[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Orten eines Schienenfahrzeugs.
[0002] Für einen sicheren Betrieb beispielsweise eines Zugnetzes ist es notwendig, dass
die Position der einzelnen Fahrzeuge mit einer hohen Genauigkeit bekannt ist. Bislang
werden dazu streckenseitige Einrichtungen verwendet, was aber aufwendig und wartungsintensiv
ist.
[0003] Aus der
DE 10 2004 057 545 A1 ist bekannt, ein Satellitennavigationssystem zur Zugortung und zum Erkennen einer
Zugtrennung einzusetzen.
[0004] Aus der
DE 197 56 297 A1 ist ein Verfahren zur Aufbereitung und Bereitstellung von satelliten- und luftbildgestützten
Bildkarten für die verkehrstechnische Leitung von Kraftfahrzeugen bekannt. Bei dem
dort beschriebenen Verfahren kann ein Bediener eines Navigationssystems für eine von
ihm gewählte Route Satelliten- oder Luftbildaufnahmen auf sein Navigationssystem herunterladen.
Nachteilig an diesem System ist, dass bei der Verwendung dieses Systems nur dann eine
exakte Ortung sichergestellt werden kann, wenn vor Fahrtantritt jeweils eine entsprechende
Karte geladen wird, da ansonsten möglicherweise veraltetes Kartenmaterial verwendet
wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit beim Betrieb von Schienenfahrzeugen
zu erhöhen. Die Erfindung löst das Problem durch ein Verfahren zum Orten eines Schienenfahrzeugs
mit den Schritten
- (a) Ermitteln mindestens einer momentanen oder zukünftigen Position des Schienenfahrzeugs,
- (b) Ermitteln mindestens einer in dem Fahrzeug vorgehaltenen digitalen lokalen Karte,
in der die ermittelte Position verzeichnet ist,
- (c) Erfassen einer Aktualitätskennung der mindestens einen lokalen Karte, die einen
Zeitpunkt einer letzten Änderung der lokalen Karte kodiert,
- (d) Ermitteln, ob die Aktualitätskennung einer vorgegebenen Aktualitätsanforderung
entspricht,
- (e) Aktualisieren der mindestens einen lokalen Karte dann, wenn die Aktualitätskennung
der Aktualitätsanforderung nicht entspricht und anschließend
- (f) Orten des Schienenfahrzeugs unter Verwendung der gegebenenfalls aktualisierten
lokalen Karte.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe zudem durch ein Schienenfahrzeug mit
- (a) einer Positionsermittlungsvorrichtung,
- (b) einem Speicher zum Speichern einer digitalen Karte und
- (c) einer Rechenvorrichtung, wobei die Rechenvorrichtung eingerichtet ist zum Ausführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0007] Gemäß einem weiteren Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Rechenprogramm,
das auf einem Datenträger gespeichert ist und einen Programmcode enthält, der dann,
wenn er von einer Rechenvorrichtung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs ausgeführt wird,
dazu führt, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt wird. Wenn in der folgenden
Beschreibung von einem Fahrzeug gesprochen wird, so ist damit insbesondere ein Schienenfahrzeug
gemeint.
[0008] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass stets aktuelle Karten zur Ortung des Fahrzeugs
zur Verfügung stehen. Zudem wird der Kommunikationsbedarf zwischen dem Fahrzeug und
einem zentralen Kartenverwaltungssystem, das aktuelle Karten vorhält, minimiert. Anders
als bei anderen Fahrzeugen, wie beispielsweise Kraftfahrzeugen, steht bei Schienenfahrzeugen
nicht der Komfort des Fahrzeugführers im Vordergrund, sondern es muss sichergestellt
sein, dass das Schienenfahrzeug stets sicher geortet werden kann. Solange das nicht
sichergestellt ist, wird ein Verfahren zum automatisierten Orten eines Schienenfahrzeugs
nicht für den Bahnbetrieb zugelassen. Die Anforderungen an ein Verfahren zum Orten
eines Schienenfahrzeugs sind damit gänzlich andere als bei einem Verfahren zum automatisierten
Orten eines Pkw.
[0009] Durch die Verwendung stets aktueller Karten steigt die Ortungsgenauigkeit bei der
Ortung von Fahrzeugen. Auch eine fahrzeugautarke Geschwindigkeits- oder Wagenkastensteuerung
beispielsweise von Neigezügen anhand von Positionsdaten und die Aufnahme von Beschleunigung-
und Bremskurven sind genauer möglich. Außerdem können Gleisfreimeldungen mit einer
erhöhten Sicherheit durchgeführt werden und die Führerstandssignalisierung wird verbessert.
Durch die stets aktuellen Karten wird zudem eine Übertretung von Höchstgeschwindigkeiten
aufgrund veralteter Daten verhindert.
[0010] Vorteilhaft ist zudem, dass kleine Änderungen in den digitalen Karten mit nur einem
geringen Aufwand übertragbar sind. Es ist zudem günstig, dass mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Möglichkeit geschaffen wird, Änderungen zielgerichtet nur an diejenigen
Fahrzeuge zu übermitteln, die die entsprechenden Karten auch benötigen.
[0011] Es ist ein weiterer Vorteil, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
automatisch durchführbar sind, so dass unabhängig von der Sorgfalt eines Bedieners
stets die aktuelle Karte verwendet wird
[0012] Es ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, dass keine Datenträger zum Übermitteln
von aktualisierten Kartendaten an das Fahrzeug notwendig sind. Derartige Speichermedien,
