[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wickeln von Teilmaterialbahnen auf Wickelhülsen
zu Teilmaterialbahnrollen, die in mindestens zwei Wickelpositionsgruppen axial versetzt
zueinander an unterschiedlichen Umfangspositionen an einer gemeinsamen und angetriebenen
Zentralwalze anliegen, wobei die Teilmaterialbahnrollen in Wickelstationen gelagert
sind, die jeweils aus zwei parallel zueinander angeordneten Wickelböcken bestehen,
und wobei an jedem Wickelbock ein in die Wickelhülse einfahrbarer, mit einem Drehantrieb
verbundener und radial zur Zentralwalze bewegbarer Führungskopf angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 40 12 979 A1 bekannt. Die Drehantriebe einer solchen Vorrichtung werden über Kappelschleppanlagen
oder über in Energieführungsketten gelegten Leitungen mit elektrischer Energie und
mit Signalen versorgt. Diese Art der Versorgung ist mit einem nicht unerheblichen
Aufwand für die Projektierung, größeren Herstellungskosten und einem entsprechenden
Raumbedarf verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass die genannten Nachteile des Stands der Technik merklich
verringert, vorzugsweise sogar vollständig vermieden werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens eine Schleifleitung
zur elektrischen Versorgung des Drehantriebs des Führungskopfs bzw. der Drehantriebe
der Führungsköpfe vorhanden ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, dass sich die zum Betrieb benötigte Leistung Platz
sparend zu dem mindestens einen Drehantrieb des dazugehörigen Führungskopfs transportieren
lässt. Die elektrische Leistung wird über Schleifleitungen und Stromabnehmer übertragen.
Auch gestaltet sich die Projektierung der Vorrichtung insgesamt einfacher und kostengünstiger.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Lösung besteht darin, dass die Drehantriebe unabhängig von
ihrer Stückzahl über ein Schleifleitungssystem mit elektrischer Energie versorgt werden.
Diese Lösung verursacht vor allem bei einer größeren Anzahl von Drehantrieben verhältnismäßig
niedrige Kosten. Die Drehantriebe lassen sich zudem ohne Lösen einer elektrischen
Verbindung auswechseln.
[0008] In einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mindestens einer,
vorzugsweise jeder Wickelbock an seiner Oberseite einen radial zur Zentralwalze bewegbaren
Schlitten mitsamt einer Einrichtung zu dessen Bewegung trägt, an dem der Führungskopf
mit seinem Drehantrieb angeordnet ist, und dass wenigstens eine Schleifleitung zur
elektrischen Versorgung der Einrichtung zur Bewegung des Schlittens bzw. der Einrichtungen
zur Bewegung der Schlitten vorhanden ist. Auch hier ergeben sich die bereits genannten
erfindungsgemäßen Vorteile.
[0009] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mindestens
eine, vorzugsweise jede Wickelstation zwischen einer Arbeits- und einer Entladeposition
mittels einer Einrichtung zu deren Schwenkung schwenkbar ist und dass wenigstens eine
Schleifleitung zur elektrischen Versorgung der Einrichtung zur Schwenkung der Wickelstation
bzw. der Einrichtungen zur Schwenkung der Wickelstationen vorhanden ist. Diese Ausgestaltung
zeichnet sich auch durch die bereits genannten erfindungsgemäßen Vorteile aus.
[0010] Weiterhin kann auch mindestens eine Schleifleitung zur Übertragung von aus einer
Steuer-/Regeleinheit kommenden Signalen an den Drehantrieb des Führungskopfs bzw.
die Drehantriebe der Führungsköpfe, an die Einrichtung zur Bewegung des Schlittens
bzw. die Einrichtungen zur Bewegung der Schlitten und/oder an die Einrichtung zur
Schwenkung der Wickelstation bzw. die Einrichtungen zur Schwenkung der Wickelstationen
vorhanden sein. Die Übertragung von aus der Steuer-/Regeleinheit kommenden Signalen
an den jeweiligen Empfänger erfolgt hierbei bevorzugt über ein Bus-System, insbesondere
ein AS-Interface, einen CAN-Bus oder einen Profibus. Über andere Schleifleitungen
und Stromabnehmer werden also auch die Signale mittels eines Busses an die Vorrichtungsbauteile
bzw. Vorrichtungsbaugruppen gesendet. Dies schließt nicht aus, die Signale auf die
Spannung für die Spannungsversorgung aufzumodulieren, um eine zusätzliche Leitung
für die Signalübertragung einzusparen.
