[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine zum Herstellen von Packungen aus
mit Packgut gefüllten Verpackungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Herstellung von Packungen durch Verpacken von Packgut in verpackungen sind bereits
Maschinen im Handel erhältlich, bei denen beispielsweise muldenförmige, mit Packgut
gefüllte Verpackungen mit einer Deckelfolie geschlossen und versiegelt werden. Auf
diese Weise lassen sich Vakuumverpackungen oder Packungen mit Inertgasfüllung verwirklichen.
[0003] Bei der Verpackung bestimmter Lebensmittel, beispielsweise von Käse, von Obst und
Gemüse wie Spargel, Salat, von weiteren Lebensmitteln oder von dergleichen atmungsaktiven
Produkten haben geschlossene Verpackungen den Nachteil, dass beim Reifeprozess in
der Verpackung Gase, insbesondere Ethylen und Kohlendioxid entstehen, die die Haltbarkeit
beeinträchtigen. Insbesondere Ethylen beschleunigt den Reifungsvorgang und verkürzt
danach die Haltbarkeit. Kohlendioxid verursacht unter anderem'unerwünschte Gärungsprozesse
und wirkt somit auch der Haltbarkeit entgegen. Wünschenswert für eine gute Haltbarkeit
von derartigem Packgut ist, eine an das zu verpackende Produkt angepasste Atmosphäre,
z. B. im Falle bestimmter Lebensmittel ein möglichst gleichbleibender Sauerstoffgehalt
in der Atmosphäre im Inneren der Packungen beispielsweise von ungefähr 5 % unter Entfernung
unerwünschter Gase wie Kohlendioxid und Ethylen. Zu diesem.Zweck ist man dazu übergegangen,
entsprechend perforierte Folien zu verwenden. Die Deckelfolien können dabei üblicherweise
in Vorratsrollen von dem Betreiber der verpackungsmaschine bei Folienanbietern bezogen
werden.
[0004] In der nicht vorveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2006 017 887.4 wird weiterhin eine Verpackungsmaschine beschrieben, bei der eine Perforationseinheit
zum Perforieren der Deckelfolie vorgesehen ist. Dadurch lässt sich die gleiche Folie,
die zum dichten Verschließen der Verpackungen verwendet wird, für Verpackungen mit
selektiv permeabler Deckelmembran verwenden.
[0005] Ausgehend von einer solchen Vorrichtung hat die Erfindung die Aufgabe, eine Verpackungsmaschine
vorzuschlagen, mittels der die Haltbarkeit atmungsaktiven Packguts verbessert werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Verpackungsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0008] Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Verpackungsmaschine dadurch aus,
dass Mittel zur Beeinflussung der Atmosphäre in der Verpackung abhängig von der Atmungsrate
des Packguts vorgesehen sind. Durch eine solche Maßnahme kann die Haltbarkeit eines
atmungsaktiven Packguts, beispielsweise eines Lebensmittels wie Gemüse, Obst oder
dergleichen verlängert werden.
[0009] Die Beeinflussung der Atmosphäre in der Verpackung kann dabei beispielsweise durch
eine von der Atmungsrate des jeweiligen Produkts abhängige Zufuhr und/oder Abfuhr
eines oder mehrerer Gase vorgenommen werden. Eine andere Möglichkeit, die Atmosphäre
in der Verpackung zu beeinflussen besteht darin, die Verpackung ganz oder teilweise
gasdurchlässig auszugestalten. Durch derartige Maßnahmen kann die Abfuhr von durch
Atmung des Packguts in der Verpackung entstehender Gase und/oder die Zufuhr von atmosphärischer
Umgebungsluft in die Verpackung bewirkt werden. So kann beispielsweise durch die Abfuhr
von CO
2 und/oder Ethylen durch Diffusion durch einen entsprechend durchlässigen Bereich der
Verpackung eine längere Haltbarkeit entsprechender Produkte wie Gemüse oder Obst erreicht
werden. Ein solcher Vorgang kann durch Zufuhr von Luftsauerstoff, z.B. ebenfalls durch
Diffusion aus der Umgebung unterstützt werden.