wie beispielsweise CDs, DVDs, Disketten oder Speicherkarten, können während des Transports
von einem zentralen Kartenverwaltungssystem zu dem jeweiligen Fahrzeug beschädigt
werden. Der Transport von festen Datenträgern erfordert zudem eine deutlich längere
Zeit als die Übertragung von Daten über rein elektronische Kommunikationswege. Der
geringe Aufwand zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht es zudem,
Kartendaten in regelmäßigen Intervallen, beispielsweise monatlich, pro Quartal oder
jährlich zu aktualisieren, ohne dass ein signifikanter Mehraufwand bei der Übertragung
der Daten an die Fahrzeuge entsteht.
[0013] Durch die kostengünstige und zeitnahe Aktualisierung der lokalen Daten ergibt sich
zudem ein Gewinn an Sicherheit bei gleichzeitig sinkendem Aufwand zum Betreiben des
Streckennetzes. Schließlich ist es ein Vorteil, dass dann, wenn eine lokale Karte
sich als veraltet erweisen sollte, von einem stationären System der Unterschied zwischen
der lokalen Karte und der jeweils aktuellen Karte berechnet und auf das Fahrzeug übertragen
werden kann. Hierdurch ergibt sich wiederum ein verringerter benötigter Datenaustausch
zwischen dem Fahrzeug und der zentralen, stationären Kartenverwaltung.
[0014] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Schienenfahrzeug ein einzelnes
Fahrzeug, insbesondere aber auch ein Fahrzeugverbund, wie beispielsweise ein Zug,
verstanden. Das Orten des Fahrzeugs kann in letzterem Fall auch darin bestehen, dass
zwei Positionen des Schienenfahrzeugs erfasst werden, die ein vorderes Ende und ein
hinteres Ende des Schienenfahrzeugs darstellen.
[0015] Unter einer lokalen Karte wird eine Karte verstanden, die auf dem Fahrzeug, insbesondere
in einem digitalen Speicher, vorgehalten wird. Unter einer digitalen Karte wird insbesondere
jeder Datensatz verstanden, der geografische Daten so kodiert, dass die Position des
Fahrzeugs relativ zu Landmarken oder in absoluten Koordinaten ermittelbar ist. Es
ist bevorzugt, nicht aber notwendig, dass eine derartige digitale Karte grafisch darstellbar
ist bzw. grafisch dargestellt wird.
[0016] Unter einer Aktualitätskennung wird insbesondere jede Information verstanden, die
eine Auskunft darüber gibt, zu welchem Zeitpunkt die entsprechende Karte zum letzten
Mal aktualisiert worden ist oder welchen Stand die lokale Karte hat. Unter dem Stand
der lokalen Karte wird der Zeitpunkt verstanden, zu dem die Karte letztmalig aktualisiert
wurde. Die Aktualitätskennung wird beispielsweise in einer Datei mit den Kartendaten
gespeichert.
[0017] Unter einer Aktualitätsanforderung wird insbesondere jede Angabe verstanden, die
eine lokale Karte dahingehend klassifiziert, dass sie entweder verwendbar ist oder
nicht. Eine Aktualitätsanforderung kann daher ein Datum sein, zu dem oder nach dem
eine Karte lokalisiert worden sein muss.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schritt (b) eines Ermittelns mindestens
einer in dem Schienenfahrzeug vorgehaltenen digitalen lokalen Karte, in der die ermittelte
Position verzeichnet ist, die Schritte eines Ermittelns mindestens einer in dem Schienenfahrzeug
vorgehaltenen digitalen lokalen Karte, in der die ermittelte Position verzeichnet
ist und eines Ermittelns aller Parzellen, in denen sich das Schienenfahrzeug auf einem
Weg zur zukünftigen Position bewegen wird, sowie eines Ermittelns der lokalen Karten,
in denen die lokalen Parzellen verzeichnet sind. In anderen Worten werden alle lokalen
Karten ermittelt, die diejenigen Parzellen kartieren, in denen eine Fahrtstrecke des
Schienenfahrzeugs von der jetzigen Position zur zukünftigen Position gemäß einem übermittelten
Fahrauftrag verzeichnet ist. Verzeichnen mehrere lokale Karten ein und denselben Punkt
auf der Fahrtstrecke von der momentanen Position zur zukünftigen Position, so werden
entweder alle lokalen Karten ermittelt und aktualisiert oder es wird nur diejenige
lokale Karte verwendet, deren Aktualitätskennung der Aktualitätsanforderung entspricht.
[0019] Bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt eines Ausgebens eines
Freigabe-Signals, das die Information kodiert, dass die Aktualitätskennung der jeweiligen
lokalen Karte der Aktualitätsanforderung entspricht, an eine Betriebsleitzentrale.
Die Betriebsleitzentrale kann dann so ausgebildet sein, dass sie eine Fahrtfreigabe
für das Schienenfahrzeug nur dann erteilt oder eine bereits erteilte Fahrtfreigabe
so lange unterdrückt, bis das Freigabe-Signal empfangen wird. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass nur solche Schienenfahrzeug sich in Bewegung setzen dürfen, deren
digitale Karten aktuell sind. Positionsfehlbestimmungen aufgrund von Kartenfehlern
sind damit sicher ausgeschlossen. Hierin besteht ein signifikanter Unterschied zur
Kartenverwaltung in Pkw, wo ein Stilllegen nicht in Betracht kommt, auch wenn einzelne
digitale Karten nicht aktuell sind.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass
das Schienenfahrzeug an jeder Einfahrt in eine neue Parzelle ein Aktualitätssignal
