Stand der Technik
[0001] Um Wartungsarbeiten an modernen Schienenfahrzeugen vorzunehmen, bedarf es einer Einrichtung,
welche dem Wartungspersonal einen leichten Zugang zu Radsätzen und Drehgestellen der
Schienenfahrzeuge ermöglicht. Hierzu werden in einer Werkhalle Wartungsgleisanlagen
aufgestellt, welche Gleisabschnitt umfassen und mit dem Schienennetz verbunden sind.
Ein zu wartendes oder zu reparierendes Schienenfahrzeug wird auf eine der Wartungsgleisanlagen
gefahren und dort abgestellt. Um die Unterseite des Schienenfahrzeuges zugänglich
zu machen, sind die Schienen des Gleisabschnittes in der Regel gegenüber dem Werkhallenboden
erhöht angeordnet (aufgeständert). Alternativ oder zusätzlich kann ein Bereich des
Werkhallenbodens um den Gleisabschnitt und / oder zwischen den Schienen abgesenkt
sein.
[0002] Um Wartungsarbeiten gleichzeitig an unterschiedlichen Schienenfahrzeugen durchführen
zu können, werden in einer Werkhalle mehrere Wartungsgleisanlagen parallel aufgestellt.
Ferner sind Hubfahrzeuge vorgesehen, welche zwischen den Wartungsgleisanlagen verfahrbar
sind, um Komponenten heben und senken zu können, welche an das Schienenfahrzeug montiert
oder vom Schienenfahrzeug gelöst werden müssen. Wenn beispielsweise im Rahmen einer
Wartungsarbeit ein Radsatz ausgewechselt werden soll, so müssen die Hubfahrzeuge in
der Lage sein, einen neuen Radsatz aus einem Lager zur Wartungsgleisanlage zu transportieren,
den Radsatz zwischen die Schienen des Gleisabschnittes zu bringen und ihn dort anzuheben,
so daß er in eine zugehörige Radsatzlagerung eingeführt und montiert wird.
[0003] Herkömmlicherweise sind hierfür Hubfahrzeuge vorgesehen, welche zwischen den Wartungsgleisanlagen
in der Werkhalle fahren und dort wenden müssen, um unterhalb des Gleisabschnittes
einer Wartungsgleisanlage greifen zu können. Wegen der Größe dieser Hubfahrzeuge und
um genügend Raum für das Wendemanöver bereitzustellen, müssen die Wartungsgleisanlagen
zueinander einen relativ großen Mindestabstand haben, weshalb die Werkhalle entsprechend
groß dimensioniert sein muß. Außerdem tritt hier regelmäßig das Problem auf, daß der
auszutauschende Radsatz und möglicherweise ein größerer Bereich des Schienenfahrzeuges
durch das Hubfahrzeug blockiert und für das Wartungspersonal zumindest von der Seite
nicht zugänglich sind, auf welcher das Hubfahrzeug steht.
Die Erfindung
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Wartungsgleisanlage zum Warten von Schienenfahrzeugen
vorzusehen, die platzsparend ist und gleichzeitig einen bequemen Zugang für Wartungsarbeiten
an den Schienenfahrzeugen gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Wartungsgleisanlage zum Warten von Schienenfahrzeugen
gelöst, die einen Gleisabschnitt mit zwei voneinander horizontal beabstandeten Schienenabschnitten
und einer zwischen den Schienenabschnitten angeordneten Hubvorrichtung aufweist, wobei
die Hubvorrichtung zwischen den Schienenabschnitten horizontal verlagerbar und entlang
der Gleislängsrichtung geführt ist.
[0005] Hierdurch wird erreicht, daß die Bereiche seitlich des Gleisabschnittes frei sind
und für andere Zwecke verwendet werden können, beispielsweise zum Aufstellen weiterer
Werkzeuge. Da ferner die Notwendigkeit für ein Heranführen größerer Hubfahrzeuge und
insbesondere ein Wenden dieser Hubfahrzeuge zum Untergreifen des Gleisabschnittes
entfällt, ist der seitliche Raumbedarf für die Wartungsgleisanlage verringert, so
daß mehrere Wartungsgleisanlagen in kleineren seitlichen Abständen zueinander aufgestellt
werden können.