[0010] Die Atmungsrate des zu verpackenden Packguts kann dabei manuell in eine Kontrolleinheit
der Verpackungsmaschine eingegeben werden. Auch eine Variante, bei der Atmungsraten
produktzugeordnet in einem Datenspeicher hinterlegt werden, ist denkbar. Besonders
vorteilhaft kann hierzu auch die Art der Perforierung abgelegt sein.
[0011] Bei diesen Varianten wird dabei in den zu verpackenden Verpackungen die Atmosphäre
stets nach der vorgegebenen Atmungsrate beeinflusst.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst die Verpackungsmaschine
Mittel zum Erfassen der Atmungsrate des zu verpackenden Packguts. Auf diese Weise
kann sichergestellt werden, dass der für die Einstellung der Atmosphäre in der Verpackung
verwendete Wert der Atmungsrate der tatsächlichen Atmungsrate des zu verpackenden
Packguts weitestgehend entspricht. Dabei ist auch eine stichprobenartige Erfassung
der Atmungsrate während des Betriebs der Verpackungsmaschine möglich, so dass eine
Anpassung an die Atmungsrate des in die Verpackungen eingefüllten Packguts stets in
Intervallschritten erfolgt, in denen nach dem Verpacken einer bestimmten Anzahl von
Verpackungen eine erneute Stichprobe gemessen wird.
[0013] Besonders vorteilhaft ist jedoch die individuelle Bestimmung der Atmungsrate des
Packguts in jeder einzelnen Verpackung oder einer Gruppe von Verpackungen. Eine solche
Verpackungsgruppe kann z.B. aus mehreren in einem Arbeitstakt gemeinsam bearbeiteten
Verpackungen bestehen. Bei der Integration der entsprechenden Mittel zum Erfassen
der Atmungsrate in den Arbeitsablauf der Verpackungsmaschine ist eine derartige individuelle
Anpassung der Verpackung oder einer Verpackungsgruppe bzw. eine Beeinflussung der
Innenatmosphäre der Verpackungen oder Verpackungsgruppen möglich.
[0014] Die Erfassung der Atmungsrate des zu verpackenden Produkts kann dabei während der
Verpackung durch die Verpackungsmaschine selbst vorgenommen werden. In einer einfacheren
Ausführungsvariante wird die Messung der Atmungsrate auch außerhalb der Verpackungsmaschine
und/oder zu einem vom Vorgang der Verpackung verschiedenen Zeitpunkt vorgesehen. Die
Messung kann dabei auch stichprobenartig an fertigen Verpackungen erfolgen. Maßgeblich
ist jedoch bei einer erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine, dass die Maschinensteuerung
in der Lage ist, die entsprechenden Messergebnisse dergestalt zu verwenden, dass die
Innenatmosphäre der Verpackungen an diese Messerergebnisse angepasst beeinflussbar
ist. Somit kann die an vorher fertig gestellten Verpackungen gemessene Atmungsrate
dazu dienen, die Innenatmosphäre später herzustellende Verpackungen vorteilhaft zu
beeinflussen.
[0015] Bei einer bereits vorab durchgeführten Messung der Atmungsrate kann sogar für jedes
einzelne zu verpackende Packgut direkt der erfasste Wert zur Manipulation der genau
für dieses Produkt nachfolgend her- bzw. fertigzustellenden Verpackung herangezogen
werden. Hierdurch ist eine optimale Einflussnahme auf die Innenatmosphäre möglich.
[0016] Zur Erfassung der Atmungsrate wird bei einer erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine
vorzugsweise wenigstens ein Gassensor vorgesehen. Derartige Gassensoren sind beispielsweise
zur Konzentrationsmessung von CO
2 sowie auch für ändere Gase im Handel erhältlich. Grundsätzlich sind für die Erfindung
zu diesem Zweck auch alle künftigen Entwicklungen von Gassensoren verwendbar. Unter
einem Gassensor wird erfindungsgemäß jeder Sensor verstanden, der dazu geeignet ist,
eine Gasmenge und/oder eine Gaskonzentration zu detektieren bzw. zu erfassen, z.B.
auch ein Infrarotsensor, ein Spektrometer oder dergleichen.
[0017] Um nicht nur die Gasmenge oder -konzentration in der Verpackung oder Verpackungsgruppe
bzw. in der näheren Umgebung der Verpackung oder Verpackungsgruppe, beispielsweise
über einer oder mehreren Verpackungsschalen oder -mulden, sondern auch die Atmungsrate
des darin befindlichen Produkts bezogen auf das erfasste Gas zu bestimmen, wird vorteilhafterweise
eine zeitabhängige Messung durchgeführt und die damit erfasste Änderung der Gaskonzentration
als Maß für die Atmungsrate verwendet.