[0011] Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mindestens eine Überwachungseinrichtung
umfassen, die über wenigstens eine Schleifleitung mit Energie und/oder Signalen versorgbar
ist.
[0012] Im Hinblick auf eine praxisgerechte Umsetzung eines Rollertyps ist die wenigstens
eine Schleifleitung bevorzugt derart unterhalb des Wickelbocks angeordnet, dass der
mindestens eine Drehantrieb unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen
versorgbar ist. Die Schleifleitung verläuft hierbei in idealer Weise quer zur Bahnlaufrichtung
der Teilmaterialbahn.
[0013] Auch ist die wenigstens eine Schleifleitung bei einem Rollertyp bevorzugt derart
im Bereich des Wickelbocks, vorzugsweise seitlich am Wickelbock angeordnet, dass die
mindestens eine Einrichtung zur Bewegung des Schlittens unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Die Schleifleitung verläuft hierbei
in idealer Weise entlang des Wickelbocks.
[0014] Überdies ist die wenigstens eine Schleifleitung bevorzugt derart unterhalb des Wickelbocks
angeordnet, dass die mindestens eine Einrichtung zur Schwenkung der Wickelstation
unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Die Schleifleitung
verläuft hierbei in idealer Weise quer zur Bahnlaufrichtung der Teilmaterialbahn.
[0015] Im Hinblick auf eine praxisgerechte Umsetzung eines weiteren Rollertyps ist die wenigstens
eine Schleifleitung bevorzugt derart oberhalb des Wickelbocks angeordnet, dass der
mindestens eine Drehantrieb unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen
versorgbar ist. Die Schleifleitung verläuft hierbei in idealer Weise quer zur Bahnlaufrichtung
der Teilmaterialbahn.
[0016] Auch ist die wenigstens eine Schleifleitung bei einem weiteren Rollertyp bevorzugt
derart im Bereich des Wickelbocks, vorzugsweise seitlich am Wickelbock angeordnet,
dass die mindestens eine Einrichtung zur Bewegung des Schlittens unmittelbar oder
mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Die Schleifleitung verläuft
hierbei in idealer Weise entlang des Wickelbocks.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- eine stirnseitige Ansicht einer ersten Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit verschiedenen Schleifleitungen;
- Figur 2
- eine stirnseitige Ansicht einer zweiten Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit verschiedenen Schleifleitungen; und
- Figur 3
- eine systematische Darstellung der elektrischen Versorgung und der Steuerung eines
Bauteils oder einer Baugruppe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine stirnseitige Ansicht einer Ausführung einer ersten Vorrichtung
1 zum Wickeln von Teilmaterialbahnen 2 auf Wickelhülsen 3 zu Teilmaterialbahnrollen
4. Diese erste Vorrichtung 1 wird im Hause Voith Paper unter der Bezeichnung "VariPlus"
geführt.
[0020] Die Teilmaterialbahnrollen 4 liegen in zwei Wickelpositionsgruppen A, B axial versetzt
zueinander an unterschiedlichen Umfangspositionen PA, PB an einer gemeinsamen und
angetriebenen Zentralwalze 5 an.
[0021] Der Vorrichtung 1 ist in Laufrichtung L (Pfeil) der Teilmaterialbahnen 2 eine Längsschneideinrichtung
6, insbesondere eine Rollenschneideinrichtung vorgeordnet. Sie weist einen Zuführabschnitt
7 auf, in dem eine üblicherweise maschinenbreite Materialbahn 8, beispielsweise eine
von einer Jumbo- oder Mutterrolle abgewickelte Papier- oder Kartonbahn, zugeführt
wird. Die Materialbahn 8 durchläuft dann einen Schneidabschnitt 9, in dem sie durch
an sich bekannte Mittel, beispielsweise Schneidmesser 10, 11, in mehrere Teilmaterialbahnen
2 unterteilt wird. Dabei kann wenigstens eine, im Wesentlichen quer zur Laufrichtung
L (Pfeil) der Teilmaterialbahnen 2 verlaufende Schleifleitung zur elektrischen Versorgung
der Motoren der Schneidmesser 10, 11 vorhanden sein.