[0006] Die Hubvorrichtung kann einen hydraulischen Hubmechanismus umfassen. Die Energieeinspeisung
für das Verfahren der Hubvorrichtung entlang der Gleislängsrichtung und / oder für
das Heben und Senken kann mittels einer mit der Hubvorrichtung mitgeführten Batterie
erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Energieversorgungsschiene mit einem
Schleifkontakt oder ein langes Kabel für die Energieversorgung vorgesehen sein.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht eine mit der Hubvorrichtung funktionell
verbundene, zwischen den Schienenabschnitten angeordnete Führungseinrichtung vor.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Führungseinrichtung
eine entlang der Gleislängsrichtung verlaufende Versenkung und in der Versenkung laufende
und an der Hubvorrichtung befestigte Beförderungsmittel umfaßt. Die Beförderungsmittel
können hierbei für das Tragen schwerer Lasten ausgelegte Räder umfassen. Sie können
auch einen Luftkissenmechanismus umfassen, um Reibungsverluste beim Verlagern der
Hubvorrichtung zu minimieren.
[0009] Eine zweckmäßige Fortbildung der Erfindung sieht vor, daß die Führungseinrichtung
entlang der Gleislängsrichtung zwischen den Schienenabschnitten angeordnete und gegenüber
den Schienenabschnitten abgesenkte Führungsschienen und hieran angreifende, an der
Hubvorrichtung befestigte Führungselemente umfaßt. Die Führungselemente können hierbei
zugleich Trägerelemente für die Hubvorrichtung bilden, beispielsweise kann die Hubvorrichtung
selbst auf einem Schienenfahrzeug befestigt sein oder ein Schienenfahrzeug umfassen.
[0010] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht eine Gleisbrücke mit zwei Schienenstücken
vor, welche jeweils an einen Endteil des zugehörigen Schienenabschnittes befestigt
und um eine am Endteil des Schienenabschnittes angeordnete Schwenkachse schwenkbar
gelagert sind. Gegenüber herkömmlichen Gleisbrücken haben derartige Gleisbrücken den
Vorteil, daß die Schienenstücke nicht von dem Gleisabschnitt getrennt werden, sondern
platzsparend umgeschwenkt oder umgeklappt werden können, um die Gleisbrücke zu öffnen.
Hiermit erübrigt sich zum einen der Bedarf für ein zusätzliches Hubwerkzeug für ein
Ablösen und Transportieren der Schienenstücke. Zum anderen wird hierdurch der Öffnungsvorgang
für die Gleisbrücke wesentlich beschleunigt.
[0011] Vorzugsweise sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß die zwei Schienenstücke
jeweils um eine am Endteil des zugehörigen Schienenabschnittes angeordnete, im Wesentlichen
vertikale Schwenkachse horizontal schwenkbar gelagert sind. Vorteilhafterweise sind
die Schienenstücke um bis zu 180° schwenkbar. Das hat den Vorteil, daß die Schienenstücke
nach dem Öffnen der Gleisbrücke vollständig weggeklappt und jeweils an den zugehörigen
Schienenabschnitt angelehnt werden können, um bei den Wartungsarbeiten nicht zu stören.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Hubvorrichtung im
Bereich der Gleisbrücke feststellbar ist. Das Feststellen kann beispielsweise mittels
Verriegeln eines Beförderungsmechanismus vorgenommen werden.
[0013] Eine vorteilhafte Fortbildung der Erfindung weist ein auf der Hubvorrichtung angeordnetes,
mittels der Hubvorrichtung vertikal verlagerbares Aufnahmeelement auf, das mit Mitteln
zum Aufnehmen eines Teils des Schienenfahrzeugs, etwa eines Radsatzes, versehen sein
kann. Vorzugsweise sind die Mittel zum Aufnehmen des Radsatzes so konfiguriert, daß
der Radsatz paßgenau, also ohne räumliches Spiel, aufgenommen und gegen ein Verrücken
gesichert wird. Dies kann beispielsweise mittels seitlich am Aufnahmeelement angeordneter
Kanten zum Aufnehmen der Radkränze erfolgen, wobei es notwendig ist, daß das Aufnahmeelement
zwischen den Schienenstücken Platz hat.