[0018] Zu diesem Zweck wird bevorzugt eine Messstation in der Verpackungsmaschine aufgebaut,
die einer Versiegelungsstation vorgeordnet ist. Somit kann das Messergebnis aus der
Messstation zur Bestimmung der Atmungsrate dazu verwendet werden, um vor oder während
der Versiegelung der Verpackungen die gewünschte Einflussnahme auf die Innenatmosphäre
der Verpackung oder Verpackungsgruppe vorzunehmen.
[0019] Zur erfindungsgemäßen Beeinflussung der Atmosphäre sind unterschiedliche Maßnahmen
möglich. So kann beispielsweise eine Deckelfolie zum Verschluss einer oder mehrerer
Schalen oder Packungsmulden vor der Versiegelung der Verpackung oder Verpackungsgruppe
entsprechend dem erfassten Messwert des Packguts individuell abgestimmt werden, beispielsweise
durch Perforationen oder sonstige Maßnahmen zu Beeinflussung der Durchlässigkeit,
wie z.B. Materialschwächungen durch Abtragen, Dehnen, oder dergleichen. Auch andere
Bereiche, z. B. Schalen oder Mulden einer Unterfolie können entsprechend bearbeitet,
z. B. perforiert werden. Auch eine Gaszufuhr, die bei bekannten Maschinen in der Versiegelungsstation
stattfindet, kann unter Berücksichtigung des in der vorgeordneten Messstation erfassten
Messwerts dosiert und gesteuert werden.
[0020] Grundsätzlich ist auch eine Einflussnahme auf die Innenatmosphäre der Verpackungen
nach der Versiegelung denkbar, indem die Gasdurchlässigkeit der Verpackungen nach
dem Versiegeln verändert wird.
[0021] Zur Beeinflussung der Innenatmosphäre der Verpackung werden, wie bereits oben angedeutet,
vorteilhafterweise Mittel vorgesehen, die eine selektive Permeabilität wenigstens
eines Teils der Verpackung erzeugen. Eine solche selektive Permeabilität ist beispielsweise
durch Perforationen möglich, wobei die Anzahl sowie die Größe und Form der Perforation
zur Herstellung der Selektivität verwendbar sind. Eine andere Möglichkeit, eine Verpackung
wenigstens teilweise selektiv permeabel zu gestalten besteht darin, beispielsweise
die Deckelfolie und/oder andere Verpackungsbereiche ganz oder teilweise zu dehnen,
um einen Bereich selektiver Permeabilität zu erzeugen. Geschwächte Materialzonen können
gegebenenfalls durch Verstärkungsmittel, wie Netzauflagen oder dergleichen stabilisiert
werden. Eine entsprechende Maßnahme ist beispielsweise auch durch Materialabtrag,
durch Anschmelzen oder derartige Maßnahmen denkbar. In einer anderen Ausführungsform
können.auch Teile der Verpackung mit. Öffnungen versehen werden, die anschließend
mit entsprechend durchlässigen Materialien wieder verschlossen werden.
[0022] Die Verwendung von Perforationsmitteln bietet dabei verschiedene Vorteile. Zum einen
kann wie oben angeführt, durch Auswahl der Anzahl, der Form der Perforationen die
Durchlässigkeit sowohl.hinsichtlich der Menge als auch hinsichtlich der Selektivität
beeinflusst werden. Darüber hinaus können Perforationsmittel leicht in eine Verpackungsmaschine
integriert werden, beispielsweise im Bereich einer Deckelfolie und/oder im Bereich
einer Unterfolie. Dabei kann eine geformte oder ungeformte Folie entsprechend bearbeitet
werden. In Frage kommen beispielsweise mechanische Perforationsmittel, Perforationsmittel
mit Fluidstrahldüsen, beispielsweise Wasserstrahldüsen und/oder Perforätionsmittel
unter zu Hilfenahme von Lasern oder dergleichen.