[0022] Die Schneidmesser 10, 11 schneiden die anschließend über eine weitere Walze 12 geführte
Materialbahn 8 hierbei in Längsrichtung. Hierzu ist eine gewisse Zugkraft erforderlich,
die im Wesentlichen über die Zentralwalze 5 aufgebracht wird. Dabei werden die auf
den Wickelhülsen 3 gebildeten Teilmaterialbahnrollen 4 bei Ausbildung eines jeweiligen
Nips N so stark gegen die Oberfläche der Zentralwalze 5 gedrückt, dass der dabei entstehende
Reibschluss ausreicht, um die zum Schneiden der Materialbahn 8 in Teilmaterialbahnen
2 notwendige Zugkraft zu übertragen. Die in Längsrichtung geschnittene Materialbahn
8 wird also "von oben" der Vorrichtung 1 zugeführt.
[0023] Die Teilmaterialbahnen 2 werden nun zu Teilmaterialbahnrollen 4 aufgewickelt.
[0024] Teilmaterialbahnrollen 4 benachbarter Teilmaterialbahnen 2 sind hierbei axial versetzt
zueinander in zwei Wickelpositionsgruppen A, B an zwei unterschiedlichen Umfangspositionen
PA, PB angeordnet. In jeder Wickelpositionsgruppe A, B haben die einzelnen Teilmaterialbahnen
2 einen gewissen axialen Abstand zueinander und sie weisen jeweils eine Wickelachse
13, 14 auf. Die Teilmaterialbahnrollen 4 der beiden Wickelpositionsgruppen A, B sind
zueinander auf Lücke angeordnet.
[0025] Während die Teilmaterialbahnen 2, die in der Umfangsposition PA aufgewickelt werden,
die Zentralwalze 5 um etwa 90° umschlingen, sind die Teilmaterialbahnen 2, die in
der Umfangsposition PB aufgewickelt werden, über etwa 270° um die Zentralwalze 5 geführt.
Die Umfangsposition PA wird hierbei als die so genannte "9:00 h-Position", die Umfangsposition
PB hingegen als die so genannte "3:00 h-Position" bezeichnet.
[0026] Die Teilmaterialbahnrollen 4 sind in ihren Wickelpositionsgruppen A, B in Wickelstationen
15 gelagert, die jeweils aus zwei parallel zueinander angeordneten und vorzugsweise
spiegelbildlich ausgebildeten Wickelböcken 16.1, 16.2 bestehen. An jedem Wickelbock
16.1, 16.2 ist ein in die Wickelhülse 3 einfahrbarer, mit einem Drehantrieb 18 verbundener
und radial zur Zentralwalze 5 bewegbarer Führungskopf 17 angeordnet.
[0027] Die dargestellte Wickelstation 15 der Wickelpositionsgruppe A zeigt den Drehantrieb
18 in zwei Arbeitspositionen: der Anwickelposition C und der Endwickelposition D.
Hingegen ist die dargestellte Wickelstation 15 der Wickelpositionsgruppe B aus einer
Arbeitsposition in eine Entladeposition E geschwenkt. Die Schwenkung erfolgt dabei
um eine horizontal verlaufende Schwenkachse 19.
[0028] Es ist nun wenigstens eine Schleifleitung 20 zur elektrischen Versorgung des Drehantriebs
18 des Führungskopfs 17 bzw. der Drehantriebe 18 der Führungsköpfe 17 vorhanden. Die
Schleifleitung 20 ist dabei in einer Leiste 21 angeordnet, die sie gegen Umgebungseinflüsse,
wie beispielsweise Schmutz und Temperatur, schützt.
[0029] Weiterhin trägt mindestens einer, vorzugsweise jeder Wickelbock 16.1, 16.2 an seiner
Oberseite 22 einen radial zur Zentralwalze 5 bewegbaren Schlitten 23 mitsamt einer
Einrichtung 24 zu dessen Bewegung, an dem der Führungskopf 17 mit seinem Drehantrieb
18 angeordnet ist. Die Bewegung ist beispielsweise an der Wickelpositionsgruppe A
mit einem Doppelpfeil F dargestellt. Dabei ist wenigstens eine Schleifleitung 25 zur
elektrischen Versorgung der Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 bzw. der
Einrichtungen 24 zur Bewegung der Schlitten 23 vorhanden.