[0014] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Aufnahmeelement vollständig
von der Hubvorrichtung lösbar und abnehmbar ist und horizontal im Wesentlichen senkrecht
zur Gleislängsrichtung verlagerbar ist. Zum einen hat dies den Vorteil, daß Korrekturen
an der Position des Aufnahmeelementes vorgenommen werden können, um beispielsweise
beim Montieren eines neuen Radsatzes, diesen in das Radsatzlager einfädelt zu können.
Zum anderen kann ein Austauschteil wie etwa ein entnommener Radsatz mittels des Aufnahmeelementes
aus dem Wartungsbereich heraustransportiert oder ein neuer Radsatz in den Wartungsbereich
hineintransportiert werden, wenn das Aufnahmeelement vollständig von der Hubvorrichtung
lösbar ist.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung weist eine Querführungseinrichtung
auf, entlang welcher das Aufnahmeelement im Wesentlichen senkrecht zur Gleislängsrichtung
verlagerbar ist. Vorzugsweise ist die Querführungseinrichtung teilweise an der Hubvorrichtung
und teilweise stationär zu dem Gleisabschnitt gebildet, beispielsweise am Werkhallenboden
entlang führend. Dies erlaubt ein Führen des Aufnahmeelementes über den Gleisabschnitt
hinaus, um den Bereich der Wartungsgleisanlage zu räumen.
[0016] Eine zweckmäßige Fortbildung der Erfindung sieht vor, daß die Querführungseinrichtung
zumindest eine im Wesentlichen senkrecht zur Gleislängsrichtung verlaufende Querführungsschiene
und hieran angreifende, an dem Aufnahmeelement befestigte Querführungselemente umfaßt.
Beispielsweise können die Querführungselemente Schienenräder umfassen, welche ausgelegt
sind, die beim Transport von Radsätzen auf das Aufnahmeelement drückende Lasten zu
tragen.
[0017] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Mittel zum Aufnehmen
des Radsatzes für Schienenfahrzeuge als ein auf dem Aufnahmeelement lösbar angeordnetes
Trag- und Lagerelement zum Tragen und Lagern eines Radsatzes für Schienenfahrzeuge
gebildet sind. Dies hat den Vorteil, daß das Aufnahmeelement, welches speziell dafür
ausgestaltet ist, mittels der Hubvorrichtung verbunden zu werden und möglicherweise
Bewegungsmittel für ein Bewegungssenkrecht zur Gleislängsachse aufweist, jederzeit
zur erneuten Verwendung bereit steht. Das Trag- und Lagerelement kann beispielsweise
eine herkömmliche Palette oder Systemkassette zum Aufnehmen von Radsätzen sein, die
mittels einer Lastvorrichtung zusammen mit dem Radsatz vom Aufnahmeelement gelöst
und wegtransportiert werden kann.
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Wartungsgleisanlage mit einer in einem Bereich einer Gleisbrücke
angeordneten Hubvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben;
- Fig. 2
- eine perspektivische Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Wartungsgleisanlage aus
der Fig. 1, wobei ein Radsatz auf einem Aufnahmeelement angeordnet ist, welches zum
Teil abgesenkt ist; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Wartungsanlage aus der
Fig. 2, wobei das Aufnahmeelement vollständig abgesenkt und horizontal verlagert und
der Radsatz entnommen ist.
[0019] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf eine erfindungsgemäße
Wartungsgleisanlage. Die Wartungsgleisanlage umfaßt einen Gleisabschnitt mit zwei
voneinander horizontal beabstandeten Schienenabschnitten 1 sowie zwei weiteren Schienenabschnitten
1'. Zwischen den Schienenabschnitten 1 und den weiteren Schienenabschnitten 1' sind
jeweils Schienenstücke 4 angeordnet, welche eine Gleisbrücke bilden. Die beiden Schienenstücke
4 sind jeweils an einem Ende 5 (Endteil) eines zugehörigen Gleisabschnittes 1 befestigt
und dort um eine Schwenkachse 6 schwenkbar gelagert. Auf diese Weise kann die Gleisbrücke
geöffnet werden, indem die Schienenstücke 4 um die Schwenkachsen 6 geschwenkt werden.