[0023] Bevorzugt werden die entsprechenden Teile der Verpackung, die zur Beeinflussung der
Innenatmosphäre der Verpackungen herangezogen werden, in einem vom Packgut beabstandeten
Bereich der Maschine entsprechend aufgearbeitet und erst anschließend der Verpackung
hinzugefügt. Bei Rollen- bzw. Tiefziehmaschinen oder Schalenversiegelungsmaschinen
kann beispielsweise die Deckelfolie und/oder die Unterfolie entsprechend bearbeitet
werden, bevor sie der Versiegelungsstation zugeführt wird.
[0024] Durch eine derartige räumliche Trennung wird vermieden, dass Verunreinigungen, die
durch Bearbeitung der Verpackung beispielsweise in Form von Dampf entstehen können,
in den Bereich des Packguts gelangen. Grundsätzlich kann die Bearbeitung der Folien
jedoch auch erst während oder nach der Versiegelung erfolgen.
[0025] Eine Messstation zur Erfassung der Atmungsrate kann auf unterschiedliche Art und
weise aufgebaut sein. Um ein packungsspezifisches Messergebnis zu erhalten, kann in
einer besonderen Ausführungsform eine Messkammer vorgesehen werden, die die auszumessende
Verpackung aufnimmt gegenüber der Umgebung verschließt und sodann über eine bestimmte
Zeit mittels eines zur Erfassung einer Gasmenge und/oder einer Gaskonzentration geeigneten
Sensors eine Gasmenge und/oder eine Gaskonzentration erfasst. Sofern keine individuelle,
auf jede einzelne Verpackung zuzuordnende Messwerterfassung gewünscht wird, kann auch
eine gewisse Anzahl derartiger Verpackungen, beispielsweise bei einer Rollen- oder
Tiefziehmaschine mehrere in einer oder mehreren Reihen zusammenhängende Verpackungen
als Verpackungsgruppe in eine solche Messkammer gebracht werden. In diesem Fall wird
bei' der Messung der Atmungsrate diese über die in der Messkammer befindlichen Verpackungen
gemittelt.
[0026] Die Erfindung kann bei unterschiedlichen Arten von Verpackungen sinnvoll angewandt
werden. In Frage kommen beispielsweise sogenannte Schalenverpackungen, bei denen Produkte
in eine vorgeformte schalenförmige Unterfolie eingelegt und anschließend mit einer
Deckelfolie versiegelt werden. Erfindungsgemäß können jedoch auch Verpackungsbeutel
oder Verpackungen bei denen eine oder mehrere Folien über das Produkt gespannt werden,
entsprechend bearbeitet werden. Derartige Verpackungen sind beispielsweise unter dem
Ausdruck "Flowpack" bekannt.
[0027] Die Beeinflussung der Innenatmosphäre ist, wie bereits erwähnt beispielsweise durch
eine Perforation von Verpackungsfolien möglich. Derartige Perforationen können dabei
in unterschiedlichen Bereichen der Verpackung, beispielsweise bei Schalenverpackungen
in der Deckelfolie, aber auch an sonstigen, beliebigen Stellen vorgenommen werden.
Durch geeignete Anordnung derartiger Perforationen kann eine bessere Verteilung der
Gasdurchlässigkeit der Verpackung und somit eine gute Verteilung des zu- und/oder
abgeführten Gases innerhalb der Packung erreicht werden.
[0028] Es wird bevorzugt die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine als sogenannte Tiefzieh-
oder Rollenmaschine oder aber auch als sogenannte Schalenversiegelungsmaschine (Tray-Sealer)
auszubilden. Bei derartigen Verpackungsmaschinen werden die Verpackungen aus muldenförmigen
Schalen gebildet, in die das Packgut eingelegt wird und die anschließend mit einer
Deckelfolie verschlossen werden. Bei einer Schalenversiegelungsmaschine werden hierbei
einzelne Schalen verwendet, die beispielsweise von einem Stapel entnommen werden.
Bei einer Rollen- oder Tiefziehmaschine wird eine bestimmte Anzahl zusammenhängender
Verpackungen in einer Formstation geformt bzw. tiefgezogen, zusammenhängend im Takt
der Maschine weitertransportiert, gefüllt, versiegelt und erst im Anschluss an die
Versiegelung zu einzelnen Packungen geschnitten.