sendet, das die Aktualitätskennung der lokalen Karte kodiert, die der neuen Parzelle
entspricht, wobei ein Warn-Signal ausgegeben wird, wenn die Aktualitätskennung nicht
der Aktualitätsanforderung entspricht. Die Einfahrt in eine neue Parzelle wird dem
Schienenfahrzeug auf bekannte Weise signalisiert, beispielsweise durch eine Balise
oder einen virtuellen Streckenpunkt (virtuelle Balise). In anderen Worten ist es möglich,
dass das Schienenfahrzeug seine Fahrt beginnt und während der Fahrt beständig überprüft,
ob die digitalen Karten, die Parzellen entsprechen, in die das Schienenfahrzeug im
Rahmen seines Fahrauftrags in nächster Zeit fahren wird, aktuell sind, dass also deren
Aktualitätskennung mit der geforderten Aktualitätskennung übereinstimmt. Das kann
beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn auf der geplanten Strecke Bauarbeiten durchgeführt
werden, deren Position sich verändert.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird dem Schienenfahrzeug beim Vorliegen des Warn-Signals
eine Einfahrt in die Parzelle verwehrt. Stellt sich also heraus, dass das Schienenfahrzeug
mit veraltetem Kartenmaterial in die Parzelle einfahren wird, so wird es beispielsweise
zwangsgebremst und es wird ein Signal für das Schienenfahrzeug auf Halt gesetzt, das
ihm die Einfahrt in die Parzelle verwehrt.
[0022] Alternativ oder additiv wird anderen Schienenfahrzeugen, die sich in der Parzelle
befinden, beim Vorliegen des Warnsignals ein Zwangs-Bremssignal übersandt, das diese
zwangsweise bremst. Alternativ wird ein Signal übersandt, das eine Zwangsbremsung
auf eine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit einleitet.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Ermitteln der momentanen Position
und/oder das Orten des Fahrzeugs das Erfassen von Koordinaten des Fahrzeugs mittels
Satellitennavigation. Vorteilhaft hieran ist, dass mittels Satellitennavigation bereits
eine genaue Bestimmung der Koordinaten möglich ist. Anhand der durch Satellitennavigation
ermittelten Koordinaten kann das Fahrzeug beispielsweise dadurch geortet werden, dass
die erfassten Koordinaten in einer lokalen Karte nachgeschlagen werden und dass die
tatsächliche Position des Fahrzeugs anhand der Kartendaten ermittelt wird. Werden
beispielsweise bei einem Schienenfahrzeug Koordinaten ermittelt, die einer Position
jenseits der Schienen entsprechen, so werden die wahren Koordinaten des Fahrzeugs
ermittelt, indem die nächstliegende Position berechnet wird, die auf den Schienen
liegt.
[0024] Ein bevorzugtes Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Ermitteln von Unterschieden
zwischen der lokalen Karte und einer aktuellen Karte und Übertragen eines Signals
an das Fahrzeug, das die Unterschiede kodiert. Dieser Schritt des Ermittelns des Unterschieds
wird bevorzugt in einer streckenseitigen Vorrichtung durchgeführt, beispielsweise
einem zentralen Kartenverwaltungssystem. Hierdurch ist vorteilhaft möglich, nur eine
geringe Datenmenge an das Fahrzeug zu übermitteln und trotzdem eine vollständig aktualisierte
lokale Karte zu erhalten.
[0025] In einem bevorzugten Verfahren wird die mindestens eine zukünftige Position des Fahrzeugs
aus Streckendaten einer geplanten Fahrtstrecke ermittelt. Wenn es sich bei dem Fahrzeug
um ein Schienenfahrzeug handelt, so wird die zukünftige Position beispielsweise aus
einem Fahrtauftrag ermittelt, der vor Fahrtbeginn dem Schienenfahrzeug mitgeteilt
wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass bereits vor Antritt der Fahrt die aktuellen
Kartendaten vorliegen und Ortungsfehler aufgrund von veralteten Karten ausgeschlossen
werden können.
[0026] In einem bevorzugten Verfahren wird die momentane Situation des Fahrzeugs mittels
einer Funkverbindung zwischen einer fahrzeugseitigen Kommunikationsvorrichtung und
einer streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung ermittelt. Die Kommunikationsvorrichtungen
arbeiten beispielsweise nach dem GSM-R-, DECT- oder W-LAN-Standard. Aus der exakt
bekannten Position der streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung kann die Position
des Fahrzeugs genau bestimmt werden. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für
Schienenfahrzeuge.
[0027] Bevorzugt ist, dass in dem Fahrzeug mehrere lokale Karten vorgehalten werden, die
Teilkarten einer Gesamtkarte sind. Beispielsweise ist es möglich, dass die lokalen
Karten die Strecken verzeichnen, die einzelnen Betriebsleitzentralen oder Stellwerken
zugeordnet sind. Möglich ist auch, dass die digitalen Karten nur Teile eines Gesamt-Streckennetzes
beinhalten, beispielsweise nur die Strecken eines Hochgeschwindigkeitsnetzes, eines
Güterzugs-Netzes oder eines Nahverkehrsnetzes. Vorteilhafterweise wird dadurch erreicht,
dass nur jeweils diejenige Teilkarte aktualisiert werden muss, die für das entsprechende
Fahrzeug relevant ist.
[0028] Ein bevorzugtes Verfahren umfasst die Schritte: (d1) Ermitteln, ob eine Gesamtkartenaktualitätskennung
der Gesamtkarte einer vorgegebenen Gesamtkartenaktualitätsanforderung entspricht und