[0030] Wie bereits ausgeführt, ist mindestens eine, vorzugsweise jede Wickelstation 15 zwischen
einer Arbeits- und einer Entladeposition E mittels einer Einrichtung 26 zu deren Schwenkung
um die horizontal verlaufende Schwenkachse 19 schwenkbar. Dabei ist wenigstens eine
Schleifleitung 27 zur elektrischen Versorgung der Einrichtung 26 zur Schwenkung der
Wickelstation 15 bzw. der Einrichtungen 26 zur Schwenkung der Wickelstationen 15 vorhanden.
[0031] Überdies ist mindestens eine Schleifleitung 29 zur Übertragung von aus einer nicht
explizit dargestellten und vorzugsweise zentralen Steuer-/Regeleinheit 28 kommenden
Signalen an den Drehantrieb 18 des Führungskopfs 17 bzw. die Drehantriebe 18 der Führungsköpfe
17, an die Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 bzw. die Einrichtungen 24
zur Bewegung der Schlitten 23 und/oder an die Einrichtung 26 zur Schwenkung der Wickelstation
15 bzw. die Einrichtungen 26 zur Schwenkung der Wickelstationen 15 vorhanden. Dabei
kann die mindestens eine Schleifleitung 29 parallel zu denen für die weiteren Einrichtungen
18, 24, 26 in derselben Leiste 21 bzw. Gehäuse verlaufen. Die vorzugsweise zentrale
Steuer-/Regeleinheit 28 kann in bekannter Weise einem übergeordneten Prozessleitsystem
zugeordnet sein.
[0032] In der in der Figur 1 dargestellten Vorrichtung 1 sind die Schleifleitungen 20, 25,
27, 29 lediglich exemplarisch angeordnet. So ist die wenigstens eine Schleifleitung
20 derart unterhalb des Wickelbocks 16.1, 16.2 angeordnet, dass der mindestens eine
Drehantrieb 18 unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar
ist. Die wenigstens eine Schleifleitung 25 ist derart im Bereich des Wickelbocks 16.1,
16.2, vorzugsweise seitlich am Wickelbock 16.1, 16.2 angeordnet, dass die mindestens
eine Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 unmittelbar oder mittelbar mit
Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Und die wenigstens eine Schleifleitung
27 ist auch derart unterhalb des Wickelbocks 16.1, 16.2 angeordnet, dass die mindestens
eine Einrichtung 26 zur Schwenkung der Wickelstation 15 unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Wie erwähnt, sind diese dargestellten
Anordnungen rein exemplarisch. Zusätzlich zu den Schleifleitung 20, 25, 27, 29 ist
im mittleren unteren Bereich der Vorrichtung 1 mindestens ein Hydraulikschlepp 35
für die Wickelstationen 15 vorgesehen.
[0033] Die Figur 2 zeigt eine stirnseitige Ansicht einer zweiten Vorrichtung 1 zum Wickeln
von Teilmaterialbahnen 2 auf Wickelhülsen 3 zu Teilmaterialbahnrollen 4. Diese zweite
Vorrichtung 1 wird im Hause Voith Paper unter der Bezeichnung "VariTop" geführt.
[0034] Die Teilmaterialbahnrollen 4 liegen in zwei Wickelpositionsgruppen A, B axial versetzt
zueinander an unterschiedlichen Umfangspositionen PA, PB an einer gemeinsamen und
angetriebenen Zentralwalze 5 an.
[0035] Der Vorrichtung 1 ist in Laufrichtung L (Pfeil) der Teilmaterialbahnen 2 eine Längsschneideinrichtung
6, insbesondere eine Rollenschneideinrichtung vorgeordnet. Sie weist einen Zuführabschnitt
7 auf, in dem eine üblicherweise maschinenbreite Materialbahn 8, beispielsweise eine
von einer Jumbo- oder Mutterrolle abgewickelte Papier- oder Kartonbahn, zugeführt
wird. Die Materialbahn 8 durchläuft dann einen Schneidabschnitt 9, in dem sie durch
an sich bekannte Mittel, beispielsweise Schneidmesser 10, 11, in mehrere Teilmaterialbahnen
2 unterteilt wird. Dabei kann wenigstens eine, im Wesentlichen quer zur Laufrichtung
L (Pfeil) der Teilmaterialbahnen 2 verlaufende Schleifleitung 36 zur elektrischen
Versorgung der Motoren der Schneidmesser 10, 11 vorhanden sein.