[0029] Bei Maschinen dieser Art ist in der Versiegelungsstation bereits nach dem Stand der
Technik eine Evakuierung und Gaszufuhr in die Verpackung möglich. In Kombination mit
der Erfindung wird nunmehr vorzugsweise bei derartigen Maschinen eine Messstation
zur Erfassung der Atmungsrate der Versiegelungsstation vorgeordnet. Je nach Ausführung
kann in der Versiegelungsstation eine Evakuierung und Gaszufuhr zu den Verpackungen
erfolgen.
[0030] Sofern bei einer derartigen Maschine eine gewisse Gasdurchlässigkeit der Verpackung
gewünscht wird, wird dabei vorteilhafterweise die Deckelfolie vor der Versiegelung
der Verpackung entsprechend bearbeitet, beispielsweise perforiert. Dies kann bei derartigen
Maschinen deutlich beabstandet von dem Packgut vorgenommen werden, da die Deckelfolie
in der Regel von einer hiervon beabstandet gelagerten Vorratsrolle abgezogen wird
und problemlos eine entsprechende Perforationseinheit zwischen der Vorratsrolle und
der Siegelstation angeordnet werden kann.
[0031] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dann, wenn
nicht nur die gemessene Atmungsrate des Packguts für die Beeinflussung der Innenatmosphäre,
beispielsweise der Ausgestaltung einer gasdurchlässigen Verpackung herangezogen wird,
sondern zugleich spezifische Parameter der für die hergestellten Packungen vorgesehenen
Art der Lagerung Berücksichtigung finden. Derartige Lagerparameter können durch die
Umgebung am Ort der Lagerung, z.B. der Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder dergleichen
vorliegen. Darüber hinaus können auch weitere produktspezifische Parameter berücksichtigt
werden, so kann die Oberfläche; der Reifegrad, die Vorbehandlung und/oder sonstige
Informationen für die Art der Einflussnahme der Innenatmosphäre der Verpackungen berücksichtigt
werden. Gegebenenfalls können produktabhängig Werte wie Reifegrad, Oberfläche oder
dergleichen auch in der Messstation zur Erfassung der Atmungsrate bestimmt werden.
[0032] Zu einer besonderen Ausführungsform wird eine komplette olfaktometrische Messung
in einer solchen Messstation untergebracht.
[0033] Diese Berücksichtigung von Produkteigenschaften oder aber auch der Lagerverhältnisse
am Ort der vorgesehenen Lagerung werden vorzugsweise durch eine rechnerische Korrektur
des Messwerts der Atmungsrate in einer entsprechenden Kontrolleinheit vorgenommen.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figur nachfolgen näher erläutert.
[0035] Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verpackungsmaschine.
Figur 1 zeigt eine sogenannte Rollen- oder Tiefziehmaschine in einem schematischen,
ausschnittsweise dargestellten Diagramm.
[0036] Packungsmulden 2, die von einer nicht näher dargestellten Formstation in eine' Unterfolie
3 geformt wurden, werden mit' Packgut 4 befüllt. Das Packgut 4 kann ein atmungsaktives
Produkt, beispielsweise Gemüse oder Obst sein. In einer Messstation 5 werden die gefüllten
Packungsmulden 2 in einer Messkammer 6 von der Außenumgebung getrennt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht die Messkammer 6 aus einem Unterteil 7 sowie einem Oberteil
8. Eines oder beide der Teile 7, 8 können hubbeweglich angeordnet sein, so dass sie
für den An- und Abtransport der jeweiligen Packungsmulden 2 geöffnet werden können.
[0037] In der Messstation 5 bzw. der Messkammer 6 sind zwei schematisch angedeutete Sensoren
9, 10 dargestellt. Der Sensor 10 ist dabei ein Sensor, der unmittelbar ein verwertbares
Signal erzeugen und einer Kontrolleinheit 11 der Verpackungsmaschine 1 zuführen kann.
Der Sensor 9 hingegen bedarf einer eigenen Sensorkontroll- und/oder Auswerteeinheit
12 um weiterverarbeitbare Messergebnisse für die Kontrolleinheit 11 zu erzeugen. In
der dargestellten Ausführungsform besteht eine Rückkopplungsleitung 13 zwischen der
Kontrolleinheit 11 und der Sensorkontroll- und/oder Auswerteeinheit 12, mit der bei
Bedarf eine Regelung der Messung durchgeführt werden kann.