(d2) dann, wenn das nicht der Fall ist, Ermitteln, ob eine Teilkartenaktualitätskennung
einer Teilkarte, in der die ermittelte Position verzeichnet ist, einer Teilkartenaktualitätsanforderung
entspricht. Vorteilhaft daran ist, dass dann, wenn die Teilkarte der Teilkartenaktualitätsanforderung
entspricht, zunächst keine weiteren Schritte notwendig sind. Es kann nämlich die Ortung
des Fahrzeugs allein anhand der Teilkarte durchgeführt werden.
[0029] Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren den folgenden Schritt: Wenn die Teilkartenaktualitätskennung
nicht der vorgegebenen Teilkartenaktualitätsanforderung entspricht, Übertragen der
Teilkartenaktualitätskennung an eine streckenseitige Kartenverwaltungsvorrichtung.
Bevorzugt folgt dem der Schritt: Vergleichen der in dem Fahrzeug vorgehaltenen lokalen
Teilkarte mit einer aktuellen Teilkarte und Übertragen von Änderungen zum Aktualisieren
der in dem Fahrzeug vorgehaltenen lokalen Teilkarte an das Fahrzeug. Vorteilhaft an
diesem Vorgehen ist, dass nicht die umfangreiche Gesamtkarte aktualisiert werden muss,
sondern lediglich eine kleinere Teilkarte.
[0030] Bevorzugt werden die Schritte, die sich auf das Aktualisieren der Karte beziehen,
im Rahmen einer Einsatzplanung des Fahrzeugs durchgeführt, insbesondere unmittelbar
nach Übermitteln eines Fahrauftrages. Wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein Schienenfahrzeug
handelt, so wird diesem Schienenfahrzeug vor Beginn seiner Fahrt der Fahrauftrag mitgeteilt.
Zu diesem Zeitpunkt besteht eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeug und
einer zentralen Steuereinheit zur Steuerung des Fahrzeugverkehrs. Diese Kommunikationsverbindung
zu nutzen bedeutet, dass ein erfindungsgemäßes Verfahren mit besonders geringem technischem
Aufwand durchführbar ist.
[0031] Besonders bevorzugt wird beim Übermitteln des Fahrauftrags die Aktualitätsanforderung
mit übermittelt. Dazu wird bei der Ermittlung des Fahrauftrags für die fahrzeugseitig
zu verwendenden Karten der jeweils aktuelle Stand ermittelt und dem Fahrzeug mitgeteilt.
Das ermöglicht es, vor Fahrtantritt durch das Fahrzeug sicherzustellen, dass die jeweils
aktuelle Karte zur Ortung des Fahrzeugs verwendet wird.
[0032] In einem bevorzugten Verfahren sind in den Teilkarten nur Strecken eines vorgegebenen
Streckentyps und/oder eines vorgegebenen Gebiets verzeichnet. Eine Teilkarte kann
einen lokalen oder organisatorischen Ausschnitt der Gesamtkarte darstellen. So können
einzelnen Teilkarten beispielsweise nach Betriebsleitzentralen oder organisatorischen
Einheiten des Streckennetzes eingeteilt sein, das von dem Fahrzeug befahren wird.
Alternativ oder additiv stellen Teilkarten ausgewählte Teilbereiche des Streckennetzes
dar, beispielsweise diejenigen Strecken, die das Fahrzeug ausschließlich befährt,
solche Strecken, die einem bestimmten Besitzer bzw. Eigentümer zugeordnet sind oder
Strecken, die einer vorgegebenen technischen Klassifikation entsprechen, wie beispielsweise
Hochgeschwindigkeitsnetze, Nebenstreckennetze oder Leistungsnetze oder mautpflichtige
oder mautfreie Strecken.
[0033] Es ist günstig, wenn das Aktualisieren mittels Leiterschleifen und/oder lokaler Funknetze
erfolgt. Derartige Leiterschleifen sind beispielsweise EuroLoops. Als lokales Funknetz
kann beispielsweise ein DECT-Funknetz verwendet werden, wenn das Fahrzeug, insbesondere
das Schienenfahrzeug, an einer Station wie beispielsweise einem Bahnhof steht. Vorteilhaft
hieran sind die geringen Kosten für die Datenübertragung.
[0034] In einem bevorzugten Verfahren wird die Aktualisierung dann durchgeführt, wenn das
Fahrzeug stillsteht, insbesondere dann, wenn sich das Fahrzeug in einer Station wie
einem Bahnhof befindet. Unter derartigen Randbedingungen kann eine drahtlose Kommunikationsverbindung
zu dem Fahrzeug besonders einfach und besonders sicher aufgebaut werden.
[0035] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer
Verfahren unter Verwendung der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer aus mehreren Teilkarten bestehenden Gesamtkarte
mit einem schematisch eingezeichneten Schienenfahrzeug und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und einem zentralen
Kartenverwaltungssystem,
[0036] Figur 1 zeigt ein schematisch eingezeichnetes Schienenfahrzeug in Form eines Zugs
10, der sich auf einer Strecke S eines Streckennetzes N bewegt. Die Strecke S umfasst
mehrere Streckenabschnitte S
1, S
2, ... .
[0037] Das Streckennetz N ist auf einer Gesamtkarte G verzeichnet, die aus mehreren Teilkarten
T
1, T
2, T
3 ... besteht. Die Teilkarten T
1, T
2, ... bilden jeweilige Parzellen des Streckennetzes N ab. Sie können einander teilweise
überlappen. Das heißt, dass einzelne Teile der Strecke S auf mehr als einer Teilkarte
T
1, T
2, T
3 ... verzeichnet sind. Der tiefgestellte Index ist im vorliegenden Beispiel ein fortlaufender
Zählindex i für den Streckenabschnitt S
i und die zugehörige Teilkarte T
1.
[0038] Der Streckenabschnitt S
2 hatte bis zu einem Zeitpunkt t
1 den in Figur 1 mit einer gestrichelten Linie und dem Bezugszeichen