[0036] Die Schneidmesser 10, 11 schneiden die anschließend über eine weitere Walze 12 geführte
Materialbahn 8 hierbei in Längsrichtung. Hierzu ist eine gewisse Zugkraft erforderlich,
die über die Zentralwalze 5 aufgebracht wird. Dabei werden die auf den Wickelhülsen
3 gebildeten Teilmaterialbahnrollen 4 bei Ausbildung eines jeweiligen Nips N so stark
gegen die Oberfläche der Zentralwalze 5 gedrückt, dass der dabei entstehende Reibschluss
ausreicht, um die zum Schneiden der Materialbahn 8 in Teilmaterialbahnen 2 notwendige
Zugkraft zu übertragen. Die in Längsrichtung geschnittene Materialbahn 8 wird also
"von unten" der Vorrichtung 1 zugeführt.
[0037] Die Teilmaterialbahnen 2 werden nun zu Teilmaterialbahnrollen 4 aufgewickelt. Teilmaterialbahnrollen
4 benachbarter Teilmaterialbahnen 2 sind hierbei axial versetzt zueinander in zwei
Wickelpositionsgruppen A, B an zwei unterschiedlichen Umfangspositionen PA, PB angeordnet.
In jeder Wickelpositionsgruppe A, B haben die einzelnen Teilmaterialbahnen 2 einen
gewissen axialen Abstand zueinander, können im Übrigen aber die gleiche oder annähernd
gleiche Wickelachse 13, 14 aufweisen. Die Teilmaterialbahnrollen 4 der beiden Wickelpositionsgruppen
A, B sind zueinander auf Lücke angeordnet.
[0038] Während die Teilmaterialbahnen 2, die in der Umfangsposition PA aufgewickelt werden,
die Zentralwalze 5 um etwa 90° umschlingen, sind die Teilmaterialbahnen 2, die in
der Umfangsposition PB aufgewickelt werden, über etwa 180° um die Zentralwalze 5 geführt.
Die Umfangsposition PA wird hierbei als die so genannte "1:00 h-Position", die Umfangsposition
PB hingegen als die so genannte "11:00 h-Position" bezeichnet.
[0039] Die Teilmaterialbahnrollen 4 sind in ihren Wickelpositionsgruppen A, B in Wickelstationen
15 gelagert, die jeweils aus zwei parallel zueinander angeordneten und vorzugsweise
spiegelbildlich ausgebildeten Wickelböcken 16.1, 16.2 bestehen. An jedem Wickelbock
16.1, 16.2 ist ein in die Wickelhülse 3 einfahrbarer, mit einem Drehantrieb 18 verbundener
und radial zur Zentralwalze 5 bewegbarer Führungskopf 17 angeordnet.
[0040] Es ist nun wenigstens eine Schleifleitung 20 zur elektrischen Versorgung des Drehantriebs
18 des Führungskopfs 17 bzw. der Drehantriebe 18 der Führungsköpfe 17 vorhanden. Die
Schleifleitung 20 ist dabei in einer Leiste 21 angeordnet, die sie gegen Umgebungseinflüsse,
wie beispielsweise Schmutz und Temperatur, schützt.
[0041] Weiterhin trägt mindestens einer, vorzugsweise jeder Wickelbock 16.1, 16.2 an seiner
Oberseite 22 einen radial zur Zentralwalze 5 bewegbaren Schlitten 23 mitsamt einer
Einrichtung 24 zu dessen Bewegung, an dem der Führungskopf 17 mit seinem Drehantrieb
18 angeordnet ist. Die Bewegung ist beispielsweise an der Wickelpositionsgruppe A
mit einem Doppelpfeil F dargestellt. Dabei ist wenigstens eine Schleifleitung 25 zur
elektrischen Versorgung der Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 bzw. der
Einrichtungen 24 zur Bewegung der Schlitten 23 vorhanden.