[0038] Der Sensor 9 kann beispielsweise ein Gassensor, insbesondere ein CO
2-Sensor sein. Derartige Sensoren sind mit eigenen Sensorkontroll- und/oder Auswerteeinheiten
marktüblich.
[0039] Der Sensor 10 kann beispielsweise ein Temperatursensor sein. Weitere Sensoren, beispielsweise
zur Messung der Feuchtigkeit oder zur Erfassung eines weiteren Gases können ohne weiteres
ebenfalls vorgesehen werden.
[0040] Der Gassensor 9 wird zur Bestimmung der Atmungsrate verwendet. Hierzu ist es erforderlich,
die Gasmessung zeitabhängig vorzunehmen bzw. eine Veränderung der Gaskonzentration
zu erfassen (Gradientenmessung). Diese Art der Messung kann beispielsweise von der
Sensorkontroll-und/oder Auswerteeinheit 12 kontrolliert werden, so dass bereits ein
fertiger Messwert für die Atmungsrate an die Kontrolleinheit 11 übergeben wird. In
einer anderen Ausführungsform kann jedoch auch die Kontrolleinheit die zeitabhängige
Messung steuern oder regeln.
[0041] Die Erfassung weiterer Parameter, wie beispielsweise Temperatur, Feuchtigkeit, Oberfläche
der Produkte, usw. kann zur Verbesserung der Haltbarkeit herangezogen werden. Insbesondere
können derartige zusätzliche Messwerte verwendet werden, um einen vergleich der Umgebungsverhältnisse
am Ort der Verpackungsmaschine mit.dem zu erwartenden Lagerort vorzunehmen. Alle erfassten
Messwerte sowie eventuell zusätzlich zur Verfügung gestellte Informationen im Hinblick
auf den Lagerort oder die Art der Lagerung (wobei auch der Transport der Ware als
Lagerung betrachtet werden kann) können in einer hochentwickelten Ausführungsform
der Erfindung durch die Kontrolleinheit 11 berücksichtigt werden, um die Innenatmosphäre
der Verpackungen zu beeinflussen, z.B. um eine Perforationseinheit 14 anzusteuern.
[0042] Die Perforationseinheit 14 bringt Perforationen 15 in eine von einer Vorratsrolle
16 abgezogenen Oberfolie 17 an.
[0043] Vorliegend ist ein Laser 18 mit fokussiertem Laserstrahl 19 angedeutet, es können
jedoch auch andere Möglichkeiten zur Beeinflussung der Durchlässigkeit der Oberfolie
und insbesondere zum Anbringen von Perforationen 15 in Betracht gezogen werden. Auch
eine mechanische Perforation wäre beispielsweise denkbar. Hierbei könnte beispielsweise
die Größe der Perforationen durch die Eindringtiefe von Perforationsnadeln, usw. verändert
werden.
[0044] Die Perforationen 15 werden sowohl im Hinblick auf ihre Größe, ihre Anzahl sowie
ihre Form an den gewünschten Gasaustausch zwischen der Innenatmosphäre der Verpackungen
und der äußeren Umgebung angepasst. In einer Versiegelungsstation 20, die eine Versiegelungskammer
21 bestehend aus einem Oberteil 22 und einem Unterteil 23 umfasst, wird die Oberfolie
17 mittels einer Siegelplatte 25 mit der Unterfolie 3 bzw. Verpackungsmulden 2 verbunden
bzw. verschweißt. Die Versiegelungskammer 21 bzw. deren Oberteil 22 und Unterteil
23 sind zum Zwecke der Zufuhr und Entnahme der aus Unterfolie 3 und Oberfolie 17 gebildeten
Packungen 26 beweglich, vorzugsweise hubbeweglich ausgebildet, so dass die Versiegelungskammer
21 geöffnet und geschlossen werden kann.
[0045] In der Versiegelungskammer 21 kann eine Evakuierung und eine von der Messung der
Messstation abhängige Gaszufuhr in die Verpackungen vorgenommen werden.
[0046] Die fertigen Verpackungen 26 werden sodann einer nicht näher dargestellten Schneidstation
zugeführt, die die noch zusammenhängenden Packungen 26 in Einzelpackungen trennt.