gezeichneten Verlauf. Nach dem Zeitpunkt t
1 hatte der Streckenabschnitt S
2 den mit einer durchgezogenen Linie und dem Bezugszeichen

gezeichneten Verlauf. Der hochgestellte Index ist kein Exponent, sondern ist ein
fortlaufender Zählindex j für den Zeitpunkt, zu dem der entsprechende Streckenabschnitt

den angegebenen Verlauf hatte.
[0039] Der Zug 10 bewegt sich in Richtung eines Pfeils 11 und weist an seinem vorderen Ende
einen GNSS-Empfänger 12 auf, mit dessen Hilfe eine satellitengestützte Koordinatenbestimmung
des Zugs möglich ist (GNSS = Global Navigation Satellite System, weltweites Satellitennavigationssystem).
Die so ermittelten Koordinaten sind jedoch mit einem unvermeidlichen Messfehler behaftet.
[0040] Da die Ortung des Zugs 10 für den Betrieb des Streckennetzes N sicherheitsrelevant
ist, muss die Ortung mit einer hohen Genauigkeit durchgeführt werden. Werden beispielsweise
Koordinaten gemessen, die nicht auf der Strecke S des Streckennetzes N liegen, so
muss aus den gemessenen Koordinaten die korrekte Position des Zugs 10 bestimmt werden.
Dazu wird die gemessene Koordinate mit einer Teilkarte T
ij abgeglichen und diejenige Position bestimmt, die auf der Strecke S des Streckennetzes
N liegt und den kleinsten Abstand zu den gemessenen Koordinaten hat.
[0041] Um Ortungsfehler durch veraltete Karten zu vermeiden, ist an einer Position P
1, die sich an einer Grenze des ersten Streckenabschnitts S
1 der Strecke S befindet, eine streckenseitige Kommunikationsvorrichtung 14.1 angeordnet.
Sobald sich der Zug 10 auf eine vorgegebene Distanz der Kommunikationsvorrichtung
14.1 nähert, sendet die Kommunikationsvorrichtung 14.1 ein Funksignal an eine fahrzeugseitige
Kommunikationsvorrichtung 16. Eine Steuerung 15 des Zuges 10 ermittelt aus diesem
Funksignal die Position des Zuges 10. Dazu ist es ausreichend, dass die Steuerung
15 ein Funksignal von der streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung 14.1 erhält,
da daraus geschlossen werden kann, dass sich der Zug in einer engen Umgebung der streckenseitigen
Kommunikationsvorrichtung 14.1 befindet. Diese Positionsermittlung ist zum Ermitteln
der lokalen Karte ausreichend, deren Aktualität überprüft werden muss.
[0042] Alternativ wird die Position des Zuges 10 durch den GNSS-Empfänger 12 ermittelt und
an die Kommunikationsvorrichtung 14.1 übertragen. Danach greift sie auf einen nicht
eingezeichneten digitalen Speicher zu, in dem eine digitale lokale Karte, nämlich
die digitale Gesamtkarte G, abgelegt ist, und erfasst deren Aktualitätskennung A.
Die Aktualitätskennung A gibt an, wann die Gesamtkarte G das letzte Mal aktualisiert
worden ist.
[0043] Im vorliegenden Fall werde angenommen, dass die Gesamtkarte G zu einem Zeitpunkt
t
0 aktualisiert wurde, der vor dem Zeitpunkt t
1 liegt, in dem die Veränderung an dem Streckenabschnitt S
2 vorgenommen wurde. Die Aktualitätskennung ist also A(G) = t
0.
[0044] Das von der streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung 14.1 abgegebene Funksignal
kodiert zusätzlich eine Aktualitätsanforderungen A
aktuell, die den Zeitpunkt kodiert, zu dem an der Gesamtkarte G die letzte Änderung vorgenommen
wurde. Im vorliegenden Fall sei das der Zeitpunkt t
1, so dass A
aktuell = t
1 gilt. Die Aktualitätsanforderung A
aktuell ist in einem zentralen Kartenverwaltungssystem 18 hinterlegt, das unten näher beschrieben
ist und über eine Kommunikationsverbindung 19 mit der streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung
14.1 in Verbindung steht.
[0045] Die Steuerung 15 vergleicht die Aktualitätsanforderung A
aktuell mit der Aktualitätskennung A der Gesamtkarte G und stellt fest, ob die Aktualitätskennung
A der Aktualitätsanforderung A
aktuell entspricht, das heißt, ob beide angegebenen Zeitpunkte gleich sind bzw. die Aktualitätskennung
jünger ist als die Aktualitätsanforderung A
Aktuell.
[0046] Wenn sich wie im vorliegenden Fall herausstellt, dass die Aktualitätskennung A der
Gesamtkarte G der Aktualitätsanforderung A
aktuell nicht entspricht, greift die Steuerung auf die lokale digitale Teilkarte T
1 zu, in der die Position P
1 verzeichnet ist, und ermittelt die Aktualitätskennung A dieser Teilkarte T
1. Im vorliegenden Fall gelte A(T
1) = t
1, so dass A
aktuell = A (T
1) gilt. Da die lokale Teilkarte T
1 folglich die Aktualitätsanforderung A
aktuell erfüllt, erfolgt keine Aktualisierung einer lokalen Karte im Zug 10 und die Ortung
des Zugs 10 erfolgt mit Hilfe der Teilkarte T
1 = T
11.
[0047] Gelangt der Zug 10 in der Position P
2 auf eine vorgegebene Distanz zu der Kommunikationsvorrichtung 14.2, sendet die Kommunikationsvorrichtung
14.2 ein Funksignal an die fahrzeugseitige Kommunikationsvorrichtung 16. Die Steuerung
15 des Zuges 10 ermittelt erneut die Position des Zuges 10, greift auf die Gesamtkarte
G zu und erfasst deren Aktualitätskennung A(G) = t
0, die nicht der gesendeten Aktualitätsanforderung A
aktuell = t
2 entspricht. Die Aktualitätsanforderung A
aktuell ist im vorliegenden Fall t
2, weil zum Zeitpunkt t
2 die neue, gestrichelt eingezeichnete Strecke