[0020] Die Schienenabschnitte 1 und die weiteren Schienenabschnitte 1' sind auf Trägem 15
gelagert und somit von dem Werkhallenboden 13 erhöht, um einen einfachen Zugriff auf
ein zu wartendes Schienenfahrzeug zu gewährleisten. In der Fig. 1 ist das Schienenfahrzeug
zur Vereinfachung der Darstellung nicht abgebildet. Es wird lediglich ein Radsatz
10 dargestellt, welcher auf der Gleisbrücke angeordnet ist.
[0021] Zwischen den Schienenabschnitten 1 verläuft entlang der Gleislängsrichtung eine Versenkung
3, entlang welcher die Hubvorrichtung 2 geführt ist. In diesem Fall umfaßt die Hubvorrichtung
2 auf seiner Unterseite angeordnete Beförderungsmittel (nicht dargestellt), welche
die Hubvorrichtung 2 in der Versenkung 3 fortbewegen. Zusätzlich oder alternativ zu
der Versenkung 3 können eine oder mehrere Führungsschienen zwischen den Schienenabschnitten
1 angeordnet sein, an denen Führungselemente (nicht dargestellt) angreifen, welche
mit der Hubvorrichtung 2 verbunden sind.
[0022] Die in der Fig. 1 dargestellte Hubvorrichtung 2 umfaßt einen Scherenhubmechanismus,
mit dem ein Aufnahmeelement 7 vertikal angehoben und abgesenkt werden kann. Der Hubmechanismus
der Hubvorrichtung 2 kann jedoch anstelle des Scherenhubmechanismus ebenso einen oder
mehrere Hubstempel umfassen. Das Heben und das Senken des Aufnahmeelementes 7 erfolgt
bevorzugterweise hydraulisch. Die Energie für das Bewegen der Hubvorrichtung 2 entlang
der Gleislängsrichtung kann der Hubvorrichtung über einen Verbindungskabel, über eine
mit der Hubvorrichtung 2 verbundene Batterieanlage oder über Schleifkontakte, beispielsweise
über die Führungsschienen, zugeführt werden.
[0023] In der Fig. 1 ist das Aufnahmeelement 7 mittels der Hubvorrichtung 2 soweit angehoben,
daß der Radsatz 10 auf dem Aufnahmeelement 7 angeordnet ist. Hierbei sind Mittel 8
zum Aufnehmen eines Radsatzes 10 unterhalb seiner Spur- oder Radkränze 9 angeordnet,
um den Radsatz 10 formschlüssig aufzunehmen. Da nun der Radsatz 10 auf dem Aufnahmeelement
7 abgestützt ist, kann die Gleisbrücke geöffnet werden.
[0024] In der Fig. 1 ist zusätzlich eine weitere Hubvorrichtung 2' mit einem weiteren Aufnahmeelement
7' dargestellt, wobei das weitere Aufnahmeelement 7' gegenüber dem Aufnahmeelement
7 um eine vertikale Drehachse verdreht ist. Bei entsprechender Konstruktion der Aufnahmeelemente
7, 7' kann durch die Drehung erreicht werden, daß das Aufnahmeelement 7, 7' beim Verfahren
der Hubvorrichtung 2, 2' entlang der Gleislängsrichtung nicht an Komponenten der Wartungsgleisanlage
stößt.
[0025] Fig. 2 zeigt die Wartungsgleisanlage aus der Fig. 1 in einer perspektivischen Seitenansicht.
In dieser Darstellung sind die beiden Schienenstücke 4 umgeschwenkt oder umgeklappt
und liegen an den entsprechenden Schienenabschnitten 1 an. Da die Gleisbrücke nun
geöffnet ist, kann das Aufnahmeelement 7 mittels der Hubvorrichtung 2 abgesenkt werden.
Hierbei ist es günstig, daß die Mittel 8 zum Aufnehmen des Radsatzes 10, welche auf
dem Aufnahmeelement 7 angeordnet sind, für ein sicheres Aufnehmen des Radsatzes 10
ausgelegt sind, auch wenn ein Getriebeblock 17 an dem Radsatz 10 befestigt ist, nämlich
mit einem Abstützelement für den Getriebeblock 17. Das Abstützelement (nicht dargestellt)
kann beispielsweise eine Abstellfläche umfassen, auf der das Getriebe 17 beim herausmontieren
des Radsatzes 10 gehalten wird, gegebenenfalls mit Hilfe von austauschbaren Trageblöcken
unterschiedlicher Höhe. Hierdurch wird verhindert, daß der Radsatz 10 nach dem Lösen
von dem Drehgestell und beim Absenken des Aufnahmeelementes 7 abrollt oder umschlägt
und somit eine Gefahr für das Wartungspersonal darstellt. Um insbesondere beim Einsetzen
eines neuen oder gewarteten Radsatzes 10 eine Justiermöglichkeit zu bieten, kann das
Abstützelement ferner ein Hebeelement umfassen, um das Getriebe 17 in die notwendige
Position anzuheben.