[0047] Die dargestellte Ausführungsform stellt nur ein Beispiel für die Verwirklichung der
Erfindung dar. Die Gasdurchlässigkeit der Verpackungen 26 kann auch auf andere Weise
als durch Perforation einer Oberfolie beeinflusst werden. Auch dicht geschlossene
Verpackungen 26 können beispielsweise durch Gaszufuhr in der Siegelstation 20 hinsichtlich
ihrer Innenatmosphäre beeinflusst werden. Auch Kombinationen von Gaszufuhr und Erzeugung
von Gasdurchlässigkeiten, insbesondere selektiven Gasdurchlässigkeiten können zur
Steigerung der Haltbarkeit des verpackten Packguts 4 erfindungsgemäß eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Rollen- oder Tiefziehmaschine
- 2
- Packungsmulde
- 3
- Unterfolie
- 4
- Packgut
- 5
- Messstation
- 6
- Messkammer
- 7
- Unterteil
- 8
- Oberteil
- 9
- Sensor
- 10
- Sensor
- 11
- Kontrolleinheit
- 12
- Sensorkontroll- und/oder Auswerteeinheit
- 13
- Rückkopplungsleitung
- 14
- Perforationseinheit
- 15
- Perforation
- 16
- Vorratsrolle
- 17
- Oberfolie
- 18
- Laser
- 19
- Laserstrahl
- 20
- Versiegelungsstation
- 21
- Versiegelungskammer
- 22
- Oberteil
- 23
- Unterteil
- 24
- Siegelplatte
- 25
- Siegelplatte
- 26
- Verpackung
1. Verpackungsmaschine zum Herstellen von Packungen aus mit Packgut gefüllten Verpackungen,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Beeinflussung der Atmosphäre im Innenraum der Verpackungen (26) abhängig
von der Atmungsrate des Packguts (4) vorgesehen sind.
2. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Erzeugung einer Gasdurchlässigkeit wenigstens eines Teils der Verpackung
(26) in Abhängigkeit von der Atmungsrate des Packguts (4) vorgesehen sind.
3. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Dosierung eines oder mehrerer zuzuführender Gase in den Innenraum der
Verpackung (26) in Abhängigkeit von der Atmungsrate des Packguts (4) vorgesehen sind.
4. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erfassen der Atmungsrate des Packguts (4) vorgesehen sind.
5. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Perforierung von Folienverpackungen, insbesondere von Beuteln und/oder Mulden
in einer geformten oder ungeformten Folie ganz oder teilweise vor, beim oder nach
dem Siegelvorgang perforierbar sind.
6. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Gassensor (9, 10) zum Erfassen der Atmungsrate vorgesehen ist.
7. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Messstation (5) zum Erfassen der Atmungsrate einer Versiegelungsstation (20)
vorgeordnet ist.
8. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Erzeugung einer selektiven Permeabilität wenigstens eines Teils der Verpackung
(26) vorgesehen' sind.
9. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Perforationsmittel (14) zur Herstellung einer Perforation (15) in wenigstens einem
Teil der Verpackung (26) vorgesehen sind.
10. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Einstellung der Gasdurchlässigkeit wenigstens eines Teils der Verpackung
(26) vorgesehen sind.
11. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Einstellung der Anzahl und/oder Größe und/oder Form von Perforationsöffnungen
vorgesehen sind.
12. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Tiefzieh-und/oder Schalenversiegelungsmaschine (1) ausgebildet ist.
13. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gassensor zur Erfassung der O2- und/oder der CO2- und/oder der Ethylen-Atmungsrate vorgesehen ist.
14. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontrolleinheit zur Berücksichtigung von produktspezifischen Parametern und/oder
vom Ort und der Art der Lagerung abhängigen Parameter vorgesehen ist.
15. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine rechnerische Korrektur des Messwerts der Atmungsrate zur Anpassung an sonstige
produktspezifische. Parameter oder an die für das Packgut (4) vorgesehenen Lagerverhältnisse
vorgesehen ist.
16. Verpackungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Perforationen in der Verpackung an eine gute Verteilung des zu-
und/oder abgeführten Gases innerhalb der Packung angepasst ist.
17. Verfahren zur Verlängerung der Haltbarkeit von in Verpackungen gefüllten Packgut,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verpackung bzw. Herstellung der Packungen die Innenatmosphäre der Packungen'abhängig
von der Atmungsrate des Packguts (4) beeinflusst wird.