verzeichnet wurde.
[0048] Daraufhin greift die Steuerung auf die lokal vorliegende Teilkarte

zu und ermittelt deren Aktualitätskennung

die ebenfalls nicht der Aktualitätsanforderung A
aktuell = t
2 entspricht. Das heißt, dass die lokale Teilkarte

veraltet ist. Die fahrzeugseitige Kommunikationsvorrichtung 16 sendet daraufhin ein
entsprechendes Signal an die streckenseitige Kommunikationsvorrichtung 14.2. Es ist
alternativ auch möglich, dass eine derartige Nachricht über eine andere Kommunikationsverbindung
aufgebaut wird, beispielsweise über einen Betriebsfunk.
[0049] Dieses Signal kodiert die Aktualitätskennung

der in dem Zug 10 vorhandenen Teilkarte

und wird an ein zentrales Kartenverwaltungssystem 18 weitergeleitet. Das zentrale
Kartenverwaltungssystem 18 hält alle Teilkarten T
iJ mit jeweils allen Aktualitätskennungen A vor, ermittelt aus der übermittelten Aktualitätskennung
A der Teilkarte T
12 und der zugehörigen aktuellen Teilkarte

den Unterschied ΔT
2 zwischen den beiden Teilkarten und übermittelt den Unterschied den Unterschied ΔT
2 in kodierter Form an den Zug 10. Es ist möglich, dass das zentrale Kartenverwaltungssystem
18 nur Teilkarten T vorhält, die eine Aktualitätskennungen A ab einem vorgegebenen
Zeitpunkt aufweisen. Wird eine lokale Teilkarte mit einer älteren Aktualitätskennungen
A ermittelt, wird eine vollständige Teilkarte an den Zug 10 gesendet.
[0050] Die Steuerung 15 im Zug 10 aktualisiert daraufhin die Teilkarte