[0026] In der Fig. 2 sind auch Querführungsschienen 11 sichtbar, welche auf Höhe des Werkhallenbodens
13 angeordnet und im vorliegenden Fall sogar in den Werkhallenboden 13 versenkt sind.
Auf der Unterseite des Aufnahmeelementes 7 sind Querführungselemente 12 angeordnet,
mit denen das Aufnahmeelement 7 entlang der Querführungsschienen 11 bewegt werden
kann. Bei den Querführungselementen 12 kann es sich, wie in der Fig. 2 dargestellt,
um zu den Querführungsschienen 11 passende Räder handeln. Alternativ oder zusätzlich
zu den Querführungsschienen 11 kann jedoch eine andere Querführungseinrichtung vorgesehen
sein, um das Aufnahmeelement 7 quer zu der Gleislängsrichtung verschieben zu können,
beispielsweise eine mit einem Luftkissenmechanismus arbeitende Querfiihrungseinrichtung.
[0027] Bevorzugterweise ist die Querfiihrungseinrichtung teilweise auf der Hubvorrichtung
2 gebildet, um das Aufnahmeelement 7 auch im angehobenen Zustand quer zur Gleislängsrichtung
verschieben zu können. Dieses Merkmal kann hilfreich sein sowohl beim Aufnehmen des
Radsatzes 10 mittels der auf dem Aufnahmeelement 7 angeordneten Mittel 8 als auch
beim Einfädeln eines neuen Radsatzes 10 in eine entsprechende Radsatzlagerung (nicht
dargestellt). Fig. 3 zeigt die Wartungsgleisanlage aus der Fig. 2 aus einem anderen
Blickwinkel. In dieser Darstellung ist das Aufnahmeelement 7 mittels der Hubvorrichtung
2 vollständig abgesenkt worden, so daß die in dem Werkhallenboden 13 versenkten Querführungsschienen
11 mit auf der Hubvorrichtung gebildeten weiteren Querführungsschienen 11' fluchtend
verbunden sind. Auf diese Weise kann das Aufnahmeelement 7 quer zur Gleislängsrichtung
bewegt und, wenn die Querführungsschienen 11 mit entsprechender Länge ausgestattet
sind, vollständig von der Hubvorrichtung 2 entfernt werden. Der mittels der Mittel
8 auf dem Aufnahmeelement 7 gehaltene Radsatz 10 kann beispielsweise mittels eines
entlang der Gleislängsrichtung in den Bereich der Wartungsgleisanlage fahrenden Gabelstaplers
von dem Aufnahmeelement 7 gelöst und fortgetragen werden.
[0028] In einer alternativen Ausführungsform ist das Aufnahmeelement 7 als Teil der Hubvorrichtung
2 ausgebildet. Auf dem Aufnahmeelement 7 ist in diesem Fall vorzugsweise ein Trag-und
Lagerelement (nicht dargestellt) angeordnet, welches Mittel 8 zum Aufnehmen des Radsatzes
10 umfaßt. Das Trag- und Lagerelement kann beispielsweise als eine einfache Palette
ausgeführt sein. Mittels einer Lastvorrichtung, beispielsweise eines Gabelstaplers,
kann dann das Trag- und Lagerelement mitsamt dem Radsatz 10 von dem Aufnahmeelement
7 der Hubvorrichtung 2 entnommen und gelagert werden. Anschließend kann ein sich bereits
auf einem anderen Trag- und Lagerelement befindender Radsatz 10 mittels der Lastvorrichtung
aus einem Lager entnommen und auf das Aufnahmeelement 7 angeordnet werden. Das Vorsehen
eines Trag- und Lagerelementes auf dem Aufnahmeelement 7 hat den Vorteil, daß nach
dem Herausmontieren des Radsatzes 10 aus dem Drehgestell kein zusätzliches Umladen
auf eine Lagerpalette notwendig ist.