[0042] Überdies ist mindestens eine Schleifleitung 29 zur Übertragung von aus einer nicht
explizit dargestellten und vorzugsweise zentralen Steuer-/Regeleinheit 28 kommenden
Signalen an den Drehantrieb 18 des Führungskopfs 17 bzw. die Drehantriebe 18 der Führungsköpfe
17, an die Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 bzw. die Einrichtungen 24
zur Bewegung der Schlitten 23 vorhanden. Dabei kann die mindestens eine Schleifleitung
29 parallel zu denen für die weiteren Einrichtungen 18, 24 in derselben Leiste 21
bzw. Gehäuse verlaufen. Die vorzugsweise zentrale Steuer-/Regeleinheit 28 kann in
bekannter Weise einem übergeordneten Prozessleitsystem zugeordnet sein.
[0043] In der in der Figur 2 dargestellten Vorrichtung 1 sind die Schleifleitungen 20, 25,
29 lediglich exemplarisch angeordnet. So ist die wenigstens eine Schleifleitung 20
derart oberhalb des Wickelbocks 16.1, 16.2 angeordnet, dass der mindestens eine Drehantrieb
18 unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist. Die
wenigstens eine Schleifleitung 25 ist derart im Bereich des Wickelbocks 16.1, 16.2,
vorzugsweise seitlich am Wickelbock 16.1, 16.2 angeordnet, dass die mindestens eine
Einrichtung 24 zur Bewegung des Schlittens 23 unmittelbar oder mittelbar mit Energie
und/oder mit Signalen versorgbar ist. Wie erwähnt, sind diese dargestellten Anordnungen
rein exemplarisch. Zusätzlich zu den Schleifleitung 20, 25, 29 kann im mittleren unteren
Bereich der Vorrichtung 1 mindestens ein nicht dargestellter Hydraulikschlepp für
die Wickelstationen 15 vorgesehen.
[0044] Die Figur 3 zeigt eine systematische Darstellung der elektrischen Versorgung und
der Steuerung eines Bauteils oder einer Baugruppe der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0045] Von der Steuer-/Regeleinheit 28 werden Signale generiert, die über ein Bus-System
30, insbesondere ein AS-Interface, einen CAN-Bus oder einen Profibus an den jeweiligen
Empfänger, beispielsweise an einen Drehantrieb 18 eines Führungskopfs 17, an eine
in der Leiste 21 integrierte Schleifleitung 20 weitergeleitet werden. Ebenso lassen
sich auch von Aktoren und/oder Sensoren 31 Signale erzeugen, die über ein weiteres,
für den Ein- und den Ausgang von Signalen vorgesehenes Modul 32 und die Schleifleitung
29 zu dem entsprechenden Empfänger weitergeleitet werden.
[0046] Die Vorrichtung 1 umfasst des Weiteren mindestens eine angedeutete Überwachungseinrichtung
33, die über wenigstens eine Schleifleitung 34 mit Energie und/oder Signalen versorgbar
ist.
[0047] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart weitergebildet wird, dass die genannten Nachteile des Stands
der Technik merklich verringert, vorzugsweise sogar vollständig vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Teilmaterialbahn
- 3
- Wickelhülse
- 4
- Teilmaterialbahnrolle
- 5
- Zentralwalze
- 6
- Längsschneideinrichtung
- 7
- Zuführabschnitt
- 8
- Materialbahn
- 9
- Schneidabschnitt
- 10
- Schneidmesser
- 11
- Schneidmesser
- 12
- Walze
- 13
- Wickelachse
- 14
- Wickelachse
- 15
- Wickelstation
- 16.1
- Wickelbock
- 16.2
- Wickelbock
- 17
- Führungskopf
- 18
- Drehantrieb
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Schleifleitung
- 21
- Leiste
- 22
- Oberseite
- 23
- Schlitten
- 24
- Einrichtung
- 25
- Schleifleitung
- 26
- Einrichtung
- 27
- Schleifleitung
- 28
- Steuer-/Regeleinheit
- 29
- Schleifleitung
- 30
- Bus-System
- 31
- Aktor/Sensor
- 32
- Modul
- 33
- Überwachungseinrichtung
- 34
- Schleifleitung
- 35
- Hydraulikschlepp
- 36
- Schleifleitung
- A
- Wickelpositionsgruppe
- B
- Wickelpositionsgruppe
- C
- Anwickelposition
- D
- Endwickelposition
- E
- Entladeposition
- F
- Doppelpfeil
- L
- Laufrichtung (Pfeil)
- N
- Nip
- PA
- Umfangsposition
- PB
- Umfangsposition
1. Vorrichtung (1) zum Wickeln von Teilmaterialbahnen (2) auf Wickelhülsen (3) zu Teilmaterialbahnrollen
(4), die in mindestens zwei Wickelpositionsgruppen (A, B) axial versetzt zueinander