und erhält so die aktuelle Teilkarte

Wird von dem GNSS-Empfänger 12 nun beispielsweise die Position P
3 gemessen, so ermittelt die Steuerung die richtige Position P
4 statt der falschen Position P
5, die unter Verwendung der veralteten Teilkarte T
12 ermittelt würde.
[0051] Das Streckennetz N umfasst neben der Strecke S weitere Strecken R und U. Wenn die
Strecken R und U beispielsweise zu einem Hochgeschwindigkeitsnetz gehören, das in
der Regel nicht von Zügen 10 befahren wird, die auf der Strecke S fahren, so kann
vorgesehen sein, dass die Teilkarten T ausschließlich nicht zum Hochgeschwindigkeitsnetz
gehörende Strecken verzeichnet. Es ist zudem möglich, dass die Teilkarten nach Bundesländern
oder Regionalnetzen aufgeteilt sind.
[0052] In einer alternativen Ausführungsform wird im Rahmen der Fahrtplanung des Zugs 10,
also von Antritt einer Fahrt, dessen Fahrtstrecke S ermittelt und die Karte G bzw.
die lokalen Karten T werden gegebenenfalls aktualisiert. Dieser Vorgang wird beispielsweise
dann durchgeführt, wenn sich der Zug 10 in einem Bahnhof oder einer anderen Halteposition
befindet.
[0053] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Kommunikation zwischen dem Zug 10
und dem zentralen Kartenverwaltungssystem 18. Zunächst überträgt das Fahrzeug, hier
in Form des Zugs 10, eine Anfrage an das zentrale Kartenverwaltungssystem 18 nach
der Aktualität der Gesamtkarte G. Das heißt, dass die Aktualitätskennung A der lokalen
Gesamtkarte G mit der Aktualitätskennung A der von dem zentrale Kartenverwaltungssystem
18 vorgehaltenen aktuellen Gesamtkarte G verglichen wird. Ist die Gesamtkarte G aktuell,
wird die Gesamtkarte G zur Ortung verwendet.
[0054] Ist die Gesamtkarte G nicht aktuell, wird die Aktualität der Teilkarte für die Zone
ermittelt, in der sich der Zug befindet oder in der er sich in Zukunft befinden wird.
Ist die Teilkarte aktuell, so wird sie zu Ortung verwendet.
[0055] Ist auch die Teilkarte nicht aktuell, so wird die Aktualitätskennung der lokalen
Karten G und/oder T an das zentrale Kartenverwaltungssystem 18 gesendet, das alle
alten Versionen und die aktuelle Version der lokalen Karte vorhält. Anhand der Aktualitätskennung
A errechnet das zentrale Kartenverwaltungssystem 18 die Unterschiede zwischen der
im Zug 10 vorliegende lokalen Karte und der aktuellen Karte und schickt eine Nachricht
an den Zug, woraufhin die lokale Karte auf den aktuellen Stand gebracht wird.
[0056] Zur Einsatzplanung des Zuges 10 wird diesem zunächst ein Fahrauftrag übermittelt.
Das heißt, dass von einer Betriebsleitzentrale ein Signal an den Zug 10, der beispielsweise
in einem Bahnhof steht, abgesendet wird, das das Ziel der folgenden Zugfahrt kodiert.
Gleichzeitig wird in dem Fahrauftrag die Aktualitätskennung A
i für alle Parzellen i mitgeteilt, durch die der Zug 10 während seiner geplanten Zugfahrt
fahren wird.
[0057] Im Zug 10 wird anhand des Fahrauftrags die Aktualitätskennung für alle zu durchfahrenden
Parzellen mit den Aktualitätskennungen A
i der vorgehaltenen lokalen Karten abgeglichen. Sind alle oder ein Teil der lokalen
Karten nicht hinreichend aktuell, so wird über ein weiteres Signal von der Betriebsleitzentrale
oder von einem Kartenverwaltungssystem ein Update für die betreffenden lokalen Karten
angefordert. Sind alle lokalen Karten aktuell, das heißt, entspricht deren Aktualitätskennung
der geforderten Aktualitätskennung, so sendet der Zug 10 ein Freigabe-Signal an die
Betriebsleitzentrale. Daraufhin erst erteilt die Betriebsleitzentrale 10 eine Freigabe
zum Durchführen der Zugfahrt.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Zug
- 11
- Pfeil
- 12
- GNSS-Empfänger
- 14.1,14.2, ...
- streckenseitige Kommunikationsvorrichtung
- 15
- Steuerung
- 16
- fahrzeugseitige Kommunikationsvorrichtung
- 18
- zentrales Kartenverwaltungssystem
- 19
- Kommunikationsverbindung
- A
- Aktualitätskennung
- G
- Gesamtkarte
- N
- Streckennetz
- Pi
- Position
- R
- Strecke
- S
- Strecke
- tj
- Zeitpunkt
- Tij
- Teilkarte zum Streckenabschnitt Si, die zum Zeitpunkt tj zum letzten Mal aktualisiert wurde
- ΔT
- Unterschied zwischen der aktuellen Teilkarte und der lokalen Teilkarte
- U
- Strecke
1. Verfahren zum automatisierten Orten eines Schienenfahrzeugs (10) mit den Schritten:
(a) Ermitteln mindestens einer zukünftigen Position (P1) des Schienenfahrzeugs (10).
(b) Ermitteln mindestens einer in dem Schienenfahrzeug (10) vorgehaltenen digitalen
lokalen Karte (G;T), in der die ermittelte Position (Pi) verzeichnet ist,
(c) Erfassen einer Aktualitätskennung (A) der mindestens einen lokalen Karte (G;T),