[0029] In einer einfachen Ausführungsform wird das Aufnahmeelement 7 mittels eines Bügels
oder einer Spindel 16 mit Muskelkraft quer zur Gleislängsrichtung bewegt. Es können
jedoch auch bereits bekannte Antriebsvorrichtungen vorgesehen sein, um dies automatisch
oder ferngesteuert auszuführen.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Zwei Schienenabschnitte
- 1'
- weiterer Schienenabschnitt
- 2
- Hubvorrichtung
- 2'
- Hubvorrichtung
- 3
- Versenkung
- 4
- Schienenstück
- 5
- Endteile
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Aufnahmeelement
- 8
- Mittel zum Aufnehmen eines Radsatzes
- 9
- Radkranz
- 10
- Radsatz
- 10'
- weiterer Radsatz
- 11
- Querführungsschiene
- 11'
- weitere Querführungsschiene
- 12
- Querführungselement
- 13
- Werkhallenboden
- 14
- Abstützer
- 15
- Träger
- 16
- Spindel
- 17
- Getriebeblock
- 17'
- weiterer Getriebeblock
1. Wartungsgleisanlage zum Warten von Schienenfahrzeugen, mit einem Gleisabschnitt mit
zwei voneinander horizontal beabstandeten Schienenabschnitten (1) und einer zwischen
den Schienenabschnitten (1) angeordneten Hubvorrichtung (2, 2'), dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (2, 2') zwischen den Schienenabschnitten (1) horizontalen verlagerbar
und entlang der Gleislängsrichtung geführt ist.
2. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit der Hubvorrichtung (2, 2') funktionell verbundene, zwischen den Schienenabschnitten
(1) angeordnete Führungseinrichtung.
3. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung eine entlang der Gleislängsrichtung verlaufende Versenkung
(3) und in der Versenkung (3) bewegbare und an der Hubvorrichtung (2, 2') befestigte
Beförderungsmittel umfaßt.
4. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung entlang der Gleislängsrichtung zwischen den Schienenabschnitten
(1) angeordnete und gegenüber den Schienenabschnitten (1) abgesenkte Führungsschienen
und hieran angreifende, an der Hubvorrichtung (2, 2') befestigte Führungselemente
umfaßt.
5. Wartungsgleisanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Gleisbrücke mit zwei Schienenstücken (4), welche jeweils an einen Endteil (5)
des zugehörigen Schienenabschnittes (1) befestigt und um eine am Endteil des Schienenabschnittes
angeordnete Schwenkachse (6) schwenkbar gelagert sind.
6. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Schienenstücke (4) jeweils um eine am Endteil (5) des zugehörigen Schienenabschnittes
(1) angeordnete, im Wesentlichen vertikale Schwenkachse (6) horizontal schwenkbar
gelagert sind.
7. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (2, 2') im Bereich der Gleisbrücke feststellbar ist.
8. Wartungsgleisanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein auf der Hubvorrichtung (2, 2') lösbar angeordnetes, mittels der Hubvorrichtung
(2) vertikal verlagerbares Aufnahmeelement (7, 7'), das mit Mitteln (8) zum Aufnehmen
eines Radsatzes (10) für Schienenfahrzeuge versehen sein kann.
9. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeelement (7, 7') horizontal im Wesentlichen senkrecht zur Gleislängsrichtung
verlagerbar ist.
10. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Querführungseinrichtung, entlang welcher das Aufnahmeelement (7, 7') im Wesentlichen
senkrecht zur Gleislängsrichtung verlagerbar ist.
11. Wartungsgleisanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Querfiihrungseinrichtung zumindest eine im Wesentlichen senkrecht zur Gleislängsrichtung
verlaufende Querfiihrungsschiene (11) und hieran angreifende, an dem Aufnahmeelement
befestigte Querführungselemente (12) umfaßt.
12. Wartungsgleisanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (12) zum Aufnehmen des Radsatzes (10) für Schienenfahrzeuge als ein auf
dem Aufnahmeelement (7, 7') lösbar angeordnetes Trag- und Lagerelement zum Tragen
und Lagern eines Radsatzes (10) für Schienenfahrzeuge gebildet sind.