an unterschiedlichen Umfangspositionen (PA, PB) an einer gemeinsamen und angetriebenen
Zentralwalze (5) anliegen, wobei die Teilmaterialbahnrollen (4) in Wickelstationen
(15) gelagert sind, die jeweils aus zwei parallel zueinander angeordneten Wickelböcken
(16.1, 16.2) bestehen, und wobei an jedem Wickelbock (16.1, 16.2) ein in die Wickelhülse
(3) einfahrbarer, mit einem Drehantrieb (18) verbundener und radial zur Zentralwalze
(5) bewegbarer Führungskopf (17) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Schleifleitung (20) zur elektrischen Versorgung des Drehantriebs
(18) des Führungskopfs (17) bzw. der Drehantriebe (18) der Führungsköpfe (17) vorhanden
ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer, vorzugsweise jeder Wickelbock (16.1, 16.2) an seiner Oberseite
(22) einen radial zur Zentralwalze (5) bewegbaren Schlitten (23) mitsamt einer Einrichtung
(24) zu dessen Bewegung trägt, an dem der Führungskopf (17) mit seinem Drehantrieb
(18) angeordnet ist, und
dass wenigstens eine Schleifleitung (25) zur elektrischen Versorgung der Einrichtung (24)
zur Bewegung des Schlittens (23) bzw. der Einrichtungen (24) zur Bewegung der Schlitten
(23) vorhanden ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine, vorzugsweise jede Wickelstation (15) zwischen einer Arbeits- und
einer Warteposition (E) mittels einer Einrichtung (26) zu deren Schwenkung schwenkbar
ist und
dass wenigstens eine Schleifleitung (27) zur elektrischen Versorgung der Einrichtung (26)
zur Schwenkung der Wickelstation (15) bzw. der Einrichtungen (26) zur Schwenkung der
Wickelstationen (15) vorhanden ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Schleifleitung (29) zur Übertragung von aus einer Steuer-/Regeleinheit
(28) kommenden Signalen an den Drehantrieb (18) des Führungskopfs (17) bzw. die Drehantriebe
(18) der Führungsköpfe (17), an die Einrichtung (24) zur Bewegung des Schlittens (23)
bzw. die Einrichtungen (24) zur Bewegung der Schlitten (23) und/oder an die Einrichtung
(26) zur Schwenkung der Wickelstation (15) bzw. die Einrichtungen (26) zur Schwenkung
der Wickelstationen (15) vorhanden ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragung von aus der Steuer-/Regeleinheit (28) kommenden Signalen an den jeweiligen
Empfänger über ein Bus-System (30), insbesondere ein AS-Interface, einen CAN-Bus oder
einen Profibus, erfolgt.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens eine Überwachungseinrichtung (33) umfasst, die über wenigstens eine
Schleifleitung (34) mit Energie und/oder Signalen versorgbar ist.
7. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Schleifleitung (20, 29) derart unterhalb des Wickelbocks (16.1,
16.2) angeordnet ist, dass der mindestens eine Drehantrieb (18) unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Schleifleitung (25, 29) derart im Bereich des Wickelbocks (16.1,
16.2), vorzugsweise seitlich am Wickelbock (16.1, 16.2) angeordnet ist, dass die mindestens
eine Einrichtung (24) zur Bewegung des Schlittens (23) unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist.
9. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Schleifleitung (27, 29) derart unterhalb des Wickelbocks (16.1,
16.2) angeordnet ist, dass die mindestens eine Einrichtung (26) zur Schwenkung der
Wickelstation (15) unmittelbar oder mittelbar mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar
ist.
10. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Schleifleitung (20, 29) derart oberhalb des Wickelbocks (16.1,
16.2) angeordnet ist, dass der mindestens eine Drehantrieb (18) unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist.
11. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Schleifleitung (25, 29) derart im Bereich des Wickelbocks (16.1,
16.2), vorzugsweise seitlich am Wickelbock (16.1, 16.2) angeordnet ist, dass die mindestens
eine Einrichtung (24) zur Bewegung des Schlittens (23) unmittelbar oder mittelbar
mit Energie und/oder mit Signalen versorgbar ist.