die einen Zeitpunkt (t) einer letzten Änderung der lokalen Karte (G;T) kodiert,
(d) Ermitteln, ob die Aktualitätskennung (A) einer vorgegebenen Aktualitätsanforderung
(Aaktuell) entspricht,
(e) Aktualisieren der mindestens einen lokalen Karte (G;T) dann, wenn die Aktualitätskennung
(A) der Aktualitätsanforderung (Aaktuell) nicht entspricht, und anschließend
(f) Orten des Schienenfahrzeugs (10) unter Verwendung der gegebenenfalls aktualisierten
lokalen Karte (G;T).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Streckennetz mindestens zwei Parzellen besitzt, wobei Schritt (b) die Schritte
(b1) Ermitteln mindestens einer in dem Schienenfahrzeug (10) vorgehaltenen digitalen
lokalen Karte (G;T), in der die ermittelte Position (Pi) verzeichnet ist,
(b2) Ermitteln aller Parzellen, in denen sich das Schienenfahrzeug auf einem Weg zur
zukünftigen Position (Pi) bewegen wird und Ermitteln der lokalen Karten, in denen die Parzellen verzeichnet
sind,
umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch den Schritt
(g) Ausgeben eines Freigabe-Signals, das die Information kodiert, dass die Aktualitätskennung
(A) der jeweiligen lokalen Karte der Aktualitätsanforderung (Aaktuell) entspricht, an eine Betriebsleitzentrale.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Schienenfahrzeug an jeder Einfahrt in eine neue Parzelle ein Aktualitätssignal
sendet, das die Aktualitätskennung der lokalen Karte kodiert, die der neuen Parzelle
entspricht, und
- ein Warn-Signal ausgegeben wird, wenn die Aktualitätskennung (A) nicht der Aktualitätsanforderung
entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schienenfahrzeug beim Vorliegen des Warn-Signals eine Einfahrt in die Parzelle
verwehrt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass andere Schienenfahrzeuge, die sich in der Parzelle befinden, beim Vorliegen des Warn-Signals
zwangsgebremst werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln der momentanen Position (Pi) und/oder das Orten des Schienenfahrzeugs das Erfassen von Koordinaten (Pi) mittels Satellitennavigation umfasst.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte: Ermitteln von Unterschieden (ΔT) zwischen der lokalen Karte (G;Ti) und einer aktuellen Karte und Übertragen eines Signals an das Schienenfahrzeug (10),
das die Unterschiede kodiert.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die momentane Position (Pi) des Schienenfahrzeugs (10) mittels einer Funkverbindung zwischen einer schienenfahrzeugseitigen
Kommunikationsvorrichtung (16) und einer streckenseitigen Kommunikationsvorrichtung
(14) ermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schienenfahrzeug (10) mehrere lokale Karten vorgehalten werden, die Teilkarten
(T
i) einer Gesamtkarte (G) sind, mit den Schritten:
(d1) Ermitteln, ob eine Gesamtkartenaktualitätskennung (A) der Gesamtkarte (G) einer
vorgegebenen Gesamtkartenaktualitätsanforderung (Aakutell) entspricht,
(d2) dann, wenn das nicht der Fall ist, Ermitteln, ob eine Teilkartenaktualitätskennung
(A) einer Teilkarte (T), in der die ermittelte Position (Pi) verzeichnet ist, einer Teilkartenaktualitätsanforderung (Aakutell) entspricht,
(d3) wenn die Teilkartenaktualitätskennung (A) nicht der vorgegebenen Teilkartenaktualitätsanforderung
(Aakutell) entspricht, Übertragen der Teilkartenaktualitätskennung (A) an eine streckenseitige
Kartenverwaltungsvorrichtung, und
(d4) Vergleichen der in dem Schienenfahrzeug (10) vorgehaltenen lokalen Teilkarte

mit einer aktuellen Teilkarte

und Übertragen von Änderungen (ΔT) zum Aktualisieren der in dem Schienenfahrzeug
(10) vorgehaltenen lokalen Teilkarte

an das Schienenfahrzeug (10).
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte (a) bis (e) im Rahmen einer Einsatzplanung des Schienenfahrzeugs (10)
durchgeführt werden, insbesondere unmittelbar nach einem Übermitteln eines Fahrauftrags
an das Schienenfahrzeug (10), wobei beim Übermitteln des Fahrauftrags die Aktualitätsanforderung
(Aaktuell) mit übermittelt wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktualisieren mittels Leiterschleifen erfolgt und dann erfolgt, wenn das Schienenfahrzeug
(10) stillsteht, insbesondere dann, wenn das Schienenfahr zeug (10) sich in einer
Station bzw. einem Bahnhof befindet.
13. Schienenfahrzeug (10), mit
(a) einer Positionsermittlungsvorrichtung (12; 14)
(b) einem Speicher zum Speichern einer digitalen Karte (G;T) und
(c) einer Rechenvorrichtung (15),
dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorrichtung (15) eingerichtet ist zum Ausführen eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12.