führungen aufweist und zwischen Aufnahmeplatte und Fräsaggregat
angeordnet ist.
Das Mittelsegment hingegen besteht im wesentlichen aus Langträgern; in Figur 1 ist
beispielsweise der in Fahrtrichtung linke Aussenlangträger (7.1) sowie - teilweise
verdeckt - der Bodenlangträger (7.2) dargestellt. Diese Langträger sind über eine
Mehrzahl von Passverbindungen (8.1) und Dehnschrauben (8.2) mit den Flanschebenen
der Kopfsegmente verbunden: z.B. der Bodenlangträger (7.2) mit der Flanschebene (6.2)
und der Außenlangträger (7.1) mit der Flanschebene (6.1). Das Mittelsegment weist
zusätzliche Gehäuseteile (12) auf, welche ebenfalls mittels Dehnschrauben mit den
korrespondierenden Flanschebenen (6.6) eines Kopfsegmentes verschraubt werden. Durch
diese Gehäuseteile wird eine Einhausung der Fräsaggregate gebildet.
Bei einem fertig konfigurierten erfindungsgemäßen Fahrzeug sind also die Fräsaggregate
an den zur Fahrzeugmitte hin orientierten Stirnseiten der Fahrgestellrahmen auf quer
zur Arbeitsrichtung ausgerichteten Aufnahmeplatten montiert. Beide Kopfsegmente wiederum
werden durch das Mittelsegment über eine Vielzahl von Pass- und Dehnschrauben "zusammengehalten".
[0016] Figur 3 zeigt Details zu den Dehnschrauben- und Passverbindungen. An allen Flanschverbindungen
sind formschlüssige Passverbindungen zur Aufnahme der Querkräfte vorhanden. Für die
Übertragung von Zug- und Biegebelastungen werden Dehnschrauben als hoch beanspruchbare
Schraubverbindungen eingesetzt. Diese Schraubverbindungen befinden sich in den Flanschebenen
der Rahmenlangträger (6.1, 6.3), des Mittellangträgers (6.2) und der Dachaufbauten
(6.6).
[0017] Figur 4 zeigt schließlich eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeuges
als Bestandteil eines Schienenfräszuges. In dieser Darstellung sind die Fräsaggregate
nunmehr auch zeichnerisch dargestellt, um den Einbauzustand zu dokumentieren. Das
Schienenfahrzeug bewegt sich im operativen Betriebsmodus (d.h. die Werkzeuge zur Bearbeitung
der Schienen sind im Einsatz) entlang der Arbeitsrichtung (15).
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1, 1'
- Schienenfahrwerk
- 2, 2'
- Kopfsegment des Wagenkastens
- 3
- Mittelsegment des Wagenkastens
- 4, 4'
- Fahrgestellrahmen des Kopfsegmentes
- 5, 5'
- Schweißkonstruktion
- 6.1, ..., 6.6
- Flanschebenen
- 7.1
- Außenlangträger
- 7.2
- Mittellangträger
- 8.1
- Passverbindung
- 8.2
- Dehnschrauben-Verbindung
- 9
- Aufnahmeplatte
- 10
- Schienenfräsaggregat
- 11
- Kreuzschlitten
- 12
- Gehäuseteil
- 13
- begehbarer Zwischenraum
- 14'
- Führerstand; Bedienraum
- 15
- Arbeitsrichtung
1. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wagenkasten des Schienenfahrzeuges aus zwei in Fahrzeuglängsrichtung aussenliegenden
Kopfsegmenten (2, 2') und mindestens einem zwischen diesen Kopfsegmenten angeordneten
Mittelsegment (3) aufgebaut ist,
wobei jedes Kopfsegment einen auf jeweils einem Schienenfahrwerk (1, 1') abgestützten
Rahmen (4, 4') sowie eine Mehrzahl von mit dem Rahmen mittels einer Schweißkonstruktion
(5, 5') verbundenen, lotrecht zur Fahrzeuglängsachse ausgerichteten und zum mindestens
einen Mittelsegment des Schienenfahrzeug hin orientierten Flanschebenen (6.1, ...,
6.6) umfasst,
und wobei das mindestens eine Mittelsegment eine Mehrzahl von Langträgern (7.1, 7.2)
umfasst, welche zwischen den zueinander korrespondierenden Flanschebenen beider Kopfsegmente
mittels einer auf Quer-, Zug- und Biegungskräfte belastbaren lösbaren Verbindung (8)
befestigt sind.
2. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindung zwischen den Längsträgern (7) des Mittelsegmentes (3) und
den Flanschebenen (6.1, ..., 6.6) der Kopfsegmente (2, 2') mittels formschlüssiger
Passverbindungen (8.1) zur Aufnahme der Querkräfte sowie Dehnschrauben (8.2) zur Übertragung
von Zug- und Biegebelastungen ausgeführt ist.
3. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kopfsegment über mindestens eine lotrecht zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtete
Aufnahmeplatte (9) zur Befestigung von Werkzeugen (10) zur mechanischen Schienenbearbeitung
verfügt, wobei die Aufnahmeplatte zum Mittelsegment des Schienenfahrzeuges hin orientiert
ist.
4. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Aggregat zum Fräsen einer Eisenbahnschiene mittels eines Kreuzschlittens
(11) an der Aufnahmeplatte befestigt ist.
5. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises nach einem der Ansprüche 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelsegment (3) weitere Gehäuseteile (12) zur Einhausung der Werkzeuge zur
mechanischen Schienenbearbeitung aufweist.
6. Schienenfahrzeug mit Wagenkasten und Schienenfahrwerken zur Aufnahme einer Maschinenanordnung
zum mechanischen Bearbeiten der Schienen eines Gleises nach mindestens einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelsegment (3) einen begehbaren Zwischenraum (13) aufweist, von dem aus die
Werkzeuge zur mechanischen Schienenbearbeitung zugänglich